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Mische« Krieg und Friede«
Erinnerungen an die kritischen Julitage vor 25 Jahren
Der bekannte russische Schriftsteller und frühere Diplomat Dr. v. A., entwirft im folgenden auf Grund persönlicher Kenntnis der Verhältnisse am Zarenhof ein Bild von der Stimmung in Rußland vor Ausbruch des Weltkrieges.
Wenn ich rmch einem Viertelfahrhundert der kritischen Monate vor dem Ausbruche des Weltkrieges gedenke, so mutz ich feststellen, daß man damals eigentlich viel weniger von Krieg und Kriegsmöglichkeiten redete, als heute. Freilich war etwa im März in der Petersburger Börsenzeitung ein offiziös inspirierter Artikel erschienen, von dem man wutzte, datz sein Verfasser kein geringerer als der Kriegsminister Suchomlinow war. Der Artikel trug als Ueber- jchrift: „Wir sind bereit" und schilderte die vorzüglichen Eigenschaften der russischen Armee, die nach den furchtbaren Niederlagen des japanischen Krieges neu organisiert und neu bewaffnet war. Der Artikel wurde dennoch nicht sonderlich beachtet. Man betrachtete ihn als eine rein diplomatische Angelegenheit und kümmerte sich nicht mehr darum. Im Mai kam der König von Sachsen zu Besuch. Er wurde am Zarenhofe sehr freundlich empfangen.
Da man in militärischen Kreisen dennoch von der Möglichkeit einer kriegerischen Operation gegen Oesterreich redete, das mit seinen slawischen Ländern stets ein Dorn im Auge russischer Generalstäbe war, entschloß sich mein Onkel, der Präsident des Senatsgerichts war und am Hose des Zaren verkehrte, dem Kaiser eine recht verfängliche Frage zu stellen.
„Majestät", sagte er, „ich habe ein Gut in Polen. Soll ich das kostbare alte Silbergeschirr in Sicherheit bringen, da man doch so viel vom Kriege redet?"
„Seien Sie ganz ruhig, Exzellenz", erwiderte der Zar, „solange ich auf dem Tbrone sitze, wird es keinen Krieg geben".
Sowohl der Zar, als auch das Volk im ganzen waren durchaus friedlich gestimmt. Hinter den Kulissen aber wühlte die englische und französische Diplomatie. Das Finanzministerium mutzte auf Anweisung des Auswärtigen Amtes immer wieder schwere Gelder an gewisse französische Zeitungen überweisen, um eine antideutsche Propaganda zu treiben. Der Mann, der diese Gelder verlangte und als Vermittler zwischen der russischen und französischen Regierung auftrat, war ein gewisser Artur Ravalowitsch. Bezeichnenderweise ein Jude. Ravalowitsch, der offiziell das verhältnismäßig bescheidene Gehalt eines kaiserlich-russischen Finanzattaches bezog, verdiente bei den Ueberwei- sungen der Schmiergelder riesige Provisionen und führte in Paris ein großes Haus.
Als am 28. Juni die Schreckensnachricht vom Attentat in Serajewo eintraf, wurde die Lage in eingeweihten Kreisen als ernster betrachtet, jedoch war von einer Panik im großen Publikum nicht die Rede. Die Züge nach Deutschland waren wochenlang im voraus ausverkauft, denn etwa zwei bis drei Millionen russische Kurgäste pflegten jedes Jahr in deutschen Bädern Erholung und Unterhaltung zu suchen. Auch nach dem Schutz von Serajewo gaben die Reisebüros durchaus beruhigende Nachrichten.
Das böse Schicksal hat es gewollt, datz beinah am selben Tage, an dem der Erzherzog unter den Kugeln der Meuchelmörder fiel, der Wundermanu Rasputin — die Betonung, liegt auf der zweiten Silbe! — in seiner sibirischen Heimat, wo er auf Urlaub weilte, von einer Fanatikerin überfallen und mit einem Messerstich am Unterleib schwer verletzt wurde. Die Hintergründe dieses rätselhaften Attentats sind nie geklärt worden. Die Attentäterin, ein ehemaliges Straßenmädchen namens Gusseva, verschwand in einer Irrenanstalt: Wie dem auch sei: Rasputin war ein erbitterter Kriegsgegner und pflegte den Zaren stets vor einem Krieg gegen Deutschland zu warnen.
Aus zuverlässiger Quelle weiß ich, datz Rasputin dem Zaren stets zu sagen pflegte: „Was willst Du Dich mit den Deutschen verkrachen? Deutschland und Rußland waren immer Freunde. Der Deutsche ist zuverlässiger als der Engländer. Wenn es Krieg gibt, wirst Du Deinen Thron verlieren."
Noch der schwerverwundete Rasputin schickte dem Zaren einen gekritzelten Zettel und warnte ihn noch im letzten Augenblick vor dem Kriege, den — der schlaue russische Bauer mit seinem gesunden Menschenverstand — als Wahnsinn betrachtete. Leider war Rasputiu nicht da, um seinen persönlichen Einfluß auf den Zaren auszuüben. Wer weiß, vielleicht hätte der Mann mit der geheimnisvollen russischen Seele das Weltunglück im letzten Augenblick verhindern können.
Der Außenminister Sasonow, der ganz im Fahrwasser der englischen und französischen Diplomatie schwamm, nahm sofort eine unversöhnliche Haltung ein. Baron Fre- deriks, der Hofminister, sagte dem Zaren, datz es töricht wäre, Fürstenmörder zu schützen. Es war eine Abkehr von der traditionellen russischen Politik. Der schwache Zar ließ sich aber von der Sasonow-Partei überreden, hinter der auch der Großfürst Nikolaus Nikolajewitsch, der bekannte Kriegshetzer, stand. So kam der Stein ins Rollen.
Eine Ironie des Schicksals: Als der Krieg mit Deutschland ausbrach, trug der russische Hof noch Trauer wegen der Ermordung des Thronfolgers von Oesterreich...
Krise schmWge „Sache" mehr?
Aeutzerungen, die England heute gern ungeschehen hätte
NSK. Ein Engländer, der trotz der englischen Greuelhetze gegen Deutschland nach wie vor für eine deutsch-englische Verständigung eintritt und sich bemüht, die Wahrheit über das nationalsozialistische Deutschland unter seinen Landsleuten zu verbreiten, ließ dieser Tage ein großes Plakat drucken, in dem er frühere Aeutzerungen bekannter englischer Politiker zitiert, die ihrer Abneigung gegen Sowjetrutzland Ausdruck gaben.
Es sind dies Zitate von Männern, die heute zum Teil zu den fanatischsten Einkreisungsstrategen und zu den glühendsten Verfechtern eines sowjetrussisch-englischen Bündnisses gegen die autoritären Staaten gehören.
Besonders kratz tritt der Gesinnungswechsel bei dem berüchtigten Deutschenhasser Winston Churchill zutage, der die Sowjetregierung einmal als „giftige Schlange", als „blutdürstigen Pavian", als „kosmopolitische Verschwörer" und-als den -AbMaum" bezeicknete. „der das einstige große
Raaolder Tagblatt „Der Gesellschaster-
Rußland an sich gerissen hat". Derselbe Stanley Baldur i n, der heute das jüdisch-bolschewistische Emigrantentum mit allen Mitteln unterstützt, erklärte einst: „Umsturzaktionen im ganzen britischen Weltreich werden vom Haus der Sowjets aus geleitet und durchgeführt". Und Sir Austin Chamberlain ergänzt diese Anklage, indem er sagt: „Ueberall in der Welt, wo es gärt, hat die Sowjetregierung versucht, diese Elemente für ihre Zwecke auszunützen, und zwar vor allem da, wo britische Interessen angegriffen werden konnten." :
Angesichts der gegenwärtigen englisch-sowjetrussischen Verhandlungen, bei denen sich englische Politiker in erniedrigendster Weise den bolschewistischen Machthabern an den Hals werfen, sind die folgenden Erklärungen englischer Politiker, die zum Teil noch vor wenigen Jahren gemacht wurden, besonders interessant. Derselbe Lloyd George, dem es heute mit der Einkreisung Deutschlands nicht schnell genug gehen kann, äußerte sich einst folgendermaßen: „Die Greuel des bolschewistischen Regimes sind so groß, daß einen ein Ekelgefühl überkommt, wenn man mit seinen Führern zu tun hat." Und Sir Samuel Hoare erklärte: „Ich kann nicht verstehen, wie britische Delegierte irgendwie Beziehungen zu der bolschewistischen Regierung aufnehmen ! können, die die alliierten Mächte im kritischsten Augenblick enttäuschte." Und zum Schluß wird auf dem obenerwähn- !
Freitag, de» 3Ü. Juni 1939
len englischen Plakat noch Sir Henry Page Croft zitiert, der sagte: „Wir werden niemals den Gedanken an Unterhandlungen mit den Bolschewisten aufkommen lassen. Das Parlament sieht ein, datz man sich mit einer so schmutzigen Sache nicht beschäftigen kann, ohne sich zu beflecken."
Wenn man diese Aussagen prominentester englischer Politiker vergleicht mit der Tätigkeit, die ein großer Teil von ihnen heute entfaltet, so erübrigt sich gegenüber der deutlichen Sprache der Tatsachen jeder Kommentar.
Das Fiasko der polnischen Luftabwehranleihe. Das Ergebnis der Ende Mai abgeschlossenen polnischen Luftab- irrhranleihe ist nun doch endlich vom Generalkommissar der Anleihe, General Berbecki, Uber den polnischen Rundfunk bekanntgegeben worden. Darnach sind 404 Mill. Zloty, von denen 14 Mill. Schenkungen sind, aufgekommen. Das Anleiheergebnis blieb also hinter dem von der polnischen Regierungspresse ursprünglich genannten Zeichnungsziel von einer Milliarde Zloty, das später von den Zeitungen auf 600 Mill. Zloty herabgesetzt wurde, beträchtlich zurück. General Berbecki entschuldigte damit, datz die „ungünstige Jahreszeit" für einen größeren Erfolg der Anleihe erschwerend gewesen sei.
Die Deutsche Lufthansa in aller Welt
Der Geschäftsbericht der Deutschen Lufthansa liegt wieder vor, — ein stolzer Leistungsbericht über die Arbeit im Jahre 1938! Mag der Wirtschaftler ihn in erster Linie unter dem Gesichtspunkt betrachten, welchen Umfang der Verkehr, der Transport von Menschen, Post und Fracht gewonnen hat und welche neuen Verkehrswege in Aussicht stehen, — in jedem Deutschen erweckt der Bericht das stolze Bewußtsein, datz in täglichem zähem Einsatz deutscher Leistungswille Kontinente und Meere überbrückt, datz alle Welt sichtbar Spitzenerzeugnisse unserer Technik durch unsere Flugzeuge vor Augen geführt bekommt. Ein Erfolg, der errungen wurde durch die bewunderungswürdige Organisation der Deutschen Lufthansa, in der ein echter Pioniergeist lebendig ist, in der Zuverlässigkeit und Schnelligkeit einander die Hand reichen. Auch ihre Arbeit ist ein lebendiger Beweis dafür, datz Deutschland keine Selbstgenügsamkeit und Weltabgeschlossenheit, sondern aufbauende Zusammenarbeit mit den Völkern der Erde erstrebt. 26,4 Millionen Kilometer Flugleistungen sind im Jahre 1938 von der Deutschen Lufthansa und den ihr nahestehenden Gesellschaften vollbracht worden — das entspricht einer 660fachen Umfliegung der Erdkugel!
Hohe Flugkeistung in der Ostmark
Die Vergrötzerung des deutschen Raumes durch die Heimkehr der Ostmark und des Sudetenlandes haben der Lufthansa neue und dankbare Aufgaben gestellt. Die politische Neuordnung hat vor allem im Flugdienst in der Ostmark, der bis Ende 1938 noch von der Oesterreichifchen Luftverkehrs-AG. betrieben wurde, um dann von der Deutschen Lufthansa übernommen zu werden, ungewöhnliche Verkehrssteigerungen zur Folge gehabt. Die Flugleistung ist mit 1,96 Millionen Kilometer um 33,4 v H., die Zahl der beförderten Fluggäste mit 18114 Personen um
64.6 v. H. gestiegen. Die Beförderung der Post nahm sogar um 163,7 v. H. zu.
'Europadienst besser und schneller
Wenn im übrigen europäischen Verkehr (ohne Ostmark) die Zahl der beförderten Fluggäste um 8,2 v. H. auf 254 716 Personen leicht zurückging, so hängt dieses damit zusammen, datz durch das autzerordentlich starke Ansteigen der beförderten Luftpostmengen ein entsprechend gröberer Anteil des zur Verfügung stehenden Laderaumes beansprucht wurde und damit eine Verringerung der Zahl der Passagierplätze notwendig geworden war. Außerdem waren die Witterungsverhältnisse teilweise besonders ungünstig, so datz die Fluggastbuchungen zeitweilig zurückgingen. Schließlich haben auch die politischen Ereignisse, deren psychologischer Einfluß besonders im Ausland groß war, auf den zwischenstaatlichen Verkehr hindernd eingewirkt. Das Streckennetz im Europadienst ist nunmehr zu einem gewissen Abschluß gekommen. Als neue internationale Verbindung kam im Jahre 1938 die Strecke Berlin—Budapest—Bukarest hinzu, der in diesem Jahre noch die Strecke Berlin—Belgrad—Sofia- Istanbul gefolgt ist. Als neue wichtige Nachtpostlinie kam die Strecke Berlin—München—Wien hinzu. -
Südamerikadienst ausgedehnt
Mit minutiöser Pünktlichkeit wurde im ganzen Jahre 1938 einmal wöchentlich in beiden Richtungen der Luftpostdienft Deutschland—Südamerika durchgeführt. 103 planmäßige Ozeanüberquerungen wurden gezählt. Vom 1. Oktober 1939 an wird die Lufthansa gemeinsam mit der Air France je zwei Flüge in der Woche nach Südamerika durchführen. Sie geht dabei nach den gemachten Erfahrungen von dem Gedanken aus, datz Verkehr wieder Verkehr schafft. Am 1. Oktaber 1938 hat die Deutsche Lufthansa auch den bis dahin von der brasilianischen Luftverkehrsgesellschaft Syndicato Condor Ltda. beflogenen Streckenabschnitt Natal—Rio de Janeiro übernommen. Eine weitere bedeutsame Ausdehnung erfuhr der deutsche Luftpostdienst nach und von Südamerika mit der Eröffnung des Flugdienstes La Paz—Lima. Damit ist eine durchgehende Postverbindung Deutschland—Peru hergestellt. Schließlich hat sich die Lufthansa an der ersten nationalen Luftverkehrsgesellschaft Ecuadors beteiligt. Ein Flugdienst zwischen der Hauptstadt Quita und der Hafenstadt Guayaquil wurde eingerichtet. Die Bedeutung des südamerikanischen Küsten- und Festlanddienstes mag daraus ermessen werden, datz die Flugleistung bei einer Steigerung um
38.6 v. H. über 3 Millionen Flugkilometer erreicht hat. Es wurden rund 14 896 Fluggäste im Südamerikadienst befördert.
USA. vereitelt deutschen Rordatlantikdienst
Nachdem im Jahre 1937 von der Deutschen Lufthansa planmäßig 14 Nordatlantikflüge erfolgreich durchgeführt worden waren, war die Lufthansa bereit, im Jahre 1938 einen planmäßigen Luftpostdienst über den Nordatlantik auf der gleichen Grundlage wie über den Südatlantik aufzunehmen. Aus un""r- ständlichen Gründen, anscheinend nur von politischen Ideologien beeinflußt, hat die Regierung der Vereinigte« Staaten die Genehmigung hierzu nicht erteilt. .Mit weiteren, ohne jeden Zwischenfall und mit größter Pünktlichkeit durchgeführten 28 Versuchsflügen hat die Lufthansa abermals unter Beweis gestellt, datz sie technisch jederzeit in der Lage ist, den Nordatlantikdienst zu übernehmen. Im Gegensatz zu unseren Pionierleistungen haben die Panamerican Airways im Jahre 1937 nur sechs und im vergangenen Jahre überhaupt keine Versuchsflüge unternommen, bei den Imperial Airways waren es zehn bezw. zwei und bei der Air France nur im vergangenen Jahre zwei Versuchsflüge. Wir stehen also weitaus an erster Stelle und halten uns aus Grund dieser Leistungen zur Aufnabme eines
regelmäßigen Flugdienstes nach USA. in erster Linie für berechtigt.
Fernost-Lime im Ausbau
Mit beharrlicher Konsequenz wurde im vergangenen Jahre auch die geplante Luftverkehrsvcrbindung nach dem Fernen Osten weiter ausgebaut. Nachdem, im Jahre 1937 die Strecke Berlin—Bagdad für Post und Fracht in Betrieb genommen wurde, ist die Linie ab 1. Avril 1938 bis Teheran ausgebaut und für die Beförderung von Fluggästen eingerichtet worden. Im Sommer wurde diese Linie bis Kabul (Afghanistan) verlängert. Da wegen der unsicheren Verhältnisse die Weiterführung der Strecke über das Hochland von Pamir nach Sinkiang zur Zeit nicht möglich ist, sind die Vorarbeiten für eine Fernost- Strecke über Indien ausgenommen worden. Es ist zu hoffen, datz einer baldigen Aufnahme des Dienstes bis Siam keine Schwierigkeiten in den Weg gelegt werden. In China konnte der Flugdienst der Eurasia, welche Gesellschaft der Lufthansa nahesteht, trotz mancher Schwierigkeiten infolge der politischen Vorgänge mit guten Beförderungscrgebnissen durchgeführt werden.
Fast alle Kontinente werden durch den Flugdienst der Deutschen Lufthansa berührt. Der Ausbau des Luftdienstes wird planmäßig fortgeführt. In diesem Zusammenhang sei an die große Bedeutung unserer Kolonien hingewiesen. Der Mangel an zum Reich gehörenden Gebieten erschwert unseren zivilen Luftverkehr autzerordentlich. Dessen ungeachtet ist es dem Willen und der Einsatzbereitschaft der in der Deutschen Lufthansa tätigen Männer gelungen, den Flugverkehr nicht nur auf dem europäischen Festland, sondern auch nach Uebersee immer weiter auszubauen. Die bis jetzt vorliegenden Ergebnisse für 1939 lassen eine weitere günstige Entwicklung erwarten.
Gamvttlschastslager des ReichsarSeitsdienstes
Vaihiuge« a. d. F.. 28. Juni. Auf der Rohrer Höhe, unweit der Reichsstratze Vaihingen—Böblingen, ist in den letzten Monaten in aller Stille eine Anlage erstanden, die ihresgleichen sucht. Es ist das Eauwirtschaftslager des Arbeitsgaues 26 Württemberg. Dieses Lager dient der sachgemäßen Unterbringung und Instandsetzung der Arbeits- und llnterkunftsgeräte, der Unterhaltung und Reparatur des gesamten Kraftwagenparks, ferner der Unterbringung des Eaumusik- und Spielmannszuges und der unverheirateten Angehörigen des Arbeitsgaustabes, und schließlich sollte hier auch eine Stätte geschaffen werden, die in jeder Beziehung für die Weiterbildung und Schulung des Führerkorps im Arbeitsgaubereich Württemberg geeignet ist. Auf gemeindeeigenem Gelände der Stadt Vaihingen ist nun hier, mitten im Walde, eine Anlage geschaffen worden, die als wirklich ideal bezeichnet werden mutz.
Am Dienstag abend erfolgte durch Eeneralarbeitsführer Mülle r die Inbetriebnahme des neuen Eauwirtschaftslagers. Oberstarbeitsführer Consilius, unter dessen Leitung und Initiative das Lager geschaffen worden ist, sprach über den Werdegang der im Oktober 1938 begonnenen Anlage, die rund 30 Einzelbauten umfaßt und in der zur Verfügung stehenden kurzen Zeit nur fertig werden konnte dank eines ausgezeichneten Gemeinschaftsgeistes aller am Vau Beteiligten: der Arbeitsmänner, der Fachfirmen und der zivilen Handwerker, die zum größten Teil auch fernerhin zur Belegschaft des Lagers zählen werden. Das Werk entstand aus einem Boden, der in der Hauptsache ein alter, verlassener Steinbruch inmitten einer herrlichen Umgebung war. Mit einfachen Mitteln, aber immer nach dem Grundsatz „Schönheit der Arbeit" schufen sich die Arbeitsmänner des Gaues 26 des RAD. hier eine Stätte der Arbeit und Schulung. Eeneral- arbeitsführer Müller sprach herzliche Worte des Dankes an Consilius, dem er seine soeben erfolgte Ernennung zum Oberstarbeitsführer bekanntgeben durfte. Er dankte allen Mitarbeitern und Mimen, nicht zuletzt auch dem Vaihinger Bürgermeister Dr. Heller. An den Rundgang der Gäste durch die saubere Anlage folgte ein Kameradfchaftsabenb irn Festraum und unter den Bäume» des Waldes.
Die SA. ermittelt ihre besten Schützen
nsg. Die SA.-Eruppe Südwest führt alljährlich im Frühjahr ein Ausscheidungsschietzen durch, das sich auf dem Vergleichsschietzen des vorhergehenden Herbstes aufbaut. Der kommende Sonntag bringt nun die endgültige Entscheidung über den SA- Eruppenmeister im Schießen, der bei den SA.-Schietzmeisterschaf- ten in Zella-Mehlis die Gruppe Südwest vertreten wird. Für die Endausscheidung, die am 2. Juli in Karlsruhe ausgetragen wird, haben sich im Mannschafts-Mehrkampf (1:18 Ftärke) als beste Standarte qualifiziert: 142 Säckingen, 247 Eßlingen und 119 Stuttgart. Gleichzeitig wird auch der Eruppen- meister im Einzelkampf vergeben. Nach den drei bis jetzt durch- geführteu Hebungen stehen an der Spitze Scharführer Kaiser (142 Säckingen) mit 984 Ringen, SAS.-Mann Frankenhauser (Standarte 124 Ravensburg) mit 984 Ringen und Oberscharführer Fr. Rauch (Standarte 246 Ochsenhausen) mit 974 Ringen. Insgesamt 28 Meisterschützen der wllrttembergischen und badischen SA. werden zu diesem Endkampf antreten. Das Wettkampf- Programm enthält außerdem einen Führerkampf, bestehend aus je einer Schnellfeuer-, einer Zuverläsfigkeits- und einer Pistolenübung. 16 SA.-Fllhrer vom Dienstgrad Sturmführer an aufwärts sind zu diesem Wettbewerb zugelassen. Daneben wird auch Ä» P ij to l e n -Einzelkaiirpf, durchgeführt.