Nagolder TagblattDer Gesellschafter

Montag, den 27. Februar 1939

3. Lei te Vir. 48 _

von Dekan Gümbel vorgenommen. Der Ver. Lieder- und Sän­gerkranz umrahmte die Trauerfeiern mit ernsten Chören. Irr­tümlich wurde von uns mitgeteilt, das; Frau Fischer Lutz ge- j gestorben sei Sie befindet sich im hiesigen Krankenhause: > erfreulicherweise geht es ihr soweit ordentlich. Von den !

besonderen Ereignissen der vergangenen Woche heben wir hervor: s Mittwoch Tagung des Ausschusses des Verkehrs- und Ver- schönerungsvereins. Donnerstag Vortrag von Frl. Buch- miiller, Freitag Uebernahmefeier im Kreiskrankenhaus, im , Tonfilmtheater der Sensationsfilm Kautschuk. s

SpveKreitsn dev Mveisleftung Äaltv

Die Kreisleitung Calw der NSDAP, gibt sämtlichen Partei- ! und Volksgenossen folgende Anordnung bekannt: '

Um auch fernerhin jedermann Gehör schenken zu können, ohne , dag der ordnungsgemässe Dienstbetrieb der Kreisleitung ! empfindlich gestört wird, um aber auch vielen Partei- und : Volksgenossen der von der Kreisstadt oft sehr s weit abgelegenen Ortschaften einen allzu weiten Weg zu erspa- s rcn, werden von der Kreisleitung Calw an nachgenannten s Orten ab 1. März 1939 Sprechstunden festgesetzt. .

In Calw: Dienstags und Freitags auf der Kreisgeschäfts- > stelle. Bischofstraße 2. 9-12 Uhr. !

In Nagold: Montags von 15-18 Uhr auz dem Dienst- . ,immer der Ortsgruppe Nagold im Haus der NSDAP.

In Neuenbürg: Donnerstags von 15 -18 Uhr auf dem j Dienstzimmer der Ortsgruppe Neuenbürg. >

Tn Herren alb l'iir die Ortsgruppen Herrenalb. Lossenau j und Dobel): Donnerstags von 19- 29.39 Uhr auf dem Dienst- s -immer der Ortsgruppe Herrenalb. !

Auster den angeführten Sprechstunden wird niemand ohne vor- ! bcrige Anmeldung oder Vorladung empfangen.

Nenderiingen der Sprechstunden werden jeweils im Schwarzen Brett der Kreiszeitungen bekannt gegeben.

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Ter Mörder Griesinger hrngerichtet.

2lm 25. Februar 1839 ist der am 1. Juki 1913 geborene Fried­rich Griesinger hrngerichtet worden, der durch Urteil des Schwurgerichts iu Tübingen zum Tode verurteilt worden ist. Griesinger hat mit seinem Taschenmesser seine 29 jährige Braut erstochen: zwei Tage vorher hatte er bereits versucht das Mäd- s chen durch Zudrücken der Kehle zu töten. (Justizprcssestelle Stutt- s gart).

Die LLirttr.^Laren Krankheiten in Württemberg. In der Woche vom 12. bis 18. Februar 1939 sind in Württemberg fol­gende Fälle von übertragbaren Krankheiten, einschließlich der erst beim Tode bekannt gewordenen Krankheitsfälle (Todesfälle in Klammern) angezeigt worden: Diphtherie 10 (). Scharlach 59 (3), Tuberkulose der Atmungsorgane 62 (15), Tuberkulose der Haut 7 (1), Tuberkulose anderer Organe 8 (3), Genickstarre ! °9 s1. Paratyphus 2 (), Kindbettfieber 1 (1), Keuchhusten - 18 (1).

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29 Jahre Bürgermeister

Rohrdorf. In einer Bürgeroersammlung, zu der am Freitag abend in das Gastbaus zurSonne" emgeladen worden war, gab Bürgermeister Schmid einen Rechenschaftsbericht über seine 29jährige Tätigkeit in hiesiger Gemeinde. Nach einem Thor des Liederkranzes, der dem Abend mit seinen Weisen eine freundliche Note gab. eröffnete der 2. Beigeordnete Kauf­mann Kraust die Versammlung, die Bürgerschaft freundlich begrüßend. Bürgermeister Schmid begann seine Ausführungen mit der Amtsübernahme im Februar 1919. Eine Registratur­anlage war die erste Arbeit. Sein nächstes Augenmerk war die Waldnutzung und nutzbringende Beforstung des Waldes, um Einnahmequellen zu schaffen. Bürgermeister Schmid liest aber auch keine Unklarheiten aufkommen. daß trotz mancher Ein­nahmen und gewiß annehmbarer Besteuerung auch anderer­seits einem Gemeindewesen große Ausgaben erwachsen. Das Wassernetz ist durch Fassung einer neuen Quelle erweitert wor­den, den Wasserzins liest man auf gleicher Höhe. Zwei neue Gemeindebacköfen wurden erstellt, im Schulhaus eine Haus­haltungsschule eingerichtet und das unter Denkmalsschutz ste­hende Rathaus umgebaut, so daß es jetzt als würdiges Reprä- sentationsgebäude dasteht. Ein Stolz für die Gemeinde. Die Feuerwehr ist durchaus neu ausgerüstet worden. Die Gemeinde schloß sich weiter dem Schulverband an) wodurch in der Schule außer dem Koch- noch Handarbeitsunterricht gegeben wird und den Handwerkslehrlingen' sind durch den Schulverband ebenfalls Vorteile erwachsen. Die Kinderschule wird auch mit einem Beitrag unterstützt. Ortsarme hat die Gemeinde keine. Die neuangelegte Friedhofsstraße bedingte die Verlegung oes Friedhofseinganges und bald darauf dessen Erweiterung. Es folgte die Feldbereinigung, wobei die Gemeinde großzügig einen bedeutenden Betrog davon selbst übernahm. Das Schießwesen wurde gefördert durch Erstellung einer Schießbahn mit Zusam­menarbeit der SA. Im Strastenwesen geschah manches, doch ist noch vieles zu verbessern. Die Eemeindeumlage wurde in rech­ten Grenzen qehalten. Auf gesundem Verfahren aufbauen ist das Wirtschaftsprinzip gewesen. In Aussicht steht die Erbauung eines HJ.-Heimes und ein weiterer Umbau des Rathauses für die anderen Parteigliederungen. Bürgermeister Schmid an­erkannte die gute Zusammenarbeit mit den Eemeinderäten und hob abschließend hervor, daß bei allem Gemeindeverwalten das Interesse des nationalsozialistischen Staates zu wahren sei. Nach kurzer Pause erläuterte der Bürgermeister noch das Erb- und Eherecht an Hand von praktischen Beispielen und empfahl einen Errungenschasts-Gemeinschaftsvertrag. Nicht zu empfehlen sei eine allgemeine Gütergemeinschaft zu gleichen Teilen. Am mei­sten abzuraten sei Gütertrennung. Es könne auch ein gemein­schaftliches Testament mit Ebevertrag abgeschlossen werden. Für die Bürgerschaft dankte Versammlungsleiter Kraust dem Bür­germeister für die viele Groß- und Kleinarbeit, die er geleistet habe, die beweise, daß der Gemeindehaushalt von ihm gut ge­führt worden sei. Trefflich unterstrich auch Zellenleiter O ito Bareis den gehörten Rechenschaftsbericht, die viele Arbeit und Mühe anerkennend. Ein richtiger wirtschaftlicher Sinn sei der Rathausverwaltung zu Grunde gelegen, dank dem Ge­werbefleiß. der selten an so kleinem Ort anzutreffen sei wie hier. ok(n herzlicher Dank galt dem Bürgermeister. Aber auch in politischer Beziehung könne die Gemeinde mit ihren Erfolgen stolz sein. Der Gruß an den Führer und die Weihelieder be- 'chlosien den Abend.

191 Mütter erhalten das Ehrenkreuz

Sulz (Kreis Calw). Für das Ehrenkreuz der Deutschen Mut- ^mmen hier 101 Mütter in Frage. Darunter befinden sich ^Eer über 69 ^ahre alt. Diese können ihre Anträge in Balde beim Bürgermeister stellen.

Goldene Hochzeit

Egenhausen. Zimmermeister Ehr. Ka l mbach feierte gestern mit seiner Ehefrau Eva Maria geb. Brenner die goldene Hoch­zeit. Unsere herzl. Glückwünsche?

Aus Calw

Anläßlich seiner Entlassung aus dem aktiven Wehrdienst wur­de dem früheren Kommandeur des Wehrbezirks Calw. Oberst v. Leistner der Charakter eines Generalmajors verliehen. - An der Oberschule fand in den letzten Tagen die mün d- liche Reifeprüfung statt, die alle 16 angemeldeten Schü­ler bestanden, nachdem es im vorigen Jahre 9 waren. Den Vor­sitz führte bei der Prüfung Regierungsrat S ch ä n z l i n-Stutt- yart. Unter den Abiturienten befinden sich von Nagold:

Grau -Wilfrid, Sohn des Studienrats und Schmid, Waldtraut. Tochter des Apothekers. Herzliche Glückwünsche!

Pforzheim, 26. Febr. (Tragisches Ende.) Samstag früh wurde eine 20 Jahre alte Frau in ihrer Wohnung gasvergiftet tot aufgefunden. Die Frau hatte einen Schwä­cheanfall erlitten und war unbemerkt am Eashahn gestreift, wodurch dieser sich öffnete.

ÜeNrMlool

Grenzenloser Leichtsinn

Ulm, 21. Febr. Vor dem Schöffengericht Ulm hatten sich die Eheleute A. und M. H. aus Oöerbuch wegen fahrlässiger Brand­stiftung zu verantworten. Schon vor vier Jahren war das An­wesen der beiden Eheleute einem Feuer zum Opfer gefallen. Durch 2ie Unachtsamkeit des Hofbesitzers siel damals eine La­terne zu Boden. Das Glas ging in Trümmer und das Stroh, das umtzergesireut lag, ging in Flammen auf. Der ganze Hof samt Wohngebäude brannte nieder. Das gleiche Schicksal drohte un Dezember letzten Jahres dem Hofe wieder. Der Angeklagte begann morgens mit Dreschen. Er führte das Auspuffrohr durch das Scheunentor ins Freie. Etwa einen Meter vor dem Aus­puffrohr entfernt lagerten rund 109 ausgedroschene Garben. Durch das Dreschen gab es eine Vcrstreuung von Stroh, das durch den Auspuff in Brand geriet. Die Scheuer ging in Rauch und Flammen aus. Der Schaden betrug etwa 19 000 bis 12 000 RM. Den Angeklagten wurde Fahrlässigkeit zur Last gelegt, da sie das Stroh nicht von dem Auspuffrohr entfernt hatten. Sie ! brachten vor, daß sie so überlastet gewesen seien, daß sie gar ! nicht die Gefahr erkannt oder gesehen hätten. Das Gericht stellte ! fest, daß es sich bei dem Angeklagten um einen geistig etwas ! bcschräntren Mann handelt und daß die Frau tatsächlich über- ! lastet war. Das Gericht berücksichtigte diese Milderungsgründs i und verurteilte beide Angeklagten zu je einer Geldstrafe von > 150 NM./im Nichtö-ibringn-igrsalle zu je 15 Tagen Gefängnis.

Der Abschluß einer Perbrecherlaufbahn

Stuttgart, 21. Febr. Die Zweite Strafkammer des Land­gerichts Stuttgart verurteilte den 27 Jahre alten ledigen Karl Schönauer aus Weitzenbach (Kreis Rastatt) weoen eines Ver- > ^ brechens des schweren Diebstahls im Rückfall und eines Ver- s

- gehens des Besitzes von Diebeswerkzeugen zu zwei Jahren und I

- einem Monat Zuchthaus und drei Jahren Ehrverlust. Austsr-

! dem wurde auf Sicherungsverwahrung erkannt. Schönauer, der l

- schon als Jugendlicher wegen Diebstahls mit Gefängnis bestraft ! ) wurde und bis jetzt 18 Vorstrafen, davon fünf wegen Diebstahls,

erlitten hat, war in der Nacht zum 5. Dezember 1938 durch ein ' Fenster in das Bahnhofgebäude in Korntal eingestiegen und : hatte vom Tisch des Fahrkartenschalters 7 RM. weggenommen,

: worauf er verschwand. Einen weiteren Einbruch gedachte er in , Karlsruhe auszuführen. Er erkrankte jedoch vor Ausführung!

^ des Planes. In der Zwischenzeit wurde er dann festgenommen.

Wicslocher Omnibusunglück vor Gericht

Heidelberg, 25. Febr. Vor der Zweiten Großen Strafkammer ! des Landgerichts hatte sich am Freitag der 19 Jahre alte ver- ,

- heiratete Hilssschrankenwärter Heinrich Schell aus Walldors zu I : verantworten. Er war beschuldigt, durch sein Verhalten jenes

! schwere Verkehrsunglück verschuldet zu haben, das sich am 1. Or- , tobcr 1938 abends gegen 18.15 Uhr auf dem schien.'«gleichen ) Uebergang beim Wärterposten 89 ^ an der Landstraße Wies- f loch- Not ereignet hatte. Dort war ein Postomnibus mit 21 ) Insassen, von der Arbeitsstätte an der Wcstgrenzc heimkehrende ? Volksgenossen, von der Lokomotive eines aus Richtung Wiesloch ! kommenden Eilgüterzuges erfaßt, ca. 110 Meter weit geschleift s und zertrümmert worden. Elf Insassen des Omnibusses, meist k Väter von zahlreichen Familien, wurden sofort getötet: von den : Verletzten starben später weitere zwei. Durch den Zusammen­stoß entgleiste die Lokomotive des Zuges.

Das schuldhafte Verhalten des seit 5. Oktober 1938 in Unter­suchungshaft Befindlichen wurde darin erblickt, daß er nach An­zeige des Herannahens eines Zuges entgegen seiner Dienstvor­schrift die Bahnschranken nochmals geöffnet hat, um dem Omni­bus noch die Vorbeifahrt zu ermöglichen. In der Hauptverhand­lung machte der schon seit 1913 in verschiedenen Stellungen bei der Bahn beschäftigte Angeklagte u. a. geltend, daß er den Eüter- zug nicht mehr erwartet lst.be, sondern den einige Minuten später j durchfahrcnoen Pcrsoncnzug, daß er aus 1500 Meter ein kleines Licht bemerkt habe, das er für Las eines Radfahrers gehalten habe, und daß er den Postomnibus auf dessen Hupen hin durch die von ihm seiner Erinnerung nach ofsenstehende Schranke ge- gelassen habe. Auf 20 Meter sah er plötzlich den mit 15 Kilo­meter fahrenden Zug in der Dämmerung: dessen Herannahen habe er wegen des ungünstigen Wetters nicht gehört. Von llen 15 vernommenen Zeugen, dir sich vor allem über betriebstech­nische Fragen zu äußern hatten, bekundete auch der 38 Jahre alte Fahrer des Omnibusses, daß die Schranke geschlossen gewesen sei. Er habe einmal gehupt. In einer Entfernung von 10 bis 50 Meier sei die Schranke dann ganz geöffnet worden. Als er mit seinem Wagen zwei Drittel über dem rechten Gleis gewesen sei, sei dieser dann von dem Zug erfaßt worden. Ein Sachver­ständigengutachten kam u. a. zu dem Ergebnis, daß unter Be­rücksichtigung der vorliegenden Umstände der Angeklagte bei etwas mehr Sorgfalt die Schranken doch nicht mehr hätte öffnen dürfen.

Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen fahrlässiger Eisenbahntransportgefährdung in Tateinheit mir fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung zu einer Gefängnis­strafe von zwei Jahren. Vier Monate der Untersuchungshaft kom­men in Anrechnung. Der Angeklagte hat die Kosten des Ver­fahrens zu tragen. Der Haftbefehl wird aufrechterhalten.

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Starkes Nordlicht

Hamburg. In der Nacht zum Samstaa wurde auf der Stern­warte eine außerordentlich starke Nordlichterscheinung beobachtet.

Schnee a» der Riviera

Mailand. In den italienischen Boralpengebieten wird eine Schneedecke bis zu 1 Meter gemessen, in den höheren Lagen fiel teilweise sogar 1,89 Meter Neuschnee. Lawinen haben die Eisen­bahnlinie Turin Ventimiglia bei Limone unterbrochen. An der Riviera find Wolkenbruche von ungewöhnlicher Heftigkeit nie­dergegangen. Sämtliche Höhen au der Riviera find mit Schnee bedeckt. ^

Deutsches Flugzeug über dem Mittelmeer verunglückt.

Bei einem Fluge über das Mittelmeer ist das deutsche Flug­zeugD-ALUS" nach den vorliegenden Meldungen von ei­nem Unfall betroffen worden. Mit dem Verlust des Flug­zeuges und seiner Besatzung mutz leider gerechnet werden.

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NSDAP. Ortsgruppe Nagold

Betr. Schulungsabend am Dienstag, den 28. Februar für dis Pol. Leiter, die Walter und Warte der angeschlossenen Ver­bände.

Am Dienstag, den 28. ds. Mts. findet um 20 Uhr im Saal des Hauses der NSDAP, ein Schulungsabend statt. Es spricht Schulungsleiter Pg. Eitting er über die Geopolitik Ost­asiens (mit Lichtbildern über Japan). Zur Teilnahme ver­pflichtet sind die Pol. Leiter der Ortsgruppe, die Walter und Warte der angeschlossenen Verbände (DAF-, NSV. usw.) und die Amtswalterinnen der NS.-Frauenschaft. Parteigenossen, die sich für den Vortrag interessieren, sind eingeladen.

_ Stellv. Ortsgruppenleiter.

Xioter rmtt

Die Deutsche Arbeitssront. Rechtsberatungsstelle

Morgen Dienstag in der Zeit von 10.30 Uhr bis 12 Uhr fin­det auf der Dienststelle der Deutschen Arbeitsfront Nagold, Al­tes Postamt, die Rechtsberatungsstunde für Eefolgschaftsleute statt»

Württemberg

Reichssilhrer 4- Himmler vor dem ZMreräorps

des -L-Oberabschnitts Südwest

Stuttgart, 26. Febr. Am Sonntagvormittag traf der Reichs-) sichrer -- Heinrich Himmler zu einem Führerappell der südwestdeutschen -- in Stuttgart ein. Vor dem Großen Haus der Württ. Staatstheater, dem Schauplatz des Appells, waren als Ehrenformationen eine Kompanie des 3. ---StandarteGerma­nia" und ein Sturm der 13. ---Standarte angetreten, deren: Front der Reichsführer -- unter den Klängen des Präsentier-) Marsches abschritt. In seiner Begleitung befanden sich der Füh­rer des ---Oberabschnitts Südwest, ---Gruppenführer Kaul, und) der Chefadjutant des Reichsfichrers, ---Oberführer von Alvens- leben. Anschließend sprach im Staatstheater der Reichsführer --! vor dem gesamten dort versammelten Führerkorps des ---Ober­abschnitts Südwest in zweistündigen Ausführungen über die Ar­beit und die Aufgaben der nächsten Zeit. Nach kurzem Ausent-^ halt trat der Reichsführer -- die Weiterreise an.

Stuttgart, 26. Febr. (Morgenfeier der SA.», G r u p p e S üd w e st.) Die Sonntag-Morgenfeier der SA.-: Gruppe Slldwest war dem besonderen Gedenken des unsterb-s lichen Freiheitshelden der Bewegung, Horst Wessel, gewid-, met, dessen Todestag sich in diesen Tagen zum neunten Mal jährte. Die wiederum von stimmungsvollen Instrumental-) vorträgen des Streichquartetts der Gruppe umrahmte Feier- stand unter dem LeitwortDenn jedem Kämpfer gibt ein Gott den Kameraden bei".

Stuttgart, 23. Febr. (Feldküchenspeisung.) In den Stuttgarter Bosch-Werken rückte am Freitag die lange, dampfende Kolonne der von den Stuttgarter Truppentei­len gestellten Feldküchen vor dem großen Werk an. Kaum hatten dann um 12.15 Uhr die Fabriksirenen das Zeichen zur Mittagspause gegeben, als sich auch schon aus den weitt geöffneten Toren der Strom der Schaffenden in die Höfe! und den Liederhallegarten ergötz, wo sich bei flotterTafel­musik" mehrerer Musikkorps bald ein buntes Bild bot.: Ueberall erfüllte der würzige Duft nach dem bevorzugten: Soldatengericht Erbsen mit Speck die Lust und leuchtenden! Auges ließen sich die Arbeiter und Angestellten von den, diensteifrigen Soldaten den ebenfalls vom Militär gestell-- ten sauberenSchlag" mit dem kräftigen warmen Esse«! füllen. Die 30 Pfennig, die dafür zu entrichten waren, - kamen dem WHW. zugute. Betriebsführer Direktor Walz) und Oberstleutnant Kamp tauschten namens der Bosch-^ Gefolgschaft und der Soldaten Worte der Freude und des- Dankes für diese vortreffliche Art, die Verbundenheit zwi­schen Volk und Wehrmacht zu betonen und zu fördern.

Krankenstand bei der Allgemeinen Orts­krankenkasse. In der Verichtswoche vom 13. Februar bis 18. Februar waren unter insgesamt 197 039 Mitglie­dern 11219 gleich 7,23 Kranke gegenüber 11 570 gleich 5,87 auf 100 Mitglieder in der Vorwoche bei einem Mitglieder­stand von 196 919

Crailsheim, 25. Febr. (Crailsheim vergrößert s i ch.) Die Errichtung des Bosch-Werkes auf Markung Al­tenmünster bei Crailsheim veranlatzte den Reichsstatthal­ter, die Notwendigkeit der Eingliederung der Gemeinde« Altenmünster und Jngersheim nach Crailsheim für not­wendig zu erklären. Als Termin für die Eingliederung wurde der 1. April d. I. bestimmt. Greifbare Gestalt er­halten nunmehr auch die großen Baupläne, denen sich- Crailsheim bei der in den nächsten Jahren zu erwartende» Entwicklung gegenübersieht. Vor allem drängen zur raschen Ausführung der Neubau eines Volksschulgebäudes und der Ausbau der Oberschule zur Vollanstalt. Dazu kommen Ee- ländeerschlietzungen für den Wohnungsbau, die Durchfüh­rung der Schwemmkanalisation mit Sammelkläranlage, dev Ausbau des städtischen Freibads und die ErstMuna eüWy Bersammlungshalle.

Ellwangeu, Kr. Aalen, 26. Febr. (9 0 Iah re alt.) Am, 25. Februar vollendete Oberst a. D. Hugo von Kern, der ins Ellwangen seinen Lebensabend verbringt, sein 90. Lebens-! jahr. Er hat am Krieg von 1870/71 teilgenommen und ist! wegen besonderer Tapferkeit mit dem Ritterkreuz dess Württ. Militärverdienstordens ausgezeichnet worden. 1914: rückte er an der Spitze des Landsturmbataillons Ellwangeni ins Feld und machte den Krieg bis zu Ende an der Front: mit. 1935 konnte er sein 70jähriges Militärdienstjubiläum feiern.

Tuttlingen, 26. Febr. (Leistungsabzeichen.) Als erster Tuttlinger Betrieb erhielt am Freitag die AE. für Feinmechanik (Aeskulapwerke) das Leistungsabzeichen der DAF. für vorbildliche Berufserziehung. Im großen Saal der Jnstrumentalabteilung veranstaltete die Betriebsge­meinschaft anläßlich dieser Auszeichnung eine eindrucksvoll verlaufene Betriebsfeier, bei der Gauobmann Schulz der DAF. und Eauberufswalter Schofer sprachen.

Tuttlingen, 26. Febr. (Versammlungswelle.) Vor über 1500 Zuhörern sprach im Rahmen der neuen Ver­sammlungswelle Eaupropagandaleiter Mauer am Freitag, in der Turn- und Festhalle über das ThemaDeutschland' im Kampf gegen den internationalen Widersacher"