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Raaolder Tagblatt »Der Gesellschafter

Mittwoch, den 7. Juni 183«

Bild links: Die Legionäre marschieren am Führer vorbei. Bild rechts: Beim Staatsakt im Lustgarten spricht der Führer zu den angetretenen Legionären. Rechts und links vom Redner­pult stehen Hitlerjungen mit Tafeln, aus denen die Namen der Gefallenen verzeichnet sind. Links: Presie-Hoffmann, Zander-M.-K. und rechts Scherl Bilderdienst Zander-M.-K.

ME

in Berlin Tofer anwesend. Im Namen des Reichsministers des Aeußeren hieß Unterstaatssekretär Woermann den estnischen East in der Reichshauptstadt herzlich willkommen.

Der lettische Außenminister Munters kommt am Mittwoch­morgen zur Unterzeichnung des deutsch-lettischen Nichtangriffs­vertrages an. Im Auswärtigen Amt findet gegen 10.30 Uhr die feierliche Unterzeichnung der beiden Nichtangriffsverträge zwi­schen Deutschland und Estland und Deutschland und Lettland statt. Während der estnische Außenminister Selters am Donners-- tagmorgen Berlin im Flugzeug wieder verläßt, wird Außenmi- ^ nister Munters noch einige Tage in der Reichshauptstadt ver- . weilen.

Revolverschutz auf die Herzogin von Kent

Der vermutliche Täter verhaftet

London, 8. Juni. Als die Herzogin von Kent, die Schwester oer Prinzessin Olga von Jugoslawien, am Montag abend ihr Haus in London verließ, um sich in ihren Kraftwagen zu be­geben, fiel ein Schuß, der allerdings nicht einmal den Wagen, traf. Der diensttuende Polizeibeamte stürzte sich sofort auf einen Mann, der unweit des Wagens stand, und verhaftete ihn. In seiner Nähe fand man einen Revolver. Es ist bisher noch nicht bekannt, wer der vermutliche Attentäter ist, doch soll es sich um einen Engländer handeln. Die Londoner Morgenblätter berich­ten in großer Aufmachung über diesen Zwischenfall.

Ztacit u. l_ancl

Nagold, den 7. Juni 1039

Wer seine Feinde durch Konzessionen kaufen will, ist nie reich genug dazu. Bismarck.

7. Juni: 1843 Friedrich Hölderlin gestorben.

Soldaten km Quavtkev

Gestern abend rückte die 1. Kompagnie einer Nachrichten- Abteilung mit zahlreichen Motor-Fahrzeugen in Nagold ein. Offiziere und Mannschaften wurden in Privatquartieren unterge­bracht. Der Kontakt mit der Einwohnerschaft war bald gefun­den. und ein schönes Einvernehmen war allenthalben festzu­stellen. Dieses Einvernehmen wird sich durch einen Tanzabend verstärken, der heute 20 Uhr im Löwensaale stattfindet.

Wir heißen die Soldaten herzlich willkommen und wünschen, daß sie beste Eindrücke von unserer schönen Schwarzwaldstadt mit­nehmen. Der Weitermarsch wird morgen stattfinden.

linder aus dem Gau Schwaben unser Kreisgebiet wieder ver­laßen und sind in ihre Heimat zurückgefahren. Sie haben bei uns die Schönheiten unseres Schwarzwaldes kennengelernt und, was das Wichtigste ist. sie haben sich bei uns prächtig erholt. In wenigen Tagen wird aus Westfalen-Süd ein neuer Kinder­transport bei uns eintreffen. Aber immer noch warten 800 wei­tere Jungen und Mädel sehnsüchtig darauf, daß sie sich in un­serer Schwarzwaldluft eine gesunde Farbe und kräftige rote ' Backen holen dürfen. An alle Familien ergeht die Bitte: Tragt bei zur Gesunderhaltung unserer Jugend. Meldet noch heute bei eurem NSV.-Walter eine Freistelle für ein Ferienkind. Strahlende Kinderaugen werden euer Lohn sein!

Es ist Sommer geworden...

Die Heuernte beginnt

Was der nasse Mai uns versagte, Sonnenschein und Wärme, haben die ersten Junitage nachgeholt. Am Dienstag war der fünfte Sommertag, d. h. der fünfte Tag, an dem die Quecksilber­säule im Schatten 25 Grad Celsius und darüber aufwies. In ganz Süddeutschland, aber auch im deutschen Norden herrscht günstiges Sommerwetter mit klarblauem Himmel. Die Tages­temperaturen stiegen in Stuttgart auf 27, in Freiburg ünd Karlsruhe auf 29, in Friedrichshafen auf 27 Grad Wärme, auch die Alb und der Schwarzwald reichten nahe an die Sommer­tagstemperatur von 25 Grad heran, während im Nordosten des Reiches Königsberg als Höchsttemperatur 16 Grad meldet. In Stuttgart empfindet man die plötzlich hereingebrochene Wärme­welle fast tropisch.

Im Lande draußen aber, namentlich in den milderen Gegen­den und in den Tälern, hat die Heuernte schon voll eingesetzt und es ist schon mancher Wagen duftenden Heues eingeführt. Die Wiesen stehen üppig und ihre Blütenpracht ist bezaubernd. Nun sinkt sie rasch dahin. Die erste Ernte des Jahres hat begonnen.

Mitteilungen des Standesamts Llagold

Auszug aus der Liste der Personalstandsfälle vom 21. 5. bis 4. 6.

Geburten: Brauner, Erwin. Nagold. Freudenstädterstraße, 1 Tochter: Broß. Alfred. Nagold, Wolfbergstraße. 1 Tochter: Dürr. Hans. Verneck. 1 Tochter.

Heiraten: Koch, Gustav. Nagold, Olgastraße und Weber. Maria, Nagold. Haiterbacherstraße. Schlecht. Erwin, Nagold. Neuestraße und Haiß, Hermine. Nagold. Langestraße.

SterbefLlle: Wagner, Luise qeb. Wöllper, Schuhmacher- meisters-Witwe, 51 I,, Altensteig-Stadt: Raufer, Hermann, Gottlieb. Mehlhändler. 66 I., Nagold: Blaich, Adolf. Sohn des Straßenwarts 3 I.. Oberweiler.

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Exportwochc. Führende Männer des deutschen Handels sprechen über de» Außenhandel

^avtoffelküfev-Slbwehvdkenft

Bekanntlich besteht in Nagold (Land-wirtschaftsschule) die Außenstelle Schwarzwald-Schönbuch des Kartoffelkäfer-Abwehr­dienstes. Mit der Leitung dieser Stelle, zu der mehrere Fach­leute gehören. ist Diplomgärtner Heinrich betraut. Die Ab­wehrstelle ist bereits in Tätigkeit. Herr Heinrich hielt in diesen Tagen vor den Bürgermeistern des Kreises Horb einen auf­schlußreichen Vortrag über das Vorkommen, das Leben und den Schaden des Kartoffelkäfers und über die Möglichkeit seiner Bekämpfung.

Bannsvovtsest

Am Samstag und Sonntag, den 1. und 2. Juli 1939 findet in Nagold das Bann- und Untergausportfest der Hitlerjugend statt. Dazu werden für die Nacht vom 1. auf 2. Juli 1939 600 Privatquartiere benötigt. Die Einwohnerschaft wird um Bereit­stellung derselben gebeten.

Lebhafter Betrieb km Äagoldev Svekschtvkmmbad

herrscht zurzeit. Endlich durfte auch die Losung der Schwim­mer wieder zu ihrem Rechte kommen. Juni ist's! Die Sonne steigt höher mit jedem Tag. um in 14 Tagen schon ihren Wen­depunkt zu erreichen. Höchste Zeit daher, daß wir etwas vom nahen Sommer zu spüren bekamen. Zu Pfingsten hätten wir es ja nicht geglaubt, daß nach 8 Tagen unser herrliches Frei­bad seine Pforten wieder öffnen könnte. Das Wasser ist frei­lich noch frisch, so daß manche es nickt wagten, länger in dem suhlen Element zu verweilen. Die meisten reckelten sich wohlig in der Sonnenqlut. wobei freilich, wer nicht achtgab. ehe er sichs versah, den schönsten Sonnenbrand weghatte. Was nun wie­derum von reichlichem Unverstand zeugt, denn schlecht dient feiner Gesundheit, wer nicht Maß zu halten versteht. Vergälle ach also niemand selbst die Freude. Und dann wollen wir ja hoffen, daß Heuer noch manch schöner Sommertaq den Bade- srohen winkt und die erwünschte Hautbräune zuwege bringt. Ihnen allen, die sich in den kommenden Wochen und Monaten in ihrer Freizeit tummeln wollen, ein kräftiges Patsch naß!

Mo vlewt dek« Kevienkknd 7

Während zurzeit 79 Ferienkinder aus dem Kreis Calw im Kau München -Oberbayern Erholung finden, haben 74 Ferien-

, Bad Teinach. Die Deutsche Arbeitsfront. Gaufachabteilung !Der Deutsche Handel", Stuttgart, führt gegenwärtig hier

> zusammen mit den Gauen Baden und Saarpfalz eine weitere

> Exportwoche durch, die sachgemäße Aufklärung über die Fra-

> gen des Außenhandels, der nationalsozialistischen Wirtschafts- ! und Handelspolitik. Marktbeobachtung. Devisenbewirtschaftung, ! Exportförderung, internationalen Zahlungs- und Devisenver- ! kehrs, Export- und Jmportkalkulation, Technik der Ein- und

Ausgangsverzollung, der Zollerleichterung usw. usw. gibt. Sie gewinnt dadurch an Bedeutung, daß nur anerkannte Praktiker als Referenten verpflichtet sind.

Preisschießen.

Böfingen. Am Sonntag wurde auf dem hiesigen Schießstand das zweite für dieses Jahr vomDeutschen Schützenbund" im Kreis Freudenstadt genehmigte Preisschießen abgehalten. Von 8 bis 18 Uhr herrschte reger Schießbetrieb. Viele Schützen aus der näheren und weiteren Umgebung standen im edlen Wett­streit. Die Ergebnisse sind folgende: Gruppenschießen (4 Mann, 2 Schuß stehend und 3 Schuß liegend freihändig): 1. Pfalz- ! grafenweiler 180 R.: 2. Egenhausen 176 R.; 3. Aach 173 R.; 4.

: Glatten 172 R. z 5. Lombach 168 Ringe. 50 Meter-Stand (Ein- ^ zelschützen, 2 Schuß stehend und 3 Schuß liegend freihändig):

! 1. Volz. Ehr., Vösingen 56 R.: 2. Romann, Aach 56 R.: 3. Wei- gold, Aach 55 R.; 4. Heinzelmann, Bösingen 54 R.: 5. Rau­schenberger, Erwin Waldach 53 R.: 6. Roller, Karl, Durrweiler 53 R. 52 Ringe: Koch. Christian. Bösingen: Frey. Karl, Pfalzgrafenweiler. Springmann, Glatten; 51 Ringe: Schleeh, Frutenhof: Schmid, Otto. Pfalzgrafenweiler: Belser. Aach: Wei­ser, Glatten: Bäuerle, Rshrdorf: Schillinge!, Glatten: Haas, Aach. 50 Ringe: Rauser, Eugen. Jselshausen: Wagner. Karl, Pfalzgrafenweiler: Jeutter, Pfalzgrafenweiler: Raisch, Chr., Pfalzgrafenweiler: Mergenthaler, Ernst. Rohrdorf. Kaupp, Christ.. Waldach: Dieterle, Egenhausen; Mast. Fritz, Pfalz- j grafenweiler: Bühner. Lombach: Guhl. Lombach.

! 14-Meterstand:(36 Ringe): 1. Belser. Aach: 2. Ziefle, Schernbach: 3. Koch, Chr., Böfingen; 4. Frey. Enztal: (35 Rin­ge): Mergenthaler. Rohrdorf: Walter. Chr. Egenhausen; Koch, Wilh. Böfingen: Volz, Chr. Bösingen: Walz, Oberschwandorf; i Schleeh, Waldach; Stoll, Georg. Durrweiler. Rothfuß, Hans, Böfingen: Rauser. Eugen, Jselshausen. (34 Ringe) : Randecker, Eg.. Bösingen: Kübler, Frutenhof; Vurckhardt, Böfingen; Lehre,

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SA.-Sturm 7/414

Trupp 1: 20 Uhr Gewerbeschule. Sport mitbringen.

NS.-Frauenschaft Deutsches Frauenwerk

1. Die Frauen, die auf Donnerstag zum Flachshacken be­stimmt waren, aber wegen Fronleichnam an diesem Tag feiern wollen, bittet man. sich für Freitag zur Verfügung zu stellen. Auch werden nochmals sämtliche Blockleiterinnen geheten, die die WHW.-Betreuten auf Freitag zum Flachshacken zu bestellen, desgleichen die übrigen Frauen, die noch nicht bei dieser Arbeit mitgeholfen haben. Herrenberger Durchlaß 14 Uhr. 2. Unsere Kin­dergruppe hat heute 14 Uhr ans Alte Postamt zu kommen.

HJ.-Gef. 24/401 Nagold

Sämtliche Scharen einschl. Sonderscharen treten 20 Uhr in Uniform am Heim an. Karte von Nagold und Umgebung mit­bringen. Soweit vorhanden.

Fähnlein 24/481 Nagold

Das Fähnlein tritt um 14.30 Uhr am Heim an. Standort Jselshausen tritt um 19.30 Uhr am Schulhaus in Jselshausen an. Die 12 Vesten des Reichssportwettkampfes bringen Sport mit. die Jungen, die die Pimpfenprobe noch nicht bestanden haben, sind um 14 Uhr auf dem Hindenburgplatz (auch alle Neuaufgenommenen von Jselshausen).

Sämtliche Gelder für Wettkampfplaketten müssen heute im Dienst unhedingt abgeliefert werden. Ebenso müsien die Juni­beiträge so bald wie möglich abgegeben werden.

Baun und Untergau L.-Stelle

Sämtliche Wettkampflisten des Reichssportwettkampfes, sowie die Meldebogen müsien termingemäß bis 7. Juni an der L.- Stelle des Bannes abgeliefert sein. Wer diese nicht pünktlich abgibt, erhält keine Siegernadeln nachgeliefert. Gleichzeitig müsien die Meldungen für das Bann- und Untergausportfest abgegeben werden.

Mädelgruppe 24/461 einschl. »Glaube u. Schönheit" und Standort Jselshausen

Zum Untergauappell tritt jedes Mädel in einwandfreier Som­meruniform pünktl. 19.45 Uhr am Heim an. Beiträge. Reichs­ausweise. Geld für Schwimmscheine und Abzeichen zum Unter­gausportfest nicht vergessen! Die Schaftführerinnen bringen die Abrechnungshefte. Reichsausweise, Beitragsmarken und den Sport mit.

Karl, Jselshausen: Koch. Georg, Bösingen: Wagner Christ., Pfalzgrafenweiler: Rauschenberger. Waldach: Luible, Vösingen: Eisenbeis, Lombach.

Musterbaumanlage

Horb. Die Gemeinde Mührinqen hat an derHohen Fichte" eine große Musterbaumanlage mit etwa 150 erstklassigen Obst­bäumen angelegt, die für die heimischen Obstbauern und vor allem für die Obstbaumwarte als Vorbild dienen soll. Es sollen dort künftig besondere Lehrgänge abgehalten werden.

IVIelciungsn

Großes Freudenbiwak bei den Condor-Legionären Fröhliches Lagerleben in der Zeltstadt Döberitz Döberitz. Den fröhlichen Ausklang des Ehrentages der deutschen Spanienkämpser bildete am Dienstag abend ein ge­meinsam mit der NSG. »Kraft durch Freude" veranstaltetes großes Freudenbiwak in der Zeltstadt Döberitz, das viele Tau­sende von Berlinern und Berlinerinnen mit unseren Condor- Legionären zu einem bunten Lagerleben vereinte. Den Höhe­punkt des fröhlichen Lebens und Treibens bildete schließlich ei» gewaltiges Schlachtenfeuerwerk.

Königsbesuch mit Herzklopfen. Unruhe und Aerger Washington. Washingtons Bahnhof und die Regierungs­gebäude tragen seit Dienstag früh Flaggenschmuck als Vorberei­tung aus den Besuch des britischen Königspaares, der hier seit Monaten Herzklopfen, Aerger und Unruhe verursacht hat. Die Hauptstadt der Union ist den Besuch fremder Staatsoberhäupter nicht gewöhnt. Da es sich um die erste Visite des Herrschers des Landes handelt, zu dessen Kolonien vor anderthalb Jahrhunder­ten noch die Gebiete der heutigen USA. gehörten, ist die Auf­regung begreiflicherweise sehr groß.

Die Nichtratifizierung des Flottenoertrages der britischen Regierung von Schweden mitgeteilt London. Wie der diplomatische Reuter-Korrespondenz mel­det, hat die schwedische Regierung der britischen Regierung mitgeteilt. daß der schwedische Reichstag das englisch-schwedische Flottenabkommen nicht ratifiziert habe-

Hausgeräte, Stukl und risch, alles wird mit krisch! G säubert alles schneller - röpfe, Platten, flaschen, Keller!