3. Seite Nr. 18
Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter"
Samstag, den 21. Januar 1939
IIMMHW UM NM. AWU A M iW
«Dev SvontgoBel kommt!
Am 2. Februar führt die Württ. Landesbühne den Schwank ..Der Frontgockel", ein Stück voll überschäumenden Humors und gesunder Volksart in Nagold aus. -
Die UO-tStdwestevn wurde« vovsesteUt !
Im Pflichtabeud der NS.-Frauenschnft stellte die Gaujachbearbeiterin der NS.-Schwesternschaft Pgn. Seidenspinner die hier vor kurzem eingezogenen NS.-Schwestern vor. Sie benützte die Gelegenheit zur Stellungnahme zu der Krankenhausbesetzung. Die Diakonissen, die in langen Jahren in vorbildlicher Tätigkeit das hiesige Krankenhaus betreut haben, können wegen großen Nachwuchsmangels nicht mehr alle Krankenhäuser mit Schwestern versorgen. Deshalb bat der Kreisverband durch den Landrat die NS.-Schwesternschait. hier die Arbeit zu übernehmen, und in kltägiger einmütiger Zusammenarbeit der kommenden und scheidenden Schwestern wurde der Betrieb übergeben. Dasselbe Vertrauen, das die Diakonissen in Stadt und Land genossen haben, wollen wir den NS.-Schwestern entgegenbringen. die ihrerseits bereit sind, es sich durch ihren vollen Einsatz zu erwerben. Es wird nämlich keine NS.-Schwesier zur Krankenpflege zugelassen, sie nicht nach 1X> Lsähriger gründlicher Ausbildung ihr Staatsexamen gemacht hat. Der ..Reichsbund der freien Schwestern und Pflegerinnen" nahm alle freien Schwestern und ihre bisherigen Verbände in sich aus . und schult seinen Nachwuchs in eigenen Ausbildungsstätten, s Diese Schwestern leisten die Kranken-, Säuglings- und Ner- i venpfleqe in Krankenhäusern, Anstalten und Privatpflege, s Aeuszerlich kenntlich sind sie durch die blaue Schwesterntracht und s die Brosche mit der NSV.-Rune. Diese haben sie gemeinsam mit s der „braunen Schwester". Die braunen NS.-Schwestern gehen > hinaus in die Gemeinden zur Wohlfahrts- und Krankenpflege und sind ebenfalls voll nusgebildet. Die ..Haushalthilfen der NSV." dagegen, eine ebenso segensreiche Einrichtung, sind ! keine ausgcbildeten Krankenschwestern. Seite an Seite mit den blauen und braunen Schwestern arbeiten die Schwestern vom ! Roten Kreuz, die vom Führer zur Arbeit bei der Wehrmacht j bestimmt sind. Der Schwesternberuf ist schwer, aber lebensbe- s jahend und dem ganzen Volke dienend in selbstloser Erkenntnis ! oer großen Aufgaben. !
Pgn. Bächle dankte der Rednerin für ihre klaren Ausführungen. Zugleich mußte ne leider Mitteilen, daß sie die Leitung ver Ortsgruppe der NS-Frauenschaft abgibt, um ihren Mutterpflichten nachzukommen. Pg. Ortsgruppenleiter Raisch dankte ihr für die, der Partei geleistete Arbeit, und setzte Frau Heid als neue Ortsfrauenschaftsleiterin ein mit der Bitte an alle Frauenschaftsmitglieder, weiter bereitwillig mitzuarbeiten an der Erreichung der gesteckten Ziele. Angeregt wurde noch die Schaffung eines NSV.-Kindergartens Einige Musikstücke und gemeinsam gesungene Lieder umrahmten den wohlgelungenen Abend.
Christian Lamport 89. Jahre alt
Nohrdorf. Heute feiert einer unserer angesehensten Mitbürger den 89. Geburtstag: Christian Lamport. Er wurde am 21. 1. 1850 in Pfalzgrafenweiler geboren, absolvierte seine Lehrzeit in Altensteiq bei Schönfärber Hintenach und ging dann auf
die Wanderschaft, die durch In- und Ausland führte. So kam er nach Kronenberg bei Wien, Ueberall hatte man ihn gern und schützte ihn sehr. 1872 verheiratete er sich mit Christine Eenkinger, Müllers- rochter von Glatten. Gleichzeitig machte er sich in Dornstetten selbständig. 1873 kaufte er die Friedrich See- gcr'sche Wollfärberei in Rohrdorf und brachte durch Fleiß und geschäftliche Tüchtigkeit die Fabrik in die Höhe. 1923 konnte der Betrieb das 50jährige Bestehen festlich begehen. Lampart >st nicht nur ein tüchtiger Geschäftsmann, sondern auch ein guter Lehrmeister, dem seine Volontäre sich zeitlebens dankbar erweisen. Die Familie ^ umfaßt drei Töchter und einen Enkelsohn. Der einzige Sohn und Geschäftsnachrolger starb 1915 in Berlin an den Folgen einer schweren Krankheit, die er sich auf Rußlands Schlachtfel- s dern zugezogen hatte, den Tod für's Vaterland. Seit einigen I Jahren ist der Jubilar körperlich behindert, aber geistig sehr s rege. Auch heute noch nimmt er lebhaften Anteil an allem, was > die Wollfärberei betrifft. Großes Interesse hatte er stets für das hiesige Vereinsleben. Alle hier bestehenden Vereine konnten s auf seine Gunst zählen. Keine Veranstaltung verlief ohne seine j Anwesenheit. Besonderes Wohlwollen hatte er stets für die, das ! Deutschtum immer treu behütenden Vereine, die Turnerschaft s und den nun 100 Jahre bestehenden Liederkranz. Mögen dem !
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hochbetagten Herrn noch manche Jahre in erträglicher Gesundheit beschicken sein' In diesem Sinne unser herzlicher Glückwunsch !
Ständchen
Rotselden. Abseits vom Verkehr liegt im schönen Schwarzen- bachtal die Rotfelder Mühle. Nichts stört die Stille, nur das Klappern der Mühle und das Rauschen des Wassers geben dem Tal sein Gepräge. Es ist ein romantisches Fleckchen Erde. Schön ist das persönliche Verhältnis zwischen Mühle und Dorf. Auch dem hiesigen Gesangverein stehen die Bewohner der Mühle sehr nahe. Durch aktive und passive Mitgliedschaft ist sie mit dem Verein verbunden. Deshalb machte sich der Männerchor am Donnerstag abend auf den Weg zur Mühle. Feierte doch an diesem Tage der alte Müller, Johanna Ieorq Keppler sein 71. Wiegenfest. Du der Verein die Feier des 70. Geburtstages verpaßt hatte, sollte nun das Geburtstaqkind zum 71. geehrt werden. Fast vollzählig hatten sich die Sänger eingefunden. Nach 2 gelungenen Männerchören beglückwünschte Vorstand HAfel- maier den Jubilar zu seinem Ehrentag und wünschte ihm für seinen Lebensabend alles Gute. Mächtig rauschten die Wasser in die stille Nacht. Und in dieses Rauschen klang der Chor „Was ist das für ein Rauschen, dort an der Mühl vorbei". Die Sänger wurden zu einer kleinen Stärkung in die Müllerstube eingeladen. Mit einem Marschlied ging es dann in das Dorf zurück in das Gasthaus zur „Krone", wo die Sänger noch einige Stunden in froher Sängerkameradschaft beieinander waren.
SilHerne Hochzeit
Rotselden. Am morgigen Sonntag begehen Friedrich Rentschler und seine Gattin Magdalene geb. Dingler das Fest der silbernen Hochzeit. Herzlicher Glückwunsch!
Hcrrenberg im Rundfunk
Der Rundfunk war am Donnerstag mit seinem Aufnahmewagen in Herrenberq zur Aufnahme einer kleinen Reportage. Karl Struwe leitete dieselben auf dem Markiplatz und in der Stiftskirche. Als Sprecher traten der Bürgermeister Schroth und einige Bürgerinnen und Bürger der Stadt auf. Die Aufnahmen sind recht gut gelungen und werden am Sonntag, den 29. Januar vormittags 7 Uhr in einer Sendung über den Bezirk Böblingen wiedergegeben.
Vorschau
Pokalspiel
Psalzgrasenwciler Nagold
In der zweiten Vorrunde der Pokalspiele muß Nagold in Pfalzgrafenweiler antreten. Es ist schon längere Zeit her. daß Nagold mit dem sonntäglichen Gegner im Wettstreit stand, so daß eigentlich über die Spielstärke der Platzmannschaft nicht viel gesagt werden kann. Man weiß, daß Pfalzgrafenweiler in letzter Zeit Sieg um Sieg erfochten hat (bekanntlich sind die früheren Spieler von Altensteiq llbergetreten) so daß den Na- ! goldern eine schlagkräftige ° Mannschaft qeqeniiberstehen wird, s Berücksichtigt man den Platzvorteil, so wird ein Sieg schon § schwerer fallen. Nach den Leistungen beider Vereine, sollte ein Sieg von Nagold möglich sein.
Nochrichten
Die Schweiz hat genug von der Sorte»
Verfügung gegen unbeschränkte „Emigranten"-Eineeise
Bern, 20. Jan. Der schweizerische Bundesrat erließ am Frei- s tag eine Verfügung zum Schutze des Landes vor einer Ueber- ; schwemmung mit ausländischen „Emigranten". In ! Zukunft werden ausländische Emigranten in die Schweiz zu kür- ! zerem oder längerem Aufenthalt oder zur Durchreise nur noch s eingelassen, wenn sie einen mit schweizerischem Visum versehenen ! Ausweis besitzen.
japanisch-philippinischer Zwischenfall. Aus der Formosa nächftgelegenen Philippinen-Jnsel Luzon gab eine Patrouille mehrere Schüsse auf eine dort gelandete Gruppe von etwa 2 0 japanischen Fischern, die angeblich Holz entwenden wollten. Ein Japaner wurde verwundet und gefangen genommen. Der Vorfall verschärfte die bereits bestehende Spannung, deren Ursache in Streitigkeiten über die Fischereirechte lieat.
Das Wetter
Bei zeitweise frischen Winden aus Südwest rasche Vewor- tüngszunahme und Regenfälle. Bei wechselnden Temperaturen weiterhin mild
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NSDAP. Amt für Leamte. Kreishauptstellenleiter für Schulung In der Zeit vom 1. 2. —17. 2. 39 findet an der Eauschule Metzingen ein Schulungslehrgang für Beamte statt. Ich bitte um Meldung bis Montag, den 23. 1. 1939, wer von den Beamten an diesem Lehrgang noch teilnehmen kann. Der Gemeinschaftslehrgang der Pol. Leiter im Amt für Beamte Kreis Calw vom 22. 2. bis 10. 3. 39 wird hievon nicht berührt. Derselbe findet unter allen Umständen statt. An demselben können auch Beamte teilnehmcn, die nicht zu den Pol. Leitern zählen. Ich mache darauf aufmerksam, daß im Jahr 1939 nur ein einziger Allgemeiner Lehrgang an der Eauschule Metzingen durchgeführt wird. Wer an einer Schulung teilnehmen will, soll sich deshalb zu den beiden obigen Lehrgängen melden. Termin für den Lehrgang vom 1. 2. bis 17. 2. 39: 23. 1. 1939. Termin für den Lehrgang vom 22. 2. bis 10. 3. 1939: 25. 1. 1939.
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N2KK. Trupp Nagold
Morgen früh 8 Uhr. Adolf Hitlerplatz mit Fahrzeugen untreren. Sturmdienst Altensteig. Truppfiihrer.
SA.-Sturm 21/180
Montag, 23. 1. 20 Uhr Dienstzimmer, Unterführerlehrgang Nr. II, Karten 1:100 000 mitbringen. Sturmführer.
SA.-Sturm 21/180 Trupp 1
An der Großkundgebung des Amts für Agrarpolitik Sonnrag 20 Uhr im Traubensaal nehmen sämtliche Kameraden teil.
Truppführer.
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Mädelgruppe 21 101
Heute 15 17 Uhr können im Dienstzimmer Beiträge abgegeben werden. Der ganze Eruppenstab beteiligt sich an der morgigen Großkundgebung. Antreten 19.45 Uhr Heim.
FUHrerin der Gruppe.
Fähnlein 21/101 Nagold
Die Jungen, die von ihren Iungenschaftsführern und Hor- dcnführern zur Altmaterialsammlunq bestimmt wurden, treten um 14 Uhr am Heim an. Alle Lagerteilnehmer zahlen heute 15 Uhr ihr erspartes Lagergeld ein. Das ganze Fähnlein, einschließlich Iselshausen, tritt am Sonntag in tadellosem Winterdienstanzug zum Appell durch den Bannführer um 10.50 Uhr am Heim an. Ein Fehlen ist ausgeschlossen. Fähnleinsührer.
NS.-Fraurnschaft — Deutsches Frauenwerk
An der Großkundgebung am Sonntag 20 Uhr nimmt die Frauenschaft geschlossen teil Frauenschaftsleiterin.
HI.-Gef. 21 101 Nagold
Die ganze Gef. tritt Sonniag 9.30 Uhr in Uniform am Haus der Jugend an. Ich mache darauf aufmerksam, daß sämtliche Jugendgenossen, die in Nagold oder auswärts wohnen, und in Nagold in der HI. sind, anzutreten haben. Der Bannführer kommt. Dienstende 11 Uhr. Gefs.
spielvlan der Württ. Staalstheater
Großes Haus. Sonntag, 22. Jan.: A. 12, Hans Helling, 19.30 b. n. 22.30, Dienstag, 24. Jan.: Außer Miete. Die Boheme, 20 bis 22.15, Mittwoch, 25. Jan.: KdF.-Kulturgemeinde 52, Die lustige Witwe, 20—23, Donnerstag, 28. Jan.: Außer Miete, Die Fledermaus, 19.30—23, Freitag, 27. Jan.: C. 14, Der Rosenkavalier, 19.30—23, Samstag, 28. Jan.: Eeschl. Vorstellg., Die Fledermaus, 14.30—18, B. 12, Tiefland, 20—22.30, Sonntag, 29. Jan.: KdF.-Kulturgemeinde, Eeschl. Vorstellg., Tiefland, 14.30 bis 17; F. 16, La Traviata, 20 b. g. 22.30, Montag, 30. Jan.: A. 14, Tristan und Isolde, 18.30 b. n. 23 Uhr.
Kleines Haus. Sonntag, 22. Jan.: Außer Miete, Peterchens Mondsahrt, 15—17.30, Außer Miete, Ein Sommernachtstraum,. 20—23. Montag, 23. Jan.: B. 13. Entscheidung. 20—22.45, Mittwoch, 25. Jan.: Außer Miete, Peterchens Mondsahrt, 16—18.30, E. 15, Amphitryon, 20—22.45, Donnerstag, 26. Jan.: G. 13, Ein Sommernachtstraum, 19.30—22.30, Freitag, 27. Jan.: KdF.- Kulturgemeinde 53, Der eingebildet Kranke, Der Geizige, 19.30 bis 22.45, Samstag, 28. Jan.: Außer Miete, Peterchens Mondfahrt, 15—17.30, Äußer Miete, Die gute Sieben, 19.30—22, Sonntag, 29. Jan.: Außer Niete, Peterchens Mondfahrt, 15 b. 17.30, Äußer Miete, Ein Sommernachtstraum, 20—23, Montag, 30. Jan.: Außer Miete, Entscheidung, 20—22.45 Uhr.
Liederhalle. Sonntag, 22. Jan.: 7. Sinfoniekonzert. Oefsent- liche Hauptprobe, 11 Uhr, Montag, 23. Jan.: 7. Sinfoniekonzrt, 20 Ubr.
Druck und Verlag des „Gesellschafters": G. W. Zaiser, Inhaber Karl Zaiser : Verantwortlicher Schriftleiter: Fritz Schlang: Anzeigenleiter Wilhelm Ihle: sämtliche in Nagold. Zurzeit ist Preisliste Nr. 7 gültig.
D.A. XII. 38: über 2850._
Unsere heutige Nummer umfaßt 8 Seiten.
li. Wllgkmckuf
Wegen Aufgabe des Milchfuhrwerks verkaufe ich ein Pferd unter zwei die Wahl, Landfchiag und Oldenburger, einen bereits noch neunr, luftbereiften Pritschenwagen, zirka 25 Ztr. Tragkraft, durchlaufend, sowie zwei guterhallene Federwage« und eine» bereiis noch neuen, luftbereiften Anhänger, passend für Auto oder Fuhrwerk 191
Joh Bechtold, Holzbvorrrr ZL
Bieh-Berkaof.
Ab heute steht ein frischer Transport tragender
Oberländer Kalbinne« «ud Kühe, sowie irstklassige Zucht»
Eiastell» Rinder und Stiere
in unseren Stallungen, wozu wir Kauf- und Tauschliebhaber einladen
20, Wilhelm und Emil Schill, Neubulach
Bestellt den „Gesellschafter"
WM
Wildberg
Die gegen Hermann Steimle, Lastwagenbesitzer in Wildberg am >9. Dezember >938 im Gasthaus zur Traube gebrauchten
beleidigenden
Änderungen
nehme ich hiemit, mit dem Ausdruck deöBedauerns zurück.-^
Llasob Haller, Hilfsarb.
2 tüchtige l 94
MWreim
sowie 2 tüchtige
Warbeiter
können sofort eintreten
Ehr. Walz L Söhne
Möbelfabrik» Haiterbach
-rill, 5 ooniosrdienst
Sonntag, 22. Januar 1939: Dr. Polster-Altensteig Dr. Besenmayer-Wildberg Dr. van Eelder-Nagold.
botlei-ienst. Ordnung
Evangelisch« Kirche Sonntag. 10 Uhr Pred. (Ge.), KgD., 11 Uhr Christen!. Sö. 19.30 Erb.-Stunde, Montag 20 Uhr Frauenabend (Vhs.) Mittwoch 20 Uhr Vibelstunde. Iselshausen: 8.30 Uhr KGD., 9 Uhr Predigt. Mittwoch 19.30 Uhr Bibelstunde.
Methodistenkirche Sonntag. 9.45 Uhr Predigt (Vögele), 11 Uhr Sonntagsschule, 19.30 Uhr Predigt (Brö- samle). Mittwoch 20 Uhr Vibelstunde (Vätzner).
Kath. Kirche
Sonntag. 7.30 Uhr Gottesdienst Rohrdorf. 9 Uhr Nagold.