3. Seite Nr. 125

Nagoider Tagblatt »Der Gesellschafter'

Donnerstag, den 1. Juni 1939

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Nagold, den 1. Juni 1939 Menschen und Sterne müssen einmal sinken und gehen, aber sie sinken und gehen nur in die Ewigkeit hinein.

Eorch Fock.

1. Juni: 1899 Klaus Eroth gestorben. 1916 Eorch Fock gestorben. 1920 die preußische Provinz Posen kommt zu Polen.

Dienstnachrichten

Die a. p. Regierungsinspektoren Schüler und Neubur­ger beim Landrat in Calw wurden zu Regierungsinspektoren ernannt.

Der Lehrer Otto Künzler in Unterlengenhardt Kreis Calw, wurde zum Hauptlehrer ernannt.

Pfarrer Abel in Hirsau wurde in den Ruhestand versetzt.

Wenn der Mai die Natur zur vollen Entfaltung brachte, so steht der Monat Juni bereits ganz im Zeichen reichster sommer­licher Pracht. Vielleicht dürfen wir gerade in diesem Jahre um so sicherer mit einem schönen Juni rechnen, als sich der Mai noch von recht unfreundlicher Seite zeigte. Die kalte, regnerische Wet­terlage des Monats Mai ist übrigens von dem Bauer bestimmt nicht als ungelegen empfunden worden.Mai kühl und naß", sagt ein altes Sprichwort, und damit läßt es also die Hoffnung auf eine gute Ernte zu. Erfahrungsgemäß freilich soll der Juni ebenso viel Wärme und Sonne bringen wie der Mai Regen. Juni trocken mehr als naß bringt gut Naß dem Winterfaß!" Dagegen heißt es:Wenn naß und kalt der Juni war, verdirbt er meist das ganze Jahr..

Im Juni gibt es auf dem Lande viel Arbeit. Jetzt beginnt Vas Anpflügen der Kartoffeln und das Hacken und Jäten der Rüben. Daneben bringt der neue Monat schon den ersten Heu - schnitt.Brachmonat" nannten unsere Vorväter den ersten Sommermonat denn um diese Zeit wurde bei der Dreifelder- Wirtschaft der bisher brachliegende Teil des Bodens umbrochen.

Kerie Dienststelle in Kagold

Landwirtschastsschnle Sitz der Dienststelle des Kartofselkäfer- Abwehrdieustes für die Kreise Calw. Böblingen. Freudenstadt, Horb und Tübingen

Für die Kreise Calw, Böblingen. Freudenstadt, Horb und Tübingen ist eine Dienststelle des Kartoffelkäfer-Abwehrdienstes in Nagold eingerichtet worden. Sie führt die Bezeichnung: Kartoffelkäfer-Abwehrdienst. Abschnitt Süd, Außenstelle Schwarz- wald-Schönbuch. Sitz der für alle Fragen der Kartoffelkäfer- Abwehr zuständigen Dienststelle ist die Landwirtschaftsschule Nagold.

Kagoldev wetkevlinie bei einem Gvotzbrarrd in Salzttette«

Durch das Landratsamt Horb wurde gestern nachmittag 15.40 Ahr die Weckerlinie Nagold nach Salzstetten gerufen, wo ein Großbrand ausgebrochen war. Der Motorlöschzug mit den bei­den Motorspritzen fuhr in raschem Tempo an den Brandort. Eines der schönsten und größten Bauernhäuser Salzstettens war, wie verlautet, durch zündelnde Kin­der, in Brand geraten, nämlich das Anwesen des Heinrich Düttling. Da alles auf dem Felde war. wurde der Brand zu spät entdeckt und bei dem herrschenden Winde war an eine Rettung der Gebäude (Wohnhaus mit Ställen) nicht zu den­ken, die dann auch vollständig in Schult und Asche sanken. Die Weckerlinie Nagold mußte sich auf die Rettung der gefährdeten Nachbarhäuser beschränken. Der Schaden ist enorm groß. Die Nagolder Weckerlinie kehrte nach sehr ange­strengter Arbeit erst gegen 23.30 Uhr nach Nagold zurück.

Zwei Mberrne Kochzette«

^ Heute begehen zwei Ehepaare das Fest der silbernen Hochzeit: Jakob Henne, Maschinenhändler und seine Gattin Marga­rete geb. Eutekunst, gebürtig von Schietingen: ferner Christian Renz, städt. Arbeiter, und seine Gattin Marie geb. Schmelzle, gebürtig von Rotfelden. Beide Jubelpaaren herzliche Glück­wünsche!

Beerdigung

Während es im Juni für den Landwirt viel Arbeit gibt und er Petrus um Sonnenschein und Wärme für seine Felder bittet, steht der Monat der Rosen für den Stadtmenschen schon ganz im Zeichen der Vorfreude auf die Sommerserien und den Sommer­urlaub.

Der Gedanke, daß bereits in diesem Monat der längste Tag des Jahres erreicht wird und danach die Tage schon wieder kaum spürbar abnehmen, erfüllt viele mit Schrecken, um so mehr, als wir bisher vom Sommer wenig gehabt haben. Kalendermäßig HM er freilich erst am 22. Juni seinen Einzug. Der ganze Mo­nat Juni steht im Zeichen der langen Tage. Es sind die Wochen-, in denen es nur für ganz kurze Stunden Nacht wird der Tag beginnt sozusagen schonvor Tau und Tag". Wir wollen diese Tage ausnutzen, denn es sind die schönsten des ganzen Jahres. Der Duft der Rosen weht über das Land, der Rotdorn schmückt sich mit Millionen winziger Bliitenbüschel, und ein paar Wochen später haucht der Jasmin seine weichen Duftwogen über die Gärten. Monat der Fülle und des Vlühens!

§ Leckei' roeic/!,

ossc^mekckia sei», so »"erbe es mit Lücko een.

Reichskolonialbund

Wildberg. Der Reichskolonialbund faßt auch in Wildberg e Fuß. Auch hier läßt man sich die Vertiefung der Kennt- ! nisse unserer Kolonialarbeit und das Verständ- i nis für die deutsche Raumerweiterunq durch die Rückgewin-

> nung der geraubten deutschen Kolonien angelegen sein. Am

> Samstag abend 8 Uhr spricht Pg. Dr. Stol lsiei ne r-Freu- ! denstadt im Schwarzwaldsaal über Deutschlands Kampf um j kolonialen Lebensraum.

^ Die Sonderkörung in Herrenbrrg

j Am Samstag fand in Herrenberg eine Zuchtviehversteigerung ! statt. Tags zuvor wurde die übliche Sonderkörung durchge- i führt. Nachstehend veröffentlichen wir einiges aus dem Ergeb- I nis der Sonderkörung, wobei wir den Ort in Klammern bei- ^ fügen, nach welchem der Farren verkauft wurde.

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5li>war;e! vress

SA.-Reitersturm 9/55 Nagold

Die anläßlich der Besprechung über die Schaffung einer Reit­gelegenheit ausgegebenen Listen haben kein genügendes Ergebnis gebracht. Es werden die nicht in diesen Listen Verzeichnten, aber praktisch Interessierten um kurze Mitteilung an den Sturm bis spätestens 15. 6. über voraussichtliche wöchentliche und Ge­samtzahl der Reitstunden unter der Voraussetzung von pro Reitstunde etwa 2 RM. gebeten. Die Angaben sind noch nicht verpflichtend.

Fähnlein 24/401 Nagold

Die Sportdienstgruppe Leichtathletik tritt um 19 Uhr auf dem Sportplatz Calwerstraße an. Letztes Training vor den Sport­wettkämpfen. Wer von den anderen Jungen noch Lust dazu hat, tritt ebenfalls an.

Fähnlein 24/401

Der Fanfarenzug tritt um 19.30 Uhr mit Instrumenten am Heim an.

Reichslustschutzbund sGemeindegruppe Nagold mit Jselshausen)

Sämtliche Amtsträger einschl. Frauen-Sachbearbeiterinnen und neu berufene Vlockwarte und Vlockhelfer. Freitag, 2. Juni 20 Uhr im Saale der NSDAP.

Zuchtwertklasse II: Eugen Schleeh, z. Hirsch, Garrwei- ler (Hoheneck, Kr. Ludwigsburg): Gebrüder Adlung. Sindlin­gen (Loßburg).

Zuchtwertklasse III: Adolf Sautter. Schornbach (Gült- lingen): Gebrüder Adlung, Sindlingen (Stadtgemeinde Calw): Gebrüder Conzmann. Geradstetten (Jselshausen): Eugen Schwei­zer. Affalterbach (Sprollenhaus): Johann Georg Heß, Hengen (Erzgrube): Friedrich Koch. Bösingen (Linsenhofen. Kr. Nür­tingen): Albert Heinrich. Burgholz (Altburg): Gottlob Kalm- bach, Spielberg (Dettingen a. d. Erms): Eottl. Widmann, Decken- pfronn (Allmersbach, Kr. Backnang): E. Hauser. Oberkollwan- gen (Weil im Dorf): Eugen Rau, Enzweihingen (Besenfeld): Christian Häußermann, Heidenhof (Birkenfeld), Farrenhalter Köhler. Dürrenzimmern (Emberg): Alfred Kaiser, lleberberg- Zumweiler (Ettmannsweiler): Fr. Ewinner. Kuppingen (Ober- ! tal): Michael Häußermann. Heidenhof (Rohrdorf Kr. Calw); Eottl. Goller. Strohweiser (Neubulach): Christ. Buisch. Graben- stetten (Eöttelfingen Kr. Freudenstadt): Chr. Alle, Pfalzgrafen­weiler (Ensingen, Kreis Vaihingen a. d. E.): Eottlieb Thumm, Altdorf (Calmbach): Ludwig Zllfle, Mitteltal (Pfaffenhofen, Kreis Heilbronn): Michael Pfrommer, Benjamin Sohn, Wel- l tenschwann (Pfäffingen Kr. Tübingen), j K a l b i n n e n :Mauk, Lauffen a. N. (Eahl. Virkenfeld): ! Ad. Mozer, Kusterdingen. (Eahl. Virkenfeld): Eottl. Dongus, ! Schäfer. Deckenpfronn (Schmidt. Neusten).

! Kind ertrunken

! Neuenbürg. Das 3jährige Söhnchen des Sägewerksbesitzers . Gottfried Schönthaler in Langenalb (Holzbachtal). ist beim i Spiel in den Werksweiher gefallen und ertrunken.

Eine zahlreiche Trauergemeinde geleitete den im Alter von ! 661L Jahren nach kurzem Krankheitssturm Heimgegangenen ! Hermann Rauser, Mehlhändler, zur letzten Ruhestätte. ! Stadtpfarrer Gerber sprach tröstende Worte zu den trauernden ! Angehörigen über 2. Kor. 4. 8 und 9. Der Verstorbene war z ein stiller, fleißiger Mann und entstammt einem alten Na­golder Geschlecht, der früheren Müller Rauser'schen Familie. Nach der Rede des Geistlichen legte der Führer der Kamerad­schaft Sprenger für den NS.-Reichskriegerbund, dem der Verstorbene viele Jahre als Mitglied. 15 Jahre als Kassier, angehörte, dem treuen Kameraden einen letzten Blumengruß mit Dankesworten ans Grab und erwies ihm die letzte militä­rische Ehre. Das Lied vom guten Kameraden, von der Stadt­kapelle gespielt und ein Trostlied des Liederkranzes tönten . über das frische Grab und mahnten trotz der ringsum blühen­den Maienpracht an die Vergänglichkeit alles Lebens.

Sl« alle Kanssvauen!

Am 1. Januar 1939 ist das Jugendschutzgesetz in Kraft ge­treten. Nach diesem Gesetze dürfen Jugendliche unter 16 Jah­ren nicht vor 6 Uhr morgens beschäftigt werden, außerdem ' muß nun auf Grund dieses Gesetzes und zum Schutze der Ju- j gend die 8-Stundenarbeitszeit unter allen Umständen eingehal- j ten werden. Im Bäcker- und Fleischerhandwerk müssen aber > die Lehrlinge durch das Austragen von Brot- und Fleischwaren ! täglich so viel unproduktive Arbeit leisten, daß eine geregelte und gute Ausbildung infolge dieser Unsitte vielfach in Frage gestellt ist. Das Austragen von Waren hat sich im Laufe der Jahre so eingebürgert, daß es von jeder Hausfrau als Selbst­verständlichkeit empfunden wird, daß selbst Lebensmittel in kleinsten Mengen ins Haus gebracht werden müssen. Wenn die Belastung durch Austragen bei obigen Berufen früher noch erträglich war. so ist dies heute unmöglich geworden. Die Lehrmeister haben die Pflicht, die Lehrlinge so in ihrem Be­rufe auszubilden, daß sie möglichst bald als tüchtige Facharbei­ter und Gesellen eingesetzt werden können. Als Weiteres kommt hinzu, daß in keinem Berufe zurzeit ein solcher Mangel an Lehr­lingen und Gesellen besteht, wie im Bäcker- und Fleischerhand- werh, An alle Hausfrauen ergeht deshalb die Bitte, wenn irgend möglich, ihre Brot- und Fleischwaren im Laden zu holen oder durch die iKnder holen zu lassen, was bei einigermaßen gutem Willen leicht möglich sein dürfte. Betrieben, die ihre Lehrlinge in der Hauptsache mit Austragen beschäftigen, wird in Zukunft rücksichtslos die Zuteilung von Lehrlingen gesperrt.

Der Kreishandwerksmeister.

Ba««- und Ltntevgausvovttvesfen in Nagold

Am 1. und 2. Juli findet in Nagold das zweite Sporttreffen des Bannes 401 Schwarzwald statt. Wie im vergangenen Jahr werden die siegreichen Mannschaften der Fähnlein und Gefolg­schaften. Mädel- und Jungmädelgruppen um den Sieg, d. h. um die Bann- bzw. Untergaumeisterschaft kämpfen. Außer diesen Mannschaftsmehrkämpfen, die aus Lauf, Sprung und Wurf bestehen, finden Einzelwettkämpfe in allen Sportarten dev Leichtathletik statt. Auch Schwimmen und wehrsportliche Kämpfe werden neben Vorführungen auf dem Programm stehen.

Dev Lirmk, dev erste Sommer- oder Rosenmonat

Fast möchte man es nicht glauben, daß schon der Monat ins Land zieht, der uns den Sommeranfang bringt. Wo blieb der Frühling? Man hat nicht viel von ihm gemerkt, und das, was sich kalendermäßig alsFrühling" bezeichnete, ist eigentlich nur ein chronisches Aprilwetter gewesen mit ein wenig Sonnen­schein und Wärme, aber sehr viel mehr Regenwetter, Kühle und Stürmen. Und nun steht der Juni vor der Tür, der Rosenmonat, der den wahren Sommer bringen soll.

Lleuev Gestattirnsswille in und um Nagold

An der beherrschenden Höhe des Galgenbergs ist ein ganzer Stadtteil im Entstehen begriffen: die Hermann Maier- Siedlung. 14 Siedlungshäuser sind bereits bezogen. 25 sind im Vau. Es sind wirklich nette, zweckdienliche Häuser, die man hier sieht, die eins nach dem anderen aus dem Boden schießen und sich dann zu einem harmonischen Gesamtbild zusammen- fügcn. Manchen Tropfen Schweiß haben sich die Siedler nament­lich mit den Grabarbeiten kosten lassen, aber wenn der Bau steht, glänzen Freude und Zufriedenheit in ihren Augen: das Eigenheim ist erstellt. Eine Straße zur Siedlung und eine durch dieselbe wird angelegt. Auch für Straßenbeleuchtung ist bereits gesorgt. Ebenfalls wurde die Kanalisation durchgeführt. Blü­hende Obstbäume mit dem dunklen Tannenwald im Hinter­grund machen das reizende Landschaftsbild noch reizender. Durch die kraftvolle Förderung des Siedlungsgedankens, die sich die Stadtverwaltung und speziell unser Bürgermeister angelegen sein lassen, wird die in Nagold immer noch bestehende starke Nachfrage nach Wohnungen einigermaßen wenigstens befriedigt.

Auf der anderen Seite des Galgenbergs im Kreuzertal sind zwei prachtvolle Neubauten entstanden, ein ebenso prachtvoller Neubau ist in Angriff genommen. Nun dürfte das Baugelände in dieser landschaftlich herrlichen Gegend bald er­schöpft sein. Der Bauwille ist in Nagold aber vorhanden. Einige Neubauten innerhalb des Stadtgebietes werden demnächst be­gonnen. Großen Wert hat man aber auch auf die Schöner­gestaltung der Häuser gelegt und tut das auch weiter noch. U. a. erhält die Krankenkasse zurzeit ein schöneres Aeußere. Bald fallen die wenigen Häuser in die Augen, die sich noch kein neues Gewand angelegt haben.

Der Bau der Umgehungsstraße wird eifrig gefördert. Im Kreuzertal sind die Erdarheiten beinahe beendet. Das Merk- leinsche Haus am Wolfsberg ist dieser Tage abgebrochen wor­den. Die umfangreichen Bauarheiten zur Ueberquerung der Ei­senbahn sind schon weit gediehen. Auch an den beiden anderen Baustellen sieht man täglich das Fortschreiten des ge­waltigen Werkes, das einmal zu den bemer­kenswertesten im ganzen Schwarzwald zählen w i r d. An der B r ü ck e üher die Friedhof st raße wurde das Leergerüst dieser Tage abgelassen, die Brücke wird zurzeit stein- metzmäßiq bearbeitet. Am westlichen Endwiderlager der Wal­dachbrücke wird gegenwärtig die lange Stützmauer hergestellt.

Lenken wir die Schritte zur Nagold, so bemerken wir an der Straße nach Altensteig den umfangreichen Fabrikneubau der Maschinenfabrik Teufel, der nicht nur ein formschöner Zweck­bau zu werden verspricht, sondern der sich auch ganz dem Ge­lände anzupassen scheint. Auf Stockhöhe ist die Fabrik bereits er­stellt. Zwei Wohnhäuser, die zur Fahrik gehören, sind im Roh­bau fertig: in einem von ihnen wird die Verwaltung unterge­bracht. Die Fabrik wird 100120 Mann beschäftigen.

Der Nagold entlang hat sich das ganze Gelände sehr vorteilhaft verändert. Während sich früher lediglich ein Wiesen­pfad dem Flusse entlang schlängelte, sehen wir heute ganze An­lagen neu entstehen, die die natürliche Schönheit des Land­schaftsbildes nur noch bereichern. Zur Zeit des wirtschaftlichen Niederganges, als auch Nagold unter der Arbeitslosigkeit zu leiden hatte, begann man mit der Nagoldkorrektion als einem Notstandsunternehmen, das manchen Volksgenossen in Arbeit und Brot setzte. So entstand am Fuße des wegen seiner land­schaftlichen Reize, aber auch wegen seiner charakteristischen Ve­getation gerühmten historischen Schloßberges das Freibad. Weit­reichendere Maßnahmen der umsichtigen Stadtverwaltung gin­gen aber darauf hinaus, das ganze Flußbett von Grund auf zu verbessern und der Landschaft ein gänzlich anderes Bild zu ge­

ben. Seit Jahresfrist arbeiten die Arbeitsmänner der RAD.- Abteilung Wildberg unverdrossen allen Unbilden der Witterung zum Trotz an der landschaftlichen Neugestaltung des Geländes. Leider hat das kürzlich eingetretene Hochwasser einige Schäden verursacht.

Wenn in diesem Sommer die Korrektionsarbeiten weiter ge­fördert und zu einem guten Abschluß gebracht werden können, dann ergibt -sich mit der Erstellung der Wilhelm- Murrftraße und den gärtnerisch bemerkenswerten Anlagen unterhalb der Waldach-Nagold-Vrücke, wozu noch die Neugestal­tung des Hindenburgplatzes kommt, ein Bild, das die Spazier­gänger und noch mehr die Kurgäste als überaus reizend und ! dem Auge wohltuend empfinden werden. Herz- und nervenstär- ! kende Spaziergänge auf lauschigem Pfad am Fuße des Schloß- ! bergs oder auf steigendem Waldweg durch den im satten Grün > der Laubhölzer prangenden Stadtwald, oder eine schöne Fahrt j auf schwankendem Boot auf dem klaren Master der Nagold im ! Abenddämmerschein werden dem Besucher ebenso in Erinnerung bleiben, wie der köstliche Blick auf die Stadt und das Nagoldtal von der Höhe des Wolfsberges oder von der bemosten Ruine Hohennagold aus.

Zu erwähnen bliebe noch, daß der neue Sportplatz an der Calwerstraße fertig ist und in Bälde eingeweiht werden wird. Leider hat das kürzliche Hochwasser auch hier einige Schä­den Hinterlasten.

Kurz: ein neuer Eestaltungswille sorgt dafür, daß Nagold schöner und schöner wird, sorgt aber andererseits auch dafür, daß den wirtschaftlichen Gegebenheiten Rechnung getragen wird.

K. 61216 IVI616 UNg 6 l)

General Mosley schlägt mit der Faust auf den Tisch!

Nicht Deutschland, sondern der Kommunismus ist Amerikas Feind!" Gebt der Armee freie Hand und es ist in fünf Minu­ten reiner Tisch s Parlament will Vernehmung vertagen.

Washington. In einer sensationellen Sitzung tagte am Mittwoch der Kongreßausschuß für Untersuchung umstllrzleri- schcr Umtriebe, wobei der in den Ruhestand versetzte General­major von Horn Mosley, aus seiner sofortigen Vernehmung bestand, obwohl der inzwischen nach Taxas avgereiste Ausschuß­vorsitzende Dies die Vernehmung auf den Augustverschieben" wollte.

Mosley hatte wichtige Enthüllungen über die Revolutions­pläne der Juden und der in ihrem Spülwasser schwimmenden Kommunisten angekündigt. Die Zuschauertribünen waren dicht besetzt. Der Berhandlungsvorsitzende Healey untersagte dem Ge­neral die Verlesung einer vorbereiteten Erklärung und ver­langte dafür die Beantwortung bestimmter Fragen. Infolge der beengenden Fragestellung kam es zu zahlreichen Zwischen­fällen zwischen dem General und dem Vorsitzenden.

Schließlich schlug Mosley mit der Faust auf den Tisch und fragte mit erhobener Stimme, ob dem Ausschuß nichts an der Bloßlegung amerikanischer Methoden bestimmter Kreise gelegen sei. Diese Frage aus dem Munde eines Mannes, der der stell­vertretende Generalstabsches der llSA.-Armee und der Befehls­haber des 4. Armeekorps gewesen war, erregte riesiges Auf­sehen.

Einweichen mit löenko-Nleichsoda ist beinahe schon halb gewaschen,- ein iflaket kenko Vleichsoda reicht für 4 bis 5 Eimer Wasser und kostet nur II ivfennw!