Aus Stadt und Kreis Calw
Veteranen des Schuldienstes
In Calw wurden zwei Veteranen des Schuldienstes in Anerkennung ihrer großen Verdienste um die Schule geehrt. Rektor Beutel in Calw, der eine der beiden Jubilars, steht seit Kr>egsbeginn wieder aktiv im Schuldienst, dem er nunmehr 50 Jahre seine Zeit und Kraft gewidmet hat. Seine außerordentlich gute Gesundheit erlaubt ihm, seinen Dienst trotz des hohen Alters von 77 Jahren noch heute zu tun Oberlehrer Haug, ein im Bezirk Wohl bekannter und seit mehreren Jahren in Calw ansässiger Schulmann, verbrachte den größten Teil seiner 53 Jahre umfassenden Tätigkeit in der Schule in Unterhaugstett auf dem schweren Posten einer Einklaffenschule. Auch er hatte sich bei Kriegsbeginn nochmals der Schule zur Verfügung gestellt.
In einer stimmungsvollen Feier in der Deutschen Volksschule in Calw, bei der die ganze Lehrerschaft zugegen war, ehrte Schulrat Keck die beiden verdienten Männer unter anerkennenden Worten für ihre verdienstvolle Arbeit, überreichte ihnen eine vom Führer verliehene Auszeichnung und beglückwünschte die Jubilars. Oberlehrer Heck betonte, daß nur Idealisten Lehrer sein könnten, denn die Arbeit an der Jugend müsse ihren Lohn in sich selbst tragen. Ein Schülerchor der Mittelschule umrahmte die Feier mit frisch vorgetragcnen Musikstücken und Liedern.
*
InNagold wurde in gleicher Weise Hauptlehrer Otto Möß für treue Pflichterfüllung in 40jährigem Schuldienst geehrt und ausgezeichnet.
Calwer Standesnachrichten
Monat Februar
Geburten: Gäckle, Hannelore, T. d.-Arbeiters G. in Simmozheim;, Gries Renate Lina, T. d. Technikers G. in Calw; Steimle Marieluise Käthe, T. d. Vorarbeiters St. in Gechingen; Schweizer Gisela Anita, T. d. Fabrikarbeiters S. in Beinberg; Rometsch Dieter Karl, S. d. Landwirts und Baumwarts R. in Altbulach; Pfrommer Ernst Willi, S. d. Bäckermeisters P in Calw; Rothfuß Helmut Walter, S. d. Landwirts R. in Oberhaugstett; Schlaite- rer Brigitte Suse, T. d. Metzgermeisters S. in Calw; Ruckaberlc Rolf Karl, S. d. Automccha- nikers R. in Schönaich; Rall Ilse Lore, T. d. Landwirts R. in Neuweiler; Kußmaul Gunhilde, T. d. Lehrers K. in Hornbcrg; Köllcns- Perger Jnguun, T. d. Arztes Dr. K. in Calw; Gehring Siegfried Heinrich, S. d. Postkraftwagenführers G. in Gechingen: Enderle Rosemarie, T. d. Fräsers E. in Calw; Buck Hans Roland S. d. Kraftfahrers B. in Calw; Kaupp Sieghiloe Christa, T. d. Hauptstellenleiters K. in Hirsau; Stoll Helmut Fritz, S. d. Zimmermanns St. in Calw-Wimberg; Kaiser Manfred Ernst, S. d. RBahnlokomotivheizers K. in Calw; Sommerdorfer Ferdinand, S. d. Fabrikarbeiters S. in Möttlingen; Rexer Doris Jngeborg, T. d. Reichsangestellten R. in Calw; Hüser Dieter, S. d. Kaufmanns H. in Calw; Woerner Olga Maria, T. d. Telegraphenarbeiters W. in Wildbcrg; Weber Hans Peter, S. d. Lokomotivheizers W. in Hirsau; Zizmann Rainer Werner, S. d. Schreiners Z. in Stammheim; Nos Werner Georg, S. d. Kabinettangestellten N. in Pforzheim; Lorenz Hartwig Ernst Friedwart, S. d. Kreisobmanns L. in Calw; Holzinger Karl Ewald, S. d. Schmieds H. in Stammheim.
Heiraten: Rcntschler Wilhelm, Mechaniker in Calw-Alzenbera mit Straile Hedwig Emma, Gasthausbedienstete in Calw; Ganzhorn
Erwin Mathäus, Maschineumaat von Mühlacker mit Jehle Gerda, Gaststätteiibediciinug in Calw.
Sterbe fälle: Holzäpfel Jakob, lediger Dicnstknccht, Gültlingen, 25 I.; Wohlgcmnth Regine Pauline, Walzersehefrau, Unterlengenhardt, 46 I.; Fischer Erwin Willi, led. Elektrotechnikerlehrling, Möttlingen, 20 I.; Pfeffer Saturin, verh. Lokomotivführer, Calw, 50
I.; Haas Christian Gottlob, verh. Gärtnermeister, Hirsau, 78 I.; Klciubub geb. Pfroin- mer, Charlotte Caroline Wilhl., Oberamtswegmeisterswitwe, Calw, 79 I.; Beißer geb. Goß- weiler, Christine, Maschinenstrickersehcsrau, Calw, 68 I.; Bräuning Marianne, T. d. Zil- berarbeiters B. in Walddorf, 6lL I.; Kübler Jakob,verh. Landwirt, Ostelsheim, 69 I.; Kaufmann Josef, lediger Maurer, Stuttgart, 35 I.; Jung Georg, verh. Fotograf, Calw, 65 I.; Schönhardt Karl, verh. Landwirt, Neuwciler, 28 I.; Brenner Irmgard, Gipserskind, Neubulach, 5 I.; Stauf Anton, verh. Sprachlehrer, Calw, 59 I.
Rotselden. Molkereigenossenschaft und Vieh- versicherungsveretn hielten im Gasthaus zum „Hirsch" die Jahresversammlung unter Vorsitz des gemeinsamen Vorstands Gottlieb Bühler. Die Vermögenslage der Genossenschaft ist geordnet.
Ebhausen. Un'.er Leitung von Bgm. Mutz hielt die Molkereigenossenschaft ihre Hauptversammlung. Die Milchanlieferungen sind auch
36
.Hurra!" schrie Tilo begeistert. „Laßt läuten die Glocken! Das Land ist von der Tyrannei befreit! Die gerechte Sache des Volkes hat gesiegt! Man schlachte einen Ochsen und brate ihn am Spieß! Heute wird gefeiert! Sind sie wirklich und wahrhaftig auf immer fort, Fräulein Stansberg?"
„Wirklich und wahrhaftig auf immer", bestätigte Viktoria lachend.
„Dann", sprach Tilo feierlich, „will ich kindlichen und frommen Gemüts wieder an Wunder glauben., Wie haben Sie das bloß fertiggebracht? Haben Sie den beiden ein- aeredet, daß die Cholera, die Schwarzen Blattern, der Aussatz oder sonst eine schreckliche Seuche au-mel"--"''"-», ist
»Sefzen Sie sich erst mal, Herr von Markant»", gebot Viktoria mit lachendem Gesicht.
„Dieses ist eine Einladung", erklärte Tilo, und jetzt grinste er vergnügt, „der ich willens bin, nachzukommen. Darf ich diesen Sessel wählen, der neben dem Ihren steht?"
„Immer zu! Und nun habe ich Ihnen allerhand zu erzählen."
„Ich bin gespannt wie eine Gewitterflinte!" gab Tilo bekannt, während er sich erwartungsvoll setzte.
„Die ganze Geschichte", begann Viktoria, „fängt mit den Verrückten an, die sich hier auf Schloß Stansberg aushalten. Diese Verrückten sind nämlich gar nicht verrückt."
„Bitte, noch einmaj!" Tilo hielt die Hand ans Ohr. „Was sagten Sie? Die Verrückten —."
„Sind gar nicht verrückt!" ergänzte Viktoria lachend.
„Ich höre immer", sagte Tilo kopsschüt-
im verstossenei! Jahr gestiegen; im Berichtsjahr wurden l 953 525 Kilogramm Vollmilch abgesetzt. Ausgezahlt wird an den Erzeuger Pro Liter 0,l0 RM. Von den angeschlossencn Gemeinden lieferten am besten an: Monhardt, Ebershardt, Walddvrs, Wxudeu und Wart.
Weilderstadt. Daß mau im Kreis Levnberg großen Wert auf die Heranzüchtung guten Pferdematerials legt, geht daraus hervor, daß der hiesigen Platte schon im Februar dreißig Stuten zügeführt wurden.
WicktZKes »i»
Werden bei einer Doppelbeschästi-
ung die Höchstarbeitszeiten nach der Ar-
eitszeitordnung eingehalten, die für die Loyn- gestaltung geltenden Bestimmungen beachtet und wird die Arbeitsleistung in der Erstbe- schäftigung durch die Doppelarbeit nicht beeinträchtigt. so ist eine solche Tätigkeit ein verdienstvoller zusätzlicher Einsatz der Arbeitskräfte in der Kriegswirtschaft und dementsprechend zu fördern.
Männliche und weibliche Jugendliche dürfen vor Vollendung des 16. Lebensjahres überhaupt nicht und vom 16. bis zum vollendeten
17. (weibliche Jugendliche bis zum vollendeten
18. ) Lebensjahr nur dann dienstverpflich- tet werden, wenn damit kein Wechsel des Wohnortes verbunden ist. Die Regelung findet keine Anwendung auf die Unterbringung Jugendlicher in der Landwirtschaft.
*
Die Bcendigungsfrist für die seit März 1910 laufenden Reichszuschutzmatznahmeu für B a rill r beiten ist bis zum 31. März 1913 verlängert worden.
j Liv lustiger Roman von Hanne» Peter 8tolp
telnd, „daß die Verrückten hier gar nicht verrückt sind, was sind die denn dann?"
„Normal!"
„Normal? Gestatten Sie, daß i ch jetzt verrückt werde? Wie können Verrückte normal sein, wenn sie sich wie vollständig verrückt gebärden? Von normalen Verrückten oder verrückten Normalen habe ich noch nie was gehört. Das ist ja zum Ver- rücktwerden!"
Viktoria lachte hellauf.
„Beruhigen Sie sich nur, Herr von Mailand. Die Verrückten sind vollständig normale Schauspieler, die ich engagierte, um Tante eine Komödie Vorspielen zu lassen, die sie natürlich für ernst zu nehmen hatte und auch nahm. Die Schauspieler wurden von mir beauftragt, Furcht und Schrecken auf Schloß Stansberg zu verbreiten, so daß Tante das Grausen bekommen mußte und für immer von hier fortgehe, llnv mein Plan ist nicht fehlgeschlagen."
„Toll!" sagte Tilo bewundernd. „Einfach toll, direkt genial toll! Herrgott, so eine fabelhafte Idee! Da wäre ich nicht draufgekommen. Mein Wort! So was!"
Viktoria nickte ihm lachend zu.
„Ach, ich bin ja so glücklich!" erklärte sie. „Tante wollte nämlich für immer hier Wohnung nehmen. Und Sie kennen ja Tante. Sie ist ein Mensch, der einen zur Raserei bringen kann. Unduldsam, schikanös, eingebildet krank, herrschsüchtig bis dort hinaus, hätte sie allen Frieden und alle Ruhe auf Stansberg zerstört."
Tilo, der tief und schwer über etwas nachgedacht hatte, hob den Kopf und fraote: „Es war wirklich nicht ein Einziger Verrückter darunter?"
„Nein, wenn ich es Ihnen sage!"
„Dann kann ich mir jetzt auch erklären", sagte Tilo, „warum die Verrückten derart verrückt gewesen sind. Denn so verrückt, wie sich die Verrückten zeioten, so verrückt sind richtig Verrückte nicht!"
„Hören Sie auf mit ihren Wortspielen", prustete Viktoria lachend los. „Sie macken einen ja ganz verdreht! So, nun wollen wir in Frieden und in Eintracht friedlich und einträchtlich ein Frühstück einn-hmen!"
„Herrgott, Sie können ja auch Wortspielen!" sagte Tilo bewundernd, MstJiami lachten alle beide schallend auf.
Der J-.ck Mission der „Modernen Vübne" war erfüllt.
Direktor Lose hatte von Viktoria das Honorar erbalten, und sein Ensemble war vergnügter Laune, denn der Direktor hatte jedem eine gute Gage gezahlt.
Der Reparateur in Grimberg war angerufen worden, daß er das wieder instand» gesetzte Auto nach Schloß Stansberg brächte, und nunmehr wurde zur Abreise gerüstet.
Aber die Schauspieler hatten sich untereinander etwas ausgemacht.
Der Diener Bertram, der noch nicht wußte, was los war. ordnete in der Halle die Blumen in den Vasen, als Iwan der Schreckliche' die Treppe herunterkam.
Bertram sah ihn, und sein Inneres stellte sich auf Vorsicht ein.
Iwan der Schreckliche war heran. Er sagte liebenswürdig: „Vor zehn Minuten bemerkte ich, Laß ick» wieder normal geworden bin. Ich verlasse setzt als geheilt diese gastliche Stätte. Auf Wiedersehen!"
Und Iwan der Schreckliche schritt vergnügt pfeifend aus der Halle.
Bertram griff sich an den Kopf und starrte dem Entschwindenden nach.
Da schlug ihn femand ans die Schulter, so daß er erschrocken herumfuhr.
Es rv-ar Heinrich der Achte.
(Fortsetzung folgt.)
Sparsamkeit auch im Gasverbrauch
Wichtige Regeln für den Haushalt
Gas ist als veredelter Brennstoff für die wichtigsten und kriegseutscheidenden Industrien unentbehrlich. Hier wird es heute mehr als vor dem Kriege gebraucht und mutz deshalb in erster Linie dafür Vorbehalten bleiben. Uebersteigerte Attiorderungen des Haushaltes gefährden die Versorgung der Rüstungsindustrie. Daher kann dem, Haushalt Gas nicht unbegrenzt zur Verfügung gestellt werden. Wenn jede Hausfrau sparsam mit Gas umgeht, Hilst sie mit. die Rüstungs- betriebe voll zu versorgen, so datz diese alle Anforderungen, die an sie gestellt werden, erfüllen können. Darum beachtet folgende Regeln beim Gasverbrauch im Haushalt:
1. Stelle die Gasflamme am Gasherd so ein, datz die Flamme nicht über den Boden der Kochtöpfe herausschlägt!
2. Mache von der Möglichkeit, Töpfe üver- einanderzustellen, weitestgehend Gebrauch (Turmkochen)!
3. Auf jeden Kochtopf gehört ein Deckel!
1. Halte Gasgeräte sauber, reinige die Gasbrenner so oft wie möglich.
5. Achte auf straffe Gasslainmel Flackernde Gasflammen zeigen an, datz der Brenner nicht in Ordnung ist. In diesem Fall wende dich an das Gaswerk.
6. Die Benutzung von Gaskochern und Gasbratöfen zum Heizen der Räume ist eine Verschwendung von Gas; eine richtige Durch- wärmnng der Räume kann damit doch nicht erzielt werden.
Darum: Wer Gas spart, dient der beut- scheu Wirtschaft!
Dienstplan der HZ.
BDM.-Mädelgruppc 1/401. Mittwoch: Spielschar, Schar 1 und 2 Antreten 20 Uhr am Salzkasten. Schar 1 und 2 bringt Nähzeug für die Strohschuhe mit, Spielschar die Liederbücher.
dsnütigsn, lisfgfi jn dsstsr ^ustllbrung
Mitunter werden wir gefragt: Warum lassen Sie Anzeigen erscheinen, wenn dieses oder jenes Ihrer Erzeugnisse schon mal knapp ist? Hier unsere Antwort: Wir werben nicht, um zu verkaufen, sondern um der Hausfrau zu zeigen, wie sie auch im Kriege gut und schonend waschen kann. Beratung und Derbraucheraufklärung sind seit je die Merkmale unserer Werbearbeit. Bitte, beachten Sie daher gerade heute unsere erprobten Ratschläge,- sie helfen mit, Ihre Wäsche zu erhalten, bis sie wieder persilgepflegt werden kann.
Persil-Werks, Düsseldorf
ttsnko Sil isi/li ^7^