3. Seite Nr. 21
Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter-
Samstag, de« 28. Januar 1939
schau als rotlaufkrank beanstandet. Ein früher in A. ansässiger Metzger zerlegte das Schwein und legte es in den Lack. Nach 3 Woche» kaufte der Metzger das Fleisch und verarbeitete es in seinem Geschäft. Beide, Verkäufer und Metzger machten sich so eines Vergehens gegen das Nahrungsmittelqesetz schuldig. Der Antrag des Staatsanwalts lautete auf eine Strafe von 178 RM. oder 7 Tage Haft für den Züchter und 120 RM. oder 10 Tage Haft für den Metzger. Das Gericht hielt die gewinnsüchtige Absicht des Metzgers als verwiesen und bestrafte ihn mit 150 RM. oder 5 Wochen Haft. Der Verkäufer harte an dem Handel ein minderes Interesse und war mehr oder weniger der Verführte. Zudem konnte er das Straffreiheitsgesetz vom 30. 4. 1938 für sich in Anspruch nehmen. Er war daher freizusprechen.
Freigcsprochen von einem Vergehen gegen die Straßenverkehrsordnung wurde ein lediger Schreiner aus K. Dieser fuhr auf einem Motorrad mit einem Mädchen von Altensteiq nach Nagold mit einer Geschwindigkeit von 35 Klm. Beim Städt. Spital kam er in der Linkskurve ziemlich weit nach rechts und stürzte bei dem nassen und schlechten Zustand der Straße, was zur Folge hatte, daß das Mädchen 3 Wochen zur Heilung seiner Verletzungen im Krankenhaus verbringen mußte. Der Staatsanwalt beantragte 10 RM. Strafe oder 2 Tage Gefängnis.
Widerspruch gegen einen Strafbefehl in Höhe von 25 RM. wegen Fahrens mit einem Motorrad ohne Führerschein erhob ein Fuhrmann von E. Derselbe fuhr nach dem 1. Oktober 1938 mit einem vorher genehmigungsfreien Fahrzeug. Wegen vorliegender besonderer Verhältnisse wurde die Strafe auf 10 RM. ermäßigt unter Tragung der Gerichtskosten.
Vertagt auf einen späteren Termin wurde die Strafsache gegen den verheirateten Mechaniker B. von A. wegen Vergehens gegen das Güterfernverkehrsgesetz.
Oessentliche Beleidigung wurde dem Landwirt Gg. R. in A. zur Last gelegt, da er nicht beweisbare, ehrenrührige Behauptungen gegen den Bürgermeister in A. aufstellte, die geeignet waren, diesen in der Oeffentlichkeit herabzusetzen. Durch gütiges Zureden des Richters, des anwesenden Ortsgruppenleiters und des Verteidigers kam es zur Zurücknahme des Strafan- anlrags durch den Nebenkläger und zur Unterzeichnung einer Erklärung durch den Angeklagten.
Die -KavtofLel
Die Kartoffel ist ein Nahrungsmittel von ganz besonderem Wert. Einmal ist sie infolge ihres hohen Gehalts an Kartoffelmehl ein sehrnahrhaftes und dabei sehr billiges Nahrungsmittel. Außerdem ist die Verwendungsmöglichkeit im Haus sehr vielseitig, so daß dadurch der billige Preis und der hohe Nährwert in noch größerem Rahmen nutzbar gemacht werden können, ohne daß andererseits die Kost dadurch geschmacklich zu einseitig wird. Ferner sind Nährsalze und Vitamine in der Kartoffel ebenfalls reichlich vertreten. Auch Eiweiß ist, wenn auch in geringer Menge, enthalten. Diese Vorteile der Kartoffel vor manchen anderen Nahrungsmitteln läßt sie geeignet erscheinen, einen noch viel weiteren Raum in unserer Ernährung einzunehmen, als das bisher der Fall war. Namentlich sollten die Hausfrauen dazu übergehen, mehr als bisher auch abends warme Kartoffelgerichte zu reichen. Die Höhe der Kartoffelernte gestattet eine beliebige Steigerung des Verbrauchs: der Durchschnittsertraq der Ernren in den letzten beiden Jahren liegt um rund 7 Millionen Tonnen höher als in den 0 Jahren vorher. Wie groß diese Erzeugungssteigerung um 7 Millionen Tonnen überhaupt ist, ersieht man am besten daraus, daß der Verbrauch von Speisekartoffeln bis vor 2 Jahren jährlich etwa 12,5 Millionen Tonnen betrug. Der Verbrauchssteigeruna sind also keine Grenzen gesetzt. Der 15prozentigen Erzeugungssteigerunq muß eine ebensolche Verbrauchssteigeruna folgen.
Baubeginn an einer Schwarzwaldhöhenstraße
Grunbach. Eine Bühlertaler Straßenbaufirma hat mit dem Bau der neuen Straße Büchenbronn—Grunbach begonnen. Dieses für die Erschließung des Schwarzwaldrückens zwischen Enz und Nagold wichtige Straßenstück soll einmal ein Teilstück der geplanten Höhen st recke Pforzheim F reuden- stad t werden. Die alten Sträßchen zweiter Ordnung von Büchenbronn nach Grunbach und nach Salmbach, die bis zu 18 Prozent Steigungen aufweisen, genügten-schon lange nicht mehr den Verkehrsansprüchen. Die Postkraftwagen blieben hier im Winter immer wieder stecken. Zwischen die beiden alten Straßen wird nun eine neue gelegt. Sie hält sich auf der Höhe, wird als stärkste-Steigung sechs Prozent aufweisen und wird kurvenmäßig auf 70 Stundenkilometer Fahrgeschwindigkeit ausgebaut. Die neue Strecke zweigt beim Vüchenbronner Hermannsee von der alten Landstraße ab und mündet noch etwa zwei Kilometer in die Verbindungsstraße Engelsbrand—Grunbach ein. Der Waldaushieb wurde dieser Tage beendet: jetzt wird der Mutterboden abgehoben. Zum erstenmal baut das Pforzheimer Straßenbau- rimt dabei auch ein Stück Straße auf wllrrtembergischem Boden.
Dem Kreis Calw untersteht dann die Fortführung der geplanten Strecke von der Straße Engelsbrand- Grunbach nach Langenbrand- Schömberg. Auch diese Strecke wird bald in Angriff genommen werden. Die geplante Linie führt dann von Schömberg weiter bis zur Reichsstraße Hirsau- Calmbach bei Igelsloch, von dort nach Würzbach Agenbach Simmersfeld, wo sie in die bereits bestehende Höhenstraße nach Freudenstadt einmünden wird. Die geplante Höhenverbindung durch den Schwarzwald wird, wenn sie einmal vollendet sein wird, zahlreiche Orte für den Fremdenverkehr erschließen
Milchwirtfchaftliche Lehrgänge für Milchverteiler Freudenstadt. Nach einer im Regierungsanzeiger veröffentlichten Bekanntmachung findet vom 6. bis 11. Februar in Freudenstadt und vom 13. bis 18. Februar 1939 in Rottweil je ein Lehrgang für Milchverteiler und Leiter von Milchsammelstellen und Rahmstationen, feiner vom 6. bis 9. Februar 1939 im Städtischen Chemischen Untcrsuchungsamt, Stutgart-W., Forststraße 18, ein Sonderlehrgang für Milchverteiler statt. Weitere Lehrgänge werden nach Bedarf gehalten. Personen, die beabsichtigen, ein Milchgeschäft zu erwerben, wird empfohlen, sich die für die Genehmigung hierzu erfoderliche Sachkunde durch Besuch eines dieser Lehrgänge zu erwerben.
Vom Holzhauer zum Professor
Sprollenhaus. Vor einigen Monaten traf aus Amerika die Nachricht hier ein, daß der aus Sprollenhaus stammende Professor Frederick G. Mutterer verstorben sei. Im Jahre 1881 arbeitete Mutterer etwa zwei Jahre lang als Holzhauer im Staatswald Sprollenhaus und wanderte dann nach Amerika aus. In mühsamer Arbeit und oft unter Entbehrungen brachte es Mutterer im Laufe eines Jahrzehnts zum Examen als Lehrer der alten Sprachen. Dann stieg er von Stufe zu Stufe, bis er zum klniversilätsprofessor berufen wurde.
Kriegertämeradfchaft gegründet Neuhengstett. Dieser Tage sprach Kreiskriegerführer Küchle zu den versammelten alten Soldaten über die Aufgaben des NS.-Reichskriegerbundes. 14 Kameraden traten einer neuen Kameradschaft bei.
Die Maul- u«S ^la«snseu«tze
ist nusgebrochen in den Gemeinden Steinenbronn, Kreis Böblingen, Plieningen, Kreis Eßlingen, Schechingen, Kreis Gmünd, Tiingental, Kreis Hall, Großgartach, Kreis Heilbronn, Gais- beuren, Kreis Ravensburg, und Hundersingen, Kreis Saulgau.
Die Seuche ist erloschen in den Gemeinden Westhausen, Kreis Aalen, Ehningen, Kreis Böblingen, Kreßbronn, Kreis Friedrichshafen, Eschach, Heuchlingen, Iggingen, Lindach und Wißgoldingen, Kreis Gmünd, Ennabeuren, Kreis Münsingen und Obereppach, Kreis Oehringen.
SyieNan der Wörtt. Staalstheater
Großes Haus. Sonntag, 29. Jan.: KdF.-Kulturgemeinde, Geschlossene Vorstellg., Tiefland, 14.M—17, F. 16, La Traviata, 20 b. g. 22.30, Montag, 30. Jan.. A. 14, Tristan und Isolde, 18.30 b. n. 23, Mittwoch, 1. Febr.: KdF.-Kulturgemeinde 55, Der Troubadour, 20—22.30, Donnerstag, 2. Febr.: V. 14, Fidelis, 20 b. n. 22.50, Freitag, 3. Febr.: KdF.-Kulturgemeinde 57, Dr. Johannes Faust, 20—23, Samstag, 4. Febr.: D. 14, Die ungarische Hochzeit, 19.30—22.30, Sonntag, 5. Febr.: KdF.-Kulturgemeinde, HI.-Veranstaltungsring, Die Räuber, 14.30—18, AM. 1, 8, Die ungarische Hochzeit, 20—23, Montag, 6. Febr.: KdF.-Veranstaltungsring, Die Räuber, 19.30—23 Uhr.
Kleines Haus. Sonntag, 29. Jan.: Außer Miete, Peterchens Mondfahrt, 15—17.30, Außer Miete, Ein Sommernachtstraum, 20—23, Montag, 30. Jan.: Außer Miete, Entscheidung, 20 bis 22.45, Dienstag, 31. Jan.: KdF.-Kulturgemeinde 54, Jan und die Schwindlerin, 20—22.15, Mittwoch, 1. Febr.: F. 13, Die gute Sieben, 20—22.30, Donnerstag, 2. Febr.: KdF.-Kulturgemeinde 56, Don Karlos, .18,39—23, Freitag, 3. Febr.: KdF.-Külturge- meinde 58, Amphitryon, 20 b. n. 22.30, Samstag, 4. Febr.: Außer Miete, Peterchens Mondfahrt, 15—17.30, Außer Miete, Amphitryon, 19.30 b. n. 22, Sonntag, 5. Febr.: Außer Miste, Die gute Sieben, 19.30—22, Montag, 6. Febr.: Außer Miete, Ermäßigungen ausgehoben. Einmaliges Tanzgastspiel Else Meudt- ner, 20 Ubr.
I Gestorbene: Maris Seeger, qeb. Dietsch, 85 I., Verneck. / Anna ! Schönhardt Wirwe, geb. Schaible, 94 I., Aichhalden / > Martin Sayer, Ortsöauernführer, 65 I., R e x i n g e n / Ulrich ! Klumpp, 78 I., Baiersbronn / Gottlieb Kienzle, 61 I., D o r n st e t t e n.
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NSDAP. Ortsgruppe Nagold Feier des 30. Januar
Am Montag, den 30. Januar 1939 beginnt um 19.45 Uhr im Löwensaal die Feier des 6. Jahrestages der Machtübernahme durch unseren Führer Adolf Hitler. Pünktlich um 20 Uhr wird die Reichstagssitzung aus Berlin übertragen.
Die Pol. Leiter. SA. s/ll, NSKK., NSFK., HI., BdM., die NS.-Frauenschaft und alle Parteigenossen nehmen geschlossen an der Feier teil. Die Volksgenossen von Nagold lade ich besonders zum Eemeinschaftsempfanq herzlich ein. Die Feier wirs mit einem Kameradschaftsabend beschlossen.
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WHW.-Ortsgruppe Nagold
Am Montag, den 30. Januar 1939 (Tag der nationalen Erhebung) werden Gutscheine und Lebensmittel ausgegeben. Mehl- säckle sind mitzubringen. Zelle 1 und 2 von 14—15.30 Uhr, Zelle 3 und 4 von 15.30-17 Uhr.
Der Ortsbeaustragtc für das WHW.
Die Deutsche Arbeitsfront
Am Dienstag, den 31. Januar 1939 um 20 Uhr spricht im Festsaal der Liederhalle Stuttgart: Pg. Wetzel MdR. vom Reichs- beimstättenamt der DAF., Berlin, über: „Wohnungs- und Siedlungskau als Gemeinkchaftsausgabe". Wir laden sämtliche Be- triebsführer zu dieser Versammlung ein.
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Fähnlein 24/401 Nagold
1. Die Sportdienstgruppe Fußball tritt um 18 Uhr an der Turnhalle an. 2. Die zur Altmaterialsammlunq bestimmten Jungen treten um 14 Uhr im Dienstanzug am Heim an. 3. Jeder Lagerteilnehmer zahlt heute mittag zwischen 15 und 17 Uhr sein erspartes Geld ein. 4. Die Bastelgruppe ist um 17.30 Uhr vollzählig bei der Arbeit. Fähnleinführer.
BdM.-Gruppe 24/401
Rundfunksendungen für unsere Mädels am 29. 1. von 9—9.39 Uhr: von 11 11.15 Uhr Reichssendung. Es spricht die Reichsreferentin des BdM. Dr. Jutta Rüdiger über das Thema: Deutsche Mädelarbeit. 31. 1. von 18—18.30 Uhr und 19- 20 Uhr, 1- 2. von 19.15—19.45 Uhr, 2. 2. 10 10.30 Uhr.
Der Ortsgruppenleiter.
Veilagen-Hinweis
Einem Teil der heutigen Ausgabe unserer Zeitung liegt ein Prospekt der Firma Zinser, Herrenberg, bei, den wir der Beachtung unserer Leser empfehlen.
Das Wetter
Weiterhin kühl und meist bedeckt, vielfach neblig, anfangs noch leichte Schneefälle, vereinzelt auch in den tiefen Lagen leichter Frost.
l Herrliches Wiutersportwettc: im Hochschmarzwald. Währends der württcmbergische Schwarzwald bis jetzt nur über eine ge»! ringe Neuschneedecke verfügt, die die Ausübung des. Schneeschuhsports bei Temperaturen zwischen 1 und 5 Grad unter Null zuküßt, verzeichnet der Hochschwarzwald 35 bis 100 Zentimeter Pulverschnee. Ueberall ist der Himmel bedeckt und in den meisten Gegenden des württembergischen und des badischen Schwarzwal- d'cs setzten sich auch am Freitag die Schneeniederschläge fort.
! Im einzelnen liegen noch folgende Meldungen vor: Feldberg ! 100 Zentimeter, Hornisgrinde 50 Zentimeter, Ruhestein und ! Schliffkopf je 40 Zentimeter, Titisee 35 Zentimeter Eesamtschnee- ) höhe. Skisport überall sehr gut.
. Druck und Verlag des „Gesellschafters": E. W- Zaiser, Inhaber s Karl Zaiser : Verantwortlicher Schriftleiter: Fritz Schlang: : Anzeigenleiter Wilhelm Ihle: sämtliche in Nagold,
i Zurzeit ist Preisliste Nr. 7 gültig.
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Unsere heutige Nummer umfaßt 8 Seite».
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