Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter

Dienstag, den 28. Februar 1939

-i. Teile Nr. 5»

Der Führer dei seinen ersten Mitkämpfern

München, 25. Febr. In einer einstündigen packenden und mit­reißenden Rede zeichnete der Führer vor seinen alten Kampf­genossen im Hofbräuhaussaal ein eindrucksvolles Bild vom Kampf der nationalsozialistischen Bewegung, angefangen von jenem denkwürdigen Eründungstag vor 19 Jahren bis heute, da dieser Gedenktag zum erstenmal im Großdeutschen Reich be­gangen werden kann.

Mit wahren Stürmen des Jubels wurde seine Feststellung aus­genommen, daß die erste Zeit des Kampfes auch für ihn die schönste Zeit gewesen sei. In diesem für uns alle unvergeßlichen Jahr nun seien die Erinnerungen und die Freude des Wieder­sehen. besonders stark, um so mehr, als er unter den hier Ver­sammelten ja auch schon einen Kern der ältesten Kampfgenossen aus der Ostmark und dem Sudetengau wisse. In diesem Jahre habe das Reich wunderschöne Gaue, treue deutsche Menschen und einen sichtbaren Machtzuwachs bekommen.Es ist ganz sicher", so rief der Führer unter minutenlangen brausenden Heilrufen aus,daß das nie hätte gelingen können, wenn ich hinter mir nicht meine Partei gewußt hätte als die große Willensträgerin, als die gewaltige Organisation die das deutsche Volk aufrecht und gerade hielt."

In seinem Rückblick auf dieses große Jahr des Erfolges stellte der Führer die Faktoren heraus, die die Grundlage für den Auf­stieg Großdeutschlands zur Weltmacht geworden sind: Die durch die Partei hcrbeigesührte politische Gesundung, den wirtschaft­lichen Wiederaufstieg und die militärische Stärke. Natürlich hät­ten wir auch heute noch unsere Probleme:Aber sie alle werden wir lösen durch Fleiß, Entschlossenheit, Genialität, Willenskraft und durch hartes Znsammenstehen! Wenn ich", so erklärte der Führer unter stürmischem, nicht endenwollendem Jubel,im Jahre 1920 hier in diesem Saale als den wichtigsten Programmpunkt die Forderung des Zusammenschlusses aller Deutschen im Groß- deutschen Reich verkündet habe, so sei nunmehr nach 18 Jahren dieses Ziel erreicht worden." Gewaltiges und Unvorstellbares sei geschehen. In überzeugender Eindringlichkeit schilderte der Füh­rer seinen alten Kampfkameraden, wie vieles aus dem damals aufgestellten Programm bereits verwirklicht worden sei: Die Judenfrage sei heute schon nicht mehr ein deutsches, sondern ein europäisches Problem, das nationalsozialistische Deutschland habe eine ganz neue Wirtschaftslehre aufgebaut, nach der das Kapital für die Wirtschaft und die Wirtschaft für das Volk da sei, und als erste Nation die Arbeitskraft, die Genialität und den Fleiß eines Volkes als die Quelle jedes Wohlstandes verankert. Wenn positives Christentum Nächstenliebe heiße, als die Pflege der Kranken, die Kleidung der Armen, die Speisung der Hungrigen und die Tränkung der Durstigen, dann seien wir die positiven Christen! Denn auf diesen Gebieten habe die Volksgemeinschaft des nationalsozialistischen Deutschlands Un­geheures geleistet.

Alle Menschen, so fuhr der Führer fort, könne man natürlich nicht bekehren. Einige wenige Gegner, die im Aussterben be­griffen seien, gäbe es auch noch in Deutschland. Es seien die alten bekannten Freunde von der schwarz-rot-goldenen Koalition die gleichen Leute, die heute auch in der Welt die Koaliton gegen uns bilden.

Der ganzen Kriegshetze ausländischer Schreier setzte der Führer eine stolze und unerschütterliche Zu­versicht entgegen und unter einem dröhnenden Sturm be­geisterter Zustimmung erklärte er:Wir werden das nicht als eine Vermessenheit auffassen, me nie alten Parteigenossen und Parteigenossinnen! Wie könnte denn ein Mann auch anders den­ken? Wer vor 20 Jahren als Namenloser anfing, vor 19 Jahren auf diesem Platz zum erstenmal stand, vor einer damals zum Teil noch brüllenden, ihn ablehnenden Volksmenge, ganz mutter­seelenallein, mit ein paar Dutzend anderen nun einen Kampf anfing, um ein großes Reich zu erobern, und der nun diesen un­faßbar schweren Weg ging wie kann man nur eine Sekunde annehmen, daß so ein Mann jetzt im Besitz der Macht Angst hätte vor den Drohungen anderer? Ich habe die Angst nie­mals gekannt und würde mich vor mir selber schämen und nicht würdig sein, Führer der deutschen Nation zu sein, wenn ich sie heute hätte! Sie werden uns mit ihren Drohungen nicht erschüttern! Sollten sie aber wrrklich jemals die Völker zum Wahnsinn eines Kampfes bringen, dann würden wir erst recht nicht kapitulieren. Das Jahr 1918 wird sich in der deutschen Ge­schichte niemals wiederholen!"

Welche innen- und außenpolitischen Probleme der Führer im Verlauf seiner mitreißenden Rede auch immer berührte, in dem fanatischen Beifall, der jeden seiner Sätze begleitete, spürte man die stahlgehärtete Kameradschaft, die diese Männer mit dem Füh­rer auf Gedeih und Verderb verbindet.Wenn ich nun das alles so überblicke" so schloß der Führer,diese wahrhaft wunderbare Entwicklung, dann, meine Volksgenossen, wird mir immer wie­der so recht das Traumhafte des Emporstiegs der Partei bewußt, und dann können Sie auch ermessen, was es für mich selber be­deutet, wenn ich in den Kreis derer zurückkehren kann, die mit mir diesen Weg einst zu beschreiten begonnen haben. Es ist schon etwas Erhebendes, wenn ich zu denen zurückkehren kann, die ich nicht erst seit dem März 1930 kenne, sondern noch aus der Zeit, in der es nur gefährlich war, Nationalsozialist zu sein!

>Stürmische Kundgebungen.) Es ist für mich so wunderbar, wenn ich dann alljährlich einmal in diesen alten Kreis meiner Kampf­genossen zurückkehren kann."

Das einzige, was uns vielleicht trübe stimmen könnte, das wäre der Gedanke, daß leider dieser oder jener das Letzte nicht erlebt hat. Ich habe das im vergangenen Jahre empfunden. Da ist ein alter österreichischer General so anständig fein ganzes Leben gewesen, hat immer nur an Großdeutschland gedacht und sich nur für Eroßdeutschland eingesetzt, dieser alte General Krauß. Und dann wenige Tage, bevor ich in seine Heimat einmarschierte, denn er war Sudetendeutscher, schließt der Mann die Augen! Er hat wohl einfach die Freude nicht ertragen können. Vielleicht hat sie ihn getötet. Allein, wenn wir es auch im einzelnen bedauern, daß so viele das alles nicht mehr mit­erleben konnten, für das sie so oft eingetreten sind, dann wissen wir doch wenigstens das eine: Daß ihr Kampf nicht umsonst war, sondern daß letzten Endes sie doch das Ziel erreicht haben, wenn sie auch jetzt nur im Geiste bei uns sind."

Deutschland ist jetzt doch das geworden, was uns immer vor­schwebte, und daß es immer mehr das wird, was wir damals vor 19 Jahren in diesem Saal programmatisch verkündeten, das soll unsere Aufgabe sein jetzt und soll unsere Aufgabe bleiben für die Zukunft! And daß wir es erreichen werden, das ist so sicher, wie ich jetzt vor Ihnen stehe' Wenn wir einmal die Augen schließen, dann werden die, die nach uns kommen, etwas anderes empfangen als das, was wir in die Hand bekamen, damals vor N Jahren."

Als der Führer geendet bat. brauste ihm aus den Reihen der alten Kampfgenossen ein wahrer Orkan überströmender VegeistH rung, Verehrung und Liebe entgegen. Die Alte Garde steht au? den Tischen, den Stühlen und Bänken, um immer wieder vo»^ neuem ihrem geliebten Führer zuzujubeln und ihm für diese Stunden tiefsten Glücks aus übervollem Herzen zu danken.

Die Welt besucht die NSB.

NSK. Ein kleiner Sitzungssaal im Hauptamt der NSV.? Ein Blick in die Runde: Der Gesandte Mandschukuos, Ver­treter der Italienischen Botschaft, Angehörige der Japani­schen Botschaft, des japanischen Innenministeriums, der Di­rektor der Japanischen Staatsbank, japanische Gelehrte, Wirtschaftler, Sozialwissenschaftler, Vertreter Ungarns hö­ren den Vortrag des Leiters d,es Führungsdienstes im Hauptamt der NSV., Hasemann, der seine Erläuterungen in deutscher und englischer Sprache gibt:

Die NSV. hat heute 11 Millionen Mitglieder, die einen monatlichen Mindestbeitrag von 1 RM. zahlen."

Ein Sekretär der Gesandtschaft Mandschukuos wiederholt die Worte in japanischer Sprache, und die gezückten Blei­stifte der japanischen Gäste, die weder deutsch noch englisch verstehen, machen eifrig Notizen.

Tag für Tag fast gehen hier bei der NSV. Ausländer ein und aus, die sich mit dieser großen sozialen Hilfsorganisa­tion unseres Volkes vertraut machen wollen. Amtliche Ver­treter fremder Staaten, ausländische Gelehrte, Journali­sten, die die Auswirkungen der NSV.-Arbeit im Alltag unseres Volkes sahen, wollen hier die Organisation dieser Arbeit und ihre Vorbereitung studieren, um sie in vielen Fällen für ihr eigenes Land auszuwerten. Ein Blick in das Gästebu ch des Hauptamtes zeigt französische Namen ne­ben den fremden Zeichen von Japanern, erinnert an den Besuch englischer, spanischer, amerikanischer Politiker, bringt Unterschriften italienischer Bevölkerungswissenschaftler und Bearbeiter sozialer Fragen. DieganzeWeltgabsich in diesem Gästebuch ein Stelldichein und be­zeugte damit ihr Interesse für uns selbst alltäglich gewor­dene Formen unseres neuen Gemeinschaftslebens.

Was wird den Ausländern im Hauptamt der NSV. ge­zeigt? Die Antwort lautet: Alles, was sie sehen wollen! Die NSV. kennt hier keine Geheimnisse, denn sie kann stolz auf die Leistungen in ihrer Betreuungsarbeit sein. Die Tat­sache n a l l e i n sollen zu den oft sehr kritisch eingestellten Gästen sprechen, denn diese Tatsachen müssen auch den über­zeugen, der mit den größten Vorbehalten gekommen ist. Ein einleitender Vortrag macht den Ausländer mit dem Auf­bau der NSV. und der Tatsache bekannt, daß sie mit ihren 11 Millionen Mitgliedern die Organisation des ganzen Volkes ist, daß jeder Deutsche mit ihr zusammenarbeitet, von ihr betreut wird oder, falls er in Not gerät, ihrer Hilfe gewiß sein kann.

Zahlen, die die einzelnen Sachgebiete behandeln, sprechen in der ständigen Ausstellung im Hauptamt zu den Gästen und überzeugen hier durch Photographien und Leistungsbe­richte. Keine potemkinschen Dörfer werden dem Besucher vorgezaubert. Hier spricht die Arbeit selb st, hier ; spricht die Front unseres täglichen Kampfes um die Gesund- j erhaltung unseres Volkes, der ausgeht von der Fürsorge i für Mutter und Kind, der zur Erziehungsarbeit an der : Gesamtheit wird und in jedem Jahr im Winterhilfswerk, ! der großen sozialen Eemeinschaftstat unseres Volkes, gipfelt.

Die Aussprache mit den Gästen ist aber nicht auf den Vortrag und die Besichtigung der Ausstellung allein be­schränkt, sie wird ergänzt durch die Unterhaltung mit den ! einzelnen Besuchern, und wenn irgend möglich, durch einen Blick in die praktische Arbeit. Ein Besuch in einem Mütter­heim, in einer Ortsgruppe der NSV., Unterhaltung mit ei­nem Vlockwalter überzeugen oft noch mehr als der schönste ! Vortrag, die beste Zahlenzusammenstellung. >

Die Unterhaltung mit den Ausländern ist nicht immer ! ganz einfach, denn alles wollen die Gäste genau wissen. ! Wie hoch ist das Jahresaufkommen an Beiträgen? Sind die s Verwaltungskosten sehr hoch? Wie ist die Gliederung der ! Hauptamtes bis hinunter zu den Ortsgruppen? Wie wirkt i sich die NSV.-Arbeit an irgendeinem Beispiel in der Pra- ! xis aus? Das sind nur einige von den Fragen, die Tag für ! Tag von neuem gestellt werden und die Tag für Tag gründ- ! lich und eingehend beantwortet werden wollen. !

Da interessiert sich ein Japaner für die Einzelheiten des Hilfswerks von Mutter und Kind und erfährt, daß die NSV. hier in der Hauptsache vorsorgliche Arbeit leistet, daß ! sie an der Wiege des Lebens anfängt und durch die Erzie- i hung der Mütter zu gesunder Lebensführung und gesunder ; Ernährung zur Fürsorgerin für die erbgesunde Familie i wrrd. Vier Millionen Mütter besuchten in einem Jahr die ! AI.AO Hilfsstellen, um hier Rat und Hilfe zu finden. Eine ! Million ehrenamtlicher Mitarbeiter und Helfer opfern tag- s lich etwa drei Stunden ihrer Freizeit für die NSV. und i schaffen so die Möglichkeit, die Verwaltungsausgaben für die Organisation auf einen geringen Hundertsatz zu be­schränken, der beim Winterhilfswerk z. B. nur 2 v H des Gesamtaufkommens beträgt. Ueber 24 000 Ortsgruppen und 487 000 Blocks gehören zur NSV.-Organisation'. 162 247 ge­sunde lebensfähige Kinder konnten allein in den Jahren von 1933 bis 1937 durch die von der NSV. erreichte Sen­kung der Säuglingssterblichkeit von 7,9 v. H. auf 6,58 v.

H. am Leben erhalten werden.

All diese Tatsachen sprechen zu den ausländischen Besu­chern, und wenn man sich nach dem Vortrag oder der Vesich- tigung der Ausstellung mit ihnen unterhält, dann kommt m ihren Worten die Bewunderung für diese Organisation, die Hochachtung für diesen Beweis völkischen Eemeinschafts- gedankens zum Ausdruck. Da sagt ein Japaner:Wissen Sie, wir müssen in Japan erst noch in unserem Volke die seelischen Voraussetzungen für eine solche Organisation schaf­fen. Unser Gesundheitsministerium leistet im Hinblick auf die soziale Betreuung schon viel, aber ein solcher Aufwand an Mitteln kann eben nur durch den Einsatz eines ganzes Volkes herbeigeführt werden." Ein Italiener vergleicht das Hilfswerk Mutter und Kind mit der entsprechenden italieni­schen Organisation und erkennt die besonderen deutschen Leistungen an. Ein Ungar weist darauf hin, daß dieser ein­zigartige Einsatz allein aus dem Wandel zu verstehen ist, den das deutsche Volk erlebte.

Diesmal bringt die Führung der Italiener, Japaner und Ungarn durch das Hauptamt der NSV. am Nachmittag ei­nen Besuch einem Mütterheim in der Nähe Berlins. Mitte» zwischen den Müttern, die hier vier Wochen der Erholung erleben, sitzen die Japaner, der Gesandte Mandschukuos, die ungarischen und italienischen Vertreter, unterhalten sich an- aereat mit den Frauen, fraaen. wie es ihnen aefällt. wol­len nicht glauben, daß der Aufenthalt in einem solchen Heim vollkommen kostenlos ist.

Der Sinn dieses Führungsdienstes liegt darin, daß oft den Ausländern zwar nur ein Teilgebiet der NSV. gezeigt oder nahegebracht werden kann, daß aber fast in allen Fäl­len diese Unterhaltung über eine Teilaufgabe Ausgangs­punkt für weitere Fühlungnahme ist.

Wie oft habe ich es schon erlebt", sagt uns der Leiter

ves Führungsdienstes,daß Ausländer, vor allem amtliche Vertreter fremder Staaten und fremde Wissenschaftler, d,e an einer gemeinsamen Führung teilgenommen hatten, zwei oder drei Tage später wieder da waren, um sich nun über Fragen zu unterrichten, die sie besonders interessierten.

Ueberlegt man, daß im Laufe eines Monats durchschnitt­lich etwa 300 ausländische Gäste hier die Arbeit der NSV. kennenlernen, so kann man ermessen, wie bedeutsam diese Führungen für das Verständnis dieser besonders ausdrucks­vollen Form unseres Eemeinschaftsdenkens im Auslande sind. H. Staake.

AusstellungDeutsches Wohnen 1939-

in Leipzig eröffnet

Leipzig, 26. Febr. Am Samstagvormittag wurde in Leipzig eine Ausstellung des TischlerhandwerksDeutsches Wohnen 1939" in Anwesenheit zahlreicher Vertreter von Partei und Staat feierlich eröffnet.

Reichshandwerksmeister Schramm führte seine Hörer in die Zusammenhänge zwischen handwerklicher Verpflichtung und zeit­gemäßer Heimgestaltung ein; er brachte dabei u. a. folgende Gedankengänge zum Ausdruck: Die Wohnungseinrichtungen, die man in den letzten Jahrzehnten unserem Volke aufgeredet hat, fmd meist keine artgemäße Eigenwelt. Hier sieht das Handwerk eine große, verantwortliche Aufgabe. Das Handwerk, das durch die Gesetzgebung des Führers zu einer lebens- und leistungs­starken Gemeinschaft zusammengeschlossen ist, muß sich um die Ge­staltung der Umwelt des deutschen Menschen in Heim, Leistung und Landschaft bemühen. So dient diese Ausstellung, die in um­fassender Werse gerade auch die handwerkliche Wohnungsgestal­tung für den schmalen Geldbeutel zeigt, dein doppelten Zweck: Einmal der Ausrichtung und Leistungssteigerung der zur Messe zusammenströmenden Handwerksmeister der heimgestaltenden Be­rufe und zweitens nicht minder der Aufklärung unserer Ver braucher, die sich jahrzehntelang vielfach von jüdischen Handels­vertretern zu unehrlichem kitschigem und zum großen Teil nutz­losem Hausrat bereden ließen, und denen jetzt wieder die Au­gen aufgehen, wie man ohne übermäßigen Auüvnnd ein wirkli­ches Heim zweckvoll, ehrlich und schön gestalten kann ein Heim, in dem unsere Kinder zu freien, aufrechten Deutschen Her- Anwachsen können.

Obergauführerin Clementine zu Castell, Neichsbeaus- rragte des BdM.-WerkesGlaube und Schönheit", wies einlei­tend darauf hin, daß noch vor einigen Jahren eine Möbelaus- siellung uns hätte glauben machen können, mit Sackleinen be­kannte Stahlröhren seien die Umgebung für den modernen Menschen. Der Uebergang vom Plüsch zur Sachlichkeit und zum kilisterten Möbel sei jetzt überwunden. Heute habe sich der Ge­schmack wieder gewandelt und veredelt. Es gelte nun. das. was bereits geschaffen worden ist, in Zusammenhang mit dev allge­meinen Aufgaben unserer Zeit zu bringen. Die Jugend werde die Trägerin dieser Entwicklung sein. Die Erziehungsarbeit fange bereits bei den Jungmädeln an. Bei den Mädeln der Jahrgänge der BdM.-WerkesGlaube und Schönheit" stehe das Eigenheim bereits im Mittelpunkt aller Ueberlegungen. Deshalb gebe das BdM.-Werk diesen Mädeln die Möglichkeit, sich mit diesen Fragen praktisch zu beschäftigen und zu erkennen, daß d« Welt ihres künftigen Heimes dem großen Erleben des Zeitgesche­hens entsprechen muß. Die Mädel würden dazu erzogen, daß sie an kalter Pracht und den nach Listennummern bestellten Serieu- möbeln keinen Geschmack mehr finden. Sie sollen dereinst prak­tisch, zweckmäßig und im besten Sinne gemütlich wohnen.

Bade«

Grundsteinlegung zum neuen Gasinstitut der Technischen Hochschule Karlsruhe

Karlsriche, 26. Febr. Der Neubau des Gasinstituts, zu de« am Samstag der Grundstein gelegt wurde, ist der erste Bau auf der Ostseite des Horst-Wesselrings und auch der erste Brau im Rahmen des Eeneralbebauungsplanes der Technische« Hoch­schule. Zur Feier der Grundsteinlegung hatte sich auf dem flag­gengeschmückten Bauplatz eine großer Kreis von Gästen einge- snnden, an der Spitze der badische Minister des Kultus »nd Un­terrichts, Dr. Wacker.

Der Rektor der Fridericiana, Pg. Prof. Dr. Weigel, wür­digte das Lebenswerk des am 18. August 1925 verstorbenen Ge­heimrat Dr. Hans Bunte und schilderte anschließend die Entwick­lung der ursprünglichen Versuchs-Gasanstalt zum Easiustitut und damit zur Lehr- und Forschungsstätte der Technischen Hoch­schule. Die Hoffnungen und Wünsche seiner Schöpfer seien mehr als erfüllt worden. Eeheimrat Hans Bunte so betonte der Rektor hat sich mit dem Easinstitut ein Denkmal gesetzt, wie es schöner nicht gedacht werden kann. Der Rektor gab unter all­gemeiner Zustimmung die Anregung, daß dieses neue Institut in Zukunst den NamenHans Bunte-Jnstitut" tragen soll und erklärte weiter, dem Sohn des großen Altmeisters, Protz Dr. Karl Bunte, sei es in erster Linie zu verdanken, daß heute der Grundstein zum Neubau des Gasinstituts gelegt werden konnte, welches sich im In- und Auslande den Ruf einer un-