K. Seite Nr. 31
Nagolder TagSlatt »Der Gesellschafter"
Montag» den 6. Februar 1938
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Pobal-Neberraschung iu SMgart
Schlesien Wägt Württemberg vor 35 Mü Zuschauer« mtt 2:1 (0:1)
35 800 Zuschauer erlebten am Sonntag in der Stuttgarter Adols-Hitler-Kampfbahn «ine große Ueberraschung und — Enttäuschung. Württembergs Fußballmannschaft, die in letzter Zeit Sieg auf Sieg errang, wurde im Reichsbundpokal-Vorschlußrun- denspiel von Schlesien mit 2:1 (0:1) Toren verdient geschlagen! Die Schllesier stellten eine starke und kampffreudige Elf, die der diesmal sehr schwach spielenden württembergischen Mannschaft klar den Rang ablief und völlig zu Recht das Pokal-Endspiel erreichte. Württemberg hätte den Torgelegenheiten nach den Kampf wohl gewinnen können — eigentlich sogar gewinnen ; müssen —, aber ein Sieg hätte keine reine Freude bereitet, denn Schlesiens Mannschaftsleistung war bedeutend bester als die der Württemberg«!.
Erst in der SS. Mimte war der Führungstreffer für die überlege» spielenden Württembergs! fällig. Wenig später pfiff Schiedsrichter Mutter zur größten lleberraschung aller den Kampf zur Pause ab. Sechs Minuten zu früh! Was nun folgte, dürfte bisher wohl noch nicht in einem Fußballspiel passiert sein. Nach zehn Minute« Pause ließ Mutter den Kampf in der gleichen Aufstellung wieder aufnehmen und erst nachdem die sechs Minuten „nachgeholt" waren, wurden die Seiten gewechselt.
In der zweiten Halbzeit gewann der Kampf mehr und mehr an Spannung und Dramatik. Schlesiens Mannschaft, von der man schon in der ersten Halbzeit einen ausgezeichneten Eindruck gewonnen hatte, drückte aufs Tempo und verschärfte ihre Angriffe, ohne darüber die ausgezeichnete Abdeckung der Württem- derger zu vernachlässige«. Württembergs Elf war jetzt ebenfalls besser im Schwung und so kam ei» ausgeglichenes Spiel zustande, das in der 58. Minute für die Schwaben eine unerwartete Wendung nahm. Schlesien erzielte nämlich den Ausgleich und zwar durch den Linksaußen Renk, der durchbrach und unhaltbar einschoß. Württemberg riß nun das Kommando wieder für einige Zeit an sich, die vielen Torgelegenheiten, die dabei herausgearbeitet wurden, konnten jedoch nicht verwertet werden. In den letzten zehn Minuten legten die Schlesier einen Endspurt hin, der sich sehen lasten konnte. Angriff auf Angriff rollte auf das Tor der Württemberger, die nur noch gelegentlich Eegenvorstöße einleiten konnten. In der letzten Minute, als alles schon an eine Verlängerung glaubte, wurden dann Eifer und Kampffreudigkeit der Schlesier auf das schönste belohnt; der Halbrechte Scha- ietzki bekam plötzlich freistehend im Strafraum den Ball und Nichte diese Gelegenheit kalt und entschlossen aus. Württemberg mar durch einen Bombenschuß de» Schießers mtt 2:1 geschlagen!
F-b»att
vorschlah runde zum Reichsbund-Pokak
In Stuttgart: Württemberg — Schlesien 1:2 (Illg 2» München: Bayer» — Sachse» 2:1 (12)
Pflrchtfpiele der füdd. Ganliga
«San Laden:
Karlsruher FL — VfR. Mannheim 02 Freiburger FT. — EpVgg. Sandhosen 22 SV, Waldhof — Phönix Karlsruhe 2:1 1- FT. Pforzheim — DfB. Mühlburg 12 VfL. Reckara» — FL Offenburg 12.
!Sa» Bayer«:
2ahu Regensvurg — 1. FT. Nürnberg 72 bau Südwest:
Eintracht F rankfurt — SV. Wiesbaden IN)
Reichsbahn Rot-Weiß Frankfurt — FSV. Frankfurt 12 Borussia Neunkirche» — Kickers Ossenbach 32 FK. 04 Pirmase»» — Wormatia Worms 12 FL Saarbrücke» T8G. LI Ludwigshafe« 32
Freundschaftsspiele: Stuttgarter Kickers — VfL. Sindelfingen 4:8; Stuttgarter ET. — EpVgg. Vaihingen 2:2; SpVgg. Fürth ! egen VfB. Stuttg a rt 22 ; Neumeyer Nürnberg — Ulmer FL. St KL
Pflichtfpiele der württ. Bezirksklasse
Unterland: VfR. Heilbron»— SpVgg. Renningen 2:1; SpVgg. 'udwigsburg — M. Kornwestheim OL; FV. Backnang — Heil- 1
W LIM! W U gM
Sine heitere Geschichte um Liebe und Jagd iu und um München von Hans Wagner
Urbeberrechtsschutz durch Verlagsanstalt Mans, Regensvurg.
17. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)
„Ich Hab ihn getroffen, den Bock, aber er ist fort." Ganz aufgeregt sprach er und zitterte ein wenig. Das Hannerl sah darin die äußeren Erscheinungen der Jagdleidenschaft, aber der Karl wußte es besser und schwieg.
„Also suach i halt nach," meinte er dann. „Wo hat er denn g'ftanden, der Bock, wia's g'schossen Ham?"
„Erad gegenüber der Kanzel, an der einzelnen alten Eiche."
„I suach nach, wollens mir an Hund geben, Fräulein Huber? Selber wollens mit? Js aa recht. Kommens halt."
Sie machten sich auf den Weg. Das Hannerl sah von der Seite her dem Jäger ins Gesicht und erschrak. Ganz betroffen fragte sie:
„Ja, wie schaun Sie denn aus? Grad fürchten könnt man sich vor Ihnen."
„Weil ma an dera Oachn überhaupts koan Bock net schiaßn kann! Möcht schon wissen, was der saubere Herr Doktor g'schossen hat. Hoffentlich hat er koa alts Weib troffen!"
Bis zur alten Eiche war es nicht weit. Der Jäger suchte um sie herum nach dem Anschuß. Doch kein Schweiß, keine Abdrücke flüchtigen Wildes waren am Boden zu erkennen.
„Gebens mir «mal d' Hedi her. So. Da schau, Hedi, suach schön!"
Die Hedi fand an der neuen Uebung Interests. Es ^ schmeckte da unter der alten Eiche genau so wie damals, ! als sie ihren ersten Hasen hetzte. So stocherte sie denn mit ! der Nase neugierig auf dem Boden herum.
„Sehns nur grad, der Hund find't. So is recht, met - Hunderl, immer suach schön. — Aber Schweiß zoagt er koan, dös is a schlimms Zeichen. Auweh, in d' Dickung wills eini, o Hedi. Muaß i's schon schnallen."
> dronner »pVgg. OL; SpVgg. Asperg — VfB. Sontheim 0:2; Knorr Heilbroun — FV. Neckargartach 0:3.
Zollern: FEes. Hechingen — VfB. Kirchheim 0:1; SpV. Enin- i gen — Sportfr, Tübingen ausgef.; FV. Nürtingen — FV. Plo- . chingeu 3:1; SpVgg. Tübingen — Sportfr. Eßlingen 2:0. i Schwarzwald: SpVgg. Frendenstadt — SC. Schwenningen 3:2; ! FV. Ebingen — FL. Tailfingen 3:5; SpV. Spaichingen gegen i SpVgg. Schramberg 2:4; VfR. Schwenningen — FC. Mengen ! 3:0; FV. Tuttlingen — SpVgg. Trossingen 1:1; TSV. Aistaig : gegen SpVgg. Oberndorf 3:1.
! Alb: SpV. Göppingen — FV. Geislingen ausgef.; FC. Ilhin- ! gen — VfL- Heidenheim 3:2; TSV. Mergelstetten — VfR. Aalen , 1:1; Olympia Laupheim — Luftwaffe Göppingen 2:0.
Pflichtspieke der badischen Bezirksklasse
Staffel 1: Phönix Mannheim — FC. Brühl 3:0; Neuluß- heim — Feudenheim 7:1; Käfertal — Viernheim 1:1; Ilvesheim — Friedrichsfeld S:K; 07 Mannheim — Hockenheim 4:0; Weinheim — Hockenheim 4:0.
Staffel 2 : Kirchheim — Union Heidelberg 2:0; Neckarhause« gegen 05 Heidelberg 22; Plankstadt' — Rohrbach 4:2; Wies- loch — Limbach 0:0.
Staffel Z: VST. Pforzheim — VfR. Pforzheim 2:1; Grötzin- gen — Dillweißenstein 3:0; Frankenia Karlsruhe — FE. Blankenloch 5:2; Phönix Würm — FC. llnterreichenbach 3:1.
Staffel 4: Durlach — Aue-Durmersheim 4:1; Ettlingen gegen Rüppurr 0:2; EpVgg. Baden-Baden — FV. Beiertheim 1:2; Kuppenheim — FV. Rastatt 2:2; Daxlanden — Weingarten 0:0; Neureut — Germania Durlach 2:1.
Staffel 5: Achern — Eutach 5:0, Elgersweier — Kehl 1:4; Waldkirch — Jahn Offenburg 4:1; Lahr — Endingen 9:4.
Staffel K: Rheinfelden — SC. Freiburg 3:0; Schopfheim gegen Weil 02; Sportfr. Freiburg — Fahrnau ausgef.
Staffel 7: FT. Konstanz — VfR. Konstanz 0:0; Eottmadinge» gegen 08 Dillingen 1:7; Douaueschmgen — Singen 0:2; Mönch- Wetter --- Stockach 8:1.
TD. Alieuftadl vor der Meisterschaft
Unaufhaltsam steuert der TV. Altenstädt auf die württemver» gische Handballmeisterschaft zu. Die Altenstadter gewannen das schwere Spiel beim TSV. Süßen sicher mit 0.5 (3:3) und brauchen nun nur noch drei Punkte zur Meisterschaft. Der Spottverein Urach hingegen hatte große Mühe, um gegen die Turugesell- schaft Stuttgart mit 5:4 (3:1) die Oberhand z« behalten. Die beiden Tabellenletzte« KSL Zuffenhausen und Turngemeindr Schwenningen mußten neue Niederlagen hinnehmen, so daß also auch am Ende der Tabelle alle» so gut wie geklärt ist. Die Stuttgarter Kickers besiegten den KSD. Zuffenhausen mit 13:8 »ud der Eßlinger TSL fertigte die TGem. Schwenningen mtt 10:0 (5 2) ab. 2a der Tabelle führt nun TL Altenstadt mit 282 Punkte» vor Urach 22:S »ud Stuttgarter Kicker» mit 16:8. TGem. Schwenningen mit 5:23 und KSD. Zuffeuhauje» mtt 3:B Punkten bilde» den Beschluß der Tabelle.
Handball Punktespiele der Ganliga
TSV. Süßen — TV. Altenstadt 52 (32)
Stuttgarter Kickers — KSL Zuffenhausen 182 (8:4) Sportverein Urach — TEes. Stuttgart 5:4 (32)
Eßlinger TSV. — TGem. Schwenningen 102 (5:0)
Punktespiele der Bezirksklasse
Neckar: FV. Zuffenhausen — TD. Oßweil 1L:6; VfL. Stammheim — TV. Marbach 32.
Eeorgii: SpGem. Fellbach — SpGem. ff Stuttgart 52; TB. Cannstatt - PSV. Stuttgart 721; TBd. Eßlingen — TV. Ober- eßlinge» 12:4; TBd. Tannstatt — Stuttgarter TV. 1520.
Zoller«: TV. Onstmettingen — TGem. Tübingen 72.
Hohenstaufen: Tschft. Göppingen — TL Wetter 5:3; TL Heininge« — TGem. Gmünd 92.
WiiriMbergiskhe MgerMlsterWY
Gruppe 1: KV. 95 Stuttgart — SN. Ebersbach 4L; ASV. Tuttlingen — ASV. Wange» 62; TB. Bad Tannstatt — KV. Untertürkheim 2:5; KV. Zuffenhausen — SV. Göppingen 3:4.
Gruppe 2: TSV. Botnang — ASV. Feuerbach 4:3; Stutt- gardia Stuttgart — Köuigsbron» 3:4; TSV. Heideuheim gegen TSV. Münster 2:5.
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VfL. Stammhelm — SpGem. Fellbach 2:5; RTSL Korn- , «estheim -- LTSV. Ehlingen 4L
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Kleines Sportallerlei
! Dentscher Sieg im Preis des Führer». Das Berliner Nett» und Fahrturnier in der Deutschlandhalle erreichte am Samstag mit der Entscheidung des Preises der Nationen um den Ehren- ! preis des Führers seinen Höhepunkt. Mit 18 Fehlern siegt« Deutschland mit der aus Alchimist (Major Momm), Tora (Rittmeister H. Haffe), Baron (Rittmeister Brinkmann) und Artur (Oberleutnant M. Huck) bestehenden Mannschaft vor Italien (24)4 Fehler), Pole« (25)4 Fehler), Frankreich (40), Belgien (56)4) und Schweden (131)4). 2« der Einzelwertung teilten sich Major Momm und Major Filippoui-Äalie« mit nur je einem halben Fehler den Sieg. Eeneralfeldmarschall Göring überreichte die Siegerpreis« und begrüßte alle Mannschafte«.
Herbert Lenpsld wieder Ekimarethon-Meiste«. Z» einem u» erhört harten Echlußkampf entwickelte sich in Ob « rhof bei den Deutschen und Wehrmachts-Skimeisterschaften am Eamstag der 50-Kilometer-Dauerlauf, der mit Recht den Name» »Ekimara- thon" trägt. Der Meister von 1936 und 1937, Herbett Le » pold (Breslau) setzte «ach einem gut «ingeteilten Renne« auf de« letzte» zehn Kilometer» sei»» größeren Reserve« ei» »nd siegte in der ansgezeichnete» Zeit von 3:08,29 Stunden.
Lei de» Deutsche» Skimeisterfcheftea i» Oberhof holte sich am Sonntag vormittag die Mannschaft der ff-Sportgemeinschaft München den Sieg in der viermal-10-Kilometer-Staffel. Die Münchener siegten mit den Läufern Haberle, Pesentheimrr, Sei- bold und Bogner in einer Laufzeit von 3:17,21 Stunden vor de» Junkern der Ordensburg Sonthofen (3:17,46 Stunden) und dem Pionier-Bataillon 54 (3:22,17 Stünden). Großes Pech hatten dir Reichenhaller Gebirgsjäger, die mtt unaufholbarem Vorsprung in Führung lagen, als derv irrte Läufer Zängel bei einem Sturz beide Ski brach und aufgebe« mutzte, so daß die tapfer gelaufene Mannschaft um den verdienten Sieg kam. 2m Spezialsprunglauf am Sonntag mittag auf der Hindenburg-Schanze er- kämpfte sich Bradl-Salzburg den Sieg mit Note 227,L vor dem deutschen Sprunglaufmeister Oberjäger Franz Haselberger, der 2212 erreichte. Haus Marr-Oberhof belegte de» dritte« Platz. Joseph Bradl stand mit 67 Meter de« weitesten Sprng. Die Sprünge der Erstplazierte» waren: Bradl 62 und 67 Meter, Haselberger 59 und 64 Meter, Man 59 »nd 61 Meter. 20 000 Zuschauer wohnten dem Sprunglauf am Sonntag bei.
Die Europameisterschaft i« Eisknnstlanfen für Paare wurde am Samstag in Zakopane entschieden. Das deutsche Weltmeisterpaar Herber-Baier war einmal mehr klar überlegen «nd mit Platzziffer 5 und 78,7 Punkten verteidigten Herber-Baier ihren Titel mit Erfolg. Die Geschwister Paufin (Wien) «nd die Verrinn Koch-Noack belegten die folgende« Plätze vor d«m ungarischen Paar Lasch-Rottn-Bacza.
Bei Leu Spiele« zur Eishockey-Weltmeisterschaft nmßte Deutschland am zweiten Tag eine Niederlage hinnehmen. I» Basel gewann vor 4000 Zuschauern Amerika gegen Deutschland mit 4:0 (0:0, 2:0, 2:0). Die übrige« Ergebnisse de» Samstags waren: Polen — Holland 9:0 (2:0, 3:0, 4:0), Italien — Finnland 52 (12, 12. 3:2). Tschechoslowakei — Lettland 92 (32. 3:0, 32). Schweiz — Jugoslawien 23:0 (72, 72» 0:0), »nd England gegen Belgien 3:1 (0:0, 0:1, 32).
Weimer-Tettikte (Stuttgart-Münster) gewannen am Eamstag abend das 100-Kilometer-Mannschaftsrennen in der Stuttgarter Stadthalle mit Punktvorsprung vor den gleichauf liegende» Mannschaften Eiliberti-Bouchard (Italien-Frankreich) und Kors» meier-Siebelhoff (Dortmund). Die Fahrzeit betrug 2:14,22 Stunden. Mit zwei Runde« Rückstand belegten Plappert-Schild (Stuttgart-Ehemnitz) Len vierten Platz. Das Ausscheidungsrennen für Amateure gewann der Stuttgarter Keilbach vor Kimmig, Kurz und Renz.
Zahlung in Naturalien
„Wieviel verdienst du eigentlich?" fragte ein Freund den Bürolehrling des berühmten Anwaltes.
„Sechstausend Franken im Jahr. Zehn Franken die Woche in bar. den Rest in Gestalt von Ratschlägen."
! Aus einer Gerichtsverhandlung: „Schließlich warf ich ihm ein Buch an den Kopf — aber er lächelte nur — woraus ich schließen mußte, daß jeder geistige Einfluß auf ihn ohne Wirkung sein mußte>"
Kaum vom Riemen befreit, fauste die Hündin in das wild verwachsene junge Holz hinein. Brechen von Zweigen kannte man hören. Dann gab die Hündin Hals, erst leis und aufgeregt, dann tiefer, dunkel und bös.
„Hörens, dös is Standlaut. Euat machts dös, d' Hedi. Nanu, jetzt kommts wieda außa. Was wär denn dös?"
Und wirklich arbeitete sich die Hedi heraus, unh was wars, was sie im Fang daher schleppte? Ein Has wars. Stolz trug ihn die Hedi ihrem Frauerl zu.
„A Has? Ja wia kommt denn der Hund zu an Hasen? Aha! Da schauns her, da sitzt der Schuß. Hat dös Rindviech an Hafen g'fchofsen statt an Bock. So ebbs Hab i aa no nia net erlebt. Und a trächtige Häsin is's aa no. Höllsakra, der kann sich auf ebbs g'sreun, der Patzer, der elendige!"
Kreidebleich wurde unser Hannerl. Eine Häsin zu schießen, noch dazu eine, die ihre Kleinen im Leibe trug! Und sie mit einem Bock verwechseln! Das mußte ja ein schöner Jäger sein! Wenn das nur der Papa wüßte» der müßte sein Idealbild arg korrigieren.
Der Jäger steckte die Beute des Assessors verdrießlich in den Rucksack. Auf dem Heimweg zur Hütte, den sie schweigend antraten, stießen sie auf den Bernd mitsamt seiner Hilde.
„Was hat denn mein Freund geschossen?" wollte er sofort wissen, denn er hatte den Schuß ebenfalls gehört.
„A trächtige Häsin hat er g'schossen, der Depp... Verzeihung... der Herr Doktor, und g'moant hat er, 's wär a Böckerl."
„So eine Schweinerei!" fluchte der ,Jagdherr', ohne dabei aus die zarten Gemüter der Damen Rücksicht zu nehmen, „na, der kriagt in meiner Jagd kein Gewehr mehr in die Hand!"
„In meiner aa net," pflichtete ihm der Karl in Gedanken bei. Dann fragte er laut:
„Derfat i vielleicht jetzt an Fräulein Huber aa «mal d'Füchs zeigen?"
„Wenn Sie sie sehen wollen, gnädiges Fräulein, führt Sie der Neubauer hin." Das Hannerl nickte.
„Hats Eahna denn g'sallen am Fuchsbau?" wandte sich jetzt der Jäger mit einer fast scheinheiligen Miene an die Hilde.
„Ach," tat die diplomatisch, „soo schön wars schon."
„Also schaun mir halt aa hin, vielleicht g'fallts Eahna aa so guat," meinte der Jäger zum Hannerl und lud sie durch einen Wink mit der Hand ein, ihm zu folgen.
Bald standen sie vor dem Fuchsbau, den dichtes, hohes Gestrüpp auf allen Seiten umgab, so recht geeignet, unerfahrene junge Füchslein vor jeder Entdeckung zu verbergen. Die Hedi schnupperte an der Einfahrt herum und schob den Windfang in die Röhre, ihr Interesse ließ jedoch schnell nach. Das Hannerl erkannte nichts als das Ende eines unterirdischen Ganges in der Erde, darüber und auch über die Gleichgültigkeit der Hedi war sie enttäuscht. „Und ich Hab immer geglaubt, vor so einem Vau liegen Hasen und Hendln, die die Alten für die Jungen heimtragen, herum oder wenigstens die Knochen. Aber hier ist ja alles ganz leer."
„Da hams schon recht. Aber dös is nur so an an Bau, wo Fuchs drinnat san."
„Was? Der Bau ist gar nicht bewohnt?"
„Naa, schon seit a paar Jahren nimmer."
„Aber warum sind dann die beiden vorhin hierher gegangen? Was sollen sie denn anderes gewollt haben, als die Füchse zu beobachten? Und was hat meiner Freundin so gut gefallen, wenn der Bau überhaupt keinen einzigen Fuchs beherbergt?"
„I könnts mir schon denken."
„Was denn?"
„Derf i's Eahna zeigen?"
„Ja, zeigen Sie es mir."
„Wenn Sie's durchaus zeigt Ham wolln..
„Warum wollen Sie es mir denn nicht zeigen?"
„Da zeig i's halt auf Jhran ausdrücklichen
Wunsch hin. Also passens auf. So hams dö zwoa g'macht..." und dabei zog der Jäger das Hannerl geschwind an sich und gab ihr ein Busserl auf den roten Mund.
(Fortsetzung folgt.)