4. Seite
Nr. 224
Regoldrr Tagblatt »Der Gesellschafter»
Freitag, den 15. Dezember 193K
Fünf Jahre Zuchthaus für gerissenes Gaunerpaar
Stuttgart, 14. Dez. Die Stuttgarter Strafkammer verurteilte den 23jährigen Eugen Baisch aus Ludwigsburg und den gleichaltrigen Albert Jmmich aus Tübingen wegen Rückfallbetrugs, Rückfalldiebstahls, Urkundenfälschung und Unterschlagung zu je fünf Monaten Zuchthaus.
Die beiden Angeklagten waren in einem erschwindelten Mietkraftwagen von Stuttgart nach München gefahren, wo sie das Fahrzeug an einen Händler gegen einen allerdings nicht realisierbaren Wechsel veräußerten und von Diebstahl und Darlehensbetrug lebten. In Wien, wohin sie mit einem anderen, gleichfalls erschwindelten Mietwagen entflohen, verübten die Gauner Warenkreditbetrügereien mit Radio- und Erammophonappara- ten. Auf der Weiterreise nach Kufstein, auf der sich ihnen zwei abenteuerliche Mädchen anschlossen, betrogen die Burschen in einer kleinen Ortschaft einen Kaufmann mit einem gefälschten Wechsel um Waren im Betrage von über 90 RM. und dazu noch um 120 RM. Wechselgeld, das der Kaufmann ihnen auf den Wechsel in bar herausgab. In Kufstein kleideten sich beide Angeklagte für 500 RM. völlig neu ein. Dabei bezahlten sie mit dem wertlosen Wechsel, den sie in München von dem Autohändler erhalten hatten; außerdem blieben sie die Hotelkosten schuldig. In Innsbruck lernten sie durch ein Mädchen, mit dem sich Jmmich kurzerhand verlobte, eine neue Gelegenheit zur Gaunerei kennen. Das Mädchen begleitete sie nämlich zu ihrem Bruder nach Dornbirn, in dessen Konfektionsgeschäft sich Baisch einen Sportanzug gegen „ewigen" Kredit zulegte und beide auch noch Maßanzüge bestellten. Außerdem schädigten die Taugenichtse noch zwei weitere Dornbirner Geschäftsleute um 430 bezw. 40 RM. Baisch hatte überdies eine Witwe in Stuttgart um zwei Herrenanzüge im Werte von 120 RM. und seine Braut in Nordheim bei Heilbronn sowie deren Schwester um zusammen fast 600 RM. betrogen. Urkundenfälschungen verschiedener Art vervollständigten das Schuldkonto der beiden schon recht beträchtlich vorbestraften Angeklagten, die übrigens voll geständig waren.
Teures Schwarzschlachten
Balingen, 14. Dez. Am 7. Oktober wurde in Meßstetten bekannt, daß der 37jährige Anton Schmid dort ein etwa 80 Pfund schweres Schwein „schwarz" geschlachtet und das Fleisch mit seinem Schwager geteilt hatte. Die Nachforschungen der Gendarmerie bestätigten das Gerücht und stellten außerdem fest, das; ein Metzgermeister das Schlachtmesser und einen Stuhl zur Ber
it sügung gestellt chatte. Das Amtsgericht verurteilte den Hauptübeltäter zu zweieinhalb Monaten Gefängnis, da er schon mehrmals vorbestraft ist, die Ehefrau zu IS RM., den Schwager zu ISO RM. und den Metzgermeister zu 40 RM. Geldstrafe.
Der Griff in die Ladenkasse
Baliugen, 14. Dez. Der 28jährige Erwin Bühler aus Ebingen ist seit 1927 wiederholt, auch schon wegen Rückfalldiebstahls, vorbestraft. Am 9. November kam er in ein Ebinger Ladengeschäft, um dort Zigaretten zu kaufen. Die Verkäuferin war gerade nicht im Laden und die Kasse war halb geöffnet. Diese Gelegenheit benützte er zu einem Griff in die Kaffe, wurde aber dabei durch die auf das Läuten der Ladenklingel zurückgekehrte Verkäuferin ertappt und am Gelingen des Diebstahls gehindert. Das Amtsgericht verurteilte den geständigen Angeklagten wegen versuchten Rückfalldiebstahls zu einem Jahr Gefängnis mit der Begründung, daß das Mißlingen der Tat nur eine geringfügige Rolle spiele. Bei weiterem Rückfall habe er mit Zuchthaus, und wenn auch das nicht fruchte, mit der Sicherungsverwahrung zu rechnen.
Fahrlässige Tötung mit Gefängnis bestraft
Karlsruhe, 14. Dez. Am Abend des 25. Oktober wollte der 43jäbrige Wilhelm August Dürr aus Mutschelbach in Karlsruhe in der Stuttgarter Straße mit seinem Auto ein Fuhrwerk über- bolen, auf welchem der LSHmgrubenbesitzer Alois Kist aus Stupferich saß. Er streifte das Fuhrwerk mit dem Kotflügel. Infolge des Zusammenstoßes stürzte Kist zu Boden und erlitt einen Schädelbruch, der seinen Tod zur Folge hatte. Die 3. Strafkammer verurteilte Dürr wegen fahrlässiger Tötung und lleber- tretung der Straßenverkehrsordnung zu vier Wochen Gefängnis.
Kleine Diebstähle führen ins Gefängnis
Karlsruhe, 14. Dez. Der 38 Jahre alte vorbestrafte Herbert Ludewig aus Dresden hatte bei einem Fahrradhändler eine Lampe erschwindelt und sich ein Paar Gummistiefel, die einer Baufirma gehörten, angeeignet. Die Strafabteilung des Amtsgerichts verurteilte den Angeklagten wegen Betrugs und Unterschlagung zu einer Gesamtgefängnisstrafe von zehn Monaten. — Die einschläg g vorbestrafte 43 Jahre alte Berta Herbst aus Karlsruhe hatte auf einem Sportplatz im Hardtwald aus der Hose eines Schülers einen Geldbeutel, der zwei Schlüssel enthielt, entwendet. Sie wurde bei dem Gelegenheitsdiebstahl beobachtet, von den Schülern und dem Lehrer verfolgt und gestellt. Das Amtsgericht verurteilte die rückfällige Diebin zu sechs Monaten Gefängnis.
Handel und Verkehr
Marktbericht der Stadt Nagold vom 14. Dezbr. 1939. Diehmarkt
Lattung:
Zufuhr
St».
Verkauft
St».
Pret» pro Stck.
Kühe
7
2
480-500 ^
Rinder und trächr. Kalbinnen
2l
15
275-630 .
Schmalvieh
5
5
205—260 .
Handel gedrückt, Zufuhr gering.
Schweinemarkt
Preis pro Paar
Läuferschweine
241
165
45-52
Milchschweine
40
15
20-43 ,
Zufuhr gut, Handel lebhaft, Marktbesuch gut.
Stuttgarter Schlachlviehmarkt vom 15. Dezember
Preise für 14 Kg- Lebendgewicht in Rpf.:
Ochsen : a) 44—45.5, b) 41.5;
Bullen: a) 41.5-43.5. b) 38—39.5;
Kühe: a) 40.5—43.5, b) 35.5-39.5, c) 25 -33.5, d) 15—24; Färsen: a) 41.5-44.5, b) 40-40.5, c) 34;
Kälber:«) 63—65, b) 57-59, c) 48—50, d) 40;
Lämmer und Hammel: bl) 45—48, b2) 42;
Schafe: a) 37-40, b) 35, c) 32;
Schweine: a) 55.5, bl) und b2) 55.5, c) 54.5, d) 51.5, e) 49.5, f) —. gl) 55.5.
Marktverlauf: alles zuaeteilt.
Stuttgarter Großhandelspreise für Fleisch und Fettwaren vom
14. Okt. Ochsenfleisch nicht notiert; Vullensleisch 1. 77; Kuhfleisch
1. 75—77, 2. 65; Färsenfleisch 1. 75-80; Kalbfleisch 1. 95-97,
2. 80; Hammelfleisch 1. 90; Schweinefleisch 1. 75. Marktverkauf: alles belebt.
Gestorbene: Ulrich Dettling. 82 Z., Altheim ; Mathilde Reuff geb. Kurzenberger, 67 I., Dornstetten ; Sidonie Eitelbutz. Martins Witwe geb. Haag, 54 I., U n ter j ett i n gen.
Druck und Verlag des „Gesellschafters": E. W. Zaiser, Inhaber Karl Zaiser; Verantwortlicher Schriftleiter: Fritz Schlang ; Verantwort!. Anzeigenleiter: Oskar Rösch, sämtliche in Nagold Zurzeit ist Preisliste Nr. 7 gültig.
Unser« heutige Nummer umsatzt g Seite«.
N5S „Kraft durch Freude"
Samstag, 16. Dez. 1939. um 20 Uhr im Saalba« z. „Traube» Nagold
Großer Bunter Übend
unter Mitwirkung der Kleinkunstbühne Ndi Malz, Stuttgart
Gesang - Humor - Artistik - Tanz u. s. w.
Eintritt 70 Rpfg. Kartenverkauf an der Abendkasse.
SSv LVebvmaibts-Älngehovige Eintritt frei
VonttLn»-Urvater KlsgoLÄ
Amtliche
Mur »voll Iivirtv 2V vdr
ZS-
Nordlicht"
Zwei gute
ein Film 378
vom hohen Norden
ameraden in Schnee und Eis
TlWi'FaWäll
^nsAsbe vom l. Dezember ru 30 ?kZ. vorrütig in der
Lurdlidls- Kaiser dlseold
Beiprogramm und Wochenschau
Samstag und Som tag neues Programm.
Vas Handwerk hilft, es schasst selbst
„aus Altem Neues"!
Jetzt zeigt sich ckie Vielfalt ckes handwerklichen Schaffens. Auch diesmal! >2«
handwerksleistung als Weihnachts-Geschenk!
Rreishanäwerkerschafl Calw
Dianas
lnsu unv gsd-) leiste, psuscb Stimmungen, kspsmtursn
8vI»Ivan»s 6 8ölme
Wllltteart, ttsckanstn 16
LLLLLIH ist der klerr wie die Dame über Kesuebskarten mit eigenem klsmenauldruck lVir buben in diesen Privut-Orucksacben eins sekr scböne Kusvvubl
v. V. LLI 8 L «
D>e
»euen
Zorst-rrirMii
für 1940 soeben erschienen u. vorrätig bei Buchhandlung Zaiser
HV vLIm»vI»t 8
kür Nie Neutsvlie kÄmIUv
30 der beliebtesten IVeibusebls-, Silvester- und blsujsbrslieder (Tür Oesavx und Llavler oä-r Llavior allein, Violine und Llavicr, kür Violine allein)
üll LZl 1.— vorrätig in der
Lsisvr ICsgvIü
Bilderbücher
Malbücher
Quartettspiele
kauft man in der
Buchhandlung G. W. Zaiser.
Bereinigter Lieder- und SSngerkranz Nagold 368 Samstag >3U Traube
lBeerdiguug Maier)
8»goldl, den 14. Osrsmbsr 1939
Insuls trüb durlts mein lieber Trlnnn, unser guter Vnler und Srotzvsler
im Brieden beimgeben.
In lieker Zrnuer immens der Hinterbliebenen XVilllSlirilne 7^.31617 gsb. Xrsuss.
8ssrdigung Asmstsg, 16. Dezember 1939, nscbmittsgs 1 ^ llbr,
oUmmliRAVii, den 14. Dezember 1939
(Zeit dem AllmsdNigsn bst es gsksllsn, mein« bebe Treu, unsere liebe, gute 1A.uttsr, 3cbvv1sgsrmuttsr, 6ro0muttsr, 5ctnvssler und 5cbvvLgsrin
im Aller von 32 Tsbrsn, neck kurrsr Krsnkbsil in dis ewige Heimst sbruruksn.
In tisksr Treuer der Sette: Islrob Uvr»r, Soldsckrmisd
mit LinUori» «»ck Ungedörlgen.
Beerdigung 5smstsg, 16. Dezember 1939, 14 llbr.
ZtWkW
stets vorrätig:
Z. V. Illustr. Beobachter Frankfurter Illustrierte Berliner Illustrierte Münchner Illustriert« Kölner Illustrierte Stuttgarter Illustriert« Deutsche Illustrierte Das schwarze Korps Sport-Illustrierte Sportbericht Radio-Zeitungen Rätselhefte Der Stürme»
Der Mittag Grüne Post
Neue I. Z. (III. Zeitung)
Die Woche
Koralle
Täglich neu:
RS.-Kurier Völkischer Beobachter Stuttgarter Neues Tagblatt Frankfurter Zeitung Kölnische Zeitung Hannoverscher Anzeiger
Buihbandlung Laiser
Einfamilienhaus
oäer größeres Wohnhaus
sucht zu Kausen
Angebote unter Nr. 193 werden streng vertraulich behandelt.
Für die Lieben, die fern der Heimat ihr Weih nachten feiern müssen, ist das
Weihnachtsbäumchen
in der Feldpostsendung gedacht.
Preis pro Stück Rm. l.—. Zu haben in der
A Buchhandlung G. W. Zaiser, Nagold.
VsriraubN
v/.rkl uni
»enen