Mittwoch, den 10. Mai 1839
3. Seite - Nr. 108
Naaolder Tagbl«tt «Der Gesellschafter-
Für die in Kleinbetrieben und in Handel. Handwerk, freien Berufen und in der Hauswirtschaft beschäftigten Jugendlichen ist ein Gemeinschaftsempfang angeordnet worden, über dessen Durchführung örtlich von den Dienststellen der Deutschen Arbeitsfront entsprechende Bekanntmachungen ergehen. Es wird erwartet, daß die Jugendlichen sich restlos beteiligen, und das; sie hierzu von ihren Betriebsführern und Meistern angehalten werden. An alle in der Vetreuungs- und Erziehungsarbeit der schaffenden Jugend stehenden Volksgenossen und Volksgenossinnen ergeht die Aufforderung, dem Gemeinschaftsempfang beizuwohnen.
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Nagold, den 10. Mai 1939 Ein Herz, glühend von großer Leidenschaft, ein Hirn kalt und klar, die Machtverhältnisse besonnen erwägend — das ist die Stimmung der Seele, die dem Patrioten geziemt in einer Nation, die um ihr Dasein ringt.
Treischke.
1V. Mai: 1760 Dichter Joh. Peter Hebel geboren. - 1871 Friede zu Frankfurt a. M.
Wegen Fehlleitung unseres Depeschenbrieses durch die Reichspost sind die neuesten Meldungen nur zum Teil in der heutigen Ausgabe enthalten. Aus dem gleichen Grunde muhte die heutige Nummer unserer Leitung leider verspätet herausgege- cken werden. Wir bitten unsere Leser um gütige Nachsicht.
Genevalavbettssüvrreir Müller; irr Aagold
Arbeitsführerbesprechung der Gruppe 262 Freudenstadt
Gestern weilte Gencralarbeitsführer Alfred Müller, Stuttgart, mit den Führern der Arbeitslager im Schwarzwald, soweit sie zur Gruppe 262 Freudenstadt gehören, in Nagold. Nach einer Besichtigung der Baustellen (Nagoldkorrektion, Waldwege) fand auf dem Rathause eine zweistündige Besprechung statt. Anschließend traf man sich im Hotel Post zu einem kurzen Beisammensein, wobei Bürgermeister Maier die Gäste namens der Stadt Nagold herzlich willkommen hieß.
Herbert Grohjohann (Flöte) Die zusammenklingende Vortragsfolge — zur Aufführung kamen Werke alter und junger Meister — zeigte eine gerne gehörte Vielgestaltigkeit. Die jugendliche Künstlerschar hat restlos begeistert und bewiesen, daß die Hitlerjugend nicht nur kulturelle Werte weiterträgt, sondern vor allem auch Neues schafft. Die Stuttgarter Pimpfe gaben weiter ein Konzert in den Kuranlagen in Bad Liebenzell. — Die Mehrzahl der Einzelhandels-Geschäfte der Stadt Calw haben sich entschlossen, bis auf weiteres an den Samstagen ihre Geschäfte um 16 Uhr zu schließen.
Generalversammlung des Spar- und Darlehenskassenvereins Möhingen
Am Sonntag hielt der hiesige Darlehenskassenverein im Gasthaus zur „Krone" seine Generalversammlung ab. Vorstand Dengler begrüßte die Anwesenden. Aus dem vom Rechner Wagner gegebenen Geschäfts- und Kassenbericht ging hervor, daß das Berichtsjahr in allen Sparten als ein durchaus gutes zu bezeichnen ist. hat sich doch der Gesamtumsatz gegenüber dem Vorjahr beträchtlich erhöht, und sind die Spareinlagen sogar uni über 40 Prozent gestiegen. Geschäftsführer Saut- ter vom Wü-Wa Lagerhaus Herrenberg richtete Worte des Dankes an die hiesige Darlehenskasse und ermahnte zu treuer Weiterarbeit zum Wohle der Gemeinde und des ganzen deutschen Vaterlandes Zur Wahl standen der Vorstand und die beiden Aufsichtsratsmitglieder Vetterle und Gauß. Alle wurden wieder gewählt. Nach einer kurzen Aussprache schloß der Vorstand die Versammlung mit dem Wunsche, daß die Darlehenskasse in jeder Beziehung fleißig in Anspruch genommen und daß in Zukunft die Versammlungen zahlreicher besucht werden möchten. Anklang fand das zum ersten Male zum Ausschank gekommene Freibier Möge der Spar- und Darlehenskassenverein auch in dem kommenden Jahr eine solch erfreuliche Bilanz aufweisen zum Segen unserer Dorfgemeinschaft.
Sängerehrung
llntcrjcttingen. Am Sonntag trafen sich die Vertreter und Dirigenten des Otto Elbenkreises in Sindelfingen zu ihrem diesjährigen Kreistag. Als Veiratsmitglied wurde u. a. Dirigent Barth von hier berufen. Mehrere Sängerjubilare wurden geehrt: für 50jährige aktive Sängerarbeit Simon Andler und G. Schäfer, für 40jährige Sängerarbeit Fritz Haag, sämtliche von Unterjettingen und für 30jährige Sängertätigkeit Eottlieb Weippert von Oberjettingen. Im Jahre 1940 findet das Kreisliederfest in Böblingen statt.
Gefnndhettsavvell dsv Nsutftben Suaend
Heute findet wie alljährlich der Gesundheitsappell des Deutschen Jungvolks statt. Zweck dieser Durchmusterung ist, genaue Uebersicht über Gesundheits- und Leistungszustand aller Jugendlichen zu gewinnen und kranke und anfällige Kameraden ^ sofort erforderlicher ärztlicher Betreuung bzw. notwendig wer- ! Senden gesundheitsführenden Maßnahmen zuzuführen. Die Er- ^ gebnisse des Gesundheitsappells, über die wir noch berichten, ! werden, gelten gleichfalls als Voruntersuchungen für Freizeit- 1 lager und Fahrten. !
Soldaterllebsn !
Konzert der Stadtkapelle Nagold !
Am Sonntag abend veranstaltet unsere bestbekannte Stadt- ! kapelle unter Leitung ihres Musikdirektors Rometsch einen Konzertabend, der das Leben des Soldaten in und außer Dienst vom Wecken bis zum Zapfenstreich in Ton und Bild festhält. Alte und neue Marschmusik wird zu hören sein. Insbesondere werden die immer gern gehörten Parademärsche für Infanterie und Kavallerie zu Gehör gebracht. Die KdF.-Singgruppe wird mit Begleitung der Stadtkapelle fröhliche Soldatenlieder vortragen. Ein Zapfenstreich, wie er sich in Wirklichkeit abspielt, wird der Vortragsfolge einen passenden Abschluß geben. Ein Manöverball schließt sich an.
Keimattveuev SEwavzwäidss in Amerika veofrvieden
Aus Milwaukee kommt die traurige Nachricht, daß der aus ! Ebershardt stammende Andreas Bühl er. der von seinem vor ca. 8 Jahren erfolgten Besuch in der alten Schwarzwald- ! Heimat noch in bester Erinnerung lebt, nach längerem, schweren Leiden und fast völliger Blindheit gestorben ist. Andreas Büh- ler, der in der Buchdruckerei Zaiser in den Jahren 1871/75 als Buchdrucker lernte, wanderte um die Jahrhundertwende nach Amerika aus, wo er es durch Fleiß und Tüchtigkeit zu einem eigenen Geschäft brachte. Seine Liebe und Anhänglichkeit zur , deutschen Heimat hielt er immer warm durch regen Briefwechsel > und noch im Alter von 73 Jahren reiste er mit seinem damals j 18jährigen Enkel Andrew übers Meer, um die Heimat noch einmal zu sehen und seine Verwandten im Schwarzwald und die seiner Frau im hohen Norden aufzusuchen. Wehmütig nahm er damals Abschied, wohl ahnend, daß es für immer sein werde. Bald darauf verschlimmerte sich sein Augenleiden, so daß er mit der Zeit erblindete und nicht mehr lesen und schreiben konnte was für ihn ein besonderer Schmerz war. Ein Gallenleiden mit schwerer Operation führte zum Tode. Seine Tochter und deren Mann, der sein Nachfolger im Geschäft ist. sowie sein Enkel Andrew, an dem er mit besonderer Liebe hing und der zurzeit als Offizier auf die Philippinen abkommandiert ist. betrauern den Vater und Großvater. Alle seine Freunde und Bekannten werden dem lieben Entschlafenen ein freundliches Andenken bewahren und grüßen die Hinterbliebenen übers Meer.
Appell der Kriegerkameradschaft
Emmingen. Am Sonntag trat die hiesige Kriegerkameradschaft zu einem Appell an. um einige verdiente Kameraden zu Ehren. Es wurde ausgezeichnet: Bernhard Renz für 50jäh- rige Mitgliedschaft. Joh. Georg Martini für 20jährige Führung der Kriegerkameradschaft. Christ. Walz für 20jährige Tätigkeit als Schriftwart, Ernst Weitbrecht, Landwirt, für 10jährige treue Verwaltung der Kasse. Tambour Bernhard Renz, für seine Tätigkeit als Trommler und Bernhard Martini als langjähriger Fahnenträger. Der Kameradschaftsführer überreichte den Kameraden die Ehrenzeichen und forderte alle Anwesenden auf. diesen vorbildlich Treuen nachzueifern. Mit einem dreifachen Sieg Heil auf unseren Führer und den r^ncilliedern wurde der Appell geschlossen. Im anschließend geselligen Teil wurden alte Soldatenlieder gesungen und alte Erinnerungen ausgetauscht.
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Aus Calw
Auf Einladung des Iungbannes 401 Calw veranstaltete der Iungbann 119 Eroß-Stuttgart in der Turnhalle der Truppführerschule des Reichsarbeitsdienstes ein großes Pimpfenkonzert. Gs wirkten mit: Das Iungbannorchester unter Leitung von Iungvolkfuhrer Pfohl. der Stuttgarter Pimpfenchor geführt von Fred Kuhlenthal. Reinhold Birk (Klavier) und
Aus Freudenstadt
Wie die Reichsbahndirektion Stuttgart mitteilt, verkehrt vom 15. Mai bis 7. Oktober in den Zügen 3843/O (Freudenstadt Hbf. ab 11.10 Uhr. Stuttgart Hbf. an 12.59. ab 13.09. Berlin Anh. Vf. an 23.04) und v 10/3864 (Berlin Anh.-Bf. ab 7.30, Stutt- j gart Hauptbahnhof an 17.28 Uhr, ab 17.40 Uhr. Freudenstadt ! an 20,04 ein durchlaufender Kurswagen 1., 2.. 3. Klasse Freu den st adt — Berlin Freuden st ad t. — Der Landrai des Kreises Freudenstadt Dr. Freiherr von Matter, hat die Kreishauptmannschaft in Prag übernommen. Im Zuge der Neuordnung des Verwaltungswesens im Protektoratsgebiet werden 20 Oberlandratsämter errichtet, von denen 12 auf Böhmen und die restlichen acht auf Mähren entfallen. Von diesen 20 Aemtern führt bis jetzt nur das Oberlandratsamt Prag sie Bezeichnung ..Kreishauptmannschaft".
Kreisrindviehschau und Iungviehpriimiierung des Viehzuchtvereins Calw
In Calw fand am 3. Mai eine staatliche Kreisrindviehschau und Jungviehprämiierung statt. Zur Kreisrindviehschau waren 6 Farren und 32 Kühe zugefllhrt. 6 Fairen und 27 Kühe wurden prämiiert. Die Iungviehpriimiierung war mit 47 Rindern beschickt, wovon 40 mit Preisen bedacht wurden. Die Qualität der Farren war zufriedenstellend: rein zahlenmäßig war die Beschickung mit Farren schwach. Im Gegensatz hiezu war sowohl die Klasse der Jungkühe, als auch der Altkühe zahlenmäßig starr. Das Kuhmaterial war ziemlich ausgeglichen, jedoch die Pflege und Haltung der Kühe ließen etwas zu wünschen übrig. Hier wirkt sich selbstverständlich das oft strenge Arbeiten der Zuchtkllhe aus. Die zur Iungviehprämiierunq vorgeführten Rinder waren im Typ sehr ausgeglichen, auch konnte festgestellt werden, daß die Haltung und Pflege der Jungtiere eine recht gute war.
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Um die Gebietsmeisterschast
Die zweite Runde der Bann-Auswahlmannschaften um die Gebietsmeisterschaft im Hand- und Fußball brachte am letzten Sonntag u. a. folgendes Ergebnis:
Fußball: Bann 401 Calw - Bann 126 Freudenstadt 0:1. Die siegreichen Mannschaften treffen nun am Sonntaa 21. Mai in der dritten Spielrunde aufeinander und ermitteln im Handball und Fußball die letzten vier.
Fasten — eine Operation ohne Messer
Von Charlotte Köhn-Vehrens
„Ich fahre ins Sanatorium, um eine Fastenkur zu machen."
„Eine Fastenkur? — Was bekommen Sie denn da zu essen?"
„Gar nichts!"
„Um Himmels willen, — wie lange soll denn das dauern?"
„Das wird dort der Arzt entscheiden. Jedenfalls zehn bis vierzehn Tage!"
„Menschenskind, zwei volle Wochen wollen Sie nichts essen? Sie sind wohl vollkommen wahnsinnig...? Sie wissen doch genau, daß jeder, der drei Tage nichts itzt, stirbt!"
lleberholte Jrrtiimer
Solche Gespräche sind eine Alltäglichkeit, soweit bei Fastenkuren überhaupt das Wort Alltäglichkeit gebraucht werden kann. Aber diese landläufige Ansicht, daß ein Mensch, der drei Tage nichts genießt, innerhalb dieser Zeit elend zugrunde gehen müßte, mutet den komisch an, der diese Fastenkuren genau kennt.
Als ich nun selbst in diesem Sommer in einer bekannten deutschen Kuranstalt Gelegenheit hatte, verschiedene Patienten während einer Dauer, die sich zwischen 10 und 21 Tagen bewegte, fastend zu erleben und dabei beobachtete, daß sie in ihren Leistungen nickt nur beim Svort. sondern
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SA. Sturm 26/180 Trupp 1
Heute 20 Uhr Truppdienst, Antreten im Sport.
NS-Frauenschaft—Deutsches Frauenwerk
Am Donnerstag, 11. Mai, Heimabend im Hause der NSDAP.
HI.Sef. 24/461 Nagold
Heute abend tritt die ganze Gef. einschl. derjenigen, die das Leistungsabzeichen machen, um 20 Uhr (in Uniform) am Haus oer Jugend an.
Iongbauu 461
Betr. Lagerkarten. Die Karten vom Freizeitlager sind sofort abzurechnen. Wer noch einige braucht, kann dieselben anfordern.
B tr. Bastelarbeiten. Die Bastelarbeiten sind ebenfalls in den nächsten 8 Tagen an den Jungbann abzuliefern.
Fähnlein 24/461 Nogold.
Pimpfe wir hören:
Heute von 18.45—>9.<>o Uhr. »Aus Zeit und Leben*; von 19.30—20.15 Uhr »Bremsklötze weg* von deutschem Flieg-rgeist. Am Donneistaz: von IO.— >0 30 Uhr »Volksliedersingen*; von l8 45 19.00 Uhr »Aus Zeit und Leven*;von 19 45—20.i0Uhr .Kurzberichte*; von 20. 5—21.20 Uhr »Furchtlos und trew*. Am Freitag: von 18 45—,9.00 Uhr .Aus Zeit und Leben'; von <9 45 20 15 Uhr .Kurzberichte'. Am Samstag: von 18—19 Uhr: »Tonbericht der Woche*.
Fähnlein 24/461 Nagold
Die Jungzüge (mit Jselshausin) treten nach dem gestern ausgeschriebenen Plan zum Gesundheitsappell am HJ.Heim !0 Minuten vor Dienstbeginn an. Turnschuhe und Sportkleidung mitbringen.
Mädelgruppe 24/461
Ab 19 30 Uhr rechnen sämtliche Schaflführerirmen einschl. Standort Jselshausen, die Maibeilräge auf dem Dienstzimmer ab.
BdM. 24/461 Nagold
Sämtliche Führern neu und Refereruinnen Punkt 20 Uhr in Uniform aus dem Dienst,immer.
BdM. Schaft 1. 4. 8, 6. 7.
Die Mai Beiträge müssen u»bedingt bis l7 Uhr bei der zuständigen Lchaflfüvrerin abgelief ri sei , da wir abliestrn müssen.
auch im Wandern uns Nichtfastenden weit überlegen waren,' daß sie, über diese erstaunliche Leistung hinaus, auch noch aufblühten und sich oft ein gan§ neuer Mensch aus ihrer Fastenhaut schälte, fing das „Wunder" an, mich stark z« interessieren. Ich habe nach dieser Zeit deshalb viele namhafte Äerzte über ihr Urteil und ihre Erfahrungen mit dem Heilsasten gefragt. Ich habe hauptsächlich bei allen Biologen, die jene wunderbaren Heilkräfte der Natur mit in ihre Methoden einbeziehen, immer wieder gehört, daß sie in schwierigen Fällen gern Fasten ihren Sorgenkindern verschreiben und sie deshalb in die großen deutschen Kuranstalten schicken, die heute sachgemäß solche Fastenkuren durchführen.
Der »Fastenvater«
Eine lange Erfahrung und das Vorrecht, diese Kuren zuerst in Deutschland eingeführt zu haben, besitzt ohne Zweifel Rudolf Just-Iungborn im Harz, der bei vielen der „Fastenvater" genannt wird. Er hat in seiner Tätigkeit weit über 6000 Fastenkuren geleitet, und ich bat ihn deshalb, mir aus der Fülle seiner Erfahrungen einiges über die Fastenkuren zu erzählen.
Rudolf Just ist. wie das bei derartigen Entdeckungen fast immer vorkommt, durch einen Zufall auf das Heilfasten gekommen. Im Anfang dieses Jahrhunderts weigerte sich ein an einer schweren Hautkrankheit leidender Patient gcnrz entschieden, während seines dortigen Kuraufenthalts irgend welche Nahrung zu sich zu nehmen. Kein Drängen und Zureden half. Dabei geschah das lleberraschende, daß dieser Mann noch nicht erlebte Fortschritte in seiner Heilung machte.
Am zehnten Fastentag unternahm er nebenbei mit vierzehn anderen „normalen" Patienten eine achtstündige Brockenwanderung. Er war der erste, der oben anlangte, der erste, der frisch und munter wieder zurllckkehrte, um sich arbeitenderwsise an seinen Schreibtisch zu setze», während sich die Esser schachmatt hinlegen mußten.
Dieser Fall gab zu denken. Das Buch des Amerikaners Dewey: „Die Fastenkuren und das Morgensasten", das 1907 erschien, vermittelte Rudolf Just weitere wissenschaftliche Aufschlüsse. Daraufhin beschäftigte er sich eingehend mit dieser umwälzenden Frage, versuchte das Fasten am eigenen Leibe und setzte dann später, über viele Widerstände hinweg, diese Therapie bei hoffnungslos scheinenden Fällen durch, deren Krankengeschichte nach der Behandlung oft wie ein Wunder anmutete. Inzwischen ist neben vielen anderen Werken längst ein wissenschaftliches Buch erschienen, das den Titel „Hungerkuren — Wunderkuren« trägt und damit eigentlich schon vorwegnimmt, was wir über das „unglaubliche« Fasten hiex sagen wollen.
Tatsächlich wird beim Fasten nichts gegessen, sondern nur in zugemessenen Mengen getrunken. Man gibt des Morgens Tees, mittags während des Vollfastens meistens eine Tasse Eemüsebrühe, abends wiederum nur deutsche Tees oder Wasser. Alkohol und Nikotin verbietet sich von selbst. Luft- und Sonnenbäder unterstützen die krassen Ausscheidungen der Gift- und Krankheitsstoffe, die beim Fasten eintreten.
Darin nämlich liegt der große medizinische Wert des Heilfastens, dieser „Operation ohne Messer", wie Rudolf Just sagt. Im Körper des Menschen sammeln sich im Laufe seines Daseins, teilweise durch die Krankheiten, teilweise durch falsche Ernährung, eine Unmenge Giftstoffe, nicht ausgeschiedene Schlacken und verschiedene Fäulniserreger. Der Körper, dem durch unsere Art der Ernährung immer von neuem schlackende Stoffe zugeführt werden, kann sehr
IVci gerne Zeit und Kraft erspart, der mackt es nack der A-^lrt, denn G ist das reckte Mittel kür Zrbeitsieug und kandwerkskittei.