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Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter'
Donnerstag, den 8. Juni 1839
weser zu Ehren des deutsche» Rästesd« Frühstück im kleinen Kreise. Am Abend gab Innenminister Dr.' Keresztes- Fischer ein Essen, wobei herzliche Trjutsprüche gewechselt Wurden.
Der Stabschef auf Bestchtigungsreise. Im Nahmen seiner Vefichtigungsreisen, die der Stabschef der SA., Viktor Lutze, in diesen Wochen durchführt, wird er, wie die NSK. meldet, vom 9. bis 13. Juni die SA.-Eruppen Ostland und Südmark besichtigen. Im Verlauf seiner Reise nimmt der Stabschef am 9. Juni in Memel die Vereidigung von 5000 Me- nreler SA.-Männern vor. Am nächsten Tage wohnt der Stabschef den Eruppenwettkämpfen der SA.-Eruppe Ostland in Danzig-Langfuhr bei.
Baldur von Schirach in Bukarest. Mittwochnachmittag traf der Reichsjugendführer Baldur von Schirach mit seiner Begleitung in Bukarest zur Teilnahme an dem Feiertag der rumänischen Staatsjugend ein. Kurz nach dem Reichsju- gendsührer landete Eeneralinspekteur Luraschi als Beauftragter der faschistischen Jugend auf dem Bukarests! Flugplatz. Weiter werden Abordnungen mit Jugendführern aus Spanien, Portugal, Griechenland, der Türkei, Finnland, Polen, Frankreich und England an den rumänischen Feiern toilnehmen, darunter Kronprinz Paul von Griechenland.
Hinrichtung. Am Dienstag sind der 1885 geborene Lorenz Fischer und seine 1890 geborene Ehefrau Rosa Fischer aus Weischau (Bezirk Koburg) hingerichtet worden. Die Eheleute Fischer haben im März 1929 in Weischau ihr wenige Wochen altes Kind verhungern lassen, weil es ihnen lästig -war. Rosa Fischer hat weiterhin ein im Juni 1926 geborenes uneheliches Kind kurz nach der Geburt getötet, in vier anderen Fällen hat sie versucht, ihre neugeborenen Kinder verhungern zu lassen.
50 und mehr Jahre ununterbrochen auf demselben Hof bzw. in demselben lanöwirtschaftlichen Betrieb tätig sind, vornehmen in Form der Verleihung einer Ehrenurkunde unter Teilnahme der zu Ehrenden an der Festhandlung bei der Bauernehrung. Anträge sind von den Betriebsführern bis spätestens 22. Juni über die Ortsbauernschaft an die Kreisbauernschaften einzureichen. Antragsformulare sind beim Ortsbauernführer erhältlich.
Ernte des Todes
Haiterbach. In Nürnberg starb am 5. Juni Frau Kath. Bur- meister, Lehrerswitwe. Sie stammte aus Haiterbach und wurde am 23. April 1856 geboren. An den Geschehnissen in ihrer Heimatstadt nahm sie stets lebhaften Anteil. Vis zum letzten Tage war sie eine eifrige Leserin des „Gesellschafters". Die Verstorbene wohnte lange Jahre in Nagold im „Engel" mit ihrem Gatten, der hier den Ruhestand verbrachte. Ihren Tod bedauert man allgemein.
Neuerungen in Berneck
Mit dem herrlichen Wetter sind auch die Kurgäste in größerer Zahl gekommen und damit hat gleichzeitig der Badebetrieb im Schwimmbad eingesetzt. Der erste Teil der Anlage um den See ist seiner Vollendung entgegengegangen, es ist eine entzückende Anlage hinter der Mühle, unterhalb des Sees, entstanden. Zwei neue Stege führen über den Köllbach und den Mühl- tanal. Im Zuge der Feldbereinigung ist ein neuer Weg, die Kegelshardtstraße, entstanden, die einen schönen Blick ins Tal verschafft. Eine weitere Straße ist auf dieser Seite weiter unten gebaut worden, an der bereits drei Siedlungshäuser erstellt sind, zu denen ein viertes Haus kommen soll. Der Straßenbau Ver- neck—Neubulach, der rüstig vorwärts schreitet, bürgt eine wesentliche Verbesserung der Straßenverhältnisse in Richtung Calw. Weiter ist der Umbau unserer elektrischen Anlage vollzogen und das Elektrizitätswerk an das Ueberlandwerk Teinach angeschlossen.
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Nagold, den 8. Juni 1939
Winckelmann stand in erhabener Einsamkeit, wie ein Ge- birg. durch seine ganze Zeit. Und dennoch hat er so Großes geleistet. Schelling.
8. Juni: 1768 Johann Joachim Winckelmann gestorben. — .1810 Robert Schumann geboren.
«Soldaten-Absrhied
Soldat sein, das ist rasche Art heute hier und morgen dort: kaum haben sie genug getanzt, da fahren sie schon fort.
So schreibt uns ein hiesiger Poet. Gegen 6 Uhr heute früh rückte die 1. Kompagnie der Nachrichtenabteilung, die seit Dienstag hier weilte, ab. Lediglich ein kleineres Kommando blieb zurück. Offiziere und Mannschaften haben beste Eindrücke von Nagold erhalten, und werden sich sicherlich stets gern an unser schönes Städtchen erinnern.
Auf dem gestrigen Tanzabend begrüßte Bürgermeister Maier die Soldaten im Namen der Stadt und gab der stets engen Verbundenheit zwischen Nagold und der Wehrmacht beredten Ausdruck. Hauptmann Spiegelberger dankte für die freundliche Aufnahme der Soldaten durch die hiesige Bevölkerung.
Vom Reirhskviegevtag zurück
Teilnehmer aus dem Bezirk Nagold begeistert
Vorgestern sind nach 12stündiger Fahrt die Teilnehmer am Reichskriegertag in Kassel aus dem Bezirk Nagold zurückgekehrt. Der Bezirk Nagold war mit etwa 20 Teilnehmern verhältnismäßig stark vertreten. Die Krieger haben in Kassel erhebende Tage erlebt und trotz der großen Uebermüdung, die den Heimgekehrten aber keineswegs anzumerken war, erzählten sie mit begeisterten Worten von den einzigartigen Erlebnissen, die sie in Kassel hatten. Vor allem war es der Vorbeimarsch am Führer, dem sie einige Augenblicke in die Augen sehen konnten.
Slusrekchnrins laudw. Gefolgfchastsmttattedeir
Anläßlich der Ehrung alteingesessener Bauerngeschlechter der Landesbauernschaft Württemberg am 9. Juli in Vittel- Lronn bei Haigerloch wird die Landesbauernschaft auch eine Auszeichnung von landw. Gefolgschaftsangehörigen, die 30, 40,
Aus Bösingen
Revierförster Kappelmann wurde in die freie Revier- sörsterstelle der Besoldungsgruppe H.4i eingewiesen.
Abschied von einem Nationalsozialisten
Calw. Am Dienstag wurde Kreisamtsleiter Pg. Bosch unter sehr zahlreicher Beteiligung beerdigt. Es war ein ergreifendes Bild, als der mit der Hakenkreuzflagge bedeckte Sarg durch das Spalier der Politischen Leiter zu Grabe getragen wurde. Das Führerkorps der Partei, Ehrenabordnungen der Kampf- crganisationen der NSDAP., der Bannführung und des Standorts der HI., Vertreter der Wehrmacht, des Reichsarbeitsdienstes und des Staates gaben dem allzufrüh aus dem Leben Geschiedenen das letzte Geleit. Pg. Schilling gab der schlichten Totenfeier mit einer tiefempfundenen Grabrede die Weihe. Im Aufträge des Kreisleiters widmete Kreisgeschäftsführer Pg. Maier dem Nationalsozialisten Bosch einen ehrenvollen Nachruf. Kranzniederlegungen.erfolgten seitens der Ortsgruppe Calw der NSDAP., des Wehrbezirkskommandos Calw für das Offizierskorps des Kreises, des Art. Regts. 25 im Namen seiner Offiziere, der Jägerschaft des Kreises, der Kriegerkameradschaften Calw und Bad Cannstatt und des „Calwer Liederkranz". Dabei wurde des Verstorbenen in vielen ehrenden Worten, in denen immer wieder Dank, Liebe und Wertschätzung zum Ausdruck kamen, gedacht. Die Fahnen, die Ehrensalven der Soldaten und die Hörner der Jäger grüßten den toten Kämpfer.
Große Enzanlagenbeleuchtung
Wildbad. Wie der segenspendende und heilende Thermalguell in Wildbad der Erde entströmt, so sind auch Wildbads herrliche Enz- und Kuranlagen ein Stück urwüchsiger Natur. Tief zwischen Bergwände eingesenkt, umgeben von den herrlichen Tannenwäldern des Schwarzwaldes und immer durch die üher . Steine und Felsen dahinrauschende Enz belebt, sind dix Enzan- lagen wohl das Schönste und Liebenswerteste, das Wildbad besitzt. Die seltene Schönheit dieser von Natur und Mensch gemeinsam erschaffenen Anlagen schlägt jeden in ihren Bann, der auch nur kurz hier weilt. Märchenhaft aber werden die Enz- anlagen in Wildbad. wenn sie in einer schönen Sommernacht im Schimmer von Tausenden und aber Tausenden flackernder Kerzen bei einer Enzbeleuchtunq erstrahlen. Der Helle Schein der bunten Lichter huscht über die Steine und Wasserkämme des Enzbettes dahin und auf dyn Wiesen und Matten stehen die kleinen leuchtenden Kerzen wie Krokusse jm Frühling. Wenn dann von der hellerleuchteten, mit Lampions geschmückten Trinkhalle her Musik erklingt, und wenn die von nah lind fern herbeigeeilten Gäste in frohem Treiben diese Zauberpracht genießen, wird Wildbad wahrhaft zum Erlebnis. Die Enzanlagenbeleuch- tungen werden auch in diesem Jahre wieder — bei günstiger Witterung — am Samstag, den 10. Juni. 8. Juli und 12. August durchgesührt.
„veutfchlanäs Kampf um kolonialen Lebensraum"
Wildberg. Unser junger Reichskolonialbund hier, der durch das rührige Werben des Ortsbeauftragten Guhl schon eine stattliche Anzahl von Mitgliedern zählt, war in den letzten Tagen zu einem äußerst interessanten und aufklärungsreichen Vortrag eingeladen.
Dr. A. S t o l l st e i m e r-Freudenstadt sprach über „Deutschlands Kampf um kolonialen Lebensraum". Neben all den großen politischen und wirtschaftlichen Fragen ist, so führte er aus, die deutsche Kolonialforderung ein wesentlicher Frontabschnitt auf dem Felde des schweren Kampfes Deutschlands um Erweiterung seines Lebensraumes: die deutsche Kolonialpolitik ist unentbehrlich: sie muß siegreich durchgestanden werden, soll nicht die gesamte riesenhafte Aufbauarbeit Deutschlands gefährdet werden. Den Schlüssel für diesen Lebenskampf hat der Nationalsozialismus auf die Formel gebracht: „Blut und Boden", oder anders ausgedrückt: „Rasse und Raum". Dies sind die beiden grundlegenden natürlichen Kräfte, aus denen inneres Wesen und äußere Gestalt, Schicksal und Aufgabe unseres Volkes wachsen. Deutschland ist aber ein Volk ohne Raum. Es hat verschiedene Wege zur Lösung dieses Problems zu gehen versucht. Der Weg der Auswanderung machte wertvolles Deutsches Volksgut zum Kulturdünger fremder Völker. Der Weg der Geburtenbeschränkung hätte zum Volkstod geführt. Bismarck und seine Zeit suchten die Lösung in der Industrialisierung. Die Folge war Verstädterung, Welthandel und damit Verstrickung in Welthändel. Deutschland wurde dadurch zwar ein reiches, aber kein gesichertes Volk. Ein anderer Weg ist der der Siedlung, der Landnahme, des Neubauerntums. Der Nationalsozialismus bekennt sich zu letzterem Weg: Wachsendes Volk aus Wachsendem Raum.
Der Redner ging nun ausführlich mit überzeugenden Zahlen und Statistiken auf die Lösung des deutschen Lebenskampfes durch Industrialisierung ein. Sie war im 19. Jahrhundert nur eine Scheinlösung: denn sie hängt ab von den Rohstoff- guellen und den Absatzgebieten. Deutschland hat die Bindungen der Rohstofferzeugung an die „natürlichen" Rohstoffreserven im eigenen Raum gesprengt mit Hilfe der Großmacht Chemie. Cie ist die wichtigste deutsche Rohstoffreserve und ermöglicht die Rohstoffrüstung Großdeutschlands. Aber mit seinem Anteil an den natürlichen Rohstoffreserven der Erde steht Deutschland mit Italien und Japan an letzter Stelle als Habenichtse. Großdeutschland besitzt 0,5 Prozent der Erdoberfläche und 4 Prozent der Erdbevölkerunq. Der harmonische Ausgleich wäre 4 Prozent der Erdbevölkerung gleich 4 Prozent der Erdoberfläche. Die Rohstoffe der Erde werden jedoch beherrscht von England,
Frankreich und USA. Großdeutschland ist nur bei zwei Rohstoffen (Kohle, Kalif ganz unabhängig, bei 6 teilweise unabhängig und bei 26 abhängig vom Ausland, i Es gibt nun 3 Wege zur Rohstoffversorgung: 1. künstliche ! Rohstoffversorgung im eigenen Lande (Vierjahresplan): 2. Ankauf von Rohstoffen auf Grund der Ausfuhrerlöse. Aber wir i sind ein Volk ohne Devisen: darum Export um jeden Preis: > 3. Rohstoffbeschaffung aus eigenen Kolonien (wie Frankreich und ^ Englands. Darum fragen wir die Mandatsländer: „Wo sind ! unsere Kolonien?" Die letzte Schranke, womit unsere Gegner I den gewaltigen Aufstieg Deutschlands noch glauben zurückhalten z zu können, ist die Verweigerung der Rückgabe. Darum halten sie noch am Völkerbundsyftem fest. Fällt dieses entgültig zusammen, ist es auch mit der Mandatsherrschaft vorbei, und sie müssen sich entscheiden, ob sie die Kolonien zurückgeben, oder erklären wollen, daß sie dieselben für sich behalten wollen. So sind wir bis jetzt noch ein Volk ohne koloniale Ehre Und Gleichberechtigung. Die Rückgabe unserer Kolonien bedeutet für uns also: 1. Die Wiederherstellung unserer nationalen Ehre und unseres guten Rechts: 2. die Linderung unserer Raumnot und Erweiterung unseres Lebensraumes: 3. eine Verkleinerung unseres Rohstoffmangels und 4. Erleichterung unserer Devisenlage.
Die Aufgabe des Reichskolonialbundes ist es, durch einen starken Glauben an den Führer und unser Recht die koloniale Front zu halten und zu stärken, bis die Flaggen des Dritten Reiches unter der heißen Sonne Afrikas neu, aber für immer, gehißt werden kann.
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Schöne Erfolge der Segelflieger
Wildberg. Am diesjährigen Segelflugwettbewerb der Gruppe 15, der am Sonntag an der Teck seinen Abschluß fand, stellte auch der Sturm 4/101 eine Mannschaft mit NSFK.-Truppführer Hörrmann als Flugzeugführer und der Truppführer Hennefarth als Mannschaftsführer. Trotz der starken Konkurrenz konnte die Mannschaft den 4. Platz belegen unter ungefähr 20 Mannschaften. In einer Woche wurden ca. 1800 Klm. mit dem Auto gefahren, mehrere Dauer- und Zielstreckenflüge ausgeführt. Auch einen Tagespreis konnte die Mannschaft erringen durch einen Zielstreckenflug nach Hechingen, wofür Truppführer Hörrmann und Hennefarth den Ehrenpreis der Stadt Hechingen erhielten. Diese schönen Erfolge werden in den kommenden Wochen, wenn der Flugbetrieb auf dem Wächtersberg wieder ausgenommen wird, Ansporn zu weiteren Leistungen sein.
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NS.-Frauenschaft — Deutsches Frauenwerk
Für Zelle 1 und 2 ist morgen Flachshacken, außerdem für die Frauen, die an den vorhergehenden Tagen nicht Mitarbeiten konnten. Es muß erwartet werden, daß sich sämtliche Frauen zur Verfügung stellen, insbesondere auch die WHW.-Vetreuten. Zusammenkunft 14 Uhr Herrenberger Durchlaß. Am Montag ist Zelle 3 und 4 nochmals für obige Arbeit vorgemerkt.
Fähnlein 24/401 Nagold
Die Sportdienstgruppe Leichtathletik tritt um 19 Uhr auf dem Hindenburgplatz an und zwar alle Jungen, die gestern bekannt gegeben wurden. Badhose mitbringen.
HJ„ BdM., DJ.. JM. Standort Nagold
Spielschar heute 20 Uhr vollzählig im Festsaal der Aufbauschule.
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Ein Condor-Legionär von vorbildlicher Einsatzbereitschaft
Alpirsbach. Wir berichteten bereits von dem Besuch des Generalobersten von BrauchitsK im Lager der Legion Condor in Döberitz und von der Verleihung von Auszeichnungen an die Spanienkämpfer des Heeres. Als einer von wenigen wurde dabei der 51 Jahre alte Legionär Karl Kübler namentlich genannt, der von der Front der Legion vom Oberbefehlshaber des Heeres zum Leutnant S. D. ernannt wurde. Leutnant Kübler stammt aus Alpirsbach Vor Ausbruch des Weltkrieges war er als Monteur in Indien. Bei Kriegsausbruch eilte er als Kriegsfreiwilliger nach Hause, konnte aber nur bis zur Türkei kommen und kämpfte dort auf deutscher Seite. Dann geriet er in englische Gefangenschaft und wurde nach verschiedenen Fluchtversuchen nach Französisch-Marokko transportiert. Er flüchtete dort ebenfalls und schwamm übers Mittelmeer nach Spanien, wo er seitdem geblieben ist. Kurz vor Ausbruch des Spanienkrieges besuchte Leutnant Kübler seine Heimatstadt. Bei Ausbruch des Krieges arbeitete er als Ingenieur der AEG. in Spanien. Obwohl er verheiratet ist mit einer Spanierin und zwei Töchter und einen Sohn hat und trotz seines Alters (geb. 1888) meldete er sich sofort bei den nationalen Truppen und machte in der Folge den ganzen Krieg mit. Seiner Sprachkenntnisse wegen wurde er oft auch als Dolmetscher verwendet. Der Bürgermeister von Alpirsbach hat ein Telegramm an Leutnant Kübler abqeschickt mit folgendem Inhalt: „Ihre Heimatstadt ist stolz auf Ihre hervorragenden Taten und beglückwünscht Sie zu diesen hohen Auszeichnungen. Ich lade Sie ein, einige Wochen Gast der Stadt Alpirsbach zu sein!"
Horb. (Viehmarkt). Dem Vieh- und Schweinemarkt waren zugeführt: 1 Kalbin, 1 Rindle und 94 Milchschweine. Verkauft wurden 24 Milchschweine, das Paar zu 60—72 RM.
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Der Führer besichtigt das Volkswagenwerk Fallersleben Stadt des KdF.-Wagens. Am Mittwoch stattete der Führer unerwartet dem im Bau begriffenen Volkswagenwerk Fallersleben einen Besuch ab, um sich vom Fortschritt der Arbeiten am Werk zu überzeugen. Die Anfahrt des Führers erfolgte über die Kuppe des Plieversberges, dessen Höhe einen umfassenden lleberblick über die Anlagen bietet. Nach einjähriger Arbeit ist hier bereits ein Riesenwerk unter Dach.
Auch die Stadt des KdF.-Wagens, die der Unterbringung und Anfiedlung der Werksangehörigen dienen soll, hat bereits große Fortschritte zu verzeichnen. Die Führung durch die Anlagen hatte der Reichsorganisationsleiter Dr. Len, begleitet von dem Konstrukteur des KdF.-Wagens, Prof. Porsche und Direktor Werlin. übernommen. Der überraschende Besuch des Führers löste bei der Arbeiterschaft große Freude und Begeisterung aus.
Eisenbahnunfall auf der Strecke Weimar-Gera Erfurt. Nach einer Mitteilung der Pressestelle der Reichsbahndirektion Erfurt entgleiste Mittwoch gegen 15 Uhr bei der Einfahrt in den Bahnhof Eöscheitz der Linie Weimar—Gera der 7. Wagen eines Personenzuges. Vier weitere Wagen wurden aus den Schienen geworfen. Nach etwa 100 Meter weiterer Fahrt fielen die fünf Wagen zur Seite. Vier Reisende wurden getötet und acht schwer verletzt. Von den letztere» sind zwei ihren Verletzungen erlegen. Die Unsallursache ist noch nicht geklärt.
Bisher wurden von den Getöteten vier Namen festgestellt. Fräulein Helmrich aus Stadtroda, Frl. Hildegard Hofsmann aus Goßburschla an der Werra, Kurt Drössinger aus Harpersdorf bei Krastsdors und der Einwohner Seqfarth aus Siebleben bei Gotha.
Schweres Eisenbahnunglück bei Warschau 6 Tote, 16 Verletzte. Ursache: Uebermäßige Geschwindigkeit Warschau. In dem Vorort Prutzkow bei Warschau entgleiste der aus Kattowitz—Wien kommende Schnellzug. Bei der Katastrophe kamen 6 Personen ums Leben, während 16 ernste Verletzungen erlitten. Aehnlich wie der Unfall des polnischen D-Zuges, der vor kurzer Zeit in Danzig entgleiste, ist auch dieser Unfall aus die übermäßige Geschwindigkeit von 80 Klm. statt der oorgeschriebenen 50, mit der der Zug die Station durcheilen sollte, zurückzusühren.
Neues Brandunglück in Warschau Feuer im Gefängnis „Mokotow"
Warschau. Warschau wurde am Mittwoch abend von einem neuen Vrandunglück heimgesucht. Das Feuer brach in dem großen Gefängnis „Mokotow" aus. Es wurden mehrere Löschzüge eingesetzt, die den Brand, der seinen Ausgang von einer aus dem Gesängnisgelände befindlichen Papierfabrik nahm» nach mehrstündiger Arbeit lösche» konnten. Ueber de» Umfang des Schadens, der bei dem Brand, der rechtzeitig lokalisiert werden konnte, verursacht worden ist, liegen noch keine Angaben vor.
Verhaftung eines Mörders nach 18 Jahren. Der Kriminalpolizei Hamburg ist es gelungen, den wegen Verdacht» des Mordes seit dem Jahre 1921 steckbrieflich verfolgte« Arzt Dr. med. Karl Fink in einem Kurort festzunehmen.. Aink hatte am 24. August 1921 in Hamburg eine Ehefrau durch Herzstiche getötet, zur Beseitigung der Leiche Kopf und Beine abgetrennt und die Körperteile in die Elbe und Ak». sier versenkt.
Ausbau der schweizerisches Landesverteidigung. Der Na- lionalrat befaßte sich mit dem weiteren Ausbau der Landesverteidigung. Bundesrat Minger betonte die Notwendigkeit der Bewilligung weiterer Kredite und gab Aufschluß über den Stand der Rüstungsproduktion. Der Kredit von ^0 Millionen Franken ist als erste Rate der 350 Millionen "zu betrachten, die der Bundesrat als notwendig bezeichnet hat. Die zweite Rate von 160 Millionen wird von den Räten voraussichtlich im nächsten Frühjahr verlangt werden. Damit werden die außerordentlichen Militärauslagen eine Milliarde Franken erreichen.