L Seite — Nr. 11 Ü
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Freitag, den 12 . Mai IS 39
Herbertingen, Kr. Saulgau, 11. Mai. (WohinFeind- schaft führen kann.) Zwei Nachbarn, deren freundschaftliches Verhältnis seit längerer Zeit gelitten hatte, gerieten aus nichtiger Ursache in einen heftigen Wortwechsel, in dessen Verlaus einer der Streitenden mit der Heugabel auf den anderen losging. Als dieser abzuwehren versuchte, zog der Angreifer sein Stilettmesser und versetzte seinem Gegner einen Stich in die Herzgegend, sodatz dieser in bedenklichem Zustand ins Krankenhaus gebracht werden mutzte.
Ravensburg, 11. Mai. (Brand im Flachswerk.) In der Frühe des Mittwoch wurde in der Hechlerei des Flachswerkes Jttenbeuren Feuer entdeckt. Es brannten Flachs und verschiedene Maschinen, und dabei entwickelte sich eine so ungeheure Hitze, daß sogar die hohe Eisenbetondecke glühend heiß wurde. Die Betriebsfeuerwehr hielt den Brand bis zum Eintreffen der Ravensburger Löschzüge nieder. Drei Stunden später war der Brandherd eingedämmt. In der Arbeit des Betriebes ist keine Stockung eingetreten.
Jsny, 11. Mai. (JneinMotorradgerannt.) Als am Mittwoch ein dreieinhalb Jahre alter Knabe vor einem Motorrad noch schnell die Landstratze Jsny—Maierhöfen überqueren wollte, wurde er von dem Kraftrad erfaßt und auf die Straße geschleudert, sodatz er mit einem schweren Schädclbruch liegen blieb.
Eietzenbrüüe, Kr. Friedrichshasen, 11. Mai. (Brücken- wand eingedrückt.) An der hölzernen Argenbrücke bei Gietzenbrücke spielte sich am Mittwoch ein schwerer Verkehrsunfall ab. Ein Lastwagen mit Anhänger aus Göppingen wollte über die Brücke fahren, als im gleichen Augenblick aus entgegengesetzter Richtung ein Personenkraftwagen mit Anhänger sich näherte. Um einen Zusammenstoß zu vermeiden, steuerte der Lastkraftwagenlenker stark nach rechts und drückte die Seitenwand auf einige Meter Länge ein. Die Bretter stürzten in die Tiefe und schleuderten das unterhalb befindliche Pegelhäuschen in die hochgehende Argen. Ausgerechnet befanden sich zur selben Zeit zwei elf und neun Jahre alten Jungen eines Gastwirts unter der Brücke. Der jüngere, der von den herabfallenden Bretter zugedeckt wurde, trug glücklicherweise nur eine leichte Verletzung davon. Der gesamte Schaden, das Pegelhäuschen mit dem Apparat eingerechnet, beträgt rund 2000 RM.
Laulerbach, Kr. Nottweil, 11. Mai. (JnderDunkel- heit abgestürzt.) Bei einem Krankenbesuch stürzte in der Dunkelheit Dr. med. Rachor eine Böschung hinunter und zog sich dabei schwere innere Verletzungen zu. 2m Krankenhaus liegt er in bedenklichem Zustand darnieder.
Mm, 11. Mai. (AusdemZugge stürzt.) Am Mitt- ! woch wurde von dem Zugführer eines Arbeitszuges zwischen ! Len Bahnhöfen Jettingen und Vurgau (Bayern) eine ! männliche Leiche auf dem Bahnkörper aufgefunden. Nach § dem Vorgefundenen Patz handelt es sich um einen Reisenden s aus Jugoslawien. Der Verunglückte war in der Nacht aus : dem fahrenden D-Zug 93 München—Stuttgart gestürzt. Der Zugführer des Zuges hatte aus Ludwigsburg bereits das j Fehlen eines Reisenden gemeldet. !
Vom Bob:../. "> i t. Mai. (Sturmwarndienst ar - j b e i t e t w i e d c r.) Dcr nach verschiedenen schweren T-urm- s Unfällen mit Klenibooten am Bodensee eingerichtete Sturm- s Warndienst, der das deutsche und schweizerische Gebiet einbezieht und sich gut bewährt hat, ist mit Beginn der lebhafteren Verkehrszeit Mitte April wieder ausgenommen worden. Die Form der Warnung ist unterschiedlich, es werden s neben gelben Flaggen auch Ballonkörbe. Raketen und dergleichen verwendet. Akustische Signale wie Heulürenen oder ! dergl. werden nicht eingesetzt, da diese anderen Zwecken vor- ! behalten sind und sonst Verwechslungen auftreten könnten, i
Nagold, den 12. Mai 1939
Ich habe eine große Freude an meinem Studium, je mehr man hereinkommt, desto mehr gefällt es. jetzt merk ich erst, wie wenig ich weiß, und wieviel ich noch lernen mutz, um sagen zu können: Ich kann etwas! Liebig.
12. Mai: 1893 Justus v. Liebig geboren.
Dienstnachrichten
Kulturbauobersskretär Lemmermeyer beim Kulturbauamt Herrenberg wurde zum Kultnrbauinspektor ernannt.
121 EhvenLirerrre Ws Kasoldeir MKtiev
zum Muttertag am 21. Mai 1939
Das Ehrenkreuz der deutschen Mutter wird an rund 5,5 Millionen Mütter in Großdeutschland verliehen. Am Muttertag, der Heuer am 21. Mai gefeiert wird, können aber erst die 60jäh- rigen Mütter — insgesamt 2,5 Millionen — ausgezeichnet werden. Die Verleihung an die übrigen Mütter wird wahrscheinlich zum Erntedankfest möglich sein. Die Auslieferung erfolgt durch die Ortsgruppenleiter der NSDAP. Die Vorschläge für die Verleihung werden vom Bürgermeister des Wohnortes von Amts wegen oder auf Antrag des betreffenden Ortsgruppenleiters oder des Kreiswartes des Reichsbundes der Kinderreichen aufgestellt.
In Nagold kommen 121 Ehrenkreuze in Frage, die zum Muttertag verliehen werden sollen und zwar an 45 Mütter, die über 70 Jahre alt sind, an 37 im Alter von 65—70 Jahren und an 39 im Alter von 60—65 Jahren.
Lehrgang des sreiibSluMrhutzbundeS
Die Eemeindegruppe Nagold des Reichsluftschutzbundes begann am 9. Mai einen Lehrgang für erste Hilfe als Fachausbildung für Frauensachbearbeiterinnen und den weiblichen Ausbildungstrupp (BdM.) unter Leitung von Frau Dr. med. H of- m e i st e r.
Standartenführer Bischofs
Der Führer der neue« SA.-Standarte 414 Calw
Der Führer der neuaufgestellten Standarte 414. deren Bereich die Kreise Calw, Böblingen und Leonberg umfaßt. Standartenführer Bischofs, ist aus der badischen SA. hervorgegangen. Schon im Frühjahr 1929 sehen wir ihn als Ortsgruppenleiter und SA.-Sturmführer im Kreise Karlsruhe für die Bewegung tätig. Im Jahre 1931 nahm er am 1. politischen Lehrgang der Partei in der SA.-Führerschule München teil. Im Frühjahr 1932 wurde ihm sodann die Führung eines Sturmes in der badischen Landeshauptstadt übertragen. Sein Wirken für die Partei und damit für Deutschland wurde in den Kampfiahren vom damaligen System mit wiederholten gerichtlichen Verfolgungen und Geldstrafe belohnt. So wurde er um der Bewegung willen zu einer 3monatlichen Gefängnisstrafe verurteilt. Im Frühjahr 1934 wurde Standartenführer Bischofs mit der Führung der Standarte 469 in Breiten beauftragt. Nach der Neugliederung der SA. im Frühjahr 1935 übernahm er die
Standarte 112 in Eberbach, um im November 1937 die Stau- , darte 127 in Geislingen zu übernehmen. Die Führung der Stau- ! darte 414 hat Standartenführer Bischofs am 1. 5. 39 mit dem ! ^ Gelöbnis übernommen, die ihm anvertraute Einheit in dem ! j Geist zu führen, der die SA. in den Jahren der Kampfzeit ge- ! ! tragen hat. ,
z TonMnitveatmr !
! „Heimkehr ins Glück" !
! In dieser Woche läuft in Nagold ein überaus lustiger Heinz § Rühmann-Fiim. Der Inhaber einer großen Schuhfabrik ist am Ende seiner Nervenkraft. und so läßt er die Arbeit liegen ! und fährt direkt in den Schwarzwald. wo er ein Jagdschloß s besitzt. Kurz vor dem Reiseziel macht er Rast und erlebt es. daß ! ! sein Achtzylinder ungewollt in den Besitz eines internationalen ! Tierdresseurs gelangt, während ihm ein hochbejahrtes Benzin- I Vehikel bleibt. Nun trifft der Generaldirektor, der sich trotz sei- j »er großen Karriere die gesunde Urwüchsigkeit des Handwerker- § sobnes hewahrt hat, mit einem Sportmädel zusammen, das sich l als Tochter seines alten Lehrmeisters entpuppt, bei dem er als l4jähriger Bube das Schuhmacherhandwerk gelernt hat. Urkomische Situationen ergeben sich, die Heinz Rühmann glänzend -u meistern versteht. Zum Schluß tritt auch die Frau des Generaldirektors. mit der er sich innerlich auseinander gelebt hat. auf den Plan, doch das gute Ende bleibt nicht aus. Beiprogramm and Wochenschau sind auch diesmal interessant.
Schwärze; 8rel7
> -
I
Motorsportschar Nagold
Heute 20 Uhr in tadelloser Uniform zum technischen Dienst am Haus der Jugend antreten.
HJ.-Eef. 24/401 Nagold >
Heute abend bringen sämtliche Kameradschaftsführer die Listen der Ig.. die am Mittwoch fehlten.
Fähnlein 24/4Ü1 Nagold
Die Sportdienstgruppe 2 (Spiele) tritt um 19 Uhr an der Turnhalle an.
Aus diesem Grund wurden die ersten Arbeiten vergeben. Die Grundsteinlegung für die beiden Bauten wird Mitte Juni erfolgen. Vis November dieses Jahres sollen HJ.-Heim und Arbeitsdienstlager bezogen werden können.
Letzte Nachrichten
! Unslsss ?ÜL Adol?--HEer--Schrrlerr
! Nach der Einrichtung der Ordensburgen wurde die Aufgabe § in Angriff genommen, die besten deutschen Jungen bereits von ! frühester Kindheit an für Aufgaben in der Bewegung vorzu- i bereiten. Dies führte zur Gründung der Adolf-Hitler-Schulen, i über deren Arbeit der Inspekteur der Adslf-Hitlcr-Schulen, Ee- ! bietsführer Vetter, in der „Jungen Welt" Mitteilungen macht.
> Die Auslese geht so vor sich, daß die Fähnlein-Führer jeder den j am besten geeigneten Jungen Vorschlägen, und aus der Vielzahl ? der Vorschläge sucht der Jungbannsührer mit dem Kreisleiter die ^ besten heraus. Diese kommen zu einem Auslese-Lehrgang zu- l summen, und zum Schluß nimmt der Gauleiter mit dem Eebiets- ! sichrer die endgültige Ausmusterung vor. Zur Zeit sind auf der
Ordensburg Sonthofen 600 Pimpfe. Die 300 in diesem Jahre ausgcwählten kommen auf die Ordensburg Crössinsee, bis die neuen Adolf-Hitler-Schulen gebaut sind. Einseitig gei- , stige Prüfungen werden abgelchnt. Die Erzieher werden ebenso
> sorgfältig ausgclcsen. Der Lehrplan steht in Beziehung zur ! lebendigen Gegenwart und ist von Fall zu Fall auf aktuellstes
politisches Geschehen abgestimmt. Die erste Sprache, die die Pimpfe lernen, ist Englisch, die Unterhaltung führen junge Engländer, die mit den Jungen leben. Das dritte Schuljahr bringt Latein als zweite Sprache und später lernen sie Italienisch.
— Eiüstelkungsmöglichkeiten für die OssizlerskauF.chn be- der Kriegsmarine. Das Oberkommando der Kriegsmarine gibt bekannt: Für die Einstellung im Oktober 1940 besteht noch Lin- stellungsmöglichkeit für alle Offrzierslausbahnen. Bewerber hierfür melden sich möglichst bald, spätestens bis Ende Juni 1939, bei der Inspektion des Bildungswescns der Marine (Einstellungsbüro) in Kiel.
— Psingstpaleie und Pfiugstgriiße. Pfingstpakete und briefliche Pfingstgrütze soll man nicht erst in letzter Stunde einliefern, damit sie nicht verspätet beim Empfänger einrreffen. Bei dem gesteigerten Reiseverkehr vor dem Fest ist es immerhin möglich, daß durch irgend welche Umstände Verspätungen und Anschluh- versehlungen Vorkommen. Ein verspätetes Eintreffen der Sendungen beeinträchtigt aber leicht die Festfreude bei den Empfängern. Die Paketsendungen müssen gut verpackt und verschnürt, die Aufschriften recht haltbar angebracht werden; in jede Sendung lege man ein Doppel der Aufschrift, damit die Pfingstgaben auch darru ihr Ziel erreichen, wenn die äußere Aufschrift verloren gehen sollte. Auch für Päckchen soll man nicht zu schwache Pappschachteln verwenden, die unterwegs leicht eingedrückt werden können. Die Anschriften des Empfängers und des Absenders müssen auf allen Sendungen vollständig und reckt, deutlich angegeben werden. Leider werden diese Vorschriften- -viel zu wenig beachtet, so daß die Sendungen beim Verlust der äußeren und beim Fehlen einer Anschrift im Innern weder dem Empfänger ausgehündigt, noch dem Absender zurückgegeben werden können.
Die Maul- «nd .^lauenseucke
ist ausgebrochen in den Gemeinden Jagstzell. Krs. Aalen, und Ravensburg. Kreis Ravensburg.
Die Seuche ist erloschen in den Gemeinden Heuchlingen, Kreis Gmünd, und Aldingen, Kreis Ludwigsburg.
Gemeinsthattsavvelle
der Kriegerkameradschasten Pfrondorf und Mindersbach
Zu einem Gemeinschaftsappell waren die beiden Kriegerkame- radschafteu pünktlich und vollzählig in Pfrondorf angetreien. In Abwesenheit des Kameradschaftsführers Huber begrüßte Kamerad Hartmann den Kreiskriegerführer Küchle. In mehrstündiger hervorragender Ausführung sprach letzterer über die Organisation, die Aufgaben und Einrichtungen des NS.-Reichs- kriegerbundes. Begeistert wurden die trefflichen Worte von den alten Kameraden der Kriegerkameradschaften ausgenommen. Ein gemütliches Beisammensein schloß sich dem dienstlichen Teil des Abends an.
Ebershardt und Wenden
Am Sonntag waren die Kriegerkameradschaften von Ebershardt und Wenden vom Kreiskrieqerführer zu einem Generalappell nach Ebershardt befohlen worden. Nach kurzen Begrüßungsworten des Kameradschaftsführers erqriff der Kreiskrie- gerführer das Wort, um die Kameraden in längeren Ausführungen über die neuen Aufgaben, die neue Gliederung und die Einrichtungen des NS.-Reichskrieqerbundes aufzuklären. Klar, kameradschaftlich, auch streng waren seine Worte. Daß die Ausführungen des Kameraden großen Eindruck gemacht haben, geht schon daraus hervor, daß bei beiden Kriegerkameradschaften se drei junge Kameraden der neuen Wehrmacht der zuständigen Kriegerkameradschaft beigetreten sind. Ein kameradschaftliches Beisammensein beschloß den gelungenen Abend.
Genossenschastsmühle erhält Erweiterungsbau
Calw. Am Sonntag wurde in Simmozheim die 18. ordentliche Generalversammlung der Eetreidemühlegenossenschaft Althengstett abqehalten. Der Geschäftsbericht ergibt eine Vermahlung von 5653 Doppelzentner Brotgetreide und 2525 Doppelzentner Schrotfrucht (ca. 600 Dz. mehr als im Vorjahr). Ein Erweiterungsbau an die Mühle zur besseren und zweckmäßigeren Lagerung des Getreides mit einem Kosten-Voranschlag von 10 bis 12 000 RM. ist geplant. Der Bau wird aus eigenen Mitteln bestritten.
HJ.-Heim und Arbeitsdienstlager
Herreuberg. Schon im vergangenen Jahr hat die Stadt Herrenberg den Bau eines HJ.-Heims und eines Arbeitsdienstlagers für die weibliche Jugend beschlossen. Die Finanzierung ist jetzt geregelt, so daß mit dem Bau begonnen werden, kann.
Eine Chamberlainrede vor einer Frauenoersammlung Verteidigung der Einkreisungspolitik London. Ministerpräsident Chamberlain sprach am Don- uerstagnachmittag auf einer Versammlung konservativer Fraueu. Er verteidigte die Einkreisungspolitik, deren Folgen er seinen Parteianhöngern verständlich zu machen suchte und betonte. England sei bereit, aus andere zu hören, werde sich aber nicht diktieren lassen. Im übrigen verlasse es sich auf seine Stärke. Deutschland soll wieder einmal „Beweise" liefern.
Daladier hielt „Beruhigungsrede" für Frankreich Erklärung vor der Kammer. — Zweideutige Argumente zur Schmackhastmachung der ungeheuren Rüstungslasten Paris. Ministerpräsident Daladier gab am Donnerstag in der Kammer die angekündigte Erklärung ab, die ganz darauf abgestellt war, dem französischen Volk die Notverordnungen und die ungebeuren Ausrüstungslasten schmackhaft zu machen. Gleichzeitig versuchte er, die von der Presse nervös gemachte französische Öffentlichkeit durch starke Worte zu beruhigen.
Angstpsychose als politisches Kampsmittel Eintrsisungsmaschine soll auf Höchsttour qebracht werden. Der . Deutsche Dienst" zu den Reden Chamberlains und Daladiers Berlin. Zu den am Donnerstag gehaltenen Reden des englischen und französischen Ministerpräsidenten schreibt der „Deutsche Dienst" u. a.:
Zwei Fragen zuvor: Glauben der englische Ministerpräsident und sein sranzösischer Kollege, daß sie mit solchen Reden der Entspannung der politischen Atmosphäre und damit dem Frieden und der Ordnung in Europa dienen? Beide Reden stellen den gefährlichen Versuch, mit unerhörtem Stimmaufwand und bombastischen Unterstellungen die eigene Katastrophenpolitik dieser Einkreisungsregisseure vor den Augen der Welt zu tarnen. Deutschland sieht jedoch jedenfalls nicht in der Lage, in den Ausführungen des englischen englischen wie französischen Ministerpräsidenten auch nur den Anschein eines Willens zu finden, die deutsche Bereitschaft, zu einer friedlichen Bereinigung der zur Lösung drängenden Probleme zu gelangen, mit einer allen Teilen gerecht werdenden positiven Einstellung zu beantworten. In London und Paris wurde am Donnerstaqnachmittag erneut die Angstpsychose als politisches Kampfmittel benutzt «nd man kann sich deutscherseits des Verdachtes nicht erwehren, daß England und Frankreich noch Siedetemperatur in gewissen Staate« erzeugen wollen und müssen, um die Einkreisungsmaschine auf Hochtour zu bringen und damit das Ziel langwöchiger diplomatischer Bemühungen zu erreichen.
Weitere 80 Leichen in USA. ausgegraben Der Eistmordskandal von Philadelphia. Ein Verhafteter gibt 21 Morde zu.
Philadelphia. Das Hauptquartier der hiesigen Geheimpolizei glich am Donnerstaq einem Tollhaus, als die 24 Männer und Frauen, die nach Aufdeckung des zweiten „Kartells der Verstcherungsmördcr" verhaftet worden waren, zum ersten Mal gemeinsam vernommen wurden. Die Mehrzahl der Verhafteten gestand einen oder mehrere Morde ein. und einer von ihnen gab sogar 21 Morde zu. Die Behörden ordneten an, daß weitere 60 Leichen ausgegraben werden. Bisher konnten wieder 40 Opfer der Bersicherungsmörder identifiziert werden.
Kandel und Verkehr
8,4 Mill. RM. Bauzutcilunge» bei der EdF. Wüstenrot. In
der ersten Maidekade konnte die Gemeinschaft der Freunde Wüstenrot wieder 6,4 Mill. RM. Baugeld für 619 Bausparverträge zuteilen; damit erhöhen sich die Zuteilungen des Gesamtwertes auf 370 Mill. RM.
Die Matth. Hohner AE., Harmonikafabrik in Trossingen»
konnte auch 1938 die Erzeugung sowohl in Mundharmonikas wie auch in Handharmonikas weiterhin steigern. 2n allen Abteilungen war das Unternehmen während des ganzen Jahres sehr gut beschäftigt. Bis zum Herbst lag die Gesellschaft mit den Ausfuhrziffern über denen des Vorjahres, gegen Ende des Berichtsjahres setzte aber eine rückläufige Bewegung ein, die zur Zeit noch nicht zum Abschluß gekommen ist. Hervorzuheben ist, daß die Matth. Hohner AG. einer der größten Devisenbringer der deutschen Exportindustrie ist. Nach Absetzung der Berufsbeiträge verbleibt ein Reingewinn von 365 904 (363 577) RM., der sich um den Vortrag von 244 698 (234 802) auf 610 602 (598 380) RM. erhöht. Hieraus werden wiederum 6 Prozent auf das AK. von 6 Mill. RM. verteilt und der Rest von 256 920 RM. auf neue Rechnung vorgetragen.
Die NSll.-Werke AG., Neckarsulm, hat im Geschäftsjahr 1938 wieder einen erhöhten Umsatz erzielen können, auch das Auslandsgeschäft hat sich nach dem Bericht der Gesellschaft günstig entwickelt. Der in den Vorjahren begonnene Ausbau der Betriebsanlagen wurde im Berichtsjahr fortgesetzt. Die Umstellung des Fahrradbaues ist beendet. Neu ausgenommen wurde die Herstellung einer Handmotorsäqe für den Vertrieb an die Holz» und Waldwirtschaft. Die Gesellschaft, die im Vorjahr zu Lasten einer Kapitalrücklage eine Erhöhung des Grundkapitals von 2,4 auf 3,6 Mill. RM. vorgenommen hatte, weist einen Reingewinn mit 626 496 (262 893) RM. aus. der sich um den Vortrag auf 695 045 (436 549) RM. erhöht. Es werden 8 Prozent (7) Dividende auf das AK. von 3,6 Mill. RM. verteilt.
Maggi GmbH, in Singen. Das Stammkapital der Maggi GmbH, in Singen, die in Berlin eine bedeutende Zweigniederlassung unterhält, wurde um 2,5 auf 15 Mill. RM. erhöht.
Die ao. HB. der Heinrich Lanz AE., Mannheim, genehmigte die Erhöhung des Grundkapitals um nom. 5. Mill. RM. auf uom. 12 Mill. RM. unter Ausschluß des gesetzlichen Vezugsrechts der Aktionäre. Der Aufsichtsratsvorsitzer Dr. K. E. Sippel, Berlin, wies u. a. darauf hin, daß der von der Gesellschaft entwickelte Bulldogg-Schlepper einen stetig steigenden Anteil an der Erzeugung der Gesellschaft erlangt habe. Obwohl die Produktion immer stärker hierauf konzentriert worden sei. hätten die - Jnlandsaufträge nicht annähernd aedeckt und ebenlowenia di«