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8. Seite Nr. 40

Naqolder T a gvlatt »Der Gesell schafter"

Donnerstag, den 18. Februar 1838

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Unsere GeSirgstniW«.

* Die deutsche Aufrüstung hat kein Ge­biet vergessen; zu Laude, zu Wasser und zur Luft ist wahrhaft gründliche Arbeit geleistet worden. Lückenlos steht unsere Wehr. Das gilt auch für die Wacht in den Ber­gen und den Aufbau unserer Gebirgssorma- tionen, über deren Art und Ausmaß von seiten des Oberkommandos der Wehrmacht im Rahmen einer Besichtigungsfahrt für die Presse, die ins Zugspitzengebiet führte, kürz­lich eingehend Kenntnis gegeben wurde. Auch hier erfuhr man mit Staunen und Bewunde­rung, welche hochbedeutsamen Leistungen der wieder freigemachte Wehrwillen des Reiches in den letzten Jahren zu verzeichnen hat. Die großen und stolzen Traditionen unseres Alpenkorps sind neu erwacht und in den besten Händen, nachdem die reiche Gebirgserfahrung der Ostmark dank den: Anschluß hinzugenom­men werden konnte

8otv: Zchiruer.

Spähtrupp der Gebirgsartillerie aus Skier».

Heute verfügt Großdeutschland über ins­gesamt drei Gebirgsdivisionen, von denen die erste in der Alpenzone Südbayerns, die zweite und dritte in der Ostmark liegen. Ten Kern der Gebirgsdivision bildet das G e b i r g s - I a g e r - R e g i m e n t, das alle Waffen in sich vereinigt, die zu selbständiger Kampfführung nötig sind; nämlich bis her­unter zu den Kompanien eine große Anzahl von Steilfeuerwaffen, die dem Gebirgsjäger aus eigener Kraft den Weg bahnen und den feindlichen Widerstand brechen können. Neben dem Karabinerträger und dem Schützen am leichten und schweren Maschinengewehr kämpft jetzt der Gebirgssöldat auch am schweren und leichten Granatwerfer, sowie am schweren und leichten Infanterie - Geschütz. Alle Waffen und Geräte sind so beschaffen, daß sie aus Tragtieren verkästet werden können. Sie sind die treuesten Kameraden des Gebirgs­jägers, die Maulesel und das Bergreitpferd, die Tag für Tag geduldig ihre schweren Lasten schleppen und damit dem Mann seinen harten Dienst im Gebirge erleichtern.

Eine besondere Rolle m der Ausbildung des Gebirgsjägers, ja der Gebirgstruppen überhaupt, spielt der 2 kispor t, der in jeder Weise gepflegt wird, um dem Mann Lust und Liebe zu den Bergen zu erhalten, ihm die Voraussetzungen für die ihm gestellten schwe­ren militärischen Aufgaben zu sichern und ihn zu befähigen, auch im winterlichen Gebirge den hohen Anforderungen gerecht zu werden, die man von ihm verlangt. Jeder Gebirgs­jäger weiß, daß sein Dienst den Einsatz des ganzen Mannes von ihm verlangt; tritt in ihm doch sehr oft noch die Natur als grim­migster Feind mit Eis, Schnee, Kälte und Lawinengefahr entgegen. Es sind nicht nur die Angehörigen des Alpenländischeu Volks­tums die in den Gebirgstruppen Dienst tun, sondern zahlreiche Freiwillige aus allen Tei­len des Reiches stehen in ihren Reihen, welche die Neigung zur Alpinistik und zum ernsten Sport in die Reihen dieser Waffe trieb.

Zur Gebirgs-Division gehört neuerdings auch ein Ge birgs-Piouier-Batail-

l o n Die Eigenart des gebirgigen Geländes hat die Einrichtung dieser Truppe nötig ge­macht, obwohl Jäger-Pioniere sich ohnehin bei jeder Gebirgs-Jäger-Kompanie befinden, die feindliche Sperren beseitigen, Wege bauen und Hindernisse anlegeu müssen. Zum Groß­einsatz für diese Zwecke wird nun der Ge- birgspionier verwandt, der vor allem mit Brückengerät ausgerüstet ist, um größere Flüsse zu überwinden, ferner mit Seil­zeuggerät für den Transport von schwe­ren Waffen, Munition und Beimaterial im Gcbirgsgelände. Schließlich besitzen die Ge- birgspioniere alle Geräte zum Bohren von Sprenglöchern, zum Sprengen von Beton- klötzen und Brücken wie andererseits zum- Bau vou Gcbirgssteigen, Unterständen und Ka­vernen. Technische und kämpferische Fähig­keiten verschmelzen in dieser Waffe zu höchster Einheit.

Schließlich steht im Rahmen der Gebirgs- Division als ein hochbedentsamer Bestandteil die K e b i r g s - A r t i l l e r i e. Ihre Auf­gabe ist die Unterstützung der Gebirgs-Jäger in ihrem schweren infanteristischen Kampf. Ebenso wie die sonstige Artillerie hat sie der Infanterie den Weg zum Siege zu bahnen. Dazu ist cs notwendig, daß die Gebirgs-Artil- lerie den Jägern überall hinfolgen kann. Nicht umsonst betonen die Vorschriften, daß Ge- birgsschützen nahezu überall in Stellung ge­bracht werden können, wenn nur die benötig­ten Arbeitskräfte, technische Hilfsmittel und Zeit zur Verfügung gestellt werden. Auch in der Gebirgs-Artillerie stehön wieder die Maul­esel als treue Helfer den Kanonieren zur Seite, auf ihren breiten Rücken werden die zerlegten Geschützeverlostet" und von Stel­lung zu Stellung gebracht Eine harte Arbeit, die auch hier geleistet werden muß und ganze Männer verlangt. Aber ein kerniges Ge­schlecht schafft es, das der großen Traditionen würdig ist, die ihm übertragen wurden, der Traditionen unserer Alpenregimenter im Weltkrieg, Heute wissen wir es, daß die Wacht in den deutschen Bergen wieder steht.

B.

Vierzig Jahre Gewehr S8.

* Bon jeher hat Deutschland auf die Be­waffnung der Infanterie, seiner. Haupt- wasfe, besonderen Wert gelegt. Um die Jahr­hundertwende vollzog sich' ein bedeutender schießtechnischer Fortschritt durch Einführung von Spitzgeschossen. Die 8-Patrone war ein außerordentlich rasantes Geschoß, dessen Treff­genauigkeit nicht leicht überboten werden konnte. Diese erfüllte zwei wichtige Forde­rungen: Sie gestattete im Feuergefecht, den Gegner schon auf weite Entfernungen wirksam zu beschießen, und erleichterte somit gegenüber einem überlegenen Feind das Abbrechen des Gefechts. Dann ermöglichte das leichtere Gc- schoßgewicht die Ausrüstung des Infanteristen mit einer größeren Anzahl von Patronen, deren Vermehrung sich als unbedingt erforderlich gezeigt hatte. Denn höhere Schußfolge bedeu­tet auch größere Erfolgmöglichkcit.

Bei dein Versuch, das bisherige Gewehr (Modell 88s beizubehalten und der neuen Mu­nition anzupassen, ergaben sich wesentliche Nachteile. Infolge der hohen Pulvcrladung und des leichten Geschosses traten Mündungs­feuer und Knall viel stärker auf als bei der alten Munition. Beides mußte die Schieß­ausbildung und die Schußleistung beeinträch- tigen. Vor allem äußerte sich das Mündnngs feuer in erhöhtem Maße bei feuchter Witte rung und erleichterte dem Gegner das Ec kennen der Schützenlinie.

Aus diesen Gründen war mau genöiigt, sich zur Konstruktion einer Schußwaffe mit verlängertem Laus zu entschlie­ßen. Der große' Vorteil, der damit verbunden war, bestand in der wesentlichen Steigerung der ballistischen Leistungen. In den Jahren 1903/06 wurden unsere Infanterie-Regimenter mit dem vortrefflichen Gewehr 98 ausge- stattet. Nur seine Hauptvorzüge seien kurz ge­kennzeichnet. Hierzu gehört die längere Visicr- linie, welche ein besseres Zielen ermöglicht, und der Handschutz, Ser den Lauf vor Be- stoßungen und Verbiegungen bewahrt und eine leichtere Handhabung der heiß gewordenen Waffe gestattet. Das Seitengewehr liegt auf- gepflanzt senkrecht unter dem Lauf und ist nur am Schaft befestigt.

Das Gewehr 98 hat den Anforderungen die an eine moderne Iufanteric-Handfeuer Waffe gestellt werden müssen, vollkommen ent­sprochen. Auf ungezählten Schlachtfeldern hat es seine Kriegsbrauchbarkeit bewiesen, sich aller Unbill der Witterung gewachsen gezeigt. Das Schützengefecht gestaltete sich zu emem

Wettringen um die geschicktere Waffennutzung Dabei mußte die Rücksicht auf eigene Erhal­tung schwinden, sonst wurde die volle Entfal­tung der Waffenkraft gelähmt und bei einem entschlosseneren Gegner der eigene Untergang wahrscheinlich.

Im weiteren Verlauf des Krieges führten immer mehr die Maschinengewehre den In- fanterie-Feuerkampf. Indes konnten die neuen Kampfmittel die alten nicht verdrängen. Das Gewehr, seit Jahrhunderten die traditionelle Waffe des Infanteristen, b e h i e l t d e n n o ch seinen Wert. Im Stellungskrieg fielen zwar seine ballistischen Eigenschaften weniger ins Gewicht, da Handgranaten und Minen­werfer an seine Stelle traten. Aber solange der Bewegungskrieg mit seinen beweglichen, klei­nen Einzelzielen währte, machten sich alle Vorteile einer gut konstruiertn Schußwaffe gel­tend. Das große Völkerringen ist besonders reich an Nahkämpfen gewesen. Beim Sturm­angriff oder bei der Sturmabwehr spielten Ba­jonett und Kolben neben der Schußwaffe und der Handgranate eine entscheidende Rolle

Es spricht sür die Güte der deutschen Waf­fentechnik, daß das Gewehr 98 (in kürzerem Modell) heute noch zur Ausrüstung unserer Infanterie gehört. Es ist e i n e u n b e d i n g t zuverlässige Waffe in der mensch­lichen Hand. Tie Leistung des Jnfanterie- feuers beruht nicht allein auf den Eigenschaften der Waffe, sondern auch auf denen des Men­schen, der sie handhabt. Vom jüngsten Sol­daten aufwärts muß daher im Schützendienst selbsttätiges Einsetzen der ganzen geistigen und körperlichen Kraft gefordert werden. Dann nur erwachsen Männer, die in schicksalsschwerer Stunde Mut und Entschlossenheit bewahren und mit dem Bajonett zu kühner Tat schreiten.

F. Kronberger.

teilnimmt oder nicht, dem nicht anläßlich der ! Kasseler Tage wieder in besonderem Maße das : Bewußtsein des reichen Beschenkt- i seins vor die Seele treten würde. Wenn alle Augen sich in einigen Monaten nach dem Orte § dieses gewaltigen soldatischen Aufmarsches rich- - ten, dann werden die hier versammelten jungen s und alten Soldaten, die bei der Wicderverenn- - gung der österreichischen und sudctendeutschen i Gebiete mit dem Reich weniger an den Land-, ^ Wald- oder Industrien-Zuwächs als vielmehr s an die uns wiedergegebenen glückerfüllten deut- ! scheu Menschen denken, von der besonderen Sinn- , gebung dieses Reichskriegertages zutiefst durch- i drungen sein. >

Der bevorstehende Rcichskriegertag steht im s Zeichen, eines kraftvollen Friedens, i der auf dem. sicheren Schutze unserer Wehr be- ! ruht. Diese Gewißheit halten uns die für unser Vaterland geschichtlich so reichen Ereignisse wäh­rend des Zeitraums vom letzten bis zum dies- ! jährigen Reichskriegertag in eindringlicher i Weise vor Augen. Inmitten einer unruhevollen Welt ist Deutschland der starke Hort und das Bollwerk eines Friedens geworden, den gerade der deutsche Soldat mit heißem Herzen immer : wieder für sein Volk herbeigesehnt hat. Die Er­füllung dieser Sehnsucht klingt im ReiKskrieger- ^ tag in bezwingender Weise auf. ,

Durch den vollzogenen Zusammenschluß des > großdeutschen Soldatentums im NS.-Reichs- kriegerbund wird sich der Rcichskriegertag 1939 ! als ein überzeugendes Spiegelbild der ^ soldatischen Geschlossenheit unsere- - Volkes erweisen. Denn jeder einzelne von den > aus allen Teilen des Reiches in Kassel antre- ; tenden Kameraden bringt das freudige Bekennt- s nis mit, seinen kämpferischen Einsatzwillen für i Führer und Reich erneut unter Beweis zu stel- s len. Es wird daher mit zur selbstverständlichen ! und eigentlichen Bedeutung auch des ersten groß­deutschen Reichskriegertages gehören, das sol­datisch« Gelöbnis der Treue und Dankbarkeit gegenüber dem Führer zu erneuern.

Zum ersten Grotzdeutschen Rcichskriegertag.

- Der im Frühsommer dieses Jahres in Ka > jel stattfindende erste Reichskriege r- taa im Großdeutschen Reich hat schon jetzt das Denken und Trachten vieler Kameraden in sei­nen Bann gezogen. In der schönen Fuldastadt selbst und auch in zahlreichen Kameradschaften des NS.-Reich skriegerbun des haben bereits seit längerer Zeit die ersten Vorberei­tungen zur würdigen Ausgestaltung dieser machtvollen Kundgebung aller deutschen Sol­daten begannen. Es erscheint daher an der Zeit, folgende Fragen in das Blickfeld der jungen und alten Kameraden zu rücken:Welche be­sondere Bedeutung kommt dem bevorstehenden Reichskriegertag zu, und welche Ergebnisse er­hofft sich jeder gediente deutsche Soldat von ihm?"

Drei Tatsachen sind es vor allem, die den kommenden Reichskriegertag von den bisherigen Kasseler Großkundgebungen des deutschen Sol­datentums herausheben' und ihm sein besonde­res Gepräge verleihen. Am großdeutschen Neichs- krieaertag 1!l3g werden zum ersten Male auch die befreiten Brüder aus der Ostmark und dem Sudeten gau teil­nehmen. Schulter an Schulter mit den alten Frontsoldaten des Weltkrieges werden dieses Mal auch die aus der neuen Wehrmacht a u s g e s ch i e d e n e n Kameraden in Kas­sel marschieren. Und schließlich wird es über­haupt keinen deutschen Soldaten geben, gleich ob er am ersten großdeutschen Reichskriegertag

Deutsche Artillerie im Film.

* In Jüterbog ist vor kurzem der Ufa-Kultur-- filmUnsere Artillerie" fertiggestcllt worden. In eindrucksvollen Bildern berichtet dieser Film über die vielseitige Ausbildung des Artilleristen und bringt als besondere Höhe­punkte Szenenfolgen vom gefechtsmäßi­gen Exerzieren und' Schießen o e - spannter und motorisierter Batte­rie n i in G e l ä n d e. In allen Einzelheiten werden die Hebungen veranschaulicht, Man sieht die Arbeit in der Befehlsstelle, das Eingreifen von Fliegern, einen Stellungswechsel und die Verneblung. Artilleristen des alten und des neuen Heeres dürften diesen neuen Wehrmachts- Film überall, wo er gezeigt wird, mit Waffen­stolz aufnehmen.

Kugelsicherer Benzin-Tank?

* WieDaily Expreß" meldet, hat ein un­garischer Erfinder namens Stephan Päl- vLry eine Erfindung gemacht, die nach dem Gutachten von Flugsachverständigen eine Um­wälzung im Bau von Kriegsflugzeugen bedeu­ten kann. Es handelt sich dabei um einen kugel­sicheren Benzintank, der selbst dann nicht ex plädieren oder in Flammen aufgchen kann wenn er von einem Hagel von Maichinengewehr- kugeln durchsiebt wird. Der kugelsichere Benzin tank wurde auf einer Schießstütte in London ausgeprobt und ist selbst beim dichtesten Kugel regen nicht explodiert oder in Brand geraten Zur Auswertung der Erfindung wurde in Lon don mit einem Kapital von 1Ö0 000 Pfund ein eigenes Unternehmen gegründet.

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Schwere Motorhaubitze im Gelände.

Koto: Ufa-Muschu

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