s. Seite — Nr. 277
Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter»
Ea«stag, de« 2S. November 1>ill
Verschärfter Handelskrieg
Zur Ankündigung Chamberlains. — Trotzte Befürchtungen ! der Neutralen
Wie bereits gemeldet, hat der britische Ministerpräsident Chamberlain am Dienstag im Unterhaus angekündigt, datz England nunmehr die deutsche Aus- und Einfuhr auf nen« tralen Schiffen vollständig unterbinden will. Er tat das, wie berichtet, mit allerlei lügenhaften und heuchlerische« Vegründungsversuchen.
Genau wie im Weltkrieg betreiben die Engländer die Verschärfung des Handelskrieges und versuchen, ihre« Kampf gegen Frauen und Kinder, Kranke und Greise als Repressalien zu tarnen. Sie selbst aber tragen die Schuld an diesem Krieg. Deutschland hat bekanntlich im Gegensatz zu England stets die Rechte der neutralen Schiffahrt vertreten. England aber hat geglaubt, die Neutralen unter seine Kontrolle zwingen zu können, ohne Rücksicht darauf, welche Gefahren es damit heraufbeschwört.
Indem es Neutrale in die Gefahrenzone hineinzerrt, erhebt England einen Anspruch auf Immunität gegen die Gefahren des modernen Seekrieges, die es jetzt am eigenen Leib spürt. Genau wie damals, sucht es nach Vorwänden, um den Kampf gegen Frauen und Kinder zu verschärfen. Wie es mit dem Leben neutraler Zivilpersonen spielt, so will es jetzt den neutralen Ländern den wirtschaftlichen Ruin androhen, wenn sie nicht vor England zu Kreuze kriechen. Die Frechheit, mit der England jetzt sogar den amerikanischen Export einer britischen Ausfuhrkontrolle in amerikanischen Häfen unterwerfen will, ist nicht mehr zu übertreffen und hat in Washington immerhin einen Protest ausgelöst. Den kleineren neutralen Mächten gegenüber benehmen sich die Engländer noch herausfordernder und wollen sie unter dem Vorwand einer angeblichen Repressalie gegen Deutschland der letzten Reste ihrer wirtschaftlichen Unabhängigkeit berauben. Es wird Sache dieser Länder sein, ihre Unabhängigkeit gegen den britischen Machtanspruch zu wahren.
Auch Frankreich hat beschlossen, die gleichen Maßnahmen gegen den deutschen Ausfuhrhandel durchzuführeu wie England.
Oslo, 23. Nov. Die neuen englischen Maßnahmen, deutsche Ausfuhrware auf neutralen Schiffen auf offener See zu beschlagnahmen, sind Gegenstand eingehender Besprechungen der Blätter. So meint „Dagbladet", datz diese Ausdehnung der Blockade am schwersten die Neutralen treffe. Jedes Ein- und Ausfuhrgeschäft werde durch England stillgelegt. Auch sei es sehr schwer festzustellen, was deutsche oder neutrale Ware sei, da in fast allen neutralen Ländern deutsche Waren industriell weiterverarbeitet würden. Die „Handels- und Schiffahrtszeitung" unterstreicht, datz die Neutralen diese völkerrechtswidrige Blok- kade nicht stillschweigend hinnehmen durften, denn eine solche stillschweigende Anerkennung der Uebergriffe könne sie mit Recht zu Mitschuldigen machen. Den Oslo-Staaten erwachse hier die Aufgabe, das Völkerrecht zur Geltung zu bringen.
Amsterdam, 23. Nov. Wie der „Telegraas" meldet, ist den niederländischen Reedereien von der Regierung geraten worden, ihre Schiffe in den nächsten Tagen nicht in See gehen zu lassen. Dieser Rat scheint, so meint das Blatt, mit den von England gegen Deutschland angekündigten Repressalien in Zusammenhang .zu stehen, durch die neutrale Schiffe, die deutsche Ausfuhrwaren an Bord haben, von der englischen Marinekontrolle angehalten und aufgebracht werden könnten.
Brüssel, 23. Nov. Die Ankündigung Chamberlains, die Vlok- kade in Zukunft auch auf die deutsche Ausfuhr, selbst wenn sie durch die neutrale Schiffahrt erfolge, auszudehnen, hat in belgischen Schiffahrtskreisen außerordentlich starke Befürchtungen ausgelöst. „Soir" stellt fest, datz diese neue Phase des Wirtschaftskrieges für Belgien eine sehr ernste Lage heraufbeschwö- ren würde.
Belgrad, 23. Nov. Die „Jugoslowenski Lloyd" (Agram), die führende Wirtschaftszeitung des Landes, wendet sich energisch gegen die unverschämten englischen Drohungen. Im Hinblick auf die gegenwärtigen Verluste und das ständig wachsende Risiko
de» Schiffsverkehr mit England mühten die Neutrale« in S2d- «nd Nordeuropa ein gemeinsames Forum bilde», da» ihre > Lrbensinteressen und ihre Neutralität verteidige.
Fünfzig Fahre Schaellfeaer- gefchütz
Der Triumph eiues deutsche« Erfinder»
Von Otto Clingen.
- 50 Jahre find vergangen, seit Heinrich Ehrhardt die Welt mit einem entscheidenden artilleristischen Fortschritt der Neuwelt, dem von ihm stark verbesserten Rohrrücklauf- gefchütz, bekannt machte.
Der spätere Kanonenkönig Deutschlands wuchs als Waldbauernbub in Thüringen auf. Mit drei Jahren wurde er Vollwaise. Von da an kümmerte sich allein die Großmutter um die Erziehung des Kleinen. Sie war unsagbar arm. Wenn der Junge aus der Dorfschule kam, nahm er seine Karre und fuhr in den Wald, um Holz zu lesen.
Später arbeitete Ehrhardt als Schlossergeselle bei der Eisenbahn in Gotha. Für vier Taler die Woche. Zu drift wohnten die Gesellen damals bei einer alten Frau. And für Len letzten Taler, der übrig blieb, ließ sich der Wissensdurstige von einem abgedankten Artilleriehauptmann die verwegenen Formeln der Mathematik erklären. Ehrhardt hätte diesen Taler auch in die Kneipe tragen können, aber dann wäre er nicht Kanonenkönig geworden.
Vor 50 Jahren hingen in den Büros des Kanonenfabrikanten noch die Lorbeerkränze von Metz und Sedan. Was die Generalstäbe jedoch brauchten, war ein Schnellfeuergeschütz. Nur mußten vorerst die Ingenieure mit den Tücken des Rückschlages fertig werden. Solange es diesen Rückschlag gab, war genaues Zielen und schnelles Feuern unmöglich. Mußte doch nach jedem Rückschlag das Geschütz erst wieder neu gerichtet werden, lleber dem Problem des Rückschlags hatte Heinrich Ehrhardt zehn volle Jahre gegrübelt. Bis er den Traum seines Lebens verwirklichen konnte: ein brauchbares Rohrrücklaufgeschütz.
Ehrhardts Erfindung setzte die Generalstäbe der Welt in fiebernde Unruhe. Als einer der ersten beschloß der Generalstab der nordamerikanischen Union, seinen Vertrauensmann, den damaligen Oberst Crosier, nach Deutsl^ land zu schicken. Der Oberst hatte den für die Vereinigte» Staaten ungewöhnlichen Auftrag: Waffen im Ausland zu kaufen. Crosier bestellte sofort 50 Schnellfeuergeschütze mit der dazugehörigen Munition. Außerdem sollte er die Lizenz auf Ehrhardts Geschütz für die Vereinigten Staaten erwerben. Er bekam sie.
Jetzt traten die Franzosen auf den Plan. Und damit war das Duell zwischen Schneider-Creusot und Heinrich Ehrhardt fällig. Es wurde gelegentlich eines norwegischen Kanonenauftrags auf dem Schießplatz Gadermond unweit Oslo ausgetragen. 2m Morgengrauen eines Herbsttages begannen die Geschütze gegen fliegende Ziele zu donnern. Keinem der Duellanten wurde etwas geschenkt. Erst am späten Nachmittag kam ein Offizier zu Heinrich Ehrhardt geritten, um ihm zu seinem Erfolge zu gratulieren. Beim Liebesmahl am Abend wurde dem einstigen armen Waidbauernbuben das Kommandeurkreuz zum St. Olafsorden verliehen. Als Ehrhardt nachts in den Zug stieg, nahm er nicht nur einen vorläufigen Austrag der norwegischen Regierung von 25 Batterien, sondern auch das stolze Bewußtsein eines deutschen Sieges über die Weltkonkurrenz mit in die Heimat.
Wer erhött das Kriegsverdienstkreuz?
Am 18. Oktober hat der Führer als Zeichen der Anerkennung für Verdienste, die keine Würdigung durch das Eiserne Kreuz finden können, den Orden des Kriegsoerdienstkreuzes gestiftet. Das Kriegsverdienstkreuz wird mit und ohne Schwerter verliehen. Die Verleihung kann sowohl an Angehörige der Wehrmacht als auch an Nichtwehrmachtsangehörige erfolgen. Für den Bereich des Heeres hat der Oberbefehlshaber des Heeres Ausführnngsbestimmunaen für die Verleihung des Kriegsver
dienstkreuzes erlassen. Er stellt dabei grundsätzlich fest, datz das Kriegsverdienstkreuz ein Orden und kein Massenerinnerungszeichen ist, auch kein Ersatz für das fehlende Eiserne Kreuz. Sinngemäß gelten daher die für das Eiserne Kreuz gegebenen enge» Richtlinien, nur ist „Tapferkeit vor dem Feinde" durch „besondere Verdien st e" zu ersetzen. Eine Verleihung des Kriegsverdienstkreuzes an weibliche Personen ist nicht beabsichtigt. Zum Abschluß des Krieges ist die Stiftung eines Ehrenzeichens geplant, das alle Kriegsteilnehmer erhalte« können.
Der Personenkreis, der im Heer für das Kriegsverdienstkreuz in Betracht kommt, umfaßt im Feldheer alle rückwärtigen Einheiten und die nicht unmittelbar und ausschlaggebend an der Truppenführung beteiligten Organe der Stäbe, ferner das Ersatzheer. Für die Verleihung der Schwerter gelten besondere Richtlinien. Danach können das Kriegsverdienstkreuz mit Schwertern erhalten: Im Feldheer Angehörige von Einheiten und höheren Stäben, die nicht selbst zu tapferer Betätigung im Kampf kommen können, und Angehörige der rückwärtigen Dienste im Operationsgebiet, Angehörige von Einheiten und Stäben, die zum Erhalt der Schlagfertigkeit der fechtenden Truppe eingesetzt find, in der Heimat Angehörige des Ersatzheeres, die sich in besonderem Matze um die Vorbereitung des besonderen Einsatzes der Wehrmacht Verdienste erworben haben oder die seit Kriegsbeginn in hervorragender Weise an der Erhaltung der Wehrmacht im Kriegszustand unmittelbar eingewirkt haben, schließlich Angehörige aller Dienststellen, die bei späteren besondere» Verdiensten in der Heimat dem Feldheer mindestens drei Monate angehört haben, ohne verwendet zu sein. Erhält ein mit dem Kriegsverdienstkreuz Beliehener später das Eiserne Kreuz, so ist das Kriegsoerdienstkreuz der gleichen Klasse einzuziehen. Das Oberkommando der Wehrmacht hat gleichzeitig verfügt, datz die Verleihung des Kriegsverdienstkreuzes für Wehrmachtsangehörige in das Wehrstammbuch, den Wehrpaß, die Kriegsstammrolle, die Kriegsrangliste, die Persoualpapiere der Offizier ufw. ei»- zutragen ist.
Kuchen-Backwaren auch weiterhin ohne Brotkarte
Abgrenzung des Preises der karlenpflichtige« Backware«
Kuchen-Backwaren können ohne Brotkarte bezogen werden. An diesem Zustand soll auch nichts geändert werden. Es hat sich aber gezeigt, datz bei manchen Gebäckarten Zweifel darüber aufgetaucht waren, ob sie als Kuchen-Gebäck anzusprechen sind oder ob sie als brotähnliche Backwaren unter die Kartenpflicht fallen. Am diese Zweifel zu beheben, hat die Hauptvereinigung der Deutschen Getreide- und Futtermittelwirtschast mit Zustimmung des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft eine Anordnung erlassen, in der im einzelnen bestimmt wird, welche Eebäckwaren kartenpflichtig sind.
Kartenfrei sind nach wie vor alle eigentlichen Kuchen- gebäcke, insbesondere auch die wohlfeileren Kuchengebäcke wie ungefüllte Schnecken, ungefüllte Sträutzelkuchen, Amerikaner usw. Dagegen sind vom 1. Dezember ab neben Brot, Kleingebäck und Zwieback folgende Eebäckarten kartenpflichtig: Korinihen- brot und Rosinenbrot, Kuchenbrot, Stullen (Semmeln), Korin- then-Blatz, Klaben, Kölben, einfache Strietzel, einfache Stollen, Einbach, Korinthen- und Rosinenbrötchen, Kustenbrötchen, Hörnchen, Hedwige, Kipfel, Heißwellen, Zopfgebäck.
Auf je 100 Gewichtseinheiten der Einzelabschnitte der Reichsbrotkarte und Brotzusatzkarre für Schwer- un Schwerstarbeiter werden je 100 Gewichtseinheiten der genannte» Backwaren abgegeben.
Wochenspruch der NSDAP.
»sg. Eine der Besonderheiten dieses Krieges ist es, datz unsere Feinde sich bis heute noch nicht über ihre Kriegsziele einig geworden sind. Das heißt aber nicht, datz wir nicht trotzdem eine» Kampf auf Leben oder Tod zu bestehen haben. Denn datz ei» besiegtes Deutschland alles zu fürchten und nichts mehr zu hoffen haben würde, darüber lasten uns die Kriegshetzer der westlichen Plutokratien heute schon keinen Zweifel mehr. Deshalb dürfen wir die Parole nicht vergessen, die der Führer in seiner Rede vom 1. September uns für diesen Krieg gab. Sie wurde zum Wochenspruch der NSDAP, für die Zeit vom 26. November bis 2 Dezember. Damals sagte der Führer:
„Ich werde diesen Kampf, ganz gleich gegen wen, so lange
führen, bis die Sicherheit des Reiches und seiner Rechte gewährleistet sind."
«vxeosn-nscxrsLcrcurr ovncu osn-u, «eisre« vecno/ui
tis. Forrsetzung.)
„Thea, das tun Sie mir nicht an!"
Doch des Mädchens Gesicht blieb hart.
„Ich muß — Was Sie dem einen Menschen taten, das laten Sie mir. Mich konnten Sie quälen, mir durften Sie wehtun. aber dem einen nicht."
Da schwieg die schöne Frau.
Als sie in den Kissen lag, dachte sie an die seligen Stunden und weinte bitterlich
„Du mußt wiederkommen!"
Sie dachte nichts anderes Doch das Bangen, das sie bedrückte, verlieb sie nicht, bis sie einschlief.
» »
Am anderen Morgen, als die Brüder sich fertigmachien. «m nach der Universität zu gehen, ließ sich Kommerzienrat Michael bei ihnen melden
Die Brüder sahen sich erstaunt an-
Klaus bat den Stiefbruder Platz zu nehmen und fragte kühl: „Was führt Sie zu uns. Herr Kommerzienrat?"
„Immer noch unversöhnlich, Klaus?"
„Sie wissen, was uns für immer trennt- Sollen wir Ihnen brüderliche Gefühle heucheln?"
Der Kommerzienrat schüttelte den Kopf. .
„Das erwarte ich nicht. — Aber, wenn ich nun anders gesonnen wäre als früher und würde dir den Betrag zur Verfügung stellen, damit du den Michaelshos zurückkaufen kannst?"
Die Brüder waren einen Augenblick verblüfft Klaus war der erste, der sich wieder faßte und das Gespräch meiter- führte
„Und unter welchen Bedingungen, Herr Kommerzien- vot?"
Einige Sekunden zauderte der Stiefbruder, dann begann er: „Meine Tochter Annette hat gestern einen Eelbstmord- »ersuch unternommen."
Die kurze Mitteilung erschreckte die Brüder.
«Ihre Tochter? — Nicht möglich! — Darf man fragen, wie es Ihrer Tochter geht?"
„Danke, gut Es ist nicht schlecht abgelaufen. Ader das -weitemal trifft sie sich besser, und ei» solcher Rabenvater
bin ich doch nicht. Jetzt habe ich gemerkt, daß ich doch mehr an ihr hänge als ich selber dachte."
„Das ist einmal ein Wort von Ihnen, das menschlich klingt " Wärmer war unwillkürlich Klaus' Rede
Der Kommerzienrat merkte es und ergriff die Gelegenheit:
„Klaus, von dir hängt es ab. ob mir Annette erhalten bleibt."
„Von mir?" Maßlos erstaunt fragte es Klaus.
„Ja. denn Annette hat dich lieb — Gott sei Dank, nun ist es heraus — Nimm Annette zur Frau, vergiß, was uns trennte. Ich kaufe dir den Hof wieder — und wenn er eine Million kostet."
Klaus schüttelte den Kopf
„Es gehl nicht — Mir tut Ihr Kind leid, herzlich leid Aber ich kann ihr so nicht helfen "
„Annette ist nicht schön, ich weiß es, Klaus. Aber sie ist doch ein wertvoller Mensch. Und — ich werde gewiß alles tun, um auszugleichen."
„Es geht nicht."
Der Kommerzienrat war aufgestanden und schritt im Zimmer auf und ab
„Ich verstehe, daß euch die Situation — wie soll ich mich ausdrücken — komisch anmutet. Ein Vater, der seine Tochter anbietet, ist meist eine seltsame, wenn nicht lachhafte Figur Aber schließlich geht es um einen Menschen."
„Das verstehen wir. Seien Sie überzeugt, daß wir Ihre Handlungsweise zwar seltsam, aber doch aller Ehren wert finden. Aber das menschliche Herz läßt sich nicht befehlen Oder glaubten Sie. daß ich der Heimat, dem Hof zuliebe, damit einverstanden wäre?"
„Ich will es nicht leugnen."
„Nach wie vor hänge ich an der Scholle, in der unser Vater ruht Ich will sie mir wiederholen, aber nie ichenken lassen "
Da stand der Kommerzienrat auf Seine Miene war wieder gleichgültig und scheinbar interesselos Aber die Brüder, die ihn kannten, sahen an dem unruhigen Zucken der Augenlider, daß der Stiefbruder in Groll von ihnen
ging
Als er im Rahmen der Tür stand, wandte er sich noch einmal an Klaus:
„Ich glaube, du wirst es »och einmal bereuen!"
„Warum glauben Sie das?"
„Das Bankhaus Salve« u Schlosser hat Konkurs «r- gemeldet"
Das war >ein Triumph, den er -um Schluff« »nsspiekt«
Dann trat er aus dem Zimmer
„Hast du es gehört. Werner?" Bleich fragte es Klaus, als der Kommerzienrat das Zimmer verlassen hatte
„Schon möglich! Es soll ja an allen Ecken und Kanten kriseln. Der alte Fuchs wird schon Bescheid wissen."
Klaus schüttelte den Kopf.
„Du scheinst es leicht zu nehmen "
Werner stand auf und schlug dem Bruder herzlich auf die Schulter.
„Jawohl! Ich nehm's leicht, Bruder Wahrlich, ich könnte fast darüber lachen Das Geld futsch! Gut! Soll's sein. Müssen wir uns eben neues schaffen. Ordentlich schuften Haben doch etwas Gründliches vom Baker mitgekriegt Vielleicht ist es io gerechte Schickung, Bruder Vielleicht sollen wir es erst jetzt einmal ordentlich mit oem Leben aufnshmen im Kampfe "
„Wie denkst du es aber mit deinem Studium zu halten?"
„Weiß ich's heute! Vielleicht hänge ich's an den Nagel. Klaus. Vielleicht werde ich Kaufmann oder was anderes, was weiß ich heute."
„Werner, du redest Unsinn!"
„Nein, Bruder, nein! Ich fühle, es ging uns bis heute zu gut Wir müssen fetzt beweisen, daß wir Männer sind, die das Leben meistern."
Da verstanden sich die Brüder wieder.
-- »
Gemeinsam pilgerten die Brüder nach dem Bahnhof und fuhren mit dem Vorortzug nach Berlin
In der Iägerstraße fanden sie das Bankhaus geschloffen. Also traf die Mitteilung des Stiefbruders anscheinend zu.
Schweigend letzten sie ihren Weg fort und gingen ins Kolleg Gegen halb zwei Uhr trafen sich beide zum Essen im „Gambrinus" und fanden dort Hanna vor.
Klaus war der erste, der eintrat
Hannas Herz schlug stärker, als sie ihn auf sich zukommen sah Ihr war in dem Augenblick, als hingen die Augen aller Menschen, die das Lokal füllten, an ihr.
Sie wollte sich zu einem gleichmütigen Gesicht zwingen, aber es gelang ihr nicht Als sie ihre Hand in Klaus' schmale Rechte legte, ging ein feuriger Strom durch ihren Körper, und sie strahlte den geliebten Mann an
Klaus iah es und eine ungeheure Freude erfüllte ihn. Doch im nächsten Augenblick erschrak er. Er dachte an seine Mittellosigkeit.
Hanna sah den Wandel in seinem Antlitz.
„Was ist Ihnen. Klaus?"
„Nichts, Hanna." (Fortsetzung folgt.)