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Nagolder Tagblatt «Der Gesellschafter'
Samstag, den 27. Mai 1939
Das Geheimnis des Westwalls
Wunderwerk nationalsozialistischer Krastentfaltung
Von Helmut Sündermann.
Am 28. Mai jährt sich zum ersten Male der Tag, an dem der Führer den Befehl zur Errichtung des Westwalles gab. Reichshauptamtsleiter Sündermann, der in Begleitung des / Reichspressechefs an der kürzlichen Vestchtigungsreise des ! Führers teilgenommen hat, gibt mit neuem, bisher unbe- ! ranntem Material in dem nachstehenden Artikel einen iuter- - esianten Ueberblick über die gewaltige nationale Gemein- i schaftsleistung, die das Gelingen des großen Werkes in so l kurzer Frist möglich machte. !
NSK. Die sechs Tage der Besichtigungsreise des Führers s durch die Westbefestigungen sind vorüber. Dem, der an dem ; großen Erlebnis teilhaben durfte, ordnen sich die tausend- ! faltigen Erlebnisse dieser Fahrt von Aachen bis in den slld- > tichen Echwarzwald zu einem gewaltigen Eesamteindruck. ; Dem deutschen Volk, das in den Tagen der vergangenen Woche mit begeisterter Anteilnahme seine Augen auf das ! geschaffene Werk im Westen richtete, ist die Reise des Füh- !
Großdeutsche Pfingsten '
Don Kurt Fischer. ^
Mag es auch kalendermäßig ein Zufall gewesen sein — ! daß in diesem Jahre zwischen Himmelfahrt und Pfingsten j der Muttertag gelegen war, dünkt uns freundliche Symbo- ? lik zu sein. Deshalb sei auch einer Mutter heute der Voran- i tritt gegönnt, daß sie uns sage, wie wir Deutschen von heute uns zum Pfingstfest stellen sollen. Und wer wäre wohl dazu besser geeignet als die Mutter des größten Deutschen unserer völkischen Geschichte, Frau Aja, Goethes Mutter, die an ihren Sohn im Jahre 1796 folgende Worte schrieb:
«Es gibt doch viele Freuden in unseres lieben Herrgotts
seiner Welt! Wie viele Freuden werden zertreten, weil die
Menschen meist nur in die Höhe gucken und, was zu ihren
Füßen liegt, nicht achten."
Obwohl seitdem über 140 Jahre verflossen sind, ist das s Urteil Frau Ajas doch auch heute noch nur allzu berech- j ügl. Wir können nichts dafür, daß wir auf der Erde leben ! und an sie gebunden sind. Vorläufig ist die Schar jener, die z das Glück genießen, die Welt von oben zu sehen, doch noch verhältnismäßig klein, und erst wenn wir alle das Fliegen in uns so ausgenommen haben wie das Eisenbahn- oder Autofahren, werden wir in den Besitz des Flieger-Ethos kommen, von dem Hermann Eöring einmal gesagt hat, daß es allein imstande sei, einen Menschen neu zu formen, well es ihn zwinge, Dinge und Menschen aus der überlegenen Höhe herab zu betrachten.
Das ist nun gerade das Gegenteil von dem, was Frau Aja in dem Brief au ihren Sohn tadelt. Aber wir sehen doch, was uns noch fehlt. Wenn wir Deutsche weniger in die Höhe gucken als vielmehr das Haupt aufrecht erhoben tragen, haben wir freilich ein Recht dazu. Denn welchem Volk unserer Geschichte ist nach tiefstem Leid ein solcher Aufstieg zur Höhe beschieden gewesen wie dem unseligen! Deshalb haben wie auch ein Recht an den Beginn des Pfingst- monats den Wahlspruch des geläuterten Diesseitsbekenntnisses zu setzen «Freut Euch des Lebens", ohne dabei der Ewigkeitswerte zu vergessen, die uns Philosophie und Religion in so reicher Fülle vermitteln. Ist es doch auch ein Sänger, der diese Gedanken in die Worte kleidet: „Du tust mir kund den Weg zum Leben, vor Dir ist Freude die Fülle und liebliches Wesen."
So wird ganz von selbst der Mai, der zumeist auch der Pfingstmonat zu sein pflegt, uns zu dem Jahreszwölftel, das wir ganz besonders der Freude an der Schönheit der Natur widmen. Ist es nicht charakteristisch, daß ausgerechnet das deutsche Volk, dem eine irregeleitete Umwelt Kriegsgelüste und Unterjochungspläne nachsagt, sich zu Beginn des Pfingstmonats um den Maibaum und um das Ende um die Maie schart, die beide Symbole der Frühlingsfreude darstellen? Während man in den durch die sinnlosen Einkreisungspläne aufgeputschten Völkern Vorräte hamstert und sich in die Häuser verkriecht, wo man durch den Rundfunk in die höchste Erregung versetzt, Nacht I -für Nacht Fliegerangriffe erwartet, die natürlich niemals kommen, genießt das deutsche Volk die Herrlichkeiten des Frühlings in Wanderfahrten und Ausflügen. Noch nie ist im Frühling so viel gereist worden wie in diesem Jahr. Wir find frei von jeglicher Kriegspsychose und erfreuen uns in vollen Zügen der Gaben der Natur und Kultur, wie sie uns am schönsten der Frieden gibt. Und dieser Frieden ist ge- sichert durch die gewaltigen Wälle im Westen und im Osten, von deren llnbezwingbarkeit sich der Führer erst vor weni-' gen Tagen überzeugt hat. Auch der Pakt von Berlin ist ein Instrument des Friedens. Ist es nicht bezeichnend, daß die ausländische Presse ängstlich Divisionen zu Divisionen gezählt und Flugzeuge und Kriegsschiffe gegeneinander aufgerechnet hat, während bei uns die universale Bedeutung des Vertrages mit Italien sofort erkannt und hervorgehoben wurde, daß er nämlich ein Fundament der Ordnung und des Friedens sei.
Aus dieser Friedensfreude heraus empfinden wir das Pfingstfest 1939 wie die erste Gemeinde, die das Pfingst- wunder erlebte, nämlich als Abschluß, Vollendung und Krönung. Das völkische Pfingstwunder und die Sturmkraft des deutschen Geistes, die wir 1933 zum ersten Mal erlebten, hat in den Wiederholungen der folgenden Jahre in uns neue Erkenntnisquellen geöffnet. Diesmal feiern wir das «rste großdeutsche Pfingsten in unserem Geiste als ein deutsches Fest und wollen dabei die Mahnung der Minna von Barnhelm beherzigen: „Freue Dich nur mit mir, es ist so traurig, sich allein zu freuen." Als schönste Pfingstgabe empfinden wir die Möglichkeit der gemeinschaftlichen Freude. Wenn wir, um mit Frau Aja zu reden, in die Höhe gucken, wollen wir uns der Sonne und des blauen Himmels freuen, der sich über unser Vaterland wölbt. Wir wollen aber auch darauf achten, was zu unseren Füßen liegt, die wunderbare deutsche Muttererde, auf der wir nicht flüchtigen Fußes, sondern festen Schrittes voll stolzen Selbstbewusstseins wandeln dürfen, dank dem deutschen Pfingftgeist.
rers zu einem neuen Anlaß ruhiger Zuversicht geworden. Dem aufgeregten Kreis der Demokratien freilich haben die unbestreitbaren Tatsachen, die dabei aller Welt offenbar wurden, das Konzept ihrer Einkreisungspropaganda wieder einmal völlig verdorben.
Während die Eeneralstäbe dieser Staaten sich wohl keinen Zweifeln mehr hingeben, versucht ihre Presse sich selbst und den anderen, die sie mit ihren Sirenentönen gewinnen will, Mut zuzusprechen, indem sie es mit leichtbeschwingten Redensarten unternimmt, über den Kern des Problems hinwegzudisputieren. So war z. B. in den letzten Tagen in einer französischen Zeitung aufgezählt, eine wie lange Bauzeit die alte Maginotlinie der französischen Grenze erfordert habe. Mit erzwungener Logik wurde daran die Behauptung geknüpft, daß es ja „gar nicht möglich" sei, ein so gewaltiges Festungswerk in so kurzer Zeit zu errichten, wie das an der deutschen Westgrenze geschehen ist. Diese Parole hilft ihrem Verfasser wenig, seine Leser haben zuviel ungewöhnliche Taten des Führers erfahren, um noch solchen Beruhigungs- Phantasien Glauben zu schenken.
Uns aber wird — wie schon so oft — die Stimme des Gegners Richtweiser zur Erkenntnis der vollen Größe des Geschehenen.
Wer Tag um Tag durch die riesigen Stellungen fuhr, wer eine Woche lang fast nichts anderes sah, als aufgewühlte Erde, tiefverschanzte Festungswerke, gewaltige Batterien, kilometerlange unüberwindliche Hindernisse, für die nicht nur riesige Bauten angelegt, sondern auch Seen neugeschaffen, ja ganze Berge verändert wurden, wer all das Großartige an sich vorüberziehen ließ, der steht freilich unfaßbar vor der Tatsache, daß der Befehl zum Ausbau dieses Werkes erst vor Jahresfrist gegeben wurde. Wer Einblick erhält in all die unzähligen Fragen, die für ein so gewaltiges Unterfangen auftauchen — von der Erkundung des Geländes bis zur Armierung der fertiggestellten Bauten —, den ergreift allerdings das Gefühl, hier vor einem Wunder zu stehen, wenn er daran denkt, was sich im Laufe dieses Jahres im Westen vollzogen hat.
Der Fremde mag die Frage nach dem Geheimnis erheben, das dieses Wunder erklärt.
Befehl und Plan des Führers
Der Nationalsozialist stellt dis Frage nicht, denn er kennt ihre Antwort: Der Führer selbst, der den Befehl zu diesem gewaltigsten Festungswerk aller Zeiten gab, ist die Seele dieses Werkes, die Konzentration aller Kräfte, die er seinem Reich als oberstes organisatorisches Gesetz gab, war die sachliche, die innere Erneuerung der Nation, die Hunderttausende zu freudigem Dienst am großen Werk anspornte, war die ideelle Voraussetzung für die Verwirklichung des genialen Planes. Wie bei den großen Bauten, mit denen der Führer die Monumente unserer Zeit errichtet, so fühlt jeder auch hier bei diesem Werk, mit dem der geschichtliche Schutzwall in des Reiches Westen für unsere und für spätere Generationen emporgewachsen ist, die Hand des Führers bei den Problemen der großen Planung ebenso wie bei tausend wichtigen Fragen der präzisen Durchführung, lleberall erkennen wir seine unbeugsame Energie, der kein Gedanke zu groß, keine Schwierigkeit unüberwindlich ist als die Triebkraft des Ganzen. Sein Beispiel hat alle angefeuert, die hier schufen, sein Vorbild wirkt weiter in denen, die hier auf der Wacht stehen werden.
Aus dem Befehl und Plan des Führers wurden die deutschen Westbefestigungen das, was sie sind — eine unüberwindliche, weil gewaltige Riesenanlage, bis ins Einzelne durchdacht mit den Erfahrungen des alten Frontsoldaten, aber darüber hinaus in ihrer Gesamtkonzeption vom Niederrhein bis zum Schwarzwald von einer atemberaubenden, mitreißenden Genialität. Immer noch wird an der Verbesserung der Stellungen gearbeitet, an jedem Tag seiner Reise fällte der Führer im Gelände noch neue Entscheidungen — aus denen nicht nur die Größe strategischer Weitsicht sprach, sondern auch der Umfang der im Laufe des letzten Jahres vorangegangenen Entscheidungen all denen eindringlich zum Bewußtsein kam, die als Offiziere oder Soldaten, als Ingenieure oder Arbeiter Zeugen solcher großen Augenblicke waren.
Der geniale Plan, die unermüdliche Energie, die alles erkennende Weitsicht ist das in der Kraft der einmaligen Persönlichkeit liegende Geheimnis des Westwalles, die Unmittelbarkeit, mit der Plan, Befehl und praktische Verwirklichung auch der gewaltigsten Riesenprojekte nebeneinander stehen — das ist das organisatorische Geheimnis dieses großen Werkes.
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Litt verbissenen» Lrlium — bis ?oin Siez
tBild: Sverle. Nqleni
Denken wir daran, daß in diesen Tagen genau ein Jahr erst vergangen ist, seit der Führer den Befehl gab. Und forschen wir nach, wie diesem Befehl Folge geleistet wurde:
Zehn Tage nachher: Die Organisation steht
Die Erkundungsarbeit der Wehrmacht setzt sofort ein. Ee- neralfeldmarschall Göring besichtigt die Grenzgebiete. Bereits zehn Tage nach dem Führerbefehl ist der mit der technischen Durchführung beauftragte Eeneralinspektor, Hauptdienstleiter Dr. Todt daran, den Einsatz aller großen Baufirmen zu organisieren, wenige Tage später rollen die ersten Sonderzüge mit Arbeitern, 18 Tage nach dem Führerbefehl besinnt der Erdaushub, ein Monat später — Ende Juli — ist bereits eine erste Linie von Festungswerken fertiggestellt und weitere zwei Monate später — im September — steht schon ein so stark gefügtes Festungswerk, daß der Führer in seiner denkwürdigen Schlußrede am Reichsparteitag 1938 mit berechtigtem Stolz vor aller Welt vom Westwall als „einer der gewaltigsten Leistungen aller Zeiten" sprechen konnte.
Und fürwahr: Welch' ungeheure organisatorische Leistung steht hinter diesem Werk! Nicht nur, daß in wenigen Wochen Hunderttausende von deutschen Arbeitern im ganzen Reiche für diese Arbeit von ihren bisherigen Berufsplätzen freigestellt werden mußten (alle Gaue des Reiches haben große Kontingente gestellt, sogar das ferne Ostpreußen ist mit über 5000 Arbeitern beteiligt), diese gewaltigen Arbeitermassen mußten nicht nur transportiert, sondern auch untergebracht, verpflegt, ärztlich betreut werden, für ihre Feierabende mußte ebenso gesorgt sein wie für ihre sportlichen Wünsche, ihre Familien zu Hause mußten Rat und Hilfe erhalten, wo der plötzliche Weggang des Familienoberhauptes es erforderlich machte.
Die neue Heimat für Hunderttausende
Hier — bei der Betreuung der Schaffenden — hat vor allem die Partei ein reiches Betätigungsfeld gefunden. Sie war es, die in kürzester Frist ein wahres Heimatgefühl in all den Hunderttausenden von Westwallarbeitern hat entstehen lassen. Durch die „Deutsche Arbeitsfront" hat sie die soziale und kulturelle Betreuung aller Arbeiter übernommen. Sie hat — von einem zum anderen Tag — Hunderte von erfahrenen Lagerführern zur Verfügung gestellt, sie hat aus allen Betrieben des Reiches Betten. Schränke und tausend andere Bedürfnisse herangeholt, um den Arbeitern, die nur zur Hälfte in Privatquartieren, zur anderen Hälfe in Hunderten von Barackenlagern, in Massenquartieren, wie sie in Turn- und Gasthaussälen eingerichtet waren, ja teilweise sogar für kurze Zeit in Zeltlagern untergebracht waren, trotz aller Schwierigkeiten raschestens wohnliche Heimstätten geschaffen. Die Bevölkerung der Gaue, in denen die große Arbeit sich vollzog, ist dabei in rührender Weise dem Rufe der Partei gefolgt, in jedes Haus zogen die Arbeiter ein, jeder Mann half, wo er konnte, jede Frau stellte sich im Dienst der NS.-Frauenschaft zur Verfügung, um die tausenderlei persönlichen Bedürfnisse der von ihren Familien getrennten Arbeiter bestens zu regeln. Schon in den ersten Tagen entstand so am Westwall jene große Kameradschaft, die heute noch den Besucher ergreift, der in die strahlenden Gesichter so vieler blickt, die nun schon seit Jahresfrist drüben am Werk sind. '
Freilich: es waren hier Nationalsozialisten am Werk und deshalb wurde nicht Schluß gemacht mit der Betreuung, als die Notwendigkeiten des Schlafens und Essens sichergestellt waren. (Für das letztere mußten außer dem Hilfszug Bayern nicht weniger als 50 weitere Großküchen, etwa 500 stationäre Küchen und über 1000 Feldküchen innerhalb weniger Tage im Westen eingesetzt werden. Nur durch den Apparat des Reichsnährstandes war es möglich, die gewaltigen plötzlichen Lebensmittelanforderungen ohne Stockung sofort zu befriedigen!) lieber alle diese Maßnahmen zur Sicherstellung der materiellen Lebensbedingungen hinaus wurde von der DAF. ein gewaltiges kulturelles Vetreuungspro- gramm durchgeführt. In den vergangenen elf Monaten des Arbeitseinsatzes im Westen wurden nicht weniger als 14 000 Theater- oder Tonfilmvorführungen für die Arbeiter des Westwalls veranstaltet, lieber 1500 Lagerkonzerte — von Kapellen der Wehrmacht, des Arbeitsdienstes und der Parteigliederungen durchgeführt —, fanden statt. 536 besondere Büchereien wurden eingerichtet, der Bezug der Tageszeitungen organisiert, eine eigene Zeitschrift „Der Kamerad am Westwall" ins Leben gerufen. Darüber hinaus sind Tausende von Unterhaltungsspielen und vor allem von Sportgeräten den Arbeitern zur Verfügung gestellt worden. Das Amt für Volksgesundheit der NSDAP, hat die ärztliche Betreuung organisiert, und es ist ein eindringlicher Beweis für den Erfolg all der vielfältigen Betreuungsmaßnahmen, daß — nach den dem Eeneralinspektor Dr. Todt vorliegenden genauen Ziffern — die Erkrankungshäufigkeit unter den Arbeitern am Westwall prozentual ganz bedeutend niedriger ist, als das normal bei der Durchführung von Bauarbeiten der Fall ist! Daß für die Schonung der Kräfte der Arbeiter alles Menschenmögliche getan wurde, beweist auch z. V. die Tatsache, daß die Deutsche Reichspost zeitweise 5000 Omnibusse eingesetzt hatte, um die Arbeiter zu den Baustellen und nach der Arbeit zu ihren Unterkünften zurück zu befördern.
Die Konzentration aller Kräfte
Alle diese gewaltigen Maßnahmen, die in kürzester Frist in die Wege geleitet wurden, werden dem besonders eindrucksvoll deutlich, der weiß, welche ungeheuren Vorkehrungen getroffen werden mußten, um diesem riesigen Arbeiterheer das Material für sein Werk zur Verfügung zu stellen. Nur die überragend disponierende Meisterhand des Pg. Dr. Todt, beflügelt von der Energie und Entschlußkraft des alten Nationalsozialisten, unterstützt von dem.hervorra- genden Können eines Stabes weitblickender fachkundiger Mitarbeiter, konnte eine so gewaltige Materialanforderung sowohl im Hinblick auf die Beschaffung wie auf den Transport befriedigen. Es gibt hier frappierende Beispiele für den Umfang der erforderlichen Dispositionen. So mutzten allein zur Gewinnung der erforderlichen Kiesmengen sämtliche Schwimmbagger aus dem ganzen Reich im Rhein zusammengezogen werden. In allen Flußarmen des Rheines wurden gewaltige Kiesmengen gehoben. Trotzdem genügte dies nicht, um den ganzen Kiesbedarf zu decken. Im Süden bis aus der Gegend von München, im Norden, bis aus der Nähe von Settin kamen die Züge mit Kies für die Westbefestigungen! In den Hauptbauzeiten rollten die Gu- terzüge ununterbrochen zu den großen — eiligst durch die Anlage kilometerlanger Lade-, Abstell- und lleberholungs- gleise erweiterten — Verteilerbahnhöfen. Viele Zehntausende von Güterwagen wurden wöchentlich entladen! Hunderte von Lokomotiven standen ganz im Dienst der West- Iransporte. Daneben war zeitweise der größte Teil der deutschen Rheinflotte für den Materialtransport eingesetzt.