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Nr. 29

Freitag, äen 3. Februar 1939

113. Jahrgang

Weiter gehts nimmer! Präsident Roosevelt verlegt die Grenze Amerikas an den Rhein. Er will sie nach seinen eigenen Worten vor dem Militärausschuß des Senats auf den französischen Schlachtfeldern des Weltkrieges in einer kommenden Auseinandersetzung verteidigen. Diese an An­maßung kaum zu überbietende Absicht äußerte Roosevelt nur wenige Stunden nach den in aller Welt niit Zustim­mung aufgenommenen Friedenserklärungen Adolf Hitlers. Er hat damit einen abermaligne Anschlag auf den Weltfrieden verübt und sich damit selbst zunr eigent­lichen Weltfriedensstörer gestempelt. Die verhängnisvollen Folgen seiner hetzerischen Erklärungen lassen sich zwar ge­genwärtig noch nicht übersehen. Allein es sollte nicht wun­dern, wenn sie einen neuen Sturm in der eben beruhigten weltpolitischen Atmosphäre entfachten und das Vertrauen m den friedlichen Gang der Zukunft in der gleichen Weise untergrüben und erschütteren wie im Herbst vorigen Jah­res. Damals waren es ebenfalls Präsident Roosevelt und seine jüdischen Mitarbeiter und Freunde, die die Friedens­atmosphäre von München abbauten und die deutsche Ju­dengesetzgebung zum Vorwand für eine unglaubliche Deut- »chenhetze nahmen, durch die die Welt allmählich in einen Zustand der Erregung geriet, den erst die klaren und ent­schlossenen Worte Adolf Hitlers vor dem großdeutschen Reichstag beschwichtigen konnten.

Wie Roosevelt im November seinen Torpedo auf München abschoß, so zielt er jetzt aufdieFriedens- rede des Führers und die Friedenshoffnungen und Bemühungen, die sich im Anschluß an Adolf Hitlers Worte in fast allen Staaten der Welt so erfolgversprechend be­merkbar machten. Wußte der amerikanische Präsident wirk­lich keine bessere Antwort auf die loyalen und warmen Worte, die der Führer durch den Aether an das amerikani­sche Volk richtete? Nennt er es staatsmännischen Weitblick, wenn er auf die Versicherung des Führers über die fried­lichen Absichten des deutschen Volkes und der deutschen Re­gierung gegenüber den Vereinigten Staaten, auf die Wün­sche nach Wiederherstellung freundschaftlicher Zusammen­arbeit und guter Beziehungen mit der Ankündigung ant­wortet, er werde bei einem Konflikt in Europa die Demo­kratien im Stile Wilsons mit Waffen jeder Art versorgen und stärken? Die offensichtliche Abkehr Roosevelts von der bisherigen amerikanischen Neu­tralitätspolitik kann garnicht anders gewertet wer­den denn als Aufhetzung der Völker gegeneinan­der, durch die Washington hofft, Geschäftezu machen. Sie ist geradezu eine Aufforderung an die Demokratien, sich nicht mehr weiter um den europäischen Ausgleich zu be­mühen, sondern mit amerikanischer Rückendeckung getrost den ideologischen Kampf aufzunehmen und sich für die Ge­schäftsinteressen amerikanischer Kapitalisten ein weiteres Mal auf den europäischen Schlachtfeldern zu verbluten.

Man spricht so viel von der Vergeßlichkeit und llnbelehr- barkeit der Menschen. Nirgends hat sich diese Erfahrung besser bestätigt als gegenwärtig in den Vereinigten Staa­ten. Alles was das amerikanische Volk an Enttäuschungen und Belehrungen im Gefolge der Wilsonschen Kriegs- und Friedenspolitik erfahren hat, scheint vergessen. Für die vermehrten Rüstungsgewinne amerikanischer Konzerne sol­len wie 1917 und 1918 erneut amerikanische Soldaten auf

London, 2. Febr. Im September >938 hatte die deutsche Ne­gierung der Regierung Seiner Majestät im Vereinigten König­reich ihre Absicht mitgeteilt, gewisse ihr auf Grund der deutsch­englischen Flottenabkommen vom 18. Juni 1935 und 17. Juli 1937 zustshenden Rechte auszuüben Am 3V. Dezember 1938 fanden in Berlin freundschaftliche Be­sprechungen über gewisse Fragen statt, die sich aus der Inan­spruchnahme dieser Rechte der deutschen Regierung ergeben. Die deutsche Regierung sagte damals zu, der britischen Regierung eine schriftliche Mitteilung zuzuleiten. Am 18. Januar d. I. hat die deutsche Regierung der britischen Regierung diese schrift­liche Mitteilung über ihre in der vorerwähnten Bespre­chung dargelegten Absichten zugestellt. Danach wird Deutschland seine Unterseebootstonnage dis zur Parität mit der der Mitglieder des britischen Reiches ausbauen, ««gefangen im Jahre 1939 bis zur Erreichung der vertraglichen Grenze. Ferner ioiA> Deutschland die beiden derzeit in Bau befindlichen 10 000- Tonnen-KreuzerK" undL" derartig bestücken, daß sie aus Kreuzern der Unterklasse 6 zu Kreuzern der Unterklasse -V wer­den. Hiermit übt Deutschland ein ihm vertraglich zugesichertes Recht aus.

Die Freundschaft Deutschland Italien

Tagesbefehl der Faschistischen Partei

Rom, 2. Febr. Die vom Parteisekretär Starace am 16. Grün­dungstage der Miliz in Rom abgehaltene Tagung der Gau­leiter bat im Beisein der Mitglieder des Parteidirektoriums

Frankreichs Schlachtfeldern und in den Fluten des Atlan­tischen Ozeans ihr Leben lassen. Denn darüber dürfte Prä­sident Roosevelt wohl nicht im Zweifel sein, daß bei einem derartigen Krieg an der Seite der Demokratien die ameri­kanische Unterstützung mit Waffen und Munition die Ver­einigten Staaten ebenso rasch und zwangsläufig zu einer aktiven Teilnahme veranlassen würde wie 1917. Wie die Völker, auch die gesund denkenden Amerikaner, allerdings xnnen zweiten Krieg im Interesse des internationalen Finanzkapitals und damit im Interesse jüdischer Bankiers und bolschewistischer Revolutionäre beantworten werden, das hat noch vor wenigen Tagen AdolfHitlerin dem historischen Satze prophezeit:Wenn es dem internationa­len Finanzjudentum in- und außerhalb Europas gelingen sollte, die Völker noch einmal in einen Weltkrieg zu stürzen, dann wird das Ergebnis nicht die Bolschewisierung der Erde und damit der Sieg des Judentums sein, sondern sie Vernichtung der jüdischen Rasse in En­ron a,"

Neuqork, 2. Febr. Roosevelt, der Präsident der Bereinigten Staaten von Amerika, hat in einer vertraulichen Sitzung des Militärausschusses des Senats Ausführungen gemacht, die selbst in Amerika als höchst sensationell empfunden werden. Es ging in dieser Aussprache vor dem Militärausschuß um die ! Kritik, die in weitesten Kreisen der amerikanischen Oefsentlich- ! keit an der Regierung wegen der Preisgabe militärischer Ge» s

Heimnisse an Frankreich geübt wird Roosevelts Erklärungen gin­gen über die Zurückweisungen dieser Kritik weit hinaus, wenn, das, was rn den amerikanischen Zeitungen über die Beratungen vor dem Militärausschuß veröffentlicht wird, den Tatsachen ent­spricht. Nach der Darstellung der Blätter entwickelte Roosevelt vor dem Ausschuß in großen Zügen die Grundsätze der ameri­kanischen Außenpolitik. Dabei soll er erklärt habe«, die Ver­einigten Staaten von Amerika sollte» bereit fei«, England und Frankreich im Falle eines Krieges jede nur mögliche Unter­stützung zu gewähren.

Nach dem Bericht der republikanischenHerald Tribüne" ge­wannen die Mitglieder des Ausschusses den Eindruck, daß nicht , nur eine endgültige Verständigung zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und den europäischen Demokratien erfolgt sei, sondern bereits positive Verpflichtungen Amerikas oorliegcn. Roosevelts einzige Einschränkung der Bereitwilligkeit, gegen die Berlin-Rom-Tokio-Achse Kriegshilfe z» leisten, sei der Hinweis auf die Tatsache gewesen, daß für diese Hilfe gezahlt werden müsse.

Auf die verständliche Frage eines Senators, wie sich ein sol­ches Versprechen für Kriegshilfe mit der Neutralitäts­politik der Vereingten Staaten vereinbaren lasse, erwiderte Präsiderrt Roosevelt:Wir werden die Brücke überschreiten, so­bald sie erreicht wird." Roosevelt malte in dieser Aussprache vor dem Ausschuß die augenblickliche internationale Lage in den düstersten Farben und verflieg sich schließlich zu der Behauptung, daß Südamerika und Nordamerika die nächsten Angriffsziele der autoritären Länder sein würden, wenn es ihnen

und der Parteiinspektoreil mit stürmischem Beifall einen Tages­befehl zum sechsten Jahrestag der Machtergrei» sung durch Adolf Hitler angenommen. In dem Befehl wird denBraunhemden, der starken und entschlossenen Vorhut des neuerstandenen deutschen Volkes, der aufrichtige und be- -geisterte Gruß entboten". Ferner wird betont, daßdie tiefe und bewußte Freundschaft der beiden großen Nationen, über­reich an Ruhmestaten aus der Vergangenheit und in der Ge­genwart, stark in den Waffen und im Geistesleben und solida­risch in der Kraft der Achse Rom Berlin, eine unfehlbare Sicherheit für den Triumph des von den beiden Führern ge­wollten neuen Europas bildet."

Der Ehrentag der faschistischen Miliz verlief nicht nur unter größtem Miterlcben des italienischen Volkes, soirdern auch unter besonderer Anteilnahme der SA. Als der Duce den Stabschef der SA., Lutze, mit besonderer Herzlichkeit am Denkmal des Sieges begrüßte, da hieß er in ihm den Mann willkommen, der jetzt iin Auftrag seines Führes die Wehrwilligkeit und Wehrtllchtigkeit des deutschen Volkes zu einer bisher nie ge­ahnten Höhe bringen wird. Als dann eineinhalb Stunden lang die Regimenter der Sturmsoldaten der faschistischen Revolution vor dem Duce und dem Stabschef der SA. vorbeimarschierten, da war es gewiß, daß in ihnen der gleiche Geist, die selbe Kraft und dasselbe Ziel wach sind, wie in den Braunhemden Adolf Hitlers. Die nächsten Tage des Aufenhaltes des Stabschefs Lutze in Italien werden die Parallelität und die Ecmeinsai keit der beiden befreundeten Kampfverbände der Miliz und der SA. noch mebr unterstreichen.

Das Wort von der amerikanischen Grenze am Rhein dürfte ohne Zweifel viel böses Blut in den Vereinigten Staaten machen und den Pankees die Augen über die Ge­fahr öffnen, die ihnen bei einer dritten Präsidentschaft Roosevelts droht, «schließlich muß sich ja jeder einsichtige Mensch in den Vereinigten Staaten fragen, weshalb die Grenze dieses kontinentalen Reiches ausgerechnet an einem kleinen Flusse im kleinen Europa siegen solle. Mit dem glei­chen Rechte könnte Deutschland schließlich zur Ncichshaupt- stadt die amerikanische Bundeshauptstadt Washington er­klären. Zum Glück für den Weltfrieden streben in Frank­reich und England aber nicht nur wie in Amerika die Völ­ker nach einer Verminderung der Kriegsgefahren, sondern auch die Regierungen und die Regierungsoderhäupter. In London und Paris weiß man ebenso gut wie in Berlin und Rom, daß der Weltkrieg sinn- und zwecklos gewesen ist, daß kein europäischer Staat im eigentlichen Sinn als Sieger aus ihm hervorging, vielmehr Europas Völker sich vier Jahr lang zerfleischten, damit außereuropäische Staa­ten die Stellung eroberten, die bisher etwa Großbritan­nien oder Deutschland in der Welt einnahmen. An dieser Einsicht und dem gesunden Instinkt auch des amerikanischen. Volkes werden die Kriegspläne Washingtons scheitern. Auf dieser Erkenntnis beruht auch der unerschütterliche ElauSe an den Frieden, zu dem sich Adolf Hitler bekannte.

gelungen sei, die europäischen Demokratien militärisch nieder» zuzwingen.

*

Dazu schreibt der Deutsche Dienst: Die Aeußerungen des gegen­wärtigen Präsidenten der Vereinigten Staaten vor dem Militär­ausschuß des Senats sind das Erstaunlichste, was seit langem von einem verantwortlichen amerikanischen Staasmann gesagt worden ist. Man kann sie nur dahin auslegen, daß Roosevelt damit den Versuch machen will, den gewaltigen Eindruck der Rede des Führers in der gesamten Welt zu stören. Der Führer hat die jüdisch-internationale Kriegshetzerclique gebrandmarkt. Er hat die Hoffnung auf einen langen Frieden ausgesprochen. Fühlt Roosevelt sich dadurch persönlich getroffen und in seinen Plänen gestört?

In diesem Zusammenhang sind die Meldungen über die um­fangreichen Geschäfte, die an den internationalen Bör­sen in den letzten Tagen abgewickelt wurden, besonders auf­schlußreich. Die Tatsache, daß sich nach der Führer-Rede auch die Börsen beruhigt haben, scheint nicht allen Kreisen in die Rech­nung gepaßt haben, und vielleicht hofft man mit Hilfe einer neuen Hetze neue Geschäfte in Szene setzen zu können.

Gerade in diesen Tagen wird die amerikanische Oeffentlichkert davon in Kenntnis gesetzt, daß Frankreich 700 Kampf­flugzeuge allerneuest en Typs in Amerika auf­kaufte. Es soll sich um Modelle handeln, die noch nicht ein­mal der amerikanischen Armee zur Verwendung zugänglich ge­macht worden sind. Dieses Geschäft wurde mit Hilfe des ameri­kanischen Botschafters in Paris, Bullit, der nebenbei bemerk einer der intimsten Freunde Roosevelts ist und ein enger Ver­trauter von Lenin war, durchgeführt. Bullitt steckte sich hinter den Präsidenten, der seinerseits den Juden Morgenthau, seinen Finanzminister, hierfür mobilisierte Das Geschäft wurde gegen den Ratschlag des Chefs der amerikanischen Heeres- und Ma­rinleitung unter Druck vom Weißen Haus gemacht. Rur durch einen Zufall kam die Angelegenheit ans Tageslicht und droht gegenwärtig in Amerika zu einem Riesenskandal zu werden. Mil­lionen^ anständiger Amerikaner fordern eine Untersuchung vor der breiten Öffentlichkeit über die Vorgänge, die man, wenn sie nicht vom Weißen Haus inspiriert wären, als Landesverrat bezeichnen würde. In die Enge getrieben, versucht Roosevelt jetzt durch Sensationsmache die Aufmerksamkeit der ameri­kanischen Öffentlichkeit wieder einmal verzweifelt von sich ab­zulenken. Wenn Roosevelt, was einfach grotesk klingt, tatsäch­lich erklärt hat, daß Amerikas Grenzen in Frankreich liegen, so fragen wir das amerikanische Volk: Ist Roosevelt hier das Eben­bild des Professors Wilson aus dem Jahre 1917 oder des Pro­fessors Wilson aus dem Jahre 1919?

Hoover gegen Roofeoett

Der frühere Präsident der Bereinigten Staate» geiMt die Politik feines Amtsnachfolgers

Reuyork, 2. Febr. Der frühere Präsident der Vereinigte» Staaten, Hoover, beschuldigt in einer durch Rundfunk über das ganze Land verbreiteten Rede seinen Amtsnachfolger Roosevelt, eine Außenpolitik zu betreiben, die Amerika unweigerlich in de« Krieg hineinziehe.

Hoover wirft Roosevelt vor, daß er sich anmaßt, festzustellen, wer dir sogenannten Angreifer-Nationen sind. Er sagt:Sollen wir über Jahrhunderte alte Streitigkeiten zu Ge­richt sitzen, die begannen, lange bevor unsere Nation überhaupt geboren wurde? Eia großer Teil der Vereinigten Staaten von Amerika ist das Ergebnis von Angriffskriegen ebenso wie Teile des britischen oder französischen Weltreiches. Auf keinen Fall darf man Amerika mit einer solchen Aufgabe belasten. Jeder einzelne Fall ernster Verwicklung muß im Kongreß besprochen und von den Gefühlen unserer rassischen Herkunft getrennt werden."

Hoover weist in seiner Ansprache ferner darauf hin. daß die Politik Roosevelts, alle, aber auch alle Mittel an,»wenden, die nicht gerade Krieg bedeuten, eine unmittelbare Verletzung der

Ein Anschlag auf den Weltfrieden

Roosevelt blinzelt nach Kriegslorbeeren

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Der Ausbau der deutschen Kriegsmarine

Eine schriftliche Mitteilung an die britische Regierung

Geheimnisvolle Erklärungen Roosevelts