3. Seite Nr. 133

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter'

Samstag, den 10. Juni 1839

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Nagold, den 10. Juni 1939

Eine Vereinigung der Deutschen wäre sehr leicht, aber doch nur durch ein Wunder zu bewirken, wenn es nämlich Gott gefiele, in einer Nacht den sämtlichen Gliedern deut­scher Nation die Gabe zu verleihen, das; sie am anderen Morgen einander nach Verdienst schätzen könnten.

^ Goethe.

Dienstnachrichten

Die Pädagogische Prüfung haben bestanden in der natur­wissenschaftlichen Richtung: Dr. Rolf Bader von Simmoz- heim und Dr. Otto Mönch von Rötenbach.

Die zweite LZolksschuldienstprüfung bestanden: Beutele, Alwin von Vollmarinqen: Beuerle, Otto von R o t- felden: Braun, Friedrich von Beihingen : Koch, Wal­ter, von Nagold: StoLinger, Walter, von Schön- b r o n n.

Zum Hauptlehrer wurde der Lehrer Gotthold Rennin- ger in Ottenhausen ernannt.

Revierförster Albert Müller in Enzklösterle wurde auf seinen Antrag aus dem württ. Landesdienst entlassen.

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Bekanntlich treffen am Montag KdF.-Urlauber aus dem Gau Düsseldorf ein, die meist in Nagold untergebracht werden. Die Urlauber aus dem Gau Hessen-Nassau haben gestern Altensteig wieder verlassen. Die Stadt hatte jedem zum Abschied einen Waldstrauß gewidmet. 100 Arbeitskameraden und -kameradin- nen aus dem Gau Berlin kamen gestern in Horb an, etwa die Hälfte derselben fuhr nach Sulz a. N. weiter.

dem Eebietsführer und dem Vannführer vorbeimarschieren. Dies bildet dann den Höhepunkt des Bannsportfestes.

Eine Sla«VSHackeviu erzählt

Das kleine Mittagsgewitter am Donnerstag hatte sich soeben leise grollend verzogen, als wir Siebenzehn vom Block 4 der Frauenschaft uns voll guten Willens auf den Weg zum Flachs­feld machten, das sich langgestreckt am Rande des Wolfsberges ausdehnt. Oben angelangt, gings sogleich frisch an die Arbeit, die darin bestand, das dicht gesäte Unkraut zwischen dem weni­ger dicht gesäten Flachs herauszuhacken, und wir verteilten uns zu diesem Zweck in zwei Reihen über die Breite des Feldes, wobei jede von uns dreiReihele" zur Bearbeitung zugewiesen bekam. Wenn auch das Bücken für manche nicht ganz leicht war, so machte uns die Beschäftigung in solch froher Gemein­schaft doch Freude. Zwischendurch straffte man wohl manchmal den Rücken, und dabei gingen die Blicke immer wieder auf das liebe Heimatstädtchen hinunter, das von einem geheimnisvollen Dunstschleier überwoben war wie auch die Höhen ringsum. Von Zeit zu Zeit brauste ein Eisenbahnzug an uns vorüber. Nach zwei Stunden wurde zum Vesper gerufen, und wir setzten uns nebeneinander an den Wiesenrain und liehen die Beine über den Abhang hängen. Vesperbrot und Tee schmeckten uns herr­lich, und wir danken den Spenderinnen und besonders der lie­ben Kameradin, die alles so sorglich für uns zusammenrichtete und zu uns auf den Berg heraufbrachte, von Herzen! Wäh­rend wir so sahen, sahen wir den Arbeitern unter uns zu, die am Bau der Umgehungsstraße emsig schaffen, und wir machten uns Gedanken darüber, wieviel Schweiß es wohl kostet, bis eine Brücke gebaut ist über dieses breite Tal hinweg. Doch wird schließlich durch solche tiefsinnigen Betrachtungen kein Flachs­feld ausgejätet, und so ging man noch eine Stunde ans Werk,

> und als wir beim Feierabend die Hacken weglegten und die Kopftücher abnahmen, waren wir sehr zufrieden mit uns selbst.

! Weil es uns so gut gefallen hat, hoffen wir, dah die Kamera­dinnen. die nach uns drankommen, uns noch ein Stück Arbeit übrig lassen, damit wir am Montag nochmals so fröhlich mit­einander hacken dürfen. Flachs Heil!

Das Nannfpovttirekken irr «asold

Der Bann und Iungbann 401 wird morgen in Wildberg eine Schulung der F- und S-Ziige durchführen. Am 1. und ?. Juli werden alle 200 Spielleute in Nagold beim Vannsportfest zei­gen, was sie können, denn sie eröffnen den Vorbeimarsch von 2000 Hitlerjungen. Ausbilder ist Oberscharführer Wolpert. 1000 Pimpfe kommen nach Nagold. In 4 Wochen findet das Bann- fporttreffen des Bannes 401 in Nagold statt, wo auher 1000 Hitlerjunqen und VdM.-Mädeln 1000 Pimpfe an den Wett­kämpfen beteiligt sein werden. 350 Pimpfe werden sich im Sport- wettkampf messen. 600 Pimpfe werden an den Singwettstreiten teilnehmen. Jedes Fähnlein des Iungbannes muh nämlich 3 Lieder singen. Es wird dann festgestellt, welches Fähnlein am besten singt. Auherdem spielen 70 Fanfaren, 20 Landknechts­trommeln und über 100 Trommeln und Pfeifen um die Wette. Auher diesen Darbietungen wird ein qrohes Pimpfenlager in der Nähe der Aufbauschule errichtet, wo jedes Fähnlein ein Zelt erstellt, das so ausgebaut wird, damit die Elternschaft und die Bevölkerung sieht, wie es in den

_ _- ^uion weungen des Bannsporttreffens

Beiträgen. Nach den Veranstaltungen werden 15 Fähnlein vor

TonMnitheater

Am seidenen Faden"

^ Die Kämpfe moderner Erfinder um die Verwirklichung ihrer Idee gegen Trägheit und Ablehnung, und all die packenden menschlichen Schicksale, die sich im Bereich technischen und indu­striellen Lebens abgespielt haben und sich täglich aufs neue ereignen, sind Handlungsgegenstand des diesmal in Nagold laufenden Films. Im ersten Film dieser Art. den die Ufa un­ter dem TitelAm seidenen Faden" hergestellt hat, geht es um die Erfindung der Kunstseide, jenes deutschen Werkstoffes, den man vor nicht allzulanger Zeit noch als einegänzlich aus­sichtslose Sache" ablehnte, die aber immerhin so wenig aussichts­los war, dah sie in wenigen Jahren die ganze Welt eroberte. Die Regie dieses Films hatte Robert A. Stemmle. Zwei grundverschiedene Welten stoßen in diesem Film hart aufein­ander: Die Welt des genialen Erfinders und die der gewis­senlosen Spekulanten uyd der Geldmächte. Zwei grundverschie- kenschen, die aus völlig gegensätzlichen Lebenskreisen stam- mden sich in Liebe und kämpfen um Glück und Bestand ihre ebenso leidenschaftlich, wie für den Sieg einer Er- rinoung. Die Darstellerlists desSeidenen Fadens" weist eine Reihe bewährter Schauspieler auf wie Käthe von Nagy und Willy Fritsch.

Walddov- heute und gestern

Reger Kurbetrieb in Walddorf

Das aufstrebende Walddorf, das, wie wir berichteten, kürzlich in der Person des bewährten Bürgermeisters Mutz einen eige­nen hauptamtlichen Ortsvorsteher erhalten hat, macht auch Heuer seinem Auf als Luftkurort alle Ehre. Aus der Landes­hauptstadt, aber auch darüber hinaus aus dem ganzen Lande, ja aus den verschiedensten Gauen weilen zahlreiche Kurgäste hier. DieKrone", die vor längerer Zeit eine moderne Innen­einrichtung erhalten hat, zeigt jetzt auch ein neues und anspre­chendes Aeuhere. DerAdler" hat seine schöne Liegewiese hin­ter dem Hause vergröhert, die sich regen Zuspruchs erfreut. Das ^ schöne Wetter wird von unseren Kurgästen zu angenehmen und wohltuenden Wandergängen in unser herrliches Waldgebiet eifrig benutzt. !

Am 10. Juni 1889 feierte der Veteranen- und Militärverein Walddorf Fahnenweihe !

Ein Freudenfest war für Walddorf der 10. Juni 1889 (Pfingst­montag): Der Veteranen- und Militärverein feierte seine Fah­nenweihe. Früh morgens um 4 Uhr wurden die Schlafenden durch Böllersalven und Tagwache geweckt, 15 Vereine beteilig­ten sich am Festzuge, der sich am Nachmittage durch den Ort zum Festplatz bewegte. Lehrer Cappus hielt die Begrüßungs­ansprache. Kaum hatte der Festredner begonnen, da entlud sich ein heftiges Gewitter, so das; alles fluchtartig den Fest- platz verließ. Als der Himmel sich eine Stunde später aufheiterte, i kam man wieder zusammen. Eine kurze Ansprache hielt Lehrer s Scheib, dann erfolgte die Fahnenübergabe. Ein lustiges Fest- ! treiben schloß sich an. Abends fand im Rappen ein gemeinschaft- liches Essen mit 70 Gedecken statt. Ein Festball im gleichen ! Gasthause beschloß die Feier. i

Am 18. April 1881 war der Verein mit 27 Mitgliedern (meist Kriegsteilnehmern von 1870/71 gegründet worden. Am 25. Juli 1914 fand das 25jährige Iubiläumsfest, verbunden mit dem Be- .zirkskrieqertaq, statt.

Als am 2. August 1914 der Rufzu den Fahnen" durch Deutschlands Gaue drang, mußten auch in Walddorf die ge­dienten Soldaten einrücken. Annähernd 300 Walddorfer stan­den während des Krieges unter den Waffen. 52 tote Helden zählte die Gemeinde am Ende des Krieges. Ihnen zu Ehren wurde in der Kirche ein Kriegergedächtnismal erstellt. 1931 feierte der Verein das 50jährige Jubiläum mit dem Vezirks- kriegertag. Am 7. Juni waren 30 Kriegervereine mit 8900 Kameraden in Walddorf. In einem langen Festzuge mit schmucken Festreitern in allen Uniformen, einem ganzen Wald von Fahnen, mit Musik- und Trommelschlag zogen, die Kameraden zum Fest­platz. Die Festrede hielt Hauptlehrer Grünbau r. Ferner sprachen Vorstand Walz, Bürgermeister Rentschler, Bezirks­obmann Studienrat Grau und Bezirksobmann Küchle- Calw.

Seit der Neuorganisation der Kriegervereine heißt der Ver­ein Kriegerkameradschaft Walddorf, Kameradschaftsführer ist Heinrich Walz, Maurer, der seit 16 Jahren den Verein bzw. die Kameradschaft führt. Schriftfüher, bzw. Schriftwart ist seit 20 Jahren Jakob Bitz er, Schreinermeister, der in diesem Jahre krankheitshalber dieses Amt niederlegen mußte. Kassier bzw. Kassenwart ist seit 18 Jahren Fritz Walz. Maurer­meister.

Möge es der Kameradschaft vergönnt sein, noch recht lange im Dienste von Führer, Volk und Vaterland verdienstvoll tätig 5 u sein.

Besuch des Generalarbeitssührers Müller Altensteig. Eeneralarbeitsführer Müller, Stuttgart, befand sich am Mittwoch im Bereich der Arbeitsdienstgruppe 262, Freu­denstadt, und besichtigte die RAD.-Abteilungen 2/262, Älten- steig, und 8/262, Horb.

Verunglückt

Ebhausen. Ein 12jähriges Mädchen verunglückte beim Rad­fahren. Mit einem Handbruch mußte es ins Krankenhaus Nagold eingeliefert werden.

Heimattag

Calw. Anläßlich seines 40jährigen Bestehens hält der Eal- wer Bezirksverein Stuttgart morgen in Calw einen Heimattag ab.

Kind tödlich überfahren

Es wollte noch schnell den Ball von der Straße holen

Beim Herannahen eines signalgebenden Motorradfahrers aus Aichhalden versuchte in Oberweiler der vierjährige Sohn des Adam Vlaich einen auf der Straße liegen gebliebe­nen Ball noch schnell zu holen. Das Kind wurde angefahren und erlitt einen schweren Schädelbruch, an dessen Folgen es im Krankenhaus Nagold verschied. Der Motorradfahrer, den keine Schuld trifft, kam mit geringfügigen Verletzungen davon.

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Telegramm des Führers an die Jahreshauptversammlung des Deutschen Ausland-Institutes.

Stuttgart. Der Führer hat an den Präsidenten des Deut­schen Ausland-Institutes, Oberbürgermeister Dr. Strölin, folgendes Telegramm gerichtet:

Den z«r Jahreshauptversammlung des Deutschen Ausland- Instituts in Stuttgart versammelten deutschen Volksgenossen aus dem Reich und dem Ausland danke ich bestens für die mir telegraphisch übermittelten Grüße, die ich mit meinen besten Wünschen siir die weitere Arbeit des Deutschen Ausland- Institutes herzlich erwidere. Adolf Hitler".

Deutschlands rechtlicher und moralischer Anspruch auf Kolonien.

Goldene Ehrenplakette des Deutschen Ausland-Instituts für Ritter von Epp

Stuttgart. Der tagungsgemäße Abschluß der Jahres­tagung des Deutschen Ausland-Institutes brachte am Freitag abend in der vollbesetzten Stuttgarter Gewerbehalle eine große Kundgebung, in deren Mittelpunkt eine kolonialpolitische Rede des Bundessührers des Reichskolonialbundes, Reichsleiter Ge­neral Ritter von Epp stand. Der Schlußkundgebung wohnte wie­derum eine überaus große Zahl von Ehrengästen von Reich, Staat und Wehrmacht bei. Immer wieder wurde Ritter von Epp von stürmischen Zustimmungskundgebungen unterbrochen, die sich besonders an den Stellen steigerten, wo er von dem unbedingten und moralischen Anspruch Deutschlands aus seine Kolonien sprach.

Oberbürgermeister Dr. Strölin dankte Reichsleiter Epp für seine Rede. Wenn das Deutsche Ausland-Institut die Männer besonders auszeichne, die sich hervorragend um das Deutschtum in der Welt verdient gemacht haben, so treffe diese Voraus­setzung in vollem Maße auf Reichsleiter von Epp zu. Der Ober­bürgermeister brachte seine Genugtuung darüber zum Aus­druck. dem Reichsleiter die Goldene Ehrenplakette des Deut­schen Ausland-Institutes für Verdienste um das Deutschtum überreichen zu können.

Die Olympischen Winterspiele 1940 in Garmisch-Partenkirchen. Sommerspiele 1944 in London. Winterspiele 1944 in Cortina

London. Auf der Sitzung des Internationalen Olympischen Komites wurde an Stelle von St. Moritz Garmisch-Partenkir­chen zum Austragungsort der Winterspiele 1940 bestimmt. Zum Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 1944 wurde

Schwör;« Srell

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NS.-Frauenschaft Deutsches Frauenwerk

Die Blockleiterinnen der Zelle 3 und 4 werden gebeten, sämt­liche Frauen und Betreuten zum Flachshacken aufzufordern. Der Flachsacker muß am Montag fertig werden. Zahlreiche Be­teiligung Pflicht. Mittags 2 Uhr beim Durchlaß Herrenberger­straße.

Jugendgruppe der NS.-Frauenschaft. Deutsches Frauenwerk

Wer am Ausflug der NS.-Frauenschaft am Sonntag teil­nimmt, meldet sich bei Frau Heid an.

NSKK. Trupp 2 Nagold

Der für morgen angesetzte Sturmdienst, sowie das Staffel­treffen am 18. 6. fallen wegen der Neugliederung aus.

HJ.-Motorsportschar Nagold

Morgen 8 Uhr in tadelloser Uniform zum Fahrdienst auf dem Hindenburgplatz antreten. Krafträder mitbringen.

HJ.-Gef. 34/401 Nagold

Heute 19.15 Uhr treten die Fahrtteilnehmer nach Calw am Heim an. Es können noch mit, die sich nicht angemeldet haben. Sonntag morgen tritt die ganze Gef. mit Badehose unter Uniform am Heim an. Ebenso diejenigen, die das Leistungs- abzeichen machen (Abnahme im Schwimmen).

Fähnlein 24/401

Um 13.30 Uhr tritt der gesamte Fanfarenzuq zu einer kurzen Besprechung am Heim an.

VdM.-Eruppe 24/401 Nagold

19.45 Uhr am Heim antreten, Sport untergezogen. Die Schriftführerinnen bringen die Liste der Mädel mit, die mehr als zweimal gekehlt haben. Beitragsabrechnung, Schwimmschein und Untergausportfestplakette!

London gewählt. Zum Austragungsort der Winterspiele 1944 wurde Cortina d'Ampezzo (Italiens bestimmt.

Die Abschiedsfeier für das Prinzregentenpaar in Rosenbach

Rosenbach. Prinzregent Paul von Jugoslawien und sei­ner Gemahlin Prinzessin Olga wurde auf dem Kärntner Erenz- bahnhof Rosenbach ein herzlicher Abschied bereitet.

Württemberg

Feriensonderzüge

Stuttgart, 9. Juni. Die Reichsbahndirektion Stuttgart führt auch Heuer wieder ihre beliebten Feriensonderzüge mit 40 Pro« zent Fahrpreisermäßigung aus. Es werden folgende Ferien« sonderzüge verkehren: 1. Am 26. Juli vo« Stuttgart »ach Dort­mund über MainzKoblenzKöln, Stuttgart Hbf. ab 9.10 Uhr, Köln an 16.02 Uhr, Dortmund an 19.11 Uhr, und vo« Stuttgart »ach Innsbruck über FriedrichshafenBregenz, Stuttgart Hbf. ab 8.30 Uhr, Innsbruck Hbf. an 19.34 Uhr. 2. In der Nacht vom 27. auf 28. Juli von Stuttgart Hbf. nach Hamburg «ud Bre­men über WürzburgBebra, Stuttgart Hbf. ab 17.50 Uhr, Ham-- burg Hbf. an 7.13 Uhr. Bremer Zuteil: Bremen Hbf. an 6.40 Uhr, und von Mannheim über Bruchsal nach München, Mann­heim Hbf. ab am 27. Juli 23.15 Uhr, Stuttgart Hbf. an am 28. Juli 1.52 Uhr, ab 1.57 Uhr, München Starnb. Bf. an 5.4» Uhr. 3. In der Nacht vom 26. auf 27. Juli vo« Stuttgart nach Berlin über WürzburgErfurt, Stuttgart Hbf. ab 16.25 llhv Berlin Anh. Vf. an 6.30 Uhr, ^"

Stuttgart, 9. Juni. (Spanienkämpfer herzlich: empfangen.) Am Donnerstagabend trafen die aus! Truppenteilen in der Umgebung Stuttgart stammenden An­gehörigen der Legion Condor in Stärke von rund 150 Mann mit dem fahrplanmäßigen Zug von Berlin kommend im Stuttgarter Hauptbahnhof ein. Auf dem prächtig geschmück­ten Bahnsteig waren außer den Angehörigen der Spanien­kämpfer der Kommandeur der 2. Abteilung Luft-Nachr> Regt. 3, Möhringen, Major Arlt, mit Offizieren der Luft­waffe und Vertretern der Partei zu ihrem Empfang erschie­nen. Als der Zug unter Marschklängen und ungeheurem Jubel der Massen in die Halle einlief, spielten sich herzliche Begrüßungsszenen zwischen den Heimkehrern und ihren An­gehörigen ab. Bald darnach stand die Front. Major Arlt hieß die Legionäre herzlich willkommen. Als die Legionäre mit ihren drei rot-gold-roten Fahnen den Nordausgang des Bahnhof verließen, wurden sie von einer Kopf an KoH stehenden Menschenmenge mit brausenden Heil-Rufen be­grüßt. Zwei Ehrenkompanien, die sich aus je einem Zug der Flieger aus Böblingen, des Flakregiments aus Ludwigs­burg und der 2. Abt. des Luft-Nachr.-Regts. 3 zusammen­setzten, präsentierten das Gewehr. Angehörige des VDM/ überreichten Blumensträuße, zu denen sich ein wahrer Blü­tenregen aus der Menge gesellte. Dann traten die Spanien­kämpfer unter Vorantritt des Musikkorps den Marsch durch die im Flaggenschmuß prangenden König- und Tübinger­straße nach dem Platz der SA. an, von wo aus sie auf Last­kraftwagen in ihre Kasernen fuhren.

Ludwigsburg, 9. Juni. (Empfang der Spanien­kämpfer.) Auch den 80 Ludwigsburger Flaksoldaten uy- ter den heimkehrenden Spanienkämpfern wurde bei ihrer Ankunft in Ludwigsburg ein überaus herzlicher Empfang bereitet. Eine unübersehbare Menschenmenge hatte sich in der Schlageterstraße beim Bahnhof eingefunden, wo zwei Ehrenbatterien der 1. Abteilung des Flakregiments 25 mit einem Trompeterkorps und Spielleuten Aufstellung genom­men hatten. Als die Freiwilligen der Legion Condor gegen 21.20 Uhr den Lastkraftwagen entstiegen, schwoll ihnen brausender Jubel entgegen. Major Korn hieß die Kämpfer mit herzlichen Worten willkommen. Dann marschierten sie, eingereiht in die Ehrenbatterie, durch die sahnengeschmück- ten Straßen in ihre Kaserne, wo die Heimkehrer im Nah­men eines Kameradschaftsabends noch frohe Stunden erleb­ten.

Schwieberdingen, Kr. Ludwigsburg, 9. Juni. (Ertrun­ken.) Müllermeister Wilhelm Nonnenmacher, der Inhaber der Stumpenmühls Schwieberdingen, wurde am Mittwoch von der Stunde an, als er morgens sein Vieh gefüttert hatte, vermißt. Bei Nachforschungen fand man am Mühl­bach seine Mütze und ein Stück Seife. Nonnenmacher, der im Alter von 40 Jahren stand und Kriegsbeschädigter war, hatte sich offenbar am Bach die Hände waschen wollen und ist dabei in das Wasser gestürzt. Seine Leiche konnte gebor­gen werden-