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Nr. 57
Mittwoch, äen 8. März 1939
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NM, 10 000 , 1 1000 , 0 NSN.
Dr. Ley über die deutsche Bolkwerdung
Schwerin, 7. März. Reichsorganisationsleiter Dr. Ley, der > anläßlich der Jahrestagung der Deutschen Arbeitsfront des > Gaues Mecklenburg in der Gaustadt Schwerin weilte, sprach vor i dem politischen Führerkorps des Gaues. In einer zweistündigen ! Rede gab Gauleiter und Reichsstatthalter Hildebrandt ein § eindrucksvolles Bild von der schöpferischen Arbeit der DAF. im § Gau Mecklenburg. Von stürmischem Jubel begrüßt, nahm Reichs- ! «rgauisationsleiter Dr. Ley das Wort. Auf das große Erleben ! unserer Tage eingehend, stellte er fest, die Idee stehe nicht ab > wie schales Vier, sondern sie wirke wie ein Sauerteig, der sich ! immer wieder in uns Menschen erneuert und uns belebt. Der ! Reichsorganisationsleiter sprach dann über die Volkwer- j düng. Jetzt vollziehe sich das Wundervolle der Geburt unseres i Volkes. Alle Klüfte und Gegensätze, die das deutsche Volk einst > spalteten, seien verschüttet. Diese Bolkwerdung wachse von unten > nach oben in den Betrieben, in den Dörfern, überall. Das sei § die Totalität, die die anderen nicht mögen und die sie auch nicht ' verständen. Weil sie sie nicht verständen, hassen sie die Totalität. „Wir teilen den deutschen Menschen mit niemanden; das sollen sie wissen!" erklärte Dr. Ley unter starker Zustimmung. Diese Bolkwerdung gönnten uns alle nicht, vor allem nicht der Jude. Sie versuchten, diesen Prozeß aufzuhalten. Dr. Ley warnte dann davor, den Kampf zu leicht zu nehmen. Mit herzlichen Worten widmete er sich dann der Leistungssteigerung des dcut- i schen Arbeiters. Bei uns in Deutschland zeitige man diese ! Leistungen nicht mit Peitschen und Antreibertum und Sklaverei, sondern durch „Kraft durch Freude" und sonst weiter nichts. Mit dem Gruß an den Führer schloß Eauobmann Montag die Großkundgebung.
arbeit der beiden Länder auf landwirtschaftlichem Gebiete dienen werden. Rossoni ist begleitet von seinem Staatssekretär Professor Tassanari, den Ministerialdirektoren Mariani und Nico- tra, seinem Kabinettschef Chieffc und dem Äabinettschef des Staatssekretärs, Lommendatore Dr. Frattari, Dr. Fasola, Professor Perini, Handelsrat Ricciardi von der italienischen Botschaft in Berlin und (Lommendatore Sacchetti und einer Reihe weiterer Fachleute und Mitglieder seines engeren Stabes.
Von deutscher Seite nahmen a» der Zusammenkunft noch Staatssekretär Backe, Reichsobmoun Behrens, Stabsamtssiihrer Dr. Reischle, die Ministerialdrr-ektoren Dr. Walter und Dr. Moritz, die Reichshauptabteilurtgsleiter Dr. Vruunenbauin und Küper, der Landesbanernführer der Landesbauernschaft Bayern, Deininger und ein kleiner Kreis engerer MilmHeiter des Ministers Darre teil..
Von der Leipziger FrLZahrsrneffe
Rege Kauflust des In- uud Auslaudes
Leipzig, 7. März. Der Besuch, der am Dienstag auf der Leipziger Frühjahrsmesse verzeichnet wurde, setzte sich zu einem nicht geringen Teil aus dem Auslande zusammen. Das Geschäft nahm eine befriedigende Entwicklung. Die Kauftust des Binnenmarktes ist nach wie vor rege. Es kam aber auch in sehr
vielen Branchen zu Auslandsaufträge« größeren Umfanges, so daß sich das bisherige Messeergebnis als durchaus erfreulich charakterisieren läßt. Haus- und Küchengeräte wurden normal in Auftrag gegeben. Die uordeuropäisches Länder Skandinavien, Holland und Belgien kauften gut. Sehr gute Umsätze fanden Haus- und Küchengeräte ans nichtmetallischen Werkstoffe«. In diesen Artikeln kann man von einem Rekordgeschäft sprechen, namentlich mit Skandinavien und Schweden. Keramische Waren wurden weiterhin befriedigend aus dem Markt genommen. Auch Wirtschaftsglas brachte Exportaufträge. Auf der Messe für Eisen- und Stahlwaren wurden Gebrauchsartikel, wie Bestecke und Küchenmesser, normal disponiert. Die südosteuropäischen Staaten bevorzugten Solinger Spezialitäten. Größere Käufe waren in Beleuchtungskörpern festzustellen. Galanteriewaren haben die Erwartungen der Aussteller-Firmen erfüllt. Auf der Textil- und Vekleidungsmesse war die Nachfrage zeitweilig recht lebhaft. Auch in Tapifferiewaren ergaben sich gute Umsätze. An den Ständen mit Gardinen und Teppichen sowie Strümpfen war der Messevertehr etwas ruhiger als an den Vortagen. Für Spielwaren war der Dienstag außerordentlich günstig. Dazu traten Aufträge iu Btechspielwareu von Südosteuropa, den Nordstaaten und England. Reger Betrieb herrschte auf der Sportartikel-Mefse. Turngeräte kauften Rumänien und Polen. Stärkerer Bedarf zeigte sich für Lederwaren und Reiseartikel. Die Möbelmesse hatte am dritten Tage ein glattes normales Geschäft. In Papier- und Schreibwaren konnten beträchtliche Abschlüsse mit Holland, Belgien und Frankreich getätigt werden. Die Aussteller auf der Bürobedarfs-Messe hatten gut zu tun. Auf der technische« Messe war der Betrieb lebhaft.
Die Roten zerfleischen sich gegenseitig
Eröffnung durch Staatsminister Wacker iu Berlin
Berlin, 7. März. Mit einem Empfang, den der Chef des i Amtes für Wissenschaft im Reichserziehungsministerium, Staats- ! minister Dr. Wacker, im „Kaiserhof" gab, nahm am Dienstag die erste großdeutsche Rektoreukonferenz ihre» Anfang, die sämtliche : Leiter der deutsche» Universitäten, Technischen und Landwirtschaftlichen Hochschulen in Berlin vereint. Mit besonderer Freude begrüßte Staatsminister Dr Wacker als Gäste aus dem Auslands die Rektoren der deutschen Universität in Prag, der deutschen Technischen Hochschule in Prag, der deutschen Technischen Hochschule iu Brünn, der Technischen Hochschule in Danzig und des Herder-Instituts in Riga sowie die Vertreter der Hochschulen der Ostmark. !
Eingehend befaßte sich Dr. Wacker in seiner Rede mit den ! Fragen der Sicherung des Hochschul-Nachwuchses und der Pla- - uung im deutschen Hochschulwesen. Der Hunger nach Nachwuchs > sei heute im Verhältnis ungleich größer als in den Jahren vor ! dem Kriege. Der bisherige Hochschul-Rachwuchs stamme nur aus - einem Teil des deutschen Volkes, und zwar vorwiegend mis dem : sozial Lesssrgestellten. Aus dieser Erkenntnis erwachse die Lö- - sung des Problems, wenn es gelinge, ans dem Teil des deut- i schen Volkes, dem aus wirtschaftlichen Gründen der Weg zur ! Hochschule nicht ohne weiteres offenstehe, die Begabten herauszuholen und ihnen diesen Weg zu öffnen. Es werde Sache des : Reichserziehungsministeriums und der deutschen Hochschulen sein, ! die Konzentration, die Tiesenarbeit und den eisernen und griind- j lichen wissenschaftlichen Ernst auf alle Fälle zu sichern und vor ! Auflösungserscheinungen zu bewahren. !
Das andere Nachwuchs-Problem sei das des Hoch schul- i lehrer-Nachwuchses. Die Notwendigkeit einer reichsein- heitlichen wirtschaftlichen Sicherung des Hochschullehrer-Nachwuchses sei insofern eine nationale Notwendigkeit, als die deutsche Wissenschaft der größte Aktivposten im Haushalt der deutschen Kultur ist. Wenn die deutsche Reichsregierung mit dem Besoldungsgesetz daher die materielle Sicherstellung des wissenschaftlichen Nachwuchses entscheidend unternommen habe, und wenn de: Reichserziehungsminister in Ergänzung zu diesen: Gesetz die neugefaßte Reichshabilitationsordnung erlassen habe, § so lägen diese beiden Maßnahmen in derselben Richtung uud j verfolgten dasselbe Ziel. In Verbindung mit den Auswirkungen des Frühehegesetzes sei mit den bisher getroffenen Maßnahmen erreicht worden, daß der Zugang zur Hochschullehrer-Laufbahn heute nicht nur geöffnet, sondern auch gesichert sei für jeden weltanschaulich und wissenschaftlich geeigneten jungen Deutschen ohne Rücksicht auf das Privatoermögen seiner Eltern.
»Das ganze Hochschnlgesetzeswerk der nationalsozialistisches Regierung wird dem wissenschaftlichen Leben an der Hochschule Tenen Auftrieb und «eue Sicherheit geben und zugleich wird es ein Markstein f«n auf dem Wege zur Reichshochschule."
Minister Rossini in Deutschland
Die landwirtschaftliche Zusammenarbeit der Achsenmächte
München, 7. März. Der italienische Landwirtschaft-Minister Rossoni ist als East des Reich-Ministers Kr Ernährung und Landwirtschaft, Reichsbauernsührer R. Walter Darre, zn einem mehrEgigen Besuch in München eingetroffen. Rebe» einer Besichtigung landwirtjjchafLicherEinrichtungen und Musterbetriebe der bayerischen Lan d w i rt s ch aft dient- die Zusammenkunft in der Hauptstadt der Bewegung vor allem der weiteren Vertiefung der herzlich« BeziHvMeu der beiderseitigen Mihrer i und verantwortlichen Männer ihrer Laudnärtsthaft. Es sind eine Reihe von Besprechungen vorgesehen, die de« Ausbau des > Erfahrungsaustausches im Ginne einer fruchtbaren Znfamnrcn-
Bilbao, 7. März. In Madrid tobt ein wilder Kampf aller gegen alle, die Roten der verschiedenen Färbungen versleischen sich gegenseitig. Der Anfang vom Ende?
Wie man erfährt, ist der Aufstand gegen den „Verteidigungsrat" ausgsgangen von den kommunistischen Organisationen der Provinzen Cartagena, Murcia, Euadalajarra und Cuenca, während die Levante und Andalusien zum „Verteidigungsrat" halten sollen. Auch der linke Flügel der Sozialdemokraten soll sich den Aufständischen angeschlossen haben.
Zur Zeit sind in Madrid heftige Kämpfe im Gange, vor allem im Norden und Osten der Stadt. Kommunistische Abteilungen dringen von außen her nach dem Zentrum vor. Beide Parteien haben Maschinengewehre und Artillerie bei den Stratzentämpfen eingesetzt. Die Anhänger des „Verteidigungsrates" haben Barrikaden errichtet und Schützengräben ausgehoben. Manche Stadtviertel gleichen bereits nahezu einem Schlachtfeld. Leichen der Gefallenen haben sich aufgchäuft und Häuserblock um Häuserblock wird von den Geschütze« zusummengeschosse». Jeglicher Verkehr innerhalb Madrids ist unmöglich. Wer von den Einwohnern seinen Schlupfwinkel verläßt und die Straße betritt, wird verhaftet und erschossen.
Wer sind die Drahtzieher? fragt man angesichts dieser neuen Qualen der vielgeprüften Stadt. Einen Hinweis gibt ein Telegramm aus Moskau, in dem der sogenannte Leiter der spanischen Abteilung der Komintern, Joss Diaz, Glückwünsche für den Auf st and gegenden „Verteidigungsrat" ausspricht und diese Spielart der Roten, die Moskau offenbar als seine getreuesten Jünger ansieht, zum „Aushalten" auffordert. Von anderen Bolschewisten, die iu dem spanischen Drama bisher eine blutige Rolle spielten, und unter denen sich auch das berüchtigte Flintenweib „Passionaria" befinden soll, wird bekannt, daß sie ihr wertvolles Leben im Auslande in Sicherheit gebracht haben.
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Drei BslschewKerrgimppen
ringen «m die Macht
Bilbao, 7. März. In Madrid geht das Ringen der rote» Gruppen um die Macht weiter. Der „Verteidigungsausschuß" hat sogar Flugzeuge eingesetzt und einige Stadtviertel, die in den Händen der Kommunisten Negrinscher Richtung waren, bombardieren lotten. Zu diesen beiden bolschewistischen Cliquen sind nun noch die Anarchisten als dritte Partei getreten. Ihre Agenten beschimpfen die bisherigen Verbündeten in den wildesten Ausdrücke».
Die Straßenkämpfe scheinen zugunsten der Parteigänger des „Verterdiqunasausschusses" zu verlaufe«. Die aufständischen Kommunisten solle« bereits bis in die Außenbezirke der Statü zurückgedräugt fein. Eine Reihe ihrer Anführer, die t» Gefangenschaft geriete«, wurde sofort an die Wand gestalt. Die Anstifter des »enen Blutbades iu Madrid aber, Negrin, del Bayo und die anderen Oberbonzen, haben sich in Frankreich in Sicherheit gebracht. Von dort ans habe» sie die Machtkämpfe inszeniert, die letzten Endes ausgefochten werden auf dem Rücken der unbetrilgten Bevölkerung. Mit Sehnfncht blickt diese dem Einmarsch der Truppen Arancos entgegen, der den blutigen Fehden der rote» Verbrecher er» Ende setze» wird.
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Meder Mi VonZeuflugzeuge iu Frankreich gelandet
Paris, 7. März. Auf dem Flughafen Francazal bei Toulouse sind am Dienstag früh wieder zwei aus Sowjekfpauien kommende Flugzeuge gelandet: an Bord derselben befanden sich
24 Personen, darunter der sowjetfpanische „Arbeitsminiftsr" llribes, der Befehlshaber der sowjetspanische» Luftstreitkr^te, „General" Ridal de Cisneros, „Generäl" Inan Mod^to und der Befehlshaber der berüchtigten Fünfte» Anarchistischen Brigade, „Oberst" Lister.
Rom zur Lage in Spanien
Fssr Madrid nur eine Möglichkeit: Bedingungslose Übergabe an Franco
Rom, 7. März. Die Entwicklung der letzten Tage des spanische« Krieges wird in hiesigen politischen und journalistischen Kremen mit gespannter Aufmerksamkeit verfolgt, wobei man mit besonderem Nachdruck die feste Entschlossenheit Francos betont, die Entscheidung mit Waffengewalt herbeizuführea, falls sich die Roten nicht zu edrer bedingungslosen llebergabe ohne Beuuitt- tunge» oder Verhandlungen irgend welcher Art bereitfinde».
Franco, so bettint man in diesen Kreisen, sehe die Lage völlig klar; die militärische Macht Rotspaniens sei heute unbedeutend. Madrid we»de auf Anhieb fallen Das gleiche Los werde Valencia beschicken fein, womit da? Schicksal Rotspaniens besiegelt wäre. Unter diesen Umständen von Amnestie oder anderen Bedingungen spreche« zu wollen, hieße die militärische Macht Rationalspaniens, de« Charakter des Generalissimus' und vor allem die großen grundlegenden Interessen des neuen Spaniens ignorieren, die einen totalen Sieg der nationalen Ideen, Systeme und Machtansprüche verlangen, die Generalissimus Franco verkörpere.
Miaja übernahm Vorsitz in Madrid
Späte Eingeständnisse!
Bilbao, 7. März. Es wird jetzt bestätigt, daß der rotspanffche „General" Miaja sich von Valencia nach Madrid begeben hat, wo er inzwischen die Leitung des neuen „Ver-teidigungs- ausschusses" übernahm. Dieser „Verteidigungsausschuß" oder, wie er sich selbst bezeichnet, „Nationale Verteidigungsrat", ist seiner Form nach ganz wie eine „Regierung" aufgezogen, in der Miaja die Rolle des Vorsitzenden spielt, Besteiro das Ressort „Aeußeres" hat und „Verteidigung" von Casado, „Inneres" von Wenceslao Carillo, „Justiz und Propaganda" von San Andres, „Verkehr und öffentliche Arbeiten" von Eduardo Ball, „Finanzen und Wirtschaft" von Gonzales Marin, „Erziehung und Hygiene" von Jose del Rio wayrgenommen werden.
In einer Rundfunkansprache wiederholte Miaja die bereits von Casado abgegebene Erklärung, einen ehrenvollen Frieden zu wollen und bemühte sich, die llebereinstimmung des Willens der Bevölkerung Restrotspaniens mit dem jetzigen Ausschuß zu konstruieren. Schließlich gestand Miaja ein — und traf damit zweifellos das Richtige — daß die spanische Bevölkerung den Frieden wolle und daß dieser schnellstens erreicht werden müsse. Dieser Friede habe bisher nicht verwirklicht werden können, weil „gewisse Nationen Interesse an einer Verlängerung des Kriegszustandes gehabt hätten." Die Nervosität in Madrid hält weiter an. Ebenso ist die tatsächliche Lage in den übrigen Verwaltungsbezirken des roten Restspaniens, über die bisher noch keine zuverlässigen Nachrichten vorliegen, immer noch ungeklärt. Obgleich Negrin, der treue Vasall des Bolschewismus, mit seinem engeren Anhang inzwischen nach Frankreich geflohen ist, muß mit Aktionen kommunistischer Elemente nach wie vor gerechnet werden.
Nor der Entwaffung der rotspanischen Flotte?
Paris, 7. März. Nachdem Havas in den Nachmittagsstunden aus Algier meldete, daß die rotspanische Flotte von einem Flug-