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regierung war, ist in der neuen Ministerliste nicht mehr enthal­ten, ein deutliches Zeichen, daß von Prag aus nicht zuletzt auch die den Deutschen in der Slowakei gewährte Kulturautonomie wieder zerstört werden soll. Die Ausscheidung Karmasins zeigt, wohin der Kurs geht. Noch haben die Deutsche« nicht vergessen, die Vorbereitungen Prags zur endgültigen Entrechtung der su- detendeutschen Volksgruppe. ,

«Schluß mit den Halbheiten*

Neuerliche Rundfunkansprache des Ministers Durschansky

Preßburg, 12. März. Der natioiialslowakische Minister Dur­schansky nahm in einer neuerlichen Rundfunkansprache zu den chaotischen Zuständen Stellung.

Slowaken, Gardisten! In der Slowakei hat sich die Lage, wie Euch bekannt ist, so entwickelt, daß unsere besten Leute, daß die bewährten Kämpfer HßrWolksv die Abgeordneten des

slowakischen Parlaments verhaftet, interniert und eingesperrt wurden. Jede freie politische Kundgebung ist unmöglich. Prag arbeitet mit Leuten zusammen, von denen es erwartet, daß sie ohne Rücksicht auf Tote und Verwundete noch heute versuchen, einen Ausweg im Rahmen der Tschechenrepublik zu finden. Das slowakische Volk aber kann und wird Halbheiten und Rechtlosig­keiten nicht mehr zustimmen. Schluß mit der Unentschiedenheit, Schluß mit den Halbheiten!

Wir brauchen eine dem slowakischen Volk entsprechende Lö­sung. Diese Lösung aber muß kommen! Steht daher alle zum Schutze der Interessen des slowakischen Volkes aus Eurem Posten.

Prag gibt slowakische Todesopfer zu

Prag, 12. Mürz. Bonseitcn der Prager Regierung wird zuge­geben, daß die Zwischenfälle in der Slowakei doch ernster Na­tur gewesen sind. Man gibt in hiesigen amtlichen Kreisen bereits die Zahl von sechs bis acht Toten zu.

Zu einem Zwischenfall kam es in der deutschen Gemeinde Oeutfch-Litta. Der deutsche Lehrer und Amtswalter der Deut­schen Partei, Noth, wurde von der tschechischen Gendarmerie ver­haftet. lieber sein weiteres Schicksal ist nichts bekannt.

IS Tote Lei Zusammenstößen

Reuter berichtet, daß nach einem durch das Hauptquartier der Hlinka-Earde in Preßburg veröffentlichten Kommunique bei den letzten Zwischenfällen 19 Mitglieder Hlinka-Garde getötet wor­den seien. Auch MTJ., die ungarische Nachrichtenagentur, mel­det aus Preßburg am 11. Mürz, daß die Spätausgabe des Grenzbote" von einem Zusammenstoß zu berichten weiß, bei dem 18 Slowaken, zum größten Teil Mitglieder der Hlinla-Earde, Len Tod gesunden haben.

Das slowakische Volk irr Erwartung

Berlin, 12. März. Wie der BerlinerMontag" aus Preßburg berichtet, wird die Spannung, in der sich die Slowakei seit dem tschechischen Staatsstreich vom Freitag befindet, immer unerträg­licher. Die Bevölkerung, die von tschechischer Seite fast stündlich mit Rundfunkanrufen, mitErklärungen" verschiedenerRe­gierungen" beunruhigt wird, erwartet mit wachsender Erregung eine Klärung der Lage, die immer unhaltbarer wird.

Die militärischen Maßnahmen der Tschechen gehen unentwegt weiter. Die Zahl der Zwischenfälle, hie sich aus der energischen Haltung der Bevölkerung und infolge von Uebergriffen des tschechischen Militärs erg üen, wächst von Stunde zu Stunde. Als besonders ernst ist es zu betrachten, daß die tschechischen Sol­daten es offensichtlich auch besonders auf Deutsche abgesehen ha­ben. Nachdem bereits am Samstagabend die Kundgebung der Deutschen, bei der Staatssekretär Karmasin sprach, durch Ge­wehrschüsse gestört worden war, erfolgte in der Nacht der Feuer­überfall auf das Haus der Karpatho-Dcutschen Partei sowie zahlreiche Verhaftungen von Deutschen.

Lebt Tuka noch?

Preßburg, 12. März. In Preßburg laufen zahlreiche Gerüchte in der Bevölkerung um über das Schicksal des großen Slowaken- sührers Prof. Tuka. Seit seiner Verhaftung am Freitag fehlt jede Spur von ihm. Es heißt, er sei nach Mähren abtränspor- tiert worden, doch haben die Behörden bis jetzt keinerlei Mittei­lung über seinen Verbleib ausgegeben. Die Bevölkerung schließt daraus, daß die Tschechen in der allgemeinen Verwirrung ihrem alten Haß gegen den auch durch jahrelange Kerkerhaft ungebeug­ten Slowakenführer freien Lauf ließen und Tuka aus dem Trans portermordet haben.

Kern Kompromiß in Spanien

Uebergabe der sowjetspanischen Flotte an Franco gefordert

Bilbao, 12. März. Der Sender der Falange in Valladolid for­derte am Samstag die sofortige Uebergabe der ehemaligen Kriegsschiffe der sowjetspanischen Flotte, die von Frank­reich in Vizerta beschlagnahmt worden waren. Der Sender betonte, daß kein Grund für die Zurückhaltung dieser Schiffe durch Frankreich vorliege. Andererseits brauche Natio­nalspanien seine Kriegsschiffe dringend für die Blockade der Kü­ste. Da die Regierung in Vurgos von Paris anerkannt sei, seien die in französischer Verwahrung befindlichen Schisse national­spanisches Eigentum. ^

Tote bleibsn auf den Straßen liegen

Madrid bot am Samstag einen grauenhaften Anblick. Die «eisten Todesopfer der Straßenkämpfe blieben einfach liegen. Niemand kümmerte sich um die Leichen. Auch der Abfall wird überhaupt nicht mehr fortgeschafft, da die städt. Stratzenreini- gung ihre Arbeit eingestellt hat.

DasKriegsgericht" in Madrid verurteilte 63 Kommunisten, die sich gegen Miaja erhoben hatten, zum Tode. Man erwartet noch weitere solcher Todesurteile. Die Madrider Presse bekundet neuerdings einmütig eine ausgesprochen antikommunistische Hal­tung und richtet schärfste Angriffe gegen die Sowjetunion, nach­dem die gleichen Zeitungen jahrelang Sowjetrußland als den Retter Spaniens gepriesen haben.

Kardinalstaatssekretär Luigi Maglione

Rom. 12. Marz. Papst Pius XU. hat Kardinal Luigi Maglione zu« Kardinalstaatssekretär ernannt.

Kardinal Maglione ist 1877 in einer kleinen Ortschaft bei Ne­apel geboren. 1901 zum Priester geweiht, beschäftigte er sich schon früh mit diplomatischen Studien und hatte auch von 1908 bis 1918 eine Professur für Diplomatie bei der päpstlichen Akademie inne. 1918 wurde er als Vertreter des Heiligen Stuhl nach der Schweiz entsandt, wo er von 1920 bis 1926 die Nuntiatur leitete. Von 1926 bis 1935 war er Nuntius in Paris. 1935 wurde er Don Pius XI. zum Kardinal kreiert und zum Präfekten der Kon­zilkongregation erhoben.

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter'' _Montag, den 13. März 1939

Stalin vor dem

Kommunistischen Parteikongretz

Moskau, 12. März. Der 18. Kongreß der Kommunistischen Partei ist am Freitagabend eröffnet worden. Aus diesem Anlaß hielt Stalin eine vielstündige Rede, die jedoch an keiner Stelle irgendeine Sensation oder auch nur lleberraschung enthielt. 2m ersten Teil seines Rechenschaftsberichtes beschäftigte sich der Sow­jetdiktator mit der Außenpolitik, über die er jedoch im wesent­lichen nichts neues zu sagen wußte.

Im innerpolitischen Teil seiner Rede verflieg sich Stalin gleich von vornherein zu den Behauptungen, die Sowjetunion besitze die modernste Technik der Welt", sie habe die volle Demokratisierung des politischen Lebens ihres Landes" erreicht und sie zeichne sich durch einevollkommen gefe- stigte innere Lage" und eine solcheDauerhaftigkeit" des Regimes die sich allerdings nur durch Hinrichtungen, Schau­prozesse usw. aufrecht erhalten läßt aus, um die sie jede Re­gierung der Welt beneiden könne. (!!) Bezüglich der sowjetrus­sischen Wirtschaft rühmte sich Stalin, daß die privaten Unterneh­mungen und die private Initiative in der Sowjetunion voll­kommen ausgerottet seien. Allerdings stehe man dem Auslande gegenüber insofern noch beträchtlich nach, was die Verteilung der industriellen Erzeugung an Gußeisen, Stahl, Maschinen usw. be­treffe. Um in dieser Hinsicht den Standard derkapitalistischen" Staaten zu erreichen, kündigte Stalin neue große Opfer an, die der gequälten Bevölkerung anferlegt werden sollen. Allerdings brauche man für dieses Ziel mindestens 10 bis 15 Jahre Zeit. 2n diesem Zusammenhang gab Stalin seine Absicht bekannt, eine noch stärkere Ausbeutung der Arbeitskräfte (gemeint ist damit das berüchtigte sowjetrussische Antreibersystem) vorzunehmen.

Einen weiteren großen Abschnitt seiner Rede widmete Stalin der gegenwärtigen Lage innerhalb der bolschewistischen Partei, wobei er seststellte, daß sich dieGenerallinie" in den letzten Jahren voll durchgesetzt habe (!). Die inneren Feine der Partei hätten, behauptete er lakonisch, ein klägliches Ende gefunden und seien zu Spionen auswärtiger Mächte (zwei!) geworden. Seine Feststellung, daß in den letzten Jahren über eine halbe Million Parteifunktionäre in leitende Stellungen aufgerückt seien, ist insofern bezeichnend, als er sich dabei in keiner Weise über das Schicksal ihrer Vorgänger ausgesprochen hat...

Nagold, den 13. März 1939 Es gehört zu meinen Grundsätzen, daß fähige und brauch­bare Leute oorrücken,- aber das werde ich nie zugeben, daß ihnen Stellen zuteil werden, die sie zu verwalten keine hin­längliche Kenntnis haben. Josef II-

13. März: 1741 Josef II. geboren. 1781 Karl Friedrich Schinkel geboren. - 1860 Hugo Wolf geboren. - 1938 Gesetz

über die Wieüervereinigung Oesterreichs mit dem Deutschen Reiche.

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Nagold stand gestern im Zeichen des Heldengedenk- t a q e s. Wir berichten an anderer Stelle näher über die erhe­bende Feier auf dem Friedhofe vor dem Ehrenmal für die Ge­fallenen. Gestern war auch der letzte E i n t o p s s o u n t a g des ersten Winterhilfswerks in Eroßdentschland. Alles reihte sich : wieder würdig in die große Opferqemeinschaft ein. - Von : den Vereinen hielt der Kleintierzuchtüerein eine ! Versammlung imWaldhorn" ab. Auch die Sportler waren nicht müßig. Die seit einiger Zeit bestehende Betriebs- mannschaft der Fa. Eebr. Theurer trat zum ersten Male vor die Oeffentlichkeit und war erfolgreich. Sie spielte gegen den VfL. NagoldAlte Heren". Das Ergebnis lautet 2:1 zugunsten der Vetriebsmannschaft.

Das Wetter war gestern wie an den vorangegangenen Ta­gen mehr winterlich als frühlingsmäßig. Nachdem der März sich in der voroergangenen Woche mit einigen herrlichen und sonnig­warmen Frühlingstagen nur allzu schön eingeführt hatte, brachte der erste Märzsonntaq einen jähen Wechsel: es regnete. Am Dienstag gab es einen Rekord an Landregen u. in der Nacht zum Donnerstag ging das erste Märzgewitter mit einem Schnee- sturm über unsere Gegend. Im Hochschwarzwald fielen bis zu 40 cm. Schnee. In Martinsmoos schlug der Blitz in die­ser Nacht in Vas Scheunen- und Stallgebäude des Sonnenwirts

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Die Deutsche Arbeitsfront. Rechtsberatungsstelle

Morgen Dienstag in der Zeit von 1618 Uhr findet aus der Dienststelle der Deutschen Arbeitsfront. Nagold, Altes Postamt, die Rechtsberatungsstunde für Eefolgschaftsleute statt.

Deutsche Arbeitsfront. NSG.Krast durch Freude- Abt. Volksvildungswerk

Dienstag, den 14. 3., um 20 Uhr im Physiksaal der Ober­schule: Zweiter Vortrag von Pg. Oberreallehrer Vodamer überFamilienkunde und Sippenforschung". Unkostenbeitrag 15 ^. Ortsreferent.

NS.-Frauenschaft Deutsches Fraueuwerk An der Kreisschulungstagung am 19. März in Wildbad neh­men auch die Amtswalterinnen der NS.-Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerks teil. Kreisfrauenschaftsleiterin.

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Fähnlein 24/401 Nagold

1. Die Sportdienstaruppe für den Elternabend tritt um 18.30 Uhr an der Turnhalle an. 2. Die Musikgruppe (von Jungzugf. Ott bestimmt) tritt um 20 Uhr mit Instrumenten am Heim an. Ende des Dienstes 21 Uhr. Fähnleinführer.

Hertter. das sofort in Hellen Flammen stand. Infolge des herr­schenden Sturmes war das Gebäude in kürzester Zeit ein Raub der Flammen, doch konnte das Vieh gerettet werden. In der zweiten Hälfte der Woche blieb es naßkalt. Schneeflocken wirbelten immer wieder durch die Luft, am Samstag so stark, daß man an eine Rückkehr des Winters ernstlich denken konnte. Für die Natur wäre eine Fortsetzung des warmen Frühlings­wetters verfrüht und gefährlich gewesen, den Städtern aber macht das naßkalte Aprilwetter gar keine Freude und bedroht uns aufs neue mit Erkältungskrankheiten.

Am Dienstag sprach Oberreallehrer Vodamer über Sippenkunde und Ahnenforschnng. Am Mittwoch fand ein Hausmusikabend statt. Am Donnerstag wurde die Frauen­arbeitsschullehrerin Frl. Maria Drautz in ihre Heimat Heil­bronn überführt und dort bestattet. Am Samstag überraschte die Nachricht vom Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in > Ueberberg.

! AeuMhes Solssbildungswevk

! Morgen abend bält Pg. Oberreallehrer Vodamer den zwei- . :en Vortrag über ..Familienkunde und Sippenforschung". Wir . verweisen auf die Ankündigung imSchwarzen Brett" und auf j den Bericht der vorigen Woche über den ersten Vortrag, der den : Zuhörern so überraschend Vieles und Wertvolles bot. Da der 2. Vortrag in sich abgeschlossene Teilgebiete des Themas be- hanvelt. ist der Besuch des 1. Vortrags nicht Voraussetzung für . den zweiten.

! sratterrbekämNfurrg

s Im Kreis Lalw findet vom 20. bis 25. März eine allgemeine Rattenbekämpfung statt. In Anbetracht dessen, daß diese gefähr­lichen Nager ungemein viel Schaden anrichten. wird erwartet, daß die von amtlicher Seite erlassenen Vorschriften (siehe An­zeige vom Samstag) strikte befolgt werden.

Die Sühvev unseves Sahnleins werden geschult

Schon seit langem kommen die Führer unseres Fähnleins wöchentlich einmal zusammen, uni sich für den Jungvolkoienst weiter zu schulen. Der letzte Dienst wurde durch ein Führer- wort eingelcitet, das als Leitgedanke über der heutigen Füh­rerschulung stehen sollte. Dann sprach unser Fähnleinfllhrer über allgemeine laufende Fragen, die erledigt werden mußten, ^ und über die Auigabennerteilung für den nächsten Dienst. In r der weltanschaulichen Schulung lernten wir wichtige Begriffe wie Nationalsozialismus, Sozialismus und Liberalismus ken­nen. Dann unterhielten wir uns über einige Grunvgedanksn der nationalsozialistischen Weltanschauung, über Volk, Raste und Vererbung. Der Fähnleinsührer gab anschließend Richt­linien für die Gestaltung eines Heimabends bekannt. Zum Schluß kam der unentbehrliche Eeldverwalter zu Wort, der uns Reitragsabrecbnungsbüchei und Märkchen ausgab. Ein zackiges Lied, das wir in unserer letzten Schulung neu gelernt hatten, beschloß den Abend.

Der KeSdensedenktas in Nagold

Mit dem ganzen lzeutschen Volke gedachte gestern auch Nagold der gefallenen Helden. Zum siebten Male beging das neue Deutschland diesen Tag. Das deutsche Volk hat sich zu sich selbst, zu den Quellen seiner Kraft zurückgefunden. Wie überall im großdeutschen Reiche, so wehten auch bei uns die Fahnen und zwar Vollmast. Nicht düstere Trauer überschattete das Helden­gedenken. sondern voll Stolz gedachten wir eines Heldengeschlechts, das für uns dahingegangen ist. Der Geist derer, die in selbstloser Aufopferung in den Jahren des Krieges dahingerafft wurden und nun in fremdem Lande ruhen, lebte und lebt fort. Er ent­flammte die deutsche Jugend zu gleicher Opferbereitschaft, und sie zusammen mit der Frontgeneration ließ unter der genialen Führung Adolf Hitlers, der selbst vier Jahre hindurch in den ersten Reihen der Frontkämpfer gestanden hatte, das Wunder des Wiederaufbaues vollbringen.

Ernst und würdig war die Gedenkfeier auf der stillen Höhe des Nagolder Friedhofs vor dem Ehrenmal der Gefallenen. Die Beteiligung seitens der Kriegsverletzten, der Kriegsteilnehmer, der Formationen u. der ganzen Einwohnerschaft war eine sehr rege. Auch die zur Polizeikuranstalt Rötenbach gehörenden Offiziere und Kurgäste beteiligten sich an der Feier. Nach voll­zogenem Aufmarsch leitete die Kapelle mit einem Trauermarsch von Beethoven den Eedenkakt ein. worauf ein frisch gesungenes Lied der HI. über den Friedhof klang:Wir tragen das Va­terland in unseren Herzen".

Eine kernige Feieransprache hielt Major d. R. Forstmeister Birk. Einleitend wies er darauf hin, daß wir den Heldenge­denktag zum ersten Male im großdeutschen Reiche begehen. Was einstens nur wenige zu erhoffen wagten, hat sich vollzogen: Wir sind ein freies Volk auf freier Erde. Die Fesseln des Schanddiktates von Versailles sind zerbrochen. Wir sind wieder Herr im eigenen Hause. Wir haben eine achtunggebietende Wehrmacht, die jeden Feind fernhält und nur dem Willen des Führers untersteht. Die Wirtschaft ist im Schwünge, keine Hand ist müßig, ein geeintes Volk schart sich um den Führer. Ost­mark und Sudetenland sind mit dem Vaterland verbunden, ein Traum von Jahrhunderten hat sich erfüllt. Wofür die Front­soldaten gekämpft und gelitten haben, ist in Erfüllung gegan­gen. Deutschland ist aber auch ein Reich der sozialen Gerechtig­keit und der inneren Wahrhaftigkeit geworden. So haben wir allen Grund, diesen Tag nicht als einen solchen der Trauer und Klage, sondern der stolzen Erinnerung zu begehen. Wir feiern diesen Tag aber auch als den der Wiedererlangung der deutschen Wehrfreiheit. Das deutsche Heer war die eiserne Klammer, die

das ganze Volk trotz allen Zwiespaltes umfaßte, die Schule, die es zu harten Kämpfern erzog, als die es sich im Felde erwiesen hat. Mit dem Verbot der alten Wehrfreiheit trafen unsere Feinde die alten Soldaten am tiefsten. Wir danken dem Führer, daß er die Feier des Heldengedenktags mit der der Wieder­erlangung der Wehrsreiheit verband. Vom Felde ist ein Bogen geschlagen zur ewigen Wache in München, und auf diesem Vo­gen ruht der Bau des neuen Reiches. Der Redner gedachte dann der ruhmreichen Taten der deutschen Heere. In den 4 Jahren unerhörten Ringens wurde der Feind von unserer Heimat fern­gehalten und dem Vaterlande der Schrecken des Krieges er­spart. Nur durch größte Tapferkeit, vollständigste Hingabe und rücksichtslosesten Einsatz des Lebens unserer Helden konnte das geschehen. Was befähigte sie dazu? Die militärische Erziehung und die Erkenntnis der großen Werte von Volk und Heimat. Höher als das Leben stand ihnen die Pflicht, auszuhalten und sich zu opfern. Den Spartanern am Engpaß der Thermopylen gleich starben unsere Heldenwie das Gesetz es befahl". Der Redner, wies dann auf die Pflicht des Dankes hin, der sich nicht in Worten erschöpfen, sondern durch die Tat erweisen soll. Er lenkte dann den Blick zurück auf die letzten Septembertage des Jahres 1938 und betonte mit Nachdruck die Pflicht jedes Ein­zelnen. dazu beizutragen, daß das Errungene gesichert, erhal­ten und verteidigt wird. Reich und Volk können nur bestehen, wenn jedem klar ist und bleibt, was die Zeit erfordert. Jeder muß heute erfüllt werden von soldatischer Gesinnung, vollständi­ger Hingabe und wahrer Opfergemeinschaft.

Ortsgruppenleiter Rai sch stellte kurz den Sinn der Gedenk­feier heraus, daß die Lebenden die Verpflichtung haben, sich der Toten würdig zu erweisen durch Handeln und Tat. und legte am Ehrenmal einen prächtigen Lorbeerkranz nieder. Die Weihelieder der Nation beschlossen die von der Stadtkapelle mit passenden Musikstücken schön umrahmte Feier.

In den Nagolder Schulen wurden eindrucksvolle Feier­stunden abgehalten, in deren Mittelpunkt die Ehrung un­serer toten Helden stand. Ebenso wurde in den Schulen heute des Jahrestages der Vollendung des Eroßdeut- schen Reiches in würdiger Weise gedacht.

Aus dem trauernden Gedenken an unsere gefallenen Brüder und Söhne aber wollen wir das Gelöbnis erwachsen lassen, in ihrem Sinne zu leben, zu wirken und zu handeln.