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Tagblatt »Der Gesellschafter-
Samstag, de» 18. November 1»R>
Wieder deuischeu Bode«
Mlerm Pflug...
Aus Galizien in den Warthegau — Heimkehr «ach 168 Jahren — Ein Schwaben-Schicksal spricht für viele
Von dem in den Gau Wartheland entsandten NSK.- Sonderberichterstatter
NSK. lieber der weiten Ebene östlich der Warthe kämpft die ausgehende Sonne mit den Nebelschwaden, die in fahrigen Streifen vor dem kalten Morgenwind treiben. Träge flattern die Hakenkreuzfahnen von den Giebeln der ziegelroten Bauernhäuser, die deutsche Siedler aus Westfalen, aus dem Rheinland, aus Hessen in den Jahren 1906 bis 1907 erbauten, um dieses fruchtbare Land unter den deutschen Pflug zu nehmen.
Aber es bedürfte gar nicht der Hakenkreuzfahne am Giebel der Häuser, um anzuzeigen, wo ein deutscher Bauer wohnt oder wo seit 1918 ein polnischer Kolonist aus dem innersten Kongreßpolen haust. Obwohl der letzte Zloty für die Steuern abgeführt werden mußte: die deutschen Bauernhöfe sind Schmuckkästen der Sauberkeit und der Ordnung. Die gleichen Höfe> seit 1918 von Polen bewirtschaftet, dagegen Musterbeispiele der Verwahrlosung und des unbeschreiblichsten Schmutzes. ^
Ein Bauer geht über das Land. Schweren, wuchtigen Schrittes, als sei sein Fuß mit der tiefschwarzen Erde verwachsen — eine scharfe Silhouette gegen die noch tiefstehende Frühsonne, die mit ihren ersten Strahlen die weite Landschaft überflutet.
Ich rufe ihn an. Er wendet sich, erkennt die Uniform mrt Hakenkreuzbinde, dann kommt er mir langsamen Schrittes entgegen. Ein hageres, verwittertes Gesicht, die Füße in hohen Stiefeln, eine dicke, graue Jacke, darüber die wärmende Pelzmütze. Eine Erscheinung, die so gar nicht zu dem aewobnten Bild des deutschen Bauern patzt, die sich auch rm ganzen Typ von den blondschöpfigen, langschädligen Westfalen unterscheidet, die ich in den deutschen Bauernhäusern dieses Dorfes antraf.
Aber wie sie, spricht auch er das Deutsch in einer unverkennbaren Mundart. Zwar nicht die Laute des echtesten, unverfälschten Münsterlandes, aber das anheimelnde Schwäbisch, wie es besser um Ludwizsburg oder Stuttgart nicht gesprochen werden kann.
*
„Es wäre eine lange Geschichte, die ich Ihnen erzählen müßte, um Sie auch nur einigermaßen zu unterrichten. Vor 160 Jahren brachen mit vielen anderen Familien meine Vorfahren aus Schwaben auf, gerufen von den Hamburgern, um mit deutschem Fleiß deutscheKultur nach Galizien zu bringen. Aber die Habsburger hatten uns und ihre Versprechen bald vergessen. Einsam saßen wir auf unseren Höfen, gestützt nur durch den deutschen Nachbarn und unsere Sprache. Wir erlebten Oesterreich, wir erlebten den Weltkrieg mit all seinen Schrecken, wir sahen uns schließlich unter der Herrschaft des polnischen Doppeladlers. Auch unsere Heimat hatte uns lange vergessen. Sie wußte von unserer Existenz nichts mehr, bis im Jahre 1933 auch zu uns die Kunde kam, daß Adolf Hitler in Deutschland regiere. Da erinnerte man sich auch wieder an uns. Und nun, 1939, habenw ir unsere Höfe in Galizien verlassen. Nun, nachlOOJahren, sindwirindasVater- land zurückgekehr t."
„Wie war Ihr Schicksal bis hierher?"
„Da ich zu alt war, brauchte ich nicht mehr zu dienen. Aber meine beiden Söhne sollten bei der polnischen Kavallerie einrücken. Sie taten das aber nicht, sondern sie hielten sich im Wald versteckt. Ich wurde als Geisel vonder polnischen Gendarmerie verhaftet. In der Nähe von Lemberg — wir waren ungefähr 120 deutsche Bauern, darunter unsere Volkstumsführer, unsere Geistlichen — war unsere Begleitmannschaft plötzlich verschwunden. Wir marschierten in Richtung Heimat zurück und trafen bald auf deutsche Kampfwagen, von denen uns einer bis zur deutschen Infanterie brachte, wo wir nach
48 Stunden zum erstenmal wieder etwas zu essen und zu trinken bekamen. Ich war kaum zwei Tage wieder zu Hause, als wir von dem deutsch-russischen Abkommen hörten und «ns die Heimat rief. Die Frauen und Kinder wurden auf Lastwagen gesetzt, wir zogen mit dem Rest unserer Pferde, einem Teil unseres Hausgutes und etwas Saatkorn hinterdrein und trafen schließlich unsere Familien in Krakau, wo sie von der NSV. betreut wurden. Die NSV. transportierte uns auch hierhin, wo mir" — er wies dabei auf einen in der Nähe liegenden Hof — „dieser Hof vorläufig zur Bearbeitung und Bestellung übergeben wurde."
„Sie haben also wieder ein Dach über dem Kopf —" ja, und Land unter den Füßen. Ich hatte drübe» 24 Joch Acker, hier habe ich etwa ein Drittel mehr. Aber der Boden ist hier weit bester. Drüben mußte ich die Hälfte des Jahres mit meinen Söhnen und Pferden in den Wald gehen, Holz abfahren, um mit meiner Familie leben zu können. Hier wird das nicht nötig sein. Schauen Sie sich die Zuckerrüben an —"
„Da fanden Sie doch ein leeres Haus vor, als Sie ankamen?"
„Ein leeres Haus schon, aber nicht einen leeren Stall. Die deutschen Nachbarn und der Knecht halten die Schweine und die Kühe des geflohenen polnischen Besitzers, der ein besonderer Hetzer war, weitergeführt und versorgt. Aber Betten, Möbel, nichts mehr war da! Zum Teil hatten wir ja unsere Sachen. Aber da hat uns der Herr Beauftragte von der NSV. und besonders die NSV.-Schwester Anna geholfen. Schon am zweiten Tage kam ein Lastauto, das uns die notwendigsten Sachen brachte. So langsam kommen wir schon wieder in die Reihe."
„An Arbeit fehlt es Ihnen also nicht?"
„Sicher nicht! Die Zuckerrüben müssen raus, die Herbstbestellung muß noch gemacht werden. Das Dach hält keinen ernsten Schneefall mehr aus, die Ställe starren vor Dreck, Arbeit also genug! Aber das macht ja nichts. Drüben mußten wir schuften, um nur die Steuern aufzubringen und nicht vom Hof gejagt zu werden. Wenn wir jetzt hier wieder anfangen, dann wissen wir wenigstens, wofür!"
*
Auf dem Marktplatz in Wreschen traf ich einige Tage später bei den Befreiungsfeiern des Gaues Wartheland den Bauer Koch wieder, dessen Vorfahren aus Schwaben stammten und in Galizien sich 160 Jahre lang mit unerhörter Siedlerkraft behaupteten. Er stand unter den Volksdeutschen, die aus allen Teilen des Kreises nach Wreschen geeilt waren. Blutrot flatterten die Hakenkreuzfahnen im Wind. Ein Bauer, ein Arbeitsmann und ein Soldat im Stahlhelm machten sich zu Sprechern des Volkes. Was sie sagten, war die letzte, eindeutige Bestätigung dessen, was deutsche Menschen ihrer besseren Zukunft gelobten:
„Wir pflügen dieses deutsche Land,
das uns're Brüder mit dem Herzblut düngten,
daß tausendfache Frucht erwachse.
Wir werden immer diesem Land verwurzelt sein,
als freie Bauern auf der freien Scholle,
bereit, des Pfluges Schar zum Schwert zu schmieden,
wenn jemals wieder fremdes Blut
sich dieses Land zu eigen machen möchte.
Denn ewig ist das Reich,
das uns der Führer wieder schenkte.
und ewig wird dies Land
des Reiches starke Mark gen Osten sein.
Denn wir, das deutsche Volk.
wir stehen hier und halten Wacht,
daß ewig uns're Fahne in den Hellen Morgen flattre!"
JanKondring.
Spanische Wiedera«ska«- Probleme
Der Präsident der Junta, Innenminister Serrano Suner, at dieser Tage in einer Rundfunkrede zu den Problemen es ^Wiederaufbaues in Spanien Stellung genommen. Er
betonte nachdrücklich, daß die Meinung, in Spanien yerrfcy- sten schon wieder normale Verhältnisse, eine Täuschung sei. Die durch den Bürgerkrieg angerichteten Schäden sind so groß, daß noch viele Opfer notwendig sein werden, um Spanien zu dem Wohlstand von früher zurllckzubringen. Besonders stark sind nach Suner die Ackerbaugebiete Spaniens betroffen. Sie haben sich um mehr als 12 Prozent was Getreide und Gemüse anbetrifft, verringert. 40 Prozent des Eisenbahnmaterials und ein noch höherer Prozentsatz der beweglichen Transportmittel für den Straßenverkehr fehlen. Starke Verluste auf den Exportmärkten, eine geringere Produktionsmöglichkeit der schwer geschädigten Industrie und die Störungen des Handels durch die internationale Lage treten erschwerend hinzu. Der normale Bedarf des Landes verlangt 400 000 Waggons Getreide zur Versorgung aller Provinzen, aber nicht einmal der örtliche Bedarf der Eetreidegebiete ist voll gedeckt. Die Abschlachtung des Viehs hat die Milchproduktion auf 23 Millionen Liter herabgedrückt, was nicht einmal einem Viertel des Erforderlichen entspricht. An getrockenetem Gemüse und der spanischen Hauptnahrung, dem Reis, fehlen 120 000 Tonnen von den 600 000 des jährlichen Verbrauchs. Vom Zuckerbedarf von 300 000 Tonnen stehen sogar nur 180 000 Tonnen zur Verfügung.
Unter solchen Umständen muß Spanien, wie Suner aus- fiihrte, vor allem mit größter Kraft seine normale Verproviantierung ficherstellen. Die. dringendest Einfuhr ist in die Wege geleitet worden. Aber es gibt überall gewissenlose Raffer, welche die Not des Volkes ausbeuten, um sich zu bereichern. Gegen sie wird der neue spanische Staat mit unerbittlicher Strenge Vorgehen.
Italienisches Schlachtschiff vom Stapel gelaufen
Mailand, 16. Nov. Das italienische Schlachtschiff „Jmpero", das ayi 5. November in Anwesenheit der Herzogin von Spoleto getauft worden war, lies am Mittwoch auf der Ansaldo-Werft in Sestri-Polento bei Genua vom Stapel. Die Vertreter der Militär- und Zivilbehörden, die politischen Leiter der Faschistischen Partei und die gesamte Velegschast der Werft wohnten dem großartigen Schauspiel bei. Unter dem Geheul der Sirenen und dem jubelnden Beifall der Zuschauer glitt der ungeheure Stahlrumpf des 35 090 Tonnen großen Schiffes glatt in die Fluten des Meeres. Der „Jmpero" war in Anwesenheit Mussolinis am 14. Mai 1938 auf Kiel gelegt worden und wurde in einer Rekordbauzeit von anderthalb Jahren bis zum Stapellauf fertiggestellt. Mit den am 28. Oktober 1934 auf Kiel gelegten Schwesterschiffe» „Littorio" und „Vittorio Veneto" wird der „Jmpero" das Rückgrat der italienischen Schlachtflotte bilden.
Hamster und Hamsterer
Ein Kapitel zeitgemäßer Naturgeschichte Von Franz Wennerberg.
Die Anklage lautet auf volksschädliches Verhalten gegen Hamster und Co., genauer gesagt, gegen Hamster und Hamsterer. Sehen wir uns die beiden Sünder ein wenig näher an!
Da ist zunächst der Hauptangeklagte Hamster (Hamsterer ahmt ihn nur nach!) aus der großen Familie der Ratten, Mäuse und anderen langgeschwänzten Boten unserer Unterwelt. Kein Wunder, daß er, wie die Zoologen feststellten, vorwiegend auf nordamerikanischem Boden gedeiht! Das Gangstertum liegt diesem lichtscheuen Burschen seit Generationen im Blute, ist er doch dem Teufel um einige Nasenlängen näher als manche andere Kreatur auf Erden. Er gräbt sich ein und liebt wie Al Capone und Gefährten verbrecherische Winkelzüge im Dunklen. Cricetia nennt ihn der Gelehrte, Kornferkel der Bauer, dessen Aecker er durch sein maßloses Anhäufen von Feldfüchten aller Art — bis zu 50 Kilo jährlich bringt er es vor Beginn seines Winterschlafes! — empfindlich plündert. Seine Niederlassungen und Vorratskammern erstrecken sich in der Alten Welt von Osteuropa bis nach Nordsrankreich. Es gibt auch eine asiatische Spielart seiner Tiefwohlgeboren: den Erau- hamster in Südrußland, ferner den sogenannten
M Mann,
der das erste U-Boal konstruierte.
* Der Schöpfer der Hochseeflotte des kaiserlichen Deutschlands, Großadmiral von Tir - Pitz, war es, der im Jahre 1904 den Befehl
UWW
Äiloermenn.
Gustav Berling 7V Jahre alt
Weben hatte, ein Unterseebot für die deutsche Kriegsmarine zu bauen. Die Konstruktion »urde dem Marineingenieur Gustav Bering, einem gebürtigen Mecklenburger, über- *agen. Nach langen Monaten der Berechnun- Sen und des Entwerfens ging es im folgenden ^ahre auf der Germaniawerft in Kiel an den -vau des ersten Unterseebootes.
>,,U 1" wurde aufgelegt und mit einem 13
Tonnen schweren Bleikiel zur Erhöhung ler Stabilität versehen. 1906 wurde es als Versuchsboot— mehr ist es nie gewesen — zu Probefahrten in Dienst gestellt. Bei der Mannschaft herrschte, wie Berling selbst berichtet bat, volles Vertrauen zum Boote, welches bei oen späteren Hebungen vollkommene Ruhe, Tatkraft und Mut bewirkte. Man konnte bald übungsgemäß sowohl aufgetaucht wie untergetaucht alle Manöver machen, sogar untergetaucht vorwärts wie auch rückwärts Drehkreise fahren.
Aus diesen immerhin noch recht vorsichtigen Versuchen ist die deutsche U-Boot-Waffe entstanden und von seinem beharrlichen Schöpfer zusammen mit zwei mecklenburgischen Arbeitskameraden weiter ausgebaut worden, die dann so beispiellose Erfolge im Weltkriege erringen konnte. Jetzt, da die gleiche Waffe in der Kriegsmarine Großdeutschlands der frische Lorbeer ziert, ist es eine besondere Ehrenpflicht, ihres ersten Konstrukteurs und Bahnbrechers anläßlich seines 70. Geburtstages, den er am 6. November feiern konnte, dankbar zu gedenken.
Bon Gulaschkanonen und Eisernen Rationen.
* Eine schlagkräftige Truppe, einsatzbereit in harter Disziplin, muß mustergültig verpflegt werden. Dies ist eine Kardinalforderung, der sich unsere Heeresverwaltung mit besonderer Vorsorglichkeit angenommen hat. Die Heeresverpflegungsämter haben von langer Hand die notwendigen Vorbereitungen getroffen, damit die einzelnen ! Verpflegungsoffiziere bei der! Truppe, soweit dies irgend möglich ist, in der Lage sind, die ausgezeichnete Frisch- wie Notverpflegung der Mannschaft sicherzustellen. Deshalb trieben diese amtlichen Stellen eine wohlüberlegte Vorratswirtschaft, damit sie nichts in Verlegenheit bringen kann. Nicht nur der Nachschub bei der vorwärtsstürmenden siegreichen Truppe in Polen hat ausgezeichnet geklappt, sondern auch in der Heimat mit ihren vielen Truppenverschiebungen und oft unvorhergesehenen Einquartierungen ist die Ver- >
pslegung mustergültig durchgeführt worden. Dafür sorgen die überall vorbereiteten Vor- ratsläger, die vom Keller bis zum Dach mit Lebensmitteln vorsorglich vollgepfropft sind.
Der Alte Fritz hat nicht umsonst einmal den Satz geprägt, „daß man eine Bataille mit dem Magen gewinnt". Es ist fast unvorstellbar, was in diesen Verpflegungslägern an Vorräten lagert. Neben ihnen stick) Großbäckereien und Großschlächtereien dauernd tätig, um den Brot- und Fldifchbedarf der Truppen in genügender Menge aufzubereiten. Kommißbrot und Eiserne Ration sind im Ernstfall immer die wichtigste Ernährungs- grundlage unseres Heeres. 540 Gramm Mehl und 6 Gramm Salz werden für jeden Kommißlaib gebraucht, dazu der nötige Sauerteig. 2000 Kommißbrote in der Stunde hergestellt, von einer Knetmaschine verarbeitet, sind keine Seltenheit.
„Mer der Mensch lebt nicht von Brot allein, es muß auch Wurst und Schinken sein!" Ueberall, vor dem Feind und in den Abwehrstellungen haben sich wohlgetarnte Dörfer von Küchen und Köchen gebildet, in denen der „Magenfahrplan" für die Trupp? vor- und zubereitet wird. Die unzähligen, dort unter Dampf stehenden Gulaschkanonen kochen das tägliche Frischessen für alle die, denen die Nahrung ohne Schwierigkeiten täglich zugeleitet werden kann. Dort, wo nicht fahrbare Küchen oder Kraftwagen zum Abtransport von Essen eingesetzt werden können, erfüllen diese Aufgaben die Essenholer, die bei der kämpfenden Truppe unter Einsatz ihres Lebens die Nahrungsmittelversorguna der tapferen Kameraden in treuer Pflichterfüllung vollziehen.
, Dort aber, wo die tägliche Frischkost nicht
I herangeschafft werden kann, dort verpflegt sich der Soldat mit der „Eisernen Ration". Von ihr wird verlangt, daß, wenn sie auch monatelang im Brotbeutel herumgetragen werden, sie ebenso frisch ist, wie wenn sie gerade aus der Herstellungsstätte käme. Vier Jahre haltbar muß der goldgelbe „Soldatenzwieback" sein. Luftdicht verpackt tritt die „Eiserne Ration" die Reise zum Soldaten an, Cellophanpäckchen mit wohlschmeckendem Inhalt, dazu Schweine- oder Rauchfleisch in Büchsen, kräftige ausreichende Portionen für den äußer
sten Notfall. Eine lange Geschichte hat die „Eiserne Ration" hinter sich. Der Alte Fritz schon ließ erstmalig seinen Grenadieren eisernen Vorrat aushändigen, der nur nach ausdrücklich erteiltem Befehl verzehrt werden durfte. Er bestand damals aus Brot und Nahrungstabletten, aus denen sich dicke Suppen kochen ließen. Im Kriege 1870/71 stellte zum ersten Male ein Berliner Koch die „Erbswurst" her, eine Mischung von- Erbsmehl, Speck, Zwiebeln, Salz und Gewürz, der ein guter Nährwert zugesprochen wurde. Aus ihr entstand in der Folgezeit der von den Hausfrauen so geschätzte Suppenwürfel. Im Weltkrieg kam di« „Eiserne Ratton" auf. Sie bestand aus Eier- zwieback, Dauerfleisch, Gemüsekonserven, Kaffee und Salz. So manchem Tapferen vor dem Feind hat die Fleischbüchse oder das Zwiebackpaket in schweren Stunden über das entsetzliche Magenknurren hinweggeholfen. Heute hat auf Grund der jahrelang gesammelten Erfahrung für den Notfall die Truppe eine ausgezeichnete, nährstoffreiche, bekömmliche unö haltbare „Eiserne Ration" immer zur Verfügung.
Heeresverpflegungsämter, Herstellungsbetriebe für „Eiserne Rationen" und „Küchenbullen" an der Gulaschkanone, sie sorgen für die leiblichen Genüsse und das leibliche Wohlergehen unserer Truppe. Wo es auch sein mag, sie nehmen gerne und willig die große Arbeit auf sich, denn ihre wichtige Aufgabe ist für jeden Fall gewährleistet durch die Gesamtvorratswirtschaft des deutschen Volkes; denn dos Deutschland Adolf Hitlers war und ist in guten wie schweren Zeiten immer darauf bedacht, seine Nahrungsfreiheit von außen her nicht beeinträchtigen zu lassen. A.
KdF-Dampfer als Lazarettschiffe.
* Nach einer Meldung des „Angriff" sind die beiden KdF-Schiffe „Robert Lew' und „Wilhelm Gustloff" mit anderen Dampfern als Lazarettschiffe der deutschen Kriegsmarine eingereiht worden. An Stelle des KdF- Zeichens an den Schiffen ist das Rote Kreuz getreten. Ihr Kommandant ist ein Eeschwader- arzt. Die nautische Führung der Schiffe liegr nach wie »or in den Händen von Kapitänen der Hapag.