I
k
!
»
r
4 -
i
i
^us 8tadl und Kreis Calw
Siedler auf eigener Scholle
Die L'crufsauösichten der Landötenstjungen nsA. Die beruflichen Möglichkeiten, die sich ans der praktischen Grundlage deS Land- dienstes der Hitler-Jugend ergeben, sind groß. Abgesehen von der ganz schlichten Lausbahn, die ein Nolksschüler einschlagen kann, der seine zwei Jahre Landdieust und seine ztvci Jahre Landarbeitsgehilfenzeit hinter sich hat — er kann einfacher Landarbeiter, Grotzknccht, Maschinen-. Gespann-, Hof- und Leutevogt, Schlepper- und Gespannfuhrer werden —. besteht die Möglichkeit der Spezialisierung beispielsweise dadurch, daß er an schlickend an den Landdienst eine zweijährige Winzerlehre durchmacht, mehrere Jahre als Winzergehilfc tätig ist, um schliesslich, je nach Begabung und Tüchtigkeit, Win- zermeister, Weinbautechniker, ja sogar staatlich diplomierter Weinbauinspcktor zu werden. Nicht anders ist es in anderen landwirtschakt- lichen Spezialberufen, so beispielsweise in der Viehzucht, wo er nach einer zweijährigen Melkerlehre Gehilfe werden kann und zuletzt Melkermeister (Schweizer, Oberschweizer). Aehn- lich ist es, wenn er nach dem Landdienst zwei Jahre Schäferlehrling wird, dann kann er Schäfermeister werden. Landwirtschaftliche Spezialberufe, die ebenfalls vom Landdienst her ergriffen werden können, sind: Schwcine- meister. Geflügelzuchtmeister, Pelztierzuchtmeister. Jmkermeister und Brennermeister.
Im Bereich des universalen Bauern- bandwerks, das wohl von den meisten Landdienstjungen in der Zukunft ausgeübt wird, schließen sich an die zwei Landdienstsahre mit der Landarbeitsprüfung zwei Jahre Landwirtschaftslehre mit der Abschlußprüfung an. Von hier ans besteht die spätere Einsatzmöglichkeit als Neubauer. Und wenn dort die drei Jahre Praxis um sind und der junge Mann ein Jahr eine höhere Landbauschule besucht hat, ist er staatlich geprüfter Landwirt. Von hier aus ist ihm der Zugang frei zum Beruf des Landwirtschaftslehrers (Lehrer an ländlicher Berufsschule) oder zu landwirtschaftlichen Gutsbeamtenstellen. Die meisten Jungen freilich, die heute im Landdienst stehen, wollen Siedler auf eigener Scholle werden, freie Bauern also, die den Blick aus das schöne Neuland im Osten gerichtet haben.
Die Berufsmöglichkeiten derMädel, die im Landdienst der Hitler-Jugend stehen, sind nicht weniger groß. Doch auch hier soll vorläufig das schönste Ziel sein, Bäuerin zu werden.
Wieder Feldpostbriefe bis 100 Gramm
Im Feldpostverkehr sind ab heute wieder »rivate Feldpostbriefsendungen bis 100 Gramm sugelaffeu. Da der Transport dieser Art von Sendungen längere Zeit beansprucht, wird jedoch empfohlen, wichtige Mitteilungen nur rn gewöhnlichen Feldpostbriefen bis L0.Gramm.zu, versenden.
Aus der Arbeit des TB. Calw
1942 wieder Männer- und Kindertnrnen
Der Turnverein Calw von 1846 E.V. hielt am Samstag abend im „Scharfen Eck" eine 96 Hauptversammlung. Ihr ging eine eierliche Totenehrung voraus, in deren Verlauf »er elf in diesem Kriege gefallenen Vereinsangehörigen besonders gedacht wurde. Oberturn- wart Pantle grüßte zu Beginn der HB. die im Felde stehenden Kameraden und gab dann in einem eingehenden Tätigkeitsbericht einen Rückblick aus me im verflossenen Jahr geleistete, vorwiegend der Jugend geltende Arbeit des Vereins, der sich mich mit erfreulichem Erfolg für das Kriegs-WHW. einsetzen durfte. Für das Jahr 1942 kündigte Oberturnwart Pantle eine noch umfangreichere Folge von Veranstaltungen in allen Wrttkampfarten an. Besonders die Leichtathletik wird im Lauf dieses Sommers gepflegt werden. Im April werden gemeinsam mit der Hitler-Jugend im Vorort Alzenberg die Waldläufe ausgetragen, bei denen der wehrsportliche Gedanke stark in Erscheinung tritt. Es folgen die Deutschen Vercinsmcisterschaften. Ihre Durchführung in mehreren Veranstaltungen im Lauf des Sommers bietet die günstige Gelegenheit, die Prüfung für das Reichssportabzcichen abnehmeu zu lassen. Auf dem Programm stehen ferner Geräteturnen, Sommerspiele und Frauenturnen. Die Vereinsamter sind durchweg mit bewährten Fachkräften besetzt,, die allen Aufgaben gewachsen sind. Neugebildet werden auf Beschluß der HV. demnächst wieder eine Männcr-Riege sowie auf Anordnung des Reichssportführers Kinder-Riegen zur Aufnahme des Kindcrtnr- nens.
Einen recht befriedigenden Kassenbericht konnte Kassenwart K. Schechingcr vortragen. Dank der Treue der aktiven wie der passiven Mitglieder war es dem Verein möglich, den Schuldcnstand wiederum in besche denem Maße zu senken. Ueber 130 bei der Wehrmacht befindliche Kameraden wurden laufend betreut. - -
Mit besonderer Freude erfüllte es die Turn- sreunde, daß neben zwei Wehrmachturlaubern auch der Vereinsfvhrer.Hptm.J.Widmaier, zur HV. erschien. Ehrcnoberturnwart Pfr omni e r brachte den Dank der Mitglieder für die im Verein geleistete Arbeit zum Ausdruck und beschloß die HV. mit dem Gruß an den Führer und unsere Wehrmacht.
Erstattung von Lustschuhkosten
Eine wichtige Klarstellung
Bei der Erstattung von Kosten für Luftschutzeinrichtungen ans der Zeit vor dem t. Oktober 1940 wurde bisher in den Fällen, in denen die Preisbehörde eine siebenprozentige Umlage aus die Mieter genehmigt hatte, noch ein Gutachten des Reichsluftschutzbundes verlangt. Jetzt hat aus Anregung des Landesverbands Württemberg im Reichsbund der Haus- und Grundbesitzer der Rcichs- finanzminister durch Erlaß angeordnet, daß die Finanzämter an die Entscheidung der Preisbehörden gebunden sind. Bei Genehmigung der Umlage werden die Kosten immer im ganzen Umfang ersetzt, abzüglich der Summen, deren Einziehung bis zum 30. September 1940 als Umlage von den Mietern zugelassen war. Nicht abgezogen werden die von dem Mieter für die Zeit nach dem 1. Oktober 1940 gezahlten Umlagen. Das Reich gleicht die gesamten Aufwendungen aus, so daß etwaige Umlageüeträge den Mietern znrückzugeben sind.
HVickÄiSe» kirrte
Nach der soeben erlassenen 12. Durchführungsverordnung zum Luftschutzgesctz sind die Eigentümer und Besitzer von beweglichen und unbeweglichen Sachen verpflichtet, auf Weisung der zuständigen Stellen Tarnmaßnahmen durchzuführen oder die Durchführung zu dulden. Ihre Kosten trägt im wesentlichen das Reich.
»
Die Erhebung über den geplan-
ten Gemüseanbau im Jahre 194L ist auf die Woche vom 9. bis 16. März vorverlegt worden.
*
Der Kultminister gestattet auch für das Jahr 1942 ausnahmsweise das Sammeln von Weinbergschnecken mit einem Gehäusedurchmesser von über 30 Millimeter bis zum 30. Juni im ganzen Lande. In besonderen Fällen wird auf Antrag auch der Juli zum Sammeln sxeigegeben.
Zur Verbilligung der Speisefette für die minderbemittelte Bevölkerung werden Neichsverbillignngsscheine auch für die Monate Avril. Mai und Juni ansgegeben.
*
Bei besonders starkem Verschleiß von Berufskleidung der gleichen Art wird bei Ausstellung des ersten Bezugscheins in einer Kleidcrkartcnperiodc ein Fünftel der normalen Punktzahl abgetrennt. Bezugscheine über weitere Bernsskleioungsstücke der gleichen Art (z. B. Monteuranzüge) können während Ser gleichen Kleidcrkartcnpcriode bis auf weiteres ohne Punktabtrcnnung ausgestellt werden.
*
Die Postbchörden sind angewiesen, für die Dauer des Kriege? Urlaubskarten, die erst nach Ablauf der Versallfrist vorgelegt werden, aus Billigkeitsgründen einznlösen. Es handelt sich in erster Linie um Urlaubskarten Gefallener und Verstorbener.
Die Reichspost gibt zum Helden geben k- tag eine Sondermarke zu 12 und 28 Pfennig, in blanschwarzer Farbe heraus. Die Marke wird bei sämtlichen Postämtern vom 10. März bis Ende April und bis auf weiteres bei der Versandstelle für Sammlermarken in Berlin SW. 68 abgegeben.
Am Samstag, dem Schlußtag der 5. Klaffe der sechsten Deutschen Reichslotterie, fielen drei Gewinne von je 20 000 Mark auf die Nummer 70 766. Außerdem wurde die Prämie zugeschlagen mit 500 000 Mark. Die «Lose werden in Achtelteilung ausgegeben, so daß auf jedes Achtel 52 000 Mark entfallen.
35
„Setz dich. Viktoria", gebot Tante Klementine, während sie nervös mit den Fingern auf den Tisch trommelte.
Viktoria nahm Platz und iah gespannt in das verbissene Gesicht der Tante.
„Hat dir dein Vater", fragte Klementine, „für die Dauer seiner Abwesenheit unbedingte Vollmacht in geschäftlichen Dingen gegeben?"
„Ja, er ließ sogar ein diesbezügliches Schriftstück, das er Unterzeichnete, zurück. Warum fragst du. Tante?" Viktoria hielt unwillkürlich den Atem an.
„Weil!" schrie Klementine unvermittelt, „weil ich es satt habe, noch länger unter diesem Dache zu wohnen!"
„Wo soll man essen", sekundierte der Professor erbost, „rohe Mohrrüben und verdammtes grünes Obst!"
..Aber ich kann doch nicht für die Geschehnisse verantwortlich gemacht werden", sagt« Viktoria unschuldig.
ich will nichts mehr hören darüber?' rief Klementine. „Wie ist das: für wie lange gedenkt dein Vater diesen Sanatoriumsbetrieb hier aufrechtzuerhalten?"
„Oh, das soll eine ständige Einrichtung werden", versetzte Viktoria. „Papa -."
„Genug!" Klementine hob gebieterisch die Hand. „Ueber wieviel Geld kannst du verfügen?
„Ich habe über das offene Konto Papas ^ Vollmacht", erklärte Viktoria. „Ich glaube, es stehen so an die zmanzigtausend Mark zur, Verfügung."
„Das genügt mir!" Klementine holte tief Atem. „Ich habe mich entschlossen", fuhr sie mit einem bösen Blick auf die Nichte fort, „meinen Anteil an Schloß Stansberg deinem Vater zu verkaufen.
Hurra! hätte Viktoria fast geschneit. Nur mühsam verbarg sie ihre Freude. Papa würde ja in ein Jubelgeschrei ausbreiben, wenn er es erführe.
„Hier ist ein Schriftstück", setzte Klementine ihre Rede fort, „in dem ich auf meinen Anteil auf Grund des mir von deinem V^ter seinerzeit gemachten Geldangebotrs verzichte. Ich werde mir ein Landhaus taufen. Aber das g, hl ja dich nichts an, wie überhaupt euch alle meine Pläne nichts mehr angelien. die ich für die Zukunft zu machen ger-mte. Mit den Stansberg bin ich fertia Ein für allemal. Nach Rückkehr deines Vaters werde ich mit ihm das Nota
^ Nu lustiger Romsu von ttauuo» keter 8WIp
rielle noch erledigen, und dann bekommt ihr mich n:e wieder zu sehen. Dein Vater ist es n cht wert, eine so um ihn besorgte Schwägerin zu haben, und du. Viktoria, verdienst es nicht, eine Tante zu besitzen, die sich für dich aufoviert."
Viktoria wußte nichts von Aufopserw Sofern Tante unter Aufopfern Schikanen meinte, deren Opfer sie immer ge worden war, wenn Tante zu Besuch»
Stansberg weilte, dann konnte! sein, wenn die Tante sich für H
zog.
„Ach, da möchtest du wohl sen?" fragte sie unschuldig.
„Sofort!" schrie die Dante, benmädchen packt bereits. Br^
Scheck, damit ich dir dieses Sck händigen kann. Dann Haber mehr miteinander zu. reden!"
13.
Tilo saß auf der Terrasse uw in aller Gemütsruhe. Ihm wc> von bekannt, daß Lucrezia Bc^ lich danach trachtete, sämtliche ner mittels Blausäure ins Jei^ fördern.
Und als Klementine und dl gestiefelt und gespornt zur AI der Terrasse auftauchen, da wii^ mit vollem Munde zu.
„Kleinen Ausflug machen, w> er freuudschaftlichst. indem eri den letzten Bissen hinunterschl^ so, immer hinaus in die Natur in Freuden wandern will, dl Sonne entgegen. Isis nicht so Klementine und der Profc! den jungen Mann an. der so i> schmauste. Offenbar schien ihis gesagt worden zu sein, daß Nahrungsmittel vergiftet habe „Dieter Halunke", zischte d>j seiner Freundin zu. und er grij „ich es gönnen, daß er bald eine tote Mann."
Klementine wurde von ein^ Freude durchbebt. Ha, hier Schicksal eingegrifsen/hier reib» sehung aber gründlich ab. Ds war ein Todgeweihter!
Tilos Gesicht wurde ein bißci nisch. als er das V^ar in eis on Grauen und haßvoller Fr ah. Die be'den hatnn wohls geheckt, dessen Opfer er werden
HMrtz stritt k
Delmutk i Iske slt vurOs, erklärte Vater: „sctrt viril ibos in Oer Deutielien lleickslötkille kur sungcn gekauft unO immer vicOer für ;.— K 54 je Klasse erneuert." vncl Oie Olücksgültill meinte cs kcsonOl gut: 8ckoa nach ein paar lOoaaten var Oer Irrster Oa, Oer nun Oie Zukunft Oes Kleinen sickert unO ikm < 54 SgIickkeiten Oer ^usbilOung eröffnet. Denken ruck 8ie Osran ! In Oer Dcutsckea kelckslottcric, Oer xröLl unO günstigsten Klassenlottcric Oer Veit, vcrOca vicOcr in ; Klassen mckr als icx> ktillioncn kkl ausgcspiO — 48a ooo Lcvinnc, darunter z t-cvinnc von je ;oo 000.— wkl unO ; Prämien von je ;oo 000.— KK 1 . (-cvinne sind einkommcnstcucrkrel. V, kos kostet nur z.— kkl je Klasse unO kann im günstigsten roo 000.— K 54 gevinncn. Erneuern 8ic> also recktreitig Ikr alte» Ix>» oder Kruken 8ie eia neuer I senden sick an eine 8r»ariicke 1/itteric-Linnakme I
. Oeut8cke Ke i c k s l o t t e rII
„He. hallo!" rief er unwillig, „hören Sie mal, jagen Sie mal, haben Sie vielleicht 'nen Ulk mit mir vor?" Er biß in ein Brötchen, das er dick mit Marmelade bc-? strichen hatte, und blickte mißtrauisch.
„Rechnen Sie sich zu den Toten!" rief Klementine und lachte ein mißtönendes, haßerfülltes Lachen.
„Der Teufel holen Ihnen bald!" kicherte Mirlaza.
„Was sind das für unfromine Gebete?" erkundigte sich Tilo ärgerlich.
Aber er bekam keine Antwort mehr. Klementine und der Professor hatten sich zum Gehen gewandt, und bald darauf waren sie seinen Blicken entschwunden.
„Was mögen die beiden wohl ausgeheckt haben?" sann Tilo. „Ich möchte fast glauben —Er brach ab. Viktoria war auf der Terrasse erschienen. Sie strahlte über das ganze Gesicht.
„Es ist himmlisch!" schrie sie vergnügt.
„Ohne Zweifel!" sagte Tilo. „Ich bin sehr für himmlisch. Aber was ist im Augenblick himmlisch?"
„Sie sind fort!" jubelte Viktoria und ließ sich aufjauchzcnd in einen Korbsessel fallen.
„Wer ist fort?" forschte Tslo verblüfft. „Festesfreude, eitel Jubel ringsum, nur ich tappe im Dunklen."
„Tante Klementine und der Professor sind abgereist. Für immer und ewig!" rief Viktoria und klai'cht ausgelassen in die Hände.
(Fortsetzung folgt.)
Am Grabe Zeppelins
Kranznieörrlegungcn am 25. Todestag
Stuttgart. Nach einem Leben voll rastlosen und erfolgreichen Wirkens ruht nun seit 25 Jahren der Schöpfer und Bahnbrecher der Luftfahrt, Ferdinand Graf von Zcppe- l i n aus dem Pragfriedhof. Au seinem gestrigen 25. TodeStag gedachte seiner das ganze deutsche Volk in tiefster Dankbarkeit. Die schlichte Ruhestätte des ehemaligen Ehrenbürgers der Stadt Stuttgart hat Oberbürgermeister Dr. Strölin mit Blumenschmuck versehen lassen. Am Vormittag nahm eine Ehrenwache der Standarte lOl der Gruppe 15 des NS.-Fliegcrkvrps mit zwei Fahnen am Grabe Zeppelins Ausstellung. Im Auftrag des Gauleiters legte Ganstabsamts- leiter Baumert einen prächtigen Lorbeerkranz mit Hakenkreuzschleise und der Widmung „Dem großen deutschen Pionier der Luftfahrt. Gauleiter und Reichsstatth.rltcr Wilhelm Murr" an der Ruhestätte nieder. Der engste Mitarbeiter des Grasen Zeppelin, Chefkonstrukteur Dr. Ludwig Dürr (Fried- tratnach dem Vertrete