z. Seite — Nr. 189
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Mittwoch, den 1t. August 1910
sAayold undAmgebuny
Um große Erfolge zu erreichen, mutz etwas gewagt werden.
Moltke.
14 August: 1821 der völkische Vorkämpfer Georg von Schönerer gestorben.
Deutsches SchutzwaU-Gheeuzetche«
Das Deutsche Schutzwall-Ehrenzeichen wurde dem Vermittler Gottlob Ziefle von hier verliehen. Wir gratulieren!
Kavtoffelkcffev nicht nur aus Alavtoffeivflanzen
Die Biologische Meichsanstalt weist darauf hin, datz der Kar- lofselräfer nicht nur auf Kartofselpflanzen, sondern auch auf T om a t e ii p fl a n z e n anzutreffen ist. Für den Gartenbesitzer, der sich besonders in diesem Jahre mit der Anzucht -und dem Anbau von Tomatenpflanzen befaßt, ist dieser Hinweis von qrcher Wichtigkeit. Außer diesen Pflanzenarten befällt der
Wir fahren gern nach Deutschland!
Meines Gespräch mit belgischen Arbeitern — Wieder Hunderte von Antwerpen nach Deutschland abgereist
Die Deutsche Arbeitskorrespondcnz scbreibt:
(PK.) Auf einem Gleis des Bahnhofs Stuyvenberg in Antwerpen steht ein langer Zug in Richtung Deurschland. Vor ihm versammeln sich in der Frühe viele belgische Arbeiter. Sie stammen aus Antwerpen und Umgebung. Zwei Transporte freiwilliger Arbeiter sind schon nach Deutschland gefahren. Auch die Hunderte, die sich heute hier mit ihrem Koffer und Köfferchen eingesunden haben, wollen nach langer Zeit der Arbeitslosigkeit wieder Verdienst und deshalb folgen sie gern der Aufforderung von deutscher Seite, nun in Deutschland zu arbeiten.
Wir mischen uns vor Abfahrt des Zuges unter die einzelnen Gruppen, in die die Arbeiter aufgeteilt sind. Die Mehrzahl besieht aus jungen, kräftigen Burschen, aber auch eine Reihe Ael- terer machen mit. Sie alle sind frohen Mutes, denn erstens werden sie etwas Neues erleben und zweitens haben sie lange genug ihre Familien nur dürftig mit der Arbeitslosenunterstützung über Wasser halten müssen.
„Was wollen wir Arbeiter denn!" sagt uns ein Mann von 88 Jahren, Schlosser von Berus, der Frau und drei Kinder seit sechs Monaten kaum zu ernähren wußte. „Arbeiten wollen wir und verdienen, damit unsere Kinder was zu essen haben, mehr mollen wir gar nicht. Wenn uns das gesichert ist, dann sind wir schon zufrieden."
„Das müßte doch selbstverständlich sein", meinen wir. „Selbstverständlich? Wenn man so lange arbeitslos gewesen st, dann ist es ein großes Glück, wieder regelmäßig verdienen m können und vor allem einen Lohn, der gute Arbeit gut bezahlt."
„Bor allem erst mal einen sicheren Arbeitsplatz!" unterbricht ,..tin.Mil.y...Yon 48 Jahren das Gespräch. Und dann erzählt er uns, wie es bisher gewesen ist. Hatte ein älterer Mann einmal Arbeit gesunden, dann wurde an seine Stelle über kurz oder lang ein anderer gesetzt, der jünger und vor allem auch unverheiratet war. Dann standen die verheirateten Arbeiter wieder aus der Straße. Und wenn einer kam, der statt 8.50 Fr. nur 7 Fr. Lohn für dir Stunde verlangte, dann wurde dieser genommen und der erstere hatte das Nachsechen...
Na, wir können dem Mann versichern, daß es so etwas in Deutschland nicht mehr gibt. Jetzt hat jeder seinen festen Arbeitsplatz, und wer etwas Ordentliches leistet, braucht nicht zu be- sürchten, von einem anderen verdrängt zu werden. In Deutschland sind die Lohnverhältnisse sür jede Berufsgruppe klar geregelt.
Da scheinen wir bei dieser kurzen Unterhaltung doch auf ein wichtiges Thema gekommen zu sein. Jetzt mischen sich plötzlich alle, die dabeistehen, ein. Jeder hat es am eigenen Leibe erfahren und macht jetzt auch kein Hehl mehr daraus, daß der Arbeiter nichts davon hat, wenn sich so und so viele Parteien und Vertretungen um ihn „kümmern", so daß schließlich keiner m der Lage ist, sich sür den Arbeiter einzusetzen, datz er sür die Dauer seinen Arbeitsplatz und vor allem einen stabilen Lohn hat.
Bei einer anderen Gruppe berichtet uns ein Transportarbeiter von gz Jahren, daß er seit sechs Wochen seine Familie, die sechs Köpfe zählt, mit 38.50 Fr. ernähren mußte. Das sind nach deutschem Geld 3.85 RM. Als wir ihn fragen, wie er das denn fertig- gebracht hat, verweist er nur auf seinen Anzug und zeigt uns, wie weit der ihm geworden rst... Ja, können wir da nur sagen, was hat man von all den schönen Sachen, die auch in Belgien '.n den Schaufenstern liegen, wenn man sie nicht laufen kann.
Gerade dieser Mann freut sich nun daß er jetzt in Deutschland einen Lohn bekommt, von dem er seiner Familie den größten Teil schicken kann. Er hat das bereits ungefähr ausgerechnet. Er wird — wie das auch von den deutschen Stellen vorgesehen ist — Dei Drittel seines Lohnes nach Hause schicken und dann hat inne Frau auf einmal so viel, daß sie gut noch den notwendigen -bekleidungsbedarf decken kann. Üeberhaupt scheinen alle diese Arbeiter darüber besonders erfreut zu sein, daß sie diesen großen Lohnanteil heimschicken können.
Am Anfang des Zuges hat sich eine Gruppe von jungen Arbeitern zusammengetan. 17 Jahre ist der jüngste und 27 der älteste von ihnen. Heizer sind darunter, Mechaniker und Schiffer. Es ist ^verst ganz gleich, womit sie in Deutschland beschäftigt werden. Wir können ihnen aber versichern, daß sie wohl alle in ihrem erlernten Beruf tätig werden. Gespannt sind vor allem diese lungen Burschen darauf, wie ihnen der deutsche Arbeiter begegnen wird.
„Und wenn nun einer von euch Heimweh bekommt", fragen unr zum Schluß die flämischen Jungen, „vielleicht nach der Braut ooer nach der Mutter, was dann?" Da lacht die ganze Gruppe, ^re brennen darauf, Deutschland einmal ken- "enzulernen und haben vorerst nur eine Sorge, möglichst ui von Deutschland zu sehen. Also hoffen sie auf eine Fahrt „,"8nchst weit nach Deutschland hinein. Im übrigen lautet der „.^vertrag zunächst nur auf drei Monate. Drei Monate aber 1 für alle keine lange Zeit. Dann können sie sich alle entschei- k", ob sie länger bleiben wollen.
. meisten sind inzwischen schon in den Zug gestiegen. Ti« lick ^ U!" rufen wir ihnen noch nach. Der Zug setzt
im »I?" in Bewegung, da steckt einer noch einmal den Kopf dab - Fenster des Abteils. Er hat wohl inzwischen erkannt, 8 wir „von der Presse" sind und ruft nach: «Schreib auch, daß r gern nach Deutschland fahren..."
Kriegsberichter Dr. A. Eickhoff.
Kartoffelkäfer auch Kohl, Disteln, Knöterich, Melde, Hederich und Johannisbeersträucher. Die Reinhaltung der Pflanzenquartiere von den genannten Unkrautarten und die besonders aufmerksame Beobachtung der fast in allen Gärten befindlichen Johannisbeerbestünde sowie Tomaten-" und Kohlpflanzlungen darf — am wenigsten jetzt im Kriege — nicht unterlassen werden.
Sovgvkffs arrf d!e Mleivevkavte unzulciMg
In der Praxis ausgetretene Lücken der Verbrauchsregelungsstrafverordnung wurden durch eine Neuregelung geschlossen, die sich - - entgegen früheren Bestimmungen — in erster Linie an den Verkehr zwischen Groß- und Einzelhandel oder Handwerk und zwischen Industrie und Handel richtet. Das ergibt sich auch aus der Schwere der Strafandrohung gegen Erzeuger, Verarbeiter und Händler im Gegensatz zum Letzverbraucher. Vorgriffe auf die Kleiderkarte sind unbedingt unzulässig.
Rohstoff „Mohnkapsel"
Ablieferung der leeren Mohnkapseln
Die Mohnkapseln werden zur Herstellung lebenswichtiger Arzneimittel benötigt. Wenn schon der Mohnanbau der Oel- rersorgung wegen besondere Bedeutung hat, so sind es nun heute auch die leeren Mohnkapseln, die als Rohstoff eine ebenfalls ganz große Bedeutung haben. Es ist auch eine besondere Dringlichkeit, daß alle Mohnanba-uer die entleerten Mohnkapseln sammeln und in trockenem Zustand zur Ablieferung bringen. Die Mohnkapseln müssen handgepflückt, trocken, gesund und schimmelsrei sein. Feuchte, schwarze oder verschimmelte Kapseln sind wertlos. Der Aufkauf der Mohnkapseln erfolgt durch die Sammelstellen und Lagerhäuser der Württembergischen Waren- zeiilrale landwirtschaftlicher Enossenschaften, die für brauchbare Mohnkapseln eine immerhin lohnenswerte Vergütung gewähren. Jeder Mohnanbauer kann also durch die Ablieferung einwandfreier Mohnkapseln seine Einnahmen aus dem Mohnanbau erhöhen. Was aber für unsere Volkswirtschaft von größter Wichtigkeit ist, das ist die Stärkung unserer Rohstoffversorgung.
LMedev uciiev de« Slvbeitskamevaden
Wenn der Soldat für wenige Tage nach Hause kommt, wird er sicherlich Zeit finden, einmal auch seinen Betrieb aufzusuchen. Die Arbeitskameraden würden ihm ein Fernbleiben auch sehr verübeln, denn er gehörte ja zu ihnen, er gehört ihnen im Augenblick auch, da sie ihm wöchentlich eine kleine Liebesgabe ins Feld schicken, und er wird später einmal, nach Beendigung des Krieges, wieder in ihre Reihen zurllckkehren. Aber auch der Frontsoldat fühlt lebhaft diesen Zusammenhang mit seiner Berufsheimat, er muß sich einmal persönlich für die lieben Zeichen der Kameradschaft bedanken und natürlich sehen, wie der Betrieb ohne ihn läuft.
Das gibt ein Händeschütteln und eine Freude, und der Betriebsleiter drückt schon mal ein Auge zu, datz die Arbeit für eine Viertelstunde eingestellt wird. Die Kameraden drängen sich um den Urlauber, sie loben sein straffes Aussehen, seine aufrechte Haltung und natürlich fragen sie, fragen sie. . . der Soldat muß direkt auf der Hut sein, daß er nichts ausplaudert, was er geheim halten soll. Die Aelleren unter ihnen geben ihre Weltkriegserinnerungen zum Besten und vergleichen die jungen Leistungen mit den alten; die jüngeren Arbeitskameraden aber lauschen blitzenden Auges und sehnsüchtigen Gemütes den Erzählungen von wagemutigen Stoßtruppunternehmungen. Wenn sie nur auch erst dabei sein könnten! Sie würden ihre Arbeit am liebsten Hinweisen, um rasch die Uniform anzuziehen. Aber sie begreifen auch, daß sie ja jetzt hier in der Heimat dringender als früher gebraucht werden, wo so viele Arbeitskamera- den fehlen und so begnügen sie sich mit vielsagenden Blicken und einem lauten Seufzer.
Und der Urlauber wiederum ist neugierig darauf, wer nun seinen Platz innehat oder wie seine Arbeit ausgeteilt worden ist. Denn es ist ja nicht immer leicht, einen Ersatz zu finden für den eingezogenen Berufskameraden. Da müssen die anderen eben mehr auf ihre Schultern nehmen. Nun sieht der Urlauber mit eigenen Augen, daß der Betrieb weiterläuft, daß die Kameraden für ihn eingesprungen sind, daß es eben gehen muß. Und wenn er wieder hinausfährt, dann wird er wieder die Gewißheit haben, daß er nicht vergessen wurde, aber auch, daß die Heimat ihren Platz ausfüllt und so der Front ihren harten Dienst erleichtert.
Keine Einreisegenehmigung ins Elsaß
Nach wie vor laufen beim Chef der Zivilverwaltung im Elsaß Gesuche um Einreisegenehmigung ins Elsaß ein. Es wird deshalb noch einmal bekanntgegeben, datz nur denjenigen Volksgenossen die Einreise gestattet werden kann, die als Angehörige von Dienststellen des Staates und der Partei oder als deren Beauftrage beruflich im Elsaß zu tun haben. Alle anderen Gesuche sind zwecklos und können künftig auch nicht mehr beantwortet werden.
Heilige Erde
Zweimal im Jahreslauf spüren wir des deutschen Ackers Heiligkeit in besonderem Maße. Zum ersten, wenn der Landmann über ihn dahinschreitet und ihm das Saatkorn anvertraut, zum zweiten, wenn seine schwieligen Hände die blanke Sense durch das goldene Korn führen und Schwade um Schwade sich legt. Das ewige Stirb und Werde klingt hier zusammen. Sie gehen ineinander über. Jahr um Jahr gibt die deutsche Erde, gibt der deutsche Acker dem Volke das Brot, wie er es den Ahnen dieses Volkes schon vor vielen Jahrhunderten schenkte. Wie oft und schwer zerwühlte des Krieges Gewalt diese oder jene Aecker. Jeder Fußbreit solcher Aecker ist mit Blut gedüngt, das irgendwie und irgendwann einmal vergossen wurde um die Unversehrtheit und Freiheit des Ackers. Immer gleich blieb sich dieser Acker, immer wieder nahm er die Saat in sich auf und spendete den Segen des Brotes. Heißen Schweiß harter Arbeit trank und trinkt der Acker Jahr um Jahr, Schweiß, der von glühenden Stirnen und Schläfen rinnt. Je schwerer wir ringen müssen, desto heiliger ist diese Arbeit uns. Nichts Großes in der Welt fällt einem mühelos in den Schoß.
Heilig ist die deutsche Erde aber auch darum, weil in ihr viele, unendlich viele Ahnen ruhen. Sie wird auch uns einst umfangen, wenn wir unser Leben vollendet und erfüllt haben. Weiter aber fließt dann der heilige Vlutstrom hinein in die Ewigkeit unseres. Volkes.
Schon zieht hier und dort der Wind über die ersten abgemähten Felder. Es ist wie ein leises Abklingen, ein Ahnen des dem
Sommer folgenden Herbstes. Aber im Schoße des Melkens und Vergehens keimt schon wieder das Neue, das Werdende und Wachsende. Ewig ist die deutsche Erde, ist der heilige Acker de^ deutschen Volkes.
Das Arbeitsbuch der Einberufenen
Der Reichsarbeitsminister weist darauf hin, daß die Einberufung eines Arbeitsbuchinhabers zum Wehrdienst nicht gleichzeitig als Beendigung der Beschäftigung im Sinne der Arbeitsbuchverordnung anzusehen ist. Deshalb hat der Unternehmer das Arbeitsbuch weiterhin sorgfältig aufzubewahren. Das gilt jedoch nicht mehr, wenn das Veschäftigungsverhältnis während der Dauer des Wehrdienstes rechtlich gelöst wird, z. V. durch Kündigung des Unternehmers mit Zustimmung des Reichstreuhänders der Arbeit oder durch behördlich angeordnete Stillegung des Betriebes. In solchen Fällen hat der Unternehmer den Tag des Endes des Beschästigungsverhältnisses als Beendigung der Beschäftigung im Arbeitsbuch einzutragen und dem Arbeitsamt Anzeige zu erstatten. Zu dem genannten Zeitpunkt hat er dem ausscheidenden Eefolgschafter das Arbeitsbuch auszuhändigen. Kann der Unternehmer das wegen der Einberufung zum Wehrdienst nicht tun und das Arbeitsbuch auch nicht empfangsberechtigten Angehörigen des Einberufenen übermitteln, so muß er das Arbeitsbuch einstweilen weiterhin sorgfältig aufbewahren. Auf Antrag des Unternehmers ist das Arbeitsbuch vom Arbeitsamt in Verwahrung zu nehmen. Das gilt auch, wenn die Ueber- mittlung an den Einberufenen untunlich ist.
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— Warnung vor der Annahme alter Sü-Pfennigstücke. Es ist
verschiedentlich versucht worden, die aus der Inflationszeit stammenden 50-Psennigstücke aus Aluminium in den Verkehr zu geben. Diese Münzsorte ist seit Einführung der Reichsmarkwährung außer Kurs gesetzt und daher kein Zahlungsmittel mehr. Die alten 50-Pfennigstücke sind leicht daran zu erkennen, daß sie auf der Rückseite die quer über ein Aehrenbüschel gelagerte Auf- jchrisr „Sich regen bringt Segen" tragen. Vor ihrer Annahme wird gewarnt.
Silberne Hochzeit
Rohrdors. Das silberne Ehejubiläum feiern heute Albert Raufer, Metzgermeister und Gastwirt „zum Ochsen", und seine Frau Katharine. Zum Jubiläumstage herzliche Glückwünsche!
Aus Wildberg
Das Standesamt verzeichnet Anfang August an Geburten: Rudolf Wilhelm Wörner; an Eheschließungen: Rudolf Friedrich mit Emma Rüger von Ludwigsburg: an Todesfällen: Andreas Dupper (Altersheim), 79 Jahre, August Hermann Dürr. 01 Jahre.
E. K. I.
Bad Teinach. Der Unteroffizier Erich Reuter, Sohn von Schuhmachermeister Leonhard Reuter, dem vor kurzem als Führer eines Spähtrupps das E. K. II verliehen wurde, ist nunmehr auch mit dem E. K. I ausgezeichnet worden.
Letzte RarSvMte«
Britisches Handelsschiff torpediert
DNB- Madrid, 11. August. Aus Gibraltar wird gemeldet, Laß man dort ein Handelsschiff, das in der zweiten Juliwoche mit einer Anzahl indischer Kausleute nach Indien auslief, für verloren hält. Es heißt, daß es torpediert und versenkt worden sein soll.
„Zusammenstoß" im Südatlantik
DNB. Lissabon, 11. August. Reuter verbreitet eine amtliche Meldung, wonach der britische Dampfer „Ceramic" (18 793 BRT.) mit dem Frachter „Testbank" (5 983 Bruttoregister-Ton- nenj im Süd-Atlantik „zusammengestoßen" sei. Beide Schisse seien beschädigt worden, hätten sich aber in den Hasen von Kapstadt begeben.
Rundfunkansprache Petains: „Revolution von oben"
DNB. Genf, 11. August. Marschall Petain hielt am Dienstag abend eine Ansprache, in der er eine Darstellung der Maßnahmen gab, die seine Regierung seit ihrem Amtsantritt getroffen hat. Er stellte fest, daß eine Revolution von „oben" schrittweise bis nach unten durchgeführt werde und daß die störenden Elemente sestgestellt und ausgemerzt werden würden.
Was sagt Mister Halifax dazu?
Englische Artilleriebeobachter aus einem Kirchturm in Belgien
DRV. Berlin, 11. August. Bei den Kriegshandlungen war die deutsche Führung stets bemüht, Kirchen zu schonen. Erem- bodegem war von englischen Soldaten besetzt. In dem Pfarrhof hatten sie einen Teil ihres Trosses untergebracht. Die Kirche und der Kirchturm mußten Tag und Nacht geöffnet bleiben, weil die Engländer aus dem Kirchturm einen mit Maschinengewehre» bestückten Veobachtungsstand errichtet hatten und mit der englischen Artillerie telephonische Verbindungen halten. War- uungsschüsse der deutschen Truppen vermochten es nicht, die Engländer zur Ausgabe dieses militärischen Stützpunktes im Kirchturm zu bringen. Infolgedessen mußte die deutsche Artillerie das Feuer auf den von englischen Truppen besetzte« Kirchturm richten.
Nach dem Einrncken der deutschen Truppe» in Erembodegem nahm der deutsche Batteriechef Gelegenheit, dem Pfarrer sein Bedauern über die Beschießung des Kirchturmes mit den Worten auszudrücken: „Ich bin ein guter Christ, weshalb ich es sehr bedauert habe, auf einen Kirchturm zu schießen, aber es mußte sein, denn englische Soldaten hatten den Kirchturm besetzt gehalten".
Zehn Tote bei einem Flugzeugunglück in Australien. sias planmäßige Verkehrsflugzeug Melbourne—Canberra ist in der Nähe des Flughafens von Canberra abgestürzt. Zehn Personen erlitten dabei den Tod. Man vermutet, datz der australische Heeresminister Street, der Luftfahrtminister Fairbairn und Vizepräsident Eullett unter den Toten sind. Auch der Chef des Generalstabes der australischen Armee, General Sir Cyril White, kam ums Leben.
„Propaganda- und Nachrichtenabteilung" des japanischen Kabinetts. Die bisherige Presse- und Informationsstelle des japanischen Kabinetts wird in eine „Propaganda- und Nachrichtenabteilung" erweitert. Die bisher bestehenden Informationsbüros beim Kriegs- und Marine-Ministerium sowie beim Außenamt gehen in die Propaganda- und Nachrichtenabteilung des Kabinetts als Unterabteilungen über. Die neue Abteilung hat Presse, Buch, Film und Rundfunk zu kontrollieren.