3. Leite Nr. 77
Freitag, den 31. März 1S3S
flu; Ziadl und tuild
Nagold, den 31. März 1939
M e i n e Sprache versteht man durch die ganze Welt.
Haydn.
31. März: 1732 Joseph Haydn geboren. - 1923 durch französische Kugeln kamen in Esten 13 deutsche Arbeiter ums Leben.
Hurra — Schulschlutz!
Heute sieht man sie wieder alle mit den Zeugnismappen unter dem Arm über die Straße wandern. Jungen und Mädel aller Jahrgänge. Die Kleinsten, die das erstemal die Versetzung erleben, finden es besonders spannend, die Größeren, die die Sensation der Zeugniste nun schon oft erlebt haben, eifrig diskutierend, und die Schüler der obersten Klasse das Abgangszeugnis mit sich tragend.
Die Schultore schließen sich — das Schuljahr ist zu Ende. Dieser letzte Schultag vor den Ferien bringt die große Entscheidung: Versetzung oder Sitzenbleiben. Heute wird geerntet, was inan gesät hat. Viele haben sich redliche Mühe gegeben, und darum dürfen sie auch mit dem Ergebnis zufrieden sein, selbst wenn vielleicht manches noch nicht erreicht wurde, was man sich vorgenommen hatte. Aber — wenn es diesmal in einem Fache noch eine Vier gab (die ja heute eine immerhin noch ganz zufriedenstellende Note ist), so wird man es im gleichen Fach vielleicht in der nächsten Klasse bei anhaltendem Fleiß aus eme Drei bringen.
Mittags, wenn die Schule aus und die Zeugnisverteilung vorüber ist. stehen überall kleine Trüppchen an den Straßenecken. Zeugnisse werden verglichen, man bespricht die Leistungen und die Ergebnisse und ergeht sich in allerlei frohen Zukunftshoffnungen. Zu Hause warten Väter und Mütter auf das Osterzeugnis. Manchmal stürmt der Junge oder das Mädel, immer gleich drei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe herauf: .Was sagt Ihr nun? Ist das nicht ein feines Zeugnis?" Und Later und Mutter blicken lächelnd auf die einzelnen Noten und klopfen dem Jungen oder dem Mädel anerkennend auf die Schulter. Vielleicht gibt's für so viel Tüchtigkeit sogar eine kleine Belohnung...
Und dann die, für die sich die Schultore zum letztenmal schließen. Sie wissen, wenn die Ferien zu Ende sind, werden sie diesmal nicht wieder mit den Hunderten von jüngeren Schülern den Einzug in die alte Schule halten. Man hat es geschafft — die Schulzeit ist zu Ende. Nun halten sie das Schlußzeugnis in den Händen, auf dem sich der weitere Lebensweg aufbauen soll: Arbeitsdienst und Verufslehre, Pflichtjahr. Die Schultore sind zugefallen. Und nun sind vor allen Dingen zuerst einmal Osterferien — Frühlingsferien, die man hoffentlich recht im Freien genießen kann. Und Ostern steht vor der Tiir.
Marz-Ende
Noch lange wird man von dem so rauhen und überaus schneereichen März 1939 sprechen. Mag er uns aber auch mit seinen allzu spärlichen lenzlichen Tagen enttäuscht haben, so verdanken wir ihm doch andererseits die Beseitigung der Gefahr eines verfrühten Aufbruchs der Natur, die durch die übermäßig warmen Februarwochen bereits heraufbeschworen worden waren. Den Tieren des Waldes und den in Erwartung eines kalendermäßi- gen Frühlingsanfanges zurückgekehrten gefiederten Sängern haben Kälte und Schnee allerdings übel mitgespielt, doch jetzt scheinen auch ihnen, soweit sie die schlimme Zeit überlebten, bessere Tage zu winken. Wagten noch vor wenigen Tagen nur erst ein paar kecke Amseln und Meisen in der Morgenfrühe ein pa^ar verlorene Töne zu flöten, so beginnt jetzt, da der Schare, unter der täglich höher steigenden Sonne mehr und mehr dahinschmilzt, allenthalben ein fröhliches Jubilieren von Amsel, Drossel, Fink und Star. Mit feinem Empfinden künden sie den endlichen Sieg des Frühlings auch über diesen hartnäckigen Winter!
Lungbannsehde
Am Montag, den 3. 1. 39 beginnt die Iungbannfehde mit einem großen Appell um 14 Uhr in Nagold. Von da aus marschieren die Kampffähnlein in ihre Quartiere. 200 Pimpfe, darunter 80 Fanfarenspieler und Trommler zeigen abends der Nagolder Bevölkerung einen richtigen lustigen Abend.
Aandwevkevtvettkanivs
Auszeichnung eines Nagolder Bildhauermeisters
Die Bewertung der Arbeiten, die zum Handwerkerwettkampf gebracht wurden, ist beendet. Die Wettkampfarbeit des Holzbildhauermeisters Bienz-Nagold wurde zur Ausscheidung zu- gelassen und so gut bewertet, daß ihm eine Urkunde für „gute Leistung" zuerkannt wurde. Die Auszeichnung ist sehr hoch einzuschätzen, nachdem außer dem Eausieger grundsätzlich in keinem Fach zweite und dritte Preise vergeben wurden. Die Auszeichnung kommt somit unmittelbar nach dem Eausieger. Die genannte Wettkampfarbeit wurde in die Eauausstellung genommen, die in der Eewerbehalle in Stuttgart am Hegelplatz aufgebaut und vom 25. 3. bis 3. 4. 39 von 10—19 Uhr geöffnet ist. Zu der Auszeichnung unsere besten Glückwünsche!
Betriebsausflüge der melde«
Es ist bereits zur Tradition geworden, daß die Betriebe alljährlich einen Betriebsausflug durchführen. Besonders erfreulich aber ist das Interesse gerade von kleineren Betrieben mit oft nur 2 und 3 Gefolgschaftsangehörigen. Hier hat sich nun die Kreisdienststelle der NSE. „Kraft durch Freude" bemüht, auch diesen kleineren Betrieben schöne Fahrten zu ermöglichen, indem einige Kleinbetriebe zusammen einen Betriebsausflug durchführen. Es liegen bereits nahezu 40 Fahrtenpläne bei der Kreisdienststelle KdF. vor. weshalb an alle Vetriebsführer die Aufforderung ergeht, doch umgehend den in diesem Jahr stattfindenden Betriebsausflug der NSE. „Kraft durch Freude" Kreisdienststelle Hirsau zu melden.
MattbüuS-vaMo« ln Salw
Der evangelische Kirchenchor Calw führt am Palmsonntag (2. April) nachmittags 16 Uhr in der evang. Stadtkirche in Calw die Matthäus-Passion von Joh. Seb. Bach auf. Wir machen alle Musikfreunde darauf aufmerksam. Die Aufführung dauert bis nach 19 Uhr. so daß für Besucher von Nagold die Rückfahrt um 19.50 Uhr angetreten werden kann. Die Buchhandlung Zai - s e r-Nagold hat den Vorverkauf für Nagold übernommen.
— Reichsbahn rüstet für den heurigen Osterverkehr. Ueber Ostern fährt die Reichsbahn Vor- und Nachzüge zu zahlreichen- fahrplanmäßigen Schnell-, Eil- und Personenzügen. Sie haben die gleichen Halte, Anschüße und Wagenklassen wie die Hauptzüge. Ferner verkehren von Stuttgart Hbf. aus einige Entlastungszüge ins Allgäu zum Wintersport. Ueber die Verkehrstage, Abfahrzeiten usw. der Züge unterrichten die Aushänge, die Fahrkartenausgaben und die Auskunstsstellen auf den Bahnhöfen. Um zu verhüten, daß die fahrplanmäßigen Hauptzüge
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
überfüllt werden, wird den Reisenden dringend geraten, die Vör- und Nachzllge zu wählen-
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— Feierliche Vereidigung am 20. April. Auch in diesem Jahr findet wiederum am 20. April, dem Geburtstag des Führers, die Vereidigung der Führerschaft der Partei, der Gliederungen einschließlich der NS.-Frauenschaft und aller Verbände statt. Vereidigt werden alle neu eingesetzten Politischen Leiter, Leiterinnen der NS.-Frauenschaft, Walterinnen des Deutschen Frauenwerks, Obmänner, Walter und Warte der Deutschen Arbeitsfront einschließlich KdF.- und Werkscharführer, Walter und Walterinnen des NS.-Lehrerbundes, des Reichsbundes deutscher Beamten, der NS.-Kriegsopferversorgung und der NS.-Volks- wohlfahrt. Sie werden vereidigt, auch wenn sie Parteianwärter, Nichtparteigenoffen bezw. -Parteigenossinnen sind,
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Durch wild gewordene Kuh schwer verletzt
Oberschwandors. Als Schreinermeister Johannes Gutekunst am Mittwoch eine Kuh von der Farrenhaltung nach Hause bringen wollte, wurde das Tier plötzlich wild, so daß Eute- kunst es nicht mehr bändigen konnte, zu Boden geschleudert und ein Stück fortgeschleift wurde. Dabei erlitt er schwere Kopf- und Gesichtsverletzungen, außerdem wurde dem Bedauernswerten der rechte Daumen vollständig weggerissen. Er mußte sogleich ins Kreiskrankenhaus eingeliefert werden.
Fasche Anschuldigung
Simmersfeld. Die ledige 19 Jahre alte Emma Vürkle von hier hatte in Pforzheim ihre Dienstherrschaft bestohlen und wurde deswegen angezeigt. Aus Rache dafür beschuldigte sie den Dienstherrn, daß er sie vergewaltigt habe. Die Folge dieser Beschuldigung war die Festnahme des Brotherrn. Im Verlauf der Untersuchung stellte sich heraus, daß die Angeklagte die Unwahrheit gesagt hatte. Wohl kam es zwischen dem Dienstmädchen und dem Dienstherrn zu intimen Beziehungen, mit denen die Bürkle aber einverstanden war. Wegen wissentlich falscher Anschuldigung sowie wegen Freiheitsberaubung wurde die B. mit 5 Monaten Gefängnis bestraft.
Berufsschule erhält Lehrwerkstätte
Calw. Mit der Schlußfeier der Gewerbeschule war erstmals eine Lehrlingslossprechunq verbunden. Bei der Feier wurde mitgeteilt, daß der Gewerbeortsschulrat drei Lehrwerkstätten: eine Mechanikerwerkstätte, eine für Elektroinstallateure und eine Schreinerwertstätte genehmigt habe. Diese Werkstätten werden vorläufig in dem früheren Druckereiqebäude der A. Oelschläger- schen Buchdrnckerei in der Lederstraße untergebracht. Einen Preis erhielt Alois Klink. Elektroinstallateur beim Elektrizitätswerk Nagold, C. Klinglers Erben: eine Belobung Karl Frank. Elektroinstallateur bei Karl Frank, Nagold, zuerkannt.
Kuh-Idyll in der Enz
Neuenbürg. Hier sollte eine Kuh zu nahrhaften Dingen verwandelt werden. Der Schlächter führte sie am Strick seiner«.,Metze" am Unterwässerwege entgegen Doch wie das Rindvieh das Tor durchschreiten sollte, über dessen Schwelle es kein Zurück mehr gibt, riß es kurzerhand aus und sprang mit kühnem Schwung über das 1 Meter hohe Geländer in die Enz hinab, sich dort ganz wohl und geborgen fühlend. So sehr auch der Metzgermeister das „Viech" zur Umkehr und zur Vernunft überreden wollte, die Kuh blieb taub. Erst als man sich persönlich zu ihr ins kühle Naß hereinbemühte, gab sie. gutmütig wie eine Kuh ist, den Lockungen nach. Ob sie es auf der Schlachtbank bereut hat?
Vorsicht mit Fensterscheiben
Calmbach. In einem Friseurgeschäft war eine zersprungene Schaufensterscheibe ausgewechselt worden. Der Rest sollte zu einem Schreiner gebracht werden. Beim Transport zersprang sie und zerschnitt einem hiesigen Einwohner drei Sehnen des rechten Unterarms. Die Verletzungen waren so schwer, daß der Verunglückte sofort ins Kreiskrankenhaus gebracht werden mußte.
Große Obstbaumschäden durch Hasenfraß
Freudenstadt. Die hungernden Hasen richteten großen Schaden an den Obstbäumen an. Wenn man einen Gang durch die Obstgärten macht, so sieht man da und dort angefressene Obstbäume. Ja selbst bei eingemachten Gärten, wo der Schnee auf der Westseite fast höher wie der Gartenzaun angeweht wurde, sind sämtliche Bäume angenagt worden.
Rettungsmedaille
Pfalzgrafenweiler. Dem Hauptlehrer Pfrommann von Edelweiler wurde die silberne Rettungsmedaille verliehen. Er rettete im Sommer letzten Jahres eine Frau im Schwimmbad von Pfalzgrafenweiler.
Pforzheim, 30. März. (U e b e r f a h r e n.) In der Nacht zum Donnerstag befand sich der verheiratete Kraftwagenfahrer Karl Finkbeiner aus Enzklösterle mit einem mit Schnittholz beladenen Lastkraftwagen auf der Fahrt von Langenalb in Richtung Maisenmühle. Er überholte den verheirateten Wilhelm Noll, der mit seinem Kraftrad in gleicher Richtung fuhr. Noll geriet auf ungeklärte Weife unter den Lastkraftwagen und wurde auf der Stelle getötet.
Württemberg
«ooo neue Arbeilcmäliner in unserem Gau
Stuttgart, 30. März. Tausende junger Deutscher vertauschen am 1. April wieder den Zivilrock mit der schlichten erdbraunen Uniform des Reichsarbeitsdienstes. Rund 6000 Arbeitsdienstrekruten rücken am 1. April in die Lager unseres Arbeitsgaues 26 ein. Sie kommen hauptsächlich aus der Saarpfalz und ausVaden. Andererseits gehen rund 8000 Mann aus unserem Gau in die Arbeitslager in Baden. 3000 von ihnen verlassen mit Sonderzügen am Samstag vormittag Stuttgart. Dieser Austausch ist in vorzüglicher Weise zum Kennenlernen von Land und Leuten und zum besseren Verständnis der Wesensart der einzelnen Volksstämme geeignet. Der Dienst mit dem Spaten ist Ehrendienst. Er verlangt von jedem Einzelnen vollen Einsatz. ^
Stuttgart, 30. März. (NeuerArztbeiderAOK.) Als leitenden Arzt für das Röntgeninstitut und ärztlichen Leiter des Heilbehandlungsinstituts und des Untersuchungslaboratoriums und als Heimarzt für das Erholungsheim für weibliche Versicherte in Freudental hat der Leiter der Allgemeinen Ortskrankenkasse Stuttgart Professor Dr. RenS du Mesnil de Rochemont angestellt. Er kommt von der Universität Eietzen, an der er als Dozent für Strahlenheilkunde tätig war. ^
Vom Schwäbischen Alb verein. Der deutsche Wanderführer, Professor Dr. Werner, hat den Vorsitzenden des Schwäbischen Albvereins, Vankdirektor Georg Fahrbach, in Anerkennung seiner erfolgreichen Arbeit für die deutsche Wanderbewegung in den Führrerat des Reichsverbands der deutschen Eebirgs- und Wandervereine berufen. Am 23. April findet eine Rägele-Ehruna in Murrhardt statt, und
RSG. „Kraft durch Freude" Kreisdienststelle, Abtlg. RWU.
Folgende Fahrten und Ferienwanderungen des Jahres Urlaubsprogramms sind besetzt: UF. 316, 414. 520, 56. 113, FW. 3-23, 37-221, 13-121, 43-227, 20-128, 30-213. 31-214, 48-232, 23-131, 25-133, 42-226, 33-216. Für die UF. 23 vom 14. 5. bis 21. 5. 39 ins Salzkammergut stehen uns nur noch 6 Karten zur Verfügung und bitten wir um raschmöglichste Meldung.
Bei den im Mitteilungsheft Unser Feierabend. Ausgabe April auf Seite 136 bekanntgegebenen Seefahrten 1939 sind die angegebenen Zeiten ungültig. Wir werden im Laufe des Monats April die Zeiten berichtigt am Schwarzen Brett bekannt geben, außerdem in unserer Maiausgabe. Nach einer eben eingegangenen Meldung kommt die KdF.-Wagen-Kolonne nicht am 18. 4.. sondern erst am 2. Mai in den Kreis Calw. Nähere Mitteilung ergeht noch an die Ortswarte.
Jugendsilmstunde in Nagold am 2. April
Sämtliche Besucher obengenannter Veranstaltung treten am Sonntag 9.30 Uhr am HJ.-Heim in Nagold an. Die Führer melden die Antrittsstärke an Eeff. Schneider. Derselbe nimmt auch auch die Abrechnung und die Ausgabe der Eintrittskarten vor. Jede Einheit muß mindestens die gemeldete Anzahl von Karten abnehmen. Darüber hinaus erwarte ich. daß sich noch viele Kameraden und Kameradinnen entschließen werden, diesen hochwertigen Film zu sehen, die sich bis jetzt noch nicht angemeldet haben. Gefolgschaftsfiihrer.
NS.-Frauenschast — Deutsches Frauenwerk
Die Blockleiterinnen haben heute um 17 Uhr im Saale der NSDAP, zu sein. Frauenschaftsleiterin.
Mädelgruppe 24/401
Die Aprilbeiträge sind bis spätestens Mittwoch, den 5. April bei der zuständigen Schaftführerin abzuliefern.
Fähnlein 24/401 Nagold
1. Die Jungen des Fanfarenzugs, die noch nicht untersucht wurden, treten um 20 Uhr beim HJ.-Arzt an. 2. Alle Kampf- jungenschaftsführer sind heute um 16 Uhr in Fehdeuniform am Heim, ebenso die Kampfjungzugfllhrer. 3. Der Heimdienst tritt um 15 Uhr am Heim an. Fähnleinführer.
zwar wird im Geburtshaus des Mitgründers und langjährigen Leiters des Schwäbischen Albvereins ein Zimmer eingerichtet, das wertvolle Erinnerungsstücke an Prof. Nagele und seine Pionierarbeit für das deutsche Wandsrwesen enthalten wird. ^ „
7 0. Geburtstag. Oberstleutnant a. D. Albrecht vou- Zeppelin, ein verdienter Offizier der alten Württemberg!-, schen Armee und ein naher Verwandter des Grafen Ferdi-, nand von Zeppelin, konnte in Stuttgart in guter Gefuno-j heit sein 70. Lebensjahr vollenden. Sein Stammregrmttlt^ war das Grenadier-Regiment Königin Olga Nr. 119 . Jm> April 1918 wurde er Oberstleutnant. Mit Kriegsende schied'
von Zeppelin aus der Armee aus.
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Marbach, 30. März. (Tagung.) Unter der Leitung des Handwerkskammer-Präsidenten, Landeshandwerksmeister Baetzner, hielten am Dienstag die Präsidenten der Handwerkskammern Heilbronn, Reutlingen, Ulm und Sigmarin-, gen mit ihren Geschäftsführern in Marbach eine Arbeitstag gung ab, auf der aktuelle wirtschaftliche Fragen behandetti wurden.
Marbach, 30. März. (Schwer verletzt.) Dieser TagA ereignete sich zwischen Marbach und Neckarweihingen aufs der Baustelle beim Kraftwerk nachts ein Unfall, bei dems ein 18 Jahre alter Arbeiter aus Spechbach bei Heidelberg, schwer verletzt wurde. Obwohl der junge Mann vor denr Aufspringen auf fahrende Wagen gewarnt worden war», sprang er auf einen Rollwagenzug. Dabei rutschte er aus und stürzte so auf das Gleis, daß ein Wagen über ihn hi«-, wegging. Der Lokomotivführer konnte den Zug sofort zum Halten bringen. Der Junge, der mit inneren Verletzungen in das Marbacher Kreiskrankenhgus eingeliejert wurde, schwebt in Lebensgefahr.
Neckarsulm, Kr. Heilbronn, 30. März. (D enZugver- patzt — fünf Wochen Gefängnis.) Ganz so ist es natürlich nicht, datz einer, der den Zug verpatzt hat, gleicht fünf Wochen Gefängnis dafür bekommt — dazwischen mutz: schon noch etwas liegen. So war es auch bei einem jungeir Mann aus Frankenbach, der, als er in Neckarsulm den Zugl nach Heilbronn verpatzt hatte, sich flugs ein parkendes Mo-! torrad griff und loszuckelte. Er erlitt dabei einen Unfalls blieb eine Zeit lang bewutztlos, das Kraftrad wurde be-s schädigt. Und nun hat der Uebereilige auf einmal ZeitÄ fünf Wochen nämlich, in denen er hinter schwedischen Gar>^ dinrn über seinen Streich Nachdenken kann.
Sindelfingen, Kr. Böblingen, 30. Marz. (Körp e r v e r- ' E tz u n g.) Auf der Plattform eines Eisenbahnwagens hat» lfch.zu viele Fahrgäste aufgestellt, sodatz sich der Fahrdienstleiter veranlaht sah, die Fahrgäste in das Innere des Wagens zu verweisen. Es kam dabei zu heftigen Auseinandersetzungen, in deren Verlauf ein Fahrgast den Fahrdienst- leiter mit einem spitzen Gegenstand niederschlug. Mit erheblichen Verletzungen mutzte der Beamte ins Sindelfinger Krankenhaus gebracht werden. Der Täter wurde am Mitt- woch festgenommen, ebenso zwei weitere Personen.
, Tamm, Kr. Ludwigsburg, 30. März. (Beim Ehren- tchietzen verunglückt.) Als am Mittwochnachmittag der einer Beerdigung der Verstorbene durch das bei Front- soldaten übliche Salutschietzen geehrt werden sollte, ereignete sich ein schwerer llnglücksfall mit Todesfolge. Beim Abgeben von Völlerschietzen entlud sich der Mörser frühzeitiger als der ihn bedienende 34 Jahre alte Ernst Feiger annahm. Die Explosion war so heftig, datz Feiger schwere Vauchverletzungen erlitt, sodatz das Gedärm ausdrang. Der Schwerverletzte starb alsbald an den Folgen des Unfalls.
Neckarsulm. Kr. Heilbronn, 30. März. (Gefängnis für Zechpreller.) Das Amtsgericht verurteilte eine« zungen, in Heilbronn wohnhaften Mann, der in Gundels- heim, Tiefenbach und Bad Rappenau Zechprellereien be» gangen und obendrein seine Heilbronner Vermieterin betrogen hatte, zu 26 Tagen Gefängnis wegen Betrugs.
Rottenburg a. 30. März. (Weihe der 10. Müt - t er schule.) Nun besitzt auch der Kreis Tübingen seine Mütterschule, und zwar in Rottenburg, wo sie in dem einst weithin bekannten Gasthaus „Römischer Kaiser" gegenüber dem Dom eingerichtet wurde. Am Mittwoch wurde die Schule als 10. Reichsmütterschule im Gau Württemberg- Hohenzollern feierlich ihrer Bestimmung übergeben. Ansprachen hielten Bürgermeister Seeger, die Eausraue«- schaftsleiterin Pgn. Haindl, die Eauabteilungsleitert« " den Reichsmütterdienst, Pgn. Lamparter ,nd Kreisle Rauschnabel.