5, Leite - Nr. 58

Ragolder Tagblatt .Der «ese>s»«fter»

Donnerstag, den 9. März 1939

Die falsch verstandene Sicherheit

Vor 25V Jahren Franken-Emsall in die Pfalz

Die demokratische Welt ist in diesen Tagen erfüllt von einem ängstlichen Geschrei über angebliche Bedrohungen des Friedens und ihrer Sicherheit. Leider gibt uns die Geschichte einige lehrreiche Beispiele, die klipp und klc;r zei­gen, datz die westlichen Reiche, trotz ihres Friedensge­redes, bei gewissen Gelegenheiten nicht zu einer offenen und friedlichen Haltung fähig gewesen sind, ja, datz sie schon vem einfachen WortFrieden" einen ganz anderen Sinn beizulegen scheinen als wir. Wenn Deutschland Friede sagt, jo meint es auch Frieden, ruhigen, geordneten Aufbau und ein familiäres Zusammenleben der Völker auf der Grund­lage gegenseitiger Anerkennung und Gerechtigkeit. Wenn das politische Frankreich (nicht der Bürger oder Bauer!) von Frieden und Sicherheit spricht, so hat es bisher immer nicht nur die Unantastbarkeit seiner Grenzen, sondern Er­haltung seiner gesamten zivilisatorischen und politischen ., Gloire " gemeint, d. h. seiner vollen festländischen H e- gemonie. Und wenn England diese schönen Worte be­nutzte, so meinte es damit selbstverständlich nicht nur sein ruhiges Jnseldasein, sondern die Unantastbarkeit seines ge­samten Imperiums, d. h. feiner weltbeherrfchenden Stel­lung und seines überlegenen Schiedsamtes in allen euro­päischen Fragen, deren Schicksal immer noch nach jahrhun­dertealtem Brauch von der Bevormundung durch dasaus­erwählte Eottesvolk" abhängen soll. Kürzlich haben die VereinigtenStaaten im demokratischen Weltinter­esse nun ebenfalls ihre Grenzen an den Rhein verlegt, da­mit den zweifelhaften Sinn demokratischer Friedensbeteue­rungen bewiesen und wieder einmal das gewichtige, erinne­rungsschwere Wort von denstrategischen Grenzen" in die Hetzpropaganda geworfen nebenbei ein Wort, das für die politische Begriffswelt der Deutschen niemals grohe Bedeu­tung erlangt hat, während unsere westlichen Nachbarn da­mit seit Jahrhunderten ihre Einmischungen und Angriffs­kriege gegen friedliche Völker begründen.

So wollen wir uns denn daran erinnern, datz gerade jetzt sich der Tag des heimtückischen französischen lleberfalls auf Heidelberg zum 250. Male jährt: Am 2. März 1689 verbrannte in sinnloser Zerstörungswut der Mordbrenner Melac auf Befehl Ludwigs XIV. das herrliche Schloss über dem Neckar, während die schutzlosen Dörfer und Städte ringsum in Schutt und Asche sanken. Diese grauenhafte Tat wurde zur höherenSicherheit" Frankreichs, der militäri­schen Vormacht jener Zeit, verübt und stellt nur den Schluß­akt einer beispiellosen Raubpolitik dar, welche gewis­senlos eine momentane lleberlegenheit über die deutschen, spanischen und niederländischen Nachbarn nützte, um sich die Früchte fremder Friedensarbeit und den rechtmäßigen Besitz anderer Völker ohne auch nur den Schein eines Rechtes an­zueignen und dann im Namen eben jenerSicherheit" und des vergewaltigten Friedens barbarisch das alte Kultur­land am Rhein zu zerstampfen, das vor der gerechten Rache der Beraubten nun als Niemandsland Schutz bieten sollte.

Damals kam zur Begründung jenes Schlagwort von den strategisch militärischen Grenzen auf, zur defensiven Siche­rung desfriedlichen Besitzes". Vaubans Festungsgürtel, ein Vorläufer der Maginotlinie, diente der Verewigung ei­nes durch brutalen Raub vergrößerten Besitzstandes und sicherte das Raubnest durch eine Kette von Forts in den so­genanntenProvinces etrangeres effectives" sowie durch jene Verwüstung der vor ihnen liegenden Ländereien. Mit der BezeichnungProvinces etrangeres effectives" (wirk­lich fremde Provinzen) gab man offen zu, datz die zuvor annektierten Gebiete eigentlich nicht zu Frankreich gehörten und nur aus machtmätzigen, militärischen Erwägungen ge­raubt worden waren. Sie blieben auch weiterhin durch Zoll­schranken getrennt. Nur ausGründen der Sicherheit" ver­legte man dienatürliche" Grenze an den Rhein. Die ei­gentlichestrategische Grenze" aber (die nach Meinung man­cher westlichen politischen Köpfe noch heute hinter unseren Westbefestigungen liegt) zog Ludwig XIV. erst durch den Erwerb Freiburgs i. Br. und durch die entsetzliche Verwüstung der friedlichen Pfalz. Damit gab der Sonnenkönig allen späteren aggressivenSicherheits- Wünsche Frankreichs ein oft nachgeahmtes Beispiel.

Ludwig XIV. sah seine einzigartige Eroberungschance zu europäischer Vormacht in den furchtbaren Tllrkenkriegen ge­kommen. Während Deutschlands, Ungarns und Polens Truppen unter Anspannung aller ihrer Kräfte in furcht­barem Existenzkampf das europäische Kul­turerbe verteidigten, überfiel Ludwig Spanien, die Niederlande und den schutzlosen deutschen Westen der Reihe nach in seinen berüchtigtenRaubkriegen". 1679 gewann er u. a. Lothringen und Freiburg. Nicht zu­frieden, richtete er nun jene sogenanntenReunionskam­mern" ein, die ihm weitere Vorwände für neuen Raub bie­ten sollten. Mit unübertroffener Dreistigkeit stellten diese schamlosen französischenGerichtshöfe" fest, welche noch nicht geraubten Ländereien irgendwann einmal als Lehen zu den 1679 annektierten Gebieten gehört hätten und allein aus diesem Grund nun auch französisch werden müßten. MittenimFriedenüberfielLudwigStraß- burg, Trier, Luxemburg und die N i ed e r l a n d e, um die Beschlüsse seinerReunionskammern" zu vollzie­hen, die ein würdiges Vorbild für den Völkerbund bildeten. Ludwig erreichte auf diese Weise jene militärischen Gren- An, die er zu Frankreichs Sicherheit für notwendig hielt, um aber denFrieden" und diedefensive Sicherheit" sei- Staates völlig zu gewährleisten, ergriff er nach dem Tode des pfälzischen Kurfürsten 1688 die günstige Gelegen- hen, den Besitz des deutschen Kernlandes für sich zu bean- ipruchen, da ja die Schwester des Verstorbenen, Lieselotte von der Pfalz, mit seinem Bruder vermählt sei. Die Für­stin wehrte sich mit Händen und Füßen gegen den von ihr verlangten Vaterlandsverrat und beklagte sich in ihren be­kannten Briefen bitter über das tragische Los:Was mich am meisten daran schmerzt, ist, daß man sich meines Na­mens bedient, um die armen Leute ins äußerste Unglück zu stürzen!" zumal sie klar voraussah, datz Ludwig nicht eine blühende neue Provinz erwerben, sondern in barbarischer Brutalität aus der reichen Pfalz ein völlig verwüstetes Fe­stungsglacis machen wollte.

Trotzdem rückten im vollsten Frieden Souvois usd Melac in das schutzlose nichtsahnende Rheinland, ver­brannten Städte und Dörfer, voran Heidelberg, Worms, Speyer, Mannheim, hausten wie me Hunnen, ritzen me eyr- würdigen Gebeine der alten deutschen Kaiser aus den Grüf­ten, zertrampelten die Fluren und schlugen die wehrlosen Bauern und Bürger nieder. Erst am mittleren Rhein konnte ein schwaches Reichsheer die Mordbrenner aufhalten, die sonst ihrest rategischen Grenzen" wer weiß wie weit ins Reich hinemverleat hätten.

Wir kennen solche unheilstiftenden Begriffe nicht, die statt um Frieden letzten Endes doch immer zu neuen Reibungen ühren müssen. Wir wollen aber über unserem eigenen Friedenswillen nicht vergessen, daß England sich noch in alle festländischen Entscheidungen gemischt hat und dort immer seinestrategischen" Grenzen zog, wo die festländische Vor­macht stand und wo es daher das eigene ausschlaggebende Gewicht in der Wagschale zu sichern glat. Noch weniger wol­len wir übersehen, daß ebenso unser westlicher Nachbar groß geworden ist in der Ideologie von Friede und defensiver Si­cherheit durch strategische Grenzen (Rheinlandbesetzung, Ruhreinfall!). Diese uns ganz fernliegenden Schlagworte find u. a. bestimmend für den leicht durchschaubaren Arg­wohn der Demokratien gegen uns und find letzten Endes der gefährlichste Keimboden für ein beispielloses Rü­stungsfieber und Kriegsgeschrei. Solange aber die Demokra­tien den Staub dieser Sicherheitsideologien nicht abgeschüt­telt haben, ja dieser noch sich weiter ausbreitet, wie Ame­rika beweist solange ist der wirkliche Friede nicht gesichert. Aus diesen Tatsachen zu lernen und sich durch die Entwick­lung der Vergangenheit zur Vernunft leiten zu lasten, sollte daher vordringlichste Sorge derjenigen sein, die heute nicht selten um seine Lebensrechte besorgten Deutschland die Fehler ihrer eigenen Vergangenheit in die Schuhe schieben möchten. ,Dr. H. U.

Kairo im Zeichen der ! iranisch-ägyptischen Prinzenheirat

In Kairo werden für die Mitte März stattfindende Hoch­zeit des iranischen Kronprinzen mit der Schwester König Faruks mehr als eine Million Menschen erwartet, die als Gäste oder Zuschauer an den Feierlichkeiten teilnehmeu wer­den.

Seit einigen Wochen find von Iran und Syrien mehrere Karawanen unterwegs, die die Hochzeitsgäfte aus diesen

beiden Ländern nach der ägyptischen Hauptstadt befördern. In Aegypten selbst ist bereits ein Vorgeschmack der Feier» ftimmung zu spüren. Die Landstraßen sind mit zahllosen Menschen bevölkert, die nach Kairo streben. Täglich treffe» in der Hauptstadt des Landes Hunderte und tausende von Reisenden ein und täglich vergrößert sich der Zustrom. Ins» gesamt schätzt man die Zahl der allein aus den ägyptische» Provinzen zusammenströmenden Hochzeitsgäste und Zu­schauer auf eine Million Menschen. Kairo, das etwas mehr als eine Million Einwohner zählt, wird also in den Tage« der Hochzeitsfeier die doppelte Zahl von Menschen beher­bergen mästen.

Die Hauptstadt Aegyptens entfaltet in diesen Tagen de« ganzen Zauber morgenläudischer Pracht. Der iranische Kronprinz traf vor etlichen Tagen in Alexandria ein, nach­dem er seine Pilgerfahrt nach Mekka beendigt hatte. Ka­nonenschüsse wurden zu seiner Begrüßung abgefeuert, und als er in Kairo selbst einzog, donnerten wiederum zu sei­nem Willkomm die üblichen 21 Salutschüsse über die Dächer der ägyptischen Residenz hin.

Wie immer bei solchen Ereignissen bildet auch das Thema, welchen Schmuck und welche Kleider die künftige Gattin des iranischen Kronprinzen tragen wird, eineu Hauptgesprächs- stosf. In diesen Tage« werden aus Paris die Schmuckstücke erwartet, die die Prinzestin Fawfia und ihre Mutter, Kö­nigin Nazli, zur Hochzeit anlegeu werden. Es sind zwei kost­bare Diademe, zwei ebenso wertvolle Halsketten und zwei Paar Ohrringe. In diese Schmuckstücke sind rund 2000 Dia­manten hineingearbeitet worden. Das Diadem der Prin­zessin Fawsia enthält eine Doppelreihe von 54 Brillanten und 530 kleineren Diamanten. Es wiegt infolge einer be­sonders leichten Ausführung der Montur nur 400 Gramm. Die Halskette besteht aus einer Doppelreihe kleinerer Edel­steine und 90 schweren Diamanten, nach denen man sechs Monate lang bei allen Juwelieren der Welt suchen mußte, um sie in der jetzigen Anordnung zusammenstellen zu kön­nen. Der Schmuck der Königin-Mutter vou Aegypten ist nicht minder prächtig.

Immer wieder: Spanien

Die Nachrichten aus Spanien sind in den letzten Tagen wieder dringlicher und zugespitzter geworden. Die große Pause, die nach dem Zusammenbruch in Katalonien zur Umgruppierung und Erholung der nationalspanischen Trup­pen erforderlich war, ist vorüber. Auch wenn der neue Auf­marschplan General Francos im einzelnen noch nicht be­kannt ist, so ist doch das Ziel dbsser letzten Schlußkämpfe völ­lig eindeutig. Die letzten Herde des roten Widerstandes sol­len von der blutgetränkten heiligen Erde der großen spani­schen Nation verschwinden. Spanien soll sich selbst wieder­geschenkt werden.

So völlig klar und selbstverständlich diese Parolen im na­tionalspanischen Lager lauten, so verworren und dunkel ist die Lage auf der anderen Seite. Neben dem großen Reine­machen durch General Franco wird ein anderes rotes Reinemachen" sichtbar, das zum Teil bereits in den letzten Wochen zu beobachten war und das nun ein immer schärfe­res und radikaleres Tempo annimmt. Man könnte sagen: Das rote Spanien zerfällt in sich selb st. Die Entfernung Negrins und anderer zweideutiger Hasardeure . erinnert an die Zuckungen eines Körpers, der mit tödlichen Wunden auf dem Schlachtfeld liegt und verzweifelt und von Reue und Furcht geplagt sein Leben ausatmet. Aber dieses Bild trifft doch nur zum Teil zu. Das Tragische ist, datz die fremden Einflüsse, die mit verbrecherischer Unseligkeit die Spanier in einen jahrelangen trostlosen Bruderkampf hin­eingehetzt haben, das rote Spanien auch bei seinem Todes­kampf begleiten. Ein Teil der fremden bolschewistischen Bri­gaden und kommunistischen Kriegsfreiwilligen aus aller Welt ist über die Grenze nach Frankreich hinübergespült worden. Ein anderer Teil hat sich mit Schiffen und Flug­zeugen auf neutrales Gebiet zu retten versucht. Ein dritter Teil aber, der noch immer nicht einflußlos ist, hetzt, wirkt und kommandiert noch immer. Auch das rote Madrid von heute zeigt noch längst nicht ein rein spanisches Gesicht. Es nimmt Anweisungen und Befehle drahtlicher und telefoni­scher Natur von jenseits der Grenzen entgegen. Englische und französische Vertrauensmänner sind weiter hinter den Kulissen tätig. Sie haben öffentlich und diplomatisch keinen Auftrag" mehr. Aber sie sind da. Sie raten und drängen, sie wühlen und galvanisieren gleichsam den letzten Wider­stand. Und ihr einziges Ziel ist nicht etwa, wie amtlich in Paris und London behauptet wird, die Rettung Spaniens vor dem Schlimmsten. Sw wollen noch immer Spanien ge­gen den wirklichen Sieger und nationalen Befreier schützen", gegen General Franco. Gegen ihn und seine Truppen und Mitführer inspirieren sie. Mit ihm suchen sie vorteilhafteVergleiche". An ihm wollen sie bis zur letzten Minute ihres miserablen Falschspiels verdienen.

Datz unter diesen Umstünden im rotspanischen Laaer ein Wirrwarr ohnegleichen entstehen muß, ist mit den Händen zu greifen. Während im Foreign Office und im Quai d'Or­say bereits an den Antrittsreden der neuen Botschafter her­umstilisiert wird, während man alle Vlutspuren durch Phrasen und durch Abkommandierung besonders prominen­ter Persönlichkeiten fortzuwischen trachtet, sucht man s^lch weiterhin den Zusammenbruch in Rotspanien so zu lenken, datz die Schlußgeschehniste irgendwie in das Konzept der französischen oder britischen Politik mit Hineinpasten, datz sie zum mindesten General Franco neues Geld und neue Opfer kosten, obwohl Nationalspanien doch bereits Uner­hörtes an Opfermut und Einsatz geleistet hat.

Ein fast Belustigendes kommt hinzu! Trotz dieser gemein­samen Bemühungen Erotz-Britanniens und Frankreichs ist eine gewisse diplomatische Rivalität zwischen den beiden Mächten bei dem neuen Liebeswerben um General Franco keineswegs ganz zu vertuschen. Nachdem Frankreich mit MarschallPetain eine Trumpfkarte allerersten Ran­ges ausgespielt hatte, wollte Chamberlain einen ähnlichen Trumpf danebenlegen. Er sagte sich auf gut britisch: Was Paris kann, können wir in London noch immer. Aber es gab auch diesmal einen Widerstand, der aus der unüber­windlichen bürokratischen Ecke kam. Das Foreign Office wünschte keinen starken Repräsentanten überdiplomatischer Art in Buraos. Es fand möglicherweise auch niemanden. So entschied sich auch Lord Halifax mit feinem Beamtenstab für einen Derufsdiplomaten.

Wie unter diesen Umständen im einzelnen die Endberei­nigung in Spanien aussehen wird, ist trotz der Verschärfung des militärischen Druckes im Augenblick noch nicht voll zu übersehen. Schon stehen zwar überall im roten Hinterlands die bisher vergewaltigten Nationaljpanier auf. Auch die Nachrichten über Desertion und Kampfunlust häufen sich. Trotzdem wird es aeunk noch eine aewisie Zeit dauern, ebs

Madrid völlig frei vom Bolschewismus ist uüd auch das Restgebiet Spaniens die Fahnen der Franco-Truppen er­blickt. Man darf als Betrachter dieser Entwicklung gegen­über niemals vergessen, daß die üblichen Karten der Kriegs­schauplätze zwar eine gute Uebersicht geben, datz sie aber über die räumlichen Entfernungen doch nur wenig aussa- gen und Trugschlüsse des Fernstehende« nicht immer ver­meidbar sind. Noch fordern die nächsten Wochen von General Franco und seinen Truppen große Leistungen an Marsch­disziplin, Einsatzbereitschaft und Aktivität. Dafür wirckt aber auch ein Los, wie es schöner für die Spanier nicht ge­dacht werden kann. Hinter dem roten Zusammenbruch steU der nationale Aufbau. Er ist eine Aufgabe nicht nur für Monate, sondern für Jahre und Jahrzehnte. Die Freunde Spaniens, Deutschland und Italien, haben ihre Hilfe auch für dieses große Werk, das bei der Endbereini­gung in Spanien noch übrig geblieben ist, zugesagt. Sie wer­den bester zu ihrem Wort stehen als die Hintermänner des spanischen Bolschewismus, die mit ihren Zwietrachtsparolen bis zum heutigen Tage nicht für, sondern gegen Spanien arbeiten.

40 Millionen Dinar verschoben

Verhaftung einer jüdischen Devisenschmngglerbande

Belgrad, 7. März. Die Belgrader Polizei hat zwölf Mitglie­der einer jüdischen Devisenschmuoglerbande verhaftet, die Jugo­slawien nach den bisherigen Feststellungen im Laufe der letzten Monate um -tO Millionen Dinar (rund Millionen RM.) geschädigt hat- Das Haupt der Bande war der in Paris anW- sige Vankjude Lyprut, der die iranische Staatsangehörigkeit be­sitzt, die er sich auf mysteriöse Weise vor einem Jahr in Bukarest erworben hatte. Seine Helfershelfer waren eine Anzahl jüdi­scher Geldwechsler sowie mehrere Juden und Jüdinnen aus Süd­serbien. Lyprut besitzt in Paris mit seinem Bruder zusammen eine Bank.

Das Hauptgeschäftslokal für diese Bande war das in jüdische« Besitz befindliche bekannte Belgrader Kaffeehaus Ruski Car. Lyrupt bediente sich beim Schmuggeln verschiedener Methode«. So schickte ec die Schecks meist mit gewöhnlichen Briefen ins Ausland, da eingeschriebene Briefe oder Wertbriefe in Jugo­slawien bei der Post offen ausgegeben werden müssen. Wurde ein Scheck abgefangen, ließ ihn Cyrupt, der sich die Nummer notiert hatte, durch seine Bank sperren. Gerade das sollte 'hm zum Verhängnis werden. Der Jude wendete aber auch zahlreiche andere Methoden an. Einer seiner jüdischen Helfershelfer wurde z. B. gerade >n dem Augenblick verhaftet, als er sich Wertpapiere und ausländische Noten um das Bein wickelte und darum einen Gipsocrband machen ließ. Er hatte sich bereits eine ärztliche Be­scheinigung von einem Nassegenosseu verschafft, datz er zur Aus­heilung seines kranken Deines nach Frankreich reisen müsse. Die Verhaftung der Bande hat in Belgrad außerordentliches Auf­sehen erreat

kleineWchrichlea

Spion in Italien hingerichtet. Der italienische Sonderge­richtshof zur Verteidigung des Staates hat den im Dienste der Marine stehenden Antonio Scarpa wegen Spionage zu­gunsten einer auswärtigen Macht zum Tode durch Erschie­ßen und vorhergehender Degradierung verurteilt. Scarpa stammt aus Triest und hat der K. und K. österreichisch-un­garischen Kriegsmarine als Offizier angehört. Seine vier Komplizen sind zu lebenslänglichem Kerker und Gefängnis­strafen verurteilt worden.

42 Millionäre mehr als im Vorjahr in England. Die Zahl der sogenannten englischen Millionäre, d. h. derjeni­gen Personen, deren Einkommen im vergangenen Rech­nungsjahr 30 000 Pfund überstieg, beziffert sich Londoner Blättermeldungen zufolge auf 917, das sind 4L mehr als im Vorjahr.

Frecher jüdischer Gaunerstreich. Einen besonders frechen Gaunerstreich beging der getaufte Jude Rodilf Kolijch, der in einer Wiener Pfarrkanzlei nach Bestechung des Mesners eigenhändig Fälschungen im Taufbuch vornahm und so die mosaische Abkunft seiner Eltern verschleierte, die bei ihrer Verehelichung zum katholischen Glauben Lbergetreten wa­ren. Den Vornamen seines Großvaters Samuel fälschte der dreiste Jude in Johann um. Auf Grund dieser gefälschten Eintragung stellte dann der Mesner die von dem Juden Ko-