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8smstsZ, 28. i^iärr 1942

Kummer 74

Indiens einr/Ze, ^einck - rte, beitisekie Impeeiaffsmus

Offener Brief Chandra Böses an Cripps

Vas Lnöiscke Volk vveiÜ deute, 6 äie sck^varre Nackt 6 er Sklaverei vorüber ist"

Berlin, 28. März. Der in letzter Zeit durch mehrfache Erklärungen hervorgrtretene indische Nationalistensührer Subhas Chandra Bose, der übrigens zum Obersten Chef aller Inder in Ostasien und der Bewegung zur Be­freiung Indiens vorgeschlagrn wurde, hat sich mit einem Offenen Brief an den gegenwärtig in Indien weilenden Unterhändler des eng­lischen Kriegskabinetts, Cripps, gewandt. In diesem Brief, der über einen ungenannten Sender veröffentlicht wurde, wird Cripps im besonderen und den britischen Imperialisten im allgemeinen erneut unverblümt beschei­nigt, daß das indische Volk cs satt habe, sich weiter mit Phrase» und Heucheleien abspeisen zu lassen, bah es vielmehr mit allen Mitteln um seine Freiheit kämpfen werde. In diesem Brief heiht es u. n.:

Ebenso erstaunlich ist es, wenn Sie den Für­sten versichern wollen, daß sie von den kom­menden Aenderuugen nichts zu fürchten haben werden. Dieser Punkt Ihres Programms ist auch bereits durch den Bizekönig Lord Lin- lithgow in Erwartung Ihrer Ankunft in die Hand genommen worden. Dem obscktiven Beschauer erscheint deshalb Ihre Mission die­selbe zu sein, wie die schon historisch gewor­dene Praxis von Betrug und Zwei­deutigkeit, die britische Politiker in der Vergangenheit ausgeübt haben.

Indiens einziger Feind ist der britische Imperialismus, und der einzige Angriff, gegen den Indien antreten mutz, ist der ewige Angriff des britischen Im­perialismus. Die britische Regierung erklärte Indien gegen seinen Willen zur kriegführen­den Macht und hat seitdem mit Gewalt die

Kräfte Indiens für Englands Kriegsziele ansgebeutet.

Lassen Sie mich Ihnen freimütig sagen, daß der Tag vorbei ist, an dem man. bas indische Volk bluffen und täuschen konnte. Das in­dische Volk weiß genau, daß der gegenwärtige Krieg ein gigantischer Versuch ist. dje alte Lage der Dinge umzustoßen und daß dieser Krieg ihm die beste Gelegenheit gibt, seine seit Jahren verfolgten Ziele, zu erfüllen. Wer ihm jetzt helfen will, diese Freiheit zu ge­winnen, wird Indiens Freund und Bundes­genosse sein! ^

Indien ist allerdings fest entschlossen, sich seine Freiheit mit allen Mitteln zu erkämpfen. Das indische Volk weiß heute, daß die schwarze Nacht der Sklaverei vorüber und die Dämmerung der Freiheit angebrochen ist!"

Der Welt ist nntgeteilt worden, daß Sie im Auftrag des britischen Premierministers und Kriegskabinetts die Aufgabe übernom­men haben, nach Indien zu fahren, um zu versuchen. Indien für das britische Empire zu retten. Vom Standpunkt des heutigen Pre­mierministers und Kricgskabinetts ist es aller­dings verständlich, daß inan Sie für diesen Zweck ansetzen will. Unverständlich bleibt aber, baß Sie. Sir Stafford. solche Aufgabe über­nehmen.

Als Sie für Ihre eigenen Grundsätze und Neberzeugnng gegen die britische Labonr Party kämpften, hatten Sie die Bewunde­rung vieler hinter sich, einschließlich der mei- nigen Sie waren damals in Ihren Zielen so anti-imperialistisch, daß Sie sogar für die Aufhebung der Monarchie, jenes Grundpfei­lers des englischen Imperialismus, Plädierten.

Wir haben mit der Labonr-Pnrty in den Jahren lOää ilnd l949 bis 193l schlechte Er­fahrungen gemacht. In beiden Zeitabschnitten mußten wir unsere Zeit in britischen Gefäng­nissen verbringen, manchmal sogar ohne irgendwelches gerichtliche Verfahren. Indien wird niemals vergessen, daß eine Labour- Rcg.crung dafür verantwortlich war, daß un­gefähr l 00 000 Männer und Frauen in die Gefängnisse wanderten, daß im ganzen Lande unbewaffnete Männer und Frauen mit Gummiknüppeln nsw. mißhandelt wurden, daß wie in Peschawar auf unbewaff­nete Menschenmengen geschossen, daß Häuser verbrannt und Frauen, vergewaltigt wurden wie in den Dörfern von Bengalen.

Sie waren seinerzeit immer der schärfste Kritiker der Labvur-Parth, als ich Sie im Januar 1938 in London traf. Heute aber schei­nen Sie ein vollkommen anderer Mann zu sein. Sie möchten vielleicht eiuwendcn, daß Sie England und Indien miteinander aus­söhnen wollten. Die Regierung aber, der Sie angehörcn, hat keinen Zweifel darüber ge­lassen, daß das Angebot an Indien nicht ein Angebot der Unabhängigkeit, vielmehr des Dominion-Status ist, der nicht einmal sofort, sondern erst am Ende des Krieges an­erkannt werden soll.

Sie haben soeben in Delhi erklärt. Sie däch­ten über Indien genau so wie Mr. Churchill. Für diese Offenheit sind wir Ihnen dankbar. Wissen Sie nicht, was das indische Volk von britischen Versprechungen hält? Wissen Sie nicht ebenso gut, daß die Geschichte der englischen Herrschaft in Indien nur eine Kette von gebrochenen Verträgen und nicht erfüllten Verspre­chungen ist?

Was dazu noch alle patriotischen Inder vor den Kopf gestoßen hat, ist, daß Sie beabsich­tigen. in Indien mit allen möglichen Parteien zu verhandeln, und zwar gleichgültig, ob sie wirklich Vertreter der Massen oder lediglich Organisationen ohne irgendwelchen Anhang sind. Sw wenigstens sollten wissen, daß einige dieser Parteien bisher durch die britischen Politiker lediglich gegen den Kongreß ansgespielt worden sind, um seinen Ein­fluß und seine Bedeutung herabzusetzen.

Neues Attentat aegen Deal

Bombe rechtzeitig unschädlich gemacht

Von unserer tter«,ner c r > t t l e > l u n g

«I. Paris, 28. März. Auf den französi­schen Journalisten und Politiker Marcel Deal, den Chef des Nessrmblement. National Popnlaire. wurde ein neues Attentat verübt.

ar"Kkn Thcatersaal von Paris sprach. Wahrend der Rede warf ein Mann aus dem ZuhSrcrkrcis eine Bombe mit bren. nender Zündschnur auf Dcat, die aber ab­prallte und zu Boden fiel. Sie konnte recht­zeitig unschädlich gemacht werden. Deal fuhr unbeirrt in seiner Rede fort und erklärte, sich durch solche Methoden nicht von seinen Zielen abbringen zu lassen.

Ausnahmezustand über Nord-Australien

dleue erkolZteicke VorstöÜe cter Japaner io Lurrna - Dooßo völlig eioZeoekIosseo

Berlin 28. März. Unter dem Eindruck des japanischen Vorstoßes auf Neuguinea und der weitläufigen Operationen der japanischen Flotte in den nordaustralischcn Gewässern hat sich die australische Regierung entschlie­ßen müssen, den Ausnahmezustand über das nördliche Gebiet Australiens zu verhänge».

Der australische Außenminister hat erneut die Einrichtung eines pazifischen Kriegs rat es mit Sitz in Washing­ton angekündigt. Daran sollen Australien, Neuseeland und Kanada beteiligt sein, nicht aber England. Der USA.-Oberbefehlshaber in Australien, MacArthur, machte seinen »reuen Untergebenen in der üblichen Manier jftoge Versprechungen und sagte ihnenastes Blut und alle Hilfe der amerikanischen Bür­ger" zu. Was von solchen Versprechungen zu balten ist, darüber können die Bolschewisten Litwinow und Maisky Auskunft geben.

Ein angeblich verspäteter Flüchtling von den Philippinen,^ Rooiebelts Mariouetteu- Präsident Qnezo n, soll nach amerikanischen

Berichten nun ebenfalls in Australien «nge- troffcn sein. Der schon Totgesagte dürfte eine der letzten Ratten gewesen sein, die das sin­kende Schiff verließen.

In Burma wird der japanische Vormarsch in verstärktem Maße fortgesetzt. Die Stadt Tiliigu ist nunmehr von allen Seiten völlig e i n g e s ch l o s sc n. Die Japaner sind setzt in der Lage, in nur einstündigem Flug daS Erdölgebict von Pagau und Singu zu erreichen. Auch die altburmesiische Haupt­stadt Mandalay liegt im unmittelbaren Angriffsbereich ihrer Kampfflugzeuge.

Guie Nachbarschaft Bulaarien-Türkei

Alle Ltorningsverfuche erfolglos geblieben

Sofia, 28. März. In einer Betrachtung der bulgarisch-türkischen Beziehungen stellt der bulgarische Abgeordnete und Publizist Ko- sucharoff in dem Sofioter AbendblattSlovo" fest, daß die Türkei und Bulgarien güte Nachbarn und alte Freunde seien und es auch in Zukunft zu bleiben wünschen.

Sowjets mit blanker Masse abgewehrt

beiockliove ^vKritke beiDagavrog «vck not cker Halbinsel ktertsok aberrnals abgevisseo

Berlin, 28. Mörz. Wie das Oberkom­mando der Wehrmacht mittcilt, griffen im Ranme nordostwärts Taganrog die Bolsche­wisten mit starker Untergützr:.. i ^ ,

tillcrie, Flieger und Panzer die deutschen Stellungen an. Die Vorstöße blieben teils im deutschen Abwehrfeuer liegen, teils wurden sie mit der blanken Waffe abgewehrt. Die siegreichen Verteidiger gingen daraufhin zum Gegenangriff über und warfen den zurück- weichendcn Feind auf seine Ausgangsstellun­gen zurück. Uebcr isaa gefallene Bolschewisten blieben aus dem Kampf-eld liegen. E ne An­zahl feindlicher Panzer wurde vernichtet.

Auch auf der Halbinsel Kertsch grif­fen die Bolschewisten erneut mit stärkeren Infanteriekrästen und Panzern in drei auf­

einanderfolgenden Wellen die deutschen und rumänischen Stellungen an. Alle Angriffe wurden unter hohen blutigen Ver- l n st e n für den Feind durch zusammeufasscu- des Feuer der Infanterie und Artillerie ab­gewiesen.

Die deutsche Lustwasse konzentrierte ihre Aligrisie auf bolschewssiische Flugplätze und Berkehrsaulagen im rückwärtigen Gebiet des mittleren feindlichen Frontabschnittes. In Tiesflügen wurden abgestellte Flugzeuge und Werkstattbaracken mit Bomben belegt. Die Bolschewisten verloren dabei eine große Zahl an zweimotorigen Bombern und Jagd­flugzeugen. Treibstofflager und Miinitions- stavel flogen in die Luft. Auf einen Bahnhof westlich Moskaus warf ein Flugzeug seine Bombenlast auf elf vollbeladene Züge ab. Die Bomben richteten schwerste Zerstörungen an.

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Unser Kartenbil- veranschaulicht die augenblickliche Ausdehnung der japanischen Angriffsoperationen

Moskaus Kampf um öas Atlantische Tor

Der Kampf um den Zugang zu einem Welt­meer spielt in der Geschichte des Moskauer Imperialismus eine besondere Rolle. Insge­samt find entsprechend den drei Weltmeeren drei Hauptstoßrichtungen festzustcllen:

1. Zugang zum Stillen Ozean: Wladiwostok als Endpunkt der Transsibirischen Eisenbahn und Aussallstor zum Stillen Ozean. Durch die Vorlagerung der japanischen Inseln ist dieser Weg absperrbar, was gegen­wärtig der Fall ist. Ter starke Ausbau der Nordustpassage (Weg durch die Arktis an der Nordküste Sibiriens während einiger Som­mermonate) in den letzten Jahren durch die Bolschewisten sollte dem direkten Zugang zum Pazifik und der Entlastung Wladiwostoks dienen. Auch hier sind Japans Interessen be­rührt.

2. Zuaaug zum Indischen Ozean: Erstens über Afghanistan, Belutschistan. Ka­ratschi und zweitens über Iran. Beide Wege

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durchkreuzen die kontinentale Kraftlinie des britischen Imperialismus, die von Aegypten und dem Vorderen Orient nach Indien führt.

3. Zugang zum Atlantischen Ozean: Hier gibt es drei Möglichkeiten: Erstens Kampf um die Dardanellen und da­mit Zugang zum Mittclmeer und zum Atlan­tischen (Gibraltar) oder zum Indischen Ozean (Suez-Kanal). Der Weg durchkreuzt die In­teressengebiete maßgebender Mächte (England. Türkei, Italien, Frankreich) und kann außer­dem jederzeit gesperrt werden. Zweitens Zu­gang zur Ostsee und durch den Sund zum Atlantischen Weltmeer, ein Weg, der nicht nur die Interessensphäre Mitteleuropas durchkreuzt, sondern der auch jederzeit im Sund unterbrochen werden kann. Drittens ein direkter Zugang zum Atlantik, der nur von der Halbinsel Kola aus möglich ist. Hier ist nicht nur der Weg nach Westen zum offe­nen atlantischen Weltmeer, sondern bei Aus­bau der Nordostpassage auch der nach Osten zum Stillen Ozean gegeben.

DiesesAtlantische Tor" des Moskauer Imperialismus hat bereits in der Vergangen­heit eine Rolle gespielt und ist gegenwärtig für die Sowjets von größter Bedeutung. England, der Verbündete Moskaus, sucht Wege nach der UdSSR. Nach der Absperrung der Ostsek, z. T. des Mittelmeers und Wladi­wostoks scheint der Weg von England nach der UdSSR, über das Eismeer trotz der Be­drohung durch die deutschen Wachtschiffe und durch die Flugwachen von der norwegischen Festlandsbasis aus der günstigste zu sein.

Seit der Zelt Peters des Großen kann von einem Vordringen des Moskauer Imperialis­mus nach Nordwesten die Rede sein. Nach dem Sieg über die schwedische Großmacht bei Poltawa und den Mißerfolgen in der Dar- danelleupolitik wird das ganze Schwergewicht des aufstrebenden Imperiums nach Peters­burg verlagert. Doch der Zugang zum Atlan­tik über die Ostsee bleibt durch die Vorlage­rung Skandinaviens und die Entwicklung Preußens verriegelt. Nur ein Weg bleibt übrig: Vordringen zum offenen Meer über Finnland, das zum Glacis ausgebaut werden muß. und Einverleibung Nordskandinaviens.

Im Jahre 1900 berichtet Kuropaikin dem Zaren, daß der Moskauer Siaat im 20. Jahr­hundert 200 000 000 Menschen zählen werde und einen Zugang zum Weltmeer haben müsse. Am besten ließe sich ein solcher im Nordwesten schaffen.

Eine solche Möglichkeit bot die M u r m a n- ste. Infolge des Golfstromes bleibt dort in der Barentssee ein schmaler Streifen ln einer Länge von 350 Kilometer das ganze Jahr hindurch eisfrei. Die Kolabucht mit Fsordcharakter bietet der Großschifsahrt gute Entwicklungsmöglichkeiten. Besonders im