5. Seite Nr. 83

Ragolder LagblattDer Seftllschaster'

Mittwoch, den IS. März 1889

Was will Prag?

Die neue Woere Krise, die durch das schlagartige Vorge­hen der tschechischen Militärbehörden in der Tschecho-Slo- wakei ins Rollen gebracht wurde, kann nur mit äußerstem Ernst betrachtet werden. Sie ist zunächst als Ausdruck be­deutender innerer Schwierigkeiten zwischen den drei Landes­teilen des tschecho-slowakischen Eesamtstaates zu werten. Darüber hinaus offenbart sich jedoch in ihr eine sehr bedenk­liche Krise der tschechischen Zentralregierung selbst. Das Vorgehen gegen die slowakische Landesregierung, die unter persönlicher Führung ihres Ministerpräsidenten Tffo er­neut in Prag verhandelte, vernichtete die Möglichkeiten zu einer gleichberechtigten Aussprache zwischen den Prager Regierungsstellen und den Vertretern der Slowake! und der Karpatho-llkraine. An die Stelle der Verständigung ist der Einsatz von reinen Machtmitteln getreten. Statt weiterzu- verhandeln, sucht man in Prag durch ein Entweder Oder und eine Politik auf Biegen oder Brechen eine Neuordnung des Eesamtstaates herbeizufiihren, die von früheren zen­tralistischen Lösungen kaum wesentlich verschieden ist.

Die Spannung, die in den Morgenstunden des Freitag in aller Schärfe ans Tageslicht kam, war bereits m den letz­ten Wochen immer unzweideutiger bemerkbar geworden. Die Verhandlungen der slowakischen Regierung in Prag m den ersten Märztagen zeitigten kein Ergebnis. Die psycholo­gischen Swierigkeiten in der Beurteilung der slowakischen Autonomiewünsche wurden durch die harten Tatsachen des notwendigen Finanzausgleichs verstärkt. Die Slowaken suhlten sich in der Frage der Schuldentilgung des Eesamt­staates äußerst benachteiligt. Sie wehrten stch dagegen, ihre« eigene« Etat durch ein sehr weitgehendes Entgegen­kommen gegenüber der tschechischen Beamtenschaft und dem tschechischen Militär immer mehr zu belasten. Sie hatten kplbst große finanzielle Sorgen, die auch durch eine An­leihe nur vorübergehend z« mildern waren, lleberdies wa­ren sie keineswegs gewillt, ihre Freiheit und Selbständig­keit an den tschechischen Kapitalmarkt zu verkaufen. So fuh­ren zunächst ihre Unterhändler ohne Ergebnisse nach Preß- burg zurück. Man verabredete ein Wiederkommen. Es fiel anders aus, als man erwartet hatte. Als die Verhandlun­gen nicht recht weiterkamen und die tschechischen Forderun- gen abgelehnt wurden, faßten die Prager Verantwortlichen ^ der Mitternacht des Donnerstag den Entschluß zur E e- waltanweuduug. Man griff mit Verhaftungen und der Anwendung des Standrechtes durch. Unter den abgesetz­ten slowakischen Ministern befanden stch dabei auch die Mi­nister Pruzinsky nud Durcanfky, die in Berlin Wirtschaft­ler Abkommen zwischen der Slowakei und Deutschland ab­geschlossen hatten. Außer der Hlinka-Earde wurde in Preß- vnrg auch der Deutsche Freiwillige Schutzdienst entwaffnet.

Daß unter solchen Umständen von einer friedlichen Lo­sung der Streitfragen zwischen der Slowakei und der tsche­chischen Zentralregierung kaum mehr die Rede sein konnte, war vom erste« Augenblick an klar. Für die slowakische Be­völkerung ergaben stch daraus sehr ernste Folgen. Die alte Abneigung Mischen den Slowaken und den Tschechen brach mit Mer Gewalt wieder hervor.

Auch außenpolitisch bedeutet das Vorgehen der Prager Zentralregierung eine Ueberraschung, die sich in der ver­schiedenartigen Beurteilung der Weltpresse deutlich äußert. Die Frage lautet einfach so: Was will Prag wirklich? Han­delt es stch in der Tat uur um letzte Zuckungen innerhalb eines Staatsgebildes, das ernsthaft zu einer inneren Kon­solidierung strebt und die verschiedenen Bestrebungen seiner sehr verschiedenartige« Bevölkerung in einen ehrlichen Ein­klang zu bringen sucht? Oder muH von einem Rückfall P rag sindiealtenM et Hodeneiner t fche chl- schen Gewaltpolitik gesprochen werden, die nichts mehr mit der Freiheit> Selbständigkeit der DAker zu kin hat, sondern die unbedingte tschechische Vorherrschaft mit dem Einsatz aller staatlichen Machtmittel sichern und je­dem Gegenwilten zum Trotz befestigen will? Bloße Bekun­dungen und Erklärungen von meht theoretischem Charakter bedeuten gegenüber einer solchen Mage garnichts. Hier sind die Grundlagen einer gesunden Weiterentwicklung im Süd- osten, an der Deutschland ganz'maßgeblich interessiert ist, noch einmal «gerührt and zmn Problem erhoben worden. Ein Blick in die Zeitungen genügt, AM den ganzen Ernst der neuen Lage«r» der Slowakei rmd der Karpatho-Ukraine zu erkennen. Rach dem amtliches Ergebnis der slowakischen Volkszählung des VorjsHres hat die Slowakei 2 709 00V Einwohner, darwn 128 OK» Deutsche, 76 000 Ungar» und 70 000 Ukrainer. Bei einer solchen Zusammensetzung der Be­völkerung ist ein einseitiger tschechischer Kurs undenkbar. Er steht zu allen politischen Grundsätzen im Widerspruch, die in der WLltpolitik der letzten Monate eine Nolle gespielt haben. -

"Dis Gewalttaten der Tschechen in einer Reihe von slowa­kischen Städten und ihr brutales Vorgehen gegen Deutsche lassen die Lage als sehr ernst erscheinen.

Die unerhörten Ausschreitungen und Provokationen der beiden letzten Tage, vor allem aber die Tatsache, daß wie­derum auf tschechischem Boden und durch tschechische Hand deutscheVlut geflossen ist, leuchtet wie ein Fanal in diese Zustände. Die Ereignisse der München Zusammen­kunft sollten nach Absicht und Haltung ihrer Urheber dem schwergeprüften mitteleuropäischen Raum den endgültige« Frieden bringen. Die Tschechoslowakei erhielt de Möglich­keit, in Frieden und Zufriedenheit der auf ihrem Boden lebenden Völker ein neues Leben zu beginnen. Die Vor­bedingungen zu diesem Zustand waren mit der Zusicherung der Autonomie an die Slowakei und die Karpatho-Ukraine in München geschaffen worden. Das Großdeutsche Reich war bemüht, die Entwicklung zu einem Ausgleich und ihre Be­friedung nach allen Kräften zu fördern. Eine Reihe für den Aufbau des tschechoslowakischen Staates wertvoller Ab­kommen wurde ergänzt durch eine in jeder Hinsicht ver­ständnisvolle, großzügige und gerechte Behandlung der auf deutschem Boden lebenden und im Oktober zu Deutschland gekommenen Tschechen. Die Tschechen erhielten völlige kul­turelle Autonomie. Eie haben ihre eigenen Schulen und sogar ihren eigenen Rundfunk. Sie sind von der Wehr­pflicht befreit worden, die Sicherheit der Existenz ihres Le­bens ist ihnen gewährleistet. Nach Jahren langer Arbeits­

losigkeit, die im alten Staat auch die meisten von ihnen er­duldet hatten, erhielten sie in Deutschland Lohn und Brot Es ist alles getan worden, was in unserem Vermögen stand um den neuen Herren in Prag die Aufgabe zu erleichtern.' den Plan und den Geist des Münchener Abkommens im Aufbau des neuen Staates zu verwirklichen.

Und in Prag ist nun der alte Kurs wieder ausgenommen, als ob sich inzwischen nichts ereignet hätte. Der alte Kurs offenbart sich besonders sinnfällig in der Behandlung des Deutschtums. Man ging in noch schärferem Tempo und noch rücksichtsloser als vormals daran, die wirtschaftliche und soziale Existenz der Deutschen zu vernichten. Nach dem 1. Oktober 1938 wurden die Deutschen in Massen gekündigt. Es gibt in den deutschen Gebieten so gut wie gar

keine Staatsangestellten deutscher Volkszugehörigkeit. Die Unterstützung der Einrichtungen der kulturellen Autonomie mit Etatsmitteln, die früher wenigstens in ganz geringem Umfange vorhanden war, hörte gänzlich auf. Sinn und Ziel dieser Maßnahmen waren klar: Man wollte entgegen dem Münchener Abkommen die Deutschen herausdrängen und zur Abwanderung zwingen. Nach dieser neuerlichen Verfolgungswelle in der Tschechei hat in der Tat ein An­sturm deutscher Volksgenossen eingesetzt, die sich bei den Konsulaten des Reiches zur Option für Deutschland mel­deten. Das deutsche Volk mußte erkennen, daß der unver­söhnliche Haß der Tschechen gegen alles Deutsche von neuem auflodert. Der Hatz schwelte längere Zeit unter der Ober­fläche. Nun ist er wieder in Hellen Flammen emporgeschla­gen. Der Venesch-Eeist herrscht wieder.

Vier Jahre Wehrfreiheit in der Kriegsmarine

Von Korvettenkapitän Böhmia

Als der Führer am 16. März 1935 dem Deutschen Reich l und Volk seine Wehrfreiheit wiedergab, trat auch die Kriegsmarine in einen neuen Abschnitt ihrer Entwicklung ^ ein. Frei war sie endlich von den Fesseln des Versailler j Diktats, frei von den Hemmungen der Systemzeit. Bereits ! am 18. Juni 1935 wurde mit dem Britischen Reich ein Der- ! trag abgeschlossen, der das Stärkeverhältnis der deutschen i zur englischen Flotte mit dem Maßstab 1:3 regelt. Diese Be- ^ schränkung war durch die Umstände tragbar und betonte ^ wiederum den Willen Deutschlands, ein Wettrüsten zur See zu vermeiden. Das Reich gab damit ein Beispiel, das zur ; Zeit einzig dasteht! Dieses Flottenabkommen wurde im Juli 1937 und Ende 1938 durch ein Zusatzabkommen ergänzt, mit ! dem Deutschland den zwischen den anderen großen Seemäch- j ten bestehenden Flottenverträgen beitrat bzw. seine A- ! Boots-Tonnage auf dieselbe Stärke wie die englische er- > gänzte. l

Mit diesen Grundlagen und damit freiwillig übernom- > menen Verpflichtungen konnte der Aufbau der Kriegsma- > rine planmäßig vom Oberbefehlshaber begonnen werden. I Neben wenigen veralteten Einheiten aus der Zeit der Kaiserlichen Marine waren an modernen Schiffen bei Be- ! ginn des Aufbaues 3 Panzerschiffe zu je 10 000 Tonnen, 6 , leichte Kreuzer zu je 6000 Tonnen, 12 Torpedoboote zu je 800 Tonnen sowie ein Reihe- von Schul- und Spezialschiffen : dienstbereit. Diese Schiffe und Boote, die bereits unter der ' Kriegsflagge fuhren, hatten die Aufgabe, neben der Aus­bildung ihrer eigenen Besatzung und Durchführung be- ! stimmter Aufgaben, die Schiffsstämme für die geplanten Neubauten mit an Bord ausgebildeten Soldaten zu ergän­zen. Neben den damit verbundenen personellen Schwierig- i ketten mußten ebenfalls alle Hindernisse materieller Art beim Aufbau überwunden werden, da auch die beiden an- deren Wehrmachtteile in erheblichem Umfange auf unsere ; Rohstoffe zurückgreifen müssen.

Mit der Planung und Konstruktion und schließlich mit j dem Vau von denjenigen Kriegsschiffstypen Schlacht- ! schiffen, Flugzeugträgern, schweren Kreuzern, Zerstörern ! und U-Booten die uns das Versailler Diktat bis dahin verboten hatte, wurde sofort begonnen. Wenn naturgemäß , auch der Vau solcher Wunderwerke moderner Technik meh- ! rere Jahre in Anspruch nimmt, konnte die Entwicklung doch j so gefördert werden, daß nicht nur zahlreiche Unterseeboote ° und Zerstörer, sondern auch Schlachtschiffe bereits in den ! Dienst der Flotte eingereiht werden konnten. So sehen wir > jetzt die beiden 26 OÖO-Tonnen-SchlachtschiffeGneisenau" ! undScharnhorst" bei ihren Uebungen in der Ost- und ! Nordsee, 17 Zerstörer zu je 1625 oder 1811 Tonnen und 43 ! Unterseeboote zu je etwa 250, 500 und 740 Tonnen fahren ! wieder unter der deutschen Kriegsflagge. !

Es ist selbstverständlich, daß auch die deutsche Marine die > Tonnage an Schlachtschiffen ausnutzt, die ihr auf Grund des ^ deutsch-englischen Flottenvertrages zusteht, denn die Schlachtschiffe bilden trotz des Aufstieges der Luftwaffe nach wie vor das Rückgrat einer modernen Flotte. Der erste die­serRiesen zur See" ist in Anwesenheit des Führers am 14. Februar dieses Jahres in Hamburg glücklich von Stapel gelaufen. Dem SchlachtschiffBismarck", das 241 Meter lang und 36 Meter breit ist, 8mal 38 Zentimeter- und 12- mal 15 Zentimeter-Geschütze neben der erforderlichen Flak­artillerie führt, wird in absehbarer Zeit das Schlachtschiff G" im Stapellauf folgen. Das dritte Schiff dieses Geschwa­ders ist geplant. -

Aber auch in anderen großen Schiffsklassen ist der Aufbau ^ begonnen und bei mehreren Einheiten bis zum Stapellauf durchgeführt worden: Der erste Flugzeugträger der deutschen Marine,Graf Zeppelin", wurde am 8. Dezember 1938 sei­nem Element übergeben. Das Schwefterschiff, ebenfalls mit 19 250 Tonnen Wasserverdrängung, befindet sich im Vau. Bei den schweren Kreuzern von je 10 000 Tonnen mit 8mal 20,3 Zentimeter-Geschützen wurde der Aufbau ähnlich geför­dert: 4 Schiffe sind bereits vom Stapel gelaufen (Admiral - Hipper" am 6. Februar 1937,Blücher" am 8. Juni 1937, ' Prinz Eugen" am 22. Juli 1938 undSeydlitz" am 19. Januar 1939). Ein weiteres Schiff dieser Klasse steht in die­sem Jahre zum Ablauf heran. >

Außer diesen bereits in Dienst gestellten bzw. vom Sta­pel gelaufenen Schiffen sind noch folgende Kriegsfahrzeuge rn Auftrag gegeben bzw. beabsichtigt: 4 leichte Kreuzer mit je 7000 Tonnen Wasserverdrängung und 15 Zentimeter-Ge­schützen, 13 Zerstörern mit je 1811 Tonnen. 5mal 12,7 Zen­timeter-Geschützen und 8 Torpedorohren, 30 Torpedoboote mit je 600 Tonnen und 6 Torpedorohren, 28 Unterseeboote, ' 36 Minensuchboote, 6 Räumboote und 17 Schnellboote. Dazu kommen Begleitschiffe, Tender und sonstige Fahrzeuge. !

Mit diesem materiellen Aufbau geht die personelle Er- > gänzung Hand in Hand weiter. Für die zahlreichen neuen Schiffe müssen die Besatzungen eingestellt und ausgebildet werden. Diesen Dienst erfüllen zur Zeit 14 Schiffsstammab­teilungen, die ihren Standort in mehreren Hafenstädten der Ost- und Nordsee haben. Für den Küstenschutz in den Seebe­festigungen stehen 6 Marineartillerieabteilungen bereit; die waffentechnische Entwicklung leiten die Waffeninspek- ' tionen.

So sehen wir die Kriegsmarine an Bord und an Land, auf den Schiffen und in den Kasernen, auf den Werften, in den Werkstätten und Büros bei ihrer rastlosen Arbeit, die Soldaten und Arbeiter, Beamte und Angestellte zu ihrer großen Aufgabe unter der tatkräftigen Führung des Ober­befehlshabers der Kriegsmarine Generaladmiral Dr. h. c. Raeder zusammenschweißt: eine starke deutsche Wehr zur See zu schaffen, die dem Reich, zusammen mit den beiden anderen Wehrmachtteilen, die Sicherheit des Daseins bietet und es dem Führer ermöglicht, die berechtigten Interessen de: Nation zu vertreten.

Oelleitung Kanada-England?

Phantiftifcher Plan findet kühle Aufnahme

Im englischen Unterhaus wurde von einem Parlaments­mitglied der Vorschlag gemacht, eine unterseeische Oellei- tung von Kanada nach Ercßbritannien zu legen.

Trotz der offiziellen Friedensstimmung in den englischen Regierungskreisen bewegen sich die Gedanken des Parla­ments und des englischen Volkes weiterhin um dieFrage eines möglichen Zukunftskrieges. Ein bezeich­nendes Beispiel dafür ist der Vorschlag, der in diesen Ta­gen von Lieutenant-Colonel MacNamara, der im Unter­haus als einemilitärische Autorität" gelten soll, gemacht wurde. MacNamara entwickelte den Plan, von Großbritan­nien eine unterseeische Oelleitung nach dem Dominum Ka­nada zu legen. Die Notwendigkeit eines so gewaltigen Pro­jektes sah der Abgeordnete darin, daß England im Kriegs­fall eine ungeheure Menge von Oel benötigt. Es müssen sowohl die Kriegs- und Handelsflotte, wie die Luftmacht und das motorisierte Landheer mit Oel versorgt werden.

Der Vorschlag hat im britischen Unterhaus eine verblüf­fende Wirkling gehabt. Jedermann weiß in England, daß der britische Premierminister Chamberlain sich einem ähn­lich schwierigen Projekt, den Tunnelbau durch den Aermel- kanal sehr reserviert verhakten hat. Es besteht auch kaum eine Wahrscheinlichkeit dafür, daß dieser von militärischer Seite gemachte Vorschlag, Kanada und Großbritannien durch eine Oelleitung zu verbinden, eine bessere Aufnahme finden wird. Immerhin hat auch diese Idee, wie fast jede, die in der Öffentlichkeit getragen wird, einige Anhänger gefunden. Diese weisen darauf hin, daß bautechnische Schwie­rigkeiten überhaupt nicht bestehen. Fachleute fallen das be­stätigt haben. Die Unkostenfrage lassen sie vorläufig ganz außer Acht. Der Bau der transirakischen Oelleitung hat den Engländern insgesamt 10 Millionen Pfund gekostet. Die ka­nadisch-britische Oelleitung würde ein Vielfaches dieser Un­kosten erfordern.

Die Gegner dieses Planes befinden sich aber nicht nur in den Wirtschaftskreisen, sondern vor allem auch bei den nüch­tern: denkenden Militärsachverständigen. 2m Kriegsfall würde eine solche Oelleitung ein ungeheures Aufgebot an Kriegsschiffen erfordern, das die Anlagen zu sichern hätte. Feindliche U-Boote könnten die Rohre zerstören, jo daß sich das Oel, anstatt nach England zu fließen, ins Meer er­gießen würde. Außerdem weist man darauf hin, daß Eng­land sein Geld augenblicklich für dringendere Ausgaben der Ausrüstung braucht. Man wird also wahrscheinlich vorzie­hen, in Großbritannien noch zahlreiche bombensichere Oel- tanks anzulegen, anstatt sich in ein so gewagtes Unterneh­men zv stürze«.

Einschränkung der Lösung

von Arbettsverhättnissen

Lösung von Arbeitsverhältuissen in bestimmten, staatspoli­tisch besonders wichtige« Wirtschaftszweigen nur mit Zu­stimmung des Arbeitsamtes

Berkin» 13. März. Der Reichsarbeitsminister hat auf Grund der ihm vom Beauftragten für den Vierjahresplan erteilten Vollmacht unter dem 10. März 1939 eine zweite Durchfiihrungs- anordnnng zur Verordnung zur Sicherstellung des Kräftebedarfs für Aufgaben von besonderer staatspolitischcr Bedeutung erlassen, die am 15. März 1939 in Kraft tritt. Einen Verlust an wert­voller Arbeitskraft, wie er mit einer ungesunden Fluktuation unter den Arbeitskräften verbunden ist, kann stch Deutschland bei den großen Aufgaben seines werteren Wiederaufbaues auf die Dauer unmöglich leisten. Das gleiche gilt für die Dauerver­luste an Arbeitskräften, die einzelne staatspolitisch besonders wichtige Wirtschaftszweige, vor allem die Landwirtschaft, stän­dig erleiden. Hier muß für Abhilfe gesorgt werde».

Ans diesem Grund« hat der Reichsarbeitsminister bestimmt, daß in Betrieben der Landwirtschaft, der Forstwirtschaft, des Bergbaues mit Ausnahme des Steinkohlenbergbaues, der chemi­schen Industrie, der Vaustoffherstellung «nd der Eisen- «nd Metallwirtschaft, Betriebssichrer, Arbeiter und Angestellte eine Kündigung des Arbeitsverhältnisses erst ausspreche» dürfen, wenn das Arbeitsamt der Lösung des Arbeitsverhältnisses zn- gestimmt hat. Eine ohne vorherige Zustimmung des Arbeits­amtes erfolgte Kündigung ist recht sun wirksam.

Hckte keim 5ckvkcrsms1couk nus r>^ei Vings: rlen Flamen Lrclst unci cien roten frosck vonn erkc>!t§t vo eins gute alte