Nagolder Tagblott »Der Gesellschafter'

Dienstag, den 27. Juni 1839

3. Seite Nr. 147

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Nagold, den 27. Juni 1939 Der Krieg, aller Dinge Vater, ist auch der unsere, er hat uns gehämmert, gemeißelt und gehärtet zu dem, was wir sind.' Ernst Jünger.

27. Juni: 1789 Friedrich Silcher geboren.

Dienstnachrichten

Der außerplanmäßige Regierungsinspektor Friß Bischofs beim Staatsrentamt Hirsau wurde zum Regierungsinspektor ernannt. Bauinspektor Rapp beim Bezirksbauamt Calw, Außenstelle Freudenstadt, tritt nach Erreichung der Altersgrenze mit Ablauf des Juni 1939 in den Ruhestand.

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So« de« Aus bausch ulen

Die Aufbauschule Nagold hat eine Schwesteranstalt erhalten, deren Schüler bereits beim großen Sporttreffen der Aufbau­schulen hier waren, die aber erst in diesen Tagen zunächst ein­mal mit einer Klasse offiziell eröffnet wurde: Künzelsau. Vielen Lehrern ist Künzelsau nicht unbekannt. Ohne Seminar, das seit 1876 bestand, ist das kulturelle Leben Künzelsaus nicht zu denken. Nun führt die Aufbauschule die (Überlieferung des­selben weiter. Die geschmacklosen Aenderungen des Umbaus der 7«>er Jahre wurden entfernt und die ursprünglichen Renais­sanceformen des Schlosses und vor allem des Schloßhofes in Anlehnung an andere württembergische Schlösser reiner gestal­tet. Die alte Präparandenanstalt, der sogenannteNeue Bau", wird für Schlafräume Verwendung finden und ist noch nicht aus­gebaut. Ebenso soll in Verbindung mit der ehemaligen Uebungs- schule ein neues Lehrsaalgebäude entstehen.

Vimpfeneltevn! Achtung

Der Fähnleinführer gibt bekannt: Für die Eltern sind einige Dinge zu wissen wichtig. So zunächst die Dienstzeiten. Der Dienst ist so geregelt, daß er stets am gleichen Tage und zu derselben Stunde stattfindet.

Der W o ch e n d i e n st p l a n im Sommerhalbjahr sieht fol­gendermaßen aus:

Montag: 19.4821.30 Uhr Führerdienst (Jungzugf., Jungen- fchaft- und Hordenführer).

Dienstag, 19.3020.18: Uebungsabend des Fanfarenzuqes.

Mittwoch, 14.30- 16.45: Formationsdienst (alle Pimpfe):

Mittwoch, 19.0020.00: Dienst d. SportgruppeSchwimmen". Donnerstag, 19.0020.00: Dienst d. Sportgr. Leichtathletik.

Freitag, 19.0020.00: Dienst der Leistungsgruppe.

Samstag, 18.0019.00 Uhr: Sportdienst der GruppeTurnen".

Samstag, 19.0020.00: Sportdienst der GruppeSpiele".

Am Samstag findet in der ersten Woche jeden Monats von 1417 Uhr die Altmaterialsammlung statt.

Sonntag: An zwei Sonntagen jeden Monats findet ein Dienst statt und zwar ein Sonntaqnachmittagdienst und ein ganz­tägiger Dienst, einmal am 8. Sontag und dann an einem Sonn­tag, der jeweils vom Jungbannführer festgesetzt wird.

Der Dienst in den Sportdienstgruppen erfolgt freiwillig, d. ü. wer sich in die Gruppen gemeldet hat, ist verpflichtet, den Sport­dienst regelmäßig zu besuchen. Dagegen ist der Sonntagsdienst genau so Pflichtdienst wie am Mittwoch. Im übrigen sitzt ein Junge, wenn er keinen Jungendienst hat, nicht viel zu Hause, sondern treibt sich sonstwie auf der Straße herum. Da ist es schon besser, die Eltern wissen ihn im Jungendienst gut aufge­hoben. Niemand kann behaupten, daß obige Dienstregelung eine Ueberbeanspruchung des Jungen bedeutet, wenn man bedenkt, daß diese Wochendiensts sich auf 180 Pimpfe verteilen. Wie die Eltern v->n uns erwarten, daß wir ihren Jungen nicht über­mäßig beanspruchen, müssen wir sie bitten, ihrem Jungen die für seinen Dienst erforderliche Zeit zu geben, denn etwas zu erreichen, ist nur dann möglich, wenn alle Pimpfs den Dienst regelmäßig besuchen. Im Verhinderungsfälle wird gebeten, an den dienstleitenden Führer eine schriftliche Entschuldigung zu richten. Alle Dienste und Elternsprechstunden werden amschwar- Vrett" bekanntg-geben (siehe auch heute).

Wetters ^avtosselsasev Sekunde«

Im Kreis Calw wurde der Kartoffelkäfer^rn weiteren Stel­len festgestellt und zwar am 23. 6. in BadLiebenzell ein Männchen und am 25. 6. in Herren alb ein Weibchen.

Preisschießen

Rohrdors. Der KK.-Schützenverein, angeschlossen dem Deut­schen Schützenverband im NSRL. hielt am 25. Juni sein ge­nehmigtes Preisschießen ab, zu welchem die geladenen Vereine alle erschienen waren. Geschossen wurde 3 Schuß, liegend frei­händig, Wertung erhielten die 3 besten Serien zusammen. Preise erhielten: 1. Mergenthaler, A. Rohrdorf 106 Ringe, 2. Mergenthaler. E. Rohrdorf, 106 R.: 3. Volz, Ehr. Bösingen 104 R-: 4. Stoll, Durrweiler 104 R.: 5. Frey, Enztal 103 R.; 6. Heinzelmann, Bösingen 103 R.: 7. Rauser, E. Jselshausen 102 R.: 8. Lenz, K. Rohrdorf 100 R.: 9. Besser, Aach 99 R.: 10. Hornberger, Lresbach 98 R.: 11. Brenner, Egenhausen, 98 Ringe: 12. Koch, Bösingen 97 R.: 13. Blaich, Enztal 97 N.: 14. Kehle, Unterschwandorf 97 R.: 15. Kußmaul, Mötzingen 97 Ringe: 16. Walz, Oberschwandorf 96 R.: 17. Bäuerle, Fr. Rohr­dorf 96 R.: 18. Kalmbach, Ueberberg 96 R.: 19. Rauschenberger, Waldach 95 R.: 20. Schleeh, Waldach 94 R.; 21. Bräuning, I., Rohrdorf 94 R.: 22. Lutz, W. Rohrdorf 94 Ringe. Auf dem Kleinstand wurden bei 3 Schuß aufgelegt Preise erzielt mit 36, 35 und 34 Ringen.

Betriebsausflug

Rohrdorf. Betriebsausflüge so vorbereiten, daß sie bei großer Gefolgschaft größtmöglichst allen Wünschen Nachkommen, ist eine Aufgabe, deren Lösung nicht leicht anzusehen ist. Zweck­verfehlend wäre es, einen solchen Ausflug nur als ein zwang­loses Sichhaltebensogehenlassen auszudenken. Gelten soll dabei doch auch, außer der Pflege der Eefolgschaftsverbundenheit, neue Eindrücke zu gewinnen und die Vielgestaltigkeit und Mannig­faltigkeit der Natur und sonstigen Schöpfungswerke sehend in sich aufzunehmen. Wesentlich mitbestimmend zu diesem ist, Ausflugs­weg und gastlicke Stätten auszuwählen, um den Unterton zur Absichterrelchurm zu gewinnen. Das ist der Schwarzwälder Tuch­fabrik gelungen. In bester Erwartung eines vielversprechenden Tages fuhren die Autobusse der Fa Venz- Nagold die Gefolg­schaft in den nebeligen Morgen hinein, übers Gäu, vorbei an der Unglücksstelle bei Oberjettingen, deren Anblick die Froh­stimmung etwas bedrückte, über Bietigheim. Lausten nach dem jetzt im 3 Gaueneck (Hessen, Baden, Württemberg) liegenden Bad Wimpfen. Dieses geschichtlich nicht unbekannte (Schlackt bei Wimpfen) keineswegs unbedeutende Städtchen mit seinen mittelalterlichen Bauten thront heute noch über einem Steilhang am Neckar mit seiner stolzen, einprägsamen Silhouette. Durch alte Kleinstadtgaisen mußten sich die großen Autobusse hin­durchmühen, bis sie oben in der Nähe des besten Hotels, des Mathildenbads" von dessen Terrasse eine prächtige Fernsicht genossen werden kann, zum Morgenkaffee parken konnten. Frem­denführer erklärten die Sehenswürdigkeiten. Neckarabwärts durcheilten dann die Wagen u. a. Mosbach mit seinen schönen Fachwerkbauten. In Neckarsteinach wurde der Dampfer Kurfürst Rupprecht zur Fahrt auf dem Neckar bestiegen, einer Fahrt, die

große Freude bereitete, 2 Schleusten mußten passiert werden über dem Neckartal lag schönstes Wetter. In Heidelberg war oben auf der Philosophenhöhenterrasse der Mittagstisch reich­lich gedeckt und später die Vesper wieder oben auf dem links­seitigen Neckarufer in der Schloßnähe-RestaurationBurgfried". Es ist schon wahr, daß Heidelberg mit Recht besungen werden kann. Sehr gefiel diese badische, jetzt drittälteste alma mater Eroßdeutschlands, sowohl von der Rechtsneckarhöhe wie vom Schloß aus gesehen, in dem man natürlich überall herumge­führt wurde. Die Trinkfesten waren erfreut, am großen Faß ihreZunft" so alt Nachweisen zu können und die Zeitrechner staunten ob der Genauigkeit der 200 Jahre alten Uhr daneben. Nun war aber des Genießenden und Schauenden genug. Die Blumen und Kränze an den hübsch geschmückten Wagen waren welk geworden. Man drängte zur Heimkehr. So gern man solch ein Reis'chen tut und dann auch viel erzählen kann, so gern langt man nach Tasch' und Hut, wenns heißt:Nach Haus gehts, Frau und Mann!"

Musiker-Abschied

Ebhausen. Mit herzlichem Dank für die überaus freundliche Aufnahme ichied die Stadt- und Feuerwehrkapelle Schiltach von hier. Besonders Vorstand Kimm ich gab demselben Ausdruck, der auch das Bild von Schiltach überreicht hatte.

Aus Calw

Nach dem vorläufigen Ergebnis der Volkszählung sind am 17. Mai 1939 in der Stadt Calw 3022 männliche und 3252 weibliche Personen gezählt worden. Somit ist die Einwohnerzahl der Kreisstadt auf 6274 Personen gestiegen: bei der vorletzten Zählung am 16. Juni 1933 wurden einschließlich Alzenberg 5970 Personen in unserer Stadt gezählt. Bei der Einfahrt des Personenzuges 14.10 Uhr (EutingenPforzheim) in den Bahn­hof Calw ist am Sonntag auf der Maschine der Lokomotivheizer, ein jüngerer Mann aus Freudenstadt, verunglückt. Der Loko­motivführer welcher beim Einlaufen des Zuges seine Aufmerk­samkeit auf die Gleise gerichtet hatte, bemerkte plötzlich seinen Heizer blutüberströmt vor der Feuertüre liegen. Beim Sturz erlitt er einen Schädelbruch und eine Gehirnerschütterung, wie sich der Unfall zugetragen hat, ist noch ungeklärt.

Beerdigung

Unterjettingen. Am Sonntag nachmittag wurde Alb. Walz, der durch einen tragischen Unglücksfall aus unseren Reihen ge­rissen wurde, zu Grabe getragen. Noch nie wird unsere Ge­meinde eine solch große Beerdigung gesehen haben. Der SA - Sturm 17/414 einschließlich Musikzug, die Kameraden der NS.- DAP. und der Deutschen Arbeitsfront waren beim Rathaus angetreten, um dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen. BdM., IM. und Jungvolk bildeten Spalier vom Trauerhaus bis zum Friedhof. Nach dem Gesang des Singchors der Eisen­bahnangestellten Stuttgart und einem Choral des Musikzuges, bewegte sich der Trauerzug zum Friedhof, wo Totenwache am Grabe aufgestellt war. Pfarrer Pfisterer sprach tröstende Worte über Joh. 10 V. 11. Dann sprach Sturmbannführer Rilling und widmete als letzten Gruß den Lorbeerkranz. Es erfolgten weitere Kranzniederlegungen von der DAF. Unterjettingen und Stuttgart, der Betriebsführung und der Belegschaft der Eisen­bahn-Werkstätte und deren Singchor aus Stuttgart, sowie der Sportkameraden u. der Altersgenossen, und der Eeburtsgemeinds Oberjettingen.

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Die Eruptionen des Veniaminow nehmen an Zahl und Stärke zu.

Nenyork. Wie aus Perrqville (Alaska) gemeldet wird, sind nunmehr die weißen Siedler und Indianer aus der Umgebung des Alaska-Vulkans Veniaminow geflohen. Die Ausbrüche des Berges erfolgen jetzt in regelmäßigen Abständen von S bis 10 Minuten. Der Aschenregen und die Lavaergüsse sind bei den Eruptionen so heftig, daß sie am Montag ein Kapitän eines Motorschiffes 150 Meilen von der Spitze Alaskas entfernt be­obachten konnte.

Motorrad rast in Zuschauermenge. Vier Tote

Brüssel. Bei einem Motorradrennen in Belgien raste ein Motorrad mit Seitenwagen in großer Geschwindigkeit in die Zuschauermenge. Vier Personen wurden getötet. Die beiden Rennfahrer mußten schwer verletzt abtransportiert werden.

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Die Deutsche Arbeitsfront Rechtsberatungsstelle

Heute von 16 bis 18 Uhr auf der Dienststelle der DAF. Na­gold, Altes Postamt, Rechtsberatungsstunde für Gefolgschafts­leute.

Die Deutsche Arbeitsfront, Fachgruppe Hausgehilsea

Morgen 20 Uhr Heimabend.

HJ.-Eef. 24/401 Nagold

Sämtliche Scharen einschl. Sonderscharen 20 Uhr in tadel­losem Sommerdienstanzug Appell und neue Einteilung am Haus der Jugend. Entschuldigungen gibt es nicht. Auch die Lehrlinge, die über Sonntag heimgehen, haben zu erscheinen.

Fähnlein 24/401 Nagold

Der Führerzuq bis Hordenführer tritt 19.50 Uhr am Heim an. Wer bis Mittwoch 14 Uhr die Anmeldungen zum Sommerlager nichr abgegeben hat. kann am Lager nicht mehr teilnehmen. Die Elternsprechstunde findet jede Woche am Mittwoch von 19.30 bis 20.30 Uhr im Dienstzimmer des HJ.-Heimes statt. Die Pimpfe machen ihre Eltern darauf aufmerksam, ebenso auf den heutigen Artikel im lokalen Teil.

BdM.-Standort Nagold

20 Uhr Uhr Sport auf dem Hindenburgplatz.

Jugendgruppe der Frauenfchaft

Mittwoch 20.30 Uhr Heimabend. Wichtige Besprechung.

wurde. Es gab einen Wortwechsel, worauf derzum Leben Erweckte" zum Messer griff und sein Opfer so verletzte, daß. dieser ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mutzte. Leute, dick von der Straße kamen, nahmen dem Messerstecher das Mes­ser ab.

Rekordbesuch. Alle bisherigen Rekorde auf der Reichsgartenschau wurden am Sonntag weit übertroffen. Den 600 Omnibussen vom 18. Juni standen am Sonntag 1500 Omnibusse gegenüber, und dementsprechend wies der übrige Zubringerverkehr eine Steigerung auf. Ganz beson­dere Anziehungspunkte bildeten die Ballontaufe und der Volkstums- und Trachtentag. Auch die Sonderschau und die Volksgesundheitsausstellung erfreuten sich eines außeror­dentlich regen Interesses. Mit dem gestrigen Sonntag hat die Besucherzahl auf der Reichsgartenschau die zweite Mil­lion bald erreicht

HerrenschneiderhandrverL tagte

Stuttgart, 26. Juni. Die Bezirksstelle Württemberg des Reichsinnungsverbandes des Herrenschneiderhandwerks hielt am Sonntag eine Obermeister- und Jnnungsmodewarte-Tagung un­ter Leitung von Bezirksinnungsmeister Brändle-Stuttgart ab, in der die verschiedensten Fragen des Schneiderhandwerks behan-' dclt wurden. Anstelle des verhinderten stellv. Reichsinnungsmei­sters Hans Schwarz sprach der Bezirksmodewart von Bayern, Pg. Steiner-Vadenhausen. Mit 800 Innungen, in denen 120 000 Betriebe zusammengeschlossen sind, die 25 000 Gehilfen beschäf­tigen und mehr als 20 000 Lehrlinge ausbilden, ist der Reichs­innungsverband eine der stärksten Stützen des deutschen Hand­werks geworden. Dieser Erfolg sei aber nur durch Heranziehung aller Kräfte, durch intensive Schulung und Herausstellen des absoluten Leistungsgedankens möglich geworden. Auf den mei­sten Gebieten des Schneiderhandwerks seien grundlegende Neue­rungen durchgeführt, so habe man u. a. die Meisterprüfungen nach strengeren Gesichtspunkten geregelt, habe die Gesellenprü­fungen straffer organisiert und vor allem in der Einführung der dreijährigen Lehrlingsausbildung die Gewähr eines späte­ren leistungsfähigen Nachwuchses geschaffen. Bezirksmodewart Steiner streifte die kaufmännische Seite des Schneiderhandwerks, auf die man größte Sorgfalt verwenden müsse. Buchführung, Kalkulation, Tarifgestaltung, rationelle Geschäftsführung und zweckmäßige Werbung seien Dinge, ohne die das heutige Schnei­derhandwerk nicht mehr vorwärts kommen könne.

Die Zugend Hilst dem Bauern

Aufruf -es Eebieisführers zum Ernteeinsatz der schwäbischen Hitlerjugend

Kameraden! Kameradinnen! Der schwäbische Bauer wartet auf unsere Hilfe bei der Einbringung der Ernte! Ihr wißt alle, daß die Sicherstellung der Ernährungsfreiheit hilft, die politische Freiheit zu wahren. Felder und Aecker sind daher während der Ernte für die Jugend die vorderste Stellung im Kampf um unse­res Volkes Selbstbehauptung. Es wird euer Stolz sein, an dieser Front kämpfen zu dürfen. Jeder Hitlerjunge und Pimpf, jedes BdM.- und Jungmädel stellt seine Kraft während der Ernte dem Bauern zur Verfügung und unterstreicht durch die Tat die Pa­role, die uns der Reichsjugendführer zum Ernteeinsatz gegeben hat:Wir wollen dem Führer Breude machen".

Der Führer des Gebietes Württtemberg (20): gez. E. Sundermann.

Stuttgart, 26. Juni. (Tödlicher Unfall.) Die Fa­milie des Stadtrats Dr. Locher wurde am Sonntagnachmit­tag in schwere Trauer versetzt. Dr. Locher, der am Vormit­tag die Taufe des neuen BallonsStuttgart" vorgenom­men und an der Jungfernfahrt des Ballons teilgenommen hatte, wollte nach der Landung in der Nähe von Schwäbisch Hall mit einem von einer Dame gesteuerten Kraftwagen, in dem auch seine Frau saß, wieder nach Hause zurückfah­ren. In der Nähe von Sulzbach wurde der Kraftwagen je­doch aus einer Kurve getragen und geriet ins Schleudern. Er überfuhr dabei das Straßenbankett und stürzte mehrere Meter tief ab. Bei diesem Sturz wurde die neben der Len­kerin des Wagens sitzende Frau Locher tödlich verletzt, wäh­rend die Fahrerin mit einigen leichteren Verletzungen da­vonkam. Stadtrat Dr. Locher und ein mitfahrendes Kind blieben unverletzt.

Eifersuchtsszene und Messerstecherei. In den Weinbergen llntertürkheims spielte sich eine Eifer­suchtsszene ab zwischen einem annähernd 50 Jahre alten Mann und seiner etwa 30jährigen Geliebten. Der eifersüch­tige Liebhaber wurde tätlich und drohte, sie und den Ne­benbuhler zu erschießen. Der Schuß traf ihn aber selbst in den Arm. Auf die Hilferufe der Bedrohten kam die Polizei und verhaftete den Mann. In Untertürkheim kam es in einer Wirtschaft dadurch zu einer Messerstecherei, daß ein am Tisch schlafender Gast von einem anderen wackaerüttelt

Verbrauchergenossenschaften tagten

Ulm, 26. Juni. Am Samstag und Sonntag hielt der Verband württembergischer Verbrauchergenossenschaften in Ulm seine 28. Verbandstagung bei sehr zahlreicher Beteiligung ab. In verschiedenen Sitzungen wurden interne Fragen besprochen. Bei der Tagung am Sonntag gab Verbandsleiter Mayer einen Rückblick auf das abgelaufene Geschäftsjahr, der bewies, daß die Genossenschaften ihrer Pflichten gegenüber dem Volk bewußt sind. ^ Bei einem Mitgliederstand von durchschnittlich 200 000 Personen, ergibt sich, daß bei einem Familienstand von durchschnittlich drei Köpfen rund 600 000 Personen, das find 21 Prozent aller würt- tembergischen Einwohner, durch die Verbrauchergenossenschaften versorgt werden. Die 57 Verbrauchergenossenschaften, die 1938 einen Umsatz von 58 765 389 RM. erzielten, unterhalten 796 Ver­teilungsstellen mit 2115 Eefolgschaftsmitgliedern. Von den sozia­len Maßnahmen sind die Einführung einer einheitlichen Tarif­ordnung, die Verschönerung der Arbeitsstätten und die gemein­sam mit der DAF. veranstaltete zusätzliche Berufsschulung er­wähnenswert. In der Reihe von Fachvorträgen sprach Ver­bandsdirektor Dr. Heuchlinger-Berlin über die Aufgaben des Reichs-Revisionsverbandes, wobei die Verbrauchslenkung und die Leistungssteigerung wichtig sind.

Kornwestheim, 26. Juni. (Todesfall.) Im Alter von 74 Jahren ist Zeitungsverleger und Buchdruckereibesitzei Gustav Reichert nach kurzer Krankheit einem Schlaganfall erlegen. Erst vor wenigen Wochen konnte er sein 60jahriges Berufsjubiläum als Buchdruckfachmann feiern. Im Jahr 1908 gründete er die Kornwestheimer Zeitung und baute sie zur vielgelesenen Heimatzeitung aus. Bis in die letzten Tage konnte er, der auch als eifriger Turner hohes Ansehen ge­noß, seinem Berufe nachgehen.

Mm, 26. Juni. (Todesfall.) Am Freitagabend starb im Alter von 77 Jahren Sanitätsrat Dr. Carl Palm. Er entstammte einer alten Mmer Arztfamilie. Seine Vorväter bis zum Urgroßvater waren Aerzte, und der Name Palm ist mit dem Sanitätsdienst der Stadt Mm seit 100 Jahren eng verknüpft. Dr. Carl Palm war nach Vollendung seiner Studienzeit mehrere Jahre an der Chirurgischen Klinik der Universität Tübingen tätig. 1890 ließ er sich, nachdem er mehrere Studienreisen unternommen hatte, in Mm nieder, wo er von 1896 ab Leiter der chirurgischen Abteilung des Städtischen Krankenhauses war, bis er sich von 1910 ab rmr noch seiner Privatpraxis widmete.