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Nagolder Tagbtatt »Der Gesellschafter
Beim Ueberblicken dieser Tatsachen, die ebenso große Erfolge beinhalten, finden wir als schlagendste Bestätigung die gewaltig gestiegene Produktionsziffer, den außerordentlich gehobenen Export, die Verbilligung zahlreicher Wage« und Motorräder und ihre ausgezeichnete technische Durcharbeitung. Die Ausstellung, die ich heute eröffne, wird ihnen eine glänzende Bestätigung des Vorgebrachten erbringen. Dennoch bleiben uns neben «eleu kleinere« oder mitlanfenden Ansgabe« einige große noch zu erfülle«.
1. Es ist verständlich, daß in der Zeit des schweren Ringens um den Absatz die einzelnen Fabriken in einer mehr oder weniger nervösen Unruhe den Markt und seine Bedürfnisse abzutasten versuchten, und sich — wie ich es "schon in meiner letzten Rede erwähnte — auf jedes erfolgversprechende Modell stürzten ohne Rücksicht auf die Zahl der mit der gleichen Type beschäftigten Fabriken und damit ohne Beachtung der dadurch letzten Endes für die einzelne Fabrik noch möglichen Größe der Serien. So wurde die an sich in bestimmten Typen liegende denkbare Verbindung durch die gegenseitige Konkurrenz wieder aufgehoben.
Es war unter diesen Umständen weiter begreiflich, wenn in dem ^ rücksichtslosen Kampf um den Kunden eine fortgesetzte Überspitzung der konstruktiven Entwicklung stattfand, die nur zu oft selbst den unwesentlichsten Neuerungen nachgab, einfach unter dem Druck des vermeintlichen Zwanges, durch ein solches besonderes Entgegenkommen sich den wählerischen Kunden empfehlen zu müssen. Die Bedingungen, die nun zu dieser technisch und kaufmännisch unerwünschten Zeiterscheinung führten, gibt es heute nicht mehr. Die Aufgabe der deutschen Automobilindustrie ist es heute weniger, Kunden zu suchen, als vielmehr die vorhandenen Käufer zu befriedigen. Der Bedarf an Kraftwagen ist ungeheuer. Die Befriedigung dieses Bedarfes erfordert aber:
a) Eine billige Preisgestaltung. Man kann dieser Bedingung auf die Dauer aber in erforderlichem Ausmaß nur dann genügen, wenn die Typenproduktion geordnet wird, d. h. wenn die einzelnen Firmen sich auf ganz wenige Typen einigen und beschränken, ja, wenn im gesamten überhaupt eine Vereinfachung unseres Typenprogrammes vorgenommen wird. Es ist wichtiger, die Gesamtzahl unserer Kraftwagenproduktion zu erhöhen, als das Typenprogramm im einzelnen bis ins unbegrenzte aufzusplittern und damit zwangsläufig die Gesamtproduktion zu erschweren oder gar zu senken.
b) Man wird diesem Erfordernis einer erträglichen Preisge
staltung aber weiter auch nur dann gerecht werden können, wenn die Gewichte der einzelnen, besonders in Massenserien her- zustellenoen Wagen wesentliche Senkungen erfahren. Jedes Kilogramm Stahl, das notwendigerweise an einem Automobil mitgeschleppt wird, verteuert nicht nur die Entste- hungs- und damit Anschaffungskosten des Wagens, sondern auch die Kosten seiner Erhaltung. Es führt zum vermehrten Benzinverbrauch, zur verstärkten Abnutzung der Reifen und zur erhöhten Inanspruchnahme der Straßen. Darüber hinaus belastet ein Kraftwagen, der 3000 Kilogramm wiegt und nur das schafft, was mit 2000 Kilogramm ebenfalls geleistet werden könnte, unsere Rohstoffbasis. Zwei solche Wagen nehmen einem möglichen dritten die materielle Voraussetzung einfach weg. s
Ich habe Verständnis dafür, daß am Ende die Industrie aus Eigenem zu einer solchen Ordnung ihrer Produktion nicht kommen konnte. Ich habe mich deshalb entschlossen, für die Durchführung dieser Gesamtausgaben in Oberst von Schell einen Eeneralbeauftragten einzusetzen, der nunmehr im Rahmen des Vierjahresplanrs die für alle Stellen bindenden Anordnungen gibt. Seine Tätigkeit hat schon jetzt zu außerordentlichen und erfolgversprechenden Ergebnissen geführt. Er wird in der Ausstellung 1940 zum ersten Mal seinen Rechenschaftsbericht abzugeben in der Lage sein.
Die daraus zwangsläufig kommende weitere Verbilligung unserer Kraftwagenpr.oduktion wird sich anchim Auslandsgeschäft nur günstig auswirken.
2. Als gewaltigstes reales Bekenntnis zu diesen Auffassungen hat der neue Volkswagen zn gelten. Den Bau seines Werkes mit höchster Energie vorwärtszutreiben, ist die Aufgabe der Berufenen. Es ist für mich nunmehr aber eine aufrichtige Freude, in dieser Ausstellung zum ersten Mal den Wagen selbst zeigen zu können. Sein genialer Chefkonstrukteur hat mit ihm dem deutschen Volk und auch der deutschen Wirtschaft einen außerordentlichen Wert geschenkt. Es wird nunmehr unsere Sorge fein, alle Bemühungen zu fördern, um in kürzester Zeit in die Massenproduktion eintreten zu können.
3. Die nunmehr, und gerade durch den Volkswagen und die kommenden billigen Lastkraftwagen eintretende außerordentliche Verdichtung unseres motorischen Verkehrs zwingt zu den umfassendsten Vorkehrungen gegen die Verkehrsunsicherheit.
Das deutsche Volk bringt zur Leit in je sechs Jahren genau soviel Tote dem Verkehr als Opfer, wie der deutsch-französische Krieg 1870/71 im gesamten an Gefallenen gefordert hat. Dies ist ei« unerträglicher Zustand. So sehr schon bisher gewisse wohltuende Wirkungen aus der Zusammenarbeit von staatlichen, Parteibehörden und dem Einsatz der Verkehrspolizei und NS.- KK.-Patrouillen feststellbar find» so wenig können die Resultate für die Zukunft als befriedigend oder auch nur als tragbar angesehen werden. Es sind vor allem einige grundsätzliche Erkenntnisse und Pflichten dem gesamten deutschen Verkehr einzu- prägen:
Wenn heute, sei es durch einen Lokomotivführer oder einen Weichensteller der Eisenbahn ein Unglück verschuldet worden ist, dann wird der Verantwortliche als gewissenloser, das Lebe» seiner Mitmenschen mißachtender Verbrecher angesehen und demgemäß auch bestraft. Wer im Kraftwagen fährt, trägt die gleiche Verantwortung nicht nur für sein eigenes Leben, denn das kann ihm vielleicht gleichgültig oder wertlos sein, sondern vor ollem für das Leben seiner Mitmenschen. Wer damit aber leichtfertig umgeht, handelt verbrecherisch und gewissenlos.
Die Menschen, die die Nation jährlich um rund 7000 Tote, am 30 000 bis 40 000 Verletzte bringen, sind Schädlinge am Volk. Ihre Handlungsweise ist eine verantwortungslose. Ihre Bestrafung ist daher eine selbstverständliche, soweit sie nicht durch ihren eigenen Tod der Vergeltung durch die Volksgemeinschaft entzogen worden sind.
Es ist überhaupt keine Kunst, schnell zu fahren und dabei auch noch das Leben anderer zu bedrohen, sondern es ist eine Kunst, sicher, das heißt vorsichtig zu fahren. Unvorsichtigkeit und zu große Schnelligkeit sind meist indentische Ursachen von Berkehrsunfällen. Es ist dabei nur traurig zu wissen, daß ein großer Teil all derer, die den Kraftwagen benutzen, ohne weiteres die 10, 20 oder 30 Minuten zugeben könnten, die sie durch ihre Wahnsinnsraserei im glücklichsten Falle selbst auf weiten Strecken einzusparen vermögen.
Es ist hier eine Aufgabe gestellt für die sämtlichen mit der Erziehung des Kraftfahrers beauftragten Faktoren. Es ist darauf hinzuweisen, daß die neuen deutschen Straßen und besonders die Reichsautobahnen ihren Wert gerade darin besitzen, daß sie es dem Autofahrer ermöglichen, selbst bei geringen Spitzenschnelligkeiten einen hohen Durchschnitt zu erzielen. Die Reichsautobahnen sind nicht, wie viele zu denken glauben, für 120 oder 140 Kilometer Spitzenschnelligkeit gebaut, sondern sür — sagen wir — 80 Kilometer Durchschnitt. Dieser wird
aber schon möglich, beim Einhalten von fast der gleichen Spitzenschnelligkeit. Das Ergebnis liegt dann auf großen Strecken heute noch immer wesentlich über der Fahrzeit unserer allerschnellsten Züge.
Grundsätzlich aber ist es überhaupt uni-ationalsozialistisch, seinem anderen Volksgenossen gegenüber rücksichtslos zu sein. Ich will daher heute an dieser Stelle die Erwartung aussprechen, daß besonders die Vertreter nationalsozialistischer Institutionen auch aus diesem Gebiet das sonst bloße Lippenbekenntnis zur Volksgemeinschaft in eine selbstverständliche Handlungsweise um- setzen. Davon aber abgesehen ist es auch vom Standpunkt unserer nationalen Rohstoffwirtschaft sinnlos, mit einem Tempo zu fahren, das zum doppelten, ja drei- und vierfachen Neif^nkon- sum führt und selbstverständlich auch den Brennstoff nur ungenügend ausnützen läßt. Die Höchstleistungen und Schnelligkeiten unserer Wagen werden im allgemeinen ohnehin durch unsere Rennwagen und ihre Fahrer und durch die für die Motorisierung Berufenen nachgewiesen und benötigen nicht der Bestätigung durch mehr oder weniger große dilletantistische Fahrkiinst- 4er.
Für diese und überhaupt alle übrigen Straßenbenutzer hat der Grundsatz der Rücksichtnahme aus die Mitmenschen bestimmend zu sein, andernfalls die Volksgemeinschaft und der Staat nnch ihnen gegenüber keinerlei Rücksicht kennen wird. Es muß »nser aller Ziel sein, unser Land nicht nur zu einem Land des dichtesten, sondern vor allem auch des sichersten Verkehrs zu mache«. Im Sinne der Erhaltung dieser Verkehrssicherheit ist der Staat auch entschlossen, verbrecherische Elemente, Autosallenstel- I ker, Droschkenräuber und Mörder unbarmherzig zu vernichten ! und auszurotten. !
Ich möchte nun den heutigen Tag wieder wahrnehmen, um I
Samstag, den 18. Februar 1038
all denen zu danken, die, sei es durch ihre Tüchtigkeit als Kaufleute, sei es durch ihre Genialität als Erfinder, Ingenieure und Techniker oder durch ihre hervorragenden Leistungen als Meister und Arbeiter beigetragen haben, unserer deutschen Au- tomobil-und Motorrad-Industrie nicht nur die innere Bedeutung, sondern auch ihren Weltruf zu erringen.
Das dentsche Volk kan« heute wahrhaft stolz sein auf die Werke seiner Industrie, die in diesem Lande ihre ersten praktische« Versuche unternahm. Mit diesen gleichen Gefühle« erkläre ich die Internationale Automobil- »nd Motorrad-Ausstellung 1939 i« Berlin für eroffnet.
Me Ausführungen des Führers fanden immer wieder freudigen Widerhall und begeisterte Aufnahme. Der Beifall am Schluß der Rede dauerte minutenlang.
Korpsführer Hühnlein dankt dem Führer
Korpsführer Hühnlein gab dem Danke aller mit folgenden Worten Ausdruck: „Mein Führer! Vor der Front der motorisierten Gliederung der Partei stehend, darf ich zugleich Dolmetsch sein für die Gefühle der Treue und Dankbarkeit, die Ihnen jetzt in dieser festlichen Stunde aus dem großen weiten Reich in Liebe und Verehrung und in starkem Glauben an Deutschlands große Zukunft entgegenschlagen. So grüße ich wie immer unseren Führer, den Führer Eroßdeutschlands, mit unserem alten Kampfruf: Der Führer — Siegheil!"
Machtvoll hallte der Gesang der Nationalhymnen durch die Halle.
Nach dem Fahnenausmarsch trat der Führer mit seiner Begleitung einen längeren Ruudgang durch die Ausstellung an.
Bier Oberbonzen machen nicht mehr mit
Paris, 17. Febr. Einer Havas-Meldung zufolge haben es bis- ' her vier Mitglieder der rotspanischen „Regie- ^ rung" vorgezogen, weiter in Frankreich zu bleiben, statt Negrin > nach Madrid zu folgen. Negrin habe sich daraufhin gezwungen ! gesehen, aus die Posten für Unterricht, Gesundheit, Justizwesen , und öffentliche Arbeiten einstweilen „llnterstaatssekretäre" zu ! setzen.
In politischen Pariser Kreisen verzeichnet man verschiedene Gerüchte. Im Verlauf einer Besprechung zwischen Azana, del Vayo und mehreren maßgeblichen Söidnerhäuptlingen sei nämlich die Zwecklosigkeit eines weiteren Widerstandes in Zentralspanien festgestellt worden, del Vayo trage sich daher ;etzt mit dem Gedanken, Verhandlungen mit General F.a-vo nachzusuchen, die lediglich den Zweck haben sollen, daß d-n rotspanischen Ober- > Lanzen im Falle einer Waffenniederlegung „nichts passiert". Man spricht rn mehr oder weniger offener Form von einem regelrechten Kuhhandel. Jedenfalls stehe die französische - Regierung diesen Bestrebungen äußerst ablehneno gegenüber und j wünsche deshalb eine möglichst sofortige Abreise del Vayos aus > Paris. Man weist im übrigen darauf hin, daß üel Vayo während ^ seines diesmaligen Pariser Aufenthalts von keiner einzigen § offiziellen Persönlichkeit empfangen worden sei. «
Frankreich Handlanger der Bolschewisten !
Paris, 17. Febr. Das „Journal" berichtet aus Perpignan, daß ! die nach Frankfreich beförderten 500 nationalspanischen i Gefangenen, die so lange in den Sowjetkerkern Barcelonas ! geschmachtet hatten, noch immer nicht freigelasseu : worden sind. Die zuständigen französischen Behörden er- ! klärten, daß diese Gefangenen erst dann über die nationalspa- i »ische Grenze befördert würden, wenn die gleiche Anzahl rot- ! spanischer Gefangener von Franco in Freiheit gesetzt worden > fei (!). Das Blatt wendet sich mit Schärfe dagegen, daß diese j uationalspanischen Gefangenen der gleichen Behandlung ausgesetzt würden wie die rotspanischen Flüchtlinge und Deserteure j in den Konzentrationslagern. Die Bevölkerung an der Pyrenäen- - grenze sei über diese Vorgänge sehr aufgebracht.
Deutsche Bücher sür Nationalfpanieu
San Sebastian, 18. Febr. Die hiesige Presse veröffentlicht die Meldung von einem weiteren EeschenkDeutschlands an Nationalspanien, das aus 600 außerordentlich wertvollen Werken der deutschen Literatur besteht. Teilweise liegt bereits die Uebersetzung ins Spanische vor. Die Werke sind bestimmt für die Bibliothek des spanischen Instituts der Wissenschaften in San Sebastian. Die erste Teilsendung von fünf Kisten mit 600 Bänden ist schon eingetroffen. Die Zeitungen bezeichnen das neue deutsche Geschenk als ein Ereignis in der spanischen Kulturgeschichte und begrüßen die fortschreitende Vertiefung der gegenseitigen geistigen Beziehungen.
Wie die Sowjeispanier Drau Roofevett Men
Eine kostbare Radierung als „Geschenk"
Washington, 17. Febr. Die Vorsitzende des Verbandes katholischer Frauen der Vereinigten Staaten von Amerika namens Regan verbreitete eine öffentliche Erklärung, in der sie die Frau des Präsidenten Roosevelt auf das stärkste wegen ihrer Freundschaft zu Sowjetspanien angrerft. Frau Roosevelt hatte nämlich kürzlich, wie in der Erklärung unterstrichen wird, von dem „Botschafter" Sowjetspaniens „als Ausdruck der Hochschätzung" der rotspanischen Machthaber eine Radierung des großen spanischen Malers Goya angenommen und dabei von der „demokratischen Regierungsform" Sowjetspaniens gesprochen. Doch damit nicht genug. Frau Roosevelt versuchte sogar, die Massenmorde an l Priestern und Nonnen sowie die Unterdrückung der Religionsfreiheit durch die Epanienbolschewisten zu einem „Widerstreit » gegen die Kirche" zu verkleinern. Das Verhalten der Frau Roosevelt, so besagt die Erklärung, sei außerordentlich bedauerlich. Die Unterdrückung in Sowjetspanien sei die tyrannischste und brutalste, die die Weltgeschichte überhaupt kenne.
Roosevelt als Flugzeugvermiiller
Abschlag der Untersuchungen vor dem Militärausschuß
Washington, 17. Febr. Nach einer nochmaligen Vernehmung des Finanzministers Morgenthau und des Kriegsministers Woodring schloß der Militärausschuß des Bundessenats am Donnerstag die Untersuchung über die französischen Flugz-ugkäufe ab, ohne einen Beschluß zu fassen. Einige Ausschußmitglieder, die für die kommenden Sitzungen von der Schweigepflicht befreie wurden, soweit sie Militärgehcimnisse nicht berühren, teilten nach Sitzungsende mit, laut Zeugenaussagen habe Roosevelt selbst entgegen den Einsprüchen hoher Militärstellen de« Verkauf neuester amerikanischer Bomber au Frankreich befürwortet. Wie der republikanische Senator Austin nutteilte, hat Morgenthau auf die Frage, was das Schatzamt eigentlich mit dem Verkauf von Militärflugzeugen zu tun habe, nach wiederholtem Drängen geantwortet, er habe auf Ersuchen Roosevelts persönlich gehandelt l Die Einwände der Militär stellen galten vor allem
der Tatsache, daß Amerikas eigenes Wehrprogramm durch die Flugzeugverküufe leide und der amerikanischen Armee infolge der ersten französischen Bestellungen die leichten Douglas-Bomber vollkommen entzogen würden. Associated Preß zufolge umfaßt der französische Auftrag sür 515 Kampfflugzeuge auch noch rund 400 Reservemotoren sowie Ersatzteile, die insgesamt 11 Millionen Dollar kosten. Dieser Motorenauftrag ist der größte, der bisher in Friedenszciten vergeben wurde.
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Morgenthaus Stellvertreter erklärte seinen Rücktritt
Washington, 17. Febr. Der st ell vertretende Finanzmini st er der Vereinigten Staaten. Wanne Taylor, erklärte seinen Rücktritt. In einem an Präsident Roosevelt gerichteten Schreiben wies Taylor darauf hin, daß Umstände eingetreten seien, die sein Ausscheiden aus dem Amt wünschenswert erscheinen liehen. Die Gründe für den Rücktritt sind Associated Preß zufolge darin zu erblicken, daß der stellv. Finanzminister mrt der Außenpolitik Roosevelts nicht einverstandensei. Es verlaute, daß Taylor die Meinung vertritt, die Vereinigten Staaten sollten nicht in der bekannte» Weise gegen die sogenannten autoritären Staaten Partei ergreifen. Taylor Habs weiter die Förderung des Verkaufs von Kampfflugzeugen an Frankreich durch das USA.-Schatzamt sowie dessen Silberankäufe von China und Rotspanien und das kürzlich« Darlehen von 25 Millionen Dollar, das von der Aus- und Ein- fuürbank China gewährt wurde, beanstandet.
Württemberg
Die Grippe dauert fort
Täglich Ivüv Neuerkrankungen
Stuttgart, 17. Febr. Wir haben in der letzten Woche über die Entwicklung der Grippe im Wirtschaftsgebiet Groß-Stuttgart und über die Beurteilung des Verlaufs der Grippe durch den Leiter der Allgemeinen Ortskrankenkasse Stuttgart, Verwaltungsdirektor Münder, und den Obervertrauensarzt der Vertrauensärztlichen Dienststelle Stuttgart. Gauamtsleiter Dr. Lechler, berichtet. Die Grippe ist inzwischen nicht zurückgegangen. Vom letzten Samstag, 11. Februar, bis einschließlich Freitag, 17. Februar, haben sich nicht weniger als 8021 Versicherte, darunter 5995 an Grippe und 23 an Lungenentzündung, neu arbeitsunfähig krank gemeldet. In derselben Zeit sind nur 3764 Versicherte gesund gemeldet worden, sodaß der Krankenstand in dieser Woche also um 4527 zugenommen hat und heute rund 7,5 v. H. des Mitgliederbestandes beträgt.
SA.-Obersturmführer oo« Heider löblich verunglückt
Einer der ältesten deutschen Militärflieger
nsg. Der am Donnerstagmittag auf einer Dienstfahrt auf soj tragische Weise ums Leben gekommene Führer der Neiterstan- darte 154 Freiburg i. Brsg. ist geborener Württemberger. Sein unerwarteter Tod hat eine empfindliche Lücke in das Führer-^ korps der SA.-Gruppe Südwest gerissen. 1881 als Sohn eines: Offiziers in Weingarten geboren, trat Hans von Heider nach! Ablegung der Reifeprüfung in das FAN. 120 in Ludwigsburg ein. 1912 machte er sein Pilotenexamen und war bis 1914 als: Flugzeugführer in Straßburg. Obersturmführer von Heiden dürfte damit als einer der ältesten deutschen Militärflieger gelten. Während der vier Weltkriegsjahre stand er in vorderster Front und erhielt als Anerkennung seiner hohen Verdienste neben anderen Auszeichnungen das Eiserne Kreuz 1. und 2. Klasse und den Württembergischen Militärverdienst-Orden. Außerdem war er Träger des Frontkämpferkreuzes mit Schwertern und Ehrenritter des Johanniterordens. Die ersten zwei Kriegsjahre war er Führer der Feldfliegerabteilung 10, später Batterie- bzw. Abteilungsführer bei den Feldartillerie-Negimentern 116 und 29. Nach Kriegsende war Hans von Heider als Major an de«: Offiziersschulen Hannover und Paderborn tätig. 1920 nahm er; Abschied, studierte Landwirtschaft in Hohenheim und war zunächst als selbständiger Landwirt, später als staatlicher Tierzuchtinspektor (Landgestüt Marbach) tätig. Im März 1933 wurde: er mit der Organisation des Reitersturmes 5/256 in Wurzach! und wenig später mit dessen Führung beauftragt. Am 15. März; 1937 wurde ihm die Führung der Reiterstandarte 154 in Freiburg i. Brsg. übertragen.
Bei dem Unfall erlitt Gruppenreiterführer Jenisch einen: doppelten Beinbruch.
Kirchheim-Teck» 17. Febr. (Todesfall.) Im Kathari-! uenhospital in Stuttgart, wo er schon seit längerer Zeit weilte, ist der Inhaber der Firma Emil Helfferich Nachf.,; Fabrikbesitzer Fritz Weise, im Alter von 57 Jahren seinem : schweren Leiden erlegen. Fritz Weise ist 1913 als Teilhaber« in das väterliche Geschäft eingetreten und hat im Jahr 1930 die Leitung des Werkes übernommen, das im letztens Jahr sein oOjähriges Eeschäftsjubiläum begehen konnte.