8. Leite — Nr. 83
Naqolder Tagblatt »Der Gesellschafter"
Samstag, den 8. Avril ISA,
zur Kaffeestunde. 16.00 Wieder Klang — Schwäbischer <^n a' 18.00 Sport an Ostern, 19.00 Osterspaziergang. 20.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes. 20.15 „Stuttgart spielt auf!". 22.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, Wetter- und Sportbericht 22.30 Nachtmusik und Tanz, 24.00 Nachtkonzert. '
Dienstag, 11. April: 5.45 Morgenlied, Zeitangabe. Wetterberichts Wiederholung der 2 . Abendnachrichten, Landwirtschaftliche Nachrichten, 6.00 Gymnastik, 6.30 Frühkonzert, Frühnachrichten, 8.00 Wasierstandsmeldungeu. Wetterbericht, Marktberichte, 8.10 Gymnastik, 8.30 Musik am Morgen, 9.20 Für Dich daheim, 11.30 Volksmusik und Bauernkalender mit Wetterbericht. 12.00 Mittagskonzert, 13.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, Wetterbericht, 13.15 Mittagskonzert. 14.00 „Musikalisches Allerlei", 16.00 Konzert, 18.00 Heinrich Schlusnus singt, 18.30 Aus Zeit und Leben, 19.00 Parade der Instrumente, 20.00 Nachrichteu des Drahtlosen Dienstes, 20.10 Neue Tanzmusik, 21.00 Die Revolution des Kaisers, 22.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, Wetter- und Sportbericht, 22.20 Politische Zeitungsschau des Drahtlosen Dienstes, 22.35 Drei Operettenquerschnitte, 23.00 Anton Bruckner, 24.00 Nachtkonzert.
Mittwoch, 12. April: 5.45 Morgenlied, Zeitangabe, Wetterbebericht, Wiederholung der 2. Abendnachrichten, Landwirtschaftliche Nachrichten, 6.00 Gymnastik, 6.30'Frühkonzert, Frühnachrichten, 8.00 Wasserstandsmeldungen. Wetterbericht, Marktberichte, 8.10 Gymnastik, 8.30 Morgenmusik, 9.20 Für Dich daheim, 11.30 Volksmusik und Bauernkalender mit Wetterbericht, 12.00 Mittagskonzert, 13.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, Wetterbericht, 13.15 Mittagskonzert, 14.00 Aller guten Dinge sind drei, 16.00 Musik am Nachmittag, 17.00 Nachmittagskonzert, 18.00 Meister der Stabführung, 18.30 Aus Zeit und Leben, 19.30 Christina Maristany singt spanische und portugiesische Lieder, 19.15 „Bremsklötze weg!", 20.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, 20.10 Wir spielen zum Tanz, 21.30 Schubert — Schumann, 22.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, Wetterund Svortberickt. 22.30 ..Vortuaiestsche Musik", '
wirtsltiosl
Der Trank der großen Liebe
Fünf Jahrtausende preisen den Tee Von Werner Fuchs-Hartmann
' Das war etwa um das Jahr 900 unserer Zeitrechnung, «Iso kurz nach der Gründung des ersten Deutschen Reiches, als ein Weltreisender in seine Heimat zurückkehrte und »eben anderen überraschenden Dingen in seinen Schilderun- -en über das chinesische Kaiserreich erklärte, daß die Haupteinkünfte der Handelsstadt Kanton seit dem Jahre 879 in den Zöllen auf Salz und Tee beständen. Diese Mitteilung kann man als die erste Urkunde des europäischen Schrifttums ansehen, die sich auf den Tee bezieht. Erst Marco Polo wieder berichtete aus dem Jahre 1285 von der Absetzung eines chinesischen Finanzministers wegen einer willkürlicheil Erhöhung der Teesteuer.
Man wird sich damals in Europa über eine solche Auswirkung sehr gewundert haben, denn hier wurde der Tee erst im Laufe des 17. Jahrhunderts praktisch bekannt, und zwar durch die Holländer. Im Jahre 1610 brachten Schiffe der Ostindischen Compagnie den ersten Tee nach England. Er kam 1636 nach Frankreich, und etwa zehn Jahre später empfing Karl II. von England zwei Pfund Tee zum Geschenk; der königliche Geschmack war dem Tee sehr geneigt, so daß bald darauf das Kilo Tee im Handel mit drei Pfund Sterling bewertet wurde.
Nicht immer freilich lief die erste Bekanntschaft mit dem »euen Getränk so günstig aus. Als eine schottische Familie eine Sendung Tee verehrt bekam, hielt der Koch die Blätter für getrocknetes Kraut, das er wie Spinat anrichtete und seinen Herrschaften vorsetzte. Der Tee soll danach in Schottland lange Zeit keine rechten Verehrer gefunden haben. Rußland, obgleich in Sitte und Landschaft mehr Asien als Europa verwandt, kennt den Tee seit kaum dreihundert Jahren. Nach Deutschland kam er erst in der Mitte des 17. Jahrhunderts, fand aber von Anbeginn begeisterte Ausnahme. Bontekoe, der holländische Leibarzt des Großen Kurfürsten, schätzte den Tee nicht nur als Eenußmittel, sondern auch als Medizin; seinen Kranken verschrieb er bis zu zweihundert Tassen, er selbst trank ihn bei Tag und Nacht. Diese Vorliebe erhielt sich über die Zeiten, selbst der so Nüchterne Uhland begeisterte sich für das von ihm hoch- geschätzte Getränk in Versen.
Für viele war es freilich nur eine Modesache, und wie stets in solchen Dingen, fehlte es nicht an ablehnenden Stimmen, so bekannte Liselotte von der Pfalz, daß ihr der Tee wie Heu schmeckte und sie „keine delice daran finden" könne. Andere Damen wiederum verschmähten sogar die geliebte Schokolade, und in den Pariser Salons galt es lange als Gipfel des Fortschritts, den Tee in englischer Kanne zu servieren. Man nannte ihn in echt rokokohafter Schwärmerei den „sanften Trank der großen Liebe".
Nach manchen Angaben soll der Tee in China seit mehr als fünf Jahrtausenden in Gebrauch sein. Er sei erst Medizin gewesen und nur allmählich tägliches Getränk geworden. Man habe ihn schon früh geschätzt ob seiner Eigenschaft, „Mattigkeit zu lindern, den Willen zu stärken und die Sehkraft zu vermehren".
Die Taoisten erklärten den Tee sogar für ein wichtiges
Elixier der Unsterblichkeit Den Buddhisten war er schon immer ein wichtiges Mittel gegen die Schläfrigkeit in den langen Stunden der Meditation. Die vom Taoismus beeinflußte buddhistische Sekte der Zen bildete schließlich ein verwickeltes Tee-Ritual aus» das später die japanische Teezeremonie des 15. Jahrhunderts entstehen ließ.
Das 8. Jahrhundert hat den Tee in das Reich der chinesischen Dichtung ausgenommen. Lu-M schrieb damals seine „heilige Schrift vom Tee" und ist seither bis auf den heutigen Tag die Standesgottheit der chinesischen Teehändler. Sein Werk besteht aus zehn Kapiteln in drei Bänden. Sehen wir von dieser schon beinahe religiösen Vertiefung ab, so haben doch die Richtlinien des Lu-M, die iede Verwendung von Zutaten verwarfen, sehr zu einer Verfeinerung des Teegenusses beigetragen.
Vordem kannte man nämlich nur den Teekuchen, der eine recht merkwürdige Angelegenheit war. Die Blätter wurden gedämpft, im Mörser zerstampft, zu einem ziegelartigsn Gebilde geformt und zusammen mit Reis, Ingwer, Salz, Apfelsinenschalen, Gewürzen, Milch und mitunter sogar Zwiebeln gekocht. So geschieht es noch heute bei den Tibetanern und einzelnen mongolischen Stämmen, die dem Tee außerdem noch Butter und bisweilen gekochtes Ziegenfleisch hinzufügen Dieser Buttertee schmeckt auch dem Inder, während der chinesische Kuli seinem Nationalgetränk etwas Essig beimisch. Der russische Gebrauch der Zitronenscheibe ist vermutlich ein Abglanz asiatischer Sitte, denn die Russen haben das Teetrinken in chinesischen Karawansereien kennengelernt.
Lu-M verbannte alle Zutaten mit Ausnahme des Salzes, jedoch blieb er noch beim Teekuchen. Erst später kam der Pulvertee auf. Seine Zubereitung bestand darin, daß die Blätter in einer kleinen Steinmühle zu einem feinen Pulver zermahlen und mit einem zierlichen Besen aus gespaltenem Bambusrohr geschlagen wurde. Gleichzeitig kam es zu Aenderungen in der Auswahl der Blätter und des Teegerätes, ferner wurde nun auch das Salz weggelassen. Als im 17. Jahrhundert die Fremdherrschaft der Mandschu einsetzte, wurde auch der Pulvsrtee bald vergessen, an dessen Stelle der gebrühte Vlätrertee trat — jene Form, in der in Eurova der Tee Eingang gefunden hat.
siunüsunk
Programm des Reichssenders Stuttgart
Sonntag, 9. April: 6.00 Sonntag-Frühkonzert, 8.00 Wasserstandsmeldungen, Wetterbericht, „Bauer hör' zu!", 8.15 Frühlingsständchen, 8.30 Festliche Orgelmusik alter Meister, 9.00 „Vertraut der Macht des Guten", 9.30 Frohe Weisen, 10.00 Blasmusik, 11.00 Haydn — Mozart. 12.00 Musik am Mittag. 13.00 Kleines Kapitel der Zeit, 13.15 Mittagskonzert, 14.00 .Lauter bunte Ostereier...!", 14.30 „Musik zur Kaffeestunde", 16.00 Musik am Nachmittag, 18.00 Beliebte Kapellen spielen zum Tanz, 19.00 Sport am Sonntag, 20.00 Verdi — Puccini, ein Opernkonzert. 22.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, Wetter- und Sportbericht, 22.30 Tanz- und Unterhaltungsmusik, 24.00 Nachtkonzert.
Montag, 10. April: 6.00 Bremer Hafenkonzert, 8.00 Wasserstandsmeldungen, Wetterbericht, „Bauer hör' zu!", 8.15 Gymnastik, 8.30 Fröhliche Morgenmusik. 9.30 Kompositionen von Cbri-
SteueraLzug der Auffichtsrat-Vergütnnge«. Durch das „Gesetz zur Aenderung des Einkommensteuergesetzes" vom Februar ds. Js. war bei der Abgabe der Aufstchtsratstantieme der Steuersatz von 10 auf 20 Prozent erhöht worden. Diese Erhöhung gilt für solche AR.-Vergütungen, die dem AR.-Mitgliede nach dem 31. März ds. 2s. zuflietzen.
Stuttgarter übernehme« Wiener Trikotweberei. Die bisher in jüdischem Besitz gewesene Firma Franz Bartels Nachf. Julius Otte u. Bruder. Mechanische Trikotweberei, Wien, wurde von der neugegründeten Firma A. Mann u. Co., Wirkwarenfabrik, übernommen und wird unter dieser Firma in Wien fortgeführt. Persönlich haftende Gesellschafter sind die Herren Adolf Mann und Dr. Erich Hummel, Leide in Stuttgart.
Die Stuttgarter Bank eEmbH., Stuttgart, gibt in ihrem Bericht über das 25. Geschäftsjahr zunächst einen Rückblick über das Dierteljahrhundert. Die Bilanzsumme des Instituts hat sich von rund 18 Mill. RM. 1933 auf 25 Will. RM. im Jahre 1937 erhöht. Gegenüber diesem Jahr (1937) ist abermals eine Steigerung auf 28,71 Mill. RM. zu verzeichnen. Auch der Gesamtumsatz des Instituts steigerte sich im Berichtsjahr 1938 auf 904,36 Mill. RM. Nach Verteilung der tzprozcntigen Dividende werden aus dem dann verbleibenden Reingewinn 0,10 (0,06) Mill. RM. an die gesetzliche Rücklage und 0,02 (0,01) Mill. RM. au die Ver- sorgunqskasse abgeführt, sodaß ein Vortragsrest von 49181 (28 733) RM. verbleibt. Die HV. genehmigte den Abschluß.
>«««
^Bewährt . bei
Magen» u. Darm- .katarrh!
gut 2UW Uiscben mit IVeiu uuck sg Irucbtsäkteu
S'irlin Zu dem am nächsten Mittwoch, den «MIN v,lttw iz Apxji iggg ftatlfindenden
Vieh- und Schweine-Markl
ergeht Einladung. Z
Die üblichen gesundheitspolizeilichen Bedingungen find einzuhalten.
Personen und Vieh aus Sperrbezirken und Beobachtungsgebieten, sowie aus verseuchten Kreisen sind vom Markt ausgeschlossen.
Für Händlervieh ist neben dem Gesundheitszeugnis durch zweifelsfreie Einträge im Kontrollbuch der Nachweis ihres Ursprungs aus seuchenfreien Gebieten zu führen; für Bauernvieh sind Ursprungszeugnisse mitzuführen.
Die Schweinehändler baden bis zur Vornahme der tierärztlichen Untersuchung der Schweine bei ihren Körben und Kisten zu bleiben, welche zuvor nicht geöffnet werden dürfen.
Zusuhrzeit zum Schweinemarkt 6—9 Uhr; Auftriebszeit für den Biehmarkt ^8—10 Uhr.
Calw, den 8. April 1939 Der Bürgermeister
Für unsere Schreinerei suchen wir einen tüchtigen
6Äei»tk>>eisltt
welcher Erfahrung in Serienfabrikation besitzt. 73!
Alfred Hollmann, Triberg / Schwarzwald.
Einige Zentner gebrauchte
LlsrvalhAiittvr
sowie einen Abreitzapparal für Rollenpackpapier
hat billig abzugeben
Bochdruckerei Zaiser, Nagold.
Mols Hitler:
Mein Kamps
erschien
ZUM 50. Geburtstag äes Führers
soeben in einer einmaligen Jubiläums-Ausgabe in Ganzleder (Großformat) und ist für RM. 32.— stets vorrätig in der
Buchhanälung Iaiser Nagolä
putrt unäreiiügt aller!
Sslim S«rlAlsoIKI«iH
LEki niekls über ZekinlLsn uncl V/urst xerLncd. Im
«ebn-
Nsiic!iel-8ctilM
^ vonKöl.48.— sn. Preisliste kostenlos
«ntanVedse arrrieiva»,s.
Verkaufe vierjährigen
MMM- -Sr -
MIsod
mit jeder gewünschten Garantie
Martin Hanser
Monhardt. 720
Kaufe z« jeder Tageszeit
6A«lll>irh
(Kälber, Rinder und Pferde) auf, zur Füttemng unserer Raubtiere 159
Wilh. Oefterle, Rohrdorf.
Mr «W tiserien
kommt dei der Kundschaft i« Vergessenheit!
Tüchtiger
Herren
r»I»errvn'>
M in sickerer Ztellunß erkalten W W ßeßen IHlrulilung unter ^usicke- W W rung voller Diskretion erstklassige W
I !A»Ü8e1mi1tlr1«l«Iiirig I
W m.äitrgarsntie angekertigt. Lrbitten M W Kie gan 2 unverb. ^ngeb. 06 . Lesuck W
I V. özM SliillWl-ü,, Nchzenslr. S./l I
Mp 8 vr
kann sofort eintreten bei
Gast. SchSchinger 718 Wttdberg
Sache
zwei tüchtige
MÄser
Karl Schwenk, Möbelwerkstätte Beihinge». 710
Auf 15. April oder 1. Mai suche ich ein 708
Mädchen
das schon gedient hat. Das Kochen kann erlernt werden.
Fra« C. Schott, Calw
Lederstr. 28.
»« «»»»
Ein Sparbuch Deine Festgabe
Dgk 68 UU88t6ll6N
bei Deiner
ocker
8?^k. ONO D^KDL«8^8llK88L
gewandt in Stenografie und Maschinenschreiben, Kenntnisse in allgemeinen Büro-Arbeiten und Buchhaltung für meine neue Fabrik in Nagold Avsiivlit. Eintritt könnte zwecks Einarbeitung sofort nach Backnang erfolgen, später dann (etwa Lepl. 1939) Uebersicdlung nach Nagold. Bewerbungen mit Lichtbild, Lebenslauf, seitherige Ausbildung, Gehaltsforderung etc. an kUbaiet
S»«>ri»niig, erbeten
IMellKII-iiiliii'WMkI'Wlill!!
zum sofortigen oder späteren Eintritt für meine neue Fabrik in Nagold s«8»elit. Möglichst höhere Schulbildung erwünscht.
Bewerbungen m. Lichtbild, Lebenslauf. Zeugnisse etc. erbeten an
Mn8«I»Iiioiiknl»rIlr LNiei-1 ^«r»k«l in Lael»»»»0»
Gebe« Sie Lhre Lnferate
bitte rechtzeitig aus! Dann haben Sie die Gewähr, daß dieselben sorgfältig gesetzt «nd Ihre Wünsche weitgehendst berücksichtigt werden können. Am besten ist's, wenn uns die Manuskripte am Tage vor dem Erscheinen des Inserates vorliege«. Sonst ist Jnseratenannahme-Schlutz morgens 7 Uhr. Beschreiben Sie das Mannskript- Papier bitte nur aus einer Seite, und dann deutlich und mit Tinte'.