5. Seite Nr. 158

Wschen

Mische« Krieg und Friede«

Erinnerungen an die kritischen Julitage vor 25 Jahren

Der bekannte russische Schriftsteller und frühere Diplo­mat Dr. v. A., entwirft im folgenden auf Grund persön­licher Kenntnis der Verhältnisse am Zarenhof ein Bild von der Stimmung in Rußland vor Ausbruch des Welt­krieges.

Wenn ich rmch einem Viertelfahrhundert der kritischen Monate vor dem Ausbruche des Weltkrieges gedenke, so mutz ich feststellen, daß man damals eigentlich viel weniger von Krieg und Kriegsmöglichkeiten redete, als heute. Frei­lich war etwa im März in der Petersburger Börsenzeitung ein offiziös inspirierter Artikel erschienen, von dem man wutzte, datz sein Verfasser kein geringerer als der Kriegs­minister Suchomlinow war. Der Artikel trug als Ueber- jchrift:Wir sind bereit" und schilderte die vorzüglichen Eigenschaften der russischen Armee, die nach den furchtba­ren Niederlagen des japanischen Krieges neu organisiert und neu bewaffnet war. Der Artikel wurde dennoch nicht sonderlich beachtet. Man betrachtete ihn als eine rein di­plomatische Angelegenheit und kümmerte sich nicht mehr darum. Im Mai kam der König von Sachsen zu Besuch. Er wurde am Zarenhofe sehr freundlich empfangen.

Da man in militärischen Kreisen dennoch von der Mög­lichkeit einer kriegerischen Operation gegen Oesterreich redete, das mit seinen slawischen Ländern stets ein Dorn im Auge russischer Generalstäbe war, entschloß sich mein Onkel, der Präsident des Senatsgerichts war und am Hose des Zaren verkehrte, dem Kaiser eine recht verfängliche Frage zu stellen.

Majestät", sagte er,ich habe ein Gut in Polen. Soll ich das kostbare alte Silbergeschirr in Sicherheit bringen, da man doch so viel vom Kriege redet?"

Seien Sie ganz ruhig, Exzellenz", erwiderte der Zar, solange ich auf dem Tbrone sitze, wird es keinen Krieg geben".

Sowohl der Zar, als auch das Volk im ganzen waren durchaus friedlich gestimmt. Hinter den Kulissen aber wühlte die englische und französische Diplomatie. Das Fi­nanzministerium mutzte auf Anweisung des Auswärtigen Amtes immer wieder schwere Gelder an gewisse französische Zeitungen überweisen, um eine antideutsche Propaganda zu treiben. Der Mann, der diese Gelder verlangte und als Vermittler zwischen der russischen und französischen Regie­rung auftrat, war ein gewisser Artur Ravalowitsch. Be­zeichnenderweise ein Jude. Ravalowitsch, der offiziell das verhältnismäßig bescheidene Gehalt eines kaiserlich-russi­schen Finanzattaches bezog, verdiente bei den Ueberwei- sungen der Schmiergelder riesige Provisionen und führte in Paris ein großes Haus.

Als am 28. Juni die Schreckensnachricht vom Attentat in Serajewo eintraf, wurde die Lage in eingeweihten Krei­sen als ernster betrachtet, jedoch war von einer Panik im großen Publikum nicht die Rede. Die Züge nach Deutschland waren wochenlang im voraus ausverkauft, denn etwa zwei bis drei Millionen russische Kurgäste pflegten jedes Jahr in deutschen Bädern Erholung und Unterhaltung zu suchen. Auch nach dem Schutz von Serajewo gaben die Reisebüros durchaus beruhigende Nachrichten.

Das böse Schicksal hat es gewollt, datz beinah am selben Tage, an dem der Erzherzog unter den Kugeln der Meu­chelmörder fiel, der Wundermanu Rasputin die Beto­nung, liegt auf der zweiten Silbe! in seiner sibirischen Heimat, wo er auf Urlaub weilte, von einer Fanatikerin überfallen und mit einem Messerstich am Unterleib schwer verletzt wurde. Die Hintergründe dieses rätselhaften At­tentats sind nie geklärt worden. Die Attentäterin, ein ehe­maliges Straßenmädchen namens Gusseva, verschwand in einer Irrenanstalt: Wie dem auch sei: Rasputin war ein erbitterter Kriegsgegner und pflegte den Zaren stets vor einem Krieg gegen Deutschland zu warnen.

Aus zuverlässiger Quelle weiß ich, datz Rasputin dem Zaren stets zu sagen pflegte:Was willst Du Dich mit den Deutschen verkrachen? Deutschland und Rußland waren im­mer Freunde. Der Deutsche ist zuverlässiger als der Eng­länder. Wenn es Krieg gibt, wirst Du Deinen Thron ver­lieren."

Noch der schwerverwundete Rasputin schickte dem Zaren einen gekritzelten Zettel und warnte ihn noch im letzten Augenblick vor dem Kriege, den der schlaue russische Bauer mit seinem gesunden Menschenverstand als Wahnsinn betrachtete. Leider war Rasputiu nicht da, um seinen persönlichen Einfluß auf den Zaren auszuüben. Wer weiß, vielleicht hätte der Mann mit der geheimnis­vollen russischen Seele das Weltunglück im letzten Augen­blick verhindern können.

Der Außenminister Sasonow, der ganz im Fahrwasser der englischen und französischen Diplomatie schwamm, nahm sofort eine unversöhnliche Haltung ein. Baron Fre- deriks, der Hofminister, sagte dem Zaren, datz es töricht wäre, Fürstenmörder zu schützen. Es war eine Abkehr von der traditionellen russischen Politik. Der schwache Zar ließ sich aber von der Sasonow-Partei überreden, hinter der auch der Großfürst Nikolaus Nikolajewitsch, der bekannte Kriegshetzer, stand. So kam der Stein ins Rollen.

Eine Ironie des Schicksals: Als der Krieg mit Deutsch­land ausbrach, trug der russische Hof noch Trauer wegen der Ermordung des Thronfolgers von Oesterreich...

Krise schmWgeSache" mehr?

Aeutzerungen, die England heute gern ungeschehen hätte

NSK. Ein Engländer, der trotz der englischen Greuel­hetze gegen Deutschland nach wie vor für eine deutsch-eng­lische Verständigung eintritt und sich bemüht, die Wahr­heit über das nationalsozialistische Deutschland unter seinen Landsleuten zu verbreiten, ließ dieser Tage ein großes Plakat drucken, in dem er frühere Aeutzerungen bekannter englischer Politiker zitiert, die ihrer Abneigung gegen Sowjetrutzland Ausdruck gaben.

Es sind dies Zitate von Männern, die heute zum Teil zu den fanatischsten Einkreisungsstrategen und zu den glü­hendsten Verfechtern eines sowjetrussisch-englischen Bünd­nisses gegen die autoritären Staaten gehören.

Besonders kratz tritt der Gesinnungswechsel bei dem be­rüchtigten Deutschenhasser Winston Churchill zutage, der die Sowjetregierung einmal alsgiftige Schlange", als blutdürstigen Pavian", alskosmopolitische Verschwörer" und-als den -AbMaum" bezeicknete.der das einstige große

Raaolder TagblattDer Gesellschaster-

Rußland an sich gerissen hat". Derselbe Stanley Bald­ur i n, der heute das jüdisch-bolschewistische Emigrantentum mit allen Mitteln unterstützt, erklärte einst:Umsturzak­tionen im ganzen britischen Weltreich werden vom Haus der Sowjets aus geleitet und durchgeführt". Und Sir Au­stin Chamberlain ergänzt diese Anklage, indem er sagt: Ueberall in der Welt, wo es gärt, hat die Sowjetregie­rung versucht, diese Elemente für ihre Zwecke auszunützen, und zwar vor allem da, wo britische Interessen angegrif­fen werden konnten." :

Angesichts der gegenwärtigen englisch-sowjetrussischen Verhandlungen, bei denen sich englische Politiker in er­niedrigendster Weise den bolschewistischen Machthabern an den Hals werfen, sind die folgenden Erklärungen englischer Politiker, die zum Teil noch vor wenigen Jahren gemacht wurden, besonders interessant. Derselbe Lloyd George, dem es heute mit der Einkreisung Deutschlands nicht schnell genug gehen kann, äußerte sich einst folgendermaßen:Die Greuel des bolschewistischen Regimes sind so groß, daß ei­nen ein Ekelgefühl überkommt, wenn man mit seinen Füh­rern zu tun hat." Und Sir Samuel Hoare erklärte:Ich kann nicht verstehen, wie britische Delegierte irgendwie Be­ziehungen zu der bolschewistischen Regierung aufnehmen ! können, die die alliierten Mächte im kritischsten Augenblick enttäuschte." Und zum Schluß wird auf dem obenerwähn- !

Freitag, de». Juni 1939

len englischen Plakat noch Sir Henry Page Croft zi­tiert, der sagte:Wir werden niemals den Gedanken an Unterhandlungen mit den Bolschewisten aufkommen lassen. Das Parlament sieht ein, datz man sich mit einer so schmutzigen Sache nicht beschäftigen kann, ohne sich zu be­flecken."

Wenn man diese Aussagen prominentester englischer Politiker vergleicht mit der Tätigkeit, die ein großer Teil von ihnen heute entfaltet, so erübrigt sich gegenüber der deutlichen Sprache der Tatsachen jeder Kommentar.

Das Fiasko der polnischen Luftabwehranleihe. Das Er­gebnis der Ende Mai abgeschlossenen polnischen Luftab- irrhranleihe ist nun doch endlich vom Generalkommissar der Anleihe, General Berbecki, Uber den polnischen Rundfunk bekanntgegeben worden. Darnach sind 404 Mill. Zloty, von denen 14 Mill. Schenkungen sind, aufgekommen. Das Anleiheergebnis blieb also hinter dem von der polnischen Regierungspresse ursprünglich genannten Zeichnungsziel von einer Milliarde Zloty, das später von den Zeitungen auf 600 Mill. Zloty herabgesetzt wurde, beträchtlich zurück. General Berbecki entschuldigte damit, datz dieungünstige Jahreszeit" für einen größeren Erfolg der Anleihe er­schwerend gewesen sei.

Die Deutsche Lufthansa in aller Welt

Der Geschäftsbericht der Deutschen Lufthansa liegt wieder vor, ein stolzer Leistungsbericht über die Arbeit im Jahre 1938! Mag der Wirtschaftler ihn in erster Linie unter dem Gesichtspunkt betrachten, welchen Umfang der Verkehr, der Transport von Menschen, Post und Fracht gewonnen hat und welche neuen Verkehrswege in Aussicht stehen, in jedem Deut­schen erweckt der Bericht das stolze Bewußtsein, datz in täglichem zähem Einsatz deutscher Leistungswille Kontinente und Meere überbrückt, datz alle Welt sichtbar Spitzenerzeugnisse unserer Tech­nik durch unsere Flugzeuge vor Augen geführt bekommt. Ein Erfolg, der errungen wurde durch die bewunderungswürdige Organisation der Deutschen Lufthansa, in der ein echter Pionier­geist lebendig ist, in der Zuverlässigkeit und Schnelligkeit ein­ander die Hand reichen. Auch ihre Arbeit ist ein lebendiger Be­weis dafür, datz Deutschland keine Selbstgenügsamkeit und Welt­abgeschlossenheit, sondern aufbauende Zusammenarbeit mit den Völkern der Erde erstrebt. 26,4 Millionen Kilometer Flug­leistungen sind im Jahre 1938 von der Deutschen Lufthansa und den ihr nahestehenden Gesellschaften vollbracht worden das entspricht einer 660fachen Umfliegung der Erdkugel!

Hohe Flugkeistung in der Ostmark

Die Vergrötzerung des deutschen Raumes durch die Heimkehr der Ostmark und des Sudetenlandes haben der Lufthansa neue und dankbare Aufgaben gestellt. Die politische Neuordnung hat vor allem im Flugdienst in der Ostmark, der bis Ende 1938 noch von der Oesterreichifchen Luftverkehrs-AG. betrieben wurde, um dann von der Deutschen Lufthansa übernommen zu werden, ungewöhnliche Verkehrssteigerungen zur Folge gehabt. Die Flugleistung ist mit 1,96 Millionen Kilometer um 33,4 v H., die Zahl der beförderten Fluggäste mit 18114 Personen um

64.6 v. H. gestiegen. Die Beförderung der Post nahm sogar um 163,7 v. H. zu.

'Europadienst besser und schneller

Wenn im übrigen europäischen Verkehr (ohne Ostmark) die Zahl der beförderten Fluggäste um 8,2 v. H. auf 254 716 Per­sonen leicht zurückging, so hängt dieses damit zusammen, datz durch das autzerordentlich starke Ansteigen der beförderten Luft­postmengen ein entsprechend gröberer Anteil des zur Verfügung stehenden Laderaumes beansprucht wurde und damit eine Ver­ringerung der Zahl der Passagierplätze notwendig geworden war. Außerdem waren die Witterungsverhältnisse teilweise be­sonders ungünstig, so datz die Fluggastbuchungen zeitweilig zu­rückgingen. Schließlich haben auch die politischen Ereignisse, deren psychologischer Einfluß besonders im Ausland groß war, auf den zwischenstaatlichen Verkehr hindernd eingewirkt. Das Streckennetz im Europadienst ist nunmehr zu einem gewissen Abschluß gekommen. Als neue internationale Verbindung kam im Jahre 1938 die Strecke BerlinBudapestBukarest hinzu, der in diesem Jahre noch die Strecke BerlinBelgradSofia- Istanbul gefolgt ist. Als neue wichtige Nachtpostlinie kam die Strecke BerlinMünchenWien hinzu. -

Südamerikadienst ausgedehnt

Mit minutiöser Pünktlichkeit wurde im ganzen Jahre 1938 einmal wöchentlich in beiden Richtungen der Luftpostdienft DeutschlandSüdamerika durchgeführt. 103 planmäßige Ozean­überquerungen wurden gezählt. Vom 1. Oktober 1939 an wird die Lufthansa gemeinsam mit der Air France je zwei Flüge in der Woche nach Südamerika durchführen. Sie geht dabei nach den gemachten Erfahrungen von dem Gedanken aus, datz Ver­kehr wieder Verkehr schafft. Am 1. Oktaber 1938 hat die Deutsche Lufthansa auch den bis dahin von der brasilianischen Luftver­kehrsgesellschaft Syndicato Condor Ltda. beflogenen Strecken­abschnitt NatalRio de Janeiro übernommen. Eine weitere be­deutsame Ausdehnung erfuhr der deutsche Luftpostdienst nach und von Südamerika mit der Eröffnung des Flugdienstes La PazLima. Damit ist eine durchgehende Postverbindung DeutschlandPeru hergestellt. Schließlich hat sich die Lufthansa an der ersten nationalen Luftverkehrsgesellschaft Ecuadors be­teiligt. Ein Flugdienst zwischen der Hauptstadt Quita und der Hafenstadt Guayaquil wurde eingerichtet. Die Bedeutung des südamerikanischen Küsten- und Festlanddienstes mag daraus er­messen werden, datz die Flugleistung bei einer Steigerung um

38.6 v. H. über 3 Millionen Flugkilometer erreicht hat. Es wurden rund 14 896 Fluggäste im Südamerikadienst befördert.

USA. vereitelt deutschen Rordatlantikdienst

Nachdem im Jahre 1937 von der Deutschen Lufthansa plan­mäßig 14 Nordatlantikflüge erfolgreich durchgeführt worden waren, war die Lufthansa bereit, im Jahre 1938 einen plan­mäßigen Luftpostdienst über den Nordatlantik auf der gleichen Grundlage wie über den Südatlantik aufzunehmen. Aus un""r- ständlichen Gründen, anscheinend nur von politischen Ideologien beeinflußt, hat die Regierung der Vereinigte« Staaten die Ge­nehmigung hierzu nicht erteilt. .Mit weiteren, ohne jeden Zwischenfall und mit größter Pünktlichkeit durchgeführten 28 Versuchsflügen hat die Lufthansa abermals unter Beweis gestellt, datz sie technisch jederzeit in der Lage ist, den Nord­atlantikdienst zu übernehmen. Im Gegensatz zu unseren Pionier­leistungen haben die Panamerican Airways im Jahre 1937 nur sechs und im vergangenen Jahre überhaupt keine Versuchsflüge unternommen, bei den Imperial Airways waren es zehn bezw. zwei und bei der Air France nur im vergangenen Jahre zwei Versuchsflüge. Wir stehen also weitaus an erster Stelle und halten uns aus Grund dieser Leistungen zur Aufnabme eines

regelmäßigen Flugdienstes nach USA. in erster Linie für be­rechtigt.

Fernost-Lime im Ausbau

Mit beharrlicher Konsequenz wurde im vergangenen Jahre auch die geplante Luftverkehrsvcrbindung nach dem Fernen Osten weiter ausgebaut. Nachdem, im Jahre 1937 die Strecke BerlinBagdad für Post und Fracht in Betrieb genommen wurde, ist die Linie ab 1. Avril 1938 bis Teheran ausgebaut und für die Beförderung von Fluggästen eingerichtet worden. Im Sommer wurde diese Linie bis Kabul (Afghanistan) ver­längert. Da wegen der unsicheren Verhältnisse die Weiterführung der Strecke über das Hochland von Pamir nach Sinkiang zur Zeit nicht möglich ist, sind die Vorarbeiten für eine Fernost- Strecke über Indien ausgenommen worden. Es ist zu hoffen, datz einer baldigen Aufnahme des Dienstes bis Siam keine Schwierigkeiten in den Weg gelegt werden. In China konnte der Flugdienst der Eurasia, welche Gesellschaft der Lufthansa nahesteht, trotz mancher Schwierigkeiten infolge der politischen Vorgänge mit guten Beförderungscrgebnissen durchgeführt wer­den.

Fast alle Kontinente werden durch den Flugdienst der Deut­schen Lufthansa berührt. Der Ausbau des Luftdienstes wird planmäßig fortgeführt. In diesem Zusammenhang sei an die große Bedeutung unserer Kolonien hingewiesen. Der Mangel an zum Reich gehörenden Gebieten erschwert unseren zivilen Luftverkehr autzerordentlich. Dessen ungeachtet ist es dem Willen und der Einsatzbereitschaft der in der Deutschen Lufthansa täti­gen Männer gelungen, den Flugverkehr nicht nur auf dem euro­päischen Festland, sondern auch nach Uebersee immer weiter aus­zubauen. Die bis jetzt vorliegenden Ergebnisse für 1939 lassen eine weitere günstige Entwicklung erwarten.

Gamvttlschastslager des ReichsarSeitsdienstes

Vaihiuge« a. d. F.. 28. Juni. Auf der Rohrer Höhe, unweit der Reichsstratze VaihingenBöblingen, ist in den letzten Mo­naten in aller Stille eine Anlage erstanden, die ihresgleichen sucht. Es ist das Eauwirtschaftslager des Arbeitsgaues 26 Würt­temberg. Dieses Lager dient der sachgemäßen Unterbringung und Instandsetzung der Arbeits- und llnterkunftsgeräte, der Unter­haltung und Reparatur des gesamten Kraftwagenparks, ferner der Unterbringung des Eaumusik- und Spielmannszuges und der unverheirateten Angehörigen des Arbeitsgaustabes, und schließ­lich sollte hier auch eine Stätte geschaffen werden, die in jeder Beziehung für die Weiterbildung und Schulung des Führerkorps im Arbeitsgaubereich Württemberg geeignet ist. Auf gemeinde­eigenem Gelände der Stadt Vaihingen ist nun hier, mitten im Walde, eine Anlage geschaffen worden, die als wirklich ideal be­zeichnet werden mutz.

Am Dienstag abend erfolgte durch Eeneralarbeitsführer Mül­le r die Inbetriebnahme des neuen Eauwirtschaftslagers. Oberst­arbeitsführer Consilius, unter dessen Leitung und Initiative das Lager geschaffen worden ist, sprach über den Werdegang der im Oktober 1938 begonnenen Anlage, die rund 30 Einzelbauten umfaßt und in der zur Verfügung stehenden kurzen Zeit nur fertig werden konnte dank eines ausgezeichneten Gemeinschafts­geistes aller am Vau Beteiligten: der Arbeitsmänner, der Fach­firmen und der zivilen Handwerker, die zum größten Teil auch fernerhin zur Belegschaft des Lagers zählen werden. Das Werk entstand aus einem Boden, der in der Hauptsache ein alter, verlassener Steinbruch inmitten einer herrlichen Umgebung war. Mit einfachen Mitteln, aber immer nach dem GrundsatzSchön­heit der Arbeit" schufen sich die Arbeitsmänner des Gaues 26 des RAD. hier eine Stätte der Arbeit und Schulung. Eeneral- arbeitsführer Müller sprach herzliche Worte des Dankes an Consilius, dem er seine soeben erfolgte Ernennung zum Oberst­arbeitsführer bekanntgeben durfte. Er dankte allen Mitarbei­tern und Mimen, nicht zuletzt auch dem Vaihinger Bürgermeister Dr. Heller. An den Rundgang der Gäste durch die saubere An­lage folgte ein Kameradfchaftsabenb irn Festraum und unter den Bäume» des Waldes.

Die SA. ermittelt ihre besten Schützen

nsg. Die SA.-Eruppe Südwest führt alljährlich im Frühjahr ein Ausscheidungsschietzen durch, das sich auf dem Vergleichs­schietzen des vorhergehenden Herbstes aufbaut. Der kommende Sonntag bringt nun die endgültige Entscheidung über den SA- Eruppenmeister im Schießen, der bei den SA.-Schietzmeisterschaf- ten in Zella-Mehlis die Gruppe Südwest vertreten wird. Für die Endausscheidung, die am 2. Juli in Karlsruhe aus­getragen wird, haben sich im Mannschafts-Mehrkampf (1:18 Ftärke) als beste Standarte qualifiziert: 142 Säckingen, 247 Eß­lingen und 119 Stuttgart. Gleichzeitig wird auch der Eruppen- meister im Einzelkampf vergeben. Nach den drei bis jetzt durch- geführteu Hebungen stehen an der Spitze Scharführer Kaiser (142 Säckingen) mit 984 Ringen, SAS.-Mann Frankenhauser (Standarte 124 Ravensburg) mit 984 Ringen und Oberschar­führer Fr. Rauch (Standarte 246 Ochsenhausen) mit 974 Ringen. Insgesamt 28 Meisterschützen der wllrttembergischen und badi­schen SA. werden zu diesem Endkampf antreten. Das Wettkampf- Programm enthält außerdem einen Führerkampf, bestehend aus je einer Schnellfeuer-, einer Zuverläsfigkeits- und einer Pistolen­übung. 16 SA.-Fllhrer vom Dienstgrad Sturmführer an auf­wärts sind zu diesem Wettbewerb zugelassen. Daneben wird auch Ä» P ij to l e n -Einzelkaiirpf, durchgeführt.