Nr. 51
Naqolder Tagblatt »Der Gesellschafter
Samstag, den 1. März 1838
7. Seit?
auf 7735 gegen 8056 im gleichen Vierteljahr van 1937. Bemerkenswert ist, daß der Rückgang fast ausschließlich auf die kleineren Gemeinden entfällt. Die Großstadt Stuttgart und die übrigen Gemeinden mit mehr als 5000 Einwohnern haben wiederum ?085 Eheschließungen beurkundet, nur 14 weniger als im letzten Vierteljahr von 1937.
Ueberaus erfreulich ist, daß fick' die Zahl der Geborenen nochmals verhältnismäßig stark erhöht hat. Es sind 14 879 Kinder geboren worden, d. s. 1020 oder 12,2 v. H. mehr wie in den gleichen Monaten des Vorjahres. Kurz vor der Machtübernahme, im 4. Vierteljahr 1932, hatte die Zahl der Geborenen nur 9673 betragen. Die Zahl der Gestorbenen (ohne Totgeborene) hat üch im Berichtsquartal leicht erhöhr, und zwar von 8058 aus 8240. Verhältnismäßig günstig war wiederum die Säuglingssterblichkeit. Der Ueberschuß der Geborenen über die Gestorbenen be- usserte sich im 4. Vierteljahr 1938 auf 6398 gegen 4935 im Ver- gleichsquarral von 1937; er war demnach um rund 30 v. A. höher.
Im ganzen Kalenderjahr 1938 sind 28856 Ehen geschlossen worden, 667 oder 2,4 v H mehr als im Vorjahr. Erheblich stärker hat sich die Zahl der Geborenen erhöht, denn sie stieg von 55 239 auf 59 388, d. h. um 4149 oder 7,5 v. H. Der Ueberschuß der Geborenen über die Gestorbenen ist dem Ansteigen der Geburtenzahl entsprechend r-cu 22 562 auf 26 319 angew-rch- jcn; im Jahre 1932 hatte er 11481 und 1933 11928 betragen.
Zur Frage Ser AittsMMelMg der Schwab. Alb
In einem Vortrag vor der Winkt. Verwaltungsakademie über „Süddeutsche Wasserstraßen-Politik" hat Oberbürgermeister Dr. Strölin, wie wir berichteten, unter Hinweis auf dem großen Wasserstraßen-Rovetunnel bei Marseille auch die Frage der Un- tertunnclung der Schwab. Alb erörtert. In diesem Zusammenhang sind von besonoerem Interesse die Ausführungen, die der bekannte Eeopolitiler Karl Haushofer über unterirdische Wasserstraßen in dem soeben erschienenen Heft 1 der „Südd. Wasserstraßen" macht. Professor Dr. Haushofer schreibt u. a.:
„Dem E-nwand zu hoher Koster- unterirdischer Kanalführung stehen erst neuerdings wieder die Erfahrungen auf den Haupi- zubringer-Linien Chinas zwischen Hongkong und Kanton, an der Strecke Kanton—Hankau gegenüber! Wie hurtig suchten die Munitionszüge voll Rüstungs-, Halb- und Veredelungs-Fabrikaten die Tunnels zu erreichen und steckten sich wohl stundenlang hinein, um den Fliegerbeschießungeu zu entgehen! Welche Anziehungskraft befaßen unterirdische Eisenbahnführungen, Bahnhöfe, große Kanalstrecken für Flüchtlinge und Truppenkörper: wie unangreifbar sind solche Strecken in Notzeiten, für die man sich gut planmäßige Einfügung solcher Schutzstrecken denken könnte! Dann würde die Durchquerung der Schwäbischen Alb, der llebergriffe des Jura über das Stromtal an anderen Stellen, Mm Vorzug statt zur Last; sie könnten planmäßig zur Tarnung heikler oder wichtiger Transporte ausgenützt werden."
VauernsrageN im ReichssenSer Stuttgart
Wie weit das Wirtschaftsdenken im Dritten Reich seine Wurzeln aus der Geschichte und aus der Tradition des Bauerntums zieht, zeigt ein Vortrag, den der Reichssender Stuttgart am Sonntag, 5. März, um 8.05 Uhr in der Sendung „Bauer hör zu!" bringt.
Die Schweinezucht kann in vielen Gegenden noch gehoben werden, denn die vielen Schweinezucht- und Schweinemastbetriebe unseres Gebietes zeigen, daß hier noch eine bedeutende Erwerbsquelle gegeben ist. Diese Frage behandelt ein Vortrag „Ist Schweinezucht rentabel?", der am Montag, 0. März, um 11.30 Uhr in der Sendung „Volksmusik und Bauernkalender" im Reichssender Stuttgart gehalten wird.
Das Holz als Brennstoff mlkß weitgehend durch Kohlen erseht werden, weil das Holz für wichtigere Zwecke verwendet werden kann als zum Ofenbrand, und weil die Kohlenfeuerung, das Gas und die Elektrizität grundsätzlich praktischer und billiger für Heizung und Küche sind. Deshalb heißt die Mahnung: Spart -Brennholz! Diese Mahnung richtet auch die Hörfolge „Hältst Du das für richtig? an uns. Diese Hörfolge kommt am Dienstag, 7. März, um 11.30 Uhr im Bauernkalender des Reichssenders Stuttgart zur Sendung.
Die Jüngsten treten an
Zur Einreihung des jüngsten Jahrganges in die Gemeinschaft der Lugend
Nur noch Wochen wird es dauern — viele Zehnjährige zählen schon die Tage —, dann treten Hunderttausende 10jährige deutscher Jungen und Mädel in die Gemeinschaft der Hitlerjugend ein. Freudig und ohne Zwang tun sie damit den ersten Schritt im Leben, der ihnen Pflichten vor dem Volk auferlegt. Noch
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> laufen die gesundheiilichen Untersuchungen bei den 35 000 HJ.- s Aerzten. Dann kommt nach der Tauglichkeitsfeststellung der i Probemonar, und wenn der Junge oder das Mädel ihn gut be- ! standen haben, werden sie am Vorabend des Führers Geburts- j tages in die große Kameradschaft der HI. eingereiht.
, Die Eltern wissen genau, daß ihre Kinder in besten Händen
> sind, daß sie in der Hitlerjugend so zu Nationalsozialisten erzogen j werden, damit sie dereinst mit all ihrer Kraft im Geiste der i Weltanschauung des Führers dem Werk, das er begann und mit ' dem er ihnen ein stolzes, starkes Vaterland schenkte, als Voll- s strccker seines Willens dienen können.
i Der ist nicht der rechte Jungvoltjunge, der nur versteht die ! Hacken zusammenzuschlagen und schon glaubt, alles getan zu ' haben, wenn er bestimmte Befehle aussührcn kann. Alle Dinge § tut er mit echter Jungenfröhlichleit. Er ist nicht nur der erste ! bei seinem Dienst, sondern auch der erste in der Schule und würde ! sich schämen, einein ülaßgesichtigen Streber auf dem Felde der s Wissenschaft den Vorrang zu laßen. Er ist gehorsam gegen seine
- Eltern, er ist dienstwillig und eifrig.
' Niemals aber ist ein Jungvoikjunge eine Schlasmützc oder j ein fauler Tagedieb. Pimpfe müssen immer Allerweltskerle 'ein. ! Sie sollen immer einen Schritt voraus sein, sollen sich aus Ein- ! samkeit und Eigenbrötelei herausreis;:». Der ist ein rechter i Jungvolkjunge, der es versteht, ein Zwölserzelt aufzubauen, der i eine Kochstelle anleaen kann, der nach den Sternen oder nach dem Monde die Himmelsrichtung fcstlegen kann und stets ein echter Kamerad ist.
Wenn dann unsere Zehnjährigen am Vortage des Eeburts-
- tages des Führers ihre erste Vc- p-lichiunlHformet sprechen: „Ich i verspreche, im Deutschen Jungvolk allzeit meine Pflicht zu tun
in L'.be und Treue zu meinem Führer und zu unserer Fahne, so wahr mir Gott helfe:", wenn der Reichsjugendführer dem Führer melden kann, Laß der erste großdeutsche Jahrgang restlos
> der großen .Kameradschaft eingcgliedert wurde, dann sagt das stille Gelöbnis dieser Jüngsten, das so einfach und so klar ist,
! wie sie selber sind: Unsere jungen Herzen und unsere jungen Fäuste gehören, Dir, unserem Führer, und Deinem Werke allein!
Die kurzfmstEs
der Jahrgangs 18Ü6 und 1697
Das Oberkommando der Wehrmacht hat im Einvernehmen mit dem Reichsminister des Innern für die Musterung 1939 der Geburtsjahrgänge 1906 und 1907 eine Anordnung getroffen, über die bereits berichtet worden ist. Nunmehr hat der Reichsinnenminister einen Runderlaß zu dieser Anordnung herausgegeben, wonach vorn 28. März vis 31. Mai 1939 alle Wehrpflichtigen des Geburtsjahrganges 1906 und 1907 gemustert werden, jedoch mit ! Ausnahme derjenigen, die sich in der erwähnten Zeitspanne in der Wehrmacht oder ^-Verfügungstruppe befinden. Die taug- ! lichen und die bedingt tauglichen Ersatzreservisten der genannten ! Geburtsjahrgänge werden zur kurzfristigen Ausbildung in der Wehrmacht im Herbst 1939 bezw. Herbst 1940 herangezogen.
tzimmelsrrmdschkm Kr Marz
Von Dr. W a I t e r P l ö n.
! In den Abendstunden (Anfang des Monats um 23, Mitte um 22, Ende um 21 Uhr) nimmt der große Wagen, die be- : kannteste Sternengruppe unserer Breiten, von allen Bildern die nächste Stellung zum Scheitelpunkt des Himmels ein. Im Vergleich zu den Vormonaten ist er förmlich zum s Zenith „hinaufgefahren", allerdings mit der Deichsel nach i unten. Folgt man deren Richtung, so trifft man genau im : Osten in halber Himmelshöhe auf die gelbe Riefensonne Arctur im Bootes. Die Verlängerung dieser Linie führt . ziemlich tief im Südosten auf Spica, den weißen Hauptstern ; der Jungfrau, die feit vergangenem Herbst am Abendhim- msl nicht zu sehen war. Auch das daneben stehende Viereck i des Raben und der größte Teil der langgestreckten Wasser- fchlange (gleichfalls im Südostquadranten) sowie im Nordosten der Herkules und die Leier mit der strahlenden Wega s kommen für dieses Jahr nie über den Horizont empor. Hoch i im Süden „liegt" der Löwe; der Leib beginnt bei dem gel- i ben Hauptstern Regulus, über den in schöngeschwungenem i Bogen das Haupt sich erhebt. Prächtig sind auch die Bilder,
> die den südwestlichen Teil des Firmamentes erfüllen. Zum ' letzten Mal vor nächsten Winter ist hier das „Große Sechs- : eck" vollständig sichtbar: oberhalb von Regulus glänzt das
Zwillingspaar Castor und Pollux; Procyon im Kleinen Hund folgt unterhalb, darauf Sirius. Wieder ansteigend i führt die Lime auf Rigel im Orion — symetrisch dazu strahlt die rötliche Beteigeuze in dem gleichen Bilde — und
- zu dem ebenfalls rötlichen Aldebaran im Stier. Die Spitze i der Figur, Capella im Fuhrmann, liegt schon im nordweft-
- lichen Teil des Himmels, den von Westen her in halber . Höhe das Siebengestirn, Perseus, Kassiopeia und Lepheus
bedecken, während in gleicher Richtung Andromeda, Dreieck und Widder zur Eesichtslinie abschließen. Eine weitere in- , tsressante Besonderheit des Märzhimmels ist das Tierkreis- ' licht. An klaren Abenden kann es bald nach Sonnenunter- i gang im Westen als schwachleuchtender Lichtkegel bemerkt
- werden, der sich schräg aufsteigend durch die Bilder Fische, Widder und einen Teil des Stiers zieht.
Die Planeten sind im März im allgemeinen in nicht
- besonders günstiger Beobachtungslage. Während der ganzen Nacht ist nur Neptun an der Grenze von Löwe und Jung-
f frau sichtbar, zu dessen Auffindung man jedoch kleiner optischer Hilfsmittel bedarf. Jupiter kann überhaupt nicht ge- ! sehen werden, und die Untergangszeiten von Saturn und ; Uranus verschieben sich auf zuletzt 19, bzw. 23 Uhr. Venus geht nach wie vor in der fünften Morgenstunde auf; da jedoch das Tagesgestirn immer früher heraufkommt, verkürzt
- sich ihre Sichtbarkeitsdauer. Lediglich Mars geht früher — i zwischen 2 und 3 Uhr — am Südosthimmel auf, und auch
seine Leuchtkraft nimmt weiter zu. Entschädigt wird der Sternenfreund jedoch durch die günstige Beobachtungs- ! Möglichkeit für Merkur, der um die Monatsmitte fast zwei Stunden nach der Sonne untergeht und tief über dem Westpunkt zu beobachten ist. Am 22. bildet er mit Saturn die ! Grundlinie eines Dreiecks, als dessen Spitze die ganz junge ' Mondsichel erscheint.
Die Sonne tritt am 21. aus dem Zeichen der Fische in l das des Widders, womit auf unserer Erdhalbkugel kalen-
> -ermäßig der Frühling, auf ihrer Südhälfte der Herbst be-
Schnee mb Erde
Einen Fuß die Amsel fetzt In den Schnee aus letzten Tagen,
Doch der andre prüft 'mit Zagen,
Wo schon Tau die Krume netzt.
Sonne an der Mauer kniet,
Schwarz geziert von Knospenschatten,
Wie ein Kind, das bei den Latten Nach den ersten Veilchen sieht.
Schimmernd harrt der morsche Zaun Auf der Rebe erste Triebe —
Einen Fuß setzt das Vertraun Aus dem Frost zum Grund der Liebe.
Ruth Schau mann.
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Aue heitere EeWchte um Liede und Zagd in und um München von Hans Wagner
Urbeberreckttslckmtz durch Verlagsanstalt Manz, Regensburg. 40. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)
„Was ist denn mit dem Fräulein Huber los?"
„Ich Hab so reden hören, als wenn das Fräulein Huber mit dem falschen Herrn Doktor gehen sollt. Da wär doch dann das Fräulein Huber bös hereingefallen. Und für Sie, da wärs doch auch eine recht dumme Sach, wenn er sich bei dem Fräulein mit Ihrem Namen eingeführt hält..."
„Das ist schön von Ihnen, Fräulein...?"
„Hintermeyr schreib ich mich..."
„ ... also Fräulein Hintermeyr, daß Sie so besorgt sind auf das Wohl Ihres Chefs, und auf das meine auch, und auf das vom Hannerl..., vom Fräulein Huber mein rch. Grad für das letztere bin ich Ihnen besonders dankbar. Aber wissen Sie, etwas Schlechtes steckt nicht hinter dieser geheimnisvollen Geschichte. Ich kann es Ihnen gleich erklären. Oder haben Sie ein wenig Zeit? Ja? Werden Sie nicht erwartet? Vom Freund?"
„Aber Herr Doktor, ich Hab ja gar kernen."
„Da warten Sie halt ein bisserl. In einer Viertelstunde verstehen Sie alles. Wollen Sie so lang dableiben?"
„Da bin ich halt so frei."
Draußen telephonierte der Herr Doktor. Dann kam er wieder ins Zimmer.
„Jetzt wirds gleich so weit sein." Aber da schellts ja schon wieder. „Eine Damenstimme? Da muß ich doch mal selber hinausschauen, entschuldigen Sie mich so lang."
Draußen staunte er nicht wenig. Das war ja die Hilde. Im Hintergrund zog die Frau Gerstner ein verwundertes Gesicht. Gleich zwei Damenbesuche aus einmal, das wurde ia immer besser!
. . ,
„Grüß Gott, Fräulein Hilde!"
„Ja sind Sie schon da? Da wird sich aber 's Hannerl freuen. Wo kommen denn Sie schon her?"
„Direkt aus Norwegens Bergen, Fräulein Hilde, direkt von der Blockhütte am See, per Pferdegespann, Auto, Schnellzug, Flugzeug, Kraftdroschke, damit Sie ganz genau im Bilde sind. Ihren Brief aus dem Kaffeehaus mit dem Bild vom Hannerl Hab ich erhalten, da Hab ich halt auf meinen zweiten Elch verzichtet und bin sofort heim."
„Und haben Sie gar nichts geschossen?"
„Doch, einen schon, ich zeig Ihnen dann das Geweih. Aber was führt Sie denn heut zu uns?"
„Ich Hab mir nur vom Bernd ein paar Bücher holen wollen. Ist er denn noch nicht da?"
„Ich frag gleich mal die Frau Gerstner, bin nämlich selber grad erst zur Tür herein."
Es ergab sich, daß der Bernd eigentlich schon hätte zu Hause sein müssen, er hätte sich mit dem Walter treffen wollen, der übrigens grad vorhin da gewesen sei, um sich nach der Rückkehr des Freundes aus Norwegen zu erkundigen.
„Ich Hab heut sogar schon Damenbesuch, Fräulein Hilde," vertraute ihr der Karl geheimnisvoll tuend an.
„Hannerl?"
„Nein. Die glaubt mich ja noch in Pommern. Aber ein Fräulein Hintermeyr sitzt drinnen."
„Hintermeyr? Der Name klingt mir so bekannt. Ist das nicht dir Kontoristin von Herrn Huber?"
„Richtig."
„Und was will sie hier bei Ihnen?"
„Die ist uns auf unjere Schliche gekommen. Den Walter hat sie einmal bei seiner Rückkehr ins Hotel überrascht, und nun hat es ihr keine Ruh mehr gelassen, bis sie zu mir her ist, weil sie geglaubt hat, er wär ein Hochstapler."
„Das hats Hannerl auch schon einmal geglaubt. Ich Hab es ihr erst ausreden müssen."
„Schmeichelhaft ist es grad nicht, wenn man in einen solchen Verdacht kommt, gelt? Und grad einem Juristen
muß das passieren, grad dem Walter, der doch sonst die Korrektheit und Untadeligkeit selber ist. Hier in München wich er allerdings etwas ab von den Pfaden der Tugend ..
Schritte ertönten jetzt auf der Treppe, ein Schlüssel wurde ins Schloß gesteckt, drehte sich herum.
„Da kommen ja die Bummelanten..."
„Karl, du bist wieder da! Weidmannsheil gehabt? Und wo sind die Geweihe?"
„Langsam, langsam! Eins nach dem anderen. Wir feiern jetzt erst einmal der Tragödie ersten Teil: ,Der entlarvte Hochstapler'. — Kommt in mein Zimmer... So. Darf ich bekannt machen: Herr Schilling, Herr Dr. Dörfer — da haben Sie ihn ja gleich, den falschen Neubauer —, Fräulein Hintermeyr. Fräulein Hilde ist so schon allen Beteiligten bekannt. Jetzt wird uns die Frau Gerstner erst einmal ein Flascht Wein hereinbringen und dann werde ich eine lange Geschichte erzählen. Ihr wißt so schon alles oder viel, aber wegen dem Fräulein Hintermeyr müssen wir schon noch einmal von vorn anfangen. Aber, Fräulein Hintermeyr, ja nichts verraten! Sonst müßte Sie mein künftiger... müßte Sie Herr Huber gleich aus seinem Büro herausschmeißen."
„Keinen Ton sag ich," beteuerte die Ereil ernstlich und wartete auf die geheimnisvollen Eröffnungen.
„Also dann aufgepaßt!" —
„Ja, aber so was!" staunte hernach die Ereil nicht wenig. „Sie wolln das Eütl haben und 's Fräulein Hannerl wollens heiraten. Ach, ist das aber eine romantische Geschichte, man möchte glauben, so was gäbs heut gar nimmer. Und gleich mit dem Flugzeug sind Sie hergekommen. Vom Nordpol da droben bis hierher nach München. Das muß aber schon furchtbar teuer gewesen sein."
„Umsonst kann man leider noch nicht stiegen. Das ist allerdings ein Mißstand, der abgeschafft gehörte. Und ein paar Zwischenlandungen hats auch gebraucht. Aber so in knapp sieben Stunden wars schon geschasst, von Drontheim bis Oberwiesenfeld."
(Fortsetzung folgt.)