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^ Wo lustiger komrm von Hanne» Peter Ltolp
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Wollen Sie nun endlich", unterbrach ihn der Alte kreischend, „diesen Heinrich von Mailand holen oder nicht? Mann, ich sage Ihnen, holen Sie mir diesen Burschen setzt her. öder Sie sollen mich kennenlernen, verflucht und znaenäht. Offenbar stecken Sie mit diesem Wüstling, diesem Mädchenoerführer, diesem gottverfluchten Attbikdmaler unter einer Decke!"
Bertram verschlug es glatt die Sprache. Er wollte zu einer heftigen und gebührenden Entgegnung schreiten, aber er brachte vor Erreaüna über vieles schreiende, brüllende und offenbar auf einen Mord ausgebende dürre Männchen kein Wort hervor. Er lchnapvte nur.
„Zum Teufel", donnerte Theodor Hal- baum, ..haben Sie mich nun verstanden?"
, Kr<r-!" würgte der Diener angestrengt und last b'aurot im Gesicht hervor, und es lchien, als sei er vor lauter Empörung über dielen ungebärdigen Besucher nahe am Ersticken.
N'ktoria erichien.
M>t großen, erschrockenen Augen sah sie von dem Diener auf das dürre Männchen, das ganz den Anlchein erweckte, als wollte ;s Bertram mit Haut und Haar verspeisen.
„Bitte, Bertram", rief sie ungehalten, „wollen Sie mir erklären, was es mit diesem Skandal hier auf sich hat?"
Theodor Halbaum erblickte das Mädchen.
„Ich nebme an", schrie er ihr zu, .datz Sie in diesem Schlosse irgendwie etwas zu melden haben und ich ersuche Sie ebenso dringlichst wie mit dem letzten Rest der mir noch zur Verfügung stehenden Höflichkeit. Herrn von Morland hierher zu holen!
Viktoria trat heran. Sie bemerkte an dem Hörrohr, das der Alte in seine Ohrmuschel gesteckt hatte, daß der Besucher offenbar sehr schwerhörig sein mutzte.
Sie rief in den Trichter hinein: „Neaen Sie sich doch nickt so auf. mein Herr! Was geschehen soll, kann doch wahrhaftig auch in Ruhe geschehen. Ich werde Herrn von Moyland holen lassen!"
„Danke!" keuchte Theodor, denn da es eine Frauenstimme war, hatte er verstanden.
„Bitte. Bertram", wandte sich Viktoria an den Diener, „gehen Sie und holen Sie Herrn von Morland. Er wird auf seinem Zimmer sein."
„Sehr wohl", antwortete Bertram, und schweratmend stieg er die Treppe hinauf.
„Was wünschen Sie denn von Herrn von Morland?" schrie Viktoria in das Hörrohr. „Sie sind ja ganz aufgeregt."
„Ha, und ich sollte nicht aufgeregt sein, wie?" knirschte der alte Halbaum. „Ich sollte mich nicht darüber aufregen, wenn dieser Morland mit meiner Tochter, mit meinem unschuldigen Mädchen auf und davon geht."
„Oh!" sagte Viktoria erschrocken.
„Er ist ein ganz bekannter Wüstling!" (schnaubte Halbaum.
„Mein Gott!" flüsterte Viktoria entsetzt. ' „Er ist ein Mensch, der nichts wie Akt- aemälde malt, ein schändlicher Don Juan W er, der unerfahrene Mädchen als Modelle in sein verdammtes Atelier lockt!"
„Furchtbar!" sagte Viktoria ericklaaen.
„Und jetzt hat er sich an mein Mädel herangemacht", versetzte der Alte mit bebender Stimme, „um sie offenbar den gleichen Peg gehen zu lassen, den vorher die anderen bedauernswerten Mädchen als seine Modelle von ihm zu gehen gezwungen waren!"
„Pfui!" hauchte Viktoria kraftlos. Also so einer war Heinrich von Morland!
Viktoria fühlte, wir sich ihr Herz zusam- menkrampfte. Die ganze Nacht hatte sie wach gelegen und über jenen Brief nachge- dackt, den Dr. Stenbock an ihren Vater geschrieben hatte. Und je mehr sie darüber nachgedacht hatte, um so wankender war sie in ihrer vorgeiatzten Haltung geworden. Was die beiden alten Herren da ausgemacht hatten, war schließlich verzeihlich, denn Papa wollte doch nur ihr Bestes, und der Dr. Stenbock wünschte dies seinem Neffen offenbar auch. Und datz Morland hierhergekommen war, obwohl ihm der wahre Zweck seines Besuches bekannt war, das durfte sie nun doch nicht als verab- schruungswürdig bezeichnen. S'e wußte, datz er sich Hals über Kopf in sie verliebt hatte, und sie almte, datz dieses Verlieben nicht nur ein Verlieben schlechthin war. Das satz tiefer. Und auch sie spürte doch.
wie sehr ihr Herz nach ihm schlug. Ja. sie liebte ihn! Aber n"nmehr, jetzt, da man ihr diese schrecklichen Enthüllungen über ihn machte — nein, und nochmals nein, er war nicht wert, datz sie U'm ihre Liebe schenkte! In Abscheu mutzte sie sich von ihm wenden.
Der alte Halbaum, der in seinem Grimm unerschöpflich in der Erfindung neuer Greuelnachrichten über diesen Morland zu fein schien, erhob wiederum leine Stimme.
„Er ist", rief er, „ein solcher, der jedes hübsche Mädchen, das er sieht, besitzen möchte. Hüten Sie sich vor ihm, meine junge Dame, hüten Sie sich vor diesem Wolf im Schafspelz! Er ist dos Unglück Hunderter von jungen Mädchen! Schwergeprüfte Eltern fluchen ihm. und weinende Mütter vermögen ihre schme^zerrissenen Töchter nicht zu trösten."
Ein lebhaftes Händeklatschen, das plötzlich erscholl, ließen Viktoria und Halbaum sich umwrnden.
Oben auf der Treppe stand Tilo.
„Bravo!" rief er. „Großartig vorgetragen. Aus was war das? Von Ibsen? Gerhard Hauptmann? Aus irgendeinem Stück dieser Dichter stammt es doch. Ich möchte wetten, es war von Ibsen? Sie nehmen Schauspielunterricht. Fräulein von Stansberg?".
(Fortsetzung folgt.)
Staatsbegräbnis für Robert Bofch
Stuttgart. Ter Führer hat für den verstorbene» Gründer des weltbekannten Werknnternehmens Dr.-Jng. h. r. und Dr. med. h. r. Stöbert Bosch, dem „Pionier der Arbeit", ein Staatsbegräbnis angeordnet.
Müttererholung der NSV
nsg. Stuttgart. Auf Veranlassung der Gauwaltung Württemberg-Hohenzollern der NS.-Volkswohlfahrt konnten 147 Mütter unseres Gaues in mehreren Müttercr- holungsheimen untergcbracht werden. 56 von ihnen fuhren in den Schwarzwald in das NSV.-Erholungshcim Wildvcrg, während 30 in das noch höher im Schwarzwald gelegene Erholungsheim der NS.-Frauen- fchaft Lauterbach verschickt werden konnten. Das NSV. - Müttererholungsheim Jsny nahm 34 Mütter auf, und von den 27 Müttern, die sich im Erholungsheim Landgut Burg bei Beutelsbach im Nemstal erholen, dürfen sogar 10 ihren Säugling mit- bringen. Es sind diesmal Kriegerwitwen, Soldatenfrauen und Mütter gefallener Sol-
Ankerschlagung von Obstsendilngcn ^
Stuttgart. Um seinen Bedarf an Aepfekn auf möglichst billige und bequeme Weise zu decken, eignete sich der 41 Jahre alte verheiratete Erich L. aus Nürnberg, der als Reichsbahngehilfe bei der Eilgiiterabfertigung auf dem Stuttgarter Hauptbahnhof beschäftigt war. Ob st send ungen an, die wegen unrichtiger Bezettclung oder Verfrachtung beanstandet und vorläufig verwahrt worden waren. Er ersetzte Anhängezettel und Frachtbriefe durch andere und leitete die Sendungen an eine Deckadresse bahnlagernd nach Stuttgart-Feuerbach weiter, wo er sie, cn Empfang nahm. Dadurch gelang es chm, insgesamt acht Kisten mit rund ^/-Zentner Obst in seinen Besitz zu brmaen. Das
Amtsgericht verurteilte ihn wegen fortgesetzter Amtsunterschlagung, Verwahrungsbruch und Urkundenfälschung zu einem Jahr Gefängnis.
Oke Diebstähle aus dem Almer Gäterbahnhof
Mm. Mehrere Monate hindurch wurden auf dem Ulmer Güterbahnhof eine Reihe von Diebstählen ausneführt, ohne datz es zunächst gelungen wäre, die Diebe zu fassen. Vor der Strafkammer hatten sich nun wegen dieser Diebstähle der schon mehrfach vorbestrafte 24jährige Anton Kalb recht aus Offenhansen und der in Ulm wohnhafte 22 Jahre alte Franz Podlesnik zu verantworten. Die Angeklagten hatten als Arbeiter einer Ulmer Firma täglich auf dcni Güterbahnhos zu tun und bei dieser Gelegenheit sowohl im Güterschuppen als auch in den Schuppen zweier Speditionsfirmen wahllos Pakete an sich genommen. Süßwaren, Kleider, Radioapparate, Schuhe, Tabak, Likör, Margarine und andere Sachen fielen m ihre Hand. Angeklagter Kalbrecht wurde wegen 14 Verbrechen des schweren Diebstahls und Wegen einfachen Diebstahls zu vier Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust verurteilt; außerdem wurde gegen ihn Sicherungsverwahrung ausgesprochen Der Angeklagte Podlesnik wurde als der Verführte angesehen; er erhielt ein Jahr Gefängnis.
Neues aus aller Welt
Zwei Berufsverbrecher erschaffen
Wie der Reichsführer ss und Chef der deutschen Polizei mitteilt, wurden die Berufsverbrecher Eduard Killt und Werner Knorr erschossen.
In einem Bach ertrunken
Die Zeitungsträgerin Frau Berta Fischer in Eio;en au (Bayern) glitt auf einer kleinen Brücke aus und fiel ins Wasser. Obwohl sofort Wiederbelebungsversuche unternommen
Kein Inder glaubt mehr London
Neuer Freiheitsaufruf Böses
Berlin. 13. März. Snbhas Chandra Bose, der bekannte indische Nationaliskenführer, der kürzlich mit einem Freiheitsmnnifest das indische Volk zum Kampf gegen seine englischen Bedrücker ausgerusen hat, richtete über einen Rundfunksender einen neuen Appell an seine Landsleute, in dem er den nahenden Tag der Befreiung Indiens aus der Knechtschaft Englands begrüßt und das indische Volk aussor- dcrt, sich in der kommenden Auseinandersetzung aufdieSeiteJapansundder Dreierpakt machte zu stellen. In dem Aufruf heitzt es u. a.:
Ein Sieg des britischen Weltreiches bedeutet die Verewimmg unserer Sklaverei. Eine Emanzipation Indiens kann nur durch den völligen Sturz dieses Weltreiches bewirkt werden. Deshalb handelt seder Jnccr, der jetzt für Großbritannien arbeitet, gegen die wahren Interessen seines eigenen Landes und wird zum Verräter an der Sache der Freiheit. Die indischen Nationalisten werden nicht nur gegen ihre imperialistischen Herren zu kämpfen haben, sondern auch gegen die Lakaien des britischen Imperialismus, die Mir Jaffars und Umichanos der heutigen Zeit. Und es müßte jedem einzelnen so klar sein wie nur irgend etwas, daß cS lächerlich ist, an einen Kompromiß mit einem Weltreich zu denken, das bald vom Erdboden verschwunden sein wird. Nur ein auf dem Monde Lebender kann annehmen, daß Indien heute noch den Dominion-Statns innerhalb des Empires wünscht, oder daß sich auch nur ein einziger Inder findet, der noch das geringste Maß an Glauben für britische Versprechungen besitzt die nach Beendigung des Krieges erfüllt werden sollen. . _
wurden, konnte sie nicht mehr dem Leben zurückgegeben werden.
2luo einer Lawine gerettet
Auf einem Bergwcg bei Reutte in Tirol wurden drei Kinder beun Rodeln von einer Lawine überrascht und verschüttet. Ein zu- sällig in der Nähe befindlicher Jäger, der de» Vor,all beobachtet hatte, macme sic» io,orr daran, mit eurer Schaufel die Kinder wieder auszimraben. Sie tonnten verhältnismäßig rasch geborgen werden. Wiederbelebungsversuche waren erfolgreich.
Brandkakastrophe in Irland
Die irische Stadt Cork ist von einer gewaltigen Brandkatasrrophe heimgesucht worden. Die Geschnftsbiertcl der Stadt sollen teilweise vernichtet worden sein.
Statt Aebergewinnen Preissenkungen
Im Anschluß an eine Besprechung bat der Reichskommissar für die Preisbildung in einem Erlaß an den Leiter der Reichsgruppe Handel zur Frage der Preissenkung Stellung genommen. Er stellt fest, daß er aus die Durchführung aller nur möglichen Preissenkungen für Gegenstände des öffentlichen und ebensosehr des privaten Bedarfs entscheidenden Wert lege. Jeder Kaufmann habe also seine Preise mindestens in einem dem Ueber- gewinn des Jahres entsprechenden Verhältnis zum Umsatz zu senken, und zwar derart, daß künftig kein Uebergewinn mehr entsteht. Preissenkungen der Lieferanten des Kaufmanns seien in voller Höhe weiterzugeben. Nicht zu senken seien die Preise, deren Unterschreitung gesetzlich verboten ist. Außerdem brauche der Kaufmann solche Preise nicht von sich aus zu senken, zu deren Einhaltung er sich dem Hersteller gegenüber verpflichtet habe. ?.B. bei Markenware.
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UM viel zu leisten. Einige Handvoll — im ersten heißen Spülwasser verrührt — machen das Wasser weich und verhüten Kalkablagerungen im Gewebe. Die Wäsche wird klarer und düstet frisch. Gehen Sie mit Sil sparsam um; durch die erhöhte Nachfrage steht es nicht immer in beliebiger Menge zur Verfügung. Zum Schluß eine Bitte: Kaufen Sie nicht über Ihren normalen Bedarf, denn das stört eine gerechte Verteilung!
Psrsil-Wsrks, Düsseldorf
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N2DAP.—Ortsgruppe Calw.
Der Marichblock Calw der Politischen Leiter tritt am Sonntag, den I5.ds.Mts., um 8 30 Uhr vor dem Dienstziminer der Ortsgruppe an.
Der Ortsgruppenleiter.
Zntellg. Frau
wünscht »och etwas zu verdienen. Gute Handschrift und Auffassungsgabe vorhanden.
Offerten unter E. P. SS an die Geschäftsstelle der „Schwarzwald- Wacht".
Kinderliebes
MSdel
das evtl. Kochen dann, in Haushalt mit 2 Kindern gesucht. S1ud..Aff. Stiefel. SchSntal
Jagst
Näheres zu ersahren bei Fr.
Fülle, Bad Liebenzell, Hotel Ochsen.
Siadtgemeiilde Weil der Stadt
Zu dem am Montag, de» 16.März 1942 stattfindenden
Krämer- Viel), uns Slvweinkmarkt
wird hiermit eingcladcn.
Personen und Vieh aus verseuchten Kreisen werden zum Markt nicht zugelassen.
Für die zum Markt gebrachten Tiere sind Ursprungszeugnisse mitzubringen.
Beginn de« Schweinemarkls 8 Uhr, des Biehmmkis um 9 Uhr
Der Bürgermeister.
Hasenftall
mit 6-8 Fach zu Laufen gesucht.
Von wem, sagt die Geschäftsstelle der „Schwarzwald-Wacht".
Verkaufe eine mit dem S. Kalb zg Wochen trächtige, schwere
Schaffkuh
Fritz Gaiser, Liebelsberg
Schlachlpferde
Kaust zu Höchstpreisen Pserdr- grotzschlächterei Eugen Stütze. Kirchheim L. Tel. 662 u. Köln,Rh.
Kaufe Schlachtpferde
Kündig an (auch verunglückte) zu den besten Tagespreisen
/^Woltlob Riebt, Pferdeschlächterei, Pforzheim
Dbtz. M. Höflich. Große Gerberstr. 6—Gegründet 1893 —Fe rn spr.7254
Verkaufe ein paar schöne, starke
LSuferfchrveine
Christian Kaz, Althengftett
vetiaSssen
„Mevtsu" ist sltvevgbit gegen äss hiebei. Preis kW. 2.90. ln ollen /zpotbeken.
Klsinanrolgen bitte bsr bersblen!
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sti/res 7ages uu'rä wieäer „auFrSokru". /lnrrigea-lp'rrbllaZ eriuuerc äeu Käufer immer au/s iVeue uuä er/icktt se<4 /ulererre /Sr //?re /^'rma.