7. Seite — Nr. 128
Dienstag, de» K. Z»mi ISA
nem einbezahlten Geschäftsguthaben von 7,1 Mill. RM. und einer Haftsumme von rund 8,7 Mill. RM. Daneben steht ein Ge- sellschalts- bzw. Vereins- und Stiftungskapital von rund 8 Mill. ,RM. Im Verhältnis zum Reich war die Tätigkeit der wiirtt. gemeinnützigen Wohnungsunternehmen in ihrem Anteil am geeinten Wohnungsbau des Jahres 1938 wieder am geringsten, »enn durch gemeinnützige Wohnungsunternehmen und die Heim- 'stätten sind in Württemberg von insgesamt 13 889 fertiggestellten-Wohnungen nur 2928 errichtet bzw. gefördert worden, das find 21,6 Prozent, während der Reichsdurchschnitt der Betätigung durch gemeinnützige Wohnungsunternehmen und Heimstätten 41,7 Prozent beträgt. Anders aber ist das Verhältnis, wenn man die Wobngrötze der erstellten Wohnungen betrachtet, denn hier ist die Mobnungsbauleistunq in Württemberg eine viel bessere als im Reichsdurchschnitt. Der Leiter des Reichsverbandes des deutschen gemeinnützigen Wohnungswesens eV. in Berlin, Präsident Dr. Brecht, betonte, dasi die gemeinnützigen Wohnungsunternehmen weitgehend zu Trägern des sozialen Wohnungsbaus geworden sind. In Württemberg sind auf wohnungspolitischem Gebiet bereits Ergebnisse erzielt worden, die weit über den Reichsdurchschnitt hinausragen und vor allem hinsichtlich der Wohnungsgröße eine Sonderstellung einnehmen. Der Redner streifte dann die Notwendigkeit einer Auflockerung der Bestimmungen hinsichtlich der Wohnungsgröße, um dadurch zur Vierraumwohnunq zu gelangen. Zum Schluß der Tagung sprach noch Oberbaurat Vauser-Stuttgart über die Energieversorgung der Kleinwohnungen.
Ehningen, Kr. Böblingen, 3. Juni. (Zusammenstoß.) An der Kreuzung der Straße Mauren—Ehningen und Böblingen—Herrenberg ereignete sich ein Zusammenstoß zwischen zwei Kraftwagen. Dabei wurde der eine aus Feuerbach kommende Wagen völlig zerstört. Seine vier Insassen wurden verletzt; zwei von ihnen mußten in das Krankenhaus eingeliefert werden. Die Insassen des anderen Kraftwagens kamen mit Hautabschürfungen davon.
Bühlertal» 3. Juni. (Betriebsunfall.) Im Stein- chruchbetrieb der Firma Leo Ihle ist der Betriebsleiter An- ron Karcher beim Verladen von Steinen tödlich verunglückt. Karcher, der am Weltkrieg teilgenommen hat, hinterläßt Frau und sieben noch unversorgte Kinder.
Mannheim, 3. Juni. (Zechbetriiger und Fahrradmarder.) Das Schöffengericht verurteilte den ^fahrigen Alfons Fischer aus Mittelschefflenz wegen 22 Zech- betrügersien und zwei Fahrraddiebstählen zu einem Jahr vier Monaten Gefängnis. F. hat häufig seine Arbeitsstätten gewechselt. Er wurde schon im Jahre 1937 wegen eines Zechbetrugs mit 25 RM. Geldstrafe belegt. Von nun an legte er sich auf diese Zechbetrügereien und schädigte eine Reihe von Wirten in Plankstadt, Schwetzingen, Oftersheim. Im Februar entwendete er in Schwetzingen und in Heidelberg ein Fahrrad zum Zwecke seiner Fahrten von Stadt zu Stadt.
Paganini-Preisausschreiben
Im Mai 1940 werden es hundert Jahre sein, daß Niccolo Pa- ganini, der weltberühmte italienische Meister der Geige, in Nizza starb. Aus diesem Anlaß hat man in Italien beschlossen, in seiner Eeburtsstadt Genua ein besonderes Paganini-Haus zu gründen, das nahe von dem Musiklyzeum „Niccolo Paganini" gelegen sein wird. In diesem Hause sollen alle Andenken an der ruhmreichen Sohn Italiens vereinigt werden, — Dokumente Briefe, Bilder ufw. Eine große Feier, würdig des genialer Meisters, wird in Genua vorbereitet, Zu diesem Zweck ist auch ein Preis für einen internationalen Paganini-Wettbewerb ausgesetzt worden. Teilnehmer können Künstler jeder Nationalität sein, die am 1. Januar 1940 das 30. Lebensjahr noch nicht überschritten haben und nicht jüdischer Rasse sind. Die Akademie „Santa Cecilia", die vornehmste Musikakademie Italiens, wird bei dieser Preisentscheidung Mitwirken. Eine historisch-kritische Würdigung von Paganinis Werk und Leben soll gleichfalls anläßlich dieser 100-Jahrfeier veröffentlicht werden. Der Meistergeiger Paganini war vor etwa hundert Jahren der gefeiertste Geigenvirtuose ganz Europas; er starb nach einem außerordentlich bewegten Leben in Nizza am 29. Mai 1840. Mit den Mil- Nonen, die er durch seine Konzertreisen erwarb, baute er sich bei Parma schon 1834 einen Landsitz, den er nur selten noch verließ, um zu konzertieren, denn er hatte sich durch alle Strapazen seines Lebens eine Kehlkopfschwindsucht zugezogen. Seine Kunstfertigkeit, besonders in schwierigen Doppelgriffen, erregte das
Roman von Klara Laidhausen.
Lrheberrechtsschutz durch Verlagsanstalt Manz, Regensburg. A2. Fortsetzung. Nachdruck verboten.
Dithas Herz schlug bis zum Hals herauf. Also doch, doch
er liebte sie! Oh, warum hatte sie jetzt nicht den Mut, sich in seinen Arm zu werfen und die unselige Lüge zu widerrufen, die sie selbst trennend zwischen sich und ihm aufgerichtet hatte? Warum war sie so erbärmlich feig, ihm Nicht jagen zu können: „Es ist ja alles nicht wahr — ich gehöre ja nur Dir und sonst keinem, denn sieh: ich selbst bin Ditha."
Nein, sie konnte es nicht. Sie konnte sich keinem Manne an den Hals werfen, auch dem einen, einzigen nicht, nach dem ihr ganzes Herz in tausend Schmerzen schrie.
Und schon war auch der richtige Augenblick ungenützt verstrichen. Mit einer Handbewegung, die alles Schwere und Trübe beiseite schob, sprang Franz Hormann auf die Füße. „Wollen wir jetzt Kaffee kochen? Ich denke, wir können nun doch bald an den Aufstieg denken, damit wir droben noch freie Sicht haben. Sie werden sehen, wie wundervoll das ist!"
Seine Stimme klang wieder froh und leicht und auch Ditha mühte sich, ihre schmerzliche Erregung, die zugleich jubelnde Freude war über die gewonnene Gewißheit seiner Liebe, abzuschütteln. Gehorsam kramte sie die nötigen Utensilien aus der Tiefe ihres Rucksacks, aber ihre Hände zitterten, als sie ihm die geöffnete Maschine zum Füllen reichte. Sie war dankbar, daß er einige Zeit benötigte, bis er eine Stelle des Baches gefunden hatte, wo das Master ganz klar floß — so gewann sie doch eine Gnadenfrist, sich zu fasten.
Als Franz zu ihr zurückkehrte, schien sie wieder die alte und ging in Ruhe daran, den Kaffee zu bereiten. Ihr gegenüber auf dem Bauch liegend beobachtete Dr. Hormann mit genießerischer Freude jede ihrer anmutigen Vewegun- aen. Und dann saßen sie nebeneinander, den stark duftenden
Nanolder Tagblatt »Der Selellschaster"
. Staunen der zeitgenössischen Fachleute. Paganinis Wesen hatte ! etwas Unheimliches und Dämonisches, so daß sich allerhand Ge- i rächte und Sagen an das Leben des Künstlers hefteten. Ein« ' Reihe von Sonaten, Capricios und Variationen sind von ihm ! erschienen.
Bär geht im Park spazieren
i Eins überraschende und ziemlich ungemütliche Begegnung er- ! lebte dieser Tage ein friedlicher Bewohner von Eaux-Bonnss in der Nähe der französischen Stadt Pau. Er benutzte das schöne Frühlingswetter, um in einem der öffentlichen Parks spazieren zu gehen und ließ sich schließlich in einer grünen Allee auf einer Bank nieder. Während er, im Sonnenschein, ins Grüne blickte, bemerkte er plötzlich gegenüber im Gebüsch etwas Braunes durch die Zweige des Buschwerks schimmern. Ein Rascheln und Knacken — die Aeste teilten sich, und daraus hervor trat ein riesiger Bär, der einen Augenblick später auf der Allee stand und beschaulich weitertrottete. Als er den Mann auf der Bank sitzen sah, dem der Herzschlag stockte, blieb er unbeweglich stehen und schien unschlüssig, was hier zu tun sei. Auf einmal schien es das große Tier mit der Angst zu bekommen. Es machte blitzartig Kehrt und verschwand wie es gekommen war in der Tiefe der Parkanlagen. Wie sich später herausstellte, war der Bär aus einem Wanderzirkus entwichen und hatte einen kleinen selbständigen Spaziergang unternommen — kurz darauf gelang es das Tier einzufangen und wieder hinter seine Eitterstäbe zu bringen.
Mensch als Blitzableiter
Ulrich Palslev, ein Kopenhagener Einwohner, ging ins Freie, um sich das Schauspiel eines Gewitters anzusehen, das über die Hauptstadt Dänemarks heraufgezogen war. Plötzlich fuhr ein Blitzstrahl hernieder, der genau auf das Haupt des Spaziergängers landete, seinen Körper hinabglitt und dann in die Erde hineinfuhr. Sofort stürzten sich aus den Häusern hilfsbereite Menschen herbei, die das vermeintliche Unglück mitangeschen hatten. Aber es war gar kein Unglück geschehen. Ulrich Palslev stand völlig unversehrt da. Er war zwar totenbleich von dem Schrecken, hatte aber keinerlei Verletzungen erlitten. Nur seine Hose war ihm buchstäblich vom Leib heruntergerissen worden und versengt, so daß er halbnackt nach Hause gehen mußte. Englands schnellster Hund gestorben
Die Freunde des Hunderennsportes in England beklagen einen teuren Toten. Der Windhund „Mick the Miller", von dem eine große Londoner Zeitung in seinen letzten Lebenslagen täglich einen Gesundheitsbericht veröffentlichte, ist in die ewigen Jagdgründe eingegangen. Mick war einer der populärsten Hunde in ganz Großbritannien. Zahllose Preise fielen ihm zu, er galt schließlich als unbesiglich. Seinem Herrn brachte er an Preisen rund 100 000 Mark und über 200 Pokale ein. Die letzten Jahre verbrachte er im Ruhestand. Sein Besitzer hat erklärt, sich von Mick auch nach seinem Tode nicht trennen zu können. Er wird das Tier ausstopfen und an einem Ehrenplatz in seiner Wohnung aufstellen. Das Herz des Hundes bekam die Königliche Schule für Tierärzte.
Sind die Flöhe wirklich im Aussterben begriffen?
Tatsache ist, daß die Flöhe immer seltener geworden sind. Man hat versucht, den Gründen dafür nachzusorschen, und hat den hauptsächlichsten in der modernen Seidenwäsche der Frauen entdeckt. Kunstseide ist kein „Revier" für den Floh — man sagt, sie biete ihm keinen „Anhaltspunkt" — er rutscht zu leicht ab, weil das Gewebe glatt ist. Und wenn man deshalb erforscht haben will, daß sich der Floh aus manchen Gegenden Deutschlands ganz zurückgezogen hat, in anderen jedoch noch ein reges und betriebsames Leben führt, wo wäre es möglich, daß er eben „seidenärmere" Gefilde ausgesucht hat, in denen seine Lebensbedingungen leichter sind. Ein zweiter schwerer Feind für den Floh ist der Staubsauger. Ungeziefer aller Art gedeiht ja am besten dort, wo man es mit der Sauberkeit nicht zu genau nimmt. Mit dein Staubsauger jedoch ist nicht zu spassen. Er dringt in die Fugen der Polstermöbel und Matratzen, er schluckt unbarmherzig jedes Ei, das das Flohweibchen vielleicht gerade in eine Dielenritze gelegt hat. Kein Winkel der Wohnung ist ja mehr sicher, wo das brummende kleine Ungeheuer, Staubsauger genannt, in der Nähe ist! So sind die Flöhe in vielen Gegenden zu einer Seltenheit geworden. Und es ist kein Wunder, wenn zoologisch interessierte Menschen schon wieder um seine Arterhaltung — lediglich aus Anhänglichkeit und wissenschaftlichem Interests — besorgt sind
Sage nicht, daß nichts passieren kann, weil Du beim Rauchen im Walde achtgibst!
Wenn der Teufel Zufall seine Hand im Spiel ' hat, ist alle Vorsicht umsonst!!
Mokka in den blanken Aluminiumbechern. In wiedergefun- dener köstlicher Laune hob Franz den seinen: „Prosit, Lorle, und Berg Heil!"
Lorle, Lorle! Klang nicht ein tausendfaches süßes, schmeichelndes Echo zurück aus der Waldestiefe und dem Verg- bachrauschen? —
Bittend streckte Franz der Genossin das Zigarettenetui hinüber.
Sie schüttelte lächelnd den Kopf: „Sie wissen doch, daß ich nie rauche, Franz!"
Ja, er wußte es. Sie rauchte nicht, ganz wie Ditha, die auch nie hatte glauben wollen, daß es ein Genuß sei, die zarten blauen Wölkchen mit ihrem feinen Aroma in die Luft zu blasen. Aber er ließ sich nicht so leicht abweisen.
„Machen Sie halt einmal eine Ausnahme," bettelte er, „mir zuliebe! Ein so altmodischer Mensch ich sonst bin — eine Zigarette in graziösen Frauenhänden, das habe ich gern und es erhöht meine Stimmung."
Natürlich widerstand Ditha diesem Bitten nicht länger, sondern nahm fügsam eine Zigarette zwischen die Lippen und ließ sich Feuer geben. Als sie aber die ersten bläulichen Wölkchen gen Himmel geblasen hatte — er hatte übrigens recht, es gab eine ganz prachtvolle Stimmung — sah sie ihn strafend an.
„Sind Sie nun zufrieden, Sie Tyrann? Wenn das so weitergeht, machen Sie mit mir überhaupt noch, was Sie wollen."
Franz sagte nichts als „Oho!" und paffte mächtig darauflos. Und dachte dabei: Wenn ich mit Dir machen dürfte, was ich wollte, Du süßes Ding Du, dann nähme ich Dich jetzt in die Arme und küßte Dich halbtot! —
Als die Glocke vom Tal herauf die dritte Nachmittags- ftunde schlug, blies Franz zum Aufbruch. Unter Scherzen und Lachen half er Ditha, die benützten Geräte im Bergbach zu spülen und verstaute davon das meiste — ungeachtet ihres Protestes — diesmal in seinem Rucksack.
Nachdem Ditha dann noch ihre leichten Lederschuhe mit den kräftigen Bergstiefeln vertauscht hatte, begann der Aufstieg.
Handel und Verkehr
IG Farben-Dividende 1838. Die Verwaltung der IG. Farbe» i industrie AE. hat in ihren Sitzungen am 2. Juni d. I. beschlösse^ der auf den 23 Juni nach Frankfurt a. M. einzuberufenden HL' die Verteilung einer Dividende von wieder 8 Prozent aus einer» Reingewinn von 58,18 (58,05) Millionen RM vorzuschlagen und Abschreibungen auf Anlagen in Höhe von 135,72 Millionen RM. gegen 105,25 Millionen RM. im Vorjahr vorzunehmen.
Stuttgarter Mineralbad Berg AE. Bei der Stuttgarter Mine- ralbad Berg AG. in Stuttgart-Berg haben sich im Geschäftsjahr 1938 die Umsatzverhältnisse günstig entwickelt. Die Gesamter», nahmen sind trotz der ungünstigen Witterung etwas gestiegen. Nach Absetzung der Zinsen von 4018 (4342) RM. und der Stea- ern von 9817 (8457) RM.. sowie einigen ao. Anforderungen wird ein Gewinn von 1705 (3678) RM. ausgewiesen, um de« sich der Nerlustvortrag von 69 745 RM. auf 68 040 RM. verringert. Dieser Verlust wird auf neue Rechnung vorgetragen.
Die „Sparst" Spargenostenschaft eEmbH., Singen-Hohentwiel, die auf Grund des ab 1. April 1939 gültigen Eeschäftsplan« nunmehr die Zuteilungen an ihre Vausparer monatlich voe- nimmt, hat im Monat Mai 1939 20 Verträge zugeteilt. Es wn» den 143 500 RM. Mm Bau oder Kauf eines Eigenheim« Mk . Verfügung gestellt.
> Färberei Printz AG„ Karlsruhe. Bei der Färberei Print brachte das Geschäftsjahr 1938 eine so gute Beschäftigung, daß der Jahresertrag von 0,39 auf 0,53 Mill. RM erhöm werde» konnte. Es wird ein Reingewinn von 15 000 (21 900) RM ans» gewiesen, um den sich der Verlustvortras von 113 689 HHU. entsprechend verr ingert.
Badische Gebäudeversicherungsanstalt. Bei der Badischen Gebäudeversicherungsanstalt, Karlsruhe, waren die Eebäudeschade» etwas geringer als im Vorjahr. Die Zahl der Brandfälle betrug im vergangenen Jahre 1155 (1138), der Erundschaden insgesamt 3,32 (2,41) Mill. RM. Während das Jahr 1937 dr» Eroßbrände mit über 0,5 Mill. RM. Schaden gebracht hatte, war im Berichtsjahr nur ein einziger mit 167 400 RM. Schade« M verzeichnen. Im Berichtsjahr verausgabte die Anstalt für Unterstützungen von Organisationen des Feuerschutzes 69 000 RM„ für die Förderung des Feuerlöschwesens 360 000 RM. und für Maßnahmen des vorbeugenden Brandschutzes 367 000 RM. Da im Jahr 1938 die Steuerbelastung der Anstalt infolge Nachzahlungen aus früheren Jahren erheblich war, so hat sich ein Unterschuß mit 890 000 RM. ergeben. Die Verwaltung glaubt aber» vom Jahr 1941 an bei gleichbleibendem Umlagensatz ohne Inanspruchnahme der Rücklagen auskommen zu können.
Reichsbank Ende Mai
Die Entwicklung der Reichsbank in der letzten Maiwoche ist durch eine geringe Neubeanspruchung gekennzeichnet. Dies ist in der Hauptsache darauf zurückzuführen, daß Lieferschatzanweisun- gen, die sonst am 20. des Monats fällig wurden, diesmal eine Fälligkeit zum 29. Mai hatten. Die gesamte Anlage der Bank bat nur um 454 Millionen auf 8793 Millionen RM. zugenommen, während Ende April eine Neubeanspruchuna um 796 und Ende Münz eine solche um 1209 Millionen RM. festzusteller»- war. Die Bestände an Gold betragen unverändert 71 Millionen ' RM., diejenigen an Devisen bei geringer Abnahme um 0,8 Millionen 8 Millionen RM. Der Umlauf an Reichsbanknoten hat sich um 726 Millionen auf 8525 Millionen RM., an Rentenbankscheinen um 10 Millionen auf 384 Millionen RM. und an Scheidemünzen um 67 Millionen auf 1813 Millionen RM. erhöht.
Welcher Schnaps?
Ein Handwerksbursche kam in ein Wirtshaus und verlangte ; Schnaps. Die Wirtin fragte: „Wollen Sie Kirschenwasser, oder ! Branntwein, oder Kümmel? Der Handwerksbursch besann sich ! eine Weile, sah dann hinunter auf den Boden und bemerkte i daß ein Kollege betrunken dort lag. Schnell entschlossen sagte er: j „Ich möcht' auch einen solchen!"
j Verschieden
An einer Haltestelle ist ziemliches Gedränge. Da ruft eine ältere Dame inmitten der Menge: „Haben Damen nicht gewöhnlich den Vortritt?" Worauf eine Stimme erwidert: „Das ist doch hier ein Autobus und kein Schiffbruch!"
Nicht sein Geschmack
„Du solltest Fräulein Hansen heiraten, mein Lieber! Sie ist wirklich eine Perle".
„Jaja, aber Perlmutter ist nicht mein Geschmack".
Gemütsmenschen
„Ach, Unsinn! Als ich mich mit Fritz verheiratete, konnte ich ihn auch nicht ausstehen. Jetzt ist er mir schon vollständig gleichgültig".
Franz ließ Ditha vorangehen und beobachtete mit kundigem Blick, wie leicht, ruhig und regelmäßig sie ausschritt. Er hatte absichtlich für den ersten Tag der Wanderung diese leichte Tour gewählt, um sich erst ein Bild über ihre Leistungsfähigkeit machen zu können. Nun sah er mit Befriedigung, daß sie durchaus kein Neuling auf dem Gebiet des schönen alpinen Sportes war und sicher auch größeren Anforderungen mühelos gewachsen sein würde.
Sicher hatte sie schon größere Touren gemacht warum nur schwieg sie sich auch darüber so hartnäckig aus wie über alles andere, was ihr früheres Leben betraf? Ob das auch jetzt nicht bald anders werden würde, jetzt, wo sie doch Freunde geworden waren? Er wollte die Hoffnung nicht fallen lassen, daß sie doch eines Tages, wenn diese Freundschaft erst erstarkt und gefestigt war, den Weg zu Vertrauen und Offenheit finden würde. An ihm war's, treu und un» ermüdet darum zu dienen.-
Sie hatten es geschafft. Wohl eine Stunde lang weilten sie schon droben auf dem Gipfel des Wendelstein und wur-i den nicht müde, die trunkenen Augen in die Runde schweifen zu lassen.
Er hat keine sonderliche Höhe, dieser mit Recht so besuchte Lieblingsberg der Altbayern. Nur etwas über eintausendachthundert Meter hoch gehört er noch zur Kette der Vorberge, von denen er allerdings der höchste und seiner Form nach auffallendste ist. Aber gerade dem Umstand, daß er zu diesen vorgeschobenen Bergen gehört und über alle ihm naheliegenden Gipfel hinausragt, verdankt er seine wundervolle Fernsicht. Hier tritt nirgends, wie dies tiefer in de« Bergen wenigstens nach einer Seite meist der Fall ist, ei« benachbarter Gipfel hemmend vor den Blick — frei schweift das Auge nach allen Seiten in die unendliche Ferne, auf die schneegekrönte Hochgebirgskette — von den Allgäuer Alpe« angefangen bis zu den letzten Ausläufern der Tauern — und hinaus in die weite Ebene bis an die Dona« und die grünen Hö^"n des Baverwaldes.
(Fortsetzung folgte