Naaolder Taftblatt »Der «efellschakter-

Montag, den 30. Januar 1938

4. Seite Nr. 25

Württemberg

Tag der deutschen Polizei-

Stuttgart, 29. Jan. Wo man am Samstag und Sonntag auch I immer seine Schritte hinlenken mochte, überall war irgend et- s was besonderes los, das den eiligen Schritt hemmte und zum i Verweilen einlud: ein Platzkonzert, eine Schießbude, eine Kin- l Lerbelustigung, zur Besichtigung aufgestellte Polizeifahrzeuge , und -Geräte, schließlich aber ganz besonders die Vorführung all dessen, was die einzelnen Sparten der Polizei zum Wohle j der Gesamtheit auf den verschiedensten Gebieten zu leisten ver- i mögen. Es wird nur wenige Volksgenossen geben, die bisher zu j überblicken vermochten, wie unendlich vielseitig der moderne Po- ! kizeibeamte eingesetzt werden kann. Am Samstag und Sonn- j tag aber ist die Polizei selbst vor die Oeffentlichkeit getreten und hat mit ihren Vorführungen Zeugnis abgelegt von ihrer > ebenso schweren wie zuverlässigen Arbeit im Dienste der Volks- ^ gemeinschaft. «

Aber nicht, um damit zu prahlen, haben sich unsere Polizei- ! beamten in der Oeffentlichkeit gezeigt, sondern um am Sam- § meltag der Deutschen Polizei für das Winterhilfswerk des deut­schen Volkes die Gebefreudigkeit der Volksgenossen noch beson- ! ders anzuregen. Daß ihnen das vollauf gelungen ist, beweist al- > lein schon der rasche Absatz der für Stuttgart vorgesehenen j 15V 000 Verkehrsabzeichen, die bereits am Samstagabend ver- > griffen waren. >

An dem Verkauf der Abzeichen und der Sammlung weiterer ! Gaben beteiligten sich an beiden Tagen mit bestem Erfolg auch z die führenden Persönlichkeiten aller polizeilichen Behörden und j der U, an ihrer Spitze Innenminister Dr. Schmid, ((-Gruppen- - sichrer Kaul und Polizeipräsident Generalmajor a. D. Echweinle. Eines reichen Besuchs erfreuten sich die Großveran- j staltungen in geschlossenen Räumen, von denen die Wassersport- j lichen Vorführungen im Schwimmbad Büchsenstraße, das Mu- : fikreiten in der Akademie-Reithalle und das WHW.-Großkon- ! zeit in der Stadthalle hervorzuheben sind. !

Hatten die Veranstaltungen des Sonntags eine Flaggenpa- ! rade und ein Großes Wecken eröffnet, so fand der Tag der Deut- ! scheu Polizei seinen würdigen Abschluß durch den Großen Za- l pfenstreich am Abend im Hofe des Neuen Schlaffes und dem ! Vorbeimarsch der Polizeiformationen mit Fackeln an Gauleiter ; Reichsüatthalter Murr. ^

Stuttgart, 29. Jan. (Tödlich überfahren.) Am ' Samstag früh wurde ein 27 Jahrs alter Mann, der in be- ! trunkenem Zustand auf der König-Karls-Vrücke in der , Fahrbahn ging, von einem Personenkraftwagen angefahren ! und so schwer verletzt, daß er kurz nach seiner lleberfüh- ! rung ins Krankenhaus starb. >

Zimmerexplosion. Am Freitagnachmrttag erfolgte i auf bisher noch nicht bekannte Weise in der Heumaden- ! ftraße in Hedelfingen eine Zimmerexplosion, bei der ein z zwölf Jahre alter Schüler an beiden Händen und am linken l Oberschenkel verletzt wurde. Der Eebäudeschaden ist bedeu- ! tend. !

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Hinrichtungen !

Stuttgart, 28. Jan. Die Justizpreffestelle Stuttgart teilt mit: i Am 28. Januar 1939 ist der am 26. März 1913 geborene Mi- j chael Krug aus Schifferstadt hingerichtet worden, der vom ! Sondergericht in Stuttgart wegen Rechtsfriedensbruchs in Tat- i einheit mit Totschlag zum Tode und außerdem wegen eines , Mordversuchs zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt worden ist. i Krug hat am 17. Juli 1938 in Stuttgart bei dem Versuch, eine , verheiratete Frau, mit der er ein Liebesverhältnis unterhalten > hatte, zu ermorden, einen Polizeibeamten, der in Ausübung sei- j nes Dienstes der Frau Hilfe bringen wollte, durch zwei Revolver- > schösse getötet. !

Am gleichen Tage ist der von dem Sondergericht in Stuttgart ^ wegen Mordes, versuchten Mordes und Verbrechens gegen das i Gesetz MM Schutze des Rechtsfriedens zum Tode und dauernden ^ Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilte Hausmeister > Karl Reißing aus Stuttgart hingerichtet worden. Reißing ! hatte im Dienstgebäude einer Behörde in Stuttgart einen Ps- lizeihauptwachtmeister erschossen und zwei ^-Männer zu er- ° schießen versucht. i

Ferner ist am 28. Januar 1939 der am 18. Februar 1914 ge­borene Joseph Laib hingenchtet worden, der durch Urteil des Sondergerichts in Stuttgart vom 11. Januar 1939 zum Tode verurteilt worden ist. Laib hat in Ulm eine Kraftdroschke für eine Fahrt nach einem anderen Ort gemietet, unterwegs den Fahrer überfallen, ihn durch einen Messerstich und Hiebe mit einem Schlagring verletzt und beraubt.

Der Tankrvarimörder geständig

Stuttgart, 28. Jan. Wie wir erfahren, hat der in den frühen Morgenstunden des Freitags unter dem Verdacht des Raubmor­des an dem Tankwart Traum verhaftete Raimund Herrmann nach der während des ganzen Tages durch Kriminalrat Koppen- HLfer geleiteten Vernehmung sin umfassendes Geständnis ab­gelegt.

Die Festnahme des Raimund Herrmann hat in Obertürkheim, wo er in der Südseestraße 28 im Etdgeschoß wohnt, großes Auf­sehen erregt. Herrmann ist Reisender und viel unterwegs. Er ist bereits zum zweitenmal verheiratet. Aus der erste» Ehe stam­men vier Kinder im Alter von 12 bis 18 Jahren; zwei Söhne dieser Ehe sollen sich in einer Erziehungsanstalt befinden. Herr­mann hatte sich wieder verheiratet und ist dann Vater von drei Knaben und einem Mädchen, Kinder im Alter von jebt andert­halb bis drei Jahren, geworden.

nsg. Stuttgart, 28. Jan. (Neuer Stabsleiter.) Auf Vorschlag von Eebietsführer Sundermann berief die Reichsjugendführung den Beauftragten für die HJ.-Heim- deschaffung, Oberbannführer Oskar Uhland, zum kom­missarischen Stabsleiter des Gebietes Württemberg (20) der HI. Gebietsführer Sundermann führte den neuen Stabsleiter anläßlich einer Bannführertagung in Schwäb. Hall in sein neues Amt ein. Oberbannführer Uhland zählt zu den ältesten Jugendführsrn der schwäbischen Hitler­jugend. Aufgewachsen ist der ehemaligen kommunistischen Hochburg Bissingen (Enz) trat er im März 1931 der natio­nalsozialistischen Bewegung bei. Im September 1931 grün­dete er die Ortsgruppe der NSDAP, in Bissingen. Im Frühjahr 1932 gründete Uhland die Hitlerjugend in seinem Hermatgeoiet und bekleidete bereits vor der Machtergreifung den Rang eines Unterbannführers. Nach der Machtergrei­fung wurde Oberbannführer Uhland als Führer des da­maligen Oberbannes III/20 in Heilbronn eingesetzt. Im Januar 1934 erfolgte seine Berufung als Organisations- Abteilungsleiter auf die Eebietsführung.

Reutlingen, 29. Jan. (Luftschutzhauptschule.) An der Venzstraße ist im Laufe der letzten Zeit die Reutlinger Lustschutzhauptschule fertiggestellt worden. Das für seine Zwecke vorbildlich eingerichtete Gebäude, das neben den Lehrsälen auch Büroräume für den NLV. enthält und zu dem auch ein Gerätehaus gehört, wurde am Sonntag seiner Bestimmung übergeben.

Tettnang, 28. Jan. (Brandstifter verhaftet.) Letzter Tage versuchte ein Bursche in Weißenau ein Gebäude in Brand zu stecken; er wurde aber dabei ertappt und fest- genommen. Bei dem Täter handelt es sich um einen in Meckenbeuren beschäftigten und aus Thüringen stammen­den Mann namens Paul Schneider. Bei der Untersuchung stellte sich heraus, daß der Bursche in den vergangenen Wochen in einem Nebengebäude in Bechlingen bei Tettnang und kurze Zeit vorher auch in einem Gebäude in Mecken­beuren Feuer gelegt hatte. Die Brände konnten glücklicher­weise jedesmal rechtzeitig entdeckt werden.

Giengen, Kr. Heidenheim, 29. Jan. (Schlachthof.) In der Beratung mit den Ratsherren gab Bürgermeister Ehrlinger einen Rückblick auf 1938, wobei auch für Giengen ein Fortschreiten auf allen Gebieten des örtlichen Lebens festgestellt wurde. Der Schuldenstand konnte um 54 000 RM. gesenkt und die Rücklagen haben jetzt eine Höhe von 200 000 RM. erreicht. Für das Jahr 1939 sind als vor­dringliche Aufgaben anzusehen der Vau eines Schlachtho­fes, die Errichtung einer EHW.-Mastanlage und die Fort­führung des Wohnungsbaues.

Nen-Ulm, 29. Jan. (Das zweite Opfer.) Der bei dem schweren Autounglück bei Gerlenhofen schwerverletzte Josef Mareis aus Weißenhorn ist jetzt im Neu-Ulmer Krankenhaus ebenfalls seinen schweren Verletzungen erle­gen. Das Unglück hat damit.zwei wertvolle Menschenleben dahingerafjt.

Bietigheim, 28. Jan. (K i n d v o n M o t o r r a d ü b e r- fahren.) Am Mittwoch nachmittag war hier auf der Kirchstraße das 9 Jahre alte Töchterchen des Weingärtners Friedrich Türk beim Ballspielen in ein Motorrad hinein­gelaufen und schwer verletzt worden. Am Donnerstag ist das Mädchen an den Folgen des Unfalls gestorben.

Neckarsulm, 28. Jan. (Erfroren aufgefunde n.) Am Freitag wurde in einem Graben an der Ecke Bleich- wiese-Mühlstraße der 78 Jahre alte Witwer David Klopfer tot aufgefunden. Klopfer scheint, wie die Ermittlungen er­gaben, bei dem Versuch, sein nordwestlich der Vleichwiese gelegenes Eigenheim aufzujuchen, in der vorhergehenden Nacht vom Weg abgekommsn und in den Graben gestürzt zu sein, aus dem er sichzumal er noch an den Folgen eines vor Jahren erlittenen Schlaganfalles litt mit eigenen Kräften nicht wieder herausarbeiten konnte. Zwar lagen Mund und Nase Klopfers frei, als man ihn auffand, aber die Kälte des Wassers in dem Graben hatte seinen Tod durch Erfrieren herbeigeführt.

Bodelshausen, Kr. Tübingen, 28. Jan. (Vom Heu­bode n g e f a l l e n.) Hier stürzte das 4 Jahre alte Söhn- chen des Bierbrauers Dionysius Egerter vom Heuboden und zog sich schwere Kopfverletzungen zu.

Gewohnheitsverbrecher unschädlich gemacht

Tübingen, 27. Jan. Der erst 23 Jahre alte Schönfeld aus Duisburg, der trotz seiner Jugend schon mehrfach straffällig ge­worden war, verlegte sein Tätigkeitsfeld vor einem halben Jahr nach Tübingen. Nicht nur, daß der gefährliche Verbrecher auf seinen nächtlichen Beutegängen fremdes Eigentum mitgchen hieß, er versuchte auch gegen Personen, zum größten Teil Dienst­mädchen, die er in ihrem Zimmer überraschte, tätlich zu wer­den. Vor vier Wochen konnte der gefährliche Bursche, der zum Schrecken Tübingens geworden war, verhaftet werden. Der An­geklagte wurde vom Gericht zu acht Jahren Zuchthaus und Si­cherungsverwahrung verurteilt. Außerdem wurden ihm die Ehrenrechte auf sechs Jahre aberkannt.

Tübingen, 29. Jan. (ZweiKinder verletzt.) In den späten Abendstunden des Freitag fuhr in der Beben­häuserstraße ein auswärtiges Lastauto von hinten auf ei­nen stehenden Lastkraftwagen auf und wurde dabei erheb­lich beschädigt. Zwei mitfahrende Kinder wurden so schwer verletzt, daß sie in die Chirurgische Klinik verbracht wer­den mußten.

Schwäb. Hall, 27. Jan. (Dreijähriger tödlich überfahren.) An der Kreuzung Haalplatz-Haalstraße lief plötzlich der dreijährige Junge des Metzgers Feuchter über die Straße und geriet unter einen schweren Lastwagen^ der die Haalstraße herunterführ. Für den Lenker des schwe­ren Fahrzeuges gab es keine Möglichkeit mehr, ein Unglück zu vermeiden. Der kleine Junge wurde überfahren und war sofort tot.

Crailsheim, 27. Jan. (Neue Kraftomnibus!!- n i e.) Ab 1. Februar 1939 wird, einem dringenden Bedürf­nis entsprechend, auf der Strecke CrailsheimKirchberg- Jagst eine neue Kraftomnibuslinie verkehren. Dadurch er­hält das bisher zu dem aufgehobenen Kreis Gerabronn zäh­lende Kilchberg eine bessere Verbindung zu seiner neuen Kreisstadt Crailsheim.

Altenmünster, Kr. Crailsheim, 27. Jan. (Ti ergu ei­le r bestraft.) Ein 29 Jahre aller Meller, der die ihm anvertrauten Kühe derart mißhandelt hatte, daß zwei von ihnen notgeschlachtet werden mußten, wurde zu zwei Mo­naten Gefängnis verurteilt.

Tuttlingen, 27. Jan. (95 Hasen für die Bedürf­tigen.) Die WHW.-Spende der Kreisjägerichaft, die am Sonntag im Rahmen eines feierlichen Aufmarsches der NSV. zur Verteilung an Bedürftige überreicht werden wird, beläuft sich auf 95 Hafen.

^ Gestorbene: Joh. Georg Armbruster, Metzger und Gastwirt.

i 67 I., Bondorf / Wilh. Egeler, 42 I., Kuppingen.

I Druck und Verlag desGesellschafters": G. W. Zaiser, Inhaber

! Karl Zaiser ; Verantwortlicher Schriftleiter: Fritz Schlang :

Anzeigerleiter: Karl Zaiser: sämtliche in Nagold.

! Zurzeit ist Preisliste Nr. 7 gültig.

I D.A. XIl. 38: über 2850.

^ Unsere heutige Nummer umfaßt 8 Seite».

Nord ». 81 .

Die Prüfung um Aufnahme in Klasse 1 für Schüler(innen) der 4. oder einer höheren Volksschulklasie findet am 24. Febr. statt und wird von vorm. 8 Uhr ab im Saal VIII des neuen Schvlhauses durchgesührt.

Mündliche oder schriftliche Anmeldungen mögen unter Vor­lage eines Geburtsscheines bis 18. Februar an die Oberschule Horb a. N. gerichtet werden.

248 Pfeuffer.

Nagold, den 28. Januar 1939.

Danksagung

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, die wir beim Hinscheiden meiner lieben Gattin und unserer güten Mutter

Paula KSuSler

erfahren durften, insbesondere für die trost­reichen Worte des Hochw. Herrn Stadlpfarrers, den Grabgesang der Schulkinder und die zahl­reiche Begleitung zur letzten Ruhestätte sagen innigen Dank

die trauernden Hinterbliebenen.

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