ouar 1939
7. Seite Nr. 2
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
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Ministerpräsident Chamberlain fliegt nach Godesberg zu einer erneute» Rücksprache mit Adolf Hitler.
23. General Sirovy bildet nach Rücktritt der Regierung Hodza ein Militärkabinett. Seit Donnerstag, 22. September, besetzt die tschechische Armee die Grenzbefestigungen.
Die Godesberger Besprechungen werden mit der Ueberrei- chung eines deutschen Memorandums und einer Karte der abzutretenden Gebiete beendet.
26. Adolf Hitler stellt in einer Rede im Berliner Sportpalast Herr» Benesch vor die letzte Wahl. Das deutsche Memorandum wird veröffentlicht.
28. Bei einer Unterhaus-Rede teilt Ministerpräsident Chamberlain mit, datz er selbst, Mussolini und Daladier von Adolf Hitler zu einer Viermächte-Besprechung nach München eingrla- Scn worden seien.
29. Die Viermachte-Vesprechungen enden um Mitternacht mit dem Münchener Abkommen, das endgültig den Sndetendeutschen die Freiheit bringt.
30. Nach einer erneuten Rücksprache zwischen Adolf Hitler und Chamberlain wird eine Erklärung über die deutsch-englischen Beziehungen veröffentlicht.
Oktober 1938
1. Deutsche Truppen beginnen mit der Besetzung des in München festgesetzten Abschnitts I.
Die Tschechoslowakei nimmt das polnische Ultimatum an, das am 27. September nach Prag im Flugzeug gesandt wurde. Polnische Truppen beginnen mit der Besetzung von Teschen.
3. Der Führer trifft zum ersten Besuch des von ihm befreiten Sudetenlandes in Eger ein.
4. Frankreich erkennt das faschistische Imperium an.
5. Der tschechische Staatspräsident Dr. Benesch erklärt seinen Rücktritt.
6. Das englische Unterhaus billigt die Friedenspolitik Cham- berlains.
7. Der Faschistische Grotzrat beschlieht die Durchführung des Judenstatuts.
10. Die planmäßige Besetzung des sudetendeutschen Gebietes wird beendet.
12. Die Verhandlungen zwischen der Tschechoslowakei und Ungarn werden ergebnislos abgebrochen. Ungarn ordnet die Mobilmachung an. Der ungarische Ministerpräsident von Darnnyi fliegt nach München.
16. Der französische Botschafter Francois-Poncet in Berlin wird nach Rom versetzt.
17. England eröffnet mit 23 000 Mann, verstärkter Belize! und jüdischen Freiwilligen eine Offensive in Palästina gegen die Araber.
25. Die Reichsregierung erteilt ihre Zustimmung für die Ernennung des neuen französischen Botschafters in Berlin, Cou- londre.
28. Der radikalsoziale Parteitag in Marseille wird durch einen Riesenbrand, bei dem auch Daladiers Hotel in Flammen aufgeht, gestört.
30. Auf Befehl Adolf Hitlers wird der Gau Sudetenland mit dem ersten Gauleiter Konrat Henlein gebildet.
Deutschlano und Italien erklären sich bereit, die Schiedsrichterrolle im .Konflikt zwischen Ungarn und der Tschechoslowakei zu übernehmen.
November 1938
2. In Wien wird durch Reichsaühenminister von Nibbentrop und den italienischen Außenminister Ciano der Schiedsspruch über den tschechoslowakisch-ungarischen Streitfall gefällt.
5. In Reichenberg übernimmt Rudolf Heß die Sudetendeutsche Partei in die NSDAP.
7. Auf den Legationssckretär der d utschen Botschaft in Paris, vom Rath, wird von dem Juden Herschel Grünspan ein Ne- volverattentat verübt
9. Am historischen 9. November erliegt der inzwischen zum Eesandtschaftsrat 1. Klasse beförderte vom Rath seinen Verletzungen. Ein Sturm der Empörung gegen den jüdischen Mörder erfüllt ganz Deutschland.
10. In der Türkei stirbt der türkische Staatspräsident Kemal Atatürr im Alter von 58 Jahren.
11. Als Nachfolger von Atatürk wählt das türkische Parlament Jsmet Jnönü znm Staatspräsidenten.
12 Durch Reichsgesetz wird den Juden eine Milliarde Reichsmark Buße für den Pariser Meuchelmord auferlegt und außerdem ihre Ausscheidung aus dem deutschen Wirtschaftsleben verfügt.
16. Der Ostervcrtrag London-Rom vom 16. April 1938 wird durch eine gemeinsame Erklärung der beiden Mächte in Kraft gesetzt.
39. Fortsetzung Nachdruck verboten
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Als Thea kurz aufstand, wandte sich Lisa wieder mit ihrem blendenden Lächeln an sie.
„Sie müssen schon gehen?" sagte sie. „Wie schade. Sicher haben Sie nichts dagegen, wenn Herr Medow noch einen Augenblick bleibt. Wir haben uns ja so lange nicht gesehen und haben uns so viel zu sagen, nicht, Herbert?"
Sie versuchte ihren Worten einen Unterton zu gehen, aber das Lächeln erstarrte auf ihrem Gesicht, als sie sah, datz Herbert Medow sich ebenfalls zum Aufbruch bereit machte.
Er seinerseits war gar nicht überrascht, datz Thea der unliebsamen Begegnung aus dem Wege zu gehen suchte. Er hatte sogar fest damit gerechnet. Eigentlich war es eine Dummheit gewesen, sie überhaupt bekannt zu machen, aber er hatte sich überrumpeln lassen. Lim war bestimmt nicht der Typ von Frau, der Thea sympathisch sein konnte.
„Bitte um Entschuldigung." sagte er, „wir gehen zusammen."
„Aber. Herbert — warum denn? Ueberlege doch, drüben sitzt mein Bruder. Er möchte mit dir sprechen —"
Herbert Medow zuckte die Achseln.
„Das glaube ich nicht."
„Doch, Herbert. Er erwartet dich. Er hat dir wirklich etwas zu sägen. Etwas Wichtiges. "
„Interessiert mich nicht," erwiderte er. „Ich wützte auch nicht, was Kurt Melrum mir zu sagen hätte. Mein Interesse an Nenntips und solchen Dingen ist vollkommen erloschen."
j 17. In Düsseldorf findet das feierliche Staatsbegräbnis für ! Ernst vom Rath statt. Der Führer ist anwesend.
! 22. Ministerpräsident Chamberlain und Außenminister Lord
s Halifax treffen zu einem politischen Besuch in Paris ein.
! 23. Das deutsch-italienische Kulturabkommen wird in Rom
unterzeichnet.
24. König Tarol von Rumänien stattet dem Führer auf dem Obersalzberg einen privaten Besuch ab.
25. Am zweiten Jahrestag des deutsch-japanischen Antikomin- tern-Abkommens wird ein deutsch-japanisches Kulturabkommen unterzeichnet.
30. In der Tschechoslowakei wird Dr. Hacha zum Präsidenten der Republik gewählt.
Dezember 1938
1. Italien tritt dem Londoner Flottenabkommen von 1936 bei.
2. Rudolf Beran bildet nach Rücktritt Sirovys die neue Negierung in der Tschechoslowakei.
3. Tag der Nationalen Solidarität. Ergebnis 15 060 335.41 NM. (Das Ergebnis «n Jahre 1937 war 7 964102.76 RM.)
4. Bei den im Sudetenland stattgefundenen Zusatzwahlen zum Deutschen Reichstag wurden 98,9 v. H. Ja-Stimmen und 1,1 v. H Nein-Stimmen abgegeben.
6. Reichsaußenminister von Ribbentrop in Paris. Unterzeichnung einer deutsch-französischen Erklärung: Beendung des jahrhundertealten Grenzstreits, friedliche Zusammenarbeit in gegenseitiger Achtung vorbehaltlich der besonderen Beziehungen beider Regierungen zu dritten Mächten.
In Tunis und in einigen Städten auf Korsika kam es unter Anstiftung jüdischer und marxistischer Elemente zu italienfeindlichen Kundgebungen, die sich an späteren Tagen wiederholten. Italien beantwortete dieses mit Protestkundgebungen seiner Bevölkerung in zahlreichen Städten.
8. In Anwesenheit des Führers und des Generalfeldmarschalls § Göring fand in Kiel der Stapellauf des ersten Flugzeugträgers der Kriegsmarine „Graf Zeppelin" statt.
10. Der Führer eröffnete in München die 2. Deutsche Architektur- und Kunsthandwerks-Ausstellung.
11. Die Wahlen zum memelländischen Landtag standen im Zeichen eines überwältigenden Bekenntnisses zum Deutschtum. Die deutsche Liste erzielte bei stärkster Wahlbeteiligung 87,1 der abgegebenen Stimmen, sowie 25 von 29 Mandaten.
20. Hermann Göring beauftragt den Reichswirtschaftsminister mit der Zusammenfassung der gesamten Maßnahmen zur Leistungssteigerung der deutschen Wirtschaft und zur Leistungsertüch- tigung all« Werktätigen.
„Sei doch nicht so unhöflich, Herbert.
Sie legte ihre Hand auf seinen Arm und suchte ihn aufzuhalten.
„Herbert, wir müssen uns doch anssprechen," bat sie. „Bleib hier. Bleib meinetwegen hier."
„Ich wützte ebenfalls nicht..."
„Doch," unterbrach sie ibn. „Ich mutz mit dir reden." Und an Thea gerichtet, fuhr sie fort: „Die Dame wird sicher entschuldigen ..."
Herbert fühlte eine brennende Empörung in sich, vielleicht war es auch der Instinkt der Notwehr, der ihn zu seiner Antwort veranlatzte.
„Fräulein Doktor Hansen wird picht entschuldigen," sagte er schroff. „Wir sind zusammen gekommen und wollen auch zusammm gehen und haben nicht die Absicht, uns von irgend jemanden beeinflussen zu lassen. Und, wenn noch > irgendein Zweifel besteht," fügte er betont hinzu, „ich fühle ! mich berufen, im Namen von Fräulein Dr. Hansen zu sprechen. Wir sind gute Freunde. Mehr als gute Freunde. Und ! wir verbitten uns jede Belästigung."
In dem beklemmenden Schweigen, das folate, klangen noch die Worte: „Mebr als gute Freunde," und alle deuteten sie nach eigener Art.
Thea fühlte sich peinlich von der ganzen Szene berührt und war nur bestrebt, möglichst bald ein Ende zu machen. Darum verzichtete sie auf jede Richtigstellung, jede Eegen- Lutzerung.
In Lilas Gesicht wechselten Röte und Blässe mitein- ! ander, und sie war grenzenlos wütend und beherrschte sich nur noch mit Mühe. Am liebsten hätte sie ihn wegen seiner Worte ins Gesicht geschlagen.
„So also dankst du mir meine Gutmütigkeit," sagte sie scheinbar ohne jeden Zusammenhang, und nur bestrebt, ihn zu erniedrigen. „Hast du alles vergessen, was gewesen ist?"
„Alles!" erwiderte er, „und ich bin froh darüber."
Sie sah ihn giftig an.
Zelt M Ewigkeit
Don AdolfWoderich.
Ein Jahr ist für die Ewigkeit Ein kurzer Traum.
Ist auf der Orgel nur ein Klang Im Weltenraum,
Wir selbst sind für die Ewigkeit Ein Halm im Feld.
And doch vollbringt sich grotz in uns Die ganze Welt.
Aus dem GeMztsf»'.al
Greis von einem Betrüger in den Tod getri.üen Stuttgart, 31. Dez. Das Stuttgarter Schöffengericht verurteilte den 62jührigen geschiedenen Wilhelm Mörsch aus Berlin wegen neun Vergehen des Betrugs, sowie wegen Untreue und Diebstahls zu der Gesamtstrafe von einem Jahr sieben Monaten Gefängnis, 100 RM. Geldstrafe und drei Jahren Ehrverlust. Der Angeklagte, der schon im 19. Lebensjahr straffällig geworden war, hat über 21 Jahre hinter Gefängnis- und Zuchthausmauern zugebracht, sich jedoch in den letzten acht Jahren seiner Freiheit nichts mehr zuschulden kommen lassen, bis er Ende letzten Jahres wieder mit Gaunereien begann. Neben zahlreichen Darlehensschwindeleien, die ihm rund 130 NM. einbrachten, bewog er einen 77jährigen Jnvalidenrentner in Stuttgart, der in einem öffentlichen Heim untcrgebracht war und bei einer Genossenschaft ein Guthaben von 1100 RM. stehen hatte, das er dem Wohlfahrtsamt gegenüber geheim halten wollte, dieses Guthaben von ihm abheben zu lassen, um es dann ratenweise und unauffällig bei der Städtischen Sparkasse anzulegen. Er legte aber nur 230 RM. an und behielt den Rest des Geldes für sich. Sodann versuchte er dem alten Mann Selbstmordgedanken einzureden und erbot sich sogar, zusammen mit ihm zu sterben, da das Leben ja auch für ihn keinen Wert mehr habe. Als er aber dem Alten im Wald die Schlinge um den Hals legte, damit dieser sich aufhänge, brach der morsche Strick, worauf beide wieder den Heimweg antraten. Später stahl der Angeklagte dem Alten auch noch das Sparkassenbuch mit der angeblichen „ersten Rateneinlage" und hob diese bis auf 5 RM. ab. Als der alte i Mann von der Sparkasse hörte, daß er einem nichtswürdigen ! Streich zum Opfer gefallen war, geriet er in eine so hochgradige Aufregung, datz er einen Schlagnfall erlitt, dem er erlag. Vor dem Schöffengericht versuchte der Angeklagte, seine gemeine Handlungsweise dem alten Volksgenossen gegenüber nach Mög- i lichkeit abzuleugnen, jedoch ohne Erfolg.
„Leicht wird es dir bestimmt nicht fallen," meinte sie, „bei deiner Vergangenheit, die dich — es ist ja kein Geheimnis — ins Gefängnis geführt hat. Sind Sie nicht auch der Ansicht. Fräulein Doktor Hansen?"
Lisa Melrum hatte heute entschieden ihren schlechten Tag, denn ihre Enthüllung machte nicht den geringsten Eindruck.
Thea geriet keineswegs in Empörung, sondern blieb ganz ruhig.
„Ich bin durchaus nicht Ihrer Ansicht," sagte sie. „Jede Vergangenheit kann überwunden werden, wenn nur der Wille vorhanden ist."
„Und der ist vorhanden?"
„Es scheint doch wohl so."
Herbert Medow nickte zu Theas Worten und damit war nichts Wesentliches mehr zu sagen. Er ries den Kellner, zahlte, übersah Lisa völlig, die vergebens nach Worten suchte und verließ mit Thea das Cafe.
Verschiedene Leute batten anscheinend etwas von dem Gespräch aufgefangen. Lisa hörte leises Lachen hinter sich und ging zitternd vor Wut an ihren Platz zurück.
Ihr Bruder schien bereits im Bilde zu sein. Er stand wortlos auf und beide traten bestürzt den Rückzug an.
Thea und Herbert Medow waren ein Mutes Stück Weges gegangen, ohne ein Wort zu sprechen, und sie kamen an den Flutz, der in dieser Abendstunde still dalag. Herbert blieb stehen und sie lehnten sich über das Geländer.
Er sah auf einmal zur Seite und unterbrach zum ersten Male das Schweigen.
„Sie sind ärgerlich?" fragte er.
„Warum?"
„Sie wissen, was ich meine. Und Sie haben mir ganz aus dem Herzen gesprochen. Ja, es ist überwunden, und es
wird kein Rückfall kommen, solange-solange Sie da
sind-"
Sie hörte seinen Atem an ihrer Seite, und gleich begann er schon im veränderten Ton weiterzusprechen.
Fortsetzung folgt.
Erziehung
Mancherlei hat sich organisatorisch in den deutschen Leibesübungen während des letzten Jahrzehnts und insbeson- ! dere seit 1933 geändert. DerÄsnderung der Organisationsform ging eine entsprechende Wandlung im inneren Gehalt der Leibesübungen voraus. Sport treiben entsprang einst dem freiwilligen Entsckilutz eines Einzelnen, der Neigung irgend eines jüngeren oder älteren Menschen für eine bestimmte Spielart körperlicher Betätigung. Möglichkeiten zur Erfüllung seines persönlichen Wunsches fand der Einzelne in den verschiedenen sportlichen Vereinen, die vor dem Umbruch entweder vollkommen unabhängig lebten und sportliches Leben in sich bargen, oder an wirtschaftliche, religiöse oder parteipolitische Körperschaften in unterschiedlichen Formen angeschlossen waren.
! Die grosse Verwandlung im deutschen Sport, die mit der j jüngsten Bestimmung des Führers über die Verwandlung des Neichsbundes für Leibesübungen in den National- s o z i a l i st i s ch e n R e i ch s b u ud f ü r L e i b e s ü b u n - < gen (NSRL.) erst ihre formale Krönung erhielt, datiert von der Machtübernahme ab. Der Staat, und zwar der j nationalsozialistische Staat, erkannte die gewaltige Bedeu- > tung der Leibesübungen für die Gesundheit, die Kraft und das Leistungsvermögen der Nation. Turnen, Fußballspielen oder Skilaufen kräftigen nicht nur den Einzelnen; sie bilden Quellen -er Volksgssundheit und Volkskraft und verlangen staatliche Führung, Förderung und Schutz. Von dieser Erkenntnis ausgehend, vollzog sich in den letzten fünf Jahren der große Umbau im deutschen Sport. Der Erfolg der Olympischen Spiele vor zwei Jahren kam schon zu einem grossen Teil auf das Konto dieses Umbaues und seiner inneren Voraussetzungen.
An die.Stelle des früheren Reichsausschusses für Leibes-
zum Sport
Übungen trat der Reichsbund. Fachämter ersetzten die einst- , maligen Fachverbände. Die Vereine, und zwar sämtliche sportlichen Vereine, gleichgültig auf welcher Grundlage sie I entstanden waren, wurden Mitglieder des Reichsbundes.
Damit verschwanden die Machtfragen der Verbände und > die Zersplitterungen des Sports in Sonderinteressen. Es entstand eine verzweigte Riesenorganisation, die nach den Worten Tschammer-Ostens den größten Block leibestüchtiger Menschen auf der Erde darstellt. Mit dieser Verwandlung des sportlichen Denkens und den Formen sportlicher Betätigung traten neue Begriffe und neue Einrichtungen in den Vordergrund. Das Amt des Reichssportführers wurde vorbildlich in der ganzen Welt. Sportliche Veranstaltungen wie etwa die Nürnberger NS.-Kampfspiele, die Wettkämpfe der HI. oder das Turn- und Sportfest demonstrierten vor aller Welt die Verbindung zwischen Leibesertüchtigung und Politik.
Der Reichssportführer hat den DRL. oftmals als einen Stoßtrupp des Gedankens der politischen Leibeserziehung bezeichnet. Die Stiftung des SA.-Sportabzeichens durch den Führer wie auch die Ernennung von Dietwarten in den Vereinen und Aemtern versinnbildlichte den Wert des Sports für die politische Erziehung des Volkes schon früher. Die Beauftragung der Partei mit der Erziehung zum Sport und dem Schutz des Sportlers bestätigt diese Tatsache jetzt auf das nachdrücklichste. Auch die körperliche Erziehung ist nunmehr gesetzmäßig als nationalsozialistische Schulungs- arbeit innerhalb der parteilichen Organisationen verankert. Darüber hinaus schützt und fördert der Staat die Leibesertüchtigung wie bisher. Der deutsche Sport marschiert. Er, marschiert unter der Schirmherrschaft des Staates und vom Geist der Partei beseelt.