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Ragolde» Tagblatt ..Der Gesellschafter'
Freitag, den 27. Zanuar 1939
Geftudes Mitteleuropa
Die neue Donauordnung zeichnet sich ab
Noch heute werden gewisse politische Kreise des Auslandes Nicht müde, der mitteleuropäischen Staatenwelt eine unruhige und gefährliche Zukunft zu prophezeien. In diesen Voraussagen ist ein gerütteltes Maß von Enttäuschungen enthalten. Die Staatsmänner von Versailles, deren mitteleuropäische Ordnung zwanzig Jahre eine Quelle von Unruhen und Sorgen war, sind erst vor wenigen Monaten in der Septemberkrise ihres Irrtums in demonstrativer Weise überführt worden. Es kann nicht verwundern, wenn ihre Nachfolger die Anstrengungen anderer Staaten, nämlich Deutschlands und Italiens, ein gesundes Mitteleuropa aufzubauen, mit mißgünstigen Blicken und hämischen Worten begleiten. So hat man im Westen Europas keinen Zwischenfall, keine Verstimmung innerhalb der mitteleuropäischen Staatenwelt ausgelassen. Jedes diplomatische Geplänkel, jede Erenzstreitigkeit wurde aufgebauscht und zum Anlatz s für düstere Vorhersagen und bittere Kritik genommen. Die positiven Beiträge zur restlosen Bereinigung der Gegensätze innerhalb der mitteleuropäischen Staatenwelt übersahen diese Propheten geflissentlich, eine Haltung, die in den Wochen nach dem Wiener Schiedsspruch eine Zeit lang jede Objektivität vollkommen vermissen ließ.
In diesen Tagen haben die Bemühungen der Achsenmächte um ein gesundes Mitteleuropa zu weiteren Erfolgen i geführt. Die Ergebnisse des Belgrader Besuches, den Jta- ! liens Außenminister ErasCianobei Jugoslawiens Mi- i nisterpräsident, Dr. Stojadinowitsch, machte, strafen die Schwarzmaler an der Seine und Themse abermals Lügen. ! Deutschlands und Italiens Bemühungen, das lassen die ! jüngsten Ministerreisen an der Donau ganz deutlich erken- l nen, zeitigen immer neue Erfolge, an denen alle Donau- ^ Staaten teilnehmen. Die neueDonauraum-Ord- ^ nung, zu der in München und Wien im vorigen Jahre die s Grundsteine gelegt wurden, zeichnet sich immer klarer ab. ! Deutschland und Italien haben an dieser Ordnung entschei- ! denden Anteil. Das ist selbstverständlich und entspricht den ^ natürlichen Gegebenheiten und dem großen Gewicht, das i zwei Weltmächte in die Waagschale legen können, wenn es s sich um Fragen handelt, die sich in unmittelbarer Nachbar- s schaft ihrer Grenzen, in ihrem eigentlichen politischen Inter- s essenbereich ergeben. s
Vorläufer zu solchen Besuchen, wie sie Graf Ciano in § Belgrad machte, waren in den vergangenen Wochen und : Monaten die Reisen tschecho-slowakischer Minister nach Ver- , lin und vor allem der Besuch des ungarischen Außenmini- j sters Graf Csaky bei Adolf Hitler und Reichsau- z ßenminister von Ribbentrop. Auch der Arbeitsbesuch des : Prager Außenministers Dr. Ehvalkowsky gehört in den gleichen Bereich der vielfältigen diplomatischen Bemühungen, Mitteleuropa, voran den Donauraum, restlos zu befrieden und ihn von all jenen Stacheln zu befreien, die zwanzig Jahre Versailler Donauraumordnung spitzten. Eine Fortführung dieser Aufbaupolitik der Achsenmächte stellt auch der bevorstehende Besuch Außenministers von Ribben- ! trop in Warschau dar. Polen ist ein außerordentlich ! wesentlicher Faktor im mitteleuropäischen Raume. Es ist ? selbstverständlich, daß er stets bemüht ist, bei der Festlegung ! des endgültigen Verhältnisses zwischen den zahlreichen Staa- § ten dieses Raumes mitzuwirken. Der Besuch von Ribben- ; trops und der ebenfalls in Aussicht stehende Besuch Gras j Cianos in Warschau unterstreichen, daß die beiden ! Machte der Achse auch großen Wert auf diese polnische Mit- > Wirkung legen.
Zu den weit verbreiteten Märchen des Auslandes über ^ die angeblichen Risse im Gefüge der Achse zählt auch die Phantasie von der Rivalität Deutschlands und Italiens in ! diesem Bereiche unseres Kontinents. Brachte schon der Wie- ! ner Schiedsspruch in dieser Beziehung eine eindrucksvollen s Beweis der gemeinsamen Marschrichtung und Zielsetzung ' Deutschlands und Italiens, so stellte erst vor kurzem der . Anschluß Ungarns an das Antikomintern-Abkommen der aufeinander abgestimmten deutsch-italienischen Zusammen
arbeit im Donauraum das beste Zeugnis aus. Was Deutschland zur Gesundung Mitteleuropas beiträgt, das kommt Italien zugute und umgekehrt begrüßt Deutschland jeden Erfolg der italienischen Politik in diesem Raume als ein positives Ergebnis, das der südliche Partner der Achse auch für den nördlichen zustandebrachte. Ein solches Ergebnis der Liano-Reise nach Belgrad ist beispielsweise die Aussicht aus eine ungarisch-jugoslawischen Nichtangriffspakt, der außerordentlich viel zur endgültigen Bereinigung der jahrzehntelangen Verstimmung zwischen Budapest und Belgrad beitragen kann. Wenn in Verfolg dieser Politik Italien und Jugoslawien auch zu Vermittlerdiensten bei der geplanten Anbahnung bessere Beziehungen zwischen Ungarn und Rumänien anbieten, so geschieht das gleichfalls mit Zustimmung Deutschlands im Zeichen der Achsenpolitik an der Donau.
In ähnlicher Weise muß man auch die Intensivierung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Italien
10 Punkte über das
Das Arbeitsamt Stuttgart gibt folgende zehn Punkte über das Pflichtjahr bekannt:
Wer fällt unter das Pflichtjahr?
Jedes deutsche Mädchen unter 2S Jahren, das nach dem 1. März 1935 erstmals eine Tätigkeit als Arbeiterin oder Angestellte, einerlei in welchem Betrieb, aufnehmen will Die Beschränkung auf einzelne Wirtschaftszweige und Berufe fällt durch die neue Anordnung, die ab 1. Januar 1939 in Kraft ist, weg. Es mutz also z. V. nicht nur die zukünftige Kontoristin, Veklei- dungs- oder Textilarbeiterin, sondern z. B. auch die Friseuse, die Chemotechnikerin, die Metall- und Papierarbeiterin ein Pflichtjahr ableisten.
Wann mutz das Pflichtjahr abgeleistet werde»?
Vor Antritt einer Tätigkeit als Arbeiterin oder Angestellte. Bei Abschluß eines Lehrvertrags konn das Pflichtjahr auch unmittelbar nach der Lehrzeit abgeleistet werden.
Wo wird das Pflichtjahr abgeleistet?
In der ländlichen und städtischen Hauswirtschaft, zur Unterstützung der Bäuerin und der kinderreichen Mutter. Das Mädchen vom Lande mutz das Pflichtjahr auf dem Laude ableisteu.
Formen des Pflichtjahrs
u) in der ländlichen Hauswirtschaft als anzulernende Hilfe, als Hausarbeits- und Hauswirtschaftslehrling; b) in der übrigen Hauswirtschaft im kinderreichen Haushalt (als anzulernende Hausgehilfin, sog. Pflichtjahrmädel), als häuslicher Lehrling (Dauer der häuslichen Lehre zwei Jahre), als Hausjahrmädel für das „Hauswirtschaftliche Jahr im Familienhaushalt" aber nur in besonders gelagerten Fällen; c) als Familien- und Haushalthilfe der NS.-Volkswohlfahrt, besonders für Mädchen über 17 Jahren; ci) im Landdienst des VdM.; e) im Arbeitsdienst (erst vom vollendeten 17. Lebensjahr ab); k) im elterlichen und Verwandten-Haushalt, wenn vier Kinder unter 14 Jahren da sind; Z) im Frauenhilfsdienst für Wohlfahrts- und Krankenpflege oder als Kindergartenhelferin (in diesem Falle gilt nur eine zweijährige Tätigkeit als Pflichtjahr).
Wo kan» das Pflichtjahr nicht abgeleistet werden?
з) in einem Haushalt, der mit einem Eastwirtsbetrieb verbunden ist (Easthof, Hotel, Kaffeehaus, Fremdenpension, Mittagstisch); b) in einem Haushalt, in dem die Hausfrau eine Berufstätigkeit ausübt; c) im elterlichen und Verwandten- Haushalt.
Kann eine Stelle ohne weiteres angenommen werden?
Nein! Das Pflichtjahrmädchen mutz sich auf alle Fälle die vorherige Zustimmung des zuständigen Arbeitsamtes einholen.
Was kann auf das Pflichtjahr angerechnet werden?
и) Das württembergische Landjahr wird auch für die zurückliegende Zeit für die Dauer von sechs Monaten auf das Pflicht- jahr angerechnet. b) Der Besuch einer staatlich anerkannten land- und hauswirtschaftlichen Lehranstalt kann bis zur Dauer eines halben Jahres angerechnet werden.
„Wett keiner es vor Mir tat!"
Fichte als Vorkämpfer einer wahrhaften Volksgemeinschaft — Zu seinem 125. Todestage am 27. Januar s
Während der Tritt der französischen Bataillone durch die ^ Straßen Berlins hallte, hielt ein Mann furchtlos in den ^ Räumen der kaum gegründeten Berliner Universität Unter ! den Linden seine „Reden an die deutsche Nation". Es war ^ Johann Eottlieb Fichte. „Unleugbar der ausgezeichnetste ! von denen, die sich Kants Schüler nannten", schrieb Achim ! von Arnim am 31. Januar 1814 als Nachruf auf den eben ^ Verstorbenen im „Preußischen Eorrespondent", den damals s Niebuhr herausgab, war er „der philosophische Mittelpunkt s unseres Volkes während einer Reihe von Jahren". Diese ! „Reihe von Jahren" war nicht willkürlich gewählt, sondern entsprang dem tiefen Vaterlandsgefühl, das diesem Mann seit Jena und Auerstädt mit unerhörter Leidenschaft ergriff.
Fichte wurde in der größten Not seines Volkes, vom Denken über Weltzufammenhänge sich hinkehrend zu den ihm fetzt wichtiger dünkenden Begriffen, Staat, Politik und Erziehung, dergroßePredigerdesPatriotismus. 1808 begann er seine „Reden an die deutsche Nation", unbekümmert um die feindlichen Aufseher, die freilich nur in den Waffen, kaum im Weltanschaulichen und Wandel des nationalen Denkens ihren Gegner kommen glaubten. Fichte aber wußte: „Unsere ältesten Vorfahren und alle anderen in der Weltgeschichte, die ihres Sinnes waren, haben gesiegt, weil das Ewige sie begeisterte, und so siegt immer und notwendig diese Begeisterung über den, der nicht begeistert ist. Nicht die Gewalt der Armee, noch die Tüchtigkeit der Waffen, sondern die Kraft des Gemüts ist es, welche Siege erkämpft." So schuf er in der Jugend eine geistige Wehrbereit- kchaft, notwendige Komponente jedes Waffendienstes, die ihn zu einem der geistigen Feldherren der Befreiung 1813 werden ließ. Den Miesmachern, die es damals gab, wie es sie immer geben wird, und die ihm das Recht streitig machen ! wollten, Reden „an die Nation" zu halten, er, der Privatmann, antwortete er: „Es dürfte jemand unter Euch her- ! oortreten und mich fragen: Was gibt gerade Dir. dem ein- ! zigen unter allen deutschen Männern, den besonderen Auf- ! trag, Beruf und das Vorrecht, uns zu versammeln und auf ^ uns einzudringen? Ich antworte, daß allerdings jeder das- ! selbe Recht gehabt hätte wie ich, und warum ich gerade es ! tue, weil kein anderer unter ihnen es vor mir getan hat. ! Ich war es, der es zuerst lebendig sah, darum wurde ich ! der, der es zuerst tat!" „Einer muß immer der erste sein, und wertes sein kann, der sei es eben," Die Patrioten seiner !
Zeit verstanden den ernsten und dringlichen Mahner und wußten, welchen gewaltigen Anteil er an der Vorbereitung der Befreiungstat besaß. Man wollte ihn, den ungedienten Soldaten, deshalb 1813 zum Landsturmoffizier machen, er aber verweigerte es stolz: „Hier tauge ich nur zum Gemeinen." Trotz seiner Gicht und der Lähmung seines Armes unterzog er sich allen Landwehrübungen, obwohl er wußte: „Ich weiß, ich werde keine großen Taten tun, aber ich werde dem Volk nimmer den Weg zur Flucht weisen." Zu zeitig starb dieser Mann um zu dem ersehnten „neuen Deutschland" beitragen zu können. Durch seine Frau vom Hospitalfieber angesteckt, starb er am 27. Januar 1814, während seine Frau genas.
Das Deutschland, das dieser Mann ersehnte, ist erst heute Wirklichkeit geworden. „Irgend, einmal wird und muß einer kommen, der als der Gerechteste seines Volkes der Herrscher desselben ist; dieser wird auch das Mittel finden, eine Succession der Vesten zu erhalten... Bis dahin werden die Regierungen so gut fein, als sie uns Gott gibt." Fichte gehört zu jenen Geistern, um die jeder Nationalsozialist wißen sollte. „Fichte ist als Philosoph zugleich Prediger und Prophet der Nation", sagt Dr. Dietrich in seinen „Philosophischen Grundlagen des Nationalsozialismus". „Er verlangt, daß die wissenschaftliche Lage nicht dem Buchstaben nach, sondern durch den Geist zu verstehen ist, daß sie den ganzen Menschen erfassen soll. Sein Grundsatz: „Ich mag nicht bloß denken, ich will handeln", ist Geist vom nationalsozialistischen Geist." Freilich darf man Fichte nur aus seiner Zeit heraus beurieilen, unter Abzug von Erkenntnissen, die wir heute als Selbstverständlichkeiten empfinden.
Die Tragik Fichtes lag darin, daß man den gewaltigen Aufbruch der Nation nicht zu nutzen wußte, der dem unserer Zeit in so vielem ähnlich war, und die Mahnung dieses Mannes vergaß als sie hätte fruchtbar werden können und es galt, aus dem Aufstand gegen die Unfreiheit einen neuen Staat zu errichten. „Es sind Jahrhunderte herabgesunken, seitdem ihr nicht also zusammenberufen worden seid wie heute: in solcher Anzahl, in einer so großen, so dringenden, so gemeinschaftlichen Angelegenheit, so durchaus als Nation und als Deutsche. Geht nur dieses Mal nicht von der Stelle, ohne einen festen Entschluß gefaßt zu haben und jedweder, der diese Stimme vernimmt, faste diesen bei sich selbst und für sich selbst, gleich als ob er allein da sei und alles tun müsse". Dieser Appell an die Nation klingt über 120 Jahre bis in unsere Tage, da sich endlich der Fiih-- rer fand und mit ihm die Bereitschaft des Volkes, ein anderes Deutschland zu bauen, das noch ein Fichte ersehnte.
A. H. Else.
s uno Jugojlawien uno zwischen Italien und den anderen i Staaten des Donau- und Balkanraumes beurteilen. Die i Gewährung eines italienischen Rüstungskredites an Jugo- ! slawien, die Einrichtungen jugoslawischer Handelskammern > in Italien und italienischer in Jugoslawien, die Verbreitung des Absatzes italienischer Automobile und Lastkraftwagen in Jugoslawien beeinträchtigen in keiner Weise die deutsche Wirtschastsstellung in Belgrad oder im gesamten Südostraum. Die wirtschaftliche Erschließung dieser ganzen Staatenwelt kommt Deutschland ebenso zugute wie Italien. Je kräftiger das wirtschaftliche Leben der ungarischen, jugoslawischen, rumänischen, tschechischen, bulgarischen oder griechischen Industrie pulsiert, desto kaufkräftiger werden sie in Zukunft, desto bessere Partner und Mitarbeiter werden sie für die Bewältigung der Aufgaben, die dem gesamten Mitteleuropa in der Welt gestellt sind.
weibliche Pflichtjahr
Anrechnung des Besuchs einer land- und hanswirtschaft- lichen Lehranstalt
Nur nach vorheriger und ausdrücklicher Zustimmung des zuständigen Arbeitsamts ist diese Anrechnung möglich. Die Zustimmung wird nur erteilt, wenn die Veschäftigungslage in der Land- und Hauswirtschaft dies rechtfertigt, d. h. wenn nicht Haushaltstellen da sind, deren Besetzung vordringlich ist. Nach dem Besuch des Landjahrs oder einer staatlich anerkannten land- und hauswirtschaftlichen Lehranstalt mutz das zweite Pflichthalbjahr in einem ländlichen Betrieb abgeleistet werden.
Wer mutz das Pflichtjahr nicht mehr ableisten?
Alle Mädchen, die sich vor dem 1. März 1938 bereits in einem Arbeitsverhältnis, in einem Lehr- oder Anlernverhältnis oder in einer ordnungsgemäßen Berufsausbildung befanden. Wer also vor dem 1. März 1938 schon als Arbeiterin oder Angestellte tätig war, braucht bei einem etwaigen Stellenwechsel keine Rücksicht auf die Pflichtjahranordnung zu nehmen. Ferner fällt nicht mehr darunter, wer vor dem 1. März 1938 eine Lehr- oder Anlernstelle mit Vertrag angetreten hat. Außerdem sind die Mädchen befreit, die vor dem 1. März 1938 bereits in einer ordnungsmäßigen Berufsausbildung standen.
Was ist unter orduungsmätziger Berufsausbildung zu verstehen?
Der Besuch einer Fachschule mit abgeschlossener Berufsausbildung, also z. B. einer Schule für technische Assistentinnen oder einer Vollhandelsschule, z. V. einer städtischen höheren Handelsschule. Der Besuch einer Privathandelsschule kann nur dann als ordnungsgemäße Berufsausbildung angesehen werden, wenn es sich um einen Vollkurs handelt, der mit der Handelskammerprü- sung für Anfänger-Stenotypistinnen abschlietzt.
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! Schirach über die Aufgaben der H3.
In der Earnisonkirche in Potsdam sprach der Reichsjugendführer bei der Weihe der Bannfahnen auch über die Arbeitsgebiete der Hitlerjugend. Er erinnerte an den langen Weg von jener Stunde, wo das Wort „Jugend mutz von Jugend geführt werden" ausgesprochen worden sei Der Führer habe durch das Gesetz vom 1. Dezember 1936 die unmittelbare Unterstellung der Jugend unter seine Person erklärt und der Führung der Hitlerjugend den gesetzlichen Auftrag erteilt, die körperliche, geistige und sittliche Erziehung dieser Jugend zu leiten. Nach Ausführungen über die Notwendigkeit des „Jahres der Gesundheits- Pflicht" und die Bekämpfung der Genußsüchte wies er auf die drei gleichberechtigten Erziehungsfaktoren: Elternhaus, Hitlerjugend und Schule hin, die in harmonischer Zusammenarbeit und gegenseitigem Vertrauen ihren Dienst an der Zukunft verrichten mutzten. Er wies weiter darauf hin, wie in der Zeit des Kampfes das Prinzip der Selbstverantwortung der Jugend entwickelt sei und daß dieses Erziehungsgesetz heute unantastbar wäre. „Außerschulische Erziehung ist aus dem Leben unseres Volkes nicht mehr hinwegzudenken; Lager und Fahrt, weltanschauliche und körperliche Ertüchtigung der Hitlerjugend sind ebenso notwendig wie ein geregelter Unterricht."
Baldur von Schirach wies dann auf die Zugehörigkeit des Jugendführers als eines neuen Berufsstandes zum deutschen Erzieherkorps hin und sagte dann: „Wir wollen nicht nur den Nachwuchs unseres Führerkorps sicherstellen, sondern auch dafür sorgen, daß kein Nachwuchsmangel in anderen Berufen entsteht Insbesondere sind wir lebhaft daran interessiert, datz sich möglichst viele Angehörige der Hitlerjugend zum Leh - reiberuf melden; sie sollen mit idealistischem Schwung in j die Schulstuben einziehen und sollen als Lehrer die Verbindung mit der Hitlerjugend aufrechterhalten. Ich wünsche, datz Zehntausende meiner jungen Kameraden, die vor der Berufswahl stehen, meinem Appell Folge leisten, und ich beauftrage die Führer der Gebiete, auch ihrerseits die Jugend auf die beson- s dere Sendung hinzuweisen, die sie in diesem Beruf zu erfüllen hat."
Zur Frage der Landflucht erklärte der Rsichsjugendfllhrer, datz eine wirksame Bekämpfung dieser Erscheinung für die Dauer nur von der Jngend her erfolgen könnte. Von 74 Landdienstgruppenführern hätten sich im Januar 1939 bereits 67 entschlossen, auf dem Lande zu bleiben, nur 7 würden in die Stadt zurück- kehren. Es sei das nur ein kleiner Anfang einer Bewegung, von der er hoffe, datz sie weiteste Kreise der deutschen Jugend ergreifen wird. Unter der Parole „Heim aufs Land!" sollten sich junge Menschen zurückbesinnen auf die Herkunft unseres Volkes und eine neue Entwicklung unseres deutschen Lebens eiuleiten.
Der Neichsjugendführer beendete seine Ansprache in der Earnisonkirche, indem er sagte: „Ich glaube, es war im Sinne unseres kleinen Kameraden Herbert Norlüs, datz ich in dieser Stunde von der Arbeit gesprochen habe; denn wir können unsere Toten nicht durch Worte, sondern nur durch die Arbeit verherrlichen!" Dann wandte er sich an die Jugend von heute und sagte: „Erfüllt von hohen Idealen, schreitet sie hinter den heiligen Zeichen der Gemeinschaft unseres Volkes. Gott hat sie in seiner Güte gesegnet und ihr im größten Sohn unseres Volkes den Führer und das Vorbild gegeben. Hier stand einst Adolf Hitler in einer geschichtlichen Stunde unserer Nation. Hier wollen wir im Bekenntnis zu ihm die neuen Fahnen seiner Jugend weihen!"
Die Heiratsgenehmigung der H3.-Mhrer
Die Ausführungsbestimmungen des Reichsjugendführers über > Verlobungs- und Heiratsgenehmigung für alle HJ.-Führer liegt jetzt vor. HJ.-Führer, die sich verloben wollen oder ohne Ver- s lobung zu heiraten beabsichtigen, müssen entsprechende Zeit vor- ! her einen Antrag stellen. Sie müssen Fragebogen für die Ver- ! lobungs- und Heiratsgenehmigung, für den Nachweis der deutsch- blütigen Abstammung bis zum Jahre 1890 sowie Sippenfragebogen und llntersuchungsbogen für die Untersuchung auf Erb- gesundhrrt ausfüüen und mindestens drei Monate vorher Leim