K. Seite - Rr. 121

Naaolder Lagblatt »Der Kesellschaster"

Freitag, den 2«. Mai 1939

brachte die Grüß« der Stadt der Ausländsdeutschen, der Rektor der Technischen Hochschule Stuttgart, Professor Dr. Schönhardt, die Grüße der Technische» Hochschule und der Universität Tü­bingen. Der stellv. Reichsgesundheitsführer Dr. Blome über brachte die Grütze und Wünsche des Reichsgesundheitsführers, Staatsrat Dr. Conti. Anschließend begannen die wissenschaftlichen Sitzungen. Zunächst sprach Professor Holfelder-Frankfurt a. M. überOrganisation des Röntgendienstes an Universität und Krankenhaus". In der Aussprache nahmen zahlreiche Aerzte zu den angeschnittenen Fragen Stellung.

Neues von der Reichsgartenschau

Stuttgart, 24. Mai. Lustig im Winde flatternde Fahnen ! grüßen von der Höhe des Killesberges schon beim Betreten des ! weiten Geländes der Reichsgartenschau und laden zum Besuch ! ein. Ist der Besucher dann auf sanft ansteigenden Wegen oben ! angelangt, dann lohnt nicht nur ein herrlicher Rundblick über die ! Schau und über das weite schwäbische Land die kleine Mühe, ! sondern auch der Anblick der vielen leiblichen Genüsse, die von i der RS.-Frauenschaft und dem Deutschen Frauenwerk in der > SchauHauswirtschaft Volkswirtschaft" und Gesunde Ernährung Gesunde Menschen" geboten werden. Vor allem die Hausfrauen drängen sich um die Stände, an denen ! hübsch garnierte Frühstücksbrote, Süßspeisen, Waffeln, Salz- . stengel, verschieden« Arten von Quark- und Rhabarberkuchen und Gemüserohsalate zum Zugreifen reizen. Auch Kraftbrühe, i Hagebutten- und Brombeerblättertee sowie flüssiges Obst ist für > wenige Pfennige zu haben. Die Schau verfolgt den Zweck, die Hausfrauen mit der vielseitigen Verwendungsmöglichkeit des Milei (Milch-Eiweiß-Erzeugnis) bekanntzumacheu und ihnen i Anregungen zu geben, de» Küchenzettel reichhaltig zu gestalten und der jeweiligen Marktlage anzupasseu. Aus diesem Grunde werden die Kostproben auch alle 14 Tage gewechselt. 40 Frauen ^ von der RS.-Frauenschaft haben sich täglich den ganzen Sommer über hierfür zur Verfügung gestellt. An den Sonntagen, die stär­kere Besuchermassen bringen jüngst zählte man über 10 000 Kassenzettel find es auch mehr. Besonderes Interesse bringen die Hausfrauen dem Vackverfahren mit Milei entgegen. Es wird ihnen hier praktisch gezeigt, wie man Kuchen auch ohne Eier zu backen vermag, ohne daß sie das geringste an Wohlgeschmack einbüßen. Nicht minder ist das Interesse, das sie der Herstellung . von Schnee aus Milei entgegenbringen, von dem man annehmeu könnte, daß er aus Hühnereiern zubereitet wäre. >

Der Reichsgartenbautag, der auch in diesem Jahre im Rahmen der Reichsgartenschau durchgeführt wird, mußte aus i technischen Gründen auf den 13. August vorverlegt werden. Es - wird zu ihm der gesamte gärtnerische Verufsstand des Reiches in Stuttgart erwartet, zumal mit dem Reichsgartenbautag eine ! Reihe wichtiger Fachtagungen verbunden ist.

Einstellung non FühreranrvSrteru in den Reichs- !

ardettsdienst s

Stuttgart, 34. Mai. Die Arbc-tsgauleitung 26 des Reichs- ^ arbeitsdienstes gibt bekannt:

Der Reichsarbeitsdienst stellt im Herbst 1939 geeignete Ve- § Werber ein, die ihrer Arbeitsdienstpflicht und der aktiven Wehr­pflicht bereits genügt und das Höchstalter von 25 Jahren noch nicht überschritten haben. Die Einstellungen erfolgen sofort mit dem Dienstgrad eines planmäßigen Truppsührers. Bei der für die Ernennung zum planmäßigen Truppsührer im allgemeinen vorgesehenen Dienstverpflichtung zu einer zwölfjährigen Gesamt- ^ dienstzeit werden die Vordienstzeiten im Reichsarbeitsdienst und im Nationalsozialistischen Arbeitsdienst, sowie noch 1Z4 Jahre des > Wehrdienstes angerechnet. Daneben ist eine 4 z; jährige Dienst- ' Verpflichtung unter Anrechnung der gleichen Vordienstzeiten für ^ solche Führer möglich, die aus beruflichen oder wirtschaftlichen Gründen die Verpflichtung auf zwölf Jahre nicht eingehen kön­nen. Dienstzeitverlängerung bis zur Vollendung des zwölften Dienstjahres ist jederzeit möglich. Einstellungsgesnche nach Stutt­gart. Mörikestr. 24.

«Woche des schwäbischen DdM."

nsg. Am 2. Juni 1939, vormittags 11 Uhr, wird die Obergau- führerin Maria Schönberger die Arbeitsschau in den Aus­stellungshallen am Jnterimstheaterplatz eröffnen. Vom 2. bis 18. Juni 1939 täglich von 9 bis 22 Uhr ist die Schau zur Be­sichtigung offen. Der Eintritt kostet 59 Pfg. Die Schau ist nach den verschiedenen Arbeitsgebieten gegliedert und zwar überein- ^ stimmend mit den Abteilungen des Obergaues. Jede Abteilung zeigt in ihrem Raum die wesentlichsten Aufgaben ihres Arbeits­bereiches. So betont die Sozialabteilung neben der sozialen

i ietreunngsarbeit vo r allem die Verufslenkuna. den Einsatz der

. .

Roman von Klara Laidhausen.

LrheberrechtSschutz durch Verlagsanstalt Manz, RegenSburg.

54. Fortsetzung. Nachdruck verboten.

Alle möglichen abenteuerlichen Pläne hatte sie erwogen und verworfen, um schließlich schaudernd einzusehen, daß jeder dieser Pläne in ein neuerliches Netz von Lügen und Täuschungen führen mußte. Und warum das alles? Nur um ihrer Eigenliebe eine Demütigung zu ersparen, die sie hundertfach verdient hatte? Nein und tausendmal nein!

Langsam, unter unsäglich bitterem Ringen nur war Ruhe und Klarheit über sie gekommen. Nein, man machte nicht ein Unrecht durch ein viel größeres gut. Und wenn es dafür, daß sie unter falschem Namen in dieses Haus gekom­men war, tausend Entschuldigungen gab, die sie freisprachen vor Gott und vor sich selbst für das, was jetzt noch kam, war sie voll verantwortlich. Es gab nur einen Weg, der heute und in aller Zukunft vor dem Forum ihres Gewissens zu Recht bestehen würde: den der Wahrheit. Nur diesen Weg durfte sie gehen, wenn sie wieder werden wollte, wie sie früher war klar, aufrecht, sich selber treu.

Also sprechen, sich offenbaren, sobald sich Gelegenheit dazu bot und dann gehen! Das war das Schwerste! Franz nicht mehr sehen dürfen, seine liebe Stimme nicht mehr hören, ein Leben im Schatten leben müssen, allein niemals mehr so wie jetzt mit ihm in der vollen Sonne stehen wie tausend spitze Nadeln bohrten sich diese Gedan­ken in Dithas armen Kopf.

Ach, warum war sie nicht wirklich die arme, unbekannte Lore Berger, daß sie hier bleibe« dürfte hier, wo die Sonne war! Aber wer von Gott an einen Platz im Leben gestellt war wie sie, der hatte die heilige Pflicht diesen Platz auch auszufüllen, so lange er nicht an einen höheren Posten ö. rufen wurde. Nun sie sich getäuscht hatte, als sie diesen j

Mädel im Landdienst der HI. und die Arbeit der Haushaltunzs­schulen des württembergischen BdM. Bönnigheim und Neuffen. Einen weiteren Raum gestaltet die Abteilung für Leibes­erziehung. In dem Raum der Personalabteilung wird die Schaf­fung eines fähigen Führerinnen-Nachwuchses gezeigt. In jedem Jahre führt die Abteilung für Fahrten und Wandern Fahrten in die engere Heimat und Eroßfahrten in alle Teile des Reiches durch. Aus dieser Arbeit berichtet der Raum der Abteilung für Fahrten und Wandern. Ebenso gibt die Abteilung für Or­ganisation einen Ueberblick über die Jungmädellager, die in jedem Jahre durchgeführt werden. Die Eesundheits-, Kultur-, Grenz- und Ausländsabteilung, die Abteilung für weltanschau­liche Schulung und die Presseabteilung berichten ebenso über ihre Arbeit. Besonders das Schaffen der Mädel auf dem Gebiete der Werkarbeit nimmt einen breiten Raum ein. Während der Ar­beitsschau werden in einem Vorführraum der Ausstellungshallen an Nachmittagen und Abenden Veranstaltungen der Spielscharen, Sportdienstgruppen und Orchestergemeinschaften stattfinden. Groß­veranstaltungen des BdM.-WerkesGlaube und Schönheit" und des Jungmädelbundes finden in der Stadthalle und auf dem Gelände der Reichsgartenschau statt.

Zehnlage- Wetterdienst

Ei« «»erlvoller Ratgeber de« Bauern Wettervorhersage« f8r die Landwirtschaft

Ab 31. Mai bis zum 27. September wird über alle Reichssender/ durch die Anschlagbretter des Reichsnährstandes und durch die Presse wieder der 10-Tage-Wetterdienst bekanntgegeben, der eine wett­volle Unterstützung der bäuerlichen Planungsarbeit bedeutet.

NSK. Im Zusammenhang mit der Erzeugungsschlacht hat das Bauerntum ein besonders großes Aufgabengebiet zur Sicher­stellung der Ernährungswirtschaft übertragen erhalten, bei dessen Durchführung letzten Endes nicht nur die erzeugungstechnischen Mittel, sondern auch Gunst oder Ungunst der Elemente eine wesentliche Rolle spielen. Es kommt darauf an, alle Gefahren einer ungünstigen Beeinflussung der Erzeugung durch die Wit­terung soweit wie möglich auszuschalten. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse der modernen Meteorologie und ihre prognostischen Leistungen find so weit gediehen und so zuverlässig geworden, daß man sie viel systematischer anwenden und weit gewissen­hafter befolgen sollte. Für die Beurteilung dieser Frage nach einer wirtschaftlichen Anwendung der meteorologischen Erkennt­nisse ist bei den unabstreitbaren Leistungen der Wissenschaft allein der neuzeitliche Wirtschaftsberater zuständig, dessen Aufgabe es ist, alle nur verfügbaren und im praktischen Einsatz anwendbaren Mittel des Bodens, der freien Natur und der schaffenden Be­völkerung für die Nationalwirtschaft zu erfassen. In dieser Be­ziehung kommt es bei der angewandten Meteorologie darauf an, die verschiedene Formen des Wetters in den Kreis aller Ar­beiten und Berechnungen zu ziehen, speziell die Wettervorher­sagen in die direkte und indirekte Schadenverhütung einzuschalten und ihre Befolgung zu einer Pflicht zu machen.

Es ist bei der Zielsetzung des Vierjahresplanes die Frage zu stellen, ob man aus Gleichgültigkeit auch für die Zukunft un­gezählte Kleingärten, Aecker und Felder den unvermeidlichen Folgen in Form von Schäden und Nachteilen überantworten kann, die sich zwangsläufig aus der Nichtbeachtung der Weitsr- vorhersagen-Beratung ergeben, während auf anderen Gebieten in mühseliger Kleinarbeit für jedes Fleckchen Land die Parole der Erzeugungssteigerung durchgeführt und jede kleinste Menge Altmaterial gesammelt wird.

Mit der praktischen Anwendung der kurzfristigen Tages­prognosen ist der planmäßige Einsatz der Wettervorhersagen für die nationalwirtschaftlichen Zwecke natürlich bei weitem nicht erschöpft. Wir müssen immer wieder auf die hervorragenden Leistungen und Möglichkeiten der langfristigen Wettervorher­sage Hinweisen, die das Forschungsinstitut für langfristige Witte- rungsoorhersage in Bad Homburg v. d. Höhe unter Leitung des Professors Dr. Baur entwickelt hat. Es ist bei der großen Be­deutung dieser Zehntagevorhersagen für die Landwirtschaft schon mancher eindringliche Hinweis erfolgt, da der Bauer nach ein­stimmigem Urteil auf Grund dieser Prognosen in der Lage ist, seine Feldarbeiten auf weite Sicht hin auf eine zuverlässige Grundlage zu stellen.

Wenn wir von der Notwendigkeit einer organisatorischen Er­fassung der Beratungsformen und einer pflichtgemäßen Befol­gung dieser Beratung durch die bäuerlichen Kreise sprechen, so dürften genügend Organisationstalente und fachliche Kräfte vor­handen sein, um die Wetterkunde in der skizzierten Form um- zugliedsrn. Man wird vielleicht noch fragen, wie man sich die

Ruf zur tiefsten Erfüllung ihres Frausulebens zu verneh­men glaubte, gehörte sie wieder ihrem Berufe.

Ein schmerzliches Lächeln zuckte uni ihren blassen Mund, als sie nun zu Franz aufsah.Nicht doch, Herr Doktor," wehrte sie seinen besorgten Worten.Es geht mir schon wieder ganz gut."

Wieder ganz gut!" ahmte er nach und hielt ihre beben­den Finger fest, die sich aus den seinen zu lösen versuchten. Ich wäre ein sehr schlechter Arzt, wenn Sie mich so täuschen könnten, Fräulein Lore."

Durstig trank Ditha den weichen, zärtlichen Klang der lieben Stimme in sich hinein. Wie er sich mühte, den Grund ihrer Not zu erfassen! Warum nur half sie ihm nicht, warum sprach sie nicht, da sie doch gekommen war, um zu sprechen?

Ach weil sie wieder auf das törichte Herz hörte, das um Aufschub bettelte! Vierzehn Tage hatte sie noch Frist, ehe die Pflicht sie wieder nach Luzern zurückrief warum sollte sie diese vierzehn Tage nicht ausnützen bis zum letzten? Vierzehn Tage noch um Franz sein dürfen, vierzehn Tage endloser Qual aber einer Qual, die trotzdem Seligkeit war im Vergleich zu der Einsamkeit, die nachher kam.

Nein, sie würde noch nicht sprechen, heute und morgen noch nicht, sie würde die Gnadenfrist, die ihr das Schicksal gütig noch gewährte, nicht herschenken.

Langsam kam das Blut in ihre Wangen zurück. Sie schüttelte den Kopf.Ich will Sie nicht täuschen, Herr Doktor! Aber gerade Sie als Arzt wissen doch sicher am besten, daß man von derartigen Nervenkrifen nicht allzu viel Aufhebens zu machen braucht."

Franz lachte leicht auf.Wenn Sie nur eins von den nervösen Frauenzimmern der gewöhnlichen Sorte wären, freilich nicht, Fräulein Lore! Aber das sind Sie nicht. Im­merhin versuchen wir's einmal mit der Methode, die Sie vorschlagen sprechen wir von etwas anderem!"

Oder vielmehr arbeiten wir!" korrigierte Ditha mit einem Anflug ihrer alten Schelmerei.Sollte dieses Rezept nicht das beste sein?" ^

Durchaus nicht./' kam es energisch zurück.Denn erstens ist heute ein regelrechter, gottgesegneter Feiertag, an dem l

praktische Anwendung in der Landwirtschaft, etwa in der Form der Schutzmaßnahmen, denkt. In erster Linie bestehen diese in einer unverzüglichen Durchführung solcher Feld- und Erntearbei­ten, die auf Grund der jeweiligen neuesten landwirtschaftlichen Wettervorhersagen keinen Aufschub mehr vertragen können, wenn nicht die Gefahr bestehen soll, daß diese Arbeiten ein oder meh­rere Tage später vielleicht infolge der Wetterunbilden unmöglich werden und die Feldfrucht damit ungünstige Beeinflussungen erhält.

Rein technische Schutzmaßnahmen, die namentlich die Früh­jahrsmonate gegenüber Frostschäden erfordern, sind heute schon im Wein- und Gemüsebau industriemäßig vorbereitet, so daß ein allgemeiner Einsatz lediglich eine Frage der finanziellen und gebrauchstechnisch schulungsmäßigen Richtung ist. Zweifel­los kann die Fachindustrie im gegebenen Falle auch sehr bald mit neuen Erzeugnissen bereitstehen, die für Spezialaufgaben in Frage kommen. Jedenfalls bietet auch der PunktSchutzmaß­nahmen als zweite Konseqenz der angewandten Meteorologie" keine unüberwindlichen Hindernisse. Wie nötig aber oft diese Schutzmaßnahmen sind, zeigte der letzte Frühling mit seinen vielen heimtückischen Nachtfrösten.

Wir haben hier skizziert, in welchem Ausmaße Saatgut und Feldfrucht zum Nachteil unserer Ernährungswirtschaft schon in den Gärten, auf den Aeckern und Feldern verloren gehen, und wie man diese Verluste durch den Einsatz von Spezialerkennt­nissen der zuständigen Wissenschaft nicht nur vermindern und verhindern, sondern bei einem folgerichtigen Ausbau ins Posi­tive verlagern könnte. W. L.

Europaturnier des Eroßdeutschen Schachbunde«

Am Dienstag abend wurden die Hängepartien der neunten Runde weitergefllhrt. Nach fünfstündigem Kampf trennten sich der Ungarn Szily und der Meister des Protektorats Böhmen und Mähren, Foltys, unentschieden. Szily hatte zwar die bessere Stellung, befürchtete jedoch, gegen die große Erfahrung seines Gegners noch einen Fehler zu begehen. Auch Engels mutzte sich mit Richter auf remis einigen, da er einsah, daß Eewinnver- suche für ihn zu riskant wären. Zum zweitenmal abgebrochen wurde die Partie zwischen Grob und Kieninger. Letzterer hatte noch ganz geringe Gewinnaussichten, die aber schwer zu reali­sieren sein dürften.

Der Stand vor der zehnten Runde lautet somit: Bogoljubow 6 Punkte; Engels, Richter und Dr. Vidmar je 5ZL Punkte; Eliskases, Foltys je 5 Punkte: Kieninger 4 z; Punkte und eine Hängepartie; O'Kelly 4z; Punkte; Staldi 4 Punkte; Heß 3Z4 Punkte; Grob 2 Punkte und eine Hängepartie; Szily 2 Punkte.

Kleines SportaAerlei

3:2 in Warschau. Nach fünftägiger Dauer ein Novum in der Geschichte der Davispokalkämpfe konnte am Dienstag end­lich das Treffen Deutschland Polen in Warschau mit einem 3:2-Sieg Deutschlands beendet werden. Kenner Henkel scheint wirklich seine alte Form wiedergefunden zu haben, und da dies­mal auch das Publikum sich durchaus den sportlichen Anstands- gesetzcn unterwarf, währte der letzte Satz des am Montag ab­gebrochenen Spiels Henkel gegen Graf Baworowski »ur ganze 25 Minuten, bis der Pole 6:3 geschlagen war.

Lanzi lief 499 Meter in 47,7. Nicht nur in Deutschland hat die Leichtarhletik-Wettkampfzeit einen vielversprechenden Anfang ge­nommen, sondern auch im Ausland. Am vergangenen Sonntag stellte Italiens bekannter Mittelstreckler Mario Lanzi, der erst vor acht Tagen die 860 Nieter in 1:50,7 Minuten bewältigte, in Triest über 400 Meier mit 47,7 Sekunden einen neuen Landes­rekord auf. Gut in Form sind auch bereits Polens Spitzen­könner. Olympiasieger Kusoczinski siegte über 3000 Meter in 8:33,0 Minuten, der Mittelstreckler Gassowski bewältigte die 800 Nieter in 1:53,8 Minuten und im Stabhochsprung schaffte Mo- ronczyk 4.03 Meter. 2n den Vereinigten Staaten gibt es ständig erstklassige Leistungen, so daß es weiter nicht überrascht, wenn man hört, daß Bill Watson an einem Tag das Kugel­stoßen mit 16.01 Meter, das Diskuswerfen mit 49.04 Meter und den Weitsprung mit 7.76 Meter gewann.

V-.psiamps Schmeling Heuser. Am Freitag letzter Woche hat der Vorverkauf der Eintrittskarten für die Europameister­schaft Schmeling Heuser am 2. Juli in der Stuttgarter Adolf- Hitlcr-Kampsbahn begonnen. Es herrschte sofort starke Nach­frage. In den ersten drei Tagen wurden rund 6000 Karten allein in Groß-Stuttgart abgesetzt.

man nur das Nötigste arbeiten soll und zweitens habe ick doch etwas sehr wichtiges mit Ihnen zu sprechen."

Ja?" Fragend sah Ditha zu ihm auf.

Sie standen noch immer neben dem Fenster des Erkers. Nun hob der Doktor die Hand gegen Süden:Ich gehe mor­gen für acht Tage in die Berge wollen Sie mitkommen? Vielleicht wäre das die beste Medizin!"

Herr Doktor!" Mehr sagte sie nicht, aber beide Hände streckte sie ihm entgegen in heißaufquellender Freude und ihre Augen strahlten so hell, daß er an ihrer Bereitwillig­keit nicht zweifeln konnte. Zu hell denn das weckte tausend TMnsche, die schlummern bleiben sollten.

Er faßte die gebotenen Hände mit herzhaft festem Druck: Also abgemacht Sie kommen mit! Wir werden sehr gute Bergkameraden fein, nicht wahr?"

Ente Bergkameraden!" wiederholte Ditha leise. Und dann lebhaft, in dem Bemühen, keine weiche, gefährlich träumerische Stimmung aufkommen zu lassen:Ich bin eine gute Eeherin, Herr Doktor, Sie werden zufrieden mit mir sein. Und die Nerven" das klang wie eins scheue Bitte, die werde ich schon hübsch zu Haufe lassen, nicht wahr?" Ach, sie fand ja keine Worte, ihm zu sagen, wie unendlich sie sich freute! Acht Tag: lang allein mit ihm in den herr­lichen Bergen daß ihr ein gütiges Geschick noch so viel Glück bescherte! Vielleicht ein scheues Hoffen keimte auf konnten diese acht Tage froher Berggemeinschaft nicht doch noch das große Wunder wirken und ihr Franz' Herz erschließen? Doch nein sie hatte gestern ja die Türe zugeschlagen, als sie ihm sagte, daß ihr Herz nicht mehr frei sei. Sie kannte Franz zu gut, um nicht zu wissen, daß er seine Wünsche nie zu einer Frau erheben würde, die schon einem andern zugehörte.

Nein, nachher, da kam schon unweigerlich das Auseinan­dergehen. Aber jetzt wollte sie noch nicht daran denken, son­dern in vollen Zügen genießen, was die Stunde bot.

(Fortsetzung folgt.)