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Nr. 37

Montag, äen 13. Februar 1939

113. Jahrgang

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Eintopf-Effen in der Reichskanzlei

Der Führer bei seinen Gästen

des Schöneberger Südgeländes und der gleichfalls in diesem Jahre erfolgenden Errichtung von 11000 Wohnungen in Char­lottenburg-Nord die großzügigen Wohnungsbaumatznahmen des Eeneralbauinspektors in der Reichshauptstadt eingeleitet wor­den sind.

Berlin, 12. Febr. Am Sonntag standen erneut auch in der Reichshauptstadt Partei und Wehrmacht, viele Großbetriebe und die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt bei der Vorbereitung und Durchführung der Eintopf-Essen im edlen Wettstreit. Mit­telpunkt dieser zahllosen Einzelveranstaltungen war diesmal ein großes Eintops-Essen im Ehrenhof der neue» Reichskanzlei. Der Führer selbst hatte mehr als 1400 ver- ' diente Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus den Kreisen und § Ortsgruppen der Partei wie auch aus der Nationalsozialistischen I Volkswohlfahrt dorthin geladen. Auch einige Hundert WHW.- , Betreute gehörten zu diesen glücklichen Gästen des Führers. !

Der Ehrenhof bot ein frohes und festliches Bild. Weißgedeckte ^ runde Tische mit gelben Gartenstühlen nicht zu übersehen die ! rote Sammelbüchse in der Mitte füllten die Fläche des lang- I gestreckten und breiten Hofes, dessen stilvolle Architektur den ^ Blick gleichermaßen fesselte. Acht dampfende Feldküchen der Leid- s standarte verbreiteten einen so würzigen Duft, daß es nicht > schwer fiel, zu erraten, was es geben würde: Erbsen mit Speck. > Kaum hatten die Männer der Leibstandarte durch Lautsprecher § die Anweisung zur Essensausgabe erhalten, da stand auch schon ! auf jedem Tisch die große weiße Terrine. Daß kräftig zugegrif- - fen wurde, verstand sich bei dem außerordentlich schmackhafte», ! geradezu leckeren Mahl von selbst. ,

Die stille Hoffnung der Gäste, daß der Führer auch selbst er- ! scheinen würde, sollte zur Freude Aller auch tatsächlich in Ersül- > lung gehen. Mit donnernden Siegheil-Rufen und strahlenden ! Gesichtern empfing die treue Gemeinschaft der Parteigenossen ! ihren Gastgeber, der nun auch einige Zeit in ihrem Kreise ! weilte. Der Führer verleibte einer Anzahl Sammelbüchsen, die ^ er sich von Küchen hatte herüberreichen laste«, Geldscheine ein . und machte anschließend auch noch vielen anderen Parteigenosten, l die ihmihre" Büchse reichten, die Freude einer namhaften, mit allerherzlichstem Dank aufgenommenen Spende. ,

Der MichHmszmiinfter sprach !

Bremen, 11. Febr. Am Freitag vereinigte wieder die Schaffer- i Mahlzeit die Mitglieder desHaus Seefahrt", Kaufleute, Reeder ! und Kapitäne mit Vertretern aus Partei, Staat, Wehrmacht und l Wirtschaft aus dem ganzen Reich. Die Bremer Schaffermahlzeit ! bat sich seit fast 400 Jahren bis auf den heutigen Tag fast un- r verändert erhalten. Sie ist entstanden aus der Rechnungsable- s gung und Schafferwahl im Haus Seefahrt, der Stiftung für die j Kapitäne und in Not geratene Seeleute aller Grade. !

Der Reichsfinanzminister GrafSchwerinvonKrosigk ! ließ es sich nicht nehmen, im Namen der Gäste für die Gast- > freundschaft im Haus Seefahrt herzlich zu danken. Es sei kein I Zufall, sagte Graf Schwerin von Krosigk, daß die Zeiten gekenn- s zeichnet werden durch einen großen Namen. Das gilt genau so i von der Wirtschaft. Auch in der Wirtschaft stehe im Mittelpunkt ! der Mensch, cs komme darauf an, ob das Reich verantwortungs- ! bewußte Männer habe, die die Bezeichnung Unternehmer ver- s dienen, die ein Risiko eingehen, aber auch einen berechtigten Es- ! winn haben wollen, wie es so schön in den Wortenwagen und j gewinnen" zum Ausdruck gebracht sei. s

Wenn eine Wirtschaft gesund sein solle, so seien dazu drei ! Dinge Voraussetzung: 1. Ein festes Schwert, 2. ein festes Recht und 3. eine feste Währung. Alle drei Voraussetzungen sind bei uns gegeben.

Eine feste Währung müsse die Grundlage bilden für jede Wirt­schaft. Das sei nicht allein eine Geldfrage. Voraussetzung dafür sei auch eine gesunde Ordnung in der Wirtschaft. Erst dann trete ein, was der Führer gesagt habe: Daß nämlich jeder Mark, die ausgegeben werde, eine entsprechende Leistung gegenüber­stehen müsse. Der Reichsfinanzminister schloß seine Rede mit dem Wunsch, daß Bremen, das den Schlüssel im Wappen trage, immer des Reiches Schlüsselstadt bleiben möge.

Berliner Neubauten

Br das Reichspostministerium und das Neichsarchiv

Berlin, 12. Febr. Auf Vorschlag des Generalbauinspektors für dre Reichshauptstadt, Prof. Speer, ha't der Führer als Bau­platz für das neue R e i ch s p o st m i n i ft e r i u m ein Gelände auf der Ostseite der Großen Straße zwischen dem Südbahnhof und dem zweiten Ring in Berlin-Tempelhof bestimmt. Diese Große Straße wird bekanntlich zu beiden Seiten von bedeuten­den öffentlichen Gebäuden eingefaßt, sodaß sich auch das neue Relchspostministerium in einer Umgebung befinden wird, die seiner Bedeutung entspricht. Das zur Verfügung stehende Grund­stück ist 75 000 Quadratmeter groß. Die bebaute Flüche wird etwa 25 000 Quadratmeter betragen. An der Großen Straße wird der Neubau eine Länge von etwa 300 Metern haben. Er wird damit eines der bedeutendsten Gebäude dieses Straßen­zuges darstellen. Die Höhe des Eesamtbauwerkes wird in eini­gen Bauteilen die im allgemeinen für die Große Straße festqe- legte Vauhöhe von 34 Metern noch übersteigen. Die Absicht, ein neues Reichspostministerium zu errichten, besteht schon seit vie­len Jahren, denn die Räumlichkeiten in der Leipziger Straße sind seit langem gänzlich unzureichend. Zahlreiche Dienststellen mußten im Laufe der Zeit abgezweigt und in verschiedenen Häu­ser« an weit auseinanderliegenden Stellen Berlins unterge­bracht werden.

Der Neubau des Reichsarchivs hat sich gleichfalls in- j

folge der Aufgabenerweuerung als unbedingt notwendig erwie­sen. Das unmittelbar nach dem Weltkriege als Zentralarchiv des Reiches errichtete Reichsarchiv wurde bei seiner Gründung in den ehedem militärischen Baulichkeiten auf dem Vrauhaus- berg in Poisdam untergebracht. Im Jahre 1936 fand eine Aus­teilung der Aktenbestände in solche zivilen und m!l''''^<'n Charakters statt. Die militärischen Bestände kamen als beson­deres Heeresarchiv unter die Verwaltung des Oberkommandos des Heeres. Das Reichsarchiv blieb auf die Betreuung der zivi» len Bestände beschränkt. Es soll deshalb für das Reichsarchiv ein Neubau errichtet werden, und zwar ebenfalls an der Nord- Südstratze, während das Heeresarchio weiterhin in Potsdam verbleibt. Zur Aufnahme der Aktenbcstände der beiden Archive sind in einem mit dem Verwaltungsgebäude unmittelbar verbun­denen Magazinflügel 32 000 Quadratmeter Regalflächen vorge­sehen. Es werden etwa 8000 Quadratmeter Grundfläche bebaut. Der Archivbau liegt im Mittelpunkt von Wohnungsblöcken mit etwa 1500 Wohnungen, die nach der Eesamtbauplanung des Ee­neralbauinspektors von der GruppeWohnungsbau" der Deut­schen Arbeitsfront in diesem Jahre errichtet werden sollen. Da­mit wird nunmehr auch der Wohnungsbau im Südge­biet von Berlin begonnen werden, nachdem mit der Bebauung

Jaspar bildet das Kabinett

Brüssel, 12. Febr. König Leopold beauftragte Sonntagmittag den bekannte« katholischen Politiker Staatsmiuister Henri Iaspar mit der Neubildung der Regierung. Jaspar hatte be­reits mehrere Male das Amt des Ministerpräsidenten i«»e. Er »ahm den Auftrag an

Der Auftrag des Königs an Jaspar erging, nachdem der bis­herige Ministerpräsident Spaak am Samstagabend von feiner Aufgabe, eine Lösung der Affaire Marlens zu finden, entbnu- den worden war. Die Frage, wie die Streitigkeiten um Mar­tens beigelegt werden sollen, bleibt noch ungeklärt. I» unter­richteten flämischen Kreisen wird bestimmt damit gerechnet, daß die neue Regierung den flämischen Forderungen nach kultureller Autonomie entgegenkommen werde. Die vollständige Autonomie Flanderns auf kulturellem Gebiet solle gewährt werden. Ms ! weitereVefriedungsmaßnahme" wurde am Samstagabend der , Frontkämpfer Baron d'Anethan, der an dem ÄLberfaü auz Spaak beteiligt war, auf freien Fuß gesetzt.

Krieg in Katalonien ist beendet!"

Bilbao, 11. Febr. Der nationale Heeresbericht meldet in eindrucksvoller Kürze:

Die nationale» Truppen erreichten am Freitag alle Punkte an der französischen Grenze zwischen Puigcerda und Port Von. Der Krieg in Katalonien ist beendet.

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Aeöer 100660 Katalanier kehren zurück

Selbst rotePolizeipräsidenten" und Leibwache-Komman­danten melden sich

Bilbao, 11 . Febr. Bei dem französischen Erenzbahnhof Tour de Carol warten 46 000 ehemalige bolschewistische Milizen auf die Einreise nach Nationalspaniea. Weitere 58 000 Milizleute und Zivilflüchtlinge haben Gesuche eingereicht, um nach Nationalspa­nien zurückkehren zu dürfen. InIrun trafen am Freitag ins-

gegimi n Inge mrt 18 000 ehemaligen Soldaten ein, die in die iowjetspanische Abteilungen gepresst worden waren. Darunter befanden sich 800 Verwundete, die sofort vom Sanitätsdienst übernommen wurden.

In Jrun erwartere eine große Menschenmenge die Soldaten, die einen sehr ausgehungerten Eindruck machten. Wie groß im übrigen die Sehnsucht nach der Heimat bei manchen sowjetspawi­schen Funktionären ist bezw. wie hoffnungslos die Lage Va­lencias beurteilt wird, geht aus der Tatsache hervor, daß «r Sau Sebastian derPolizeipräsident" vou Barcelona, der so­genannte roteGeneral" Torres, sich den nationalspanischen Be­hörden gestellt hat! Selbst Eeomez, der Kommandant der bol­schewistischen Leibwache des Oberbonzen Azana, sowie fünf Mit­glieder der Leibwache haben sich in San Sebastian gestellt. Auch Oberst Varba, der einst zu den berühmten Verteidigern Teruels gehört hatte, aber trotzdem in Gefangenschaft geriet, wird zu­rückkehren. Er ist infolge der Folterqualen im Gefängnis von Barcelona erblindet

Neuen Kampfzielen entgegen

Die nationalen Truppen marschieren nun wieder nach Süden

Barcelona, 12. Febr. Nach der endgültigen Besetzung Kata­loniens ist das Gros der nationalen Truppen bereits wieder auf dem RückmarschausdemPyrenäengebiet begriffen. 2n endlosen Kolonnen marschieren sie nach Süden, neuen Kampfzielen entgegen.

In Nordtatalonien bleiben lediglich geringe Truppenkräfte zuruck, die dort vorläufig den Polizeidienst versehen und die Säuberung und Aufräumung des eroberten Gebietes vollenden. In den Grenzorten Puigcerda, Perthus und Port Bon herrscht regstes Leben. An allen GrenzüSergängen verschwinden die Far­ben Rotspaniens, die traditionsreiche Flagge Spaniens und das Wappen des neuen Spaniens nehmen ihre Stelle ein. Nach den furchtbarsten Entbehrungen, die Nordkatalonien durchmachen mußte, scheint es nun in einem einzigen Feiertag zu leben. Hilfs­züge des sozialen Hilfswerks der Falange verteilen Lebensmit­tel, die aus allen Teilen des nationalen Spaniens herrühre».

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Bei den Flüchtlingen an der Grenze

Paris, 12. Febr. Wie der Sonderberichterstatter des DRB. meldet, ist Perpigua» überfüllt mit Flüchtlingen aus Katato­nie». Ihre Bewachung wirft schwere Probleme auf, denn unter ihnen befinden sich rüele unerwünschte Elemente. Die Polizei veranstaltet täglich große Razzien. Der Schleichhandel steht in hoher Blüte. Die Rucksack-Bolschewisten geben sich alle Mühe, ihre gestohlenen Sachen an den Mann zu bringen. Reue Schreibmaschine« kan« man für 250 Franken (18 Mark) kaufen. Fernstecher, goldene Ähren und andere Wertgegenstände werde« zu Schleuderpreisen abgegeben. Die Kontrolle auf den Zufahrts­straße» ist jetzt wieder fthr streng. Neue Gebrauchsgegeustäude müssen verzollt werde».

Eime Million Peseten im Haadkofser

I» Perpigua» nahmen die französischen Behörden den frühe­re» Oberhanptling der rotspanische« Pioniertruppen, Nutz, fest, der das Schloß von Figueras in die Lust gesprengt hat. Er wurde im Besitz eines kleinen Handkoffers angetroffen, in dem sich eine Million Peseten «nd wertvolle Schmuckstücke und Leine Kunstgegenstände befanden, die er im Schloß von Figueras ge­stohlen hat. Ruiz war i« einem Kraftwagen nach Frankreich ge­kommen, der von einem rotspanischen Militärarzt gesteuert war, den die französische Polizei ebenfalls verhaftete. Auch eine An­zahl anderer rotfpanischer Flüchtlinge, die gestohlene Wertge­

genstände in ihrem Gepäck mit sich führten, wurden unter poli­zeilichen Gewahrsam gestellt.

Das Totenhaus bei Puigcerda

Der Befehlshaber der 63. nationakfpanffchen Division, Oberst­leutnant Ferrano, ftirach mit einem Vertreter desFigaro" über seine Eindrücke vom Vormarsch. Bier Kilometer vor Puig- cerda fanden wir ein Haus, so sagte Ferrano, das man allge­mein bereitsLa Easa de los Muertos", dasTotenhaus", nennt. Alle Räume im Erdgeschoß waren bis zur Schulterhöhe mit Leichen von 18- bis 20jährigen Männern angehäuft, die sämtlich von den Roten erschossen worden waren und Spuren grauenhafter Verstümmelung trugen. Einige dieser Männer hat­ten anscheinend kurz vor dem»e fliehen wollen, da die Köpfe dieser Leichen zum Fenster heraushingen. Abschließend erklärt der spanische Offizier:So schnell werden wir nicht vergehen, was d« frawzösische Volksfront für die Feinde unseres Spanien getan hat. Heute wollt ihr euch uus imsäher», aber es ist zu spät, zu spät!"

Wie die roten Bestien in Katalonien hausten

Burgos, 12. Febr. In dem befreiten Gerona wurde« auf Grund der Nachforschungen neue Einzelheiten der Greueltaten bekannt, die die Roten während ihrer Schreckensherrschaft vollführt hat­ten. In dem Ort San Felio de Buffaleu hatte rotes Gesindel den Ortsgeistlicheu einer furchtbaren Folterung unterworfen n»d ihn dann gezwungen, feine eigene Kirche in Brand zu setzen. Darauf wurde der Priester, der hierbei starke Brandwunden er litten hatte, an ein Auto gebunden und durch die Straßen ge­schleift. Schließlich wurde er von den roten Unmenschen mit Ben­zin übergossen und angezüudet.

In dem Keinen Ort Orrius ermordeten die roten Bau den mehr als 800 Manschen, die aus verschiedenen Teilen Kataloniens dorthin gebracht worden waren. Eine große Anzahl von Morden ist von den Roten auf der Burg von Figueras ver­übt worden, wo nach einstweiligen, vorsichtigen Schätzungen wäb rend der zweieinhalb Jahre des Sowjetterrors über IlM Men scheu in bestialischer Weise umgebracht worden sind.

Im Zusammenhang mit der Aufdeckung der roten Ereuelme thoden verdient das Bekanntwerden eines neuen teufli­schen Planes der Sowjets in Zentral-Rotspanien belon-