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Na^oldet Tagblatt „Der Gesellschafter*
Freitag, den 1V. November 1S3S
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Man hat uns unsere Kolonien genommen, unseren Handel zerschlagen. Man hat unsere Handelsflotte geraubt» Millionen Deutsche von uns weggerissen und mißhandelt. Man hat unserem Volk Kontributionen ausgevürdet, die wir nicht in hundert Jahren hätten abtragen können. Man hat uns ins tiefste Elend gestoben. Aus diesem Elend aber ist die nationalsoziali, stische Bewegung erstanden.
Man soll heute nicht so tun, als ob man einem Deutschland, das nicht nationalsozialistisch wäre, das goldene britische Herz össnen wollte. Das Deutschland, das wir einst kennen lernten, war weiß Eott alles andere als nationalsozialistisch; das war demokratisch, das war weltbürgerlich, das glaubte noch blindlings an die Versicherungen britischer Staatsmänner. Dieses Deutschland hat Vertrauen gehabt, hat sich selbst avgerüstet und sich selbst entehrt. Und es ist erst recht belogen und betrogen worden! Und aus dieser Not, die darauf kam, ist unsere Bewegung gekommen! (Die Alten Kämpfer bestätigen die Worte i des Führers mit neuem, stürmischem und anhaltendem Beifall.)
Aus dem größten Wortbruch aller Zeiten ilt ein Spa gekommen und wurde später das Schanddiktat von Versailles. Sie l wissen es, meine alten Kampfgenossen, wie ich gerade von dieser Stelle aus Ihnen immer und immer wieder diesen Vertrag dargelegt habe Punkt für Punkt. Ueber 410 Artikel, deren jeder einzelne eine Beleidigung und Vergewaltigung einer große« t>^.>on war. Elend und Verzweiflung erfasste damals unser Volk. Dann kamen die Lahre der Inflation, des Raubs aller Lebensmöglichkeiten, die Zeit der großen Erwerbslosigkeit, der ungeheuren Selbstmorde in Deutschland, wir haben in diesem Deutschland in zwei Jahren mehr Selbstmorde gehabt, als Amerikaner im Laufe des Krieges im Westen gefallen sind. Aus dieser grasten Not ist die nationalsozialistische Bewegung entstanden, und sie hat daher auch schwere Entschlüsse fassen j müssen vom ersten Tage an.
Und einer dieser Entschlüsse war der Eutichlust zur Revolte vom 8. November 1923. Dieser Aufstand ist damals scheinbar mistlungen, allein, aus den Opfern ist dann doch die Rettung Deutschlands gekommen. 18 Tote! Aber Millionen Lebende sind ' durch sie aufgerichtet morden. Die nationalsozialistische Vewe- ^ gung hat damals ihren Siegeszug begonnen. ^
Seitdem ist nun Deutschland eine Weltmacht geworden — i durch unsere Bewegung! Freilich, es war verständlich, datz der s alte Feind sich in dem Augenblick wieder regte, in dem wir ^ die Folgen der Niederlage zu überwinden begaunern ^
Unsere Brrständrgungssersuche s
Es gibt nun ohne Zweifel zweierlei Engländer. 'Wir wollen - hier nicht ungerecht sein. Es gibt auch in England zahlreiche ! Menschen, denen dieses ganze heuchlerische Cebaren innerlich ! nicht behagt und die damit nichts zu tun haben wollen. Allein, ! die sind entweder mundtot gemacht oder sie sind selbst hilflos. ! Für uns ist entscheidend, daß wir diesen Engländer, den wir ! selber jahrelang suchten, nicht gefunden haben. Sie — meine ! Parteigenossen — wissen, wie ich mich fast zwei Jahr- ! zehnte lang um die Verständigung mit Eng- j land bemühte. Welche Beschränkungen haben wir nicht i der deutschen Politik auserlegt, um eine Verständigung mit ! England herüeizuführen! Ebenso ist es mit Frankreich. Was i haben wir hier nicht alles abgeschrieben, auf was haben wir ! nicht alles verzichtet! Eines allerdings war selbstverständlich: j Einen Lebensverzicht kan» keine deutsche Negierung aussprechen! s Und vor allem die nationalsozialistische Regierung denkt gar , nicht daran, einen solchen Lebensverzicht auszusprechen! (Die ! alten Mitkämpfer des Führers jubeln dem Führer mit einer ! stürmischen Beifallskundgebung zu.) Im Gegenteil, aus dem ' Protest gegen den einstigen Lebensverzicht unserer demokrati- j schen Politiker sind wir ja gekommen. Ich werde das Leben ! und die Sicherheit des deutschen Volkes und Reiches deshalb i unter allen Umständen durchsetzen! (Dre brausenden Kundgebun- : gen wiederholen sich.) >
Ich habe mir niemals angemastt, in britische oder französische ? Interessen hineinzureden. Wenn aber heute ein Engländer auf- steht und sagt: „Wir sind verantwortlich für das Schicksal der s Völker Mittel- und Osteuropas", — so kann ich diesen Herren nur antworten: Genau so sind wir dann verantwortlich für das Schicksal der Völker in Palästina, in Arabien, in Aegypten, für das Schicksal der Völker meinetwegen auch in Indien.
Wenn aber ein vierter Engländer sagt: „Unsere Grenze liegt am Rhein" und der nächste kommt und erklärt: „Unsere Grenze liegt ander Weichsel", — dann must ich ihnen antworten: „Meine Herren, sehen Sie, dast sie zurück zur Themse kommen, sonst werden wir Ihnen nachhelfen." . . . (Die Kundgebungen steigern sich zu einer großartigen Ovation brausenden Beifalls für den Führer.)
Das heutige Deutschland ist jedenfalls entschlossen, seine Grenzen sicherzuftellcn und seinen Lebensraum zu wahren.
Es ist das ein Raum, den auch die Engländer nicht kultiviert § haben. Wir sind nirgends hingegangen, wo etwa die Engländer schon vor uns eine Kultur hingebracht hätten. ^
Antwort an Halifax -
Wenn Lord Halifax in seiner gestrigen Rede erklärte, ! daß er für die Künste und die Kultur eintritt ! und deshalb Deutschland vernichtet werden müßte, so können ! wir nur sagen: Deutschland hat schon eine Kultur gehabt, als ^ die Halifaxe davon noch keine Ahnung hatten. (Wieder stimmen i die alten Kampfgefährten dem Führer mit-stürmischem Bei- : fall zu.) Und in den letzten sechs Jahren ist'in Deutschland ! mehr für die Kultur getan worden als in den letzten 109 Iah- ! re» in England! (Aufs neue braust minutenlang der Beifall ^ durch den Bürgerbräukeller.) Und wo wir bisher hingekommen - sind, da habe« wir keine Denkmäler britischer Kulturapostel, ! sondern nur Kulturdenkmäler großer Deutscher gefunden: In Prag, oder in Posen, in Graudenz oder Thorn, in Danzig oder ! in Wien habe ich mich vergebens bemüht, britische Kulturdenk- ! mäler aufzustöbern. (Heiterkeit.) Wahrscheinlich stehen sie in ! Aegypten oder in Indien. j
Jedenfalls haben wir die deutsche Nation wieder emporgeho- ! ben, und zwar von Jahr zu Jahr, beginnend mit dem Jahre ! 1933 und 1934, 1935 und 1936. Wir haben eine Etappe nach der anderen zurückgelegt, Zug um Zug Deutschland frei und es zugleich stark gemacht! Und hier allerdings verstehe ich die Kümmernis der internationalen Kriegshetzer. Sie haben zu ihrem Bedauern gesehen, daß das neue Deutschland eben doch nicht mehr das alte Deutschland ist.
Denn ich habe mich bemüht, nicht nur die kulturelle Seite «nseres Lebens zu entwickeln, sondern auch die machtmäßige,
«nd zwar gründlich. (Brausender, minutenlanger Beifall.) Wir > haben uns eine Wehrmacht ausgebaut — das kann ich ja ruhig heute aussprechen — wie es keine bessere in der Welt nicht
gibt! (Immer stärker wird der jubelnde Beifall der alten Parteigenossen.) Und hinter dieser Wehrmacht steht ein Volk in einer Geschlossenheit, wie es gleichfalls in der deutschen Geschichte bisher noch nie der Fall war! (Brausende Heilrufe antworten stürmisch dem Führer.) Und über dieser Wehrmacht und über diesem Volk steht heute eine Regierung von einer fanatischen Willenskraft, wie auch das in den vergangenen Jahrhunderten in Deutschland noch nicht da war! (Wieder schlägt dem Führer ein Sturm der Begeisterung entgegen.)
Dieses neue Deutsche Reich hat, wie Sie alle wissen, gar keine Kriegszicle gegen England oder Frankreich besessen. Ich habe in meiner letzten Rede, als ich zum letzten Male England und Frankreich die Hand geboten hatte, auch dazu Stellung genommen. Wenn man uns nun trotzdem angreist, dann kann das nichts zu tun haben etwa mit der Frage Oesterreich, etwa mit der Tschecho-Slorawei oder Polen, denn diese Fragen pflegt man ja je nach Bedarf hervorzuholen oder wieder schnell zu vergessen. Der Fall Polen zeigt ja, wie wenig England an der Existenz solcher Staaten interessiert ist, denn sonst hätte es ja auch Sowjetrußland den Krieg erklären müssen, da Polen ja ungefähr halbiert wurde. Aber jetzt sagen die Engländer, Las ist gar nicht mehr das Entscheidende. Wir haben ein anderes Kriegsziel. (Stürmische Heiterkeit.) Erst war es die Freiheit Polens, dann war es die Ausrottung des Nazismus, und dann waren es wieder die Garantien für die Zukunft. Es wird ja immer etwas anderes sein. Sie werden eben Krieg führen, solange sie jemand finden, der bereit ist, für sie den Krieg zu führen, das heißt, sich selbst für sie zu opfern. Die Begründungen sind die alten Phrasen. Wenn man nämlich erklärt, daß man für die Freiheit überhaupt und im besonderen eintreten wolle, dann könnte ja Großbritannien der Welt ein wunderbares Beispiel geben, indem es endlich einmal seinen eigenen Völkern die volle Freiheit schenkt. (Brausende Zustimmung.)
Wie edel würde doch dieser neue britische Kreuzzug aussehen, wenn er eingeleitet worden wäre mit der Proklamation der Freiheit für die 359 Millionen Inder oder mit der Proklamation der Unabhängigkeit und des freien Abstimmungsrechtes aller anderen britischen Kolonien! Wie gern würden wir uns dann vor so einem England beugen! Sratt dessen sehen mir, wie England diese Millionen Menschen unterdrückt, genau so wie es zugesehen hat, als zahlreiche Millionen Deutsche unterdrückt worden sind. Es bewegt uns daher nicht im geringsten, wenn heute ein britischer Minister salbungsvoll ausruft, England habe überhaupt nur Ideale im Auge und keine selbstsüchtigen Ziele. Natürlich, ich sagte es schon, haben die Briten noch niemals für selbstsüchtige Ziele gekämpft. Der liebe Eott hat England, eben weil es so uneigennützig kämpfte, schließlich die Menschen und Länder als Lohn geschenkt. (Stürmische Heiterkeit und brausender Beifall für den Führer werden zu einer langen Kundgebung.) Wenn sie also heute nun wieder erklären, daß sie keine eigennützigen Ziele besitzen, dann ist das einfach lächerlich! Das deutsche Volk kann wirklich nur staunen, staunen über die Beschränktheit derer, die glauben, knapp 20 Jahre nach dem so ungeheuren Weltbetrug uns mit dem gleichen Schwindel wieder aufwarten zu können.
Oder, wenn man sagt, daß man für die Kultur eintritt. England als Kulturschöpfer ist ein Kapitel für sich! Wir Deutschen brauchen jedenfalls uns von den Engländern auf dem Gebiet der Kultur nichts vormachen zu lassen. Unsere Musik, unsere Dichtung, unsere Baukunst, unsere Malerei, unsere Bildhauerkunst kann sich mit den englischen Künsten schon absolut vergleichen. Ich glaube, daß ein einziger Deutscher, sagen wir: Beethoven, musikalisch mehr geleistet hat, als sämtliche Engländer der Vergangenheit und Gegenwart zusammen. (Brausender Beifall.) Und auch die Pflege dieser Kultur nehmen wir besser wahr, als das die Engländer überhaupt können.
Wenn sie dann schließlich sagen, daß es jetzt ihr Kriegsziel sei, endlich dem Kriege ein Ende zu bereiten — dann hätten sie ja gar keinen Krieg anzufangen brauchen! (Mit stürmischem Beifall stimmen die Alten Kämpfer dem Führer zu.) Denn der Krieg ist nur deshalb da, weil England ihn gewollt hat! (Mit einem Orkan von Beifall unterstreichen die Männer von 1923 diese Feststellung des Führers.) Wir sind überzeugt, daß es so lange Kriege geben wird, als die Euter der Welt nicht gerecht verteilt sind und man nicht freiwillig und gerecht diese Eüterverteilung vornimmt. (Immer wieder bricht stürmisch der Beifall los.)
Man hätte das ja tun können! Wenn man heute sagt: Ja, dem nationalsozialistischen Deutschland, dem können wir die Kolonien nicht geben, so schmerzlich es uns ist. Wir möchten gern die Rohstoffe dieser Welt verteilen, ober wir müssen sie jemand geben können, zu dem wir Vertrauen haben! Nun, meine Herren, vor uns gab es ja andere Regierungen in Deutschland! Es waren Regierungen von Englands Gnaden, zum Teil sind sie von England besoldet worden. Zu ihnen mußte man doch Vertrauen besitzen! Warum hat man denn dann ihnen, zu denen man Vertrauen besaß, nicht die Güter gegeben! Aber man brauchte überhaupt nichts verteilen, man brauchte uns nur unser Eigentum vorher nicht zu rauben! (Minutenlanger Beifall.)
Kampf den „Weltpolizisten"
Auch wir sind der Meinung, daß dieser Krieg ein Ende nehmen muß, und daß nicht alle paar Jahre wieder einer komme« kann und kommen darf und kommen soll. Wir halten es daher für notwendig, daß sich die Nationen zu diesem Zwecke auf ihre Einslntzgebiete beschränken, das heißt mit anderen Worten, daß der Zustand ein Ende nimmt, daß ein Volk sich anmaßt, de» Weltpolizisten spielen und überall dreinrede» zu wollen. (Wieder unterstreichen brausende Zustimmungskundgebungen die Worte des Führers.) Zumindest, soweit es sich um Deutschland handelt, wird die britische Negierung es noch erkennen, datz der Versuch der Ausrichtung einer Polizeidiktatur über uns scheitern wird und scheitern muß. (Die Kundgebungen verstärken sich zu einer großartigen Bekräftigung dieses Willens.) Wir haben die britischen Regierungsmänner weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart als Knlturapoftel kenne» gelernt — als Polizeibehörde ertragen wir sie schon aber überhaupt nicht. (Aufs neue brechen stürmisches Händeklatschen und brausender Beifall los.)
Sie hassen das soziale Deutschland
Die wahren Gründe ihres Handelns liegen jedoch auf einem anderen Gebiet. Sie hassen das sozial» Deutschland!
Was haben wir ihnen denn getan? Gar nichts! Haben wir sie bedroht? Nicht ein einziges Mal! Waren wir etwa nicht
! bereit, mit ihnen Abkommen zu treffen? Jawohl! Wir taten ! das auch. Haben wir uns nicht selbst Begrenzungen unserer Rüstungen auferlegt? Nein, das hat sie alles nicht interessiert.
Was sie hassen, ist das Deutschland, das ein gesährliches Beispiel für sie ist, das soziale Deutschland, das Deutschland unserer sozialen Arbeitsgesetzgebung, das sie schon vor dem Weltkrieg haßten und das sie auch heute hassen. Dieses Deutschland der Fürsorge, des sozialen Ausgleichs, der Beseitigung ! der Klassenunterschiede — das hassen sie. (Brausender Beifall ! unterstreicht die Worte des Führers.) Das Deutschland, das sich ! im Laufe von sieben Jahren bemüht hat, seinen Volksgenossen ein anständiges Leben zu ermögliche», das hassen sie. Das Deutschland, das die Arbeitslosigkeit beseitigt hat, die sie mit all ihrem Reichtum nicht beseitigen konnten, das hassen sie.
Das Deutschland, das seinen Arbeitern anständige Quartiere gibt, das ist es, was sie hassen, weil sie das Gefühl haben, daß davon ihr eigenes Volk „angestcckt" werden könnte! (Immer wieder erhebt sich stürmisch zustimmcnder Beifall.) Sic hassen das Deutschland der sozialen Gesetzgebung, das Deutschland, das den 1. Mai als den Tag der ehrlichen Arbeit feiert! Sie hassen das Deutschland, das den Kampf für die Verbesserung der Lebensvcrhältnisse aufgeommen hat. Dieses Deutschland Haffen sie. Das volksgesunde Deutschland, das Deutschland, das die Kinder wäscht und sie nicht verhungern läßt, das nicht Zustände einreißen läßt, die ihre eigene Presse jetzt zugibt — dieses Deutschland Haffen sie. (Ein minutenlanger tosender Beifallssturm folgt diesen Worten des Führers.)
Eeldleute und Bankbarone
Es sind ihre Eeldmagnaten, ihre jüdischen und nichtjiidischen internationalen Bankbarone, die uns hassen, weil sie in diesem Deutschland ein schlechtes Vorbild sehen, das andere Völker und vielleicht auch ihr eigenes aufreizen könnte. Sie Haffen das Deutschland unserer jungen, gesunden, blühenden Generation und das Deutschland der Fürsorge für diese Generationen. Und sie hassen selbstverständlich damit auch das starke Deutschland, das Deutschland, das marschiert und das freiwillig Opfer aus sich nimmt. (Beifallsstürme begleiten die Sätze des Führers.)
Wie sie uns Haffen, das haben wir ja gesehen. Wir machten einen Bierjahresplan, um uns zu helfen. Wir haben durch diesen Vierjahresplan niemandem etwas genommen. Denn wenn wir aus unserer Kohle Benzin machen oder Gummi, oder wenn wir uns mit anderen Ersatzstoffen behelfen, was nehmen wir damit den anderen weg? Nichts, gar nichts! 2m Gegenteil, sie sollten froh sein, denn sie hätten sich sagen müssen: „Dann belasten sie nicht unsere Märkte. Wenn sie sich selbst Benzin schaffen, dann brauchen sie nicht zu exportieren, damit sie importieren können. — Um so bester für uns!" Nein, sie haben gegen den Vierjahresplan gekämpft, weil er Deutschland gesund macht! Das ist der einzige Grund. (Stürmische Zustimmung.)
Es ist ein Kampf gegen das freie, gegen das unabhängige, gegen das lebensfähige Deutschland. Das ist ihr Kamps!
Unser Kampf
Und dem steht nun unser Kampf gegenüber. Dieser Kampf ist unser ewig gleichbleibender nationalsozialistischer Kampf für die Aufrichtung einer gesunden starken Volksgemeinschaft, für die Ueberwindung und Beseitigung der Schäden in dieser Gemeinschaft und für die Sicherung dieser Gemeinschaft der anderen Welt gegenüber. Dies ist das Ziel: Wir kämpfen sÜr die Sicherheit unseres Volkes, für unseren Lebensraum, in den wir uns nicht von anderen Hineinreden lassen!
Wenn man nun in England erklärt, daß dieser Kampf der Zweite Punische Krieg sei. so steht in der Geschichte nur noch nicht fest, wer in diesem Falle Rom und wer Karthago sein wird. (Jubelnder Beifall, der sich zu einer großartigen Kundgebung steigert, antwortet dem Führer.) Im ersten war jedenfalls England nicht Rom, denn im ersten Punischen Krieg schon hat wirklich Rom gesiegt; im ersten Weltkrieg aber hat nicht England gesiegt, sondern andere waren die Sieger. Und im zweite« — das kann ich Ihnen versichern! — wird England erst recht nicht der Sieger sein! (Ein Orkan von Jubel und Begeisterung bricht los. Die alten Kämpfer der Bewegung springen von ihren Sitzen auf, die Arme fliegen empor, eine Ovation unvorstellbaren Ausmaßes brandet zum Führer empor.) Diesmal tritt dem England des Weltkrieges ein anderes Deutschland entgegen; das werden sie wohl in absehbarer Zeit schon ermessen können. (Der Sturm des begeisterte» Beifalls steigert sich zu einer hinreißenden Kundgebung tiefsten Vertrauens und fester Siegeszuversicht.) Ein Deutschland, das von einem unbändigen Willen erfüllt ist und das ans die Blödeleien britischer Phrasendrescher (Heiterkeit) nur mit Gelächter reagiert. Denn wenn heute ein Engländer kommt und sagt: Wir kämpfen für die Freiheit der Welt, wir kämpfen für die Demokratie, wir kämpfen für die Kultur, wir kämpfen für die Zivilisation, wir kämpfen für die Gerechtigkeit usw. — dann löst das in Deutschland nur ein schallendes Gelächter aus. (Wieder durchtost den Saal brausender Beifall.)
Außerdem lebt ja noch die Generation, die die „Aufrichtigkeit" solcher britischer Kriegszieldarlegungen einst persönlich kennen gelernt hat. Und wenn wir selbst nichts dazu gelernt hätten, so haben wir doch auf alle Fälle auch nichts vergessen ! Aber wir haben nicht nur nichts vergessen, sondern wir haben noch dazugelernt. (Unablässig begleitet tosender Beifall die Rede des Führers.)
Jeder britische Ballon aber, der über unsere Linien herüberweht und hier ein paar mehr oder weniger geistreiche Flugblätter verbreitet, beweist es uns, daß in dieser anderen Welt seit 20 Jahren alles stillgestanden ist. Jedes Echo aus Deutschland mußte ihnen aber beweisen, daß hier eine Bewegung stattfand von ungeheurem Ausmaß, von ungeheurer Kraft und Wirksamkeit:
England will nicht den Frieden!
Wir haben das gestern wieder gehört. Schon in meiner Reichs- tagsrrde habe ich erklärt, daß ich persönlich nichts mehr dazu zu sagen hätte. Das weitere werden wir mit den Engländern in der Sprache reden, die sie allein wahrscheinlich noch verstehen werden! (Ungeheurer Beifall.)
Es tut uns leid, daß sich F r a n k r e i ch in den Dienst dieser britischen Kriegshetze stellte und seinen Weg mit dem Englands verband.
Was Deutschland betrifft, so haben wir niemals Aengste gehabt vor einer Front. Wir haben einst zwei Fronten erfolgreich verteidigt. Wir haben jetzt nur mehr eine Front, und wir werden an dieser Front erfolgreich bestehen, davon kann man überzeugt sein! (Wieder erfüllt brausender Jubel den Saal.) Ich habe es nicht als einen Erfolg der deutschen Politik, sondern als einen Erfolg der Vernunft angesehen, daß es uns gelungen ist, mit Rußland zu einer Verständigung