3. Seite Nr. 292

Nvgolder TagblattDer Gesellschafter'

Mittwoch, den 13. Dezember ISA

sMyolö undAmgebuny

Alle Nationen hassen den Deutschen. Wenn es ihnen ge­lingt, ihn zu verdrängen, wird ein Zustand entstehen, in dem sie ihn mit Nägeln aus dem Grab kratzen möchten.

Hebbel.

13. Dez.: 1250 Kaiser Friedrich !I. gestorben. 1816 Werner v. Siemens geboren. 1863 Friedrich Hebbel gestorben.

Movser» Ehviftkindies-Maekt

Eine uralte Einrichtung. Der Markt vor 50 Jahren

Der morgige Krämer-, Vieh- und Schweinemarkt ist seit Jahr­hunderten schon einer der Hauptmärkte Nagolds, zu dem man von nah und fern herbeiströmte. Seit Nagold eine geschlossene Siedlung darstcllt, gibt es auch Märkte hier. Das Marktrecht' wurde früher eigens verliehen, und die entsprechende Urkunde war besonders wertvoll. Die neuere Zeit brachte natürlich viel Veränderung im Marktwesen mit sich.

Aber auch vor 100 und vor 75 Jahren noch war der Ehrist- kindlesmarkt gut beschickt und besucht. Vor 50 Jahren am 12. Dezember 1880 erfreute er sich eines außerordentlich starken Be­suches, wie das seit Jahren nicht der Fall gewesen war. Auf dem Viehmarki wurden 316 Stück Großvieh und 410 Schweine verlauft und zwar zu insgesamt 65 057 Mark. Die Viehpreise waren damals enorm hoch, was auf die schlechte Ernte des Jah­res 1880 zurückzuführen war Der Fruchtmarkt war dann auch recht schwach. Aus dem Krämermarkt konnte man am Nachmit­tage kaum durchkommen. Namentlich wurden Weihnachtsartikel gekauft, doch klagten die Geschäftsleute über die niedrigen Preise. Damals gab es noch einen Flachsmarkt, der gut beschickt war; auch die in das zur damaligen Zeit so gemütliche Familienleben zurückführenden Spinnräder mit Kunkeln fehlten nicht, und es wurde damit flort gehandelt.

Gern erinnern sich die älteren Nagolder noch daran, daß auf dem Weihnachtsmartt ein richtiger Jahrmarktsrummel herrschte. Das war so recht etwas für alle, für die kauflustigen Haus­frauen, die begehrlichen Kinder, die neugierigen Zuschauer und die erlebnishungrigen Bummler: Der wahre Jakob, und ist er auch nicht mehr aus Amerika, sondern irgendwoher vom großen § Vaterland, preist seine Ware an. Wer kann sich demFluß sei- i ner Rede" entziehen? Er kann gelegentlich eine ganze Komödie : verführen und ein paar Stunden Theater ersetzen.Eingekauft, ! ihr Leute, nicht nur Maul und Augen aufgerissen. Hosenträger, ! feinste Spitzen, Gummibänder Sockenhalter, Kragenknöpfe, i warme Unterhosen, Schuhriemen, Zahnbürsten, Fadenrollen, Ra- ; sierseifen, Pulswärmer, alles zu haben. Daneben Spielsachen, ! Schleckereien, Süßigkeiten, was das Herz begehrt. Heute kosteis ^ nicht eine Mark, nicht fünfzig Pfennig, heute wirds euch an den ! Kopf geworfen und zu Spottpreisen verschenkt." Es ist mit- ! unter heute noch das alte Bild; nur die Käufer sind vielleicht > zurückhaltender geworden. Die Bäuerin auf dem Land kann ! ja heute die täglichen Gebrauchsgegenstände in der eigenen Ort- ^ schaft oder in der nächsten Stadt haben: die Fahrt dahin ist , heute eine Kleinigkeit. Trotzdem ist und bleibt ein Markt mit ! seinem Betrieb ein Ereignis, das die Interessenten aus der ganzen s Gegend an sich zieht. §

AS-Sühvev Achtung! i

Die Abzeichen, die am 16./17. 12. verkauft werden sollen, sind ! bei dem zuständigen NSV.-Leiter in Empfang zu nehmen. j

W wirr machen Daterr eku BeldvoftpSikche« !

Nun wirds höchste Zeit, daß wir dem Vater das Feldpostpäck- s chen richten. Bis zum 15. Dezember müssen ja alle bei der Post fein, daß sie noch rechtzeitig vor dem Weihnachtsabend ankom- men. Die Brötchen haben wir meistens schon gebacken. Wie wird sich der Vater freuen, wenn er liest, daß ihr, der Hans und die Gretel, mitgeholfen habt, daß sie deshalb so fein sind, weil ihr sie mit ausgewellt, ausgestochen und aufs Blech gesetzt habt! Aber am Weihnachtsbrief müßt ihr auch mithelfen. Jedes von euch muß ein Stückchen dran schreiben, daß es so ein rechter Familienbries wird und der Vater in Gedanken euch alle um sich versammelt steht. Selbst über das Zickzack des kleinen Lies­chens wird er sich freuen. Wenn es auch noch nicht richtig schrei­ben kann, versteht es der Vater doch, daß es ihm sagen will: Ich habe dich lieb! Den Briefrand könnt ihr hübsch bemalen mit Tannenreislein und Lichtlein, um eure Namen herum vielleicht ein Kränzlein aus Vergißmeinnicht. Auch einige Zigarren oder Zigaretten oder Briefpapier kann man dazu legen und oben draus ein echtes Tannenreis mit einem Lichtlein dran. Das gibt dann dem ganzen Päckchen den weihnachtlichen Duft. Kann sein, daß sogar Hans ein kleines Ständerchen aus einer Faden­rolle gebastelt hat, daß der Vater im Bunker das Tannenreis hineinstellen und das Lichtlein anzünden kann. Wenn dann der heilige Abend kommt, wird er sein Weihnachtspäckchen betrachten und an euch denken, wenn ihr unter dem brennenden Baum stehet und ihr an ihn und werdet euch miteinander aufs Wie­dersehen freuen.

-Keine schweve« Seldpoftvakete

Der Reichspostminister gibt bekannt, daß es nach Lage der Verhältnisse nicht möglich ist, zu Weihnachten Sendungen von Privaten im Gewicht von mehr als 1 Kilogramm zur Feldpost­beförderung zuzulassen. Entsprechende Anträge müssen abgelehnt werden. An dem zulässigen Uebergewicht bis zu 100 Gramm wird dadurch nichts geändert.

Wetterführung de« Settverbilligung

In einem gemeinsamen Erlaß des Reichsarbeitsministers und des Reichsernährungsministers wird mitgeteilt, daß die von der Reichsregierung zur Verbilligung der Speisefette für die minder­bemittelte Bevölkerung getroffenen Maßnahmen für die Monate Januar, Februar und März in der bisherigen Weise mit der Maßgabe weitergefiihrt werden, daß künftig sämtliche Verbilli­gungsscheine beim Einkauf von Speisefetten aller Art, Käse, Wurst, Seefisch oder Fischräucherwaren gelten.

DaS ImrüMege« von Textilwaren

In seinen Anweisungen über die Anwendung der Kleiderkar­ten hat der Leiter der Fachgruppe Bekleidung Textil und Le­der der Wirtschaftsgruppe Einzelhandel darauf hingewiesen, daß das Reservieren oderZur-Verfiigung-Halten" von bezugsbe­schränkten Waren nur gegen Abgabe des Bezugsscheins oder gegen Abtrennung der entsprechenden Anzahl bereits fälliger

Markenabschnitte zulässig ist. Länger als vier Wochen dürfen bezugsbeschränkte Waren auf keinen Fall zurückgelegt werden.

Äonr SfL Kagold

Die rege Verbindung mit den Feldgrauen bringt uns täglich Karten und Briefe, aus denen hervorgeht, wie sehr die Mitglie­der an ihrem Verein hängen und wie groß ihr Interesse an der sportlichen Weilerarbeit ist. Manche haben auch schon bekundet, wie wertvoll ihnen ihre sportliche Betätigung und Erziehung ist. Gerade aus den Nachrichten aus dem Felde schöpfen die da­heim Gebliebenen immer wieder die Kraft und Energie, trotz der verschiedensten Schwierigkeiten dem Ideal Jahns treu zu bleiben und der Jugend die Möglichkeit zu den so dringend notwendigen Leibesübungen zu geben. So ist es sehr zu begrü­ßen, daß durch die Opferbereitschaft der SA. und des VfL. die Abdunklung der Turnhalle und damit die Wiederaufnahme der abendlichen Arbeit ermöglicht worden ist.

Das Gvsebnis des s. Svfev-Sountags

Die Sammlung für das Kriegs-WHW. am vergangenen Sonntag ergab die schöne Summe von 771,02 RM. Auch an Vieser Stelle Spendern und Sammlern herzlichen Dank!

HI. sammelt am 16. und 17. Dezember

Zehn Hokzmännlcin wollen an den Weihnachtsbaum

nsg. Zehn kleine Holzmännlein wollen an den Weihnachts­baum. Vorläufig allerdings liegen sie noch in ihrer strahlenden Buntheit in Kisten und Schachteln verpackt. Aber in den nächsten Tagen werden sie hervorgezogen, um für die Straßensammlung der Hitlerjugend abgezählt und eingeteilt zu werden. Am Weih­nachtsfest aber hoffen sie, mit ihren Kameraden aus den früheren Reichsstraßensammlungen der letzten Jahre Wiedersehen am Weihnachtsbaum feiern zu können.

Aus verschiedenen Gegenden Deutschlands kommen diese Holz­abzeichen. Aus dem Erzgebirge, aus dem Böhmerwald, aus dem Bayerischen Wald, aus dem Riescngebirge und aus dem Elatzer Vergland. Immer also aus Ge­bieten, in denen sie einer weitverzweigten Heimarbeit zugleich Verdienst brachten. Die gröbste Arbeit allerdings haben auch hier wieder die Maschinen zu erledigen. So, wenn zuerst einmal die rohen Ausgangsformen hergestellt werden. Fast alle zwei Sekunden fällt eine Holzform in den aufgestellten Kasten das sind in der Stunde etwa 2000, am Tag 16 000. Wenn diese Zahl auch nicht immer erreicht werden kann, so müssen doch Messerwechsel, Maschinendesekte usw. in möglichst weitgehendem Matze ausgeschaltet werden, um die Figuren rechtzeitig zum Ver­sand bringen zu können. Von der Drechslerei wandern Körbe voller Abzeichen hinaus zu den Spszialmaschinen, wo fast jede Figur noch einmal bearbeitet werden muß. Hier erhält der Weihnachtsmann seinen Barteinschnitt, die Engel die Flügel- Halter, die Schneemänner ihre Augeneinschnitte. Während sie rohen Abzeichen dann in einer großen Trommel sich gegenseitig abschleifen, so daß die ruppigen Figuren schön glatr werden, stellen fleißige Frauenhände in der Stanzerei für die Förster oie Gewehre, für die Engel die Flügel, für die Schornsteinfeger die Leitern aus Pappe her, verpacken sie in Tüten und geben sie dann zur Ausgabestelle. Die Holzfiguren sind noch ein-, zwei- oder gar dreimal durch menschliche Hände gegangen, ehe sie ihren letzten Schliff" erhalten haben. Sie werden dann in der Aus­gabestelle zusammen mit den Tüten an die Heimarbeiter aus- gegeben. Ehe im Riesengebirge z. V. 700 Heimarbeiter und ihre Familien also etwa 3000 Volksgenossen und Kinder an die Bemalung mit 11 verschiedenen Farben Herangehen, erhält jede Figur ihr eigenes Gesicht. 1600 Abzeichen leimt und malt eine Familie mit drei oder vier Kindern in der Woche.

Einige Zahlen geben ein interessantes Bild von dem Aufwand, der für diese netten Weihnachts-WHW.-Abzeichen notwendig war. Für eine Million Figuren wurden 40 Kubikmeter Holz, 720 Kilo­gramm Farbe und 250 000 Meter Faden zum Anhängen ge­braucht. 14 500 Arbeitsstunden in der Fabrik und 70 000 Heim­arbeiterstunden, insgesamt also 84 500 Arbeitsstunden, mußten für eine Million Abzeichen aufgewandt werden. Ein einzelner Ar­beiter brauchte etwa 32 Jahre zur Herstellung einer Million Abzeichen, vier Millionen würde er in seinem ganzen Leben nicht fertigbringen. Wer jetzt besonders neugierig ist, der kann sich ja noch ausrechnen, wie viel Arbeitsstunden an den 1307 000 Ab­zeichen hängen, die im Gau Württemberg-Hohenzollern diesmal verkauft werden. Das ist übrigens die höchste Abzeichenzahl seit Bestehen des WHW. überhaupt. Daß ein solcher Rekord gerade in Kriegszeiten aufgestellt wird, erscheint uns im übrigen auch nicht ganz unwichtig.

Kind in Gefahr

Neuenbürg. Das etwa zweijährige Töchterlein einer Familie machte sich in einem unbewachten Augenblick in einem Zimmer des dritten Stockwerks am Türschloß zu schaffen und schloß sich ein, ohne den Riegel wieder lösen zu können. In seiner Angst rückte das Kind einen Stuhl an das offene Fenster, stieg hinauf und kam so in große Gefahr. Mit Hilfe einer Feuerwehrleiter gelang es, das Kind von außen her zu retten.

Beim Schlittenfahren verunglückt

Sprollenhaus. Hier vergnügte sich ein elfjähriger Knabe auf einer steilen, gefrorenen Straße mit Schlittenfahren. In einer Kurve befand er sich plötzlich einem Lastauto gegenüber, unter das er in voller Fahrt fuhr. Mit einer klaffenden Kopfwunde und sonstigen Verletzungen wurde er unter dem Kraftwagen hervorgezogen.

Letzte rrachvtchte«

Englische Waffenlieferungen nach Finnland Berlin, 13 . Dez. Die britische Botschaft in Brüssel bestätigt ausdrücklich die Lieferung von 20 Jagdflugzeugen und 80 000 Gasmasken nach Finnland.

Dänischer Kohlendampfer an der schottischen Ostkllste gestrandet DRV. Kopenhagen, 13. Dez. Der 2653 VRT. große DampferCimbria" ist an der Ostküste von Schottland bei Stonehaven südlich von Aberdeen gestrandet. Die Besatzung von 25 Mann ist in Sicherheit.

Schwedischer Dampfer auf eine Mine gelaufen DNB. Stockholm, 13. Dez. Der schwedische DampferTo- roe" (1400 Tonnen) lief in den schwedischen Hoheitsgewässern

in der Nähe von Falsterbo auf eine Mine. Die Besatzung wurde gerettet.

»Wieder ein Schifsszusammenstotz an der englischen Küste DNB. Amsterdam, 13. Dez. Der holländische Dampfer Spaar" (3618 Tonnen) aus Rotterdam und der englische Damp­ferFrances Doivson" (3742 Tonnen) aus Newcastle find an der Südostküste Englands zusammengestoßen. DieFrances Dow- son", die Getreide geladen hatte, erhielt eine schwere Beschä­digung der Schiffswand. DerSpaar" wurde das Ruder fort­gerissen.

Rußland befestigt Hogland

DNB. Reval, 13. Dez. Mit der Einnahme der Insel Hog­land (im Finnischen Meerbusen) hat Rußland eine empfindliche Lücke im Verteidigungsgebiet von Leningrad (Petersburg) schließen können. Die sowjetrussischen Militärbehörden haben mit der Befestigung begonnen.

Brandbombenanschlag auf dieSierra Cordoba"

DNB. Riga, 13. Dez. Der deutsche DampferSierra Cor­doba", der über 1200 baltendeutsche Rückwanderer aus Riga hatte abholen sollen, ist im letzten Augenblick einem niederträchtige» Anschlag entgangen. Die Untersuchung eines herrenlosen Pake­tes förderte eine Bombe zutage. In diesem Zusammenhang ver­dient die Tatsache erhöhte Aufmerksamkeit, daß sich gegenwärtig in Riga und Reval, ähnlich wie übrigens im rumänischen Petro- lcumgebiet, auffällig viel englischeBesucher" befinden.

Französisches Minenfeld auf Fangplätzen der belgischen Fischerei DNB. Brüssel, 13. Dez. Am Montag gerieten rund 100 belgische Fischerboote in ein großes französisches Minenfeld, das unmittelbar unter erneutem Bruch des Völkerrechtes vor der belgischen Küste angelegt worden war. Es ereigneten sich mehrere Explosionen. Zeugt schon die Fahrlässigkeit der Alliierten bei der Verankerung ihrer Minen von wahrer Unmenschlichkeit, so wird das neueste Verbrechen als Höhepunkt der Gemeinheit gelten müssen.

Württemberg

Glückliche Kinderhand!

Stuttgart, 12. Dez. In einem Kaffeehaus der Innenstadt ge*' nehmigt sich am Sonntag nachmittag nach Schluß der Läden ei»-' Ehepaar aus Münster am Neckar ein Tätzchen. Das 3jährige Töchterchen sitzt auch dabei. Alle sind etwas müde und ab­gespannt von dem eben überstandenen Einkaufsgetriebe. Man spricht davon, was man der Kleinen zu Weihnachten etwa noch bescheren könnte. Aber man hat schon so manches ausgegeben, und es gilt jetzt, scharf einzuteilen. Man ist deshalb auch nicht gleich geneigt, dem an den Tisch tretenden Losverkäufer ei« WHW.-Los abzunehmen. Doch schließlich fordern die Eltern ihr Töchterchen auf, einen Griff in den roten Kasten zu tun. Es geniert sich'noch ein wenig, aber auf das gute Zureden de» Onkels" hin angelt es sich endlich zwei von den hingehaltene« Losbriefen. Unter der Aufmerksamkeit der Nächststtzenden den» Kinder sollen ja eine besonders glückliche Hand haben werde» sie geöffnet. Und siehe da: Los Nr. 1 bringt 500 deutsche Reichs­mark und Los Nr. 2 deckt mit einem weiteren Gewinn von einer Reichsmark den Einsatz! Nun kommt aber Leben in das Lokal!' Alles eilt herbei und beglückwünscht die Kleine, die ob so viel lauten Hallos fast erschrickt und gar nicht recht begreifen kann, weshalb sie so plötzlich in den Mittelpunkt des Interesses ge»' rückt ist. Die glücklichen Eltern genehmigen noch eins; denn ste sind ja nun so mancher Sorge enthoben.

Stuttgart, 12. Dez. (Tagun g.) Die Propagandaobmän­ner des Gaukriegerverbandes Sudwest (Württemberg und Baden) waren zu einer Propagandatagung nach Stuttgart berufen. Im Mittelpunkt der Tagung stand ein Vortrag des Leiters der Propagandaabteilung in der Reichskrieger­führung, ^-Standartenführer Dr. Wölbing. Außerdem! sprachen noch über den Einsatz und die praktische Durchfüh­rung der gestellten Aufgaben Stabsführer Prechter und der Propagandaobmanu des Eaukriegerverbandes Südwest Wagner.

Vaihingen a. d. 12. Dez. (20 Schafe vom Zug überfahren.) Am Samstagnachmittag, als bereits die Dunkelheit hereingebrochen war, überquerte eine aus etwa! 200 Schafen bestehende Herde den Bahnkörper zwischen Rohr und Oberaichen. Von dem um dieselbe Zeit verkehren­den Zug wurden 20 Schafe sofort getötet, während fünf! Weitere infolge starker Verstümmelung notgeschlachtet wer­den mußten.

Plochingen, 12. Dez. (Unter den Zug gekom- m e n.) Ein 19 Lohre alter Handwerksgeselle verunglückte' auf der Station Dettingen u. T., als er sich mit der Eisen-' bahn auf seine Arbeitsstätte begeben wollte. Er kam auf! noch nicht völlig geklärte Weise unter den Zug zu liegen, wobei ihm beide Beine abgefahren wurden. In bedenklichenv Zustand, verbrachte man den Unglücklichen ins Krankenhaus.

nsg. Oehringen, 12. Dez. (V o r b i ld l i ch.) Die Wieder­herstellung des vorhandenen Säckebestandes erfordert heute von jedem Einzelhof erhöhte Aufmerksamkeit, denn Säcke sind für den Transport vieler landwirtschaftlicher Erzeug- msse notwendig. Bei der großen Arbeitsbelastung der Bäuerin und der dabei zu verrichtenden harten zeitrauben­den Arbeit des Säckestopfens ist diese nicht ohne weiteres gegeben. Die Spar- und Darlehenskasse Langenbeutingen hat deshalb bereits vor Jahresfrist eine Sackflickmaschine angeschafft, die ein rasches, pünktliches und leichtes Flicken der Sacke gewährleistet. Eine eigens dafür eingearbeitete! t^rau übernahm die Bedienung der Maschine. Wie gerne dis " Anspruch genommenen Hausfrauen von dieser Ein- richtung gebrauch machen, zeigt die Tatsache, daß insgesamt bis jetzt 4500 Stuck geflickt'wurden.

Geißelhardt. Kr. Hall, 12. Dez. (Bergrutsch.) Aus­gelost durch einen unterirdischen Wasserlauf haben sich in den letzten Wochen am Nordhang des von Neunkirchen auf Schuppach zulaufenden Bergrückens zahlreiche Spalten und Risse gebildet. Der ganze Hang ist ins Rutschen gekommen und befindet sich in dauernder Bewegung. Die Verbin- Lungsstraße zwischen den beiden genannten Orten ist an mehreren Stellen über einen Meter tief abgesunken.

Steinheim, Kr. Heidenheim, 12. Dez. (Reiche Nach- comNienschaft) Obwohlerst" 80 Jahre alt, durfte t^rau Walburga Gnaier an ihrem Geburtstag am Sonn­tag die Glückwünsche von 12 Kindern, 43 Enkeln und 15 Urenkeln entgegennehmen. In voller Rüstigkeit beging die Hochbetagte ihren Ehrentaa.

Mühlheim a. D., 10. Dez. (In der Transmission getötet.) Am Freitag abend kam hier der Müller Boni- faz Leibinger in seinem Mllhlenbetrieb ums Leben. Als' man ihn längere Zeit vermißt hatte und nach ihm schaute, fand man ihn zwischen Transmission und Decke eingeklemmt' tot vor. Ein Treibriemen hatte ihn am Aermel erfaßt und! gegen die Decke «geschleudert.