4. Leite Nr. 85

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Mittwoch, den 12. April iszg

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Ausgezeichneter Abschluß des WHW.

«sg. Die sechste und letzte Reichsstratzensammlung des jetzt ab- geschlosseneu Winterhilfswerkes, die von der Deutschen Arbeits­front durchgeführt wurde, erbrachte im Gau Württemberg-Ho- heuzollern 365821.04 RM. Gegenüber der letzten Reichsstraßen- sammlung des WHW. 87/38, die ebenfalls von der Deutschen Arbeitsfront durchgeführt wurde, ist das diesjährige Ergebnis um 97 208.78 RM. höher, das sind 36,19 v. H. Das letztjährige Ergebnis der 6. WHW.-Reichsstratzensammlung mit 268 612.26 RM. wurde also um über ein Drittel oder fast um 100 000 RM. gesteigert. Dieses ausgezeichnete Ergebnis ist das höchste, das bei «ner WHW.-Straßensammlung in Württemberg-Hohenzollern bisher überhaupt erreicht werden konnte; eine Ausnahme macht natürlich der Tag der nationalen Solidarität, der ja aber nicht zum Vergleich herangezogen werden kann. Unsere DAF. hat da­mit eine ausgezeichnete Leistung vollbracht.

Stuttgart, 11. April. (50 Jahre alt.) Der aus Rot­tenburg a. N. gebürtige deutsche Botschafter in Tokio, Gene­ral Eugen Ott, wurde am Ostersamstag 50 Jahre alt. Er hatte einst nach dem Besuch des Karls-Gymnasiums in Stuttgart im FAR. 65 in Ludwigsburg als Offizier ge­dient und den größten Teil des Weltkrieges als Hauptmann im Eeneralstab mitgemacht. Nach dem Krieg wurde er ins Reichswehrministerium berufen und kam nach dem Umbruch zur Dienstleistung in ein japanisches Artillereregiment, von wo er bald darauf als erster deutscher Militärattache nach Tokio entsandt wurde. 1937 zum Generalmajor befördert, wurde er 1938 als Nachfolger v. Dirksens deutscher Bot­schafter in Tokio.

Vom Büsnauer Hof. In die ersten Häuser der Ge­meinschaftssiedlung Büsnauer Hof, die durch den Mischen Stuttgart und Vaihingen a. d. F. abgeschlossenen Vertrag nunmehr zum Bereich der Stadt Stuttgart zählt, werden demnächst die ersten Siedler ihren Einzug halten. Aus die­sem Anlatz ist ein Frühlingsfest geplant. Jeden Sonntag fanden sich rund 80 Siedler in vorbildlicher Gemeinschafts­arbeit zusammen. Jetzt können auch die Samstagnachmittage wieder zur Arbeit herangezogen werden. Die wackeren Sied­ler werden im Sommer, wie bisher, von den einzelnen Stürmen, Politischen Leitern, Werkscharen usw. unterstützt.

Osterurlauber aus Italien. Am Ostersonntag traf ein Sonderzug mit 500 italienischen Osterurlaubern, die sich über die Feiertage auf einer dreitägigen Deutsch­landreise befanden, in Stuttgart ein. Die Gäste aus dem Süden wurden durch Gauwart Mader namens der Partei und insbesondere der NS.-EemeinschaftKraft durch Freude", sowie der Stadt Stuttgart, herzlich willkommen ge­heißen. Die italienischen Urlauber, die den Ostersonntag über in Stuttgart verweilten und die Sehenswürdigkeiten der Stadt eingehend besichtigten, fuhren am Ostermontag nach Berlin weiter.

Neue Triebwagen. Die Stuttgarter Straßenbah­nen werden zur Eröffnung der Reichsgartenschau 24 neue Triebwagen in den Verkehr bringen. Es wurde die Leicht­stahlbauweise angewandt. Das bedeutet eine Ersparnis von rund 33 Prozent an Stahl und Eisen beim Bau des Ka­stens. Die Innenausstattung ist hell und freundlich. Die Sitze sind gepolstert. Der Fußboden hat Gummimatten als Belag. Der Fahrer kann sowohl sitzend als auch stehend den Wagen bedienen.

Rottenburg a. N.» 11. April. (Drei Schurken ver­haftet.) Als in einer der letzten Nächte eine 45 Jahre alte Frau aus Bietenhaüfen (Kr. Hechingen) von Rotten­burg aus auf dem Heimweg war, verirrte sie sich. In Hem- mendorf fragte sie drei Burschen nach dem rechten Weg. Die Burschen begleiteten sie auch ein Stück Wegs. Plötzlich fie­len sie auf dem Wege zwischen Hemmendorf und Hirrlingen über die ahnungslose Frau her und vergewaltigten sie. Die gemeinen Täter, die tags darauf verhaftet werden konnten, wurden dem Rottenburger Gefängnis zugesührt.

Rottenacker, Kr. Ehingen, 11. April. (Brau d.) In der Nacht zum Ostersonntag brach in dem Fabrikgebäude der Spinnerei und Weberei H. Walker ein Brand aus, der ge­fährliche Ausmaße anzunehmen drohte. In den für die Reißerei bestimmten Abfällen war aus unbekanntem Grund Feuer ausgebrochen, das sich rasch ausbreitete. Glücklicher­weise wurde der Brand alsbald entdeckt, und durch das ra­sche Eingreifen der Feuerwehr konnte das Feuer einge» dämmt werden. Der Schaden an Material ist bedeutend, während die Maschinen glücklicherweise nicht beschädigt wur­den. Auch die Ehinger Feuerwehr mit der Motorspritze war zur Hilfe gerufen worden.

Alm, 11. April. (Von der Meisterschule.) Die Deutsche Meisterschule Ulm führte in der letzten Zeit einen Fachkurs für Betonwerkstein- und Terrazzo-Mosaik durch, an dem aus allen Teilen Deutschlands 32 Meisterschüler teilnahmen. Cie alle haben die Meisterprüfung im Beton« und Terrazzo-Handwerk erfolgreich bestanden.

Kaisersbach, Kr. Heilbronn, 11. April. (Zusam men­st o ß.) Am Ostermontag ereignete sich auf der Reichsstraße 14 bei Sulzbach ein schwerer Zusammenstoß zwischen einem Personenkraftwagen und einem mit zwei Personen besetzten Motorrad. Der Zusammenprall war so heftig, daß die bei­den Motorradfahrer mit schweren Verletzungen ins Kran­kenhaus Backnang eingeliefert werden mußten. Inzwischen ist der Lenker des Motorrads, der 34 Jahre alte Landwirt Otto Weber aus Kaisersbach, seinen schweren Verletzungen erlegen. Sein auf dem Sozius mitfahrender Bruder hat ver­schiedene Arm- und Beinbrüche, sowie Kopfverletzungen er­litten.

Schwab. Gmünd, 11. April. (Verunglückt.) Am Kar­freitagnacht stürzte ein Motorradfahrer aus Schwäbisch Gmünd dadurch von seinem Fahrzeug, daß er einem entge­genkommenden Kraftfahrzeug in dem Augenblick auswei- chen wollte, als ihn ein anderer Motorradfahrer von hinten überholen wollte. Der Verunglückte blieb mit gebrochenem Bein mehr als drei Stunden lang an der Unfallstelle lie­gen und wurde erst dann von einem Personenkraftwagen in das Krankenhaus gebracht.

Dietenheim. Kr. Ulm, 11. April. (BeimSkifayren verunglückt.) Der Medizinstudent Jakob Eruber von chier verbrachte feine Osterferien im Innsbrucker Skigebiet. Beim Skifahren kam er zu Sturz und brach einen Fuß.

Wolferazhofen, Kr. Wangen, 11. April. (Tödlicher Sturz.) Als der 64 Jahre alte Bauer Matthias Volkmar am Karsamstag auf dem Heuboden Heu ausschrotete, stürzte er in die Tiefe. Der Bedauernswerte schlug dabei mit dem Kopf auf eine Ackerwalze auf und war sofort tot.

Ravensburg. 11. April. (Zufammenst o ß.) Zu einem schweren Zusammenstoß zwischen einem Personenkraftwa­gen und einem Radfahrer kam es am Ostersamstagabend an der Ecke Horst-Wessel- und Hindenburgstraße. Der Radfah­rer mußte mit lebensgefährlichen Verletzungen rn das Elr- sabethenkrankenhaus gebracht werden.

Handel und Isekeiir

Konkurse und Vergleichsverfahren in Württemberg 1938. Die weitere Entlastung von Produktion und Beschäftigung führte 1938 zu einem erneuten Rückgang der wirtschaftlichen Zusammen­brüche. Nach den Angaben der Amtsgerichte wurden in Würt­temberg 1938 insgesamt 80 Konkurse und 4 gerichtliche Ver­gleichsverfahren beantragt gegenüber 100 Konkursen und 7 Ver­gleichsverfahren 1937. Im Jahre 1932 betrug die Zahl der be­antragten Konkurse noch 520 und die der Vergleichsverfahren 233. Weiterhin läßt sich feststellen, daß sich die Kreditsicherheit und Kreditmoral gegenüber der Vorkriegszeit wesentlich gehoben haben; im Durchschnitt der Jahre 1909 bis 1911 wurden 669 Konkurse in Württemberg beantragt, also mehr als das Acht­fache von 1938. In den einzelnen Eewerbegruppen hat sich die Zahl der Konkursanträge 1938 gegenüber 1937 bei Industrie und Handwerk mit je 11 Fällen und beim Großhandel mit je 3 Fäl­len nicht verändert. Von den 80 beantragten Konkursverfahren in Württemberg wurden 36 eröffnet und 44 mangels Masse ab­gelehnt gegen 48 bzw. 61 im Jahre 1937.

Neuer Landwirtschaftstarif der Reckarwerke AG. Im Zusam­menhang mit der Verordnung des Reichskommissars für die Preisbildung über die Abfassung allgemeiner Tarifpreise für die Versorgung mit elektrischer Industrie, wobei der Tarif für die Landwirtschaft als besonders dringlich angesehen wurde, hat nunmehr die Neckarwerke AE. Eßlingen einen neuen Landwirt­schaftstarif ««geboten. Es handelt sich hier um einen Eruppenta- rif, d. h. das Gesamtentgelt für die Versorgung mit elektrischer Energie gliedert sich in einen Grundpreis und in einen Arbeits­preis. Die Bemessung des Grundpreises ist auf den Grundbesitz abgestellt, der Arbeitspreis beträgt 8 Pfg. je kwh. Bei Eingehen bestimmter Mindestabnahmen ist die Möglichkeit geboten, statt des Satzes von 8 Pfg. einen Arbeitspreis von nur 6 Pfg. für während der Tageszeit und einen Arbeitspreis von nur 4 Pfg. für während der Nachtzeit verbrauchte kwh zu erhalten. Dabei ist Sorge getragen, daß die Garantiesätze nicht zu hoch gehalten sind.

Landes-Schafbock-Schauen. Im Benehmen mit der Landesbau­ernschaft Württemberg hält der Landesverband der Schafzüchter in Württemberg und Hohenzollern 1939 drei Landes-Schafbock- Schauen und Versteigerungen ab. Die erste ist am 12.14. April in Herrenberg, zu der zirka 360 Böcke ausgetrieben werden. Vom 25.-27. April findet ebenfalls in Herrenberg die zweite Landes- Schasbock-Schau mit der Versteigerung statt, zu der etwa 280 Böcke aufgetrieben werden. Die letzte derartige Veranstaltung, M der rund 100 Böcke kommen, wird am 16. und 17. Mai in Plo­chingen abgehalten. Es gelangen bei diesen drei Schauen mit an­geschlossener Zuchtbockversteigerung über 700 Alt-, Zeit- und Jährlingsböcke aus den wiirtt. Stamm- und Zuchtschäfereien zum Auftrieb.

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Nagold, den 11. April 1939.

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