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London unbelehrbar!

Bomben auf Hamburger Wohnviertel

BÄli», 9. Sept. Trotz der furchtbaren Warnung, die in dem Beginn der deutschen Vergeltung sich ausdrückt, haben die Eng- lärüier ihre nächtlichen Bombardements non Wohnvierteln deut­scher Städte fortgesetzt. In der Nacht zum Montag suchten sie Hamburg heim und haben über dem Stadtgebiet 60 bis 70 Sprengbomben und eine Anzahl von Brandbomben abgeworfen, durch die 30 Wohnhäuser mehr oder weniger schwer beschädigt wurden, vor allem in Barmbek, einem dichtbesiedelten Wohn­viertel der Hamburger Arbeiterschaft.

Die Bedeutung Londons

Entscheidend wichtige Zentrale der englischen Wirtschaft

Berlin» 9. Sept. Die Großaktion der deutschen Luftwaffe gegen wehrwirtschaftlich besonders wichtige Objekte in London und im Londoner Industriegebiet macht die Frage interessant, wie weit die Wehrkraft Englands in London konzentriert ist.

Die große Bedeutung Londons für die gesamte englische Wirt­schaft geht aus folgenden Ziffern hervor: In Eroß-London sind rund 20 vom Hundert aller Erwerbstätigen Englands tätig, die Versorgungswirtschaft Englands ist mit rund einem Viertel in London vertreten und mehr als die Hälfte der für die Ernäh­rung des Landes besonders wichtigen Fleischlagerung befindet sich im Londoner Wirtschaftsbezirk. Die englische Ein- und Aus­fuhr wird zu einem guten Drittel über London und seine Hafen­anlagen abgewickelt: etwa ein Viertel der Kapazität des eng­lischen Maschinenbaues befindet sich im Londoner Wirtschafts­bezirk.

Für die englische Rüstungswirtschaft ist London durch seine Werke für die Herstellung von Flugzeugen und Ballons und insbesondere von Flugzeugbehör, z. B. Schaltbrett-Arma- turen, sowie von Kampfwagen und Motoren von Bedeutung. Ferner befinden sich im Londoner Jndustriebezirk Eeschützfabri- ken, u. a. auch zur Herstellung leichter Flakgeschütze, sowie Pul­ver- und Sprengstoffwerke. Auch die Herstellung von Handfeuer­waffen, Zündern und Gasmasken ist in London vertreten.

Der Londoner Hafen ist mit 55 Kilometer Kailänge der größte der Welt, außerdem stellt der Londoner Hafen auch dengrößtenLagerplatzderWelt dar. Von der gesamt­englischen Einfuhr kamen im einzelnen über London über 60 Prozent der Fleischeinfuhr, rund 10 Prozent der Wolleinfuhr, 31 Prozent der Erdöleinfuhr, rund 30 Prozent der Futter­mitteleinfuhr und rund ein Viertel der Einfuhren an Getreide und Mehl sowie Holz.

Von besonderer rüstungsmäßiger Bedeutung sind die im Lon- aller englischen Erdöltanks darstellen; über die größten Tank- doner Bezirk befindlichen Erdöltanks, die fast ein Viertel anlagen verfügten Thameshaven und Shellhaven östlich von Lon­don. Auch Erdölraffinerien befinden sich im Eroß-Londoner Wirtschaftsgebiet.

Stahlgervttler über London

Reuter: «Wohldurchdachte Angriffe" Die üblichen Retu- schierungsversucheEine grandiose Illumination" Gute Orientierungsmöglichreit, da noch Feuer der ver­gangenen Nacht brannten"England bereitet die Offen­sive vor"

Stockholm, 9. Sept. Unter dem vernichtenden Eindruck des ver­geltenden Stahlgewitters, das, wie Reuter meldet, stärker noch als in der vorhergehenden Nacht zum Montag niederging, und von ausländischen Berichterstattern mit einer Erdbebenkata­strophe verglichen wurde, sieht sich Reuter gezwungen, wenn auch in dem bekannten kümmerlichen Ton, sowohl die Planmäßigkeit der deutschen Angriffe als auch die verheerenden Wirkungen zu­zugeben. In einer Meldung vom Montag vormittag heißt es.-

Gestern abend wurde« die feindlichen Angriffe auf London kurz nach Einbruch der Dunkelheit wiederholt und die Nacht über fortgesetzt. Bei dieser Offensive setzte der Feind aufeinander­folgende Wellen von Flugzeugen ein, die unabhängig vonein­ander operierten und auf die ausgedehnte Gegend von London Bomben warfen. Der wohlüberdachte (!) feindliche Angriff wurde auf den Distrikt an den Ufern der Themse ausgeführt, wo auch eine gewisse Zahl von Bränden verursacht wurde.

Kurze Zeit später gibt Reuter vielleicht auf einen Winkvon oben" folgenden Bericht:Im Laufe der Nacht wurden zahlreiche Explosionsbomben auf das Zentrum Londons abgeworfen und beschädigtenkommerzielle Gebäude". Die Fen­ster von Hunderten von anderen Gebäuden wurden zertrümmert. Besondere Schäden wurden an einem Kreuzweg verursacht, wo eine oder mehrere Bomben groben Kalibers auf dem Fahrweg Krater aushöhlten. Die Kanalisation und Gasleitungen wurden beschädigt."

Noch frivoler wirkt der Bericht eines Rundfunksprechers, der von einem angeblichennächtlichen Spaziergang durch London" erzählt. Er gibt zwar zu, daß Docks brannten. In den Stadtteilen, die am meisten gelitten hätten, habe er zahlreiche zerstörte Häuser gesehen.Sonst aber sei alles normal gewesen."

Ein Ire, den er angeblich gesprochen haben will, soll ihm er­zählt haben,im Luftschutzkeller sei es lustig und vergnügt ge- wesen. Man habe gelacht und gesungen. Später habe er die gran­diose Illumination (!) Londons bewundert." Mit solchen gro­tesken Mitteln versucht man also in London immer noch das Ausland über den wahren Tatbestand und die Stimmung der Bevölkerung zu täuschen.

Die Berichte die der Londoner Rundfunk-Nachrichtendienst i n englischer Sprache für das britische Volk gibt, nähern sich natürlich mehr den Tatsachen. So bestand die heutige Mittags­sendung fast ausschließlich aus Berichten über die in der letzten Nacht erfolgten Bombenangriffe.In Londo n", so wird be­richtet,habe der Alarm rund zehn Stunden ge­dauert. Es habe verschiedentlich vorübergehende Verkehrs­störungen gegeben. Im Vergleich zu dem Luftangriff in der Nacht zum Sonntag habe der der vergangenen Nacht sich über größere Teile Londons erstreckt. In der Hauptsache seien zwar auch dies­mal die Bomben im Osten gefallen. Aber auch in der City sowie im vornehmsten Viertel Londons, dem Westend und im Re­gierungsviertel Whitehall seien überall, wo sich militärisch wich­tige Ziele befanden, Bomben niedergegangen. Der Westen Londons habe sehr schwer gelitten.

Es lägen zwar über die Auswirkungen tm Augenblick nur wenig Einzelheiten vor und auch keine Ziffern über die Zahl der Opfer. Doch werde ein amtliches Lommuniquö in absehbarer Zeit (!) ausgegeben werden. Die Bomben seien in der Hauptsache wieder einmal rechts und links von der Themse gefallen, und Feuer seien ausgebrochen. Da noch einige der Brände von den Angriffen in der vorherigen Nacht aufleuchteten, hätten die deutschen Flieger sich gut orientieren können und viele ihrer Bomben in der Nähe dieser Brände abgeworfen. Deshalb sei der Schaden dort beträchtlich.

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Ein neuer großer Brand sei in den Londoner Docks aus­gebrochen." Weiter meldet der Rundfunk, daß auch im übri­gen England die Luftangriffe in gleicher Stärke wie auf London eingesetzt hätten. Insbesondere seien eine Stadt im Süd- westen, zwei Städte im Südosten und eine in den Midlands in diesem Zusammenhang zu erwähnen. Aber auch andere Ortschaf­ten hätten schwere Schäden erlitten.

Wohlgemerkt, das meldet der Londoner Rundfunk-Nach­richtendienst in englischer Sprache dem britischen Volk, das ja die Katastrophe miterlebt und nicht so belogen werden kann, wie es bei den Kämpfen in Frankreich möglich war. In fran­zösischer und deutscher Sprache klingen die Meldungen wesentlich anders. Hier wird, wie wir es nicht anders gewöhnt sind, ver­sucht, die Angriffe zu bagatellisieren und lächerlich zu machen. Dummdreist wird erklärt,der pomphafte (!) deutsche Luft­angriff auf London habe auf niemanden Eindruck gemacht". In iranzösischer Sprache versteigt man sich sogar zu der Behauptung, daß jetzt von einer Verteidigung Englands gar nicht mehr die Rede sei, sondern daß jetzt die Offensive (!) auf Europa be­vorstehe.

Gleichzeitig wird in amerikanischen Zeitungen ein Telegramm aus London veröffentlicht, das nach derselben Erklärung die Vorbereitungen beschreibt, die England angeb­lich hinsichtlich der Feldzüge aufdem Kontinent im Jahre 1941 (!) trifft.Das britische Expeditionskorps, das sich in Frankreich und Belgien geschlagen habe, ließe den Re­kruten die gesammelten Erfahrungen (in der Flucht? Die Schrift­leitung) zugute kommen.

England mag diesen Standpunkt behalten. Es mag weiter die Ansicht vertreten, daß die deutsche Rasse ausgerottet werden müsse. Die deutsche Vergeltung geht indessen weiter! Die Berichterstatter die jetzt noch frivol von einergrandiosen Illumination" sprechen, sollen dann aber nicht auf die Tränendrüsen drücken und mit Schauergeschichten über denblutigen Terror" der Deutschen an der armen britischen Bevölkerung" das Mitleid der Welt zu er­wecken versuchen. Wir kennen ihre Greuelmärchen von Greifen und schwangeren Frauen und ähnlichen Gelegenheiten. England bat diesen Krieg gewollt. Es hat die Friedenshand, die der Füh­rer, auch nachdem der Krieg bereits ausgebrochen war, wieder­holt ausgestreckt hat, immer wieder ausgeschlagen. England be­kommt jetzt das, was es verdient. Es vergrößert nur sein Schuld­konto, wenn seine Piraten wie am Sonntag die Kirche in Hamm oder wie in der Nacht zum Montag wieder in Hamburg dreißig Wohnäuser in einem ausgesprochenen Wohnviertel und Friedhöfe durch Bombenabwurf beschädigen.

Liverpools Handel lahmgelegt

Nom, 9. Sept. Stefani meldet aus Dublin, Reisende, die aus Liverpool eintrafen, erklärten, daß der Hafen von Liverpool durch die deutschen Luftangriffe der beiden letzten Wochen schreck­lich gelitten habe. In den letzten sechs Tagen habe es nicht weniger als 22 Fliegeralarme gegeben, von denen einige meh­rere Stunden dauerten und das gesamte Leben von Liverpool und dessen Verbindungen lahmlegten. Die deutschen Angriffe hätten sich vor allem gegen die Hafenlager und die Benzintanks gerichtet, die Feuer gefangen hätten. Der Brand habe mehrere Stunden gedauert, obwohl alle Anstrengungen zu seiner Ein­dämmung gemacht worden seien. Auch die Hafendycks seien schwer beschädigt, insbesondere das Birkenheaddock, wo verschiedene Schiffe schwer beschädigt worden seien. Auf Grund der Bom­bardements sei der Handel Liverpools auf ein Minimum ge­sunken. Die Entladung der ankommenden Schiffe erfolge oft außerhalb des Hafens, weil seine Anlagen nicht mehr für Dampfer sicher seien. Mit Ausnahme einiger kleiner isländischer Schiffe würden nach Liverpool keine fremden Dampfer mehr kommen. Dort lägen allerdings holländische, norwegische und dänische Dampfer vor Anker, diese ständen aber unter englischem Befehl. Die Bevölkerung der Stadt habe Zuflucht auf dem Land» gesucht.

Der Angriff in der Rächt znm Montag

Ueber neun Stunden Bomben auf London

Stockholm, 9. Sept. Zu dem Luftangriff der deutschen Bomber auf die englische Hauptstadt meldet die Reuter-Agentur, am Sonn­tag um 7 Uhr abends sei Lustalarm gegeben worden, der bis 4.35 Uhr gedauert habe, also insgesamt 9 Stunden und 35 Mi­nuten. Dies sei für die Hauptstadt der längste Alarm während des ganzen Krieges gewesen.Unmittelbar nach der Luftwarnung begann im Londoner Gebiet ein schweres Bombarde­ment. Mitten in London brach ein heftiges Feuer der Flak aus und wurde von dem Fauchen der Bomben und von den Explo­sionen abgelöst. Maßgebende Beobachter", so fährt Reuter fort, erklären, daß der Angriff noch intensiver gewesen sei als der An­griff in der Nacht zum Sonntag. Die Bomben fielen in sehr kurzen Zwischenräumen, und noch acht Stunden nach Beginn des Alarms konnte man sie fallen hören. An verschiedenen Stellen entwickelten sich Brände, und die Feuerwehr hatte viel zu tun."

In einer anderen Meldung wird dann zugegeben, daß die deut­schen Flieger u. a. auch die Verkehrslinien angegriffen hätten.Laut Mitteilung autorisierter Kreise ist der Luft­krieg drauf und dran, in ein kritisches Stadium zu treten. Man kann sagen, er ist in ein Crescendo Lbergegangen, aber er hat noch nicht seinen Höhepunkt erreicht." Solche Klänge hat man früher von Reuter nie gehört.

Ergänzend zu den deutschen Luftangriffen am Sonntag meldet der Londoner Nachrichtendienst,eine gewaltige Anzahl deutscher Maschinen" habe die britische Küste bei Dover überflogen. In der Grafschaft Kent seien eine Eisenbahnstation und zahlreiche Gebäude getroffen worden. In der Nacht zum Sonntag seien Riesenbrände auf beiden Ufern der Themse und in der Nähe der Londoner City entstanden. Auch in den Docks seien Eroßbrände ausgebrochen. Insgesamt sei der Schaden groß.

Amerikanische Zeitungen melden beträchtliche Zerstörungen Brände erhellen London

Neuyork, 9. Sept. Die Meldungen der Neuyorker Presse über den deutschen Luftangriff auf die englische Hauptstadt in der Nacht zum Montag sind noch spärlich. In den wenigen aber, die die Londoner Korrespondenten nach Neuyork kabelten, wird zu­gegeben, das Ausmaß des Angriffes sei mindestens genau so groß gewesen wie in der Nacht zuvor. Viele Feuer seien noch nicht ge­löscht gewesen, als die neue Bombardierung begonnen habe. Die Brände hätten London so stark erhellt, daß die Wir­kung der Verdunkelung vollkommen aufgeho­benworden sei. Ein Beamter des Lustfahrtministeriums habe erklärt, es sei unmöglich, die deutschen Bomber aufzuhalten.

Ueber den Luftangriff am Sonntag bringen die Zeitungen aus­führliche und dramatische Beschreibungen. Trotz der starken eng­lischen Zensur betonen die Berichte den ungeheuren Scha­den, der namentlich im Osten Londons an den Docks, an Fabriken und Versorgungs betrieben entstanden sei. Es wird angedeutet, daß auch Gaswerke, Elektrizitätswerke und Bahnlinien beträchtlich zerstört worden seien. Straßenzug über Straßenzug und schließlich Meile auf Meile, seien von Po-

_ Dienstag, den 10. Septe mber U,

lizei und Feuerwehr zur Löschung und Aufräumung aLn-i»-,,. worden. Selbst dieNeuyork Times" erklärt, ähnlich letzten Woche schienen kriegswichtige O b j e k t e das y?, der Angriffe zu sein.

Wo ist die englische Luftreserve?"

Peinliche Frage aus dem neutralen Ausland

Neuyork, 9. Sept.Neue Bombenangriffe gewaltiger deutle, Luftflotten Docks und Fabriken getroffen Brände wütend 400 Tote", so lauten die riesigen Schlagzeilen der Neuyürk» Presse. Auch erscheinen in den Zeitungen die ersten Funkbild-- von den nächtlichen Feuersbrünsten. Die englandfreundliche york Times" schreibt, die schreckliche Vision, welche die EngM« längst mit Furcht erfüllt habe, sei wahr geworden. Die deutsch-, Angriffe hätten die Schwäche der britischen Verteidigungi. gedeckt. Man frage sich jetzt, wo eigentlich die englische Luit, reserve" sei. die angeblich seit dem Frühjahr so rasch ausgebW werde. Möglicherweise liege die Schwierigkeit in der KnapM an Fliegern sowie in der Tatsache, daß die Deutschen die siM, lichen Flugfelder systematisch unbrauchbar gemacht hätten, M wo auch die Engländer London geschützt hätten. Zweifellos sch, die Angriffe am Wochenende ein schwerer Schlag für die in­dustrielle Produktion und für die Hafenanlagen Groß-Londz

Keine Gnade diesen Verbrechern!

Britische Jäger erschießen hilflos im Wasser treibende deutsche Flieger

Von Kriegsberichter Siegfried Kappe

DNB. (PK.) A der Küste haben wir heute unseren Koinn« deur und seinen Flugzeugführer auf einem Heldenfriedhos l>>, graben. Wir standen in stummem Zorn und maßloser Erbitio rung vor den frischen braunen Erdhügeln. Wir grüßen die K- fallenen, und alle unsere Gedanken galten in diesem AugeM ihren s-igen Mördern diese Schandtat britischer Jäger weck: wir vergelten! Wehrlos, hilflos auf dem Wasser treibend, du Wellen der See preisgegeben, haben englische Jagd­flieger unsere Kameraden erschossen.

Wir flogen einen erfolgreichen Angriff auf einen englisch!, Flugplatz. Es gab einen Kampf auf Biegen und Brechen m britischen Jägern, wir hatten uns unserer Haut kräftig zu wch ren, aber wir kamen heil nach Hause und holten einige Br»!, herunter. Doch die Maschine des Kommandeur fehlte. Von ihi Iahen wir nichts mehr... Als wir landeten, meldete die Funk­stelle, daß der Kommandeur einen Funkspruch abgesetzt HM Notlande auf Land!" Wir haben dann Tag für Tag vergeblich auf ein Lebenszeichen gewartet. Und gestern abend kam die Meldung der Kommandeur und sein Flugzeugführer sind m der See an Land gebracht. Sie sind tot.

Notlande auf Land." Der Funkspruch läßt uns keine Ruhe Der Kommandeur mutz die Küste in Sicht gehabt haben, ubn dann sind die Wunden seines treuen Vogels vielleicht doch zu schwer gewesen, vielleicht sind auch noch Jäger gekommen, dit ihm den Rest gegeben haben. Und die Besatzung mußte über Z« aussteigen. Wir kennen das Drama nicht, das sich abgespielt Hut, denn Tote können nicht mehr reden.

Aber Zeugen eines feigen und erbärmlichen Uebersalle- sind ihre Wunden. Die beiden deutschen Flieger sind un­verletzt abgesprungen, haben ihre Schwimmwesten aufgeblch» und wurden dann erschossen! Denn die Toten gab die Eeem aufgepumpter Schwimmweste her, und ein Toter kann ji« Schwimmweste nicht mehr aufpumpen! Fünf Kopfschüsse PSn Kommandeur, fünf sein Flugzeugführer, aus nächster Entfenmz abgefeuert. Im Tiefslug sind die Briten über die See gerast ck haben sich als Ziel wehrlose Menschen genommen. Wie dn Kopfjäger schossen sie sie schossen gut, und diesmal trafen p auch, weil sie keine Gegenwehr vorfanden. Ihre Garben spritzten neben de- deutschen Fliegern ins Wasser. Am Körper komm sie nur i^ircht getroffen werden, du die Geschosse vom Wassn- Ipiegel obg»lenkt wurden. Und vielleicht sind sie ein-, zwei- oder dreimal angeflogen, bis sie ihren Tatendrang gestillt hatten. Mi wissen, daß es so und nicht anders war, denn wir kennen die Briten. Und wir wissen auch, daß sie die beiden anderen Flieger der Besatzung der Kommandeur-Maschine erschossen haben. Auch sie wird eines Tages die See hergeben, auch sie werden weitere Zeugen dieses Verbrechens sein.

Wir haben erlebt, wie in Frankreich auf deutsche Flieger, die sich in Luftnot befanden, geschossen wurde. Wir wissen, datz die Briten unsere Seenotflugzeuge skrupellos abgeschossen haben. M haben gerade gehört, daß sich England weigert, den deutsche» Seenotdienst anzuerkennen, daß es weiter morden will. Und dm haben wir in deutschen Kricgslazaretten britische Flieger gesun­den, die unter Lebensgefahr von eben diesen Seenotflugzeuge« vor dem Tod in der See gerettet wurden! Weiß Gott, manch einer bei uns hat die Zähne zusammengebissen, als ihm gesagt wurde, daß sein Kommandeur, daß seine Kameraden erschoss» wurden, während zu gleicher Zeit deutsche Seenotflugzeuge iw Rettungsboote britische Jäger aus dem Kanal fischten. Wir alle kennen jetzt nur noch eine Parole Hart sein, rmmci härter werden! Und keine Gnade diesen Be r> brechern!

Schreiben Anloneseus an König Earol

Bukarest, 9. Sept. Ministerpräsident Antonescu teilte in ein» amtlichen Kundmachung den Wortlaut des Briefes mit, duck welchen er am 6. September um 4 Uhr früh von König Car die Abdankung verlangt hat. Der Brief hat folgenden W - laut:

Majestät! Ich habe mich verpflichtet, mit meiner Vergang^ heit, meiner Ehrlichkeit und meinem Leben das Land und Thron zu verteidigen. Meine Versuche, Menschen zu finden, wahre Patrioten und Männer sind, mit denen ich eine ne Form der Erneuerung des Staates und die Wiederverbrüderu § Eurer Majestät mit dem Lande durchführen kann, ,

Alle verlangen die Abdankung Eurer Majestät. Angesichts d«! Lage und der Erregungen, die ich nicht mit Blutströmen un drücken kann, um das Land in einen Bürgerkrieg zu fremde Besatzung heraufzubeschwören, fühle ich mich Eurer Majestät die Stimme des Volkes auch schriftlich M nn breiten. Wer etwas anderes behauptet, begeht ein Verbrey, Ich lenke noch ernstlich die Aufmerksamkeit Eurer . W die schwere Verantwortung, die für ewig auf Eurer Ml l lasten werden, wenn Sie meinen Wunsch, der auch derjenige Armee des Landes ist, nicht sofort und ohne Zögern wo schenken."

treiben »«> verpflicht

Säuberung des rumänischen Staates Bukarest, 9. Sept. Der rumänische Kultusminister Vudisi^" Unterzeichnete zwei Verordnungen, in denen die eine law Juden aus den Staatstheatern und sämtlichen übrigen Staat kontrollierten Institutionen entfernt, während d>e ^ bestimmt, daß sämtliche Beamte des Kultusministerium - Freimaurer waren, sofort um ihre Entlassung emz men haben.