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Weltpolitische Entscheidungen im Mittelmeerraum

Spanien keine französische Etappe Italiens Lebensan­sprüche ammare nostro" und Englands angemaßte Auf­passerrolle in Europa

Der Beitritt Spaniens zum Antikominternpakt und die Eingliederung Albaniens in das italienische Imperium ha­ben beide Fronten abgesteckt und Stellungen für einen Weltkampf Umrissen, der unserem Jahrhundert sein Ge­präge gibt. Es ist der Kampf des Weltjudentums um die Herrschaft. Die Juden haben in den zwei Jahrtausenden ihrer Zerstreuung über alle Länder der Erde nie so dicht vor ihrem Ziele gestanden wie in diesen Jahrzehnten. Aber der letzte Griff nach der Macht über die Welt hat auch den stärksten Widerstand ausgelöst. Und zum erstenmal ist die jüdische Weltgefahr nicht mehr nur von einzelnen gefühlt, sondern von Millionen erkannt worden. Wir glauben an den völligen Sieg, denn wir vertrauen auf die gerechte Sa­che, zumal diese gerechte Sache auch von den stärksten Ba­taillonen vertreten wird. Dieses jüngste Geschehen im Mit­telmeer aber gehört ebenfalls zur Verstärkung dieser Ba­taillone. Die jüdische Regie wirft deutlich erkennbar ihre Schatten über London und Paris. Zunächst erklärten Eng­länder und Franzosen, daß sie die Vorgänge nichts angin­gen wie dies ja auch der Fall ist, aber dann erfolgte der unterirdische jüdische Druck, und jetzt heult die Meute von Moskau über Neuyork bis zum Quai d'Orsay und zur Downing Street. Der Jude steht hinter allem.

Spanien wurde 32 Monate vom Bürgerkrieg verheert. Angreifer war der jüdische Weltbolschewismus. Nach Lenins Vermächtnis sollte dieses Land der westliche Pfeiler des bol­schewistischen Daches über Europa werden. Und das Spiel war nicht schlecht eingefädelt. Für eine hilflose liberale Welt prägte man das schöne Wort Nichteinmischung, und zugleich warf Moskau rücksichtslos, überbürgerliche Hem­mungen" erhaben, Material und Menschen auf den spani­schen Kriegsschauplatz. Zum erstenmal funktionierte auch die Komintern als internationale Fremdenlegion. Mehr als einmal war es der Einsatz dieserInternationalen Briga­den", die, gestützt auf hochwertiges sowjetrussisches, amerika­nisches, englisches und französisches Kriegsmaterial operier­ten, welche zumindest zur langen Dauer des Krieges ent­scheidend beitrugen. Man denke an den Entsatz von Madrid im November des ersten Kriegsjahres, an Guadalajara und die dort erfolgte zweite Verhinderung der Einnahme Madrids im zweiten Jahr, an die so blutige Offensive bei Brünste, die die baskischen Sowjets vorübergehend sicherte, an den Fall Teruels, der die Katalonienoffensive um Wo­chen verzögerte. Die bolschewistische Kriegsleitung fand da­bei in der famosenNichteinmischung" über das Frankreich des Vollblutjuden Leon Blum (sein Vater hieß noch Kar- sunkelstein) einen bereitwilligen Weg. Hilfestellung leistete dabei daskonservative" England des Herrn Anthony Eden. Selbstverständlich lieferte auch eifrig dasneutrale" Amerika des von Juden umgebenen Roosevelt. Aber die jü­dische Rechnung ging dennoch nicht auf. Denn in Deutsch­land und Italien waren die Drahtzieher erkannt. Taufende Freiwillige aus beiden Völkern fochten an der Seite der spanischen Freiheitskämpfer Francos, und Judas Streit­macht zerbrach.

Der direkte Angriff auf Spanien war abgeschlagen. Was das Weltjudentum über Moskaus blutige Faust nicht er­reicht hatte, sollten nun die goldenen Kugeln der Demokra­tien besorgen. Aber die 32 Monate waren eine zu gute Lehre gewesen. DieNichteinmischungskarte" stach nicht mehr. Das nationaleSpanien trat dem Antiko - minternpakt bei, und als Sechster im Bunde arbeitet es nun Seite an Seite mit den Mächten der Ordnung an der Befreiung der Völker von der jüdischen Weltbedrohung.

Was hat dieses neue Spanien im kommenden Weltgesche­hen zu bedeuten? Diese Frage stellen, heißt auch die Ant­wort geben auf die Schwere und Erbitterung des blutigen Geschehens der letzten drei Jahre. Spanien beherrscht den westlichen Teil des Mittelmeers und den Eingang zu dieser

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Samsta g, de n. Ap ril 183»

, so entscheidungsvollen See. Bisher gab es in diesem Teil i des Mittelmeeres nur eine Macht: Frankreich. Drüben in > Afrika warteten nach dem Willen Pariser Machtpolitiker ! die farbigen Millionenreserven derruhmreichen französi­schen Armee". Ihr Einsatz war bisher nie fraglich. So sicher war Paris in der Vergangenheit in der Nichtachtung Spa­niens, daß man sogar daran dachte, einen Tunnel unter der Meerenge von Gibraltar hindurchzuführen und so auf dem Landwege die afrikanischen Hilfsvölker anzutransportieren. Ganz Spanien als französische Etappe! Ein spanisches Kö­nigreich dachte noch vor wenigen Jahren daran, Spanisch- Marokko an Frankreich zu verkaufen. Franco startete seine Neugeburt Spaniens von hier aus. Genügt dieser Hinweis allein nicht schon um den ungeheuren Wandel zu kennzeich­nen?

FrankreichsMittelmeer-undEuropa st ra­tegen müssen umlernen. Und nicht nur die Frank­reichs! Da ist ferner England mit seinem einst unbe- zwinglichen Zwingfelsen Gibraltar. Dieser Fels ist spa­nisches Territorium und ist nur eine betonierte Kreideklippe zwischen dem europäischen und dem afrikanischen Gebiet der neuen Großmacht. Blockade der Atlantikeinfahrt ist keine innere" britische Angelegenheit mehr, sondern auch eine sehr wichtige spanische Frage.

Zugleich mit dieser endgültigen Entscheidung, die auch den letzten Demokraten geklärt hat, in welchem Lager Spa­nien zu finden sein wird, hat der Duce eine andere gefällt. Albanien gehört von nun an zum italienischen Imperium. Das bedeutet die Verwirklichung einer alten italienischen Lebensnotwendigkeit. Das Adriatische Meer galt schon im­mer als "Jl mare nostro Unser Meer!" War dies bisher ein Wunschbild und eine Forderung, so ist dies jetzt Wirk­lichkeit. Ein Blick auf die Karte zeigt die besondere Mög­lichkeit der italienischen Stellung im Mittelmeer. Dieses Meer ist schlechthin für Italien das Leben. Dieses Leben war stets iebr aeiäbrdet. wenn Rom obne

Das sind die Besch

Paris und London haben es gerade nötig, wegen der Neutralität Griechenlands ein sentimentales Melodrama aufzuführen: Sie waren es, die im Jahre 1917 die Selb­ständigkeit dieses Staates mit Füßen traten, so schreibt die DAZ. Wie im Kriege dieDemokratien gegen die Neutralität Griechenlands vorgingen, zeigen folgende zeitgemäße Erinnerungen: Während Veni- felos, der später Griechenland ins Unglück führte und so rühmlos endete, schon 1914 den Eintritt Griechenlands in den Weltkrieg propagierte, hielt König Konstantin mit dem Volk und der Armee energisch an der Neutralität fest. In mehreren Wahlen wurde die Kriegspartei geschlagen. Das hinderte die Entente nicht, im Jahre 1916 die Konsuln der Mittelmächte in Saloniki zu verhaften und das jetzt so viel genannte Korfu und andere griechische Inseln zu besetzen. Eine Armee landete unter Verletzung der griechischen Ho­heit in Saloniki und marschierte gegen die Bulgaren. Die griechischen Küsten wurden blockiert. Ein Ultimatum vom Juni 1916 erzwang die Demobilisierung des Heeres, die Entlastung des Ministeriums und die Auflösung der Kam­mer. Bald daraus bildete Veniselos in Saloniki mit Hilfe der Entente eine Gegenregierung. Die Entente verschärfte die Blockade und suchte das griechische Volk durch Hunger zum Kriegseintritt zu zwingen. Als auch das nichts half, wurden die Kriegsschiffe weggenommen. Ein Putschversuch von Veniselos in Athen scheiterte, obwohl die Kriegsschiffe der Entente zu feiner Unterstützung den königlichen Palast bombardierten. Durch ein neues Ultimatum wurde Grie­chenland gezwungen, seine Armee nach dem Peloponnes zu überführen und alle Geschütze auszuliefern. Weitere Teile des Landes wurden besetzt. Als König Konstantin dann dem Verlangen der Entente, die thessalische Ernte für die En­tente zu requirieren, Widerstand leistete, wurde ein Ultima­tum überreicht, das die Abdankung des Königs und seine sofortige Abreise verlangte. Der König ernannte seinen zweiten Sohn Alexander zu feinem Stellvertreter und ver­ließ das Land. Veniselos wurde Diktator und Griechenland trat in den Krieg ein. Dieses Beispiel zeigt, wie heilig den

Macht war. Deutschlands Vorkriegsvolitik war blind gegen­über der Wirklichkeit, da sie dies nicht richtig in Rechnung letzte. Dieses meeroffene Italien hatte damals keine mari­time Macht und war so ein Gefangener des Meeres und da­mit der beiden Mächte, die hier allein bestimmend waren: England und Frankreich. Heute ist das faschistische Rom wieder aus dem Wege, zum unbedingten Herrn im eigenen Lebensraum zu werden, und die Eingliederung Albaniens ist dabei ein entscheidender Abschnitt. Von der Küste bei Bari kann man über die Straße von Otranto die Schnee­berge Albaniens blitzen sehen. Heute leuchten sie über eine italienische Meeres st raße. Kein fremdes Kriegs­schiff kann ohne Roms Einverständnis diese 75-Kilometer- Lücke postieren, und die Zeiten der Aufrichtung eines zwei­ten Malta auf Korfu sind vorbei. Damit ist auch die gesamte Rückseite des italienischen Stiefels gegen die See vollkom­men gesichert. Wahrlich eine lebenswichtige Entscheidung und eine rein italienische dazu!

Jugoslawien war von einer verblendeten Pariser Politik einmal als ähnlicher Kettenhund gedacht, wie dies die Tschecho-Slowakei seligen Angedenkens für den deut­schen Lebensraum sein sollte. In Belgrad hat man schon vor Jahren die Sinnlosigkeit und Gefährlichkeit einer derartigen entwürdigenden Rolle erkannt, die zudem den eigenen Le­bensinteresten so entschieden widersprechen würde. Deutsch­land und Italien aber sind die Nachbarn, mit denen Jugo­slawien zusammenleben muß, und auch das Zuckerbrot und die Peitsche englischer Einkreisungspolitiker können diese einfache Tatsache nicht aus der Welt schwindeln.

So haben die Ostertage trotz kriegerisch-demokratischen Ge­schreies Europa der Möglichkeit eines dauerhaften Friedens nähergebracht. Die Weltfront der zum Kriege treibenden Juden ist an entscheidenden Stellen zurückgeschlagen worden. Die Front der Freunde der Ordnung ist wesentlich verstärkt. Diese Erkenntnis sollte für alle friedensliebenden Staaten ausichlaaaebend sein. H- D.

itzer Griechenlands

Demokraten Integrität und Neutralität der kleinen Staa­ten sind, und es ist bezeichnend, daß auch damals die West­mächte sich bei ihrer brutalen Vergewaltigung Griechen­landsSchutzmächte" dieses Staates genannt haben

FeWeLmlge« im Protektoratsgebiet

Ein Drittel des gesamten tschechischen und slowakischen Ver­mögens war in jüdischen Händen

NSK. In den Straßen der Hauptstadt des Protektorats, aber auch in den der größten Provinzstädte kann man seit mehreren Tagen ein immer häufigeres Bild beobachten: Eine seetüchtig gezimmerte Kiste in der Höhe eines kleinen Möbeltransportwagens wird sorgsam und bis auf den letz­ten Platz mit kostbaren Möbelstücken und Teppichen aufge- füllt und mit Eisenbändern verschlossen. Rechts unten an der Außenwand prangt in blauer Farbe die vielsagende AnschristTo London" oderTo Tel Avive".

Die Juden machen sich reisefertig, um dem ungastlich gewordenen Prag den Rücken zu kehren! Aller­dings, die Zahl der auswandernden Juden ist im Verhält­nis zur jüdischen Bevölkerung Prags nicht sehr wesentlich. Durch die Stillhaltevsrordnung wurde es besonders den Juden mit Realbesitz und Geschäften unmöglich gemacht, un­vermittelt ihre Zelte abzubrechen,' außerdem sind zahlreiche jüdische Unternehmen, insbesondere in der Bekleidungsin­dustrie, derart umfangreich, daß eine sofortige Uebernahme und Arisierung schon aus dem Grunde wohl auch unmög­lich erscheint, als es den tschechischen Unternehmen, die mei­stens Kleinbetriebe geblieben sind, einfach an dem nötigen Uebernahmekapital mangelt. Die bekannten jüdischen Groß- firmen-Anschriften, wie Löbl, Kohn, Aschermann usw., sind freilich schon aus dem Straßenbild verschwunden und durch

Roman von Klara Laidhausen.

UrheberrechtSschutz durch Verlagsanstalt Mauz, Regensburg. 21. Fortsetzung. Nachdruck verboten.

Aber dann, als sie allein waren, als Ditha Ditha sein durfte und den beiden Freunden rückhaltslos von ihrem Fürchten und Hoffen sprach, als Ilse in ihrer lieben, leb­haften Art die goldensten Zukunftsträume spann und Heinz seine wohlüberlegten, klugdurchdachten Ratschläge dazwi- schenwars da wurde es ein schönes Beisammensein, das jedem der drei Menschen, die sich so gut verstanden, unend­lich viel gab, Stunden reiner Harmonie, wie sie das wild- bewegte Spiel des Lebens nicht allzu häufig bietet.

Auch jetzt wieder, als sie an den schönen Abend zurück­dachte, wurde Ditha warm und wohl dabei und ihr Herz war voll Dankbarkeit gegen die Freunde, die ihr Schicksal so ganz zu ihrem eigenen gemacht hatten und nichts sehn­licher wünschten, als ihr den Weg zum Glück ebnen za können. Und wie hier Ilse und ihr Gatte, so Langten drunten in Luzern Lore und Gert Römer mit tausend Hei­ken, selbstlosen Wünschen um sie. Wie glücklich war sie doch, daß so viele wertvolle Menschen in warmer Freundschaft für sie sorgte«! Ob es ihr nun auch noch gelingen würde, ^en einen besten Freund, dem ihr ganzes Sein entgegen­drängte fürs Leben zu gewinnen?

Ditha war wieder ans Fenster getreten und in stummem, inbrünstigem Flehen richteten sich ihre Augen nach oben, luchte ihre Seele hinter den schwer herniederhängenden Wolken die lichten Höhen der Ewigkeit. Sie hatte in keiner Lebenslage je vergessen, daß der Mensch mit all seinem Sorgen und Kämpfen immer in den Schoß der ewigen Vatergüte flüchten darf so legte sie auch heute all ihr heißes Hoffen und Wünschen vertrauensvoll in Gottes Hand.

Acht Helle Schläge rissen sie aus ihrer andachtsvollen Versunkenheit und lächelnd überzeugte sie sich durch einen Blick auf die Armbanduhr, daß sie über all dem Träumen

und Sinnieren nun wirklich schon eine geschlagene Stunde zu ihrer einfachen Morgentoilette gebraucht hatte. Gottlob, daß sie wenigstens fertig war, denn bis acht Uhr hatte Ilse zum Frühstück gebeten.Damit ich Dich noch ein paar Stun­den für mich haben darf, ehe wir zu Hormanns fahren," hatte sie gemeint, und Ditha, die ohnedies an diese Zeit ge­wöhnt war, hatte gern zugestimmt.

Rasch ordnete sie die wenigen Sachen, die sie für die Nacht gebraucht hatte, in den kleinen Handkoffer, in dem sie das Nötigste für den ersten Anfang mitgenommen hatte. Das übrige Gepäck war draußen auf dem Bahnhof geblieben und sollte von dort direkt ins Doktorhaus gebracht wer­den, wenn ja wenn das Debüt gelang und Franz sie nicht sofort erkannte. Wieder flogen Dithas Augen zum Spiegel, während sie zugleich mit herzlichem Lachen konsta­tierte, daß sie wohl noch nie in ihrem Leben so oft vor dem Spiegel gestanden hatte wie gestern und heute.

Nein, sie glaubte im Ernst nicht daran, daß Franz sie so rasch erkennen würde. Das glatt gescheitelte Haar ließ das schmale Gesicht sehr zart und mädchenhaft erscheinen, und auch sonst sah sie sehr jung und gut aus in dem tadellos sitzen­den englisch gemusterten Kostümrock und der kleidsamen wei­ßen Hemdbluse, aber mit der Ditha Günther, die Franz Hormann gekannt und geliebt hatte, hatte sie nichts mehr gemein.

Sehr befriedigt von dem Ergebnis dieser Prüfung machte Ditha ihrem Spiegelbild eine übermütige Verbeugung: Also adieu, Fräulein Lore! Und daß Sie mir Ihre Sache gut machen!"

Und leichtfüßig schritt sie die Treppe hinunter, voll hoss- nungsfroher Zuversicht den Ereignissen des Tages entgegen.

IV.

Seien Sie mir recht, recht herzlich willkommen, liebes Fräulein!" In all ihrer impulsiven Herzlichkeit streckte Frau Forstrat Hormann Ditha die Hand zum Gruß ent­gegen.Möchten Sie sich recht wohl in unserem Hause fühlen!"

Zitternd, hilflos dem Übermaß der Erregung dieser Stunde preisgegeben, beugte sich Ditha nieder, die liebe

Hand zu küssen. Wie ein Hauch fast nur kam es von ihren Lippen:Ich ich danke Ihnen, Gnädige Frau!"

Unsäglich schwer wurde ihr diese förmliche Anrede der kleinen, feinen Frau gegenüber, die sie einmal hatte Mut­ter nennen dürfen. Ihre Gedanken flogen zurück in jene selige Stunde, da Franz sie der Mutter als seine Braut zugeführt hatte. War sie damals Frau Hormann nicht ähnlich gegenübergestanden wie heute, auch so hilflos zagend, die gleiche bange Frage im Herzen: Wie wird sie mich auf­nehmen? Wie rasch war damals ihr Bangen dem beseligen­den Bewußtsein gewichen, daß hier zwei Arme weit für sie offenstanden, ein Herz voll unerschöpflicher Liebe ihr ent­gegenschlug! Aufjauchzend, fast ungestüm vor Glück hatte sie sich in diese Arme, an dieses Herz geworfen, ganz erfüllt von dem Gedanken, wieder eine Mutter zu haben. Und die zwei klugen, gütigen Augen da waren tief, tief in die ihren getaucht und eine leise bebende Stimme hatte sie gefragt: Du wirst mir meinen Jungen glücklich machen, mein liebes Kind, nicht wahr?"

Sie hatte Ja gesagt, leise erst, erstickt in ihrer inneren Erregung, dann klarer, fester:Ja. Mutter!" und ein drit- tesmal Auge in Auge, Hand in Hand, als spräche sie einen feierlichen, heiligen Treueid:Ja!"

Ein trockenes Schluchzen stieg Ditha in die Kehle. Wie schlecht hatte sie ihr Versprechen gehalten! Eine brennend heiße Welle von Sehnsucht ging über sie hin. Ach, warum durfte sie sich jetzt nicht in diese Arme werfen, warum nicht in rückhaltsloser Offenheit aussprechen, was ihr Herz so übermächtig erfüllte all ihre Reue und ihr großes Ver­langen, wieder gutzumachen!

Ihre Augen standen voll Tränen, als sie den Blick wie­der zu Frau Hormann erhob. Ein wenig betroffen fühlte diese die furchtbare Aufregung der jungen Fremden und war im ersten Augenblick drum und dran, sie ihrem impul­siven, warmherzigen Naturell folgend, zärtlich beruhigend in die Arme zu nehmen. Sehr wahrscheinlich hätte sich dann schon in dieser Stunde Dithas Geschick erfüllt, denn dann hätte sie ihrem sehnsuchtsvollen Drang nach Offenheit und, Wahrheit kaum mehr zu widerstehen vermocht. (Forts, folgte