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Als am frühen Morgen die Sonne in das Zinr- mer schien und er etwas verschlafen die Augen öffnete, glaubt« er geträumt zu haben, und dann, als er sich mit den Tatsachen beschäftigte, fand er sie weniger unheimlich als in der Nacht. Jrgenü-
lehten Endes schon an.
Fröhlich stand er aus, pfeifend goß.er sich das kalte Wasser über den Körper und aß mit groß, tem Hunger sein Frühstück. Der Garten lockte, und so nahm er sich seine Arbeit Mit hinunter in die alte Laube, nachdem Nero sich die Ueber- rcste der Mahlzeit geholt hatte. ^
Ein« Zeitlang später kani der alte rparchcr vorbeweschlürst, in der Hand eine Rosenscheere. Er lüftete seine Mütze und blickte Doktor Reyter aus tränenden Augen schief von unten an.
„Nun, Herr Farcher, wie geht s? rief ihm Doktor Reyter fröhlich zu. „Wollen Sie wieder Rosen schneiden?" .
„Es geht, Herr, es geht. Ich will zur Baronin, und da muß ich ein Paar Blumen mitnehmen.
Doktor Reyter bot ihm eine Zigarette an, und der Alte griff mit zitternden Hände» zu. Er Mm einem Gespräch nicht abgeneigt zu sern, und Dok» tor Reyter nutzte di« seltene Gelegenheit aus.
„Sie wohnen schon recht lange hier, Herr Farcher?"
„Mein Gott, viele, viele Jahre, Herr, ich war immer bei der Baronin."
„Sie gehen oft zu ihr?"
„Wohl, wohl, Herr", er beugte sich zu Doktor 'Reyter nieder. „Ich weiß ja, Herr, daß sie krank ist und ihre Tochter auch, daß sie's beide im Kopf haben, doch mich erkennt sie immer noch, ich bin der einzige, der mit ihr sprechen kann. Alles habe ich ihr zn verdanken, Herr, und deshalb leide ich es nicht, wenn man schlecht über sie spricht."
„Wer spricht denn über sie", versuchte Doktor Reyter den Alten zu beruhigen.
„Ich weiß es genau, Herr, der Lambach, dieser Hund. Er ist ein Schwein, ein Dreckschwein. Sehen Sie doch nur, wie es überall aussieht."
Der Alte fuchtelte erregt mit den Händen durch die Lufr, und Doktor Reyter versuchte ihn ab« zulenken.
„Was macht denn Ihre Maschine, Herr Far« cher?"
Farcher beruhigte sich sofort, und sein Gesicht nahm einen gespannten fanatisch wachen Ausdruck an.
„Nächste Woche werde ich damit fertig sein, Herr. Es war nur eine Kleinigkeit, aber jetzt habe ich es gefunden."
„Sie arbeiten schon lange daran?"
„Vierzig Jahre, Herr, vierzig Jahre. Alle meine Gedanken sind Tag uiw Nacht :n der Maschine, und da glaube ich, muß es werden."
„Und wenn sie eines Tages fertig ist?"
„Dann tverde ich viel Geld verdienen, Herr, und dann werde ich der Baronin helfen, wre sie mir geholfen hat."
Doktor Reyter fand den Alten in seiner Treue zu seiner Dienstgeberin rührend, wenn er auch nicht einen Augenblick an di« Maschine glaubte.
„Nun sgasn Sie mir noch, Herr Farcher, warum hamn Sie die vielen Schlangen in Ihrer Werkstatt?"
„Die Baronin hat Schlange,: gern, Herr. Sie konnte sie auch mit der bloßen Hand fangen. Und dann sind sie nützlich. Alle haben sie Angst. Niemand geht in die Werkstatt."
„Aber tver sollte denn kommen?"
„Ich will es Ihnen sagen, Herr, der Lambach. Er will meine Maschine haben. Mir tun die Schlangen nichts, aber ... nun Grüß Gott Herr, ich muß Rosen schneiden."
Er schlurft« von dannen, und Doktor Reyter sah ihm nach. Komischer Kauz. Dann wandt« er sich wieder seiner Arbeit zu.
Am Nachmittag machte er sich auf den Weg zum Bach, um Antona zu treffen. Sie wartete bereits auf ihn.
„Wo waren Sie denn gestern, Georg?"
„Ich hatte Besuch", antwortete Doktor Reyter fröhlich.
Er mußte ihr genau erzählen, wie es gewesen war, und sie freute sich königlich über seine paro- distische Wiedergabe.
„Und Sie wollen wirklich Eulenstein kaufen?" fragte sie dann.
„Vielleicht. Das hängt von verschiedenen Punkten ab."
„Von was für Punkten?" wollte sie wissen.
„mun, aueln kann ich »och nicht ans Enlcnstcin wohnen."
Er blickte ihr voll in die Augen, doch sie sagte nichts.
„Ich müßte eine Frau hoben, Antona". fuhr Tv'wr Revier fort.
„Nun und?" diesmal sah auch sie ihn an, und Doktor Reyter verlor den Mut
„Ich habe gedacht, Antona", stammelte er.
„Bitte nichts sagen", unterbrach sie ihn rasch, und ehe er eine Bewegung machen konnte, war sie davongelaufen.
Doktor Reyter sah ihr verdutzt nach, dann aber lief er Plötzlich wie noch nie, und eS gelang ihm, sie «inzuholen
„Anto-na, warten Sie doch."
Sie war stehen geblieben und lächelte: „Ich bin sehr dumm, Georg, aber Sie müssen mir versprechen ..."
„Was soll ich Ihnen versprechen?"
„Wir wollen gut« Freunde bleiben, ja Georg?"
„Wenn du cs willst, Antona."
„Ich will es so, Georg."
*
An diesem Abend wurde es neblig. Blutrot, wie in cimm Meer von Feuer, war die Sonne untcr-
gcgangen, ans den Wiesen siieg der Wasicroomps wie Rauch empor, schwebte in der Luft »nd bildete bizarre Schleier.
Mit Zweifel im Herzen war Doktor Reyter früh zu Bett gegangen. Wer war Antona? Sic konnte nicht das einfache Bauernmädchen sein, wie er geglaubt hatte. Aber warum verschwieg sie ihren Namen? Warum? Ach, es gab tausend Fragen. Unruhig tvarf er sich von einer Seite auf die andere. Nun, vielleicht war es gut so, noch war es nicht zu spät, sie hatte ihn nicht ausreden lassen.
Doktor Reyter vcrsiel in eine Art Halbschlnm- mer, aus dem er jedoch schon irach kurzer Zeit durch ungewöhnlichen Lärm geweckt wurde. Halte er nicht das Geräusch von Automobilen gehört? Natürlich mußte er geträumt haben, denn wer sollte in der Nacht mit dem Auto nach Eulenstein kommen? Und doch, laute Stimmen tönten durch den Nkebel unwahrscheinlich hohl »nd doch nur ge« dänmpft klingend. Gelächter und das Klirren von Metall unterbrachen die sonstige friedliche Stille. Doktor Reyter sprang auf und eiste an das Fenster. Ans dem Hof brannte anscheinend «in großes Feuer, mrd undeutlich erkannte er die Umrisse seltsam gekleideter Männer, die zum größten Teil darum standen
Es ist ein verfluchtes Haus, dieses Eulenstein, dachte Doktor Reyter. Weiß der Teufel, was da wieder vor sich geht und was das für Leute waren. Betrunkene Holzfäller wahrscheinlich, die der Pächter eingelassen hatte, tvahrscheinlich Freunde dieser schleichenden Hyäne.
(Fortsetzung folgt.)
Oie Wehrmacht spielt für die Heimat
Seit Januar 50 Konzerte in unserem Gau
N88. Stuttgart, (mp.) Die Verbundenheit zwischen Front und Heimat wird durch die Werkpausenkonzerte, für die vom Oberkommando der Wehrmacht im Einvernehmen mit dem Reichspropagandaministerium über die NSG. „Kraft durch Freude" die Musikkorps der drei Wehrmachtsteile zur Verfügung gestellt wurden^gezeigt. Seit Mitte Januar sind im Gau Württemberg- Hohenzollern über SO Konzerte durchgeführt worden. Mit welchem Erfolg, das geht am besten aus einem uns zugegangenen Bericht hervor:
„Nun hatten sie es alle gehört: Front und Heimat, Soldaten und Arbeiter gehören zusammen. Die einen sind ohne die anderen nicht möglich. Nur beide zusammen sichern den Sieg und damit die deutsche Zukunft. Das war das Erlebnis dieser Stunde. So war die Freude zu erklären, die aus den Augen der Zuhörer abzulesen war, nicht weniger der immer stärker werdende Beifall, der sowohl dem hübschen bunten Programm als auch der Leistung des Musikkorps gezollt wurde. Und als dann schließlich be: den Weisen der Soldatenlieder dieses Krieges die Werkhalle nicht bloß von den Klängen der Kapelle, sondern auch vom Singen der Gefolgschaft dröhnte, da war vollends der Kontakt zwischen Betrieb und Gästen geschaffen."
Und so werden mich weiterhin die Musik-
korps und Chöre iui Wehrkreis ' ocu Kameraden im Arbeitskleid den Dank der Front überbringen.
Auf der Lokomotive löblich verunglückt
Bietigheim. Auf eigenartige Weise kam ein L o k o m ot i vh e i z e r aus Kornwestbeim auf der Strecke Großsachsenheim-Bietigheim ums Leben. Beim Passieren der Bahnüberführung beim Friedhof Bietigheim stieg der Heizer auf den vollbeladenen Tender, um den Feuerhaken zu holen. Dabei prallte er mit dem Kopf an den Unterrand der Brücke und war sofort tot.
Oie LanöeshauptstaöL meldet
Generalarzt a. D. Dr. Eugen Wendel, der im Weltkrieg Divisionsarzt dcr26.(Württ.) Jnf.-Div. und Korpsarzt des xm. Armeekorps war, ist im 78. Lebensjahr gestorben. Bis zu seiner Zurruhesetzung war er als Oberregierungs-Medizinalarzt leitender Arzt beim Hauptversorgungsamt.
Die 52jährige verheiratete Fanny V. aus Kornwesthenn wurde von der Strafkammer wegen erschwerter Urkundenfälschung und Uebertretung der Verbrauchsregelungsstraf- verordnnng zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Die Angeklagte hatte auf je drei schon entwerteten Fett- und Käsemarken die Stempelung herausradiert, um die Karten ein zweitesmal verwenden zu können.
^iaelirielrteii aus aller ^Vell
Elfjähriger erschießt den älteren Bruder
Der 17jährige Sohn Heinrich des Wagnermeisters Ignaz Heinz in Moosburg (Nie- dervayern) war nach beendeter Lehrzeit ins elterliche Haus zurückgckehrt mit der freudigen Nachricht, daß er nun Bäckergeselle geworden sei. In der Familie herrschte darüber große Freude und man war eben dabei, den Kaffee zu richten. In der Zwischenzeit hatte der elfjährige Bruder Erich in einem Nebenzimmer eine Dienstpistole geholt und wollte sie seinem Bruder Heinrich zeigen. Dabei ging ein Schuß los und traf den älteren Bruder in die Schläfe. Der herbeigerufene Arzt konnte nur noch den Tod des jungen Bäckergesellen feststellen.
Bei lebendigem Leibe verbrannt
Eine 23jährige Hausgehilfin hatte in Alt- vtting den Fußboden bohnern wollen und erhärtetes Wachs zur Erhitzung auf die Herdplatte gestellt. Das Mädchen versuchte das in Brand geratene Wachs zu löschen. Dabei wurden ihre Kleider von den Flammen ersaßt. Die Verbrennungen am ganzen Körper waren so schwerer Natur, daß der Tod bald darauf eintrat.
Alle Taufchknnden müssen mit vor Gericht
In der oberbessischen Kreisstadt Büdingen wurde bei der Besitzerin eines Manufakturwarengeschäfts ein großes Lager gehamsterter Lebensmittel entdeckt, die zum Teil schon verdorben waren und die sie sich durch unzulässigen Tausch gegen Textilien oder durch ihre nebenberufliche Tätigkeit als Kurpfuscherin verschafft hatte. In dem Textilwarenlager fanden sich große Mengen zurückgehaltener Waren vor, die zum Teil noch aus der Borkriegszeit stammten. Die Hamsterin, die einer sehr strengen Strafe entgegensieht, wurde verhaftet. Nach ihrer Festnahme fanden sich in ihrem Laden noch mehrere Kundinnen mit umfangreichen Lebensmittelpaketen ein, die sie einrauschen wollten. Auch diese und alle sonstigen Mithelfer sehen strengen Strafen entgegen.
Straßenbahn sprang aus den Schienen
JnHindenburg (Oberschlesien) forderte ein Straßenbahnunglück 6 Tote. Ick Schwer- und 36 Leichtverletzte. Die Ursache des Unfalls dürfte im Versagen der Bremsvorrichtung liegen. Der Straßenbahnzug, der aus einem Triebwaaen und einem Anbä-mer bestand.
'sprang aus einer abschüssigen S^rrae in crner» Kurve aus dem Gleis und schlug mit seinem rückwärtigeil Teil in die guer gegenüberliegende Straßenmaucr, wobei er nmkjppte. Bei den toten oder verletzten Fahrgästen handelt es sich, mit Ausnahme zweier Männer, ausschließlich um Frauen.
15 Todesopfer eines Fähreunglücks Auf der Donau kentcrte bei 'Braila (Rumänien) ehre mit 2ck Arbeitern besetzte Fähre plötzlich, da sie von der Strömung, gegen einen Dampfer getrieben wurde. 15 Insassen ertranken.
Kraftwagen gegen Mauer gerannt
In der Nähe von Lugo (Spanien) fuhr ein mit Fahrgästen besetzter Lastkraftwagen gegen eine Mauer und wurde völlig zertrümmert. Von den Insassen wurden neun Personen getötet und zwei schwer verletzt.
Oer Sport an den Feiertagen
An dei: Feiertagen wird im Fußball-Bereich Württemberg nur ein kleiner Sportbetrieb herrschen. Das einzige Spiel des Karfreitags rollt in Degerloch ab, wo der württembergische Meister StuttgarterKickersdie äußerst starke Fußballelf des LWSV. Crailsheim empfängt. In Feuerbach wird am Ostermontag ein recht interessanter Leistungsvergleich durchgeführt; der SpB. Feuerbach hat die Auswahlmannschaften des H I. - Bannes 119 (Stuttgart) zu Gast. In der Ersten Klasse gibt es rückständige Spiele der vierten Pokal-Borrunde und auch Mci- sterschaftskämpfe.
Um den Tschammer-Pokal treten am Oster,»ontas an: Kochcndorf — Jagstseld: Normannia GmünL gegen Lorch: Svvag. Lndwigsbura — Benningen: MTV. Eintracht Stuttgart — Allianz: SV. Plochin-' gen — Reutlingen; BW. Kirchbcim — Wäldenbronn.
— Das Meisterschafts-Programm lautet; Ostersonntag; c-tafscl Lndwigsbura: Backnang gegen Lndwiasburg, Reichsbahn Kornwestbeim gegen Vaibingen-Jllinsen: Stassel Neckar: Svvgg. Prag gegen Hedelfinsen, Obertiirkbeim — Winnenden, Untertürkheim — Münster, Stuttgart 88 — Gais- bnra; Staffel Schwarzwald: SC. Schwenningen gegen VfR. Schwenningen; Staffel Staufen: Ebers» bach — Ubinaen, Mettingen — Eblingcn, Göppingen — Eislingen. Geislingen — Altbach-Deizisau.
— Ostermontag: Staffel Heilbronn: Heilbron» ner Spvgg. — Union Bückingen, Sontheim gegen Neckargartach, Knorr — Hall. RPSG. Heilbronn gegen Neckarsulm, Steinbach-Hall — Kochcndorf: Staffel Staufen: Obereblinaen — Plochingen.
Vier Vertreter der Stuttgarter Kickers, Edmund Conen als Stürmer. Albert Sing als Läufer, Franz Jmmig als Verteidiger und Erwin Deyhle als Torwart, nehmen an den Prüfungsspielen zur Bildung der Nationalelf gegen Spanien am Sonntag in Wuppertal teil; für das Prüfungsspiel am Samstag in Duisburg sind Dchhle Jmmig und Sing ausgestellt.
In Ludwigsburg wird am Ostersonntag wieder das traditionelle Jugend-Handr ballturnier durchgeführt; folgende zehn Mannschaften treten zu den Runoenkämvfeir zu je zweimal 15 Minuten an: TG. Stuttgart, TB. Cannstatt, TG. Eßlingen, Eßlinger, TSV., TV. Kornwestheim, VfL. Stammheim, TV. Asperg, TV. Metterzimmern. TV. Oßweil, MTV. Ludwigsburg. )
Das bedeutendste Ereignis der Osterfeiertage ist in Württemberg zweifellos der Stich- und damit auch Endkampf um die Bereichsmeisterschaft im Mannschastsringen,' den sich in der neutralen Jahnhalle zu Feuer-' bach die beiden punktgleichen TSV. Münster und KV. Untertnrkhcim am Samstagabend' liefern.
Sportgruppenwettbewerb 1942
Zum fünften Male rust das Sportamt der NS.-Gcmeinschaft „Kraft durch Freude" in allem Gauen zur Teilnahme am Wettbewerb der KdF.-Sportgruppen auf.' Die Teilnehmerzahlen betrugen 19ckü 3M Gruppen und im zweiten Kriegsjahr 111H Gruppen; das bedeutet eine Steigerung von 285 v. H. Als Leitgedanke wird über den Vor-, führungen dieses Jahres das Wort stehen:- „Lebensfroh und kampfbereit!" Die Termine für die Kreis- und Gauentscheide laufen bis zum 30. Juni. Anfragen sind an die zuständige Kreisdienststelle zn richten.
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^Ver ciie Leinen rinreir eine Rekens versieiiernnx xesieirert Hveiü, anrri LntscireiännZen tretten, ane sie «ier ^uxenkiiek erkoräert.
l^eirensversieiiernnK ziirt Lntsekei^nnxsicrakt iris ins iroire ^iter!