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Dienst»,, den 39. Mai 1S3S

Abschluß der Postwiffenschastlichen Woche

Friedrich Schmidt sprach

Stuttgart, 2g. Mai. Am Samstag wurde die Postwissenschaft- tiche Woche beendet. Es sprach der Leiter des Hauptschulungs­amtes der NSDAP., stellv. Gauleiter Friedrich Schmidt, über Die nationalsozialistische Weltanschauung als Gesetz einer neuen europäischen Raum- und Lebensgestaltung". Der Redner hielt die Erunderkenntnisse des Blutes und der Rasse den Ideen der französischen Revolution eindrucksvoll gegenüber. Dem Begriff der Freiheit stellte Pg. Schmidt den Begriff der Gebundenheit entgegen. Frei ist nur der Mensch, der seine Gebundenheit an das Ganze kennt und seine Kräfte in den Dienst des Volkes stellt. Deshalb ist Gehorsam den Gesetzen der höheren Eemein- schaftsordnung gegenüber Ausdruck mens hlicher Freiheit. Die Idee von der Gleichheit der Menschen ist, wie der Redner ein­deutig bewies, die größte Vermessenheit. Wahre Brüderlichkeit könne es nur unter Menschen gleichen und verwandten Blutes geben. Das Bekenntnis zum gemeinsamen Blut habe das Gesicht Europas geändert. Das Wissen um die Blutbruderschaft muß unterstrichen werden durch die Verwirklichung der Blutsbruder­schaft aller Deutschen. Und zu ihr muß noch treten das Wissen um die gemeinsame Ehre aller Volksgenossen. Aus diesen Ee- meinschaftswerten wächst das gemeinsame Recht, und alles mutz getragen werden von dem Willen der Wehrbereitschaft und Wehrverpflichtung eines jeden Deutschen. Zum Schluß befaßte stch der Redner mit den Gegnern des Nationalsozialismus' und rechnete mit ihnen ab. Staatssekretär Waldmann dankte dem Vortragenden.

Ronlgenkorrgreß beendet

Stuttgart, 29. Mai. Am Samstag schloß die 30. Tagung der Deutschen Röntgen-Gesellschaft nach vier Tage währender Arbeit, die für die wissenschaftliche Aufhellung schwieriger Fragen und für die ärztliche Praxis der Röntgenologen sicherlich reiche Früchte tragen wird. Dem letzten Tage war die wichtige Frage über das Erkennen der Frühtuberkulose und Röntgen-Reihen­untersuchung Vorbehalten. Der Tuberkuloseforscher Braeuning- Hohenkrug forderte das allgemeine Röntgenkataster. Den ersten Platz der von Braeuning aufgestellten Rangordnung nimmt das Holfeldersche Verfahren der Direktphotographie ein, das die Aus­wertung von 409 Photographien in der Stunde ermöglicht und den Vorzug der Billigkeit 10 Pfg. je Bild hat. An zweiter Stelle steht die Direktdurchleuchtung und an letzter das Leucht­schirmbild mit Durchleuchtung. Er schloß mit der Feststellung, daß das Röntgenkataster uns dem Ziele, die Tuberkulose auszu­rotten, ganz erheblich näher bringe. Der Schlußtag des Kon­gresses gab den Teilnehmern noch Gelegenheit, die vorbildlichen Einrichtungen des Kaiser-Wilhelm-Jnstituts für Metallforschung, des Röntgen-Instituts der Technischen Hochschule und des Strah­leninstituts am Katharinenhospital kennenzulernen.

Stuttgart, 29. Mai. (Sonderschauen über Ab- rv a s s e r t e ch n i k.1 Im Nahmen einer Tagung der Fach­gruppe für Bauwesen (Abwassergruppe) im NS.-Bund Deutscher Technik wurde in den Ausstellungsgebäuden bei der Grwerbehalle eine Sonderschau für Abwassertechnik er­öffnet. Die Schau steht im Zeichen des Vierjahresplanes >und zeigt u. a. eisensparende, hochwertige Werkstoffe, durch die, wie etwa bei einem Gurtbeförderer, bis zu 60 v. H. ,Eisen erspart wird. Die Ausstellung bringt neben verschie­denen Teilen, die für die Entwässerungsanlagen und Ab­wasserverwertung benötigt werden, auch Sonderschauen ein­zelner Städte, darunter auch von Stuttgart.

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

wrungarr, 28 . Mai. (B u h n e nj u b i l ä u m.) Wie frü- Her schon mitgeteilt, ist Kammersänger Fritz Windgassen in diesen Wochen 30 Jahre bei der Bühne. Aus Anlatz dieses Jubiläums findet am Sonntag, 4. Juni, 20 Ihr eine fest- -nche Ausführung von Eugen d'Alberts OperTiefland" patt, in der Fritz Windgassen denPedro" singt.

Vereidigung. Am Samstag wurden im Hofe der Akademie junge Wachtmeister der Schutzpolizei in feier­lichem Mt vereidigt. Am gleichen Vormittag erhielt eine große Anzahl von Wachtmeistern auf dem Polizeisportplatz auf dem Cannstatter Wasen die ihnen vom Führer verliehe­nen Treudienftauszeichnungen.

Ludwigsburg» 29. Mai. (60 Jahre Maria- Martha-Stift.) Vor 60 Jahren wurde das heutige Maria-Martha-Stift als Zweiganstalt der bald 100jährigen A. H. Wernerschen Anstalt in Ludwigsburg begonnen. Ein weites Feld der sozialen Arbeit wird im Sinne der produk­tiven Körperbehinderterfürsorge betreut. Rund 1000 Mäd­chen, die von Geburt an oder infolge Krankheit oder Unfall körperbehindert sind und unter diesem unverschuldeten Zu­stand oft schwer zu tragen haben, find seit dem Bestehen des Maria-Martha-Stifts in den Lehrwerkstätten als Kleider­näherin, Weißnäherin oder Stickerin berufstüchtig gemacht worden. Bei vielen der Körpergehemmten mutzte erst ärzt­liche Kunst und Technik angewendet werden, bis sie den Berufsausbildungswerkstätten zugeführt werden konnten. Oft zeigen die in der Berufsausbildung stehenden Mädchen, daß sie ihre Behinderung in weitgehendem Matze überwun­den haben und mit ihrem beruflichen Können, das ihnen oft durch mühsame Anleitung vermittelt wurde, vollwertige Arbeit für die Volksgemeinschaft zu leisten imstande sind. Manch eine zum Teil drückende Not wird den Gemeinden in Stadt und Land, den Familien hin und her, aber auch dem Einzelnen abgenommen.

Heilvronn a. N.» 29. Mai. (Zusammenstoß) Am Freilag nachmittag stieß auf dem Weinsberger Sattel ein Sanitälswogen auf einen parkenden Lastkraftwagen. Bei dem Aufprall wurden zwei Personen verletzt. Der Sach­schaden ist beträchtlich.

Bronweiler, Kr. Reutlingen, 28. Mai. (Schülerin überfahren.) Eine 12jährige Schülerin lief dieser Tage in die Fahrbahn eines Kraftwagens und wurde überfahren. Außer anderen schweren Verletzungen trug sie einen Schä­delbruch davon.

Ulm, 28. Mai. (Von der Friedrichsau.) Das von der Stadtverwaltung Ulm gänzlich umgestaltete Parkre­staurant der Friedrichsau wurde in einer schlichten Eröff­nungsfeier durch Oberbürgermeister Foerster wieder feiner Bestimmung übergeben. Die Friedrichsau werde, wie der Oberbürgermeister ausführte, nach ihrer Umgestaltung zu einer Sehenswürdigkeit für alle fremden Gäste und zu ei­ner mustergültigen Erholungs- und Unterhaltungsstätte für di<- werd-a.

Rottenburg» 29. Mai. (SA.-Reichsnachrichten- s ch u l e.) Am 1. Juni werden die ersten Lehrgangsteilneh­mer der SA.-Reichsnachrichtenschule in Rottenburg ein- treffem Noch sind die ausgedehnten Um- und Neubauarbei­ten auf dem Schadenweiler Hof nicht vollendet, aber bis zur endgültigen Fertigstellung der Schule werden voraussichtlich noch Monate vergehen, so daß die Lehrgangsteilnehmer zu­nächst bei Rottenburger Familien wohnen werden. Der erste Kurs wird ausschließlich von Sachbearbeitern des Mslde- hundwesens der SA. besucht, man rechnet mit 30 bis 35 Teilnehmern.

Bühl» Kr. Biberach, 28. Mai. (Verkehr sunfall.) Auf der Straße von Bühl nach Rot fuhr ein Radfahrer ohne Beleuchtung in ziemlich raschem Tempo eine abschüssige Stelle hinunter. Zu gleicher Zeit befand sich der erst seit Dienstag verheiratete Anton Mayer aus Orsenhausen mit seiner Frau auf dem Heimweg. Mayer schob sein Rad neben­sich her. Der Radfahrer fuhr Mayer an, der zu Fall kam und einen schweren Schädelbruch erlitt.

Ellwangen. Kr. Aalen, 29. Mai. (Z u T o de g e s ch l e u-. dert.) Ein gräßlicher Ünglücksfall ereignete sich am Frei­tag nachmittag in der Adler-Brauerei in Neuler. Dort­wurde der 30 Jahre alte, aus Nürnberg stammende Vrau-- ingenieur Erich Mozet von einer Transmission ersaßt und mehrmals gegen die Decke geschleudert. Der Unglückliche, wurde dabei so schwer verletzt, daß er bald nach seiner Ein- lieferuna ins Krankenhaus Ellwanaen starb.

Empfingen. Kr Sigmaringen, 29. Mai. (Schaden­feuer.) In dem Anwesen des Landwirts Johann Schmid brach zur mitternächtlichen Stunde Feuer aus. Nur dem unerschrockenen Einsatz der Mehren war es zu danken, daß der Brand, der das Anwesen in Schutt und Asche legte, an den benachbarten Gebäuden keinen größeren Schaden an­richtete.

Tcttuang, 29. Mai. (Erdrutsch) Der gefährliche Erd­rutsch bei Pflegelberg ist, nachdem das Wetter am Freitag sich gebessert hatte, zum Ziehen gekommen. Die Erdmassen sind aus einer Breite von 309 Meter gut 10 bis 15 Meter talabwärts gewandert. Ein großer Teil des 40jährigen Baumbestandes dürfte entwurzelt sein. Sehr stark hat auch die Straße gelitten.

Vom Allgäu, 29. Mai. (Leistungen der Käse­rs i e n.) In der von 800 Allgäuer Bauern besuchten Haupt­versammlung der Vereinigten Käsereien des württember- gischen Allgäus e.E.m.b.H. in Dürren wurde mitgeteilt, daß die Erzeugungsmengen der Käsereien weiter zugenommen haben. Angeliefert wurden 22 653 919 Kilogramm Milch, aus der 37 688 Zentner Emmentaler Käse und 5790 Zent­ner Butter erzeugt wurden. Diese Milch wurde aus einem Bestand von 9790 Milchkühen gewonnen, was einer durch­schnittlichen Anlieferung von 2314 Kilogramm pro Kuh ent­spricht. Diese Leistung liegt mit 300 Liter über der des Reiches. Die Qualität litt allerdings etwas unter der Maul- und Klauenseuche.

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