3. Seite Nr. 134

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter'

Montag, den 12. Juni 183g

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Nagold, den 12. Juni 1939 Noch niemals hat das lleberlebte über die Zukunft ge­siegt. Das hat nur manchmal so den Anschein, aber am Ende behält die Jugend immer recht. Goebbels.

42. Zuni: 1815 Gründung der deutschen Burschenschaft.

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Köstliche, ganz in Licht, Wärme und Schönheit getauchte Tage schenkte uns die vergangene Woche. Hoch spannte sich in makel­losem Blau vom Horizont zu Horizont der Himmel über den Garten Erde, aus dessen leuchtendem Grün der Farbenrausch der Blumenfackeln loderte. Aus dem farbenprächtigen Mosaik des tausendfachen Blühens sprühte die goldsatte Sonne wider Eine Sonnen-Sinfonie des jungen, kraftvollen Lebens. Am Don­nerstag wurde mittags das Firmament finster und finsterer. Ein Gewitter brach los, das Altensteig und seiner Um­gebung heftigen Regen und Hagelschlag brachte. Das Heuen wurde durch das Gewitter unterbrochen, konnte aber, :wie das vorige Woche begonnene Flachshacken der NS.- .Frauenschaft fortgesetzt werden.

Am Montag fand ein Lichtbildervortrag über den K d F.- Wagen statt. Von Dienstag bis Donnerstag hatten wir Ein­quartierung! aus Anlaß derselben war am Mittwoch ein Tanzabend. Am Donnerstag wurde das Richtfest der Hermann Maier-Siedlung 1939 gefeiert. Am Samstag machte die Gefolgschaft der Stadtgemeinde einen schönen Be­triebsausflug an den Bodensee. Am Samstag nachmittag hielt die Tischler-Innung eine Schulung mit Lichtbildervor­trag ab. Im Tonfilmtheater lief der Ufafilm:Am seide­nen Faden". Lebhaft war am Samstag und Sonntag wie­der der Ausflugsverkehr, doch beeinträchtigten ihn die am Samstag und Sonntag niedergegangenen Gewitter. Das städtische Freischwimmbad erfreute sich die ganze Woche über eines guten Besuches. Die Sportfreunde wohnten dem für Nagold so erfolgreichen Handball-Aufstiegspiel gegen Baiersbronn (7:1) bei.

Httssdlenft

Liebe deutsche Frau!

Hast Du vorige Woche täglich eine Schar Frauen die Herren­bergerstraße und den Wolfsberg hinaufwandern sehen? Ein Flachsacker wird dort von fleißigen Händen gejätet und ge­hackt. Wozu? Jede Gemeinde im ganzen Gau hat demdeut­schen Frauenwerk" einen Acker zum Bebauen mit Flachs zur Verfügung gestellt Es ist damit erstens dem Vierjahresplan Rechnung getragen, zweitens wird der Ertrag dem Winterhilfs­werk zugeführt und drittens hat jede Frau die innere Befrie­digung, auch etwas mitgeholfen und beigetragen zu haben am Werk unseres Führers. Geh auch Du heute mit!

Diese Woche beginnt die Heuernte. Der Bauer freut sich über die saftigen Wiesen. Aber mit Bangen denkt er an die wenigen Hilfskräfte, die ihm zur Bergung der Ernte zur Verfügung stehen, und die Bäuerin seufzt wegen Betreuung der kleineren Kinder. Wohl sind überall die Pflichtfahrmädel eingesetzt, aber sie reichen nicht aus. Deshalb kommen wir wieder zu Dir. deutsche Frau und Mutter, denn Du hast die Pflicht, Dich einzusetzen. Du kannst Dich mittags, wenn Du Dich mit Deinen Kindern spazieren gehst, um die Kinder der Nachbarbäuerin annehmen, sie ist Dir von Herzen dankbar dafür. Du kannst Dich aber auch selbst beim Einbringen der Ernte nützlich machen, auch wenn Du keinegeübte Bäuerin" bist. Einen Mittag kannst Du Dich gewiß von Deinem Haushalt frei­machen, laß mal den so oft gehörten Einwurfmeine, kleinen Kinder" beiseite. Gib sie in die Obhut der Kindergruppe des deutschen Frauenwerks, die jeden Mittwoch nachmittag die Kinder im Alter von 610 Jahren betreut.

Oder du hast eine Hausgehilfin und bist nicht in der Lage, selbst mitzumachen. Dann gib uns deine Hausgehilfin einen Nachmittag zur Heuernte frei, sie freut sich gewiß darüber, denn oft wird diese Arbeit ihr nicht ungewohnt sein. Wir schätzen jedes Opfer, deutsche Frau, es geht jede an. Darum soll sich jede Frau verpflichtet und hilfsbereit fühlen imHilfsdienst" für das deutsche Volk! l

Heute kommen -Urlauber! ^

Aus dem Gau Düsseldorf trifft heute 19.16 Uhr ein Sonder­zug mit KdF.-Urlaubern ein. Sie bleiben zu einem großen Teil in Nagold, andere kommen nach Rohrdorf, , Berneck, Alten steig und Simmersfeld. Am Diens- ^ tag findet für unsere Gäste ein Beqrüßungsabend statt und ! zwar um 20 Uhr im Löwen. Die Gäste werden uns am Abend ! des 20. Juni wieder verlassen.

Ueber die viel erörterte Frage:Kommen KdF.-Urlauber, oder kommen keine?" schreibt uns der Kreiswart der NSG. Kraft durch Freude": In letzter Zeit gehen allerhand Rede­reien unter den Volksgenossen um, welche an der Aufnahme von Urlaubern Interesse haben. Es werden zum Teil Fanta- fiezahlen über bereits erfolgte Aufnahme genannt, von welchen die Kreisdienststelle selbst keine Ahnung hat. Es soll an dieser Stelle einmal grundsätzlich klargestellt werden, daß die KdF.- Kreisdienststelle das größte Interesse hat und auch alles ein­setzt, recht viele Urlauber in unser Kreisgebiet zu bekommen, daß sie aber auch nur dann die Möglichkeit hat, Urlauber zu ver­teilen, wenn solche kommen. Mit Beginn der Schönwetter­periode letzt auch das Interesse an den Urlaubsfahrten ein, und wir bitten doch endlich von den Anrufen usw. bei der Kreisdienststelle Abstand zu nehmen. Ausschließlich, und dies sei hier einmal grundsätzlich betont, sind nur unsere KdF.- Ortswarte, sowie die Kreisdienststelle zuständig für die Ver­teilung der Urlauber. Den Aufnahmeort bestimmt der Absende- gau.

Sa. Gebv. Theurer erhalt VetviebSferrerwehv

Das weithin bekannte große Sägewerk Theurer, Werk Nagold, bereitet in den nächsten Wochen die Einsetzung einer eigenen Betriebs-Feuerwehr vor. Vergangenen Samstag nachmittag wurde in Anwesenheit des Vetriebsführers die Mannschaft aufgestellt And die erste theoretischen Schulung abgehalten. Die Gerätschaften wurden in neuester Ausführung von der Firma bereits beschafft und der nötige Aufbewahrungsraum eingerichtet.

Sühvevlebvaaus füv Keuevwehvkomnrandanten

Gestern vormittag fand ein Führerlehrgang der Feuerwehr- , kommandanten statt, von denen 51 erschienen waren. Feuer- > löschinspektvr Eberhardt hielt einen sachkundigen Vortrag über die neuen Vorschriften im Feuerlöschwesen. Das Gehörte wurde von den Löschzuqführern Hespeler und Werner praktisch vorgefühlt.

Blitzschläge

Rohrdorf. Bei dem schweren Gewitter am 8. Juni schlug der Dlitz in den Giebel eines hochstehenden Bauernhauses, ohne zu runden, und am Samstag schlug der Blitz in den Kirchturm (Dachreiter) ein, ohne großen Schaden zu hinterlassen.

Sturz von der Scheuer

llnterjettingen. Letzter Tage stürzte die 73jährige Bauers­witwe Katharine Haag geb. Walter aus beträchtlicher Höhe Nachbarn vernahmen ein Stöhnen in der Scheuer, und so wur­de man erst auf das Geschehene aufmerksam. Der Arzt ordnete die sofortige Ueberführung ins Nagolder Krankenhaus an. Dort wurden Wirbelsäulen-Verletzung, Rippenguetschungen und Kopfverletzungen festgestellt. Der Zustand ist mit Rücksicht auf das hohe Alter sehr ernst.

Hrrrenberg. (Sch w ei n e m a rskt). Dem Schweinemarkt waren zugeführt: 57 St. Milchschweine, 2 St. Läuferschweine. Verkauft wurden: 46 Stück Milchschweine zum Paarpreis von 6273 RM. und zwei Stück Läuferschweine zum Paarpreis von 90 RM.

Bürgerwehrentreffen in Rottenburg

Rottenburg, 11. Juni. Rottenburg stand am Sonntag im Zei­chen des Landestreffens der württembergischen und badischen historischen Bürgerwehren, das zugleich der Erinnerung an die glanzvolle 600-Jahr-Feier der Rottenburger Wehr vor nunmehr 25 Iahen galt. Auf dem Kameradschaftsabend in der Festhalle begrüßten Bürgermeister Seeger - Rottenburg und der Haupt­mann der Rottenburger Wehr, Farger, die Gäste. Der Lan­deskommandant der historischen Bürgerwehren, Zeltwange r- Stuttgart, konnte 16 Ehrenurkunden für langjährige Zugehörig­keit zu den Vllrgerwehren verleihen.

Zu der Landesverbandstagung im Sitzungssaal des Rathauses waren die Kommandanten fast sämtlicher württembergischen Wehren und der Kommandant der badischen und hessischen Weh­ren, Niederer-Karlsruhe, erschienen. Den Höhepunkt bildete der Festzug, an dem die Wehren von Neuhausen (Filder), Tübingen, Ehingen, Saulgau, Crailsheim, Villingen, Waldkirch, Ettlingen, Insel Reichenau, Dietenheim, Laimnau, Mittelbiberach, Breiten, Karlsruhe und Stuttgart teilnahmen. Besonders freudigen Bei­fall erntete die Rottenburger Garde mit einem glänzenden Pa­rademarsch. Den Ausklang des Landestreffens bildete ein oolks- festliches Leben und Treiben.

Pforzheim, 10. Tum. (Selb st m ordvers n ch i m Kraftwagen.) Donrnrstagnalbmitlaa wurde auf der al­ten Eisingerstratze beim Hoberawaid ein 31 Jahre alter hie­siger Geschäftsmann in einem Personenkraftwagen bewußt­los aufgefnnden. Er hatte dir Wispufrohre durch einen Me­tallschlauch in das Jnn-re des Wagens geleitet, um auf diese seltsame Weise dura, Gasvergiftuna den Tod herbeizufüh­ren. Der Bewnßtlo'e wurde ins städt. Krankenhaus ver­bracht. Ueber das Moüv zur Tat ist bisher nichts bekannt.

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Berlin, 11. Juni. Anläßlich des 75. Geburtstages von Richard' Strauß hat der Reichsminister für Volksaufklärung und Propa­ganda folgenden Erlaß verfügt:Zur Förderung des zeitgenös­sischen musikalischen Schaffens stifte ich einen Kompofitionspreis in Höhe von jährlich 15 000 RM. Dr. Goebbels."

Giftmord-Anschlag auf die chinesische Erneuerungs Regierung in Nanking. Bei einem Bankett des japanischen General­konsuls. - Verdächtiger Chinese verhaftet.

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NSDAP. Ortsgruppe Nagold.

Heute, Montagabend ab 20 Uhr wird die Ortsgruppe, die NSV und die NS.-Mauenschaft vom l. Stock in die Par- >erre umziehen. Ich bitte die Blockleiter, die Blockwalter der NSV. und die Blockfrauenschafisleilerinnen sich zum Arbeits­dienst zahlieich einfinden zu wollen. Der Ortsgruppenleiter.

Die Deutsche Arbeitsfront. Rechtsberatungsstelle

Morgen Dienstag in der Zeit von 16 bis 16 Uhr findet auf der Dienststelle der DAF. Nagold. Altes Postamt, die Rechtsbera­tungsstunde für Gefolgschaftsleute statt.

Fähnlein 24/481 Nagold

Der Füh.eczug dm ciuschbetzllch Horoensührer tritt um 19.45 llhr zum Führeidienst am Heim an. Die Jungzuzführer haben die Vorschläge zur Heimausgestaltung mclzudringsn. Die Jun­genschaftsführer liefern um 19.30 Uhr den Beitrag ab.

BDM. 24/401

Heute zwischen l9 und H20.30 Uhr Abrechnung durch sämt­liche Schastfühnrinnen im Dienstzimmer.

Oehringen, 11. Juni. (Pioniertreff e n.) Die würt­tembergischen ehemaligen Angehörigen des Pionierbatail-' lons 13 Ulm kommen am 1. und 2. Juli zu einem großen Erinnerungstreffen in Oehringen zusammen. Ein abwechs­lungsreiches Programm erwartet die mehr als 1000 alten Soldaten.

Crailsheim, 11. Juni. (Bran d.) Am Freitag entstand in einer mechanischen Werkstätte durch Benzindämpfe eine Explosion, wodurch Feuer ausbrach, das sich schnell aus­breitete und das ganze Wohnhaus sowie die Nachbar­gebäude gefährdete. Durch den Einsatz dreier Motorspritzen gelang es, den Brand zu lokalisieren. Der Dachstuhl der Werkstatt ist völlig ausgebrannt.

Ellwangen, Kr. Aalen, 11. Juni. (ZündenderVlitz.) Bei dem schweren Gewitter am Freitag schlug der Blitz in das Anwesen des Bauern Joseph Eloning in Haisterhofen (Gemeinde Röhlingen) und zündete. Wohnhaus, Scheune und Stall brannten bis auf die Grundmauern nieder. Auch die gesamte Fahrnis und das Mobiliar wurde ein Raub der Flammen, dagegen konnte das Vieh noch rechtzeitig auf die Weide Hinausgetrieben werden.

Hechingen, 11. Juni. (Erneuerung des Alten Schlosses.) Das von der Stadt erworbene Alte Schloß wird seit einigen Monaten durch grundlegende Umbauten erneuert. Nach Behebung der bisherigen baulichen Ver­wahrlosung wird der stattliche Bau eine Reihe städtischer Verwaltungen aufnehmen.

Friedrichshafen, 11. Juni. (M i n i st e r b e s u ch.) Am Samstag vormittag traf mit dem SonderschiffDeutsch­land" Neichsverkehrsminister Dorpmüller in Friedrichs­hafen ein. In seiner Begleitung befand sich Präsident Ho­nold von der Reichsbahndirektion Stuttgart und der Präsi­dent der Reichsbahndirektion Augsburg sowie weitere Be­amte der beiden Direktionen. Nach einstündigem Aufent­halt fuhr der Reichsverkehrsminister mit seiner Begleitung mit dem Sonderschiff nach Bregenz.

Schanghai. Die meisten Mitglieder der chinesischen Er- ncuerungsregierung in Nanking, ferner hohe japanische Offi­ziere und Diplomaten wurden von schweren Vergistungserschei- nungen befallen, nachdem sie bei einem Bankett des japanischen Generalkonsuls in Nanking aus das Wohl des japanischen Vize- außenministers Schimizu getrunken hatten, der sich zurzeit in Nanking aufhält. Ein Chinese wurde als verdächtiger Gift­mischer verhaftet; umfangreiche weitere Untersuchungen sind eingeleitet.

Die ersten Krankheitserscheinungen zeigten sich kurz nachdem die Gläser geleert worden waren. Der behandelnde japanische Arzt erklärte inzwischen, daß alle Beteiligten bereits außer Gefahr feien und daß nnr unvorhergesehene Komplikationen ihren Zustand noch verschlimmern könnten.

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Stuttgart, 11. Juni. (Eefallenengedächtnis- st ä t t e.) Im Alten Schloß wird ein Ehrenmal für die Helden des großen Krieges errichtet, und zwar nach den Plänen von Professor Dr. Schmitthenner. Im Südostturm, dem größten Turm des Alten Schlosses, der von dem Eroß- brand am wenigsten mitgenommen wurde, wird das Ehren» mal erstehen. Zur Zeit ist man daran, vor dem Südost­turm einen weiten Platz als Ehrenhof abzugrenzen.

Vaihingen a. F., 11. Juni. (Sängerheim ver­kauft.) Das vor zwölf Jahren von zwei Vereinen, dem Sänger- und dem Turnverein, im Rosental erbaute Sänger­heim mit Sportanlage wurde an eine Stuttgarter Inter« essengemeinschaft verkauft, die für ihre Angehörigen und Kinder eine Stätte der Erholung und zur Ausübung des Betriebssports einrichten wird.

Tübingen, 11. Juni. (Si l ch e r f e i e r.) Aus Anlaß des 150. Geburtstages Friedrich Silchers, der einst 43 Jahre lang in Tübingen gewirkt hat, veranstaltet die Stadt am 24. und 25. Juni eine großangelegte Silcherfeier. Drei Ver­anstaltungen sind geplant: eine musikalische Vorabendfeier am Samstag, 24. Juni, eine Morgenfeier am Sonntag vor­mittag und die am Sonntag nachmittag unter dem Ehren­protektorat von Gauleiter Reichsstatthalter Murr stattfin­dende Grundsteinlegung für ein Silcher-Denkmal, das 1940 am Tag der 80. Wiederkehr des Todestages des Dichters eingeweiht werden soll.

Tübingen» 11. Juni. (Gefängnis für Abtrei­bung.) Wegen Abtreibung hatten sich acht Angeklagte aus Upfingen (Kreis Reutlingen) vor dem Schöffengericht Tü­bingen zu verantworten, das die meisten von ihnen zu je fünf Monaten Gefängnis verurteilte.

Bietigheim» 11. Juni. (Veranstaltungen ver­legt.) Da in den Tagen vom 24./25. Juni in Heilbronn der Unterland-Tag der NSDAP, stattfindet, werden die für die gleichen Tage vorgesehen gewesenen Bietigheimer Großveranstaltungen auf den 8. bis 10. Juli verlegt. Es handelt sich um das Reitturnier, das Sommernachtsfest, das Feuerwerk, das Kinderfest und den Bunten Abend der Bie­tigheimer Vereine.

Ulm» 9. Juni. (Todesfall.) Im 83. Lebensjahr ver­starb dieser Tage in Ulm Altstudiendirektor Dr. h. c. Dr. Karl Magirus, der Senior der Altulmer Familie Magirus. -25 Jahre lang hat der Verstorbene als Lehrer und Schul­vorstand verdienstvoll in Ulm gewirkt. Im Weltkrieg war er als Kompanieführer im Feld.

Eßlingen, 9. Juni. (Oberleitungs-Omni­bus s e ?) Da die Eßlinger Straßenbahn an ihre Unterhal­tung allmählich sehr erhebliche Ansprüche stellt, steht die Stadt vor der Frage, sie durch Oberleitungsomnibusse, die bekanntlich ohne Schienen fahren, zu ersetzen. Die erste»- Beratungen fanden in Anwesenheit von Vertretern der- Stuttgarter Straßenbahnen statt. Die Eßlinger Straßen­bahn hat im Geschäftsjahr 1938 insgesamt 9.67 v. H. mehr Fahrgäste befördert als im Jahr vorher.

Jubelfeier des Schwarzwaldvereins

Feldberg (Schwarzwald), 11. Juni. Der Schwarzwaldverei» feierte am 10. und 11. Juni auf dem Feldberg das Fest seines! 75jährigen Bestehens. Wer sich die Mühe machte, die im Erd­geschoß des Feldberger Hofes ausgestellten statistischen llebersich- ten, Bilder von Wanderheimen, Schutzhütten und sonstigen Ein­richtungen des Vereins zu studieren, der bekam einen Eindruck von der gewaltigen Arbeit, die zum Besten der Allgemeinheit in diesen 75 Jahren geleistet worden ist. Unter der großen Anzahl der eingelaufenen Glückwünsche befanden sich auch die der Gau­leiter in Baden und Württemberg. Der Samstag nachmittag wurde ausgefüllt durch die Tagungen der Wegwarte, der Jugend­warte und der Dietwarte.

In seiner Begrüßungsrede auf dem geselligen Abend des Samstags umriß der Präsident des Vereins, llniversitätsprofesfor Dr. Schneiderhöhn- Freiburg, die Zielsetzung des Vereins und stellte fest, daß das, was der Verein getan und erstrebt hat) dem heutigen Standpunkt zeitnah gewesen sei. Die Festansprache hielt Professor Dr. Imm über das ThemaWandern und Wan­dervereine". Er erläuterte den hohen Sinn des Manderns für den Einzelgänger und den Eemeinschaftswanderer. Der Redner gedachte der Frauen und Männer, die die deutschen Wand er-, und Eebirgsvereine gründeten. Der Sonntag wurde eingeleitet durch eine Weihestunde auf dem Seebuck, bei der in Darbietungen und Reden die Verinnerlichung des Wanderns und die Verbin-c düng mit Natur und Heimatboden den Zuhörern nahegebracht wurde. In der Hauptversammlung sprach nach Begrüßungswor­ten von Professor Dr. Schneiderhöhn der deutsche Wanderführer,' Professor A. Werner. Er schloß mit dem Dank an den Vereins für die seit 75 Jahren geleistete Arbeit. Die deutsche Wander- bewegung werde allezeit den Gedanken des Kampfes für Heimat und Vaterland, Führer und Volk weitertragen. Auch aus der großen Anzahl von Ansprachen der weiteren Redner von Partei,- Behörden und Verbänden sprach die Wertschätzung und Anerken­nung, die man allerseits dem Schwarzwaldverein zollt. Die Ver», sammlung genehmigte den Jahresbericht 1938 und die Rechnungs­legung, sowie den Voranschlag für 1939. Als Tagungsort für 1940 wurde Lahr bestimmt; für 1941 ist Schramberg vorläufig vorgesehen. Der Wanderführer Professor Dr. Werner konnte acht Mitglieder durch Verleihung der sehr selten verliehenen Sil­bernen Ehrennadel der deutschen Wanderbewegung auszeichnen, der Schwarzwaldverein verlieh fein Silbernes Ehrenzeichen 2S> Mitgliedern. , , ' '