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Montag, den 16. Januar 1938

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Stuttgart, 14. Jan. (Württ. Landesob st bauver- e i n.) Der Württ. Landesobstbauverein hält am Sonntag, 12. Februar, im Saalbau Wukle in Stuttgart seine dies­jährige Hauptversammlung ab. Im Mittelpunkt derselben stehen Vorträge des Leiters des Pflanzenschutzamtes Stutt­gart, Dr. Mamnmn. überPflanzenschutzamt und Obstbau" und von Kreisoostbauinspöktor Strobel-Waiblingen über Grundsätzliche Fragen des württeMbergischen Obstbaues".

Tödlichangefahren. Auf der Ävaße nach Schwie­berdingen in der Nähe der Stadtgrenze wurde dieser Tage abends der Vertreter H. Simmendinger aus Stuttgart beim Auswechseln eines Hinterrades seines Kraftwagens durch einen Personenkraftwagen, der auf den haltenden Wagen von hinten auffuhr, schwer verletzt. Der Verunglückte starb bald nach seiner Einlieferung in das Feuerbacher Kranken­haus.

Vaihingen a. E., 14. Jan. (Umgehungsstraße.) Der außerordentlich starke Verkehr auf der Neichsstratze 10, der Hauptverkehrsstraße aus dem mittleren Württemberg nach dem Nhein. hatte seit geraumer Zeit unter den engen Stratzenverhültnissen im Stadtgebiet von Vaihingen-Enz zu leiden. Wiederholt war es an besonders gefährlichen Stellen auch zu Unfällen gekommen. Seit langem war eine Umgehungsstraße geplant, deren Bau nunmehr begonnen werden soll. Die neue Straße wird bei Enzweihingen von der alten Straße abzweigen, eine Strecke weit der Enz fol­gen, di?se oberhalb desLöbertsbrunnens" auf einer Brücke überqueren und nach einer nochmaligen Ueberbrückung der Enz an der Seemühlc wieder auf die Neichsstratze Nr 10 stoßen,

Waiblingen, 15. Jan. (Schwerhöriger unter Omnibus.) Am Freitagabend lief der 39 Jahre alte schwerhörige Meingärtner Gottlob Zerrer in die Fahrbahn eines Omnibusses. Obwohl der Omnibuslenker den Wagen scharf bremste, geriet Zerrer unter die Räder. Mit schweren Verletzungen wurde der Mann in das Kreiskranrenhaus gebracht, wo er alsbald starb.

Reutlingen, 13. Jan. (F r i e d r i ch - L i st - H a I l e be­kommt Orgel.) Die große Orgel für die Friedrich-List- Halle. die Stiftung eines Reutlinger Fabrikanten, wird zur Zeit an ihren: Bestimmungsort aufaebaut.

«ÄLTS

Nagold, den 16. Januar 1939 Lerne im Leben die Kunst, im Kunstwerk lerne das Le­ben. Sichst du das eine recht, siehst du das andere auch.

Hölderlin.

18. Januar: 1922 Ernest H. Shackleton, Polarforscher, gestorben

MoÄSAvüEMarr

Der Samstag und Sonntag standen wieder im Zeichen einer W H W. - S a m m l u n g. Als Sammler hatten sich diesmal die Ämtsträger des Reichsluftschutzbundes, die Mitglieder des NS.- Reichstriegerbundes und die Mitglieder und Kinder des Reichs- Hundes der Kinderreichen zur Verfügung gestellt. Gern und ireudig wurden die hübschen Elückszeichen, die von schwäbischen Beinschnitzern in Geislingen-Steige und in Waldstetten herge­stellt waren, gekauft und getragen. --- Die N S. - F o r m a t i o - n e n hatten gestern den ersten Dienst-Sonntag in diesem Jahre. Ritt dem SA.-Sturmdienst war eine Rundfunk-Morgen­feier der SA.-Gruppe Südwest verbunden, die von allen SA.-Einheiten Württembergs und Badens im Eemein- schaftsempfang angehört wurde und sehr eindrucksvoll war. - Einen Gemeinschafts-Empfang veranstaltete auch der NE.- Reichsbund für Leibesübungen Nagold. Ueber- tragen wurde die festliche Tagung aus dem Hause des Deutschen Sports in Berlin aus Anlaß der Eingliederung der Ostmark und des Gaues Sudetenland in den NS.-Reichsbund für Leibes­übungen. Nagold hatte übrigens vorgestern und gestern ein Sportereignis zu verzeichnen: Die Austragung der Box-Mei- sterschasten des Bannes 401. Viele Auswärtige weilten aus diesem Anlaß in unserer Stadt.

Nachdem am Donnerstag Frau Pauline Morlock zur letzten Ruhe bestattet worden war, fand gestern die Beerdigung von Wilhelm Korn statt. Die Kameradschaft Nagold des NS.- Reichskriegerbundes gab dem alten Soldaten das Ehrengeleit. Die Kyffhäuserfahne senkte sich über dem Grabe und Ehrenschüsse hallten von der stillen Höhe des Friedhofs ins Tal hinab, nach­dem dem Toten unter ehrenden Worten ein Kranz als letzter Gruß gewidmet worden war.

Am Samstag Abend hielt Kreisbaumwart Walz einen Vor­trag in einer Versammlung des Obst- und Gartenbau­vereins Nagold Im Tonfilmtheater Nagold fand ge­stern wie an den vorangegangenen Tagen der große llnterhal- tungsfilmDas indische Grabmal" lebhaftes Interesse. Der Film wird heute letztmals gespielt.

Das Tauwetter setzte sich in der vergangenen Woche fort. Während der erste Teil der Woche meist schön und frühlings­mäßig warm war, wurde es am Donnerstag regnerisch: am Freitag sah es aus, als ob es wieder schneien wollte, tatsächlich siel nachts Schnee, der sich aber bald auflöste: am Samstag und Sonntag war das Wetter trüb, aber meist trocken. In den Außenbezirken führte die nächtliche Abkühlung mehrmals zu Eisbildungen und Glatteis am Morgen. Die Meinung, daß nun die Energie derEisigen Majestät" für diesen Winter erschöpft sei, ist indessen irrig. In der östlichen Reichshälfte liegt noch immer eine dichte Schneedecke: auch Frost trat erneut dort ein. Die eigentliche Frostverschärfung in den das europäische Wet­ter beeinflussenden Polargebieten mit Temperaturen bis zu 30 Grad in Grönland kommt erst noch. In Island wurden bis jetzt 20 Grad Kälte gemessen. Es braucht nur eine Winddre­hung nach Nordwest oder Nord einzusetzen, und auch wir ha­ben wieder tiefsten Winter. Alle osteuropäischen Länder haben nach wie vor strenge Kälte bei außerordentlich hohem Schnee. Die Tauwetterfronten, die seit 14 Tagen vom Ozean zu uns vorgedrungen sind, haben die kalten arktischen Luftmassen zu­rückgehalten. Diefrostempfängliche Zeit" beginnt erst, wenn auch zu beachten ist, daß die Sonnenstrahlen im Januar täglich an Kraft gewinnen. Das Wetter ist übrigens recht wunderlich. Während man mit riesigen Segelschlitten über das zugefrorene Frische Haff" (Ostsee) fährt und in Südserbien soviel Schnee liegt, daß die Züge in demselben stecken ßhleiben, verzeichnet die dalmatinische Küste 15 Grad Frühlingswärme. Während in Rumänien unter dem Einfluß schärfster Kälte die Wölfe in Rudeln in Dörfer und Städte eindringen und unter den Haus­tieren gewaltigen Schaden anrichten, meldet Australien 4050 Grad Celsius Hitze, die höchste Temperatur seit 1862. Infolge der ungewöhnlichen Trockenheit sind ganze Landschaften dort durch Busch- und Waldbrände zerstört. Fürwahr ein merkwürdi­ges Wetter in aller Welt!

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Nach längerer Pause hielt der Obst- und Eartenbauverein Nagold am Samstag abend in derLinde" eine Versammlung ab. zu der sich eine Anzahl Mitglieder eingefunden hatte. Vor­stand Benz hieß die Erschienenen willkommen und gab eine kurze Ueberficht über das Vereinsleben und forderte auf, weitere Mitglieder zu werben. Kassier Kappler erstattete den Kas-

Viberach, 15. Jatr. (RÄD. schuf Neuland.) Seit Mitte 1935 wurden von der Reichsarbeitsdienstabteilung 1/266 Biberach auf einer 112 Hektar großen Fläche der Mar­kungen Biberach, Virkenhard und Mittelbiberach umfang­reiche Entwässerungsarbeiten durchgeführt, die nunmehr zum Abschluß gekommen sind. Auf dem Gebiet können künf­tig mindestens 5600 Zentner Heu oder Oehmd mehr als bis­her geerntet werden. Als einer der nächsten Aufgaben der RAD.-Abteilung 1/266 ist die Beseitigung der Hochwasser­gefahren der Dürnach in der Gemarkung Wennedach, Ge­meinde Reinstetten auf einem 25 Hektar großen Gebiet vor­gesehen.

Abtsgmünd, 14. Jan. (Eingebrochen und er« trunken.) Aui der Lein oberhalb der Brücke brach ein öjähriges Mädchen auf dem schon dünnen Eis ein und ging unter. Obwohl sofort viele Helfer zur Stelle waren und das Eis aufschlugen, dauerte es doch eine geraume Zeit, bis man das Kind bergen konnte. Die Wiederbelebungsversuche blieben leider erfolglos.

Aalen, 14. Jan. (TodesfolgeneinesSturzes.) Vor einiger Zeit war hier eine ältere Frau im Schnee beim Verlassen des Hauses gestürzt und auf den Hinterkopf ge­fallen. Jetzt ist sie nach mehrwöchigem Leiden an den Fol­gen des Sturzes gestorben.

Herrlishöfen, Kr. Biberach, 14 Jan (Vom Kraft­wagen tödlich verletzt.) Als sich der 49 Jahre alte Reichsbahnobersekretär Kaspar Albrecht dieser Tage abends auf dem Heimweg befand, wurde er in der Nähe des Ueber- gangs der Kleinbahn auf der Straße BiberachHerrlis­höfen von einem Personenkraftwagen von hinten angefah­ren und tödlich verletzt.

Neu-Ulm, 14. Jan. (Drei Kinder angefahren.) Am Donnerstag nachmittag wollte in der Hauptstraße im Vorort Ludwigsfeld ein Personenkraftwagen einen Last­kraftwagen überholen. Das Auto geriet dabei sehr weit auf die linke Straßenseite und fuhr drei Kinder an, die zur Seite geschleudert wurden. Sämtliche Kinder erlitten erhebliche Verletzungen. Ein Mädchen zog sich einen Unter- schenkelbcuch zu und mußte ins Krankenhaus verbracht werden.

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senbericht. Kreisbaumwart Walz hielt dann einen interessanten und anschaulichen Vortrag über eine Informationsreise württ. Obstsachverständiger nach Italien. Diese an Eindrücken reiche Reise fand Ende August vorigen Jahres statt und führte zunächst nach Südtirol. Deutsche sind die tüdtiroler Obstzllchter, deren Er­zeugnisse Weltruf genießen. Der Redner, der auch Land und Leute schilderte, zeigte, wie man dort unter anderen klimati­schen und Bodenverhältnissen als hier zu Lande insbesondere auf die Bewässerung der Obstplantagen größten Wert legt und das Wasser 15 20 Klm. weit herleitet, um es an die Wurzeln zu führen. So erzielt man meist sehr gute Ernten. Vom oberen Etschtal aus führte die Reise nach Meran. Hier bewässert man nicht nur die Obst- sondern auch die Weingärten. Der Redner wies besonders auf das Spritzen der Bäume und die genos­senschaftliche Art der Obstverwertung hin, wie sie in dieser Gegend vorherrschen. Hier pflanzt man nur Obst, das der Han­del will: Goldparmäne, Vuumannsrenette und Ontario. Baum-

Morgen beginnt:

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von Hans Wagner

Eine heilere Geschichte von Liebe und Jagd m und um München.

Es gehl zunächst um einen kleinen Wachtelhund, weiß mit dunkelbraunen Tupfen. Das Hannerl hak ihn als Geburtstagsgeschenk bekommen und auf den Namen Hedi gekauft. Weil dieses Wachtelfräulein jegliche Zucht veMissen ließ, mußte es in Dressur gegeben werden. Hannerl hak den dazugehörigen Jäger bald gefunden, der verspricht, das Hünderl auf der Jagd­hütte seines Herrn an die Dressurleine zu nehmen. Daß er daneben auch das Hannerl ans Bandl bekam, ergab sich dann von selber. Als sich der dienstbeflis­sene Jagdgehilfe dann noch als wohlbestallter Jagd­herr und Gutsbesitzer entpuppte, natürlich erst nach vielen lustigen Verwechslungen, steht dem jungen Glück nichts mehr im Wege. Ein Münchener Jagdroman von erfrischender Natürlichkeit.

schulen sind im Obstgut selbst enthalten. Das ganze Obst um Meran herum geht nach Deutschland. Südtirol liefert uns zwar kein besseres Obst, als wir es selbst besitzen, wohl aber schöneres, dank ausgezeichneter Auslese beim sachgemäßen Verpacken. Wir hörten dann viel Lehrreiches vom Obstbau in der Gegend um Bozen, wo die Obstplantagen ein riesiges Ausmaß angenommen baben. Hier wächst der Wein ziemlich wild. Deutschland ist wieder der hauptsächlichste Abnehmer. Die Reise führte weiter zum Gardasee mit seinem herrlichen Panorama, wo schönste Pfir­sichkulturen auf schlechtestem Boden stehen, dann nach Verona und in das italienische Großpfirsichgebiet mit seiner eigenartigen Bewässerung. Zusammenfassend legte der Redner zum Schlüße Vor- und Nachteile des südtiroler Obstbaues und die Lehren, die wir daraus für unsere Verhältnisse ziehen, dar. Mit dem Dank für den anregenden Vortrag schloß Vorstand Venz in später Stunde die Versammlung.

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Wir berichteten dieser Tage, daß in Bösingen ein Maikäfer ans Tageslicht kam. In Nagold wurde nun auf der Straße ein lebender Schmetterling (Pfauenauge) gefunden. Gewiß eine Seltenheit um die Mitte des Januar, aber auch ein Zeichen da­für, daß der Frühling nicht mehr lange auf sich warten laßen wird.

Generalversammlung des Biehverficherungsvereins

Walddorf. Vergangenen Samstag abend hielt der hiesige ViehversicherungSverein im Gasthaus z.Adler* seine diesjährige Generalversammlung ab. Vorstand Johs. Mayer eröffnet« die­selbe mit Begrüßungsworten und gab die Tagesordnung be­kannt. Als 1. Punkt gab der Schrift- und Kassenwart Kirn

NSDAP.-Ortsgruppe Nagold

Parteigenoßen, die mindestens 2 Jahre Mitglied (Eintritts­tag vor dem 1. 5. 37 (nicht 1. 7. 37) und noch nicht im Besitz des Mitgliedsbuches sind, wollen dies umgehend bei ihrem Block­leiter oder beim Kaßenleiter beantragen. Mitgliedskarte mit sämtlichen eingeklebten Veitragswertmarken, 2 Lichtbildern und RM. 1 - Ausfertigungsgebühr sind mitzubringen.

E Ortsgruppenleitung.

Betr.: Arbeitstagung der Pol. Leiter am Dienstag, den 17. 1.

Am Dienstag, den 17. ds. Mts. findet von 2021 Uhr im Dienstzimmer der Ortsgruppe eine Arbeitstagung der Pol. Lei­ter der Ortsgruppe statt. Wegen dem anschließend von 2122 Uhr stattfindenden Marschblockdienst bitte ich um pünktliches

Erscheinen. Der Ortsgruppenleiter.

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Betr.: Ausbildungsdienst für den Marschblock Nagold am Dienstag, den 17. ds. Mts.

Die Pol. Leiter des Marschblocks Nagold (Emmingen, Jsels- hausen) treten am Dienstag, den 17. ds. Mts. um 21 Uhr im Saal des Hauses der NSDAP, zum Ausbildungsdienst an. Pistolen sind mitzubringen. Der Marschblockleiter.

NS.-Frauenschast, Deutsches Fraueawerk Kreissrauenschastsleitung Calw Am Freitag, den 20. 1. 39, um 13 Uhr sinder für den Kreis­abschnitt Nagold im Hause der NSDAP, in Nagold eine Amts- walterinnenbesprechunq statt. Erscheinen ist Pflicht.

Die Kreissrauenschaftsleiterin.

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BdM.-WerkGlaube und Schönheit" Nagold Hausmusik fällt heute aus. Nähen fällt diese Woche ebenfalls aus. Reserentin.

JM.-Gef. 24/401

Heute 19.30 Uhr sind alle Schaftführerinnen mit der Abrech­nung und den Beiträgen auf dem Dienstzimmer.

Führerin der Gruppe.

den Geschäfts- und Kassenbericht. Danach zählt der Verein ge­genwärtig 132 Mitglieder mit 378 Stück versichertem Vieh. Nolfchlachtungen mußten im abgelaufenen Jahr I I voigevom- men werden. In einigen Fällen war das Fleisch ungenießbar und mußte an die Tiermehlfabrik obgeliefert weiden. Der Kas­senbestand ist ein befriedigender. Punkts: Wahlen brachte nur wenige Veränderungen. Lediglich für das im Oktober vor. Js. ourch Tod ausgeschiedene Ausschußmitglicd Georg Dietsch und für das durch .Krankheit ebenfalls ausscheidende Ausschußmit- giied Jakob Bitzer mußte Ersatz aewählt werden und zwar wurden gewählt: Christian Wa lz, Ortsbauernführer und Fried­rich Schötlle. Punkt Verschiedenes brachte mehrere kleinere Vereinsangelegenheilen zur Sprache. Mit Dankesworten an die zahlreich erschienenen Mitglieder konnte Vorstand Mayer nach Erledigung des geschäftlichen Teils die Tagung schließen.

Dorfabend

Sulz. Unter der Leitung der Junqbäuerin und Jgn. Ruth Allmendinger veranstaltete die Arbeitsgemeinschaft bäuer­liche Berufsertüchtigung am Samstagabend einen Dorfabend in derLinde". Es sollte vor Augen geführt werden, wie im Ge­gensatz zu den üblichen Vereinsveranstaltungen die Jugend bei der Feiergestaltung neue Wege geht. Schon die Verteilung im Saal zeigte dies. In großem Kreis stellte sich die Hitlerjugend in der Mitte des Saales zwanglos zu Tanz und Spiel auf. Nach einem Eingangslied eröffnete ein Schreitreigen (sonst Polo­naise genannt) an dem auch die Alten teilnehmen mußten, den Abend. Singen, Volkstänze schwäbische Gedichte und Singspiele wechselten in rascher Folge. Diese nicht vorher in einem sogen. Programm festgelegte bunte Reihe brachte Leben und Lachen und bald war die sonst übliche Einteilung in Spieler und Zu­schauer aufgehoben, fast alle spielten mit. Getanzt wurden Wal­zer, Polka und Rheinländer, sogen. Schieber auf Marschmusik waren nicht erlaubt. Viel Vergnügen bereitete das Laienspiel I a, der Esel". Es wurde ohne Tribüne, Vorhang und dergl. gespielt, daTheaterspielen" von der Hitlerjugend bewußt ab­gelehnt wird. Um 12 Uhr war der wohlgelungene Abend zu Ende.

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Wildgänse

Eutingen. Seit etwa 14 Tagen kann man auf der Höhe zwi­schen Ergenzingen und Eutingen im Gewand Hummelberg Oberer Mönch ständig einen Flug wilder Gänse von ca. 11 Stück beobachten, die auf den dortigen Feldern ihre Nahrung suchen. Die Wildgänse sind sehr scheu.

Treudienst-Ehrenzeichcn

Calw. Das Treudienst-Ehrenzeichen erhielten: für 40jährige Dienstzeit Oberpoftinspektor Fritz Nieß, Postassistent Jakob Theurer, Postbetriebsassistent Fr. Höneise, Oberpostschaffner Wilhelm Hilt: für 25jährige Dienstzeit Postinspektor Otto Espenhain und Oberpostschaffner Wilh. Essig.

75. Geburtstag

Freudenstadt. Am Samstag feierte in Stuttgart Oberstudien­direktor Dr. Hermann Ruoß, ein geborener Freudenstädter, den 75. Geburtstag. Er erfand u. a. die nach ihm benannte Pol­wage zur Messung magnetischer Kräfte und ist der Verfaßer vieler wissenschaftlicher Arbeiten.

Steuerhinterziehung

Giirtriugen. Ein hiesiger Metzgermeister und Gastwirt wurde wegen Umsatz- u. Einkommensteuerhinterziehung zu 200 RM. und den Kosten des Verfahrens verurteilt.

Pforzheim, 14. Jan. (7 0. E e b u r ts tag.) Am Freitag feierte Professor Rücklin in Pforzheim seinen 70. Geburts­tag. Als im Jahre 1912 auf seine und Kommerzienrat Ge­fells Anregung in Pforzheim die erste Eoldschiniedeschule ins Leben gerufen wurde, wurde Professor Rücklin mit ihrer Leitung betraut. Den Weltkrieg machte Professor Rücklin als Freiwilliger an der Westfront mit. Im Jahre 1932 trat er, nachdem er 27 Jahre lang der Eoldschiniedeschule vorgestanden hatte, in den Ruhestand. Professor Rücklin veröffentlichte mehrere Werke und war auch ständiger Mit­arbeiter der Eoldschmiedezeitung.

Pforzheim, 14. Jan. (In die Säge geraten.) Ein 18 Jahre alter, in einer Glaserei tätiger Mann geriet am Donnerstag mit der linken Hand in eine Säge. Die Ver­letzungen waren jo schwer, daß er in ein Krankenhaus ge-, bracht werden mußte.