Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter'
Dienstag, den 7. März 1938
7 . Se ite - Nr. 58 ___
ermordeten Kinder geführt zu werden, damit er diese um Verzeihung bitten könne. So gestand er außer der Tötung der Schule noch die in der Presse bereits bekanntgegebenen fünf weiteren Kindermorüe und schilderte für jc^en <Mll die Art der Tatausführung. In drei Fällen hat er seine jugendlichen Opfer in unmittelbarster Nähe der elterlichen Wohnungen abgefangen und fortgeschleppt. Einmal erdrosselte er ein Kind vor dem elterlichen Äauseingang mit einer Schnur und trug dann das Mädchen in ein nahes Wäldchen 2n anderen Fällen wieder trieb er sich dort in Wäldern herum, wo er wußte, daß zu einer bestimmten Zeit Kinder beim Schul- und Kirchgang oder berm Wareneinkauf vorbeikamen. Wenn er solche Kinder nicht kurzerhand überfiel, lockte er sie durch das Versprechen von Geschenken tiefer in den Wald, wo er dann seine scheußliche Tat ausfüürte. Seine Opfer hat Stössenreuther jeweils in Dickichten geschändet und gleichzeitig durch Zudrücken von Hals, Mund und Nase erstickt. In zwei Fällen hat er ihnen auch tiefe Messerstiche beigebracht. Wie ein Kranz ziehen sich die Tatorte des Massenmörders um den östlichen Teil des Bodensees herum. Deshalb, und weil Stössenreuther ja auch in der Lindaucr Gegend ständig ansässig war, kann mit Sicherheit gesagt werden, daß er sür entfernter liegende Mordtaten nicht in Frage kommt.
StössenreuHer bleibt nun vorläufig im Stuttgarter Polizeigefängnis untergebracht, bis seine sämtlichen Straftaten völlig geklärt unö seine umfangreichen Vernehmungen abgeschlossen sind. Der unter Kriminalrat KoppenhLfcrs Leitung stehenden Stuttgarter Mordkommission kann man aber nicht genug dankbar dafür sein, endlich Licht in so viele, zum Teil eine lange Reibe vcn Jahren zurückliegende unheimliche Mordtaten gebracht zu haben. Der von der Vodcnseebevölkerung als „Scefeld vom Bodensde" bczeichnete Große Unbekannte ist nun entlarvt und wird seinem Schicksal nicht mehr entgehen. Schließlich darf noch gesagt werden, daß sich außer Kriminalrat Kop- penhöser auch Kriminalinspektor Wirth, Kriminalobersekretär Seifriz und Hering sowie Kriminalsekretär Scheufele bei der erfolgreichen Aufklärungsarbeit im Falle Stössenreuther sehr verdient gemacht haben.
Was der Eisenbahner alles Wissen umß!
Besuch in der Reichsbahnzentralschule Kornwsstheim
Sicherheit vor allen Dingen ist der Grundsatz der Deutschen Reichsbahn beim Betrieb ihrer vielerlei Verkehrsmittel. <lnd manch Reisender, der sich der Beförderung durch die Reichsbahn an irgend einen Ort in unserem schönen Deutschland anvertraut, ahnt nicht von wie vielen Faktoren die pünktliche Abfahrt und
ebenso sichere Ankunft eines Zuges an seinem Bestimmungsort ) abhängt. Die Deutsche Reichsbahn braucht deshalb zur Erfül- » tung der :hr durch die BetrieLsführung gestellten Ausgaben neben ! einem gewissen Bestand von Fahrzeugen, die auch instandgehal- ren werden müssen, ein gut geschultes Personal in ausreichendem Umfange. Bei dem gegenwärtigen Personalstand von rund 900 000 Beamten und Arbeitern nimmt die Verusserziehung einen ziemlich großen Raum ein.
Wenn auch für einige Dienstzweige, beispielsweise für den technischen Dienst, eine gewisse Vorbildung gefordert wird, die der Dienstanfänger bei der Einstellung schon mitzubringen hat, so muß die Deutsche Reichsbahn trotzdem, alle Nachwuchskräfte mit ihren künftige» Aufgaben durch entsprechende' Ausbildung und Schulung selbst vertraut machen. Da bei der Deutschen Reichsbahn der größte Teil der Beamten dem unteren Dienst angehört und sie den Nachwuchs hierfür aus den Arbeitern entnimmt, setzt die Verusserziehung schon beim Arbeiter ein. Die Verusserziehung der Deutschen Reichsbahn besteht wie auch sonst üblich in der Ausbildung im praktischen Dienst und in dem zur Vertiefung der Ausbildung erforderlichen Unterricht. Das Ilntsrrichtswesen bei der Deutschen Reichsbahn ist der Gliederung des Personallörpers und dem Aufbau der Beamtenlaufbahnen angcpatzt. Der Zeitpunkt des Einsatzes des Unterrichts ist verschieden. Es wird teils vor, teils während und teils am Schluß der Ausbildung im praktischen Dienst, jedoch auch noch nach abgeschlossener Ausbildung unterrichtet.
Der Presse war in den letzten Tagen dis Gelegenheit geboten, einen Gang durch dis Reichsbahnzentralschule Kornwestheim, n der der Unterricht für die Arbeiter und Beamten der Neichs- bahndirektion Stuttgart stattfindet, zu machen. Die Rcichsbahn- ! Zentralschule, ein schmucker zweistöckiger Vacksteinbau, befindet sich s neben dem Rangierüahnhof Kornwcstheim, dem größten Ver- ! schiebebahnhof Süddeutschland?, aus dem täglich 5000 Wagen ver- ! arbeitet werden. In einem der Unterrichtssäle begrüßte der ! Präsident der Neichsbahndircktion Stuttgart, Honold, die ! Schriftleiter und gab Zugleich bekannt, daß mit demselben Tage ein Wechsel in der Leitung der Betriebsabteilung der Reichs- j bahndircktion eingetrcten sei. Abtcilungspräsident Renz trat in ^ den Ruhestand und an seine Stelle wurde Oberreichsbahnrat § Schmidt ernannt, der aus dem w-ürttcmbergischen Eisenbahndienst i hervorgeaangsn ist.
s Aeber das llnterrichisrvesen der Deutschen Reichsbahn hielt Reichsbahnrat Spiegel einen Einführungsvortrag. Für das llntcrrichtswesen besteht eine besondere Dienstvorschrift, die in sechs Teile zerfällt und zwar in die Anweisung des Arbeiters beim Eintritt in den Dienst, in seine Unterweisung vor der selb-
sgglivti Ilsim sbviwlerl «eräe»!
ständigen Wahrnehmung des Beamtendienstes, in die Dienstanfängerschule, in die Verwaltungsschule, die Wcrkschule und in das dienstliche Fortbildungswesen.
In der Lehrmittelsammlung, die anschließend besichtigt wurde, sind die 1000 Dienstvorschriften, Lehrstasfhefte und Bildtafeln untergebracht. Außerdem verfügt die Schule über Bildstreifen, die für den Unterricht ausgewertet werden. Bei dem Unterricht, dem wir anwohnten, konnte man seststellcn, mit welcher Lust und Liebe die Eisenbahner jeden Alters bei der Sache waren. Sieben Stunden Unterricht sind täglich, dazu kommen noch schriftliche Aufgaben, durch die sich die Lehrer von der Beherrschung des behandelten Stoffes überzeugen können. Auch sportliche Hebungen fehlen nicht im täglichen Programm. Untergebracht sind die Kursusteilnehmer im Ledigenheim, wo sie auch verpflegt werden.
In einem Nebenbau ist das neuerrichtete Lehrstellwerk untergebracht, das eine der besten und ausführlichsten Anlagen Süddeutschlands ist, und in erster Linie der Ausbildung der technischen Neichsbahninspektoren und Signalwerkführer dient. Beherrscht wird der Raum von den Apparaturen einer vollen Stellwerksanlage, mit der ein Zur von Bahnhof ^ über 8 zum Bahnhof L geleitet rEden kann, mit sämtlichen Signaltafeln und Meldungen. Interessant war die praktische Vorführung eines solchen Vorgangs, bei der man die vielfache Sicherung eines Zugverlaufes beobachten konnte.
Nach einer Besichtigung des Ledigenheims, das für die ledigen Arbeiter des Rangicrbchnhofs gebaut worden ist und das über 4t einfach, aber freundlich ausgestattete zwcib.Uige und vier einbettige Zimmer, einen behaglichen Aufenthaltsraum, sowie über Wasch- und Daderäumc verfügt, wurde ein Reichsbahn- Tonfilm vorgeführt. Der aus der Pariser Weltausstellung ausgezeichnete Film kündet von den mannigfachen Schönheiten der deutschen Landschaft und wirbt wirksam sür die einzelnen Verkehrsarten, die uns diese Schönheiten erschließen. Oüerreich-- bahnrat Barth besprach dann den Jahrcsfahrplan 1938/40. Bei Abwägung der Einschränkungen und Verbesserungen kam er zu dem Schluß, daß der Dircktionsbezirk Stuttgart > noch verhältnismäßig gut abgeschnitten hat.
Es war ein lehrreicher Einblick in die ungeheure Leistung der Reichsbahn, die getan wird, um den Eisenbahner mit dem Rüstzeug zu ne Achen, damit dre Abwicklung des Verkehrs reibungslos geschieht.
Ls sprechen viele
Durch Erfahrung zur „Astra".
Äerr Otto Praus, Breslau 16, Stieglitzweg 8, wissenschaftlicher Mitarbeiter einer Pharmazeutische» Fabrik in Leipzig, mit dem wir uns am 21. l. 1939 unterhalten konnten, meinte: „Ich glaube, jch war 20 Jahre alt, als ich meine erste Cigarette rauchte. Wie >vft ich seitdem die Marken gewechselt habe, kann ich aber nicht mehr Kahlen. Nie hätte ich gedacht, daß ich einmal bei einer Marke ^endgültig hängenbleiben würde. Jetzt aber rauche ich schon seit 3 Jahren die „Astra". In ihr finde ich alle Wünsche einer 45jährigen Naucherfahrung vereint."
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„Die „Astra" geht weg wie frische Brezeln"
Äerr Ludwig Werner, dessen Cigarettengcschäft im Äotel „Gras Zeppelin", Stuttgart, gelegen ist, meinte am 31.1.1939: „Mit der „Astra" habe ich nur eine Sorge: Wird sie auch immer pünktlich geliefert? Täglich muß ich meine Sendung frisch vom Lager haben, Venn die „Astra" geht weg wie warme Lauge-Brezeln. Darum ist die „.Astra" bei mir aber auch immer ganz frisch. Bei einer so besonders aromatischen und leichten Cigarette macht das natürlich viel aus."
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Der Mann muß „Mumm" haben — und raucht „Astra".
Ein Jahr und einen Monat hindurch täglich mit dem Fallschirm abspringen (wenn man es einmal zrrsammenzählen wollte) - der Mann muß „Mumm" haben! Er heißt Richard Kohnke, wohnt in Berlin W 35, Lützowstr.7 und raucht „Astra". „Man mag es noch so oft wiederholen", sagte er uns am 23. l. 1939, „zum Absprung gehört jedes Mal ein Entschluß. And wer dabei die Ruhe verliert. Der kann dann höchstens noch . ... Glück haben. Deshalb rauche ich mit Überlegung — genau so wie ich mit Überlegung trinke: Ich greife zur „Astra", weil sie mir schmeckt und so leicht und aromatisch ist."
Zum Vorteil des Rauchers.
Jedes Jahr bringt andere klimatische Verhältnisse, und damit wechseln auch die besonderen Eigenarten des Tabaks. Von 100 oder 150 erprobten Provenienzen sind oft nur 5 oder 10 für die „Astra" geeignet. Auswahl und Mischkunst mache» es möglich, der Grundforderung für die „Astra" zu entsprechen: Reiches Aroma vereint mit natürlich gewachsener Leichtigkeit. Im Laufe Kyriazi tritt zu der Technik der Organisation das familiengebundene Wissen um Tabak durch Erziehung von Kindesbeinen an. Beides gibt die Sicherheit, unabhängig vom wechselnden Klima aus dem Besten immer das Richtige auszuwählen.
Hier findet derWunsch des modernen Rauchers Erfüllung: Reiches Aroma und natürlich gewachsene Leichtigkeit in einer Cigarette vereint. Darum greifen täglich mehr und mehr genießerische und überlegende Raucher zur „Astra". Besondere Kenntnis der Mischkunst und der Provenienzen ist das ganze Geheimnis. Im
Lause Kyriazi lebt sie nun.
„Was die Männer mögen? — „Astra"?"
„Ich reise kreuz und quer, jahraus, jahrein durch Deutschland", erzählte Fräulein Thea Kehl, ihres Zeichens Kassiererin aus Nürnberg S., Landgrabenstr. 5, am 23. 1.1939. „Wenn es so von einer Veranstaltung zur anderen geht, dann sieht man schnell, was die Männer mögen. In der letzten Zeit beobachte ich immer, daß besonders viele „Aftra"-Schachteln auf den Tischen stehen. Ünd ich denke mir halt, das ist wie beim Bier: wenn die Cigarette schmecken soll, muß sie frisch sein."
vom Großvater auf den Enkel vererbt, in dritter Geschlechterfolge als die erste und vor- nehmste Pflicht des Inhabers. Rauchen Sie „Astra" eine Woche lang. Dann werden Sie bestätigt finden, daß sie aromatisch und leicht ist. Kaufen Sie noch heute eine Schachtel „Astra"!
aromatisch rauchen - mehr Freude für Siel