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Naxolder Tagblatt »Der Gesellschafter*

Montag, den 2V. November 1939

Rayolö undAmgebimy

Du mutzt jeden Tag auch deinen Feldzug gegen dich selbst führen. Nietzsche.

2V. Nov.: 1917 Tankschlacht bei Lambrai.

Bußtag auf Sonntag verlegt

Amtlich wird mitgeteilt: Der dem deutschen Bol? auf- gezwungene Kampf nötigt zur Anspannung aller Kräfte. Aus diesem Grunde wird in diesem Jahr der auf Mittwoch, den 22. November, fallende Bußtag auf Sonntag, den 28. November, verlegt.

L»»v SS Sahnen

war Nagold noch nicht an das Eisenbahnnetz angeschlossen Wichtige Versammlung in Tübingen

1864 richtete sich das ganze Interesse nicht nur Nagolds, son­dern des ganzen Schwarzwaldes auf den Anschluß an das bis lahin bestehende Eisenbahnnetz. Mit dem 20. November kam dasSchwarzwald-Eisenbahnproblem" stärker in Fluß. An die­sem Tage fand in Tübingen eine aus allen Teilen des Schwarz­waldes stark besuchte Versammlung statt, die sehr lebhaft ihre Wünsche äußerte. Grundsätzlich war man der Meinung, daß zunächst eine Verbindung mit Stuttgart und den benachbarten Knotenpunkten des Verkehrs (Donau, Bodensee, Schweiz, Frei­burg, Stratzburg und Pforzheim) geschaffen werden müsse. Be­fürwortet wurde dann u. a. der Bau einer Eisenbahn (Stutt­gart-) Böblingen Ealw Nagold. Wesentlich war, dag die ein­zelnen Interessengruppen nun ihre Sonderbestrebungen einstell­ten und die Linie Stuttgart Böblingen als Stammbahn an­sahen. In den folgenden Jahren wurde die Neckartallinie Plo­chingen- ReutlingenTübingen- Rottenburg bis Horb weiter­geführt (1866) und später bis Rottweil und Tuttlingen (1868/ 69). Damit war für Nagold der Verkehr mit dem oberen und mittleren Neckartal eröffnet und der Anschluß nach der Schweiz gesichert. So wandten sich die Handelsverbindungen damals naturgemäß dem Neckartal zu. Der Bau einer Eisenbahn durch das Nagoldtal wurde aus der genannten Versammlung eben­falls gefordert.

rShveniassl des Altevs

Heute begeht Frl. Barbara Brenner, Calwerstratze 40, in geistiger Rüstigkeit den 84. Geburtstag. Wir wünschen der Ju­bilarin alles Gute und einen weiterhin erträglichen Lebens- ! abend.

Abschied

Der gestrige Sonntag galt in der evang. Kirchengemeinde den, Abschied ihres Ctadtpfarrers. Im Vormittagsgottesdienst sprach der Scheidende zum letztenmal von der Kanzel. Abends versam­melte sich die Gemeinde im Z e l l e r st i f t, um in engerem Ver­bundensein auf seine Wirkungszeit zurückzublicken und ihm für ferne Tätigte» zu baute«. Dekan kÄümoet gav rm Namen des Kirchengemeinderais und als Amlskollege einen Ueberblick über das verzweigte Arbeitsgebnt des Stadipfarrers. Wenngleich Predigt und Seelsorge die Mittel sind, mit deren Hilfe der Geistliche die Hauptaufgabe seines Amts vornehmlich zu erfül­len hat, so ist doch damit das Amtsleben keineswegs erschöpft. Die Wechselfälle des Lebens führen u. a. einen Seelsorger in manches Haus zu freudigem Anlaß und an Kranken- und Sterbebette. Der Wertschätzung des Stadipfarrers Gerber ent­sprachen die Abschiedsworte; denn jederzeit bestand ein herz­liches Verhältnis zwischen Pfarrhaus und Gemeinde. Mit Worten des Dankes, aber doch auch wehmütigen Herzens ge­dachte letzterer mit innerer Wärme und in geziemender Form und Bescheidenheit der Ereignisse und der Menschen, die ihm hier auf den Lebensweg gestellt wurden. Es war eine er­hebende Abschiedsfeier, die mit dem Gemeindegesang des Reise­liedes von Nik. Herman (Böhmen):In Gottes Namen fah­ren wir . .* ihren Abschluß fand. Möge Stadtpfarrer Gerber mit seiner Familie an seinem neuen Wirkungsort Kornwest­heim mit der Liebe ausgenommen werden, der er sich hier er­freuen durste.

Mmvken-rKonzevt

Trotz der Krisgszeit konnte am Samstag das Deutsche Jung­volk im Traubcnsaal ein Konzert veranstalten, das ein kulturel­les Erlebnis war und zeigte, daß unsere Pimpfe auch auf dem Gebiete der Musik Hervorragendes zu leisten vermögen. Er- ^ schienen waren mit den Eltern, deren Zahl noch größer hätte j sein können, zahlreiche Gäste, darunter Ortsgruppenleiter Ratsch, Kreisleiter Bastzner, Major Düll mit Vertretern , der Wehrmacht und des Reservelazaretts u. a. m. Jungbann­führer Glanzl entbot den Anwesenden den Willkommgruß. Mit einem schneidigen Fanfarenmarsch eröffneten die Nagolder Pimpfe die Vortragsfolge. Der Stuttgarter Pimpfenchor war­tete mit einer Reihe von vaterländischen,stillen" und unter dem MottoFrohe Zeit" stehenden Liedern auf und erntete so reichen Beifall, daß sich der Dirigent Kühlental, den wir auch als Komponisten kennenzulernen Gelegenheit hatten, zu nicht weniger als drei Dreingaben entschließen mußte, die wiederum begeisterten Widerhall fanden. Wir behaupten nicht zu viel, wenn wir sa­gen, daß hier höchste Eesangskultur gepflegt wird. Einwand­freie Aussprache und Ausgeglichenheit der Stimmen waren be­sonders bemerkenswert. Aber auch das gleichfalls starke Stutt­garter DJ.-Orchester, das wir wie den Pimpfenchor vom Rund­funk her kennen, bemühte sich mit großem Eifer um eine aus­drucksvolle und klangschöne Wiedergabe von Werken von Händel. Haydn und Schubert. Auch hier geizten die Zuhörer nicht mit lebhaftem Beifall. Ortsgruppenleiter Ratsch sprach den jun­gen Musikern und ihren Leitern den Dank aller Anwesenden aus und beschloß den genußreichen Abend mit dem Gruß an den Führer. - Gestern morgen gaben die Stuttgarter Spiel- scharen im Reservelazarett und gestern abend in Alten­steig ein Konzert.

Auuwvvollev tttonzevt-Avend.

Im gutbesetzten Traubensaale gaben gestern der Münchener Humorist Mich! Wacker und seine Partnerin Anna Kathrein aus Innsbruck einen humorvollen Konzertabend. In zahlreichen Solo- und Duovorträgen, neuen und allen Liedern, Schnader- hupferln usw. kamen Lebenslust und Lebensfreude zum Aus­druck, und bald herrschte ein fröhliche Stimmung. So wurden die Anwesenden mehrere Stunden angenehm unterhalten, und um reichem Beifall bedachten sie die anwesenden Humoristen.

Mas bekommt man diese Morde?

Die bezugscheinpflichtigen Nährmittel

An Lebensmitteln, die nicht mengen- und datumsgemäß auf den einzelnen Kartenabschnitten verzeichnet sind, können in der Woche vom 20. 26. November als Normalzuteilung für eine Person auf die Nährmittelkarte folgende Mengen (ohne Ge­währ) bezogen werden:

Nährmittel aller Art (Teigwaren, Grieß, Reis, Hafermehl vsw.) auf die Abschnitte N 1 bis 10 25 Gramm (zwei Wochen

lang gültig), Mehl, außerhalb der Brotkarte auf Abschnitt N 32 750 Gramm (vier Wochen lang gültig), Kartoffelerzeug­nisse (Sago, Kartoffelstärkemehl, Puddingmehl und dergl.) auf die Abschnitte N 11, 12, 27, 28 je 25 Gramm (vier Wochen lang gültig), Kaffee-Ersatz oder -Zusatz auf die Abschnitte N 13 125 Gramm, N 14 -- 25 Gramm. Alle Verbraucher können gegen Abstempelung der Nährmittelkarte vom 20. November bis 17. Dezember 1939 bis zu 200 Gramm Tafelschokolade oder 250 Gramm Pralinen oder 100 Gramm Tafelschokolade und 150 Gramm Pralinen und bis zu 200 Gramm Lebkuchen aller Art beziehen. Die auf die freien Abschnitte zu entnehmenden Men­gen und Waren werden jeweils bekannt gegeben.

Feldpoftserrdungerr besser verpacke«!

Die Deutsche Reichspost wird künftig bei Feldpostpäckchen eine Ueberschreitung des Höchstgewichts (1000 Gramm) bis zu 10 v. H., also bis zu 100 Gramm nicht beanstanden. Die Hinweise auf eine dauerhafte Verpackung der Feldpostsendungen sind bis­her immer noch nicht in dem unbedingt gebotenen Maße beachtet worden; bei den Feldpostpäckchenstellen gehen dauernd noch zahlreiche Feldpostpäckchen und päckchenartige Feldpostbriefe beschädigt ein. Die Ämtsstellen der Deutschen Reichspost werden fortan die Absender unzureichend verpackter Feldpostsendungen, die während der Postbeförderung neu verpackt werden muhten, durch eine Benachrichtigungskarte auffordern, ihre Feldpostsen­dungen besser zu verpacken.

Die Neuregelung der Eierzuteilung. Wie bekannt, wird ab 20. November erstmalig die Reichskarte für Eier eingeführt. Die versorgungsberechtigten Verbraucher müssen jedoch den Bestell­schein für Eier, der auf der neuen Eierkarte enthalten ist, bereits bis zum 21. November beim Kleinverteiler abgegeben haben. Von Selbstversorgern Hühnerhaltern wird kein Bestell­schein angenommen.

Kennzeichnung des Schlachtviehs. Im Gebiet des Vieh­wirtschaftsverbandes Württemberg wird ab 20. November sämt­liches Schlachtvieh, das von den Viehhandelsbetricben vermittelt bezw. gehandelt werden soll, bei der Erfassung mit Ohrmarken gekennzeichnet. Allen Viehhandels- und Fleischereibetrieben ist es verboten, Schlachttiere zu kaufen, die bereits von anderen Vichhandelsbetrieben mit Ohrmarken gekennzeichnet sind. Als Schlachttiere gelten Rinder, Schweine, Kälber und Schafe.

Viehzählung am 4. Dezember. Am 4. Dezember wird wie­der eine allgemeine Viehzählung durchgesührt, bei der es sich, wie jeder Bauer und Landwirt einsehen wird, um eine reichswichtige Erhebung handelt, die wir für unsere Ernährungswirtschaft brauchen. Genaue und verläßliche Antworten und Auskünfte sind deshalb bei dieser Erhebung unbedingt notwendig. Bei den in den letzten Jahren durchgefiihrten Zählungen waren die An­gaben der Beteiligten mancherorts zu niedrig gehalten. Um ein zuverlässiges Bild über den vorhandenen Viehbestand zu gewin­nen, ist deshalb, wie der Zeitungsdienst des Reichsnährstandes mitteilt, für die kommende Erhebung die Vornahme von Nach­prüfungen in Aussicht genommen. Soweit hierbei unrichtige An­gaben festgestellt werden, haben die Viehbesitzer Strafcinschrei- tuno zu gewärtigen.

Die übertragbaren Krankheiten in Württemberg. In der

Woche vom 29. Oktober bis 4. November 1939 sind in'Württem­berg folgende Fälle von übertragbaren Krankheiten einschließ­lich der erst beim Tode bekannt gewordenen Krankheitsfälle (Todesfälle in Klammern) angezcigt worden: Diphtherie 44 (3), Scharlach 117 (1), Tuberkulose der Atmungsorgane 54 (27), Tu­berkulose der Haut 2 (), Tuberkulose anderer Organe 11 (5), Genickstarre 1 (1), Kinderlähmung 7 (), Unterleibstyphus 2 (), Paratyphus 3 (), übertragbare Ruhr 3 (), Kindbett- fieber (1), fieberhafte Fehlgeburt 1 (), bakteriologische Le- bensmittelveroiftung 1 (-), Keuchhusten 69 (1), Malaria 2 (-), übertragbare Gehirnentzündung (1).

Ans Wildberg

Unserem früheren Stadlpfarrer Dilger, jetzt in Großbottwar, Dek. Marbach, ^rvurde die 2. Stadtpsarrstelle an der Drei­faltigkeitskirche in Ulm übertragen.

Letzte Nachrichten

Orkan über BelgienSchwere Verwüstungen in Brüssel

und an der Küste Schleppdampfer in Antwerpen untergegangen

Brüssel, 20. Nov. Ueber ganz Belgien ging am Sonntag ein orkanartiger Sturm hinweg. Die Schiffahrt kam völlig zum Stillstand. Im Hafen von Antwerpen schlug die Bran­dung weit über die Kais und überschwemmte die tiefer gelege­nen Straßen. Kleinere Dampfer, Fischerboote und Pontons rissen sich von der Verankerung los und wurden ein Spiel der Fluten. Um einen Schlepper, der auf den Wellen umhertrieb, spielte sich ein besonderes Drama ab. Als ein großer Schlepper ihm zu Hilfe eilte, wuroe auch dieser von der Gewalt der See und des Sturmes sortgerissen und mußte das erste in Not ge­ratene Schiff seinem Schicksal überlassen, das schließlich in den Wellen versank. Die dreiköpfige Besatzung konnte gerettet wer­den. Der zweite Dampfer ging im Kampf mit den Fluten ebenfalls unter.

In Brüste! hat der orkanartige Sturm großen Schaden an­gerichtet. Der Verkehr lag teilweise völlig still. Ostende bot das gleiche Bild.

Fliegeralarm an der schottischen Küste

London, Im nordöstlichen Teil der schottischen Küste wurde am Sonntag Fliegeralarm gegeben. Die Flugzeuge wurden in großer Höhe beobachtet.

Förderkorb von einem Iementblock durchschlagen Schweres Anglück in einem belgischen Bergwerk

Brüssel, 20. Nov. In der vergangenen Nacht wurde in den Kohlengruben von Seraing ein Förderkorb, in dem sich

sechs Arbeiter befanden, in etwa 700 Dieter Tiefe von einem schweren Betonblock durchschlagen. Der Förderkorb stürzte in die Tiefe, wobei 2 Arbeiter auf der Stelle getötet und die 4 anderen lebensgefährlich verletzt wurden.

Die Bombenexplosione» in London Zwei weitere Sprengkörper entdeckt

Amsterdam, 20. Nov. Zu den Bombenexplosionen in London meldet United Preß, man glaube in London, daß Mitglieder der Irischen Republikanischen Armee daran beteiligt gewesen seien. Später habe ine Polizei noch zwei Bomben gefunden, eine davon vor einem Bankgeschäft. Man habe sie aber recht­zeitig unschädlich machen können.

Französische Luftwaffe unter englischem Kommando?

London, 19. Nov. Wie gemeldet wird, soll aus Grund der bisherigen Erfahrungen die französische Luftwaffe dem briti­schen Kommando unterstellt werden.

Nachdem Frankreich schon früher seine pol/itsche Selbständig-: keit aufgab, der in diesen Tagen auch die wirtschaftliche folgte,) rundet der jetzige Schritt das Bild der absolute» Hörigkeit der) Pariser Regierung von London ab.

Auch KriegsschiffesollenfürEngland Kampfe»

Rom, 19. Nov. Unter der UeberschriftZu Wasser und zu Lande", betontMessagers" in einer redaktionellen Glosse, daß das die Meere beherrschende Albion sich nicht nur zu Lande bis zum letzten Poilu, sondern neuerdings auch zur See bis zum letzten französischen Matrosen schlagen wolle. Mit erstaun­licher Offenheit habe Churchill eingestanden, daß England zur Jagd auf deutsche Kriegsschiffe im Atlantik nur drei moder­nisierte Schlachtschiffe aufzuoieten vermöge, während Frankreich in derDunkerque" und derStrasbourg" die geeigneten Schiffe zur Bekämpfung der deutschen Schiffe besitze. Es han­dele sich, so betontMessagero" ironisch, selbstverständlich um eine große Ehre, die das Ansehen des französischen Volkes noch erhöhe, das bereits die hehre Mission erfülle, mit seinem Blut die britische Grenze am Rhein" zu verteidigen.

Schutz der Volksgemeinschaft oberstes Gebot

Plünderer hingerichtet

Berlin, 19. Nov. Am 18. November 1939 ist der vom Sonder­gericht in Freiburg i. Br. wegen Plünderung zum Tode verurteilte Wilhelm Laubis hingerichtet worden. Laubis hat am 20. September 1939 in Freiburg i. Br. in einem unbe­wohnten Hause geplündert.

Berlin, 19. Nov. Bei Widerstand gegen die Staatsgewalt wurde der Brandstifter Alfred Eluth erschossen. Er war vom Sondergericht Berlin wegen vierfacher Brandstiftung zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Der Präsident von Ecuador f. Der Staatspräsident von Ecuador Aurelio Mosquera Narvaez ist gestorben. Er ist 56 Jahre alt geworden. Der Führer hat dem Eeschäfts- führenden Präsidenten von Ecuador telegraphisch fein Bei­leid übermittelt. Der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop hat dem Außenminister von Ecuador ein Bei­leidstelegramm übersandt.

Ueberfchwemmungsschäden in der Schweiz. Bei Martigny in Unter-Wallis zerstörte eine Schuttmasse des über die Ufer getretenen Flüßchens das halbe Dorf Saxey. Etwa 20 Häu­ser und Ställe wurden vollkommen vernichtet. Personen sind nach den bisherigen Feststellungen unverletzt. Der Schaden beträgt gegen eine Million Schweizer Franken.

Württemberg

Stuttgart, 18. Nov. (SchwäbischerDichterprei s.) Ministerpräsident und Kultminister Mergenthaler hat den Schwäbischen Dichterpreis des Jahres 1939 nach Anhörung: des Preisgerichts dem Schriftsteller Dr. phil. Heinrich Li­lienfein in Weimar für sein neues WerkIn Fesseln frei. Ein Schubart-Roman" verliehen.

Bananenreifen. Auch heute, in Kriegszeiten, gibt ' es noch Inseln des Friedens. Eine solche ist die Wilhelms, in der zur Zeit schwäbische Bananen reifen und an de» üppigen Fruchtständen Vanille-Schoten hängen. Zwischen dem dunklen Grün tropischer Pflanzen leuchten die mär­chenhaften Farben unvergleichlich schöner Orchideen in zahl­reicher Fülle. Am schönsten aber ist zur Zeit die prächtige Chrysanthemenblüte, die in ihrer satten Ueppigkeit die Ge­wächshäuser füllt. Noch nie hat die Wilhelms eine solch' verschwenderische Fülle von Chrysanthemen gesehen, wie sie uns gerade dieser Herbst spendet.

Stuttgart, 19. Nov. (Angefahren.) In Ser Nacht zum Samstag ist in der oberen Neckarstraße vermutlich durch einen Kraftwagen ein 66 Jahre alter Mann, der unter Alkoholeinwirkung stand, angefahren worden. Er hat schwere Verletzungen an den unteren Gliedmaßen erlitten, denen er inzwischen erlegen ist.

502 Jubilar e. In ihrem Kameradschaftshekm in Degerloch versammelten sich am Freitagabend in großer: Zahl die Stuttgarter Straßenbahner, um einer Jubilarfeieri seltener Art und Größe beizuwohnen. Nicht weniger als" 602 Angehörige dieses Betriebs durften aus den Hände«: ihres Betriebsführers, Direktor Dr. Schiller, das Treu­dienstehrenzeichen entgegenzunehmen.

Reutlingen, 19. Nov. (Diamantene Hochzeit.): Im Kreise einer zahlreichen Nachkommenschaft begehen am Montag Schuhmachermeicher Eottlieb Eaiser und seine Frau Maria Magdalene, geb. Lamparter das Fest der Diamantenen Hochzeit. Die beiden Ehejubilare, von denen der Mann 87, die Frau 82 Jahre alt ist, sind nie ernstlich krank gewesen und erfreuen sich auch jetzt noch bester: Gesundheit.

Linsenhofen, Kr. Nürtingen, 19. Nov. (9 6 Jahre alt.) Umgeben von 27 Enkeln, 20 Urenkeln und 7 Kin­dern feierte am Samstag Fra« Nane Kirchner, geb. Wohib fahrt bei guter Gesundheit ihren 96. Geburtstag.

Kirchentellinsfurt, Kr. Tübingen, 19. Nov. (Schülerin, » om Tode ereilt.) Auf dem Weg zur Schule erlitt die! 11 Jahre alte Maria Maier einen Herzschlag. Für die Eltern ist der Tod dieses Kindes umso schmerzlicher, als bereits zwei weitere Töchter aus der Mitte der Familie gerissen wurden.

Rotteaburg, 19. Nov. (Ernannt.) Der Vorsteher des Finanzamts Rottenbnrg, Steueramtmann Hilzinger, wurde! izurn Regierungsrat ernarnck.