«. Seite — Nr. 88
Weltpolitische Entscheidungen im Mittelmeerraum
Spanien keine französische Etappe — Italiens Lebensansprüche am „mare nostro" und Englands angemaßte Aufpasserrolle in Europa
Der Beitritt Spaniens zum Antikominternpakt und die Eingliederung Albaniens in das italienische Imperium haben beide Fronten abgesteckt und Stellungen für einen Weltkampf Umrissen, der unserem Jahrhundert sein Gepräge gibt. Es ist der Kampf des Weltjudentums um die Herrschaft. Die Juden haben in den zwei Jahrtausenden ihrer Zerstreuung über alle Länder der Erde nie so dicht vor ihrem Ziele gestanden wie in diesen Jahrzehnten. Aber der letzte Griff nach der Macht über die Welt hat auch den stärksten Widerstand ausgelöst. Und zum erstenmal ist die jüdische Weltgefahr nicht mehr nur von einzelnen gefühlt, sondern von Millionen erkannt worden. Wir glauben an den völligen Sieg, denn wir vertrauen auf die gerechte Sache, zumal diese gerechte Sache auch von den stärksten Bataillonen vertreten wird. Dieses jüngste Geschehen im Mittelmeer aber gehört ebenfalls zur Verstärkung dieser Bataillone. Die jüdische Regie wirft deutlich erkennbar ihre Schatten über London und Paris. Zunächst erklärten Engländer und Franzosen, daß sie die Vorgänge nichts angingen — wie dies ja auch der Fall ist —, aber dann erfolgte der unterirdische jüdische Druck, und jetzt heult die Meute von Moskau über Neuyork bis zum Quai d'Orsay und zur Downing Street. Der Jude steht hinter allem.
Spanien wurde 32 Monate vom Bürgerkrieg verheert. Angreifer war der jüdische Weltbolschewismus. Nach Lenins Vermächtnis sollte dieses Land der westliche Pfeiler des bolschewistischen Daches über Europa werden. Und das Spiel war nicht schlecht eingefädelt. Für eine hilflose liberale Welt prägte man das schöne Wort Nichteinmischung, und zugleich warf Moskau rücksichtslos, über „bürgerliche Hemmungen" erhaben, Material und Menschen auf den spanischen Kriegsschauplatz. Zum erstenmal funktionierte auch die Komintern als internationale Fremdenlegion. Mehr als einmal war es der Einsatz dieser „Internationalen Brigaden", die, gestützt auf hochwertiges sowjetrussisches, amerikanisches, englisches und französisches Kriegsmaterial operierten, welche zumindest zur langen Dauer des Krieges entscheidend beitrugen. Man denke an den Entsatz von Madrid im November des ersten Kriegsjahres, an Guadalajara und die dort erfolgte zweite Verhinderung der Einnahme Madrids im zweiten Jahr, an die so blutige Offensive bei Brünste, die die baskischen Sowjets vorübergehend sicherte, an den Fall Teruels, der die Katalonienoffensive um Wochen verzögerte. Die bolschewistische Kriegsleitung fand dabei in der famosen „Nichteinmischung" über das Frankreich des Vollblutjuden Leon Blum (sein Vater hieß noch Kar- sunkelstein) einen bereitwilligen Weg. Hilfestellung leistete dabei das „konservative" England des Herrn Anthony Eden. Selbstverständlich lieferte auch eifrig das „neutrale" Amerika des von Juden umgebenen Roosevelt. Aber die jüdische Rechnung ging dennoch nicht auf. Denn in Deutschland und Italien waren die Drahtzieher erkannt. Taufende Freiwillige aus beiden Völkern fochten an der Seite der spanischen Freiheitskämpfer Francos, und Judas Streitmacht zerbrach.
Der direkte Angriff auf Spanien war abgeschlagen. Was das Weltjudentum über Moskaus blutige Faust nicht erreicht hatte, sollten nun die goldenen Kugeln der Demokratien besorgen. Aber die 32 Monate waren eine zu gute Lehre gewesen. Die „Nichteinmischungskarte" stach nicht mehr. Das nationaleSpanien trat dem Antiko - minternpakt bei, und als Sechster im Bunde arbeitet es nun Seite an Seite mit den Mächten der Ordnung an der Befreiung der Völker von der jüdischen Weltbedrohung.
Was hat dieses neue Spanien im kommenden Weltgeschehen zu bedeuten? Diese Frage stellen, heißt auch die Antwort geben auf die Schwere und Erbitterung des blutigen Geschehens der letzten drei Jahre. Spanien beherrscht den westlichen Teil des Mittelmeers und den Eingang zu dieser
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Samsta g, de n 1ö. Ap ril 183»
, so entscheidungsvollen See. Bisher gab es in diesem Teil i des Mittelmeeres nur eine Macht: Frankreich. Drüben in > Afrika warteten nach dem Willen Pariser Machtpolitiker ! die farbigen Millionenreserven der „ruhmreichen französischen Armee". Ihr Einsatz war bisher nie fraglich. So sicher war Paris in der Vergangenheit in der Nichtachtung Spaniens, daß man sogar daran dachte, einen Tunnel unter der Meerenge von Gibraltar hindurchzuführen und so auf dem Landwege die afrikanischen Hilfsvölker anzutransportieren. Ganz Spanien als französische Etappe! Ein spanisches Königreich dachte noch vor wenigen Jahren daran, Spanisch- Marokko an Frankreich zu verkaufen. Franco startete seine Neugeburt Spaniens von hier aus. Genügt dieser Hinweis allein nicht schon um den ungeheuren Wandel zu kennzeichnen?
FrankreichsMittelmeer-undEuropa st rategen müssen umlernen. Und nicht nur die Frankreichs! Da ist ferner England mit seinem einst unbe- zwinglichen Zwingfelsen Gibraltar. Dieser Fels ist spanisches Territorium und ist nur eine betonierte Kreideklippe zwischen dem europäischen und dem afrikanischen Gebiet der neuen Großmacht. Blockade der Atlantikeinfahrt ist keine „innere" britische Angelegenheit mehr, sondern auch eine sehr wichtige spanische Frage.
Zugleich mit dieser endgültigen Entscheidung, die auch den letzten Demokraten geklärt hat, in welchem Lager Spanien zu finden sein wird, hat der Duce eine andere gefällt. Albanien gehört von nun an zum italienischen Imperium. Das bedeutet die Verwirklichung einer alten italienischen Lebensnotwendigkeit. Das Adriatische Meer galt schon immer als "Jl mare nostro — Unser Meer!" War dies bisher ein Wunschbild und eine Forderung, so ist dies jetzt Wirklichkeit. Ein Blick auf die Karte zeigt die besondere Möglichkeit der italienischen Stellung im Mittelmeer. Dieses Meer ist schlechthin für Italien das Leben. Dieses Leben war stets iebr aeiäbrdet. wenn Rom obne
Das sind die Besch
Paris und London haben es gerade nötig, wegen der Neutralität Griechenlands ein sentimentales Melodrama aufzuführen: Sie waren es, die im Jahre 1917 die Selbständigkeit dieses Staates mit Füßen traten, so schreibt die DAZ. Wie im Kriege dieDemokratien gegen die Neutralität Griechenlands vorgingen, zeigen folgende zeitgemäße Erinnerungen: Während Veni- felos, der später Griechenland ins Unglück führte und so rühmlos endete, schon 1914 den Eintritt Griechenlands in den Weltkrieg propagierte, hielt König Konstantin mit dem Volk und der Armee energisch an der Neutralität fest. In mehreren Wahlen wurde die Kriegspartei geschlagen. Das hinderte die Entente nicht, im Jahre 1916 die Konsuln der Mittelmächte in Saloniki zu verhaften und das jetzt so viel genannte Korfu und andere griechische Inseln zu besetzen. Eine Armee landete unter Verletzung der griechischen Hoheit in Saloniki und marschierte gegen die Bulgaren. Die griechischen Küsten wurden blockiert. Ein Ultimatum vom Juni 1916 erzwang die Demobilisierung des Heeres, die Entlastung des Ministeriums und die Auflösung der Kammer. Bald daraus bildete Veniselos in Saloniki mit Hilfe der Entente eine Gegenregierung. Die Entente verschärfte die Blockade und suchte das griechische Volk durch Hunger zum Kriegseintritt zu zwingen. Als auch das nichts half, wurden die Kriegsschiffe weggenommen. Ein Putschversuch von Veniselos in Athen scheiterte, obwohl die Kriegsschiffe der Entente zu feiner Unterstützung den königlichen Palast bombardierten. Durch ein neues Ultimatum wurde Griechenland gezwungen, seine Armee nach dem Peloponnes zu überführen und alle Geschütze auszuliefern. Weitere Teile des Landes wurden besetzt. Als König Konstantin dann dem Verlangen der Entente, die thessalische Ernte für die Entente zu requirieren, Widerstand leistete, wurde ein Ultimatum überreicht, das die Abdankung des Königs und seine sofortige Abreise verlangte. Der König ernannte seinen zweiten Sohn Alexander zu feinem Stellvertreter und verließ das Land. Veniselos wurde Diktator und Griechenland trat in den Krieg ein. Dieses Beispiel zeigt, wie heilig den
Macht war. Deutschlands Vorkriegsvolitik war blind gegenüber der Wirklichkeit, da sie dies nicht richtig in Rechnung letzte. Dieses meeroffene Italien hatte damals keine maritime Macht und war so ein Gefangener des Meeres und damit der beiden Mächte, die hier allein bestimmend waren: England und Frankreich. Heute ist das faschistische Rom wieder aus dem Wege, zum unbedingten Herrn im eigenen Lebensraum zu werden, und die Eingliederung Albaniens ist dabei ein entscheidender Abschnitt. Von der Küste bei Bari kann man über die Straße von Otranto die Schneeberge Albaniens blitzen sehen. Heute leuchten sie über eine italienische Meeres st raße. Kein fremdes Kriegsschiff kann ohne Roms Einverständnis diese 75-Kilometer- Lücke postieren, und die Zeiten der Aufrichtung eines zweiten Malta auf Korfu sind vorbei. Damit ist auch die gesamte Rückseite des italienischen Stiefels gegen die See vollkommen gesichert. Wahrlich eine lebenswichtige Entscheidung und eine rein italienische dazu!
Jugoslawien war von einer verblendeten Pariser Politik einmal als ähnlicher Kettenhund gedacht, wie dies die Tschecho-Slowakei seligen Angedenkens für den deutschen Lebensraum sein sollte. In Belgrad hat man schon vor Jahren die Sinnlosigkeit und Gefährlichkeit einer derartigen entwürdigenden Rolle erkannt, die zudem den eigenen Lebensinteresten so entschieden widersprechen würde. Deutschland und Italien aber sind die Nachbarn, mit denen Jugoslawien zusammenleben muß, und auch das Zuckerbrot und die Peitsche englischer Einkreisungspolitiker können diese einfache Tatsache nicht aus der Welt schwindeln.
So haben die Ostertage trotz kriegerisch-demokratischen Geschreies Europa der Möglichkeit eines dauerhaften Friedens nähergebracht. Die Weltfront der zum Kriege treibenden Juden ist an entscheidenden Stellen zurückgeschlagen worden. Die Front der Freunde der Ordnung ist wesentlich verstärkt. Diese Erkenntnis sollte für alle friedensliebenden Staaten ausichlaaaebend sein. H- D.
itzer Griechenlands
Demokraten Integrität und Neutralität der kleinen Staaten sind, und es ist bezeichnend, daß auch damals die Westmächte sich bei ihrer brutalen Vergewaltigung Griechenlands „Schutzmächte" dieses Staates genannt haben
FeWeLmlge« im Protektoratsgebiet
Ein Drittel des gesamten tschechischen und slowakischen Vermögens war in jüdischen Händen
NSK. In den Straßen der Hauptstadt des Protektorats, aber auch in den der größten Provinzstädte kann man seit mehreren Tagen ein immer häufigeres Bild beobachten: Eine seetüchtig gezimmerte Kiste in der Höhe eines kleinen Möbeltransportwagens wird sorgsam und bis auf den letzten Platz mit kostbaren Möbelstücken und Teppichen aufge- füllt und mit Eisenbändern verschlossen. Rechts unten an der Außenwand prangt in blauer Farbe die vielsagende Anschrist „To London" oder „To Tel Avive".
Die Juden machen sich reisefertig, um dem ungastlich gewordenen Prag den Rücken zu kehren! Allerdings, die Zahl der auswandernden Juden ist im Verhältnis zur jüdischen Bevölkerung Prags nicht sehr wesentlich. Durch die Stillhaltevsrordnung wurde es besonders den Juden mit Realbesitz und Geschäften unmöglich gemacht, unvermittelt ihre Zelte abzubrechen,' außerdem sind zahlreiche jüdische Unternehmen, insbesondere in der Bekleidungsindustrie, derart umfangreich, daß eine sofortige Uebernahme und Arisierung schon aus dem Grunde wohl auch unmöglich erscheint, als es den tschechischen Unternehmen, die meistens Kleinbetriebe geblieben sind, einfach an dem nötigen Uebernahmekapital mangelt. Die bekannten jüdischen Groß- firmen-Anschriften, wie Löbl, Kohn, Aschermann usw., sind freilich schon aus dem Straßenbild verschwunden und durch
Roman von Klara Laidhausen.
UrheberrechtSschutz durch Verlagsanstalt Mauz, Regensburg. 21. Fortsetzung. Nachdruck verboten.
Aber dann, als sie allein waren, als Ditha Ditha sein durfte und den beiden Freunden rückhaltslos von ihrem Fürchten und Hoffen sprach, als Ilse in ihrer lieben, lebhaften Art die goldensten Zukunftsträume spann und Heinz seine wohlüberlegten, klugdurchdachten Ratschläge dazwi- schenwars — da wurde es ein schönes Beisammensein, das jedem der drei Menschen, die sich so gut verstanden, unendlich viel gab, Stunden reiner Harmonie, wie sie das wild- bewegte Spiel des Lebens nicht allzu häufig bietet. —
Auch jetzt wieder, als sie an den schönen Abend zurückdachte, wurde Ditha warm und wohl dabei und ihr Herz war voll Dankbarkeit gegen die Freunde, die ihr Schicksal so ganz zu ihrem eigenen gemacht hatten und nichts sehnlicher wünschten, als ihr den Weg zum Glück ebnen za können. — Und wie hier Ilse und ihr Gatte, so Langten drunten in Luzern Lore und Gert Römer mit tausend Heiken, selbstlosen Wünschen um sie. Wie glücklich war sie doch, daß so viele wertvolle Menschen in warmer Freundschaft für sie sorgte«! Ob es ihr nun auch noch gelingen würde, ^en einen — besten Freund, dem ihr ganzes Sein entgegendrängte fürs Leben zu gewinnen?
Ditha war wieder ans Fenster getreten und in stummem, inbrünstigem Flehen richteten sich ihre Augen nach oben, luchte ihre Seele hinter den schwer herniederhängenden Wolken die lichten Höhen der Ewigkeit. Sie hatte in keiner Lebenslage je vergessen, daß der Mensch mit all seinem Sorgen und Kämpfen immer in den Schoß der ewigen Vatergüte flüchten darf — so legte sie auch heute all ihr heißes Hoffen und Wünschen vertrauensvoll in Gottes Hand.
Acht Helle Schläge rissen sie aus ihrer andachtsvollen Versunkenheit und lächelnd überzeugte sie sich durch einen Blick auf die Armbanduhr, daß sie über all dem Träumen
und Sinnieren nun wirklich schon eine geschlagene Stunde zu ihrer einfachen Morgentoilette gebraucht hatte. Gottlob, daß sie wenigstens fertig war, denn bis acht Uhr hatte Ilse zum Frühstück gebeten. „Damit ich Dich noch ein paar Stunden für mich haben darf, ehe wir zu Hormanns fahren," hatte sie gemeint, und Ditha, die ohnedies an diese Zeit gewöhnt war, hatte gern zugestimmt.
Rasch ordnete sie die wenigen Sachen, die sie für die Nacht gebraucht hatte, in den kleinen Handkoffer, in dem sie das Nötigste für den ersten Anfang mitgenommen hatte. Das übrige Gepäck war draußen auf dem Bahnhof geblieben und sollte von dort direkt ins Doktorhaus gebracht werden, wenn — ja wenn das Debüt gelang und Franz sie nicht sofort erkannte. Wieder flogen Dithas Augen zum Spiegel, während sie zugleich mit herzlichem Lachen konstatierte, daß sie wohl noch nie in ihrem Leben so oft vor dem Spiegel gestanden hatte wie gestern und heute.
Nein, sie glaubte im Ernst nicht daran, daß Franz sie so rasch erkennen würde. Das glatt gescheitelte Haar ließ das schmale Gesicht sehr zart und mädchenhaft erscheinen, und auch sonst sah sie sehr jung und gut aus in dem tadellos sitzenden englisch gemusterten Kostümrock und der kleidsamen weißen Hemdbluse, aber mit der Ditha Günther, die Franz Hormann gekannt und geliebt hatte, hatte sie nichts mehr gemein.
Sehr befriedigt von dem Ergebnis dieser Prüfung machte Ditha ihrem Spiegelbild eine übermütige Verbeugung: „Also adieu, Fräulein Lore! Und daß Sie mir Ihre Sache gut machen!"
Und leichtfüßig schritt sie die Treppe hinunter, voll hoss- nungsfroher Zuversicht den Ereignissen des Tages entgegen.
IV.
„Seien Sie mir recht, recht herzlich willkommen, liebes Fräulein!" In all ihrer impulsiven Herzlichkeit streckte Frau Forstrat Hormann Ditha die Hand zum Gruß entgegen. „Möchten Sie sich recht wohl in unserem Hause fühlen!"
Zitternd, hilflos dem Übermaß der Erregung dieser Stunde preisgegeben, beugte sich Ditha nieder, die liebe
Hand zu küssen. Wie ein Hauch fast nur kam es von ihren Lippen: „Ich — ich danke Ihnen, Gnädige Frau!"
Unsäglich schwer wurde ihr diese förmliche Anrede der kleinen, feinen Frau gegenüber, die sie einmal hatte Mutter nennen dürfen. Ihre Gedanken flogen zurück in jene selige Stunde, da Franz sie der Mutter als seine Braut zugeführt hatte. War sie damals Frau Hormann nicht ähnlich gegenübergestanden wie heute, auch so hilflos zagend, die gleiche bange Frage im Herzen: Wie wird sie mich aufnehmen? Wie rasch war damals ihr Bangen dem beseligenden Bewußtsein gewichen, daß hier zwei Arme weit für sie offenstanden, ein Herz voll unerschöpflicher Liebe ihr entgegenschlug! Aufjauchzend, fast ungestüm vor Glück hatte sie sich in diese Arme, an dieses Herz geworfen, ganz erfüllt von dem Gedanken, wieder eine Mutter zu haben. Und die zwei klugen, gütigen Augen da waren tief, tief in die ihren getaucht und eine leise bebende Stimme hatte sie gefragt: „Du wirst mir meinen Jungen glücklich machen, mein liebes Kind, nicht wahr?"
Sie hatte Ja gesagt, leise erst, erstickt in ihrer inneren Erregung, dann klarer, fester: „Ja. Mutter!" und ein drit- tesmal — Auge in Auge, Hand in Hand, als spräche sie einen feierlichen, heiligen Treueid: „Ja!"
Ein trockenes Schluchzen stieg Ditha in die Kehle. Wie schlecht hatte sie ihr Versprechen gehalten! Eine brennend heiße Welle von Sehnsucht ging über sie hin. Ach, warum durfte sie sich jetzt nicht in diese Arme werfen, warum nicht in rückhaltsloser Offenheit aussprechen, was ihr Herz so übermächtig erfüllte — all ihre Reue und ihr großes Verlangen, wieder gutzumachen!
Ihre Augen standen voll Tränen, als sie den Blick wieder zu Frau Hormann erhob. Ein wenig betroffen fühlte diese die furchtbare Aufregung der jungen Fremden und war im ersten Augenblick drum und dran, sie ihrem impulsiven, warmherzigen Naturell folgend, zärtlich beruhigend in die Arme zu nehmen. Sehr wahrscheinlich hätte sich dann schon in dieser Stunde Dithas Geschick erfüllt, denn dann hätte sie ihrem sehnsuchtsvollen Drang nach Offenheit und, Wahrheit kaum mehr zu widerstehen vermocht. (Forts, folgte