den 5. Januar 1939

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Nr. 5

Freitag, den 6. Januar 1939

113. Jahrgang

kvrenee

en Soldaken

lisvolle Oberst und en, und deshalb Veranlassung, uns chäftigen. Noch als Island ebenso grim- ssschend zu uns Her­mann den deutschen das für immer der ren wird, ein Denk­er erzählt, wie die m im revolutionier- z der Hölle losbricht nso schlicht wie er-

machten die deut- hier zum erstenmal nd, der meine Brü- n zweitausend Mei- rnt, ohne Hoffnung land, in einer Lage, die stärksten Nerven m ihre Trupps fest uh und Glied, und wogende Meer von ww Panzerschiffe, Hauptes. Wurden sie halt, nahmen ben wohlgezieltes kein Geschrei, keine achtvoll'."

it", der Tradilions» eichskriegerbund zu­macht Otto Riebicke

ärke der 5. Armee Verdun (21. Fe- 916) 572 855 Mann, laufe dieser Schlacht Mann, d. h. fast ein irchschnittliche Stärke wurde durch die Be- oder in den Feld» ig. 41632 Soldaten tarben an ihren Ver- >e und in Feldlaza- eben vermißt, so daß > Kämpfer eindeutig ch Verletzten wurden et; 398 293 Soldaten durch Gas. Zu den nttelbar Gefalle« re und 31 Sanitäts- !61 Offiziere und ein

lacht (24. Juni bis ^ die 2. Armee eine 254 Mann, und die eingesetzte 1. Armee r 385 755 Mann, te im Verlauf der von 395 636 Mann, ung bei der Truppe m'138 036 Soldaten

m. 32 489 Soldaten arben an ihren Per­lten blieben vermiet, mee insgesamt rurd aussielen. Diese Zeol t endgültige Verlust- Verdünschlacht, deren WOOOO Mann höher

Verletzten wurden :t, 168 071 erkrankten,

«trug der Ausfall 145 925 wieder eia- Soldaten fielen un- ,r ihren Verwundna- ißt, so daß von der »gültig rund 75 00«» ßer den tödlich Ver- Soldaten verwundet, r 1615 durch Gas neschlacht bei beiden

n, also unmittelbar 1640 Offiziere und ßt wurden 1384 Offi- jere.

chschnittsstärke »Heer im Westen mit i 1918. im Osten mit gust 1917. im Süden November 1917.

: des deutschen Be» z in den vier Kriegs»

i Deutschland 13.89 end des Weltkrieges n.

Oberst Beck

Berchtesgaden, S. Ja«. Der Führer »nd Reichskanzler empfing am Donnerstagnachmittag auf dem Barghof in Eegen- nmrt des Reichsministers des Auswärtigen von Ribbentrop de» polnischen Außenminister Beck, der aus seiner Rückreise von Monte Carlo nach Warschau einen zweitägigen Aufenthalt in München genommen hat.

Größte Empörung in Italien

über die ne«e« Zwischenfälle in Tnnis

Rom, 5. Jan. Die Vertreter sämtlicher italieni­scher Verbände und Organisationen in Tunis haben dem dortigen italienischen Generalkonsul eine Ent­schließung überreicht, die an das italienische Außenmini­sterium weitergeleitet worden ist. Im Namen aller Tunis-Ita­liener wird darin die Unantastbarkeit der unanfechtbaren, durch die Verträge und eine Jahrtausende alte Tradition verbrieften Rechte gefordert. Die Entschließunq brinat ferner die Entrüituna

beim Führer

wegen der fortgesetzten Gewalttätigkeiten und Provokationen, denen die italienische Bevölkerung ausgesetzt ist und die Empö­rung wegen der unerhörten Beschimpfung der italienischen Fahne zum Ausdruck. Weiter wird darin die hinterlistige und künstlich entfachte Hetz- und Verleumdungspropaganda gebrandmarkt, die ein friedliches Zusammenleben der einzelnen Bevölkerungsgmip- pen störe.

Die römische Presse verurteilt aufs schärfste die neuerlichen Zwischenfälle in Tunis, bei denen es sich, wie sie hervorhebt, s umprovokatorischeKundgebungen gegen das faschi­stische Italien und das nationalsozialistische Deutschland handle. Die Beschimpfung der italienischen Fahne wird als eine uner­hörte Herausforderung des faschistischen Italiens be­zeichnet. DerPopolo d'Jtalia" spricht von neuen Heraus­forderungen des Pöbels von Tunis nach der thea­tralischen Geste Daladiers. Die TurinerStampa" erklärt, was mit der Dolchgeste in Ajaccio geschah, sei lächerlich gewesen, was sich aber jetzt in Tunis gegen die Italiener ereigne, sei verbre­cherisch.

Heinrich Himmler zehn 3ahre Reichsfiihrer U

9. November 1923. Vor dem ehemaligen bayeri­schen Kriegsministerium halten hinter Stacheldrahtverhau die Männer der Reichskriegsflagge die Wacht. Die Sturm­fahne weht im Novemberwind. Ihr Träger ist Heinrich Himmler, heute Reichsführer LL und Chef der Deutschen Polizei. Als der Führer 1925 seinen Ruf an die alten Kampfgenossen zur Neugründung der NSDAP, ergehen läßt, steht Heinrich Himmler wieder in vorderster Front. Seine aktive Haltung führt ihn in die neugegründete Schutzstassel, der er von Anfang an angehört. Vom Ver­trauen der Partei getragen, hat er eine Reihe wichtiger Parteiämter zu verwalten. 1925 ist er zunächst stellvertre­tender Gauleiter und Geschäftsführer des Gaues Nieder­bayern-Oberpfalz und daran anschließend in gleicher Ei­genschaft beim Gau Oberbayern-Schwaben tätig. Dann wird der unermüdliche, stets kämpferische Nationalsozialist in die Reichsleitung der NSDAP, berufen und übernimmt 1926 das Amt des stellvertretenden Reichspropagandalei­ters, das er bis 1929 versteht. Stets ist er jedoch neben die­ser Tätigkeit aktiver Führer der LL, in welcher er 1927 das Amt des stellvertretenden Reichsführers übernimmt. Ihm obliegt in dieser Stellung besonders die Organisation, di« Leitung und Schulung dieser ausgewählten Truppe.

Am6. Januar1929ernenntihnderFührer endgültig zum Reichsführer LL. Mit diesem Tage beginnt für die Schutzstaffeln der NSDAP, ein steti­ger Aufstieg. In zielbewußter, harter Arbeit verfolgt Hein­rich Himmler sein Ziel: Dem Führer eine bis zum Aeußer- sten entschlossene, auserlesene Truppe zu schaffen. In kla­rer Erkenntnis, daß jede Organisation zum Aussterben ver­urteilt ist, wenn sie sich nicht im Zukünftigen verankert^ gibt er dem ihm anvertrauten Verband Gesetze, die seinen Be­stand sichern und ihm Ordenscharakter verleihen und di« für die Zeit, in der sie gegeben werden, einmalig und uner­hört sind.

Als der Tag der Machtergreifung gekommen ist, hält dt« /L unter der Leitung ihres Reichsführers zäh an ihren Aus­lesebestimmungen fest, ja, diese erfahren eine immer stär­ker werdende Verschärfung. So ausgerichtet kann die LL alle an sie herantretenden Aufgaben erfüllen. Mehr als einmal konnte die LL ihre Treue zur nationalsozialistischen Idee unter Beweis stellen, und der Führer zeichnete sie deshalb mit dem Wahlspruch aus:LL-Mann, deine Ehre heißt Treue." Diese Ehrung schließt sich wür­dig der Uebergabe der Vlutfahne der Bewegung in die Ob­hut der LL an. Im Juli 1934 erhebt der Führer die Schutz­staffeln zur selbständigen Gliederung innerh 'b der NS.» DAP. und gibt dem Reichsfiihrer LL die Möglichkeit zur endgültigen Ausrichtung und Durchorganisierung feiner LL.

Vom 9. März 1933 bis zum April 1934 wird der Reichs­führer LL nach und nach derEhefallerStaatspoli- seien der außerpreußischen Länder. In Preußen wird er der ständige stellvertretende Chef der Geheimen Staats­polizei. Am 17. Juni 1936 ernennt der Führer und Kanzler des Deutschen Reiches den Reichsführer LL Heinrich Himm­ler zumReichsführer LL und Chef der Deut- scheu Polizei". Dadurch wird die Möglichkeit der welt­anschaulichen Ausrichtung der Deutschen Polizei nach den Grundgesetzen der LL geschaffen. LL und Polizei vereint ste­hen nun nach dem Willen ihres Führers bereit, die in­nere Sicherheit des Grotzdeutschen Reiches zu gewährlei­sten. Am 6. Januar 1939 steht der Mann, der dieses Werk zum Schutze des deutschen Volkes geschaffen hat, zehn Jahre an der Spitze seiner Schutzstaffel in treuem Dienst am Füh­rer und der Nation.

Der Reichsführer ^

md seine Mannschaft

Zur zehnjährigen Wiederkehr der Berufung Heinrich Himmlers Von LL-Standartenführer Eunterd'Alauen.

> NSK. Am 6. Januar 1929, vor also zehn Jahren, er- nannte Adolf Hitler seinen in langen Jahren bewährten Mitkämpfer Heinrich Himmler zum Reichsfüh­rer 4L. Mit diesem Tage beginnt die eigentliche Ge­schichte der Schutzftaffel, so wie sie heute in all ihren Wesenszügen, tief verankert in der nationalsozialisti­schen Bewegung vor uns steht.

Die LL und ihr Reichsfiihrer, das heißt, ihr erster 77-Mann, sie sind unzertrennlich im Ablauf dieser eiligen Jahre, und der Festtag dieses alten Soldaten Adolf Hitlers ist darum ein großer Tag im Dienste des Schwarzen Korps, dessen Härte, dessen Straffheit, dessen Auslese und innere Kraft der Gemeinschaft, als unzerbrechliches Glied der gro­ßen Bewegung, die das Werk Heinrich Himmlers ist.

Nicht die Zufälligkeiten der Kampfjahre, nicht taktisch« Unzulänglichkeiten rundeten die Formen und brachten die Entwicklung dieser Truppe, sondern von Anbeginn an wurde der Nationalsozialist dieser Gemeinschaft Mann um Mann immer und immer wieder herausgehoben über den oftmals kleinen und kompromißvollen Alltag, herausgeho-

Eine anmaßende Botschaft Roosevelts

Washington, 8. Jan. Die JahresbotschaftPräsident Roosevelts war unter das phantastische Zeichen eines nach seinen Worten Amerika von seiten derDiktaturen" drohenden Kampfes um die Erhaltung demokratischer Freiheit gestellt. Diesenaggressiven" Absichten gegenüber rufe er nun Amerika zu nationaler Einigkeit auf. Dieser Aufruf gipfelte erwartungsgemäß in einer warmen Werbung für denNeuen Plan", Roosevelts persönliches Steckenpferd, dessen Unvollkommenheit dabei allerdings zugegeben wurde. Drei Rüstungsforderungen und die angekiindigte R e - Vision der Neutralitätsakte fallen dabei beson­ders auf.

Bei seinem erstaunlichen Auftakt erschien es dem Redner im­merhin notwendig, zuzugeben, daß viele Amerikaner im totalitären System eine große Anzahl von Vor­teilen sähen, insbesondere die volle Auswertung von Ar­beitskraft und Kapital. Roosevelt räumte ein, daß dieDik­taturen" das Problem von Arbeit und Kapitalmindestens zeitweilig" gelöst hätten. Jedoch, so fuhr der Präsident der Ver­einigten Staaten fort, habe dieser Erfolg einen Preis gekostet, den Amerika nicht zu zahlen bereit sei.

Nun folgte eine Aufzählung dessen, worin dieser Preis der totalitär geführten Völker bestehe. Diese Aufzählung Roosevelts bestand in einer Sammlung jenerArgumente", wie sie seit Jahren von der jüdischenHetzpresse Amerikas kolpor­tiert werden und deren Wirkung bekanntlich von dem Grad der Entfernung abhängt. Auch im Munde des Staatsoberhauptes änderten die üblichen Beschuldigungen des natio- nalsozialistischen Deutschlands und des faschi­stischen Italiens nicht ihren Charakter als außerordent­lich alberne und schmutzige Unwahrheiten: Angeblicher Verzicht auf Religionsfreiheit, angebliche Beschlagnahme des privaten Kapitals, dieGefahr, ins Konzentrationslager ge­worfen zu werden", der Zwang,die Kinder nicht als freie stolze Menschen, sondern als von einer Maschine geformte und ver­sklavte Schachfiguren aufwachsen zu lassen". Als besondere Ver­brechen des nationalsozialistischen bezw. faschistischen Systems er­achtete Roosevelt auch den Verzicht auf des demokratischen Ame­rikas geistige Werte und den Verzicht, alles sagen zu können, was man wolle. Die drei Ideale Amerikas, die Roosevelts An­sicht nach vom Auslande bedroht werden, sind Religion, Demo­kratie und internationale Ehrlichkeit. Die Zeit sei gekommen, wo Amerika rüsten müsse, nicht nur um seine Scholle, sondern auch diese Ideale zu verteidigen (!). Glücklicherweise drohe diese Gefahr nicht von Ländern auf der westlichen Halbkugel, und die Vereinigten Staaten würden ihren Teil dazu beitragen, diesen glücklichen Zustand gegen anstürmende Gefahren aus irgend einer Himmelsgegend" zu schützen.

Keine Nation, so fuhr der Nachfolger Wilsons fort, sei in Sicherheit, solange irgend eine andere einzelne mächtige Nation sich weigere, ihre Wünsche und Beschwerden an den Verhand­lungstisch zu bringen. Es folgte folgende für Amerikas Prakti­ken bezeichnendes Geständnis: Die USA. hätten gut gelernt (!!), daß lange vor offenen militärischen Maßnahmen der Angriff beginnt durch Vorgefechte in Form von Propaganda, subventio­nierter Durchdringung fremder Gebiete, Lockerung der Freund- schastsbeziehungen, Aufführung von Vorurteilen und durch die Aufforderung zur nationalen Uneinigkeit. Amerika habe ge­lernt, daß die fromm-religiösen Demokratien die Vertrage heilig hielten (?) und in ihren Beziehungen zu anderen Nationen ehr­lich und anständig seien. Sie könnten es sich nicht leisten, fuhr Roosevelt in anmaßendem Tone fort, gegenüber internationaler Gesetzlosigkeit gleichgültig zu bleiben. Der Redner meinte drohend, es gebe dazu viele starke und wirksame Methoden nicht ausgesprochen kriegerischer Art. Roosevelt deutete sodann an, daß er die Revision des Neutralitätsgesetzes wünsche, weil die gegenwärtige starre Form des Gesetzes Amerika in Gefahr bringe, dem Angreifer Hilfe zu bringen und diese dem Opfer zu versagen.

Während diese Ausführungen Roosevelts als agitatorische Einleitung gewertet werden dürften, folgte dann endlich die Hauptsache, nämlich die Werbung für seinen New Deal ^^Ausstellung fglg^der Forderungen: 1. Eine genügend starke Wehrmacht mit entsprechenden Stützpunkten in strategi­schen Positionen: 2 Aufbau einer Organisation, die im Kriegs­fälle alle Hilfsmittel sofort liefern und deren Lieferung auch noch steigern könne; 3. ein einiges Volk, frei von Klassenhaß, von Streit zwischen Kapital und Arbeit, von falscher Sparsamkeit und von anderen ungelösten sollen Problemen.

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Uneinheitliche Aufnahme der Botschaft

Washington, 5. Jan. Vor dicht besetzten Tribünen haben die Leiden Häuser des Vundeskongressrs im großen Sitzungssaal des Capitols die Botschaft des Präsidenten Roosevelt entgegen­genommen. Auch zahlreiche Vertreter des diplomatischen Corps waren erschienen. Daß die USA.-Regierung in wildem Tempo aufrüstsn will, hatte man seit Wochen geflissentlich durchblicken lassen. Unklarheit bestand bei Sitzungsbeginn nur über das Ausmaß und die Motivierung. Wer jedoch im Zusammenhang mit der angekündigten Wehrvorlage ein klar umrissenes außen­politisches Programm erwartet hatte, wurde enttäuscht. Denn die Botschaft des Präsidenten wiederholte nur die längst bekannten Eedankengänge Roosevelts und war im übrigen nur ein krampfhafter Versuch, die Wählermassen über das Fehl­schlagen seiner New-Deal-Politik himvegzutäusche«.

Während Roosevelt bei seinem Erscheinen vor dem Haus im Gegensatz zu den Mitgliedern seines Kabinetts durch Händeklatschen begrüßt wurde und auch einige seiner Ankündi­gungen, wie z. B daß die Vereinigten Staate» gewillt seien, die westliche Halbkugel gegen Angriffe jeder Art zu schützen, mit Beifall ausgenommen wurden, trat während der Verlesung der Botschaft doch klar zutage, daß die bei den Novemberwahlen beträchtlich angeschwollene Opposition die meisten sei­ner Maßnahmen, insbesondere auf innerpolitischem Gebiet, nicht mitzu machen gewillt ist. Mit eisigem Schweigen, auch bei den Demokraten, wurde die Mitteilung entgegengenommen, daßverhältnismäßig geringe" Steuer­erhöhungen vielleicht unumgänglich seien. Auf dem linken Flü­gel des Hauses rief natürlich die Ankündigung, daß der Präsi­dent eine Nenderung der Neutralitätsgesetz­gebung mit dem Ziel größerer Handlungsfreiheit für sich er­strebe, Genugtuung hervor. Als Roosevelt aus die Notwendig­keit eines Haushaltsausgleiches hinwies und bestritt, daß die Regierung mehr verausgabe, als Amerika sich leisten könne, brachen die Republikaner in ironisches Gelächter aus. Immerhin konnte man stimmungsmäßig den Eindruck gewinnen, oaß Roosevelt trotz der phrasenhaften Begründung seiner Bob schaft bei der Aufrüstung und den geplanten innenpolitische» Maßnahmen auf Anhängerschaft rechnen kann.

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Kritik an Roosevelts Jahresbotschast

Es ist selbstverständlich, daß die Jahresbotschast des Präsiden­ten Roosevelt in demokratischen Kreisen des Kongresses gemäß den parteipolitischen Gesichtspunkten kommentiert wird. Im Gegensatz dazu ist aber die Kritik der republikanischen Abgeord­neten und vor allem der Senatoren außerordentlich scharf und ironisch. So erklärte der republikanische Vundessenator Tow « s - end (Delawre), er sei gegen die Fortsetzung abenteuerlicher Ausgaben. Senator Vridges (Newhampshire) äußerte sich» die außenpolitische Lage dürfe nicht benutzt werden, um die Ab­änderung mangelhafter New-Deal-Maßnahmen zu verhindern. Wigglesworth (Massachusetts) sagte, allgemeine Redensarten seien nicht dazu angetan, den Millionen Erwerbsloser Beschäf­tigung zu geben. Senator Pesd (Lansas) erklärte, Roosevelt habe schöne, glanzvolle Phrasen gebraucht, aber nichts Bestimmtes gesaat. McNarv iOreaon). der Svreckier der Re- (Fortsetzung stehe Seite 2)